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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Entleerung von Behältern mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
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Eine solche Vorrichtung ist aus der
DE 199 61 335 A1 bekannt. Sie weist einen Rahmen und eine an dem Rahmen um eine vordere horizontale Achse schwenkbare Plattform auf, auf der ein mit Schüttgut gefüllter Behälter abstellbar ist. Der Behälter, der insbesondere auch zum Versand für Kunststoffgranulat geeignet ist, weist in der Regel eine achteckige Querschnittsform auf. In den Oktabin ist ein Kunststoffsack zur Aufnahme des Kunststoffgranulats eingesetzt. Der Behälter selbst besteht aus Wellpappe und ist mit einem abnehmbaren Deckel verschlossen. Zwischen dem Rahmen und der Plattform ist rückseitig eine Hebevorrichtung angebracht, die derart an dem Rahmen angelenkt ist, dass sie beim Anheben bzw. beim Kippen der Plattform in eine Schräglage versetzt wird. Als Antrieb der Hebevorrichtung kann ein Linearmotor vorgesehen sein. Der Antrieb ist gemäß der Lehre dieser Schrift mit einer, das Behältergewicht erfassenden Wägeeinrichtung gewichtsabhängig derartig steuerbar, dass die Plattform mit fortschreitender Entleerung des Behälters in eine zunehmend geneigte Lage gebracht wird. Ist der Behälter entleert, so kann eine optische oder akustische Meldung dieses anzeigen. Über einen einstellbaren Grenzwertschalter kann die jeweilige Hubstellung angezeigt oder signalisiert werden. Die Plattform ist U-förmig ausgebildet, so dass sie von einem Hubrollwagen befahrbar ist, mit dem eine Palette in die Vorrichtung einbringbar ist. Vorderseitig ist ein U-förmiger Bügel aus Vierkantrohr vorgesehen, der gewissermaßen ein Geländer bildet, um ein Umkippen des Behälters beim Anheben zu vermeiden. Die Absaugung des Granulats erfolgt durch ein durch die obere Öffnung im Behälter manuell eingeführtes Absaugrohr, das an einer Absaugeinrichtung angeschlossen ist, über die das Granulat abgesaugt wird.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art dahingehend zu verbessern, dass die Handhabung erleichtert wird und eine verbesserte Absaugung des Schüttgutes, insbesondere des eingefüllten Kunststoffgranulats, gegeben ist.
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Die Aufgabe löst die Erfindung durch Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß der im Anspruch 1 angegebenen technischen Lehre, wonach am Absaugkopf mindestens ein Sensor zur Feststellung, ob Granulat vorhanden ist, vorgesehen ist und mit dem Sensor eine Steuervorrichtung gekoppelt ist, die mindestens den Antrieb der schwenkbaren Plattform in Abhängigkeit von der ermittelten Granulatdichte am Absaugkopf derart steuert, dass in den Bereich des Absaugkopfes das Schüttgut durch die Schrägstellung nachläuft, wobei das Absaugrohr mit dem Absaugkopf im Bereich der Schwenkachse der Plattform im Behälter in der tiefsten Absaugstellung endet und die Steuerung der Schrägstellung durch eine vorgegebene maximale Schräglage begrenzt ist.
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Es hat sich herausgestellt, dass sich der Absaugkopf beim Absaugen gewissermaßen durch das Schüttgut, insbesondere Kunststoffgranulat, bis zum Boden hin schnell durcharbeitet, was auf die Saugwirkung der Saugvorrichtung zurückzuführen ist, wenn das Absaugrohr durch das Eigengewicht und durch die Saugwirkung in das Granulat hineinfährt. Das nachlaufende Granulat bzw. Schüttgut umschließt dabei den trichterförmigen Ansaugbereich, so dass das Rohr schon nach kürzester Zeit den Boden erreicht, insgesamt aber beispielsweise nur 1% bis 2% der gesamten Füllmenge abgesogen ist. Dies hängt jeweils auch von dem Durchmesser des Saugrohres und der Saugleistung der Absaugeinrichtung und dem Durchmesser des Oktabins ab. Beim Absaugen wird in das Absaugrohr über die Luftzufuhr des Luftrings Luft bis zum Absaugkopf angesogen. Diese Luft tritt dann über Löcher im unteren Rohrabschnitt des Absaugrohres und/oder durch den Luftspalt zwischen dem unterem Ende des Absaugrohres und dem Boden in das Absaugrohr und transportiert das Schüttgut bzw. das Granulat mit hoher Geschwindigkeit zum Verarbeitungssilo.
