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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Grillgerät mit einer Brennmaterialkammer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein derartiger Grill ist unter der Bezeichnung „Spießbratengrill“ bekannt. Dabei erfolgt die Hitzeabgabe beim Verbrennen des Brennmaterials in der Brennmaterialkammer bevorzugt über eine der Seitenflächen der Brennmaterialkammer, die vertikal orientiert ist. In horizontaler Richtung vor dieser Seitenfläche wird das Grillgut angebracht. Dies erfolgt bei dem bekannten Spießbratengrill, indem das Grillgut auf den Spieß aufgespießt wird, wobei dieser Spieß mittels eines Elektromotors um seine Längsachse drehbar ist.
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In den Ecken der Brennmaterialkammer befinden sich Aufnahmerohre. Diese Aufnahmerohre verlaufen bei dem Spießbratengrill horizontal. Es können stabförmigen Befestigungselementen zur Anbringung von Grillgut in horizontaler Richtung in diese Aufnahmerohre eingeschoben werden. Über diese stabförmigen Befestigungselemente lässt sich dann in der oben beschriebenen Weise das Grillgut befestigen. Ebenso lässt sich auf diese Weise ein Auffangbehältnis wie beispielsweise eine Auffangschale unterhalb der Grillgutes befestigen. Aus dem Grillgut austretendes Fett und aus dem Grillgut austretender Fleischsaft kann mit dieser Auffangschale aufgefangen werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Einsatzmöglichkeiten des beschriebenen Grillgerätes zu erweitern.
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Diese Aufgabe wird nach der vorliegenden Erfindung gelöst gemäß Anspruch 1 gelöst, indem das Grillgerät in einer zweiten Betriebsweise betreibbar ist, bei der die Seitenfläche der Brennmaterialkammer, über die in der ersten Betriebsweise die Hitze abgegeben wird, horizontal orientiert ist und die Oberseite der Brennmaterialkammer in dieser zweiten Betriebsweise bildet. Damit soll das Grillgerät auch für eine Betriebsweise verwendbar sein, die als „direktes Grillen“ bezeichnet wird. Dabei befindet sich das Brennmaterial flächig verteilt direkt unter dem Grillgut, das auf einem Grillrost oberhalb des Brennmaterials auf den Grill aufgelegt wird. Für diese zweite Betriebsweise ist dem Grillgerät nach der vorliegenden Erfindung ein dreiseitiges Windblech zugeordnet, das drei Seitenflächen der in dieser zweiten Betriebsweise vertikalen Seitenflächen der Brennmaterialkammer oberhalb der Brennmaterialkammer in vertikaler Richtung nach oben verlängert. Dieses Windblech ist über Befestigungselemente mit der Brennmaterialkammer verbindbar. Dabei wirken diese Befestigungselemente mit den Aufnahmerohren der Brennmaterialkammer zusammen. Dieses Windblech weist Aufnahmelöcher und eine Aufnahmekulisse für einen Grillrost auf.
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Beispielsweise können die Befestigungselemente für das Windblech wiederum Rohre mit passenden Außenabmessungen insoweit sein, dass diese Befestigungselemente in die Aufnahmerohre der Brennmaterialkammer einsteckbar sind.
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Für den Benutzer ergibt sich daraus als Vorteil, dass er mit wenigen Handgriffen das Grillgerät wahlweise zum Betrieb in der ersten Betriebsweise oder in der zweiten Betriebsweise aufbauen kann. Insbesondere ist es nicht notwendig, zwei separate Grillgeräte für die beiden Betriebsweisen beim Grillen anzuschaffen.
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Durch die Ausgestaltung der Brennmaterialkammer für die Betriebsweise des „Spießbratengrills“ sowie die Ergänzung eines derartigen Grills mit einem dreiseitigen Windblech, das bei einer horizontalen Ausrichtung der Brennmaterialkammer an der Brennmaterialkammer angebracht werden kann, ist es in einfacher Weise möglich, die wesentlichen Bauelemente des Grillgerätes für beide Betriebsweisen zu verwenden.
