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Die Erfindung betrifft ein Zugelement zum Öffnen und Schließen eines Reißverschlusses, insbesondere eine Reißverschlusshilfe für Abendkleider und Bodysuits, mit einem lösbar mit einem Schieber eines Reißverschlusses verbindbaren Halteelement und mit einem mit dem Halteelement fest verbundenen Zugband.
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Aus der
DE 20 2011 305 773 U1 ist ein gattungsgemäßes Zugelement bekannt, bei welchem das Halteelement aus einer Klammer mit zwei Klammerflügeln aus Kunststoff besteht, wobei an den Klammerenden der Klammerflügel Rasterbacken aufgeklebt sind, die eine ausreichende Elastizität zum Einklemmen des Schiebers zwischen den Klammerflügeln bewirken sollen und zugleich für eine erhöhte Reibung zwischen Schieber einerseits und Rasterbacken andererseits sorgen sollen. Die Spannkraft wird mittels einer Flachfeder aufgebracht, die zwischen den beiden Klemmflügeln nahe dem hinteren Ende angeordnet ist.
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Um eine ausreichende Klemmkraft bei dem bekannten Zugelement aufzubringen, muss die Feder eine relativ hohe Klemmkraft aufbringen. Dies wiederum bedeutet, dass diese Klemmkraft beim Anbringen der Klammer, aber auch beim Lösen der Klammer überwunden werden muss. Zwar lässt sich mit einem Zugband ein am Rückenteil eines Kleidungsstückes befindlicher Reißverschluss gut hoch- oder runterziehen. Die aufzubringende Klemm- bzw. Entsperrkraft an der Klammer kann jedoch z.B. beim Anziehen von Abendkleidern, wenn die Trägerin z.B. bereits lackierte oder lange Fingernägel hat, problematisch werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Zugelement als Reißverschlusshilfe insbesondere für Abendkleider und Bodysuits, mithin Kleidungsstücken mit relativ langen Reißverschlüssen insbesondere auf der Rückenseite des Kleidungsstückes, zu schaffen, das die vorgenannten Nachteile nicht aufweist und möglichst ohne Fingerkraft bedienbar ist.
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Diese Aufgabe wird mit der Erfindung gemäß einer ersten Erfindungsalternative dadurch gelöst, dass das Halteelement mit wenigstens einem Magneten versehen ist, um einen Schiebergriff aus magnetisierbaren Material oder einen mit dem Reisverschlussschieber verbundenen Hilfskörpers aus magnetisierbarem Material während des Schließ- oder Öffnungsvorgangs des Reißverschlusses durch Magnetkraft zu halten. Bei der ersten Ausführungsform wird mithin ein Magnet eingesetzt, um durch Magnetkraft den Schieber oder einen unmittelbar mit diesem verbundenen Hilfskörper am Halteelement während des Schließ- oder Öffnungsvorgangs festzuhalten. Am Ende des Schließ- oder Öffnungsvorgangs muss dann die Magnetkraft kurzfristig überwunden werden, um Halteelement einerseits und Schiebergriff bzw. Hilfskörper andererseits zu trennen. Gemäß einer zweiten, alternativen Ausführungsform ist das Halteelement mit einem Klemmkörper versehen, der mittels Magnetkraft entsperrbar ist. Bei dieser Variante wird mithin Magnetkraft dazu benutzt, den Klemmkörper zu entsperren und hierdurch den Schiebergriff bzw. einen mit dem Schieber verbundenen Hilfskörper vom Halteelement zu lösen.
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Die Magnetkraft zum Entsperren ist vorzugsweise mittels eines Magneten aufbringbar, der am Zugband des Zugelementes befestigt ist. Dies hat den Vorteil, dass das Zugelement jederzeit einsatzbereit ist und insbesondere auch der Magnet zum Entsperren nicht im relativ zum mit dem Halteelement versehenen Zugband verlegt werden kann. Besonders vorteilhaft ist, wenn das Halteelement an einem Ende des Zugbandes und der Magnet zum Entsperren am anderen Ende des Zugbandes angeordnet ist.
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Bei beiden Ausführungsformen ist insbesondere bevorzugt, wenn der Magnet aus einem Hochenergiemagneten besteht, insbesondere aus einem Magneten mit einem Energieprodukt von wenigstens 150 KJ/m3. Besonders vorteilhafte Hochenergiemagneten sind beispielsweise ein Hartferrit, ein Magnet aus Neodym-Eisen-Bor (NdFeB) oder aus Samarium-Kobalt (SmCo). Aber auch andere Hochenergiemagneten z.B. aus einem Material der Seltenen Erden wären einsetzbar.