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Es ist ersichtlich, das durch die erfindungsgemäße Lehre keine gewichtsabhängige Neigungswinkelverstellung erfolgt, was von der Behältergröße abhängig jeweils eingestellt werden muss, um vom Absaugkopf entfernt gelegenes Granulat in die Nähe des Saugkopfes bringen zu können, sondern dass dies erst dann erfolgt, wenn der Sensor am Saugkopf feststellt, dass kein Granulat oder nur noch wenig Granulat bzw. Schüttgut vorhanden ist. Dies kann beispielsweise durch einen kapazitiven Sensor erfolgen, der in Abhängigkeit von der Dichte des Granulats die Kapazitätsänderung auswertet und ein Signal an die Steuerung abgibt. Die Kippvorrichtung wird also erst dann wirksam, wenn sich im Bereich des Absaugkopfes kein oder nahezu kein Granulat mehr befindet. Die Hebevorrichtung der Kippvorrichtung kann also gewichtsärmer dimensioniert sein und muss nicht an das Restmengengewicht, das z. B. zwischen 50 kg und 100 kg liegen kann, angepasst sein.
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Um das Absaugen und die Absaugzeit zu optimieren, ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, dass das Absaugrohr in einer senkrechten Gleit- oder Rollenführung in einem Gehäuse an einer auf die obere Stirnwand des Behälters aufsetzbaren Trägerkonstruktion und darüber an der Innenseite der Behältniswand entlang geführt ist, die der Schwenkachse am Nächsten liegt. Durch die Gleit- oder Rollenführung in dem aufgesetzten Gehäuse ist eine zur Innenwand des Behälters parallele Absenkung des Saugrohres beim Absaugen des Granulats gegeben. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass das Rohr derart schnell sich durch das Granulat bzw. Schüttgut nach unten bewegt, dass der obere Pegel der Befüllung noch nicht oder nur geringfügig abgesenkt ist, z. B. um die doppelte Füllmenge des Absaugrohres. Das Absaugen erfolgt praktisch vom Boden her. Dies wirkt sich positiv aus und führt zu einer kurzen Entleerungszeit des Gesamtbehälters.
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Die vorgesehene Führung in einem aufgesetzten Gehäuse, das an einer Trägerkonstruktion befestigt ist, ermöglicht auch eine einfachere Handhabung. Die Trägerkonstruktion wird nach Abnahme des Deckels und nach Öffnen des Kunststoffsackes auf den Behälterrand aufgelegt und sodann das Saugrohr von oben eingeführt. Der Saugkopf kommt an der Oberfläche des Granulats zur Auflage. Ab hier ist eine händische Führung nicht mehr notwendig. In dem Moment, in dem die Absaugeinrichtung eingeschaltet wird, wird durch die Ansaugöffnung des Saugkopfes das Granulat abgesaugt. Der Sensor am Saugkopf braucht noch nicht aktiviert zu sein, er kann z. B. durch Unterbrechung der Signalleitung inaktiv geschaltet sein. Wenn der Sensor aktiviert ist, kann er aber auch zur Steuerung der Absaugvorrichtung mit herangezogen werden. Stellt der Sensor z. B. fest, dass ca. 5 sec. lang kein Granulat mehr vorhanden ist, so kann der Elektromotor der Saugvorrichtung hierüber gesteuert abgeschaltet werden und schaltet wieder ein, wenn Granulat oder Schüttgut detektiert wird. In jedem Fall sollte der Sensor dann aktiviert werden, wenn der Saugkopf den Boden erreicht hat. Primär wird das Signal beim Fehlen des Granulats jedoch dazu verwendet, die Steuerung zu veranlassen, den Betrieb der Kippvorrichtung kontinuierlich oder diskontinuierlich zu steuern, um den Behälter in eine Schrägposition zu verbringen und, falls vorhanden, den Schwingantrieb der Rütteleinrichtung an der Plattform einzuschalten oder auch abzuschalten.