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Bei der Ausgestaltung des Grillgerätes nach Anspruch 2 weist das Windblech mehrere Aufnahmelöcher und mehrere Aufnahmekulissen für einen Grillrost auf derart, dass der Grillrost mit vertikal unterschiedlichen Abständen zur horizontal verlaufenden Oberseite der Brennmaterialkammer positionierbar ist.
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Diese Ausgestaltung eines Windblechs erweist sich als vorteilhaft, weil abhängig von der Hitze, die durch das Verbrennen des Brennmaterials erzeugt wird, dass Grillgut in einem geeigneten Abstand positioniert werden kann.
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Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 3 weist das Windblech an der verbleibenden vierten Seite eine in der Höhe gegenüber den anderen drei Seiten reduzierte Seitenfläche auf.
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Die Seite der Brennmaterialkammer, über die die Hitze abgegeben wird, ist mit Gitterstäben oder einem Gitternetz abgeschlossen, Durch die Öffnungen zwischen den Gitterstäben bzw. durch die Löcher in dem Gitternetz kann die Wärme sowohl durch Wärmestrahlung als auch durch Konvektion von heißer Luft gut hindurchtreten. Andere Seitenflächen der Brennmaterialkammer sind vollflächig aus Stahlblech oder bevorzugt aus Edelstahl ausgebildet, um das Brennmaterial sicher in der Brennmaterialkammer zu halten. Dies gilt beispielsweise für die Seitenfläche, die der Seitenfläche direkt gegenüber liegt, über die die Hitze abgegeben werden soll. Die Brennmaterialkammer ist vorzugsweise quaderfprmig ausgebildet. Die kürzeren Seitenwände des Quaders sind ebenfalls vollflächig geschlossen ausbildet. Die Seitenflächen mit den längeren Kanten weisen wiederum Öffnungen auf, durch die die Luft durch die Brennmaterialkammer durchströmen kann bei der vertikalen Orientierung der die Hitze abgebenden Seitenfläche in der ersten Betriebsweise des Grillgerätes. Bei zumindest einer dieser Seitenflächen (Unterseite der Brennmaterialkammer in dieser ersten Betriebsweise des Grillgerätes) müssen die Öffnungen so weit begrenzt sein, dass ein Herausfallen des Brennmaterials aus der Brennmaterialkammer vermieden wird. Die obere Seitenfläche der Brennmaterialkammer kann mehr oder weniger vollständig offen ausgebildet sein.
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Wird die Brennmaterialkammer dann für die zweite Betriebsweise des Grillgerätes ausgerichtet, ergibt sich mit der Ausgestaltung nach Anspruch 3 der Vorteil, dass sich ein Brennraum für das Brennmaterial bilden lässt, indem das Brennmaterial von oben auf den Gitterrost bzw. das Gitternetz der Brennmaterialkammer aufgelegt wird. Seitlich ist das Brennmaterial dann durch das dreiseitige Windblech und die in der Höhe reduzierte vordere Seitenwand gegen ein Herunterfallen gesichert. Durch diese Ausgestaltung wird vorteilhaft der Brennvorgang des Brennmaterials verbessert, weil das Brennmaterial beim Verbrennen über die in die Brennmaterialkammer einströmende Luft von unten mit Sauerstoff versorgt wird. Durch die durchweg großflächige Öffnung an der längeren Seitenwand der quaderförmigen Brennmaterialkammer kann herabfallende Asche auch vergleichsweise einfach entfernt werden.
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Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 3 wird das Brennmaterial daher vorteilhaft in der zweiten Betriebsweise des Grillgerätes nicht in der Brennmaterialkammer sondern auf der Seitenfläche der Brennmaterialkammer verbrannt, über die in der ersten Betriebsweise des Grillgerätes die Hitze abgegeben wird.
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Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 4 sind in der zweiten Betriebsweise mittels der Aufnahmerohre der Brennmaterialkammer Standbeine bzw. Befestigungsmittel für Standbeine an der Brennmaterialkammer befestigbar.
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Vorteilhaft wird dabei in die Aufnahmerohre zum einen die Befestigungsmittel für das Windblech eingesteckt sowie von der anderen Seite die Standbeine bzw. die Aufnahmemittel für die Standbeine. Damit wird ein Stand des Grillgerätes auch in der zweiten Betriebsweise in einer optimalen Arbeitshöhe sichergestellt.