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Bei der Ausführungsvariante mit entsperrbarem Klemmkörper ist insbesondere vorteilhaft, wenn dieser in Sperrrichtung mittels Federkraft, insbesondere mittels der Federkraft einer Spiralfeder, vorgespannt ist. Weiter vorzugsweise kann der Klemmkörper parallel zu einer Führung verschiebbar sein, um den Klemmkörper in eine Stellung zu bringen, in welcher der Schiebergriff oder ein Hilfskörper am Schieber in das Halteelement einführbar und mit dem Klemmkörper arretierbar ist. Die Führungen können insbesondere an einem Gehäuse des Halteelementes ausgebildet sein oder von diesem gebildet sein. Es könnten jedoch auch Führungsnuten oder dgl. am Klemmkörper einerseits und am Gehäuse andererseits oder Führungsstangen oder dgl. eingesetzt werden, um den Klemmkörper möglichst parallel zur Kraftwirkung der Feder zu bewegen und ein Verkanten zu verhindern.
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Gemäß einer Ausführungsvariante kann der Klemmkörper mit einer Vertiefung zur partiell formschlüssigen Aufnahme des Schiebergriffs oder eines am Schieber befestigten Hilfskörpers versehen sein. Der Hilfskörper kann dann beispielsweise aus einer Kugel, einer Perle, einem Stab oder einem anderen dekorativen Körper bestehen, der am eigentlichen Schieber des Reißverschlusses zusätzlich angebracht wird und am Reißverschluss bzw. an einem Abendkleid als dekoratives Element verbleibt. Alternativ kann der Klemmkörper mit einem Vorsprung zum partiellen Einfassen oder Durchfassen einer Aussparung im Schieber oder im Hilfskörper versehen sein. Gemäß einer weiteren alternativen Ausgestaltung kann der Schiebergriff oder Hilfskörper mit einem Rastvorsprung versehen sein und das Gehäuse des Halteelementes ist mit einer Einschiebeöffnung für den Schiebergriff oder den Hilfskörper versehen, die sich in Einschieberichtung über den Klemmbereich des Klemmkörpers hinaus erstreckt. Bei eingeschobenen Schiebergriff oder Hilfskörper kann hierdurch der Rastvorsprung den Klemmkörper hinterfassen und durch Formschluss verhindern, dass sich der Schiebergriff bzw. Hilfskörper z.B. bei Klemmen des Reißverschlusses unbeabsichtigt vom Halteelement des Zugelementes löst.
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Bei der Variante eines Halteelementes mit Magneten zum Halten des Schiebergriffs oder Hilfskörpers kann das Halteelement auch mit einer Rastöffnung oder Mitnahmeöffnung od.dgl. versehen sein, die zugleich formschlüssig mit dem Schieber oder Hilfskörper zusammenwirkt, so dass mit dem Magneten gegebenenfalls nur eine Haltekraft zum Positionieren des Schiebers am Halteelement in Eingriff mit der Rast- oder Mitnahmeöffnung aufgebracht wird. Die Zugkräfte für den Öffnungs- oder Schließvorgang des Reißverschlusses können dann auch oder im Wesentlichen über die spezielle Rast- oder Mitnahmeöffnung übertragen werden. Die Rastöffnung kann beispielsweise als Gabelöffnung ausgebildet sein.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 schematisch ein Zugelement gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel im Einsatz beim Schließvorgang eines Reißverschlusses;
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2 das Zugelement aus 1 beim Entsperrvorgang für das Halteelement; und
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3 ein Zugelement gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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In 1 ist mit Bezugszeichen 10 ein erfindungsgemäßes Zugelement gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel bezeichnet, welches einen etwa 20 bis 50 cm langes Zugband 1 aufweist, an dessen einem Zugbandende ein Halteelement 2 angebracht ist und dessen anderes Zugbandende mit einem Magneten 3, insbesondere einem Hochenergiemagneten wie beispielsweise einem Magneten aus Neodym-Eisen-Bor versehen ist. Das Halteelement 2 weist ein Gehäuse 4 auf, in dessen Innenraum 5 ein Klemmkörper 6 derart parallel verschieblich angeordnet ist, dass das Griffelement 20 eines Schiebers 21 eines angedeuteten Reißverschlusses 22 zwischen dem Klemmkörper 6 und einer Gehäusewand 7 des Gehäuses 4 eingeklemmt werden kann. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Klemmkraft mittels einer Spiralfeder 8 aufgebracht, die im Gehäuseinnenraum 5 angeordnet ist und den Klemmkörper 6 gegen die Wand 7 mit ausreichender Klemmkraft vorspannt. Der Schiebegriff 20 des Reißverschlusses 22 ist über eine Einführöffnung 9 in den Gehäuseinnenraum 5 einschiebbar, wobei im gezeigten Ausführungsbeispiel der Klemmkörper 6 an der der Einschiebeöffnung 9 zugewandten Stirnseite mit einer Schräge 11 versehen ist, um den Klemmkörper 6 jedenfalls dann, wenn der Schiebergriff 20 mit ausreichender Kraft in die Einschiebeöffnung 9 hineingedrückt wird, gegen die Vorspannkraft der Feder 8 auf die Bodenwand 13 zu zu verschieben. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Schiebergriff 20 zusätzlich an seinem Frontende mit einem Hakenvorsprung 23 versehen und die Einschiebeöffnung erstreckt sich über den Gehäuseinnenraum 5 in Einschieberichtung hinaus mit einer geeigneten Vertiefung 12. Hierdurch kann ein eingeschobener Schiebergriff 20 mit dem Hakenvorsprung 23 den Sperrkörper 6 hintergreifen, damit der Schiebergriff 20 selbst bei vergleichsweise geringer Federkraft der Spiralfeder 8 am Halteelement 2 sicher arretiert wird. Die Federkraft kann jedoch auch relativ hoch gewählt werden, um durch die mit der Feder 8 aufgebrachte Klemmkraft den Schiebergriff an der Wand 7 festzuklemmen.