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Der Sensor ist so positioniert, dass er das vorhandene Granulat erfasst, ggf. auch die Lagerdichte. Die Erfassung kann mittels des bereits erwähnten kapazitiven Sensors oder auch mittels eines optischen Sensors erfolgen. Damit der Saugkopf beim Niederfahren durch das Granulat zum Boden einen definierten Luftspalt bildet, kann am Saugkopf unten ein die Absaugöffnung überspannender Bügel vorgesehen sein, der sich am Boden des Behälters abstützen kann. Über den so gebildeten Luftspalt zwischen der Ansaugsöffnung und dem Boden wird das Granulat abgesaugt. Der Luftspalt kann z. B. ca. 10 mm bis ca. 50 mm betragen, was von der Saugleistung der Vorrichtung abhängig ist.
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Am besten geeignet hat sich für das Absaugrohr eine Rollenführung in dem Gehäuse, wobei paarweise jeweils zwei Rollen gegenüberstehend und übereinander in dem relativ schmalen Gehäuse drehbar gelagert sind. Die lichte Weite des Gehäuses und der Rollenabstand sind dabei dem Durchmesser des Außenrohres des Absaugrohres angepasst, so dass das Rohr leichtgängig über die mit Kugellagern gelagerten Rollen nach unten fahren kann. Durch die Positionierung des Gehäuses im vorderen Seitenwandbereich ist dabei auch sichergestellt, dass der Saugkopf unmittelbar im Eckenbereich am Boden anliegt, in welchem sich die Schwenkachse der Vorrichtung befindet. Die Ausrichtung erfolgt durch entsprechendes Auflegen der Trägerkonstruktion auf dem Stirnseitenrand.
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Bei der Trägerkonstruktion kann es sich z. B. um ein längsgefalztes Blech handeln, an dem vorderseitig das Führungsgehäuse quer verlaufend nach oben überstehend vorgesehen ist. An eine solche Trägerkonstruktion können auch seitlich Abdeckplatten schwenkbeweglich oder statisch befestigt werden, um während des Absaugvorgangs bei geöffnetem Behälter eine Verschmutzung des Granulats oder anderen Schüttguts zu vermeiden, das über das Absaugrohr abgesaugt wird. Die Abdeckplatten können, um eine einfache Handhabung zu ermöglichen, auch als Anschiebeplatten ausgeführt und z. B. dünne Kunststoffplatten sein.
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Darüber hinaus ist in einer weiteren Ausführungsform vorgesehen, dass die Trägerkonstruktion mit einem im Zentrum drehbar gelagerten Querträger kombiniert ist, der durch Verdrehen um eine vertikale Achse in eine Längsposition zur Trägerkonstruktion verbringbar ist und durch 90°-Drehung eine weitere Querstütze für die Trägerkonstruktion auf der Behälterstirnseite bildet. In diesem Fall bieten die quer verlaufenden Arme, die auch auf der Stirnseite obenseitig auf dem Behälter ruhen, ein Widerlager, beispielsweise für eine auflegbare Abdeckplatte. In paralleler Drehposition kann so die Trägerkonstruktion auf einfache Weise platzsparend verstaut werden. Das Absaugrohr kann beispielsweise an eine Wand gehängt werden, ebenso die Trägerkonstruktion.
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Es ist ferner möglich, die Schwenkgelenke direkt an einem Aufstellboden anzubringen, ebenso den Antrieb für die Kippverstellung. Es empfiehlt sich jedoch, eine Rahmenkonstruktion bodenseitig zu verwenden, die plattenförmig oder U-förmig ausgebildet sein kann, um ein Befahren über dem Aufstellboden mittels eines Hubrollwagens zu ermöglichen, um einen auf einer Palette abgestellten Behälter mit der Palette auf die Plattform aufsetzen zu können.
