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Die Erfindung betrifft eine Absaugvorrichtung zum Entleeren eines Behälters, der mit einem rieselfähigen Schüttgut, insbesondere Kunststoffgranulat, befüllt ist und in den ein an einer Saugleitung angeschlossenes Absaugrohr oder ein Absaugkopf mit einer untenseitigen Saugöffnung einführbar ist.
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In vielen technischen Bereichen, insbesondere auch in der kunststoffverarbeitenden Industrie, liegen die zu verarbeitenden Ausgangsprodukte in Form von rieselfähigem Schüttgut, nämlich Kunststoffgranulate, vor. Diese werden häufig in befüllten Gebinden in Form von Oktabin-Behältern angeliefert, deren starre, meist aus stabiler Pappe bestehende Außenwand mit einem innenliegenden Foliensack ausgekleidet ist, oder in Gebinden in der Form von sogenannten Big-Bags, d. h. reißfesten Gewebesäcken, ohne äußeren Stabilisierungsbehälter.
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Das Entleeren derartiger Gebinde erfolgt üblicherweise unter Verwendung von Absaugvorrichtungen, wobei ein Saugrohr von der Oberseite des Gebindes her wie eine Lanze in das Schüttgut gesteckt wird. Das Saugrohr ist dabei meist doppelwandig ausgeführt und kann über einen Ringspalt Raumluft für die pneumatische Förderung nachsaugen. Eine solche Absaugvorrichtung ist aus der
DE 20 2012 101 826 U1 bekannt. Diese Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass am Absaugkopf mindestens ein Sensor zur Feststellung, ob Granulat vorhanden ist oder nicht, vorgesehen ist, wobei der Sensor mit einer Steuervorrichtung gekoppelt ist, die mindestens den Antrieb einer schwenkbaren Plattform in Abhängigkeit von der ermittelten Granulatdichte am Absaugkopf derart steuert, dass in den Bereich des Absaugkopfes das Schüttgut durch die Schrägstellung nachläuft und das Absaugrohr mit dem Absaugkopf im Bereich der tiefsten Absaugstellung endet und die Steuerung der Schrägstellung durch eine vorgegebene maximale Schräglage begrenzt ist. In einer Ausgestaltungsform wirkt auf die Plattform ein Rüttelantrieb, der mindestens in der Endschrägstellung der Plattform das Granulat an die tiefste Stelle des Behälters fördert, aus dem es absaugbar ist. Des Weiteren ist eine Kippsicherung in Form eines abnehmbaren Bügels frontseitig vorgesehen. Als Sensor eignet sich beispielsweise ein kapazitiver Sensor oder ein Lichtsensor. Stellt der Sensor z. B. fest, dass ca. 5 Sekunden lang kein Granulat mehr vorhanden ist, so kann der Elektromotor der Saugvorrichtung hierüber gesteuert abgeschaltet werden. Er schaltet wieder ein, wenn Granulat oder Schüttgut detektiert wird, sofern der Sensor aktiviert ist. Der Sensor kann beispielsweise aktiviert werden, wenn der Saugkopf den Boden erreicht hat. Das vom Sensor abgegebene Signal beim Fehlen des Granulates wird primär dazu verwendet, die Steuerung zu veranlassen, den Betrieb der Kippvorrichtung kontinuierlich oder diskontinuierlich und/oder eine Rüttelvorrichtung zu steuern, um den Behälter in eine Schrägposition zu verbringen, damit das Granulat in die tiefste Position nachrutschen kann, aus der es abgesogen wird. Eine ähnliche Saugvorrichtung ist aus der
DE 299 06 732 U1 bekannt.
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Eine Vorrichtung, bei der die Steuerung gewichtsabhängig vom Füllgewicht des Oktabins erfolgt, ist aus der
DE 199 61 335 A1 bekannt.
