-
Die Erfindung betrifft einen Zungenkloben für Weichen, mit einem an ein Gestänge ankuppelbaren Grundkörper, der eine zur Aufnahme der Zunge dienende Ausnehmung aufweist, die beiderseits der Zunge durch Anschläge begrenzt ist, wobei mindestens einer der Anschläge verstellbar ist.
-
Bei Weichen für Schienenfahrzeuge werden die Weichenzungen häufig durch Zungenkloben mit einem Gestänge einer Weichenstellvorrichtung verbunden, insbesondere mit einem Prüfergestänge, das es erlaubt, die tatsächliche Position der Weichenzungen mit ausreichender Präzision abzutasten.
-
Aus
DE 299 15 392 U1 ist ein Zungenkoben der oben genannten Art bekannt, bei dem der verstellbare Anschlag durch ein Ende eines Gewindebolzens gebildet wird, der in den Grundkörper des Zungenklobens eingeschraubt ist und zugleich die Verbindung zum Prüfergestänge herstellt. Indem der Gewindebolzen mehr oder weniger tief eingeschraubt wird, kann so das Spiel der Zunge in der Ausnehmung eingestellt werden. Damit eine hohe Abtastgenauigkeit erreicht wird, sollte dieses Spiel zwar möglichst klein sein, doch lässt sich das Spiel nicht völlig beseitigen, da andernfalls die Schwenkbewegung der Zunge beim Umstellen der Weiche behindert würde und/oder temperaturbedingte Längenänderungen der Weichenzunge behindert würden.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Zungenkloben zu schaffen, mit dem eine genaue Einstellung und Einhaltung des Spiels möglich ist, ohne dass es zu Schäden an der Weichenzunge kommt.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der verstellbare Anschlag durch einen verrundeten Kopf eines auswechselbaren Anschlagschuhs gebildet wird, der mit einem Fuß in eine Bohrung des Grundkörpers eingesteckt ist.
-
Bei diesem Zungenkloben kann die Einstellung des Spiels beispielsweise dadurch erfolgen, dass zwischen dem Anschlagschuh und dem Grundkörper Distanzscheiben in einer geeigneten Dicke eingefügt werden oder dass sich der Anschlagschuh an einem Ende eines Gewindebolzens abstützt, der ähnlich wie bei dem oben beschriebenen Stand der Technik in den Grundkörper eingeschraubt ist. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass durch den verrundeten Kopf des Anschlagschuhs eine punktförmige bzw. linienförmige Anlage des Anschlagschuhs an der Zunge erreicht wird, so dass die Schwenkbewegung der Weichenzunge auch dann nicht behindert wird, wenn das Spiel auf einen sehr kleinen Wert eingestellt ist. Eine Verringerung des Spiels zwischen Weichenzunge und Zungenkloben trägt nicht nur zu einer Verbesserung der Abtastgenauigkeit bei, sondern führt auch zu einer Verminderung des Verschleißes, weil die Relativbewegungen zwischen Weichenzunge und Zungenkloben auf ein Minimum beschränkt werden. Wenn bei längerem Gebrauch doch ein gewisser Verschleiß auftreten sollte, so wird dieser Verschleiß in erster Linie in einer Abnutzung des verrundeten Kopfes des Anschlagschuhs bestehen, während an der Weichenzunge kaum Verschleißspuren auftreten werden. Der Anschlagschuh kann dann beispielsweise mittels Unterlegscheiben nachgestellt oder mit geringem Aufwand und zu geringen Kosten ausgewechselt werden. Auf diese Weise wird der Aufwand für eine langfristige Instandhaltung der Weiche und der Stell- und Prüfvorrichtung verringert.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Der Anschlagschuh besteht bevorzugt aus einem Material, das eine geringere Härte hat als die Weichenzunge, so dass der Verschleiß an der Weichenzunge, die sich nur zu hohen Kosten auswechseln ließe, weiter verringert wird. Der Anschlagschuh kann beispielsweise durch einen spanend bearbeiten Metallkörper oder durch einen Sinterkörper aus Metall oder Metalloxid gebildet werden.
-
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.
-
Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Explosionsdarstellung eines Zungenklobens gemäß der Erfindung;
-
2 eine Frontansicht eines Anschlagschuhs;
-
3 den Anschlagschuh in einer Ansicht von oben;
-
4 einen vertikalen Schnitt durch den Zungenkloben in einem Zustand, in dem er mit einem Prüfergestänge verbunden ist; und
-
5 einen horizontalen Schnitt durch den Zungenkloben.
-
Der in 1 gezeigte Zungenkloben 10 weist einen im wesentlichen zylindrischen Grundkörper 12 aus Stahl auf, in den zwei auswechselbare Anschlagschuhe 14 aus weicherem Metall, beispielsweise aus Sintermetall eingesetzt sind. Der Grundkörper 12 weist in der Nähe eines Endes eine Ausnehmung 16 auf, die sich etwa über die Hälfte seines Umfangs erstreckt. Außerdem weist er eine durchgehende zentrale Bohrung 18 auf, die im Bereich der Ausnehmung 16 im Durchmesser etwas erweitert ist.
-
Die beiden Anschlagschuhe haben eine identische Form und weisen jeweils einen scheibenförmigen, an der Stirnseite verrundeten Kopf 20 und einen in einem Stück damit ausgebildeten zylindrischen Fuß 22 auf.