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Die Plattform besteht aus einem U-förmigen Rahmen aus T-, I- oder stufenförmigen Trägern mit Auflageflächen für eine Palette. Durch diese Konstruktion ist auch eine Anpassung an verschiedene Palettengrößen auf einfache Weise möglich. Beispielsweise können die hinteren Träger auch über Verschiebeteile miteinander verbunden sein, um die Breite der Plattform zu vergrößern, um unterschiedlich breite Paletten darauf abstellen zu können. Wenn diese seitliche Verstellmöglichkeit vorgesehen ist, sollte auch der vorderseitig unerlässliche Bügel, der ein Umkippen des Behälters in der Schrägstellung verhindert, durch eine Verstellmöglichkeit in der Breite veränderbar sein, z. B. kann ein Teleskoprohr zum Einsatz kommen. Die Höhenlage des Querbügels ist dabei stets so gewählt, dass bei maximaler Schrägstellung durch die Höhenverstellung ein Umkippen des Behälters nicht gegeben ist.
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Als Behälter kommt ein Oktabin in Betracht, wie er üblicherweise für Kunststoffgranulate zum Einsatz kommt. Ein solcher Oktabin, der aus Wellpappe besteht, ist mit einer Folie ausgeschlagen oder es ist ein Foliensack eingesetzt, in welchen das Schüttgut bzw. das Granulat eingegeben ist. Der Behälter wird mit einer Palette als Gebinde angeliefert. Der Querbügel sollte in jedem Fall abnehmbar sein, damit von vorne die Plattform mit einem Hubrollwagen oder auch mit einem Gabelstapler mit einer Palette beschickt werden kann. Die Erfindung sieht in einer weiteren Ausgestaltung vor, dass der Querbügel oder die Stützen, an denen der Querbügel befestigt ist, die wiederum an der Plattform befestigt sind, und zwar im Bereich der Schwenkachse, mit elektrischen Schalterelementen oder Sensoren kombiniert sind. Auch können pneumatische oder hydraulische Ventile vorgesehen sein, die in die Zuströmleitung eines entsprechenden Antriebes der Hebevorrichtung direkt eingeschaltet sind und öffnen, wenn der Querbügel installiert ist. Bei Verwendung von elektrischen Schalterelementen oder Sensoren werden diese beim Einsetzen des Querbügels betätigt und bewirken, dass die Steuerung für den Kippvorgang freigegeben wird. Die Steuerung kann dabei in einem kleinen Gehäuse untergebracht sein, das ebenfalls an der Plattform z. B. seitlich befestigt ist. Entsprechend der Ausführung können elektrische, pneumatische und/oder hydraulische Steuerungen der Anwendung kommen.
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Es hat sich gezeigt, dass die Paletten mit ihren in der Regel drei Unterzügen eine sichere Lagerung auf einem Aufstellboden gewährleisten. Ebenso ist ein Auflegen auf eine geschlossenen Plattform durchführbar.
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Wenn ein Befahren der Plattform stirnseitig jedoch ermöglicht werden soll, muss die Plattform U-förmig ausgebildet und mittig vorderseitig offen sein. Durch das hohe Gewicht des Schüttgutes können sich die Paletten dann allerdings durchbiegen. Um hier Abhilfe zu schaffen, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Plattform eine U-förmige Plattform ist und am hinteren Querträger ein nach vorne sich erstreckender Lastarm befestigt ist, der die Palette zumindest abschnittsweise untergreift. Zur Anpassung der Höhe des Lastarms an den Palettenunterbau ist am freien Ende des Lastarms eine aufklappbare oder eine aufsetzbare Verstärkung vorgesehen, die bedarfsweise angebracht wird, um den korrespondierenden, in der Regel den mittleren Unterzug der Palette zu untergreifen. Dadurch wird in jedem Fall ein Durchbiegen der Palette vermieden. Der Lastarm kann auch nach oben verschwenkbar angebracht sein, so dass er bei Nichtgebrauch aufgestellt werden kann.