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Aus der
DE 20 2010 004 533 U1 ist ein Messwertgeber zur Fernmessung eines variierenden Füllstandes in einem drucklosen Flüssigkeitsbehälter in Kombination mit einem Ausheber-Schutzventil mittels einer Messung an einer in den Flüssigkeitsbehälter reichenden Flüssigkeitsleitung bekannt. Das Ausheber-Schutzventil ist einstöckig in einem Bauteil mit einem Unterdrucksensor an der Saugleitung außerhalb des Flüssigkeitsbehälters und/oder in Entfernung zum Flüssigkeitsbehälter in der Flüssigkeitsleitung angeordnet. Eine Steuereinheit ist zum Vergleich eines mit dem Unterdrucksensor abgegriffenen momentanen Leitungsdrucks mit einem voreingestellten Referenzdruck vorgesehen. Der anhand des Referenzdruckes ermittelte Druck gibt ein Kriterium für eine Anzeigeeinrichtung über den aktuellen Tankinhalt wieder. Zur Messung muss die Leitung voll mit der Flüssigkeit gefüllt sein. In der Ausgestaltung handelt es sich um einen Heizöltank.
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Aus der
DE 42 36 372 A1 ist eine pneumatische Förderanlage zum Transport von Schüttgütern, insbesondere von Kunststoffschüttgütern, zu einer Beschickungsstation bekannt, die eine Förderhauptleitung, zumindest einen Vorratsbehälter für das Schüttgut und zumindest ein Fördergasgebläse aufweist. Der Vorratsbehälter ist über ein Förderrohr mit der Förderhauptleitung verbunden. Mit dem Fördergasgebläse ist ein das Schüttgut aus dem Vorratsbehälter mitnehmender Fördergasmengenstrom zu der und durch die Förderhauptleitung einrichtbar. Der Vorratsbehälter und das Förderrohr sind durch ein Stellventil miteinander verbunden. Das Stellventil weist einen ersten Zulaufanschluss, welcher mit dem Vorratsbehälter verbunden ist, einen Ablaufanschluss, welcher mit dem Förderrohr verbunden ist, einen zweiten Zulaufanschluss, über welchen Fördergas zuführbar ist, und ein Stellglied auf. Mit dem Stellglied ist das Verhältnis des Schüttgutmengenstromes zu dem Fördergasmengenstrom in dem Förderrohr und in der Förderhauptleitung steuerbar. Das System geht stets davon aus, dass im Vorratsbehälter ein ausreichender Füllstand gegeben ist. Der Füllstand selbst ist nicht ermittelbar.
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Aus der
DE 296 12 185 U1 ist eine Absaugvorrichtung der gattungsgemäßen Art bekannt, bei der der Saugkopf oder das Absaugrohr mit einer Saugleitung verbunden und mittels einer Aufhängevorrichtung höhenverstellbar gehalten ist. Die Absaugendeinrichtung ist mit einer die Gewichtskraft der Endsaugeinrichtung in einem vorbestimmten Ausmaß verringernden Gewichtsausgleichseinrichtung verbunden, um die Eintauchtiefe des Absaugkopfes oder Absaugrohres während des Absaugvorganges besser regulieren zu können.
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Aus der
DE 42 36 372 B4 ist eine pneumatische Förderanlage zum Transport von Schüttgütern bekannt, bei der aus einem Vorratsbehälter über ein horizontal angeordnetes Saugrohr am Boden das Schüttgut, insbesondere Granulat, durch Erzeugung eines Unterdruckes in der Saugleitung mittels eines Gebläses abgesaugt wird. Die Erfindung ist auch bei einer solchen Saugvorrichtung anwendbar.
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Aus der
DE 102 38 946 A1 ist eine Fördervorrichtung für schüttfähiges Fördergut, wie Kunststoffgranulat oder Kunststoffpulver, bekannt, das sich in einem Vorratsbehälter befindet und mit einem Saugrüssel am Ende einer Förderleitung aus dem Behälter herausgesogen wird. Dazu ist die Saugleitung an eine Unterdruckquelle angeschlossen. Die Unterdruckquelle kann beispielsweise eine ansaugende, elektrische, pneumatische oder hydraulisch getriebene Pumpe sein. Zur Reduzierung des Aufwandes bei der Kopplung mehrerer solcher Behälter ist ferner vorgesehen, dass die Fördergeräte mit der für alle Fördergeräte gemeinsamen Leitung verbunden sind und dass ein am Saugrüssel angeordnetes Stellglied für den Luftmengendurchsatz durch die Förderleitung von einem an der Saugleitung vorgesehenen Luftdruckfühler gesteuert ist.