-
Wie 2 zeigt, hat der Kopf 20 in der Stirnansicht eine etwa T-förmige Gestalt, wobei der Querbalken des "T" etwa halbkreisförmig ist und der Mittelsteg die Form eines Halbkreises mit etwas kleinerem Durchmesser hat und mit dem zylindrischen Fuß 22 flächenbündig ist. Der Rand des Kopfes 20 bildet zwei gerade, in einer gemeinsamen Ebene liegende Auflageflächen 24, mit denen er sich auf waagerechten Rändern 26 (1) der Ausnehmung 16 des Grundkörpers 12 abstützen kann, wenn der Anschlagschuh in die Ausnehmung eingesetzt ist und mit seinem Fuß 22 passend in den im Durchmesser erweiterten Teil der Bohrung 18 eingreift.
-
Weiterhin erkennt man in 2, dass sich an die Auflagefläche 24 jeweils nach innen eine etwa halbkreisförmige Freimachung 28 anschließt, die sicherstellt, dass der verbleibende Mittelsteg des "T" passend in die Bohrung 18 eingreifen kann.
-
Wie 3 zeigt, ist der Kopf 20 auf der vom Fuß 22 abgewandten Seite konvex gewölbt. Die Wölbung kann sphärisch oder asphärisch sein, doch ist die Oberfläche des Kopfes nur in einer Richtung (in der waagerechten) gewölbt, so dass der Wölbscheitel geradlinig in der Vertikalen verläuft (senkrecht zur Zeichenebene in 3).
-
4 zeigt den Zungenkloben 10 in einem vertikalen Schnitt, wie er am Ende eines gekröpften Prüfergestänges 30 befestigt ist, das zu einer nicht gezeigten Weichenstell- und Prüfvorrichtung führt. Das Prüfergestänge 30 bildet am freien Ende einen Gewindebolzen 32, der in einen mit Innengewinde versehenen Abschnitt der Bohrung 18 des Grundkörpers 12 eingeschraubt und mit einer Kontermutter 34 gesichert ist. Die
-
Anschlagschuhe sind spiegelbildlich zueinander in die Ausnehmung 16 des Grundkörpers eingesetzt und stützen sich mit den Rückseiten ihrer Köpfe an den axialen Enden der Ausnehmung 16 ab, während die Füße 22 in den im Durchmesser erweiterten Teil der Bohrung 18 eingreifen. Zwischen den konvex gewölbten Oberflächen der Anschlagschuhe 14 verbleibt ein Freiraum, der zur Aufnahme einer Weichenzunge 36 dient, wie in 5 strichpunktiert angedeutet ist. Die Positionen der Anschlagschuhe 14 sind so eingestellt, dass ihre Wölbscheitel mit äußerst geringem Spiel an den entgegengesetzten Seiten der Weichenzunge 36 anliegen. Wenn die Weichenzunge bei einem Weichenstellvorgang eine Schwenkbewegung ausführt, kann der Zungenkloben 10 dieser Bewegung folgen, dabei jedoch eine reine Translationsbewegung ausführen, ohne dass das Prüfergestänge 30 verkantet oder verbogen wird.
-
Im dem in 4 gezeigten Beispiel ist zur Einstellung des Spiels zwischen dem in der Zeichnung linken Anschlagschuh und dem Ende der Ausnehmung 16 eine halbkreisförmige Distanzscheibe 38 eingefügt. Diese Distanzscheibe 38 stützt den Kopf des Anschlagschuhs 14 in der halbkreisförmigen Zone ab, in der er über den zylindrischen Fuß 22 übersteht. Da außerdem der Fuß 22 praktisch spielfrei in dem erweiterten Teil der Bohrung 18 geführt ist, wird insgesamt eine kippstabile Abstützung des Anschlagschuhs erreicht.
-
Als Alternative zeigt 5 eine Distanzscheibe 40 in der Form eines Vollkreises oder eines geschlossenen Ringes, die in einem Spalt angeordnet ist, der zwischen dem (in 5 linken) Ende des Fußes 22 und dem Absatz gebildet wird, an dem sich der Durchmesser der Bohrung 18 wieder verengt.
-
Auf entsprechende Weise kann auch die Position und damit das Spiel des Anschlagschuhs eingestellt werden, der sich auf der dem Prüfergestänge 30 zugewandten Seite der Weichenzunge befindet. Bei diesem Anschlagschuh besteht darüber hinaus die Möglichkeit, dass sich der Fuß 22 am Ende des in den Grundkörper 12 eingeschraubten Gewindebolzens 32 des Prüfergestänges abstützt. Dieser Gewindebolzen müsste dann allerdings tiefer in die Bohrung 18 eingeschraubt sein als in 4 gezeigt ist. Im Fall eines gekröpften Prüfergestänges 30, wie es in 4 dargestellt ist, wäre so nur eine Grobeinstellung des Spiels möglich, da der Gewindebolzen jeweils nur um volle 360° verdreht werden könnte.
-
Eine Feineinstellung könnte jedoch mit Distanzscheiben erfolgen, die zwischen dem Fuß 22 des Anschlagschuhs und der Stirnfläche des Gewindebolzens 32 eingefügt werden. In einer weiteren, nicht gezeigten Ausführungsform ist zwischen dem Gewindebolzen 32 und dem Zungenkloben ein Übergangsstück vorgesehen, das an einem Ende einen auf den Gewindebolzen 32 aufgeschraubten Innengewindeabschnitt und am anderen Ende einen in die Bohrung 18 eingeschraubten Außengewindeabschnitt mit gleicher Gewindesteigung aufweist, an dem sich der Anschlagschuh 14 abstützt. Durch Drehen des Übergangsstückens kann dann der Anschlagschuh 14 stufenlos verstellt werden, ohne dass sich die Gesamtlänge des Prüfergestänges ändert.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-