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Vorteilhaft können für den Aufbau des Grillgerätes in der zweiten Betriebsweise dieselben Standbeine verwendet werden, die auch für den Aufbau des Grillgerätes in der ersten Betriebsweise verwendet werden. Dadurch wird vorteilhaft nochmals die Teilevielfalt reduziert.
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Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 5 sind den Standbeinen Querstreben zugeordnet, über die die Standbeine an deren bodenseitigen Enden paarweise miteinander verbindbar sind, wobei die Länge der Querstreben größer ist als dies dem Abstand der miteinander zu verbindenden Standbeine entspricht.
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Die Seitenkanten der Fläche der Brennmaterialkammer sind unterschiedlich lang. Die größere Seitenlänge der Brennmaterialkammer bedingt einen Abstand der Standbeine in dieser Richtung, der groß genug ist, um ein Kippen des Grillgerätes weitgehend sicher zu verhindern.
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Vorteilhaft lässt sich die Kippsicherheit auch hinsichtlich der kürzeren Seitenlänge der Brennmaterialkammer verbessern, wenn die Standbeine in dieser Richtung an deren Unterseite direkt dort, wo diese auf dem Boden aufstehen mittels einer Verbindungsstrebe verbunden werden, die wiederum länger ist als dies dem Abstand der Standbeine in dieser Richtung entspricht. Die Kippsicherheit des Grillgerätes wird dadurch auch in der zweiten Betriebsweise verbessert.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt dabei:
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1: ein an sich bekanntes Grillgerät als Spießbratengrill (erste Betriebsweise)
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2: ein Zusatzteil für den Spießbratengrill nach 1,
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3: das Grillgerät nach 1 in einer zweiten Betriebsweise („direktes Grillen“) und
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4: eine Querstrebe zur Verbesserung der Standfestigkeit.
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1 zeigt an sich bekanntes Grillgerät 1 in einer Betriebsweise als Spießbratengrill. Das Grillgerät weist eine Brennmaterialkammer 2 auf, die an einer Seitenfläche 3 mittels Gitterstäben abgeschlossen ist. Diese Seite 3 ist in der dargestellten Betriebsweise vertikal orientiert. Durch die Hitzestrahlung zwischen den Gitterstäben wird die Hitze des in der Brennmaterialkammer verbrennenden Brennmaterials durch die Seitenfläche 3 hindurch abgesehen.
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In horizontaler Richtung vor dieser Seitenfläche 3 ist ein Spieß 4 zu sehen, der mittels eines Elektromotors 5 angetrieben werden kann. Auf diesen Spieß wird das Grillgut aufgespießt. Unterhalb des Spießes 4 ist eine Auffangschale 6 zu sehen.
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Es ist weiterhin zu sehen, dass die Brennmaterialkammer 2 an ihren Ecken jeweils ein Aufnahmerohr 7, 8, 9, 10 aufweist. In die Aufnahmerohre 7 und 10 ist jeweils ein stabförmiges Befestigungselement 11 sowie 12 eingesteckt, an dem das Grillgut befestigt wird, in die Aufnahmerohre 8 und 9 ist jeweils ein stabförmiges Befestigungselement 13 sowie 14 eingesteckt, an dem die Auffangschale 6 befestigt ist. In dieser ersten Betriebsweise als Spießbratengrill sind die Aufnahmerohre 7, 8, 9, 10 horizontal orientiert.
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Es sind weiterhin noch Standbeine 15, 16, 17, 18 zu sehen, die in Aufnahmen an der Brennmaterialkammer 2 eingesteckt sind.
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2 zeigt ein Zusatzteil 201 zu dem Grillgerät 1 nach der Darstellung der 1. Das Zusatzsteil 201 stellt ein Windblech dar. Diese Windblech 201 weist Aufnahmelöscher 202 sowie zugehörige Aufnahmekulissen 203 auf, über die ein Grillrost 204 in unterschiedlichen vertikalen Positionen befestigt werden