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Die Steuerung einer herkömmlichen Entleerstation mit Vibrationsgebern und aufstellbaren Plattformen für die Schrägstellung des Behälters sowie die Ansteuerung der Unterdruckquelle, nämlich der Unterdruckpumpe, wird dabei von Steuervorrichtungen vorgenommen, die anhand von eingegebenen Steuerzeiten beispielsweise die Vibrationszeit definieren, die danach erfolgte Pausenzeit, in der die Absaugung erfolgt und/oder die Absaugung des Granulats fortgesetzt wird. Darüber hinaus wird der Motor, der die Kippbewegung der Plattform bewirkt, mittels einer Antriebssteuerung gesteuert. Wenn festgestellt wird, dass kein Granulat mehr vorhanden ist, erfolgt eine automatische Abschaltung, wie eingangs schon beschrieben. Ebenso kann abhängig davon auch eine Rückführung der Plattform in die horizontale Lage erfolgen sowie, falls das Saugrohr von oben in den Behälter eingeführt wird und über einen Antrieb verschiebbar ist, das Saugrohr wieder aus dem Schüttgut und Behälter herausgezogen werden. Die Prozessabläufe sind also zeitgesteuert oder werden durch die am Saugkopf vorhandenen Sensoren ausgelöst.
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Es hat sich herausgestellt, dass die bisher vorhandenen Sensoren staubempfindlich sind und deren Kalibrierung umständlich ist. Des Weiteren müsste der Saugkopf bzw. das Saugrohr am Ende so ausgestaltet werden, dass zum Einen die Funktion der Sensoren gesichert ist und zum Anderen auch kein Flächenmaterial, z. B. die Plastikfolie eines Einsatzes, zum Verschließen des Saugrohres führen kann.
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Ausgehend vom dargestellten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein neues Steuerungssystem zur Steuerung der Funktionen einer Absaugeinrichtung vorzusehen, das unempfindlich ist, mit dem Schüttgut nicht in Kontakt kommt und eine optimale Steuerung während des gesamten Ablaufes sicherstellt und auch geeignet ist, um in Kaskade angeordnete weitere Absaugvorrichtungen wahlweise zu bedienen.
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Die Erfindung löst die Aufgabe dadurch, dass die Absaugvorrichtung mit einem Unterdruckmesssensor zur Ermittlung des Unterdruckes in der Saugleitung während der Absaugung versehen ist, welcher Unterdruckmesssensor mit einer elektrischen Steuervorrichtung verbunden ist, die in Abhängigkeit von dem ermittelten Unterdruck feststellt, ob in dem Behälter Granulat vorhanden ist oder nicht und abhängig davon Steuerelemente zur Veränderung der Absaugung und/oder den Antrieb der Saugvorrichtung steuert und/oder eine Zeitschaltuhr steuert, die ihrerseits nach einem programmierten Ablauf die Steuerelemente oder den Antrieb der Saugvorrichtung steuert, wobei der Unterdruckmesssensor beabstandet zum Absaugrohr oder Absaugkopf in der Saugleitung mündend eingesetzt ist oder eine Unterdruckschlauchverbindung zu einem Unterdruckmesssensor in der Steuervorrichtung vorgesehen ist.
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Durch die Erfindung wird eine komplette Steuerung abhängig von einem Unterdruckmesssensor durchgeführt, wobei der Unterdruck in der Saugleitung abgegriffen und ausgewertet wird. Der Unterdruck kann dabei direkt von der Saugleitung über einen Messanschluss in Form einer Aufnahme für den Unterdruckmesssensor abgegriffen werden oder über einen Schlauch, der als Unterdruckschlauch mit dem Unterdruckmesssensor verbunden ist, der beispielsweise auch in der Steuervorrichtung angeordnet sein kann. Ist der Unterdruckmesssensor direkt in die Aufnahme eingesetzt, so kann das durch den Unterdruckmesssensor erzeugte elektrische Signal drahtlos oder drahtgebunden an die Steuervorrichtung übertragen werden, um davon abhängig eine Steuerung in gewünschter Weise zu bewirken.