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Grundsätzlich können elektrische Linearmotoren oder motorangetriebene Hebegestänge als motorische Kippantriebe bzw. Hebemotoren vorgesehen sein. Als besonders effizient hat sich jedoch erwiesen, Hydraulikzylinder oder pneumatische Zylinder mit Stößeln zu verwenden. Diese werden über die entsprechenden Ventile gesteuert mit Druckluft oder mit Hydraulikflüssigkeit beaufschlagt. Der entsprechende Zylinder kann an der Rückseite, also am Querträger, der U-förmigen Plattform angebracht sein. Der jeweilige Stößel, der von dem Druckmedium ausgefahren wird, ist an einem beweglichen Schwenkteil am Träger an der Unterkonstruktion oder am Aufstellboden fest verankert, so dass eine Nachführung in der Schrägstellung automatisch erfolgt.
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Wenn die Vorrichtung mit einem Unterbaurahmen versehen ist, so kann die Einheit auf einfache Weise auch von einem Aufstellort zum anderen verbracht werden. Zu diesem Zweck können beispielsweise in den Seitenschenkeln Durchbrüche für die Aufnahme vom Gabeln eines Gabelstaplers eingebracht sein, um ein einfaches Versetzen zu ermöglichen. Es können aber auch ausstellbare Rollen an den Trägern untenseitig vorgesehen sein, um hierüber ein Verfahren zu ermöglichen. Die Stützen für den Querbügel können auch durch Schrägstützen verstärkt sein. In der Regel reicht es jedoch aus, an der Plattform hülsenförmige Aufnahmen vorzusehen, in die konturenangepasste Stützen an den Querbügel eingesteckt werden. Querbolzen oder ein untergreifender Boden begrenzen die Einstecktiefe.
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Während des Betriebes stellt also der Sensor an dem Absaugkopf stets fest, ob Granulat in genügender Dichte vorhanden ist. Solange dies der Fall ist, wird die Absaugung durchgeführt. Wenn die Dichte sich verringert oder gar kein Granulat mehr vorhanden ist, wird entsprechend der Erfindung ein Kippen des Behälters bewirkt, so dass Restbestände, die sich im hinteren Bodenbereich des Behälters befinden, nach vorne in Richtung des Saugkopfes fallen können. Um dies zu beschleunigen und auch Restbestände in diesen Bereich zu verbringen, kann auch ein Rüttelmotor mit der Plattform verbunden sein, der durch seine Schwungmasse eine Rüttelbewegung bewirkt, die ein kontinuierliches Vorrutschen des Restbestandes des Granulats in Richtung des Saugkopfes sicherstellt. Ist der Behälter entleert, so kann der Motor der Absaugvorrichtung von dem Sensor über die Steuerung abgeschaltet werden, z. B. nach einer definierten Nachlaufzeit. Es kann aber auch eine manuell bedienbare Abschaltung vorgesehen sein. Ferner kann bei automatischem Ablauf nach dem Abschalten des Motors auch die Kippvorrichtung automatisch zurückgesetzt werden. In diesem Fall empfiehlt es sich, dies z. B. durch eine grüne Signallampe zu signalisieren. Auch kann vorgesehen sein, dass der Behälter nach dem Entleeren in der Schrägstellung so lange verbleibt, bis eine Bedienperson die Rückstellung der Kippvorrichtung manuell auslöst.
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Da die Trägerkonstruktion nur aufgelegt ist, kann sie nach dem Entleeren einfach entnommen werden und das Behältnis zusammen mit der Palette nach Entfernen des Querbügels wieder von der Plattform abgenommen und verfahren werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels ergänzend erläutert.
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In der Zeichnung zeigen:
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1 eine isometrische Vorderansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung mit einer eingesetzten Palette und einem darauf befindlichen Behälter, und
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2 eine Rückansicht der in 1 dargestellten Vorrichtung mit dem Behälter mit seitlichem Blick von unten.
