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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Befestigungsmittel für eine an der Wand zu befestigende sanitäre Ausstattung, wie ein an der Wand zu befestigendes WC, Bidet oder Waschbecken.
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Hintergrund
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Sanitäre Ausstattungen, wie Toiletten und Waschbecken, können direkt an einer Wand befestigt werden, statt sich auf dem Boden zu befinden. Das Befestigen solcher Ausstattungen an der Wand ermöglicht den Erhalt eines freien Raums zwischen der Ausstattung und dem Boden, wobei dieser Raum leicht zu reinigen ist. Daher werden an der Wand zu befestigende sanitäre Ausstattungen eventuell aus hygienischen Gründen bevorzugt. Bei Toiletten kann es weiterhin von Vorteil sein, sie an der Wand zu befestigen, um den Spülkasten hinter der Wand zu verbergen. Auf diese Weise kann die Toilette erheblich weniger Raum im Badezimmer beanspruchen.
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Für an der Wand zu befestigende Gegenstände wurden verschiedene Befestigungsmittel vorgeschlagen. Neben ihrer Kosteneffizienz kann der Vorteil solcher Befestigungsmittel auch darin bestehen, dass sie starr genug sind, um einer schweren Last standzuhalten. Weiterhin wichtig ist, dass das Befestigungsmittel während des Einbaus relativ leicht einsetzbar ist.
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Ein Beispiel für ein an der Wand zu befestigendes Befestigungsmittel ist in
EP1321589B1 beschrieben. Das Befestigungsmittel ist derart konstruiert, dass es an einer Toilette befestigt wird, wobei eine enthaltene Mutter mit einem vormontierten Bolzen der Wand in Eingriff gebracht werden kann. Die Mutter ist aus zwei Teilen ausgebildet, die derart konstruiert sind, dass sie ein Spannen des Bolzens bereitstellen. Wird das Befestigungsmittel angezogen, bewirkt dies ein stärkeres Spannen. Der Nachteil dieser Art von Befestigungsmittel besteht allerdings darin, dass eine große Zahl zusammenwirkender Teile erforderlich ist, was die Fertigungstoleranzen verringert und die Herstellungskosten erhöht.
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Vor diesem Hintergrund besteht Bedarf für ein verbessertes Befestigungsmittel zur Befestigung sanitärer Ausstattungen an einer Wand.
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Zusammenfassung
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Mit der vorliegenden Erfindung wird versucht, die oben genannten Mängel zu milder oder zu beseitigen, und sie löst zumindest die oben genannten Probleme durch die Bereitstellung eines Befestigungsmittels für eine an der Wand zu befestigende sanitäre Ausstattung.
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Ein Ziel ist die Bereitstellung eines Befestigungsmittels, das leicht an der sanitären Ausstattung angebracht wird.
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Ein weiteres Ziel besteht in der Bereitstellung eines Befestigungsmittels, bei dem ein Gewindeeingriff zwischen einem an der Wand angebrachten Bolzen und einer entsprechenden Mutter verwendet wird.
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Noch ein weiteres Ziel ist die Bereitstellung eines Befestigungsmittels, das beim Einbau leicht angezogen werden kann.
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Ein Aspekt der Erfindung wird durch den anhängenden Hauptanspruch definiert, wobei bevorzugte Ausführungsformen durch die anhängenden abhängigen Ansprüche definiert sind.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Diese und weitere Aspekte, Eigenschaften und Vorteile, die durch die Erfindung ermöglicht werden, gehen aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung hervor und werden dadurch erläutert. Dabei soll auf die beigefügten Figuren Bezug genommen werden, wobei:
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1 eine Querschnittdarstellung einer sanitären Ausstattung zeigt, die durch ein Befestigungsmittel gemäß einer Ausführungsform an einer Wand befestigt ist;
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2a–b isometrische Figuren des in 1 verwendeten Befestigungsmittels zeigen;
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3 eine Explosionsdarstellung des in 2a–b gezeigten Befestigungsmittels zeigt; und
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4 eine Querschnittdarstellung des in 2a–b und 3 gezeigten Befestigungsmittels zeigt.