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Es hat sich gezeigt, dass dann, wenn ein geringer Unterdruck anliegt, durch das Saugrohr und die Saugleitung weniger Schüttgut oder Granulat gefördert wird und dann, wenn genügend Granulat vorhanden ist und dieses angesogen wird, der Unterdruck, also das Vakuum, in der Saugleitung sich wesentlich vergrößert. Wenn kein Granulat mehr angesaugt wird, wird lediglich der Unterdruck der angesogenen Luft in der Leitung gemessen. Wenn Granulat angesaugt wird, ist das Vakuum in der Saugleitung größer, und zwar abhängig von der Nachführung des Granulats und der Dichte. Wenn beispielsweise fast kein Granulat oder kein Granulat angesaugt wird, beträgt das Vakuum 0,05 kPa, wenn hingegen vermehrt Granulat angesaugt wird, so ist das Vakuum ≥ 10 kPa. Je nach Granulatart und Größe kann dies variieren. Durch ein Vorgabenprogramm in der Steuerung können dabei Schwellwerte eingestellt werden, z. B. 0,05 kPa, um den Antriebsmotor für die Vakuumpumpe nach einer definierten Zeit abzuschalten. Die Schwelle oder auch eine andere definierte Schwelle, z. B. 0,15 kPa, kann aber auch dazu verwendet werden, um einen Schaltimpuls direkt zu generieren, der einen Vibrationsmotor einschaltet, der den Behälter oder den Saugkopf und damit das Granulat in Schwingung versetzt, um ein Nachrutschen des Granulats in den Bereich der Saugöffnung in dem Saugrohr oder dem Saugkopf zu bewirken. Wird ein Vakuum beispielsweise von 10 kPa erreicht, deutet dies darauf hin, dass ausreichend Granulat nachfließt. Die Steuerung kann dann den Vibrationsmotor ausschalten. In gleicher Weise ist aber auch eine Neigungswinkelnachverstellung der Plattform möglich, auf der der Behälter steht. Die Saugeinrichtung selbst kann während der gesamten Zeit eingeschaltet bleiben, um das Granulat über die Saugleitung den nachgeschalteten Stufen, beispielsweise einem Extruder oder Sammelbehälter, zuführen zu können.
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Auch ist es möglich, abhängig von vorwählbaren Schwellwerten des Vakuums eine Zeitschaltuhrfunktion in der Steuerung auszulösen, um beispielsweise den Vibrationsmotor in Intervallen, die definiert sind, zu steuern, so lange, bis der gewünschte niedrigere Vakuumwert unterschritten oder der obere überschritten wird. Je nach Granulatstärke und Rohrdurchmesser kann dabei im Falle des fließenden Granulats ein Vakuum von 20 kPa, 23 kPa, 18 kPa oder 15 kPa erreicht werden. Umso weniger Granulat gefördert wird, desto niedriger wird das Vakuum, so dass beim Unterschreiten z. B. der 10 kPa - Grenze beispielsweise der Rüttelmotor wieder eingeschaltet wird oder aber der Behälter im Neigungswinkel derart verstellt wird, dass ein Nachrutschen des Granulats gegeben ist. Die Abschaltung der Saugeinrichtung kann nach einer definierten Zeit, z. B. nach 20 Sek., erfolgen. Die Steuerung über die Auswertung des Unterdruckes hat zudem den Vorteil, dass die Absaugvorrichtung auch ohne Beaufsichtigung betrieben werden kann und dennoch sichergestellt ist, dass der Behälter vollständig entleert ist.