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Sofern ein Abendkleid oder ein Bodysuit mit relativ langem Reißverschluss 22 auf der Rückseite mit dem Zugband 1 versehen wird, kann für den Schließvorgang des Reißverschlusses 22 das Zugband 1 an oder nahe des mit dem Magneten 3 versehenen Endes gegriffen werden und der Schieber 21 des Reißverschlusses 20 kann hochgezogen werden. Der Öffnungsvorgang des Reißverschlusses erfolgt entsprechend umgekehrt. Bei vollständig geschlossenem Reißverschluss 22 befindet sich der Schieber 21 im Nackenbereich, so dass das Halteelement 2 für den Kleidungsstückträger gut zugänglich ist. Um nun das Halteelement 2 bzw. den Klemmkörper 6 zu entsperren, wird der Magnet 3 mit der der Wand 7 gegenüberliegenden Bodenwand 13 in Kontakt gebracht, wie dies in 2 dargestellt ist. Der aus magnetisierbarem Material wie beispielsweise einem geeigneten Ferriten bestehende Klemmkörper 6 wird mittels Magnetkraft entgegen der Federkraft der Feder 8 in eine Öffnungsstellung bewegt, in welcher der Schiebergriff 20, wie gezeigt, problemlos aus der Einschiebeöffnung herausgezogen werden kann. Es versteht sich, dass der magnetisierbare Klemmkörper 6 mit dem Magneten 3 auch beim Einschieben bzw. Einrasten des Schiebergriffes 20 in die in 2 gezeigte Stellung bewegt werden kann, und dann könnte beispielsweise auch auf die Schräge an der Stirnseite des Klemmkörpers 6 verzichtet werden. Ferner könnte der Klemmkörper 6 an seiner Kopfseite 6' mit einer geeigneten Vertiefung oder dgl. versehen sein, die angepasst ist, mit einem speziell geformten Hilfskörper am Schieber des Reißverschlusses zusammenzuwirken, wie beispielsweise einer Perle oder Kugel. Ein dekorativer Hilfskörper anstelle eines Schibergriffs kann im Schließzustand des Klemmkörpers 6 zumindest partiell in die Vertiefung einfassen und zugleich an einem Abendkleid ein zusätzliches, unauffälliges Zierelement bilden.
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3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Zugelementes 50 mit einem Zugband 51 und einem Halteelement 52. Am Halteelement 52 sind hier mehrere Magneten 53 angebracht, um einen magnetisierbaren Hilfskörper 70, der wiederum beispielsweise eine Kugel- oder Perlenform oder dgl. haben kann und mit dem Schieber 71 des Reißverschlusses 72 verbunden ist, über Magnetkraft zu halten. Ist der Reißverschluss 72 vollständig geschlossen, muss nur die Magnetkraft, die mittels der Magneten 53 auf den magnetisierbaren Körper 70 ausgeübt wird, überwunden werden. Das Halteelement 52 beim Ausführungsbeispiel nach 3 könnte zusätzlich mit einer z.B. gabelartigen Rast- oder Mitnahmeöffnung versehen sein, die zwischen dem Hilfskörper 70 und dem Schieber 71 einfasst und die Zugkräfte des Zugbandes 51 unmittelbar auf den Hilfskörper 70 überträgt. Die Magnete am Haltelement wiederum würden dann vorrangig dafür sorgen, dass der Hilfskörper in Position verbleibt.
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Alle Kontaktflächen mit dem Schiebergriff oder Hilfskörper können mit einer Beschichtung oder Auflage versehen sein, die zum einen den Reibwert erhöht und zum anderen den Schiebergriff bzw. Hilfskörper gegen Verkratzen schützt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011305773 U1 [0002]