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Ausführliche Beschreibung
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Die nachfolgende Beschreibung konzentriert sich auf Ausführungsformen von Befestigungsmitteln zum sicheren Befestigen sanitärer Ausstattungen, wie an der Wand zu befestigenden WCs, Bidets oder Wachbeckens, an einer Wand.
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In 1 ist eine Toilette 10 gezeigt, die an einer Wand 20 befestigt ist. Es wird davon ausgegangen, dass die Toilette 10 einen (nicht gezeigten) angeschlossenen Spülkasten aufweist, der hinter der Wand 20 angeordnet ist und durch eine Spülwasserleitung 12 mit der Toilette 10 verbunden ist. Weiterhin weist die Toilette 10 ein Abflussrohr 14 auf, das in die Wand hinein 20 und dann weiter zu einem Abwassersystem verläuft.
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Die Toilette 10 ist durch zwei oder mehrere Befestigungsmittel 100 an der Wand 20 befestigt. Jedes Befestigungsmittel 100 ist an der Toilette 10 sicher befestigt und erstreckt sich am hinteren Ende der Toilette zur Wand 20. Ein an der Wand 20 vormontierter Bolzen 22 kommt durch Gewinde derart mit dem Befestigungsmittel 100 in Eingriff, dass die Toilette 20 beim Befestigen zur Wand 20 hin angezogen werden kann.
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Jedes Befestigungsmittel 100 ist über eine Ausnehmung 16 in der Toilette 10 erreichbar. Vorzugsweise können die Ausnehmungen 16 derart konstruiert sein, dass sie auch Mittel zur sicheren Befestigung für einen Toilettendeckel aufnehmen. Die Ausnehmungen 16 können jedoch auch am unteren Ende der Toilette 10 oder an ihren lateralen Seiten bereitgestellt werden. Falls sie am unteren Ende bereitgestellt wird, kann die Ausnehmung daher die Unterseite der Toilette 10 darstellen, die normalerweise offen ist, so dass die Befestigungsmittel zugänglich sind.
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Das Befestigungsmittel 100 wird weiterhin in 2 bis 4 gezeigt. In 2a–b weist das Befestigungsmittel 100 eine hohle Hülse 110 auf. Die Hülse 110 weist eine Vielzahl federnder Flügel 112 auf, die in eine Ausnehmung der Toilette 10 eingesetzt werden können. Beim Einsetzen werden die Flügel 112 radial nach innen gegen die Innenfläche der Ausnehmung gedrückt, bis Flansche 114 durch die Ausnehmung hindurch vorragen. Die Flügel können sich dann radial nach außen aufweiten, wobei die Flansche 114 verhindern, dass die Hülse 110 aus der Ausnehmung zurückgezogen wird.
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Die hohle Hülse 110 erstreckt sich von einem hohlen Hauptkörper 300, der einen Eingang 302 für einen Bolzen aufweist. Weiterhin wird ein Spanner 330 bereitgestellt, durch den der Bolzen bezüglich des Befestigungsmittels 100 straff angezogen werden kann.
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Die hohle Hülse 11 ist vorzugsweise einstückig mit einem Gehäuse 200 ausgebildet, wobei sich die Hülse 110 von einem Ende des Gehäuses 200 erstreckt. An der Berührungsfläche zwischen der Hülse 110 und dem Gehäuse 200 werden Ausrichtungsflügel 116 bereitgestellt. Eine Vielzahl von Ausrichtungsflügeln 116 ist entlang des Umfangs der Hülse 110 angeordnet. Vorzugsweise sind die Ausrichtungsflügel 116 in gleichem Winkelabstand voneinander angeordnet. Jeder Ausrichtungsflügel 116 bildet eine durchgängige Oberfläche vom Ende des Gehäuses 200 zur Hülse 110. Wie in 2b zu sehen ist, ist die Oberfläche geneigt. Die Ausrichtungsflügel 116 ermöglichen ein leichteres Einsetzen der Hülse 110 in eine Ausnehmung der sanitären Ausstattung sowie ein verbessertes Zentrieren der Hülse 110. Weiterhin ermöglicht die Bereitstellung der Ausrichtungsflügel 116 eine Kompensation von Toleranzunterschieden der Ausnehmung.