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Es kann aber auch ausgelöst davon eine zweite Anlage generell aktiviert werden, um einen kontinuierlichen Zufluss des Granulats beispielsweise an eine Extruder-Maschine zu gewährleisten. Die Saugleitung kann dabei an einer Granulatweiche angeschlossen sein, die entsprechend viele Anschlüsse aufweist, um die einzelnen Absaugeinrichtungen miteinander zu verbinden und das Granulat über eine Abflussleitung weiterzuleiten. Diese Ausführungsform hat zudem den Vorteil, dass durch die Ventilsteuerung und die Anordnung des Unterdruckmesssensors hinter den Ventilen nur ein einziger Unterdruckmesssensor erforderlich ist, um die Steuerung aller Absaugvorrichtungen zu bewirken.
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Eine Absaugvorrichtungsanordnung, die die zuvor beschriebenen Anforderungen erfüllt, zeichnet sich dadurch aus, dass mindestens zwei Absaugvorrichtungen mit mindestens je einer Saugleitung an je einem Anschluss mit steuerbarem Ventil einer Schüttgutweiche angeschlossen sind, die mindestens einen gemeinsamen Anschluss für einen Saugförderer aufweist, dass die Steuervorrichtung in Abhängigkeit von dem detektierten Unterdruck in der Saugleitung einer eingeschalteten Absaugvorrichtung oder in dem gemeinsamen Anschluss des Saugförderers beim Feststellen, dass kein Schüttgut mehr abgesaugt wird, die mindestens zweite Absaugvorrichtung für den Absaugprozess mindestens aktiviert oder steuert, wobei das Ventil in dem Anschluss der ersten Absaugvorrichtung geschlossen und das in dem Anschluss der Saugleitung der zweiten Absaugvorrichtung geöffnet wird. Selbstverständlich können auch weitere Stationen vorgesehen sein, die auf gleicher Weise ansteuerbar sind. Die Schüttgutweiche bzw. Granulatweiche muss für diese Stationen entsprechende Anschlüsse für die Saugleitungen aufweisen, ebenso die Ventilsteuerungen. Zur Ventilsteuerung können aber auch hydraulische Ventile vorgesehen sein, sofern eine Hydrauliksteuerung vorgesehen ist. Des Weiteren kann jede einzelne Station mit einer eigenen Steuervorrichtung vorgesehen sein, die einen Steuerimpuls der anderen Station auswertet, wenn in dem Behälter sich kein Schüttgut mehr befindet. Ebenfalls ist eine Steuerung über eine zentrale Steuervorrichtung für alle angeschlossenen Stationen möglich. Wenn die Saugleitungen der einzelnen Absaugvorrichtungen unterschiedliche Längen aufweisen und/oder unterschiedliches Granulatmaterial aus den einzelnen Behältern gefördert werden soll, empfiehlt es sich den Unterdruck in jeder einzelnen Saugleitung zu messen. Wenn die Verhältnisse jedoch annähernd gleich sind, kann die Messung über einen einzigen Unterdruckmesssensor erfolgen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen im Detail angegeben.
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Durch die Auswertung des Unterdruckes in der Saugleitung zur Feststellung, ob in dem Behälter Granulat vorhanden ist oder nicht, bzw. in welcher Dichte dieses Granulat durch die Saugleitung fließt, braucht der Unterdruckmesssensor nicht mehr am Saugeingang, am Saugrohr oder am Saugkopf direkt angebracht sein, sondern kann völlig abgesetzt irgendwo in der Saugleitung vorgesehen sein. Der Unterdruckmesssensor kann dabei auch in einer Granulatweiche an den Eingangsanschlüssen oder einem gemeinsamen Ausgang angebracht sein, über die verschiedene Saugleitungen wahlweise ansaugbar sind, z. B. über Ventilsteuerung. Dabei ist es möglich, mit nur einem einzigen Unterdruckmesssensor drei oder vier verschiedene angeschlossene Absaugvorrichtung zu steuern, wobei die Steuerung als Zentralsteuerung ausgelegt sein kann und über ein Bussystem die elektrischen Steuerkomponenten in den Saugvorrichtungen adressiert angesteuert werden. Die zentrale Steuervorrichtung kann also alle Komponenten und steuerbaren Elemente einer ersten Absaugeinrichtung, einer zweiten und jeder weiteren über den Bus angeschlossenen Saugeinrichtung steuern, so dass eine Beschickung mit Behältern in einer Absaugeinrichtung erfolgen kann, während die anderen oder die andere sich im Saugprozess befinden und der jeweilige Behälter entleert wird.