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Die 1 und 2 zeigen eine Kippvorrichtung, wie sie erfindungsgemäß zur Anwendung kommt. Die Vorrichtung besteht aus einer Bodenplattform 17, die als U-förmige Rahmenkonstruktion ausgelegt ist. An den Vorderseiten befinden sich Schwenkgelenke, die eine Achse 2 bilden. Die Schwenkgelenke sind mit den jeweiligen zweiten Schenkeln an den Seitenträgern 20 der Plattform 3 befestigt. Auch diese Plattform 3 ist U-förmig ausgebildet und liegt mit ihren Seitenschenkeln 20 und dem Querträger 13 im nicht gekippten Zustand auf der Bodenplattform 17 auf. Die Seitenträger 20 der Plattform 3 sind stufenförmig ausgebildet, so dass Paletten 10 in unterschiedlichen Größen ein- bzw. aufgeschoben werden können. Der rückseitige Querträger 13 ist L-förmig ausgebildet, so dass hieran ein Lagerbock 21 befestigbar ist, an dem ein Antrieb 4, nämlich ein Hydraulikzylinder oder ein pneumatischer Zylinder, befestigbar ist. Aus dem Zylinder des Antriebs 4 wird ein Stößel 19 bei Druckbeaufschlagung herausgeschoben, der an einem Lager 18 schwenkbeweglich am hinteren Querholm der Bodenplattform 17 angelenkt ist. Es ist ersichtlich, dass hierüber die Plattform 3 gegenüber der vorderseitigen Achse 2 angehoben werden kann und in eine Schrägstellung verbringbar ist, die beispielsweise auf maximal 30° ausgelegt ist, was einem Mittelwert unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Gewichte, Palettengrößen, usw., entspricht.
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Durch die Höhenpositionierung eines Querbügels 11 an der Vorderseite der Vorrichtung, an dem sich der Behälter 1 beim Schrägstellen abzustützen vermag, ist ein Über- bzw. Umkippen des Behälters 1 ausgeschlossen. An der Innenseite des Querbügels 11 können Passteile 22 angebracht sein, beispielsweise auch verschiebbar angeordnet sein, um dann, wenn der Behälter ein Oktabin ist, eine seitliche Abstützung des Oktabins ebenfalls zu bewirken. Der Querbügel 11 ist an Stützen 12a und 12b oder mit diesen an nicht eingezeichneten Aufnahmen an der Plattform 3 befestigbar. In jedem Fall empfiehlt es sich, gleich bei welcher Ausführungsform, Schalter oder Sensoren vorzusehen, die das ordnungsgemäße Anbringen des Querbügels mit den Stützen 12a und 12b signalisieren, um durch dieses Signal die Steuervorrichtung 6, die in einem seitlichen Gehäuse an der Plattform angebracht ist, zu veranlassen, den Antrieb 4 zu steuern, wenn das zusätzliche Signal von dem oder den Sensoren an dem Saugkopf des Saugrohres 5 signalisiert, dass kein Granulat mehr vorhanden ist oder die Granulatdichte im Ansaugbereich sehr gering ist.
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Das Saugrohr 5 ist in einer Rollenführung in einem Gehäuse 7 geführt, das an einer Trägerkonstruktion 8, einem verrippten Blech, obenseitig angebracht ist. In dem Gehäuse 7 sind beispielsweise zwei Rollenpaare gegenüberstehend und übereinander angeordnet, so dass eine senkrechte Führung des Saugrohres 5 gewährleistet ist. Nachdem der Deckel von dem Behälter 1 nach dem Einfahren der Palette 10 in die Vorrichtung abgenommen und der Querbügel 11 installiert ist, wird das Absaugrohr 5 obenseitig in das Gehäuse 7 eingeführt oder, falls es schon in dem Gehäuse 7 eingesetzt ist, gemeinsam mit der Trägerkonstruktion auf die Stirnfläche des Behälters 1 aufgesetzt, und zwar so, dass das Gehäuse 7 in die Nähe oberhalb der Achse 2 gelangt. Das Absaugrohr 5 wird, sobald die Absaugvorrichtung eingeschaltet wird, praktisch durch das Granulat bis zum Boden automatisch hindurchgesogen und stützt sich dann mit einem nicht dargestellten Bogenabschnitt am Boden ab, so dass die Öffnung im Saugkopf das umliegende Granulat abzusaugen vermag.