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Nachfolgend sollen unter Bezugnahme auf 3 die Einzelheiten der verschiedenen Teile des Befestigungsmittels 100 beschrieben werden. Wie bereits erwähnt, ist die hohle Hülse 110 mit einem Gehäuse 200 verbunden, das die Außenmaße des Befestigungsmittels 110 im Wesentlichen definiert. Die Hülse 110 erstreckt sich von einer ebenen Oberfläche 202, die ein Durchgangsloch 204 zur Aufnahme des an der Wand montierten Bolzens 22 aufweist. Eine Vielzahl von Wandelementen 206 erstreckt sich von der ebenen Oberfläche 202 in eine Richtung, die der Richtung der Hülse 110 entgegengesetzt ist. Die Wandelemente 202 werden vorzugsweise mit einer Innenwölbung bereitgestellt, so dass die Innenfläche der Wandelemente 202 mit einem zylindrischen Einsatz in Eingriff kommen kann, der einen Teil des Hauptkörpers 300 ausbildet. Weiterhin fluchtet das Durchgangloch 204 mit der Längsachse der Hülse 110. Die Wandelemente 206 können jedoch auch andere Formen definieren, um zum Beispiel mit einem rechteckigen, elliptischen oder kegelförmigen Einsatz zusammenzupassen.
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Jedes der Wandelemente 206 weist eine äußere Schulter 208 auf, die sich radial nach innen erstreckt. Da die Wandelemente 206 etwas elastisch sind, ermöglichen die Schultern 208 einen Schnappverschluss des Gehäuses bezüglich der eingesetzten Hauptkörperteile.
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Der Hauptkörper 300 weist einen Einsatz 310, eine Mutter 320 und einen Spanner 330 auf. Der Einsatz 310 beherbergt die Mutter 320 und den Spanner 330 und weist eine zylindrische Form auf, die derart konfiguriert ist, dass sie mit dem Gehäuse 200 verrastet werden kann. Infolgedessen lässt sich die Mutter 320 durch ein offenes Ende 312 einsetzen und ragt entlang der Längsachse des Einsatzes derart vor, dass sie sich durch eine Öffnung 314 eines halbgeschlossenen Endes 316 nach außen erstreckt. Weiterhin weist der Einsatz 310 einen Außenkörper 318 zur Aufnahme des Spanners 330 auf. Der Außenkörper 318 wird auf der Außenfläche des Einsatzes 310 bereitgestellt und erstreckt sich entlang eines Teils des Außenumfangs des Einsatzes 310. Infolgedessen beherbergt der Außenkörper 318 nicht nur den Spanner 330, sondern verhindert zudem, dass sich der Einsatz 310 bezüglich des Gehäuses 200 dreht, was daran liegt, dass der Außenkörper 318 an zwei benachbarten Wandelementen 206 anliegt. Damit der Spanner 330 von außen zugänglich sein kann, wird der Außenkörper 318 mit einem Durchgangsloch 319 bereitgestellt, dass sich in den Einsatz 310 hinein erstreckt.
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Die Mutter 320 ist einstückig ausgebildet und weist keine beweglichen Teile auf. Sie weist eine Längserstreckung auf, die geringfügig größer als die Längserstreckung des Einsatzes 310 ist. Infolgedessen ragt die Mutter 320 durch die Öffnung 314 aus dem Einsatz 310 heraus. Die Mutter 320 ist vorzugsweise durch einen Sicherungsring 340, der in einer Umfangsnut 322 der Mutter 320 aufnehmbar ist, am Einsatz 310 sicher befestigt. Innengewinde werden bereitgestellt, damit die Mutter 320 mit einem entsprechenden Bolzen in Eingriff gebracht wird. Das Gewinde wird allerdings vorzugsweise nur in einem bestimmten Abstand vom äußeren Ende 324 bereitgestellt, wie in einem Abstand von 1–15 mm, besonders bevorzugt 2–10 mm und ganz besonders bevorzugt 4–5 mm. Dies erleichtert die Montage, falls mehrere Befestigungsmittel verwendet werden und wenn die Bolzen sich von ihrer Länge her geringfügig unterscheiden.