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Durch die wahlfreie Anbringung des Unterdruckmesssensors kann dieser beispielsweise beabstandet zum Saugrohr oder Absaugkopf in der Saugleitung mündend eingesetzt sein oder es befindet sich an der Saugleitung oder dem Absaugkopf oder der Weiche nur ein rohrförmiger Abgriff, an dem ein Unterdruckschlauch anschließbar ist, der mit der Steuervorrichtung verbunden ist, in der sich der Drucksensor befindet. In der Unterdruckschlauchverbindung herrscht dabei der gleiche Unterdruck wie in der Saugleitung. Diese Ausführung hat den Vorteil, dass eine Verschmutzung des Unterdruckmesssensors praktisch nicht möglich ist.
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Der Unterdruckmesssensor kann selbst in einer hülsenförmigen Aufnahme herausnehmbar oder auswechselbar eingesetzt sein, so dass im Falle eines Austausches zur Festlegung beispielsweise anderer Unterdruckparameter oder im Falle eines Defektes durch einfache Handhabung eine Reparatur der Anlage möglich ist.
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Üblicherweise wird das Absaugrohr von einem Rohr umgeben, das mit dem inneren Absaugrohr einen inneren Luftspalt bildet. Dies ist bekannt. Hierüber kann obenseitig Luft eintreten, die beim Absaugen des Schüttgutes untenseitig über eine Austrittsöffnung und/oder Durchbrüche in dem unteren Abschnitt des Absaugrohres eintritt. Dies verbessert die Leistung der Entnahme des Schüttgutes beim Absaugen desselben aus dem Behälter.
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Um ein Nachrutschen des Granulates insbesondere bei den großflächigen Behältern sicherzustellen, kann die Vorrichtung eine um eine horizontale Achse schwenkbare Plattform aufweisen, auf der der mit Schüttgut befüllte Behälter abstellbar ist. Die Plattform wird mittels eines Antriebes, z. B. eines elektromotorischen, hydraulischen oder pneumatischen Antriebs, von der Steuervorrichtung gesteuert angehoben, wodurch die Plattform um eine horizontale Achse schwenkt und damit den Behälter in einen Neigungswinkel verbringt, so dass der Boden, der parallel zur Plattform verläuft, in eine Schräglage gerät und das Granulat in die unterste Senke fließt.
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Das Absaugrohr oder der Absaugkopf sollten so angeordnet sein, dass sie entweder mit dem unteren Punkt des Behälters verbunden sind oder von oben eingeführt nachgeführt werden können. Wie dieses realisierbar ist, ist aus dem Stand der Technik gemäß der
DE 20 2012 101 826 U1 bekannt. Auch kann das Absaugrohr lanzenförmig ausgeführt und in einer Vorrichtung in der Höhe in dem Behälter verstellt werden. Die Höhenpositionierung kann dabei auch abhängig von dem festgestellten Unterdruck in der Saugleitung erfolgen.
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Ebenso ist es möglich, in Abhängigkeit von dem festgestellten Unterdruck in der Saugleitung einen Vibrationsantrieb über die Steuereinrichtung anzusteuern, der entweder auf die Plattform oder den Behälter direkt wirkt und diesen mindestens zeitweise in Abhängigkeit von dem detektierten Unterdruck ausgelöst während einer definierten Zeitdauer in Vibration versetzt. Selbstverständlich können die Prozesse auch durch Signallampen an der Steuervorrichtung oder auch in einem separaten Tableau an der Gesamtvorrichtung angezeigt werden, bis hin zur Anzeige des Entleerungszustandes. Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels ergänzend erläutert.
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In den Zeichnungen zeigen:
- 1 eine isometrische Vorderansicht einer erfindungsgemäß gesteuerten Vorrichtung mit einer eingesetzten Palette und einem darauf befindlichen Behälter, und
- 2 eine Rückansicht der in 1 dargestellten Vorrichtung mit dem Behälter mit seitlichem Blick von unten.