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Durch den nicht dargestellten Sensor, beispielsweise einem kapazitiven oder Infrarot- oder sonstigen Lichtsensor, kann die Dichte des Granulats im Umfeld des Saugkopfes detektiert werden. Über eine nicht dargestellte Steuerleitung wird ein Signal an die Steuerung 6 abgegeben, die dieses auswertet. In dem Moment, in welchem ein Grenzwert unterschritten ist, also kein Granulat mehr vorhanden ist oder die Dichte gering ist, bewirkt die Steuerung ein Anheben der Plattform 3, so dass der gesamte Behälter nach vorne kippt, und zwar bis die maximale Schrägstellung, beispielsweise 30°, erreicht ist. Hierüber ist sichergestellt, dass entfernt vom Absaugkopf noch im Behälter vorhandenes Granulat nach vorne in Richtung des Absaugkopfes fällt und darüber abgesaugt wird. Dieses Vorrutschen kann durch einen Rüttelantrieb 16 unterstützt werden, der nach Erreichen der jeweiligen Schrägstellung automatisch einschaltet.
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Damit auch größere Paletten 10 in der Mitte nicht durchhängen, ist in weiterer Ausgestaltung der befahrbaren Plattform 3 an dieser ein Lastarm 14 vorgesehen, der an der Rückseite, also am Querträger 13, angebracht ist und sich nach vorne, bis etwa in die Mitte einer Palette erstreckt. Dieser Lastarm 14 kann darüber hinaus zur Höhenanpassung an unterschiedliche Paletten entweder mit einer Verstärkung 15 versehen werden oder die Verstärkung 15 kann als aufklappbare Verstärkung in Verlängerung des Lastarms 14 an diesem vorgesehen sein und durch Hochschwenken einen Höhenausgleich bewirken. Dadurch ist es auf einfache Weise möglich, eine Anpassung an die unterschiedlichen Höhenmaße des Unterbaus der Palette 10 vornehmen zu können. Dadurch ist sichergestellt, dass sich der Boden des Behälters 1 nicht durchbiegen kann und somit Restbestände des Granulats ebenfalls erfasst und abgesaugt werden. Wenn die vollständige Absaugung erfolgt ist und kein Granulat mehr im Saugkopfbereich festgestellt wird, wird der Saugvorgang automatisch oder manuell von dem Bedienpersonal beendet und die Plattform 3 automatisch oder manuell gesteuert wieder zurückgeschwenkt. Die Entleerung kann auch durch Signallampen oder durch Blinklichter angezeigt werden.
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Damit während des Absaugens keine Verschmutzung des Granulats bei geöffnetem Behälter 1 und Sack gegeben ist, sind Abdeckplatten 9a und 9b an der Trägerkonstruktion 8 angelenkt. Diese können einzeln hochgeschwenkt werden und werden zusammen mit der Trägerkonstruktion 8 und dem Gehäuse 7 abgenommen und beispielsweise nach Gebrauch an eine Wand gehängt. Ebenso kann das Absaugrohr 5 nach der Entnahme gesondert verstaut oder aufgehängt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Behälter
- 2
- Achse
- 3
- Plattform
- 4
- Antrieb
- 5
- Absaugrohr
- 6
- Steuervorrichtung
- 7
- Gehäuse
- 8
- Trägerkonstruktion
- 9a
- Abdeckplatte
- 9b
- Abdeckplatte
- 10
- Palette
- 11
- Querbügel
- 12a
- Stütze
- 12b
- Stütze
- 13
- Querträger
- 14
- Lastarm
- 15
- Verstärkung
- 16
- Rüttelantrieb
- 17
- Bodenplattform
- 18
- Lager
- 19
- Stößel
- 20
- Seitenträger
- 21
- Lagerbock
- 22
- Passteil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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