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Ein Zahnrad 326 wird auf der Mutter 320 bereitgestellt. Das Rad 326 bildet zusammen mit dem Spanner 330 ein Kegelradgetriebe aus. Vorzugsweise ist das Rad 326 am distalen Ende der Mutter 320 angeordnet, so dass der für den Spanner 320 verfügbare Raum größer wird.
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Der Spanner 330 weist ein Zahnrad 332 auf, das mit dem Zahnrad 326 kämmt, so dass das Kegelradgetriebe ausgebildet wird. Infolgedessen ändert sich der Arbeitswinkel für die Mutter 320 vorteilhafterweise und wird für einen Nutzer während der Montage leicht verfügbar gemacht. Der Spanner 330 weist weiterhin einen Werkzeugaufnahmeabschnitt 334 auf, so dass der Spanner 330 mit standardmäßigen Werkzeugen leicht bedient werden kann. Das Zahnrad 332 weist einen geringfügig größeren Durchmesser auf als der Werkzeugaufnahmeabschnitt 334, um ein Zurückziehen des Spanners 330 vom Einsatz 310 zu verhindern.
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Zur Montage des Befestigungsmittels 100 wird zuerst der Spanner 330 in den Einsatz 310 eingesetzt. Anschließend wird die Mutter 320 eingesetzt und mittels des Verschlussrings 340 befestigt. Dabei bilden der Einsatz 310, die Mutter 320, der Spanner 330 und der Verschlussring 340 ein einziges Stück aus, von dem Teile nicht leicht entfernt werden können.
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Danach wird das Gehäuse 200 auf den Einsatz 310 aufgespannt, so dass danach das Befestigungsmittel in einer Toilette oder einer anderen geeigneten sanitären Ausstattung eingebaut werden kann, die an Bolzen sicher befestigt werden soll.
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Das zusammengesetzte Befestigungsmittel 100 ist in 4 gezeigt, wobei alle Teile der vorangehenden Beschreibung entsprechen.
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Wenn die sanitäre Ausstattung 10 auf den Wandbolzen 22 angebracht werden soll, wird die Ausstattung 10 angehoben und derart mit den Bolzen 22 ausgerichtet, dass die Bolzen 22 leicht in die Mutter 320 eingesetzt werden, so dass zumindest einer der Bolzen 22 an den Innengewinden des Bolzens 22 anliegt. Daraufhin greift eine Person mit einem geeigneten Werkzeug durch z. B. ein Durchgangsloch in der Ausstattung auf einen (oder beide) der Spanner 330 zu. Bei Drehen des Spanners 330 bewegt das Kegelradgetriebe des Befestigungsmittels das Befestigungsmittel 100 und dadurch die gesamte Ausstattung 10 entlang des Bolzens 20 zur Wand 20. Eventuell ist es notwendig, das Befestigungsmittel 100 kreuzweise anzuziehen, wodurch die sanitäre Ausstattung in engen Kontakt mit der Wand 20 kommt. Dies kann bei einer großen sanitären Ausstattung, wie breiten oder schweren Waschbecken, erforderlich sein, die mit vier Befestigungsmitteln befestigt werden müssen.
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Vorzugsweise sind die Mutter 320 und der Spanner 330 Metallstücke, die vorzugsweise aus Zn oder Al bestehen. Die Mutter 320 und der Spanner 330 können jedoch auch aus Kunststoff, z. B. aus Verbundmaterialien, hergestellt werden. Der Einsatz 310 und das Gehäuse 200 bestehen vorzugsweise aus Kunststoff.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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