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Die 1 und 2 zeigen eine Kippvorrichtung, die eine Bodenplattform 17, die als U-förmige Rahmenkonstruktion ausgelegt ist, aufweist. An den Vorderseiten befinden sich Schwenkgelenke, die eine Achse 2 bilden. Die Schwenkgelenke sind mit den jeweiligen zweiten Schenkeln an den Seitenträgern 20 der Plattform 3 befestigt. Auch diese Plattform 3 ist U-förmig ausgebildet und liegt mit ihren Seitenschenkeln 20 und dem Querträger 13 im nicht gekippten Zustand auf der Bodenplattform 17 auf. Die Seitenträger 20 der Plattform 3 sind stufenförmig ausgebildet, so dass Paletten 10 in unterschiedlichen Größen ein- bzw. aufgeschoben werden können. Der rückseitige Querträger 13 ist L-förmig ausgebildet, so dass hieran ein Lagerbock 21 befestigbar ist, an dem ein Antrieb 4, nämlich ein Hydraulikzylinder oder ein pneumatischer Zylinder, befestigbar ist. Aus dem Zylinder des Antriebs 4 wird ein Stößel 19 bei Druckbeaufschlagung herausgeschoben, der an einem Lager 18 schwenkbeweglich am hinteren Querholm der Bodenplattform 17 angelenkt ist. Es ist ersichtlich, dass hierüber die Plattform 3 gegenüber der vorderseitigen Achse 2 angehoben werden kann und in eine Schrägstellung verbringbar ist, die beispielsweise auf maximal 30° ausgelegt ist, was einem Mittelwert unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Gewichte, Palettengrößen, usw., entspricht.
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Durch die Höhenpositionierung eines Querbügels 11 an der Vorderseite der Vorrichtung, an dem sich der Behälter 1 beim Schrägstellen abzustützen vermag, ist ein Über- bzw. Umkippen des Behälters 1 ausgeschlossen. An der Innenseite des Querbügels 11 können Passteile 22 angebracht sein, beispielsweise auch verschiebbar angeordnet sein, um dann, wenn der Behälter ein Oktabin ist, eine seitliche Abstützung des Oktabins ebenfalls zu bewirken. Der Querbügel 11 ist an Stützen 12a und 12b oder mit diesen an nicht eingezeichneten Aufnahmen an der Plattform 3 befestigbar. In jedem Fall empfiehlt es sich, gleich bei welcher Ausführungsform, Schalter oder Sensoren vorzusehen, die das ordnungsgemäße Anbringen des Querbügels mit den Stützen 12a und 12b signalisieren, um durch dieses Signal die Steuervorrichtung 6, die in einem seitlichen Gehäuse an der Plattform angebracht ist, zu veranlassen, den Antrieb 4 zu steuern, wenn das zusätzliche Signal von dem oder den erfindungsgemäß vorgesehenen Unterdruckmesssensoren an der nicht dargestellten Saugleitung signalisiert, dass kein Granulat mehr vorhanden ist oder die Granulatdichte im Ansaugbereich sehr gering ist.
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Das Saugrohr 5 ist in einer Rollenführung in einem Gehäuse 7 geführt, das an einer Trägerkonstruktion 8, einem verrippten Blech, obenseitig angebracht ist. In dem Gehäuse 7 sind beispielsweise zwei Rollenpaare gegenüberstehend und übereinander angeordnet, so dass eine senkrechte Führung des Saugrohres 5 gewährleistet ist. Nachdem der Deckel von dem Behälter 1 nach dem Einfahren der Palette 10 in die Vorrichtung abgenommen und der Querbügel 11 installiert ist, wird das Absaugrohr 5 obenseitig in das Gehäuse 7 eingeführt oder, falls es schon in dem Gehäuse 7 eingesetzt ist, gemeinsam mit der Trägerkonstruktion auf die Stirnfläche des Behälters 1 aufgesetzt, und zwar so, dass das Gehäuse 7 in die Nähe oberhalb der Achse 2 gelangt. Das Absaugrohr 5 wird, sobald die Absaugvorrichtung eingeschaltet wird, durch das Granulat bis zum Boden automatisch hindurchgesogen und stützt sich dann mit einem nicht dargestellten Bogenabschnitt am Boden ab, so dass die Öffnung im Saugkopf das umliegende Granulat abzusaugen vermag.
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Durch den nicht dargestellten Unterdruckmesssensor, kann die Dichte des Granulats im Umfeld des Saugkopfes indirekt detektiert werden. Über eine nicht dargestellte Steuerleitung wird ein Signal an die Steuerung 6 abgegeben, die dieses auswertet. In dem Moment, in welchem ein Grenzwert unterschritten ist, also kein Granulat mehr vorhanden ist oder die Dichte gering ist, bewirkt die Steuerung ein Anheben der Plattform 3, so dass der gesamte Behälter nach vorne kippt, und zwar bis die maximale Schrägstellung, beispielsweise 30°, erreicht ist. Hierüber ist sichergestellt, dass entfernt vom Absaugkopf noch im Behälter vorhandenes Granulat nach vorne in Richtung des Absaugkopfes fällt und darüber abgesaugt wird. Dieses Vorrutschen kann durch einen Rüttelantrieb 16 unterstützt werden, der nach Erreichen der jeweiligen Schrägstellung oder in Abhängigkeit vom festgestellten Unterdruck automatisch einschaltet und zeitgesteuert den Behälter rüttelt.
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Damit auch größere Paletten 10 in der Mitte nicht durchhängen, ist in weiterer Ausgestaltung der befahrbaren Plattform 3 an dieser ein Lastarm 14 vorgesehen, der an der Rückseite, also am Querträger 13, angebracht ist und sich nach vorne, bis etwa in die Mitte einer Palette erstreckt. Dieser Lastarm 14 kann darüber hinaus zur Höhenanpassung an unterschiedliche Paletten entweder mit einer Verstärkung 15 versehen werden oder die Verstärkung 15 kann als aufklappbare Verstärkung in Verlängerung des Lastarms 14 an diesem vorgesehen sein und durch Hochschwenken einen Höhenausgleich bewirken. Dadurch ist es auf einfache Weise möglich, eine Anpassung an die unterschiedlichen Höhenmaße des Unterbaus der Palette 10 vornehmen zu können. Dadurch ist sichergestellt, dass sich der Boden des Behälters 1 nicht durchbiegen kann und somit Restbestände des Granulats ebenfalls erfasst und abgesaugt werden. Wenn die vollständige Absaugung erfolgt ist und kein Granulat mehr im Saugkopfbereich festgestellt wird, wird der Saugvorgang automatisch oder manuell von dem Bedienpersonal beendet und die Plattform 3 automatisch oder manuell gesteuert wieder zurückgeschwenkt. Die Entleerung kann auch durch Signallampen oder durch Blinklichter angezeigt werden.
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Damit während des Absaugens keine Verschmutzung des Granulats bei geöffnetem Behälter 1 und Sack gegeben ist, sind Abdeckplatten 9a und 9b an der Trägerkonstruktion 8 angelenkt. Diese können einzeln hochgeschwenkt werden und werden zusammen mit der Trägerkonstruktion 8 und dem Gehäuse 7 abgenommen und beispielsweise nach Gebrauch an eine Wand gehängt. Ebenso kann das Absaugrohr 5 nach der Entnahme gesondert verstaut oder aufgehängt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Behälter
- 2
- Achse
- 3
- Plattform
- 4
- Antrieb
- 5
- Absaugrohr
- 6
- Steuervorrichtung
- 7
- Gehäuse
- 8
- Trägerkonstruktion
- 9a
- Abdeckplatte
- 9b
- Abdeckplatte
- 10
- Palette
- 11
- Querbügel
- 12a
- Stütze
- 12b
- Stütze
- 13
- Querträger
- 14
- Lastarm
- 15
- Verstärkung
- 16
- Rüttelantrieb
- 17
- Bodenplattform
- 18
- Lager
- 19
- Stößel
- 20
- Seitenträger
- 21
- Lagerbock
- 22
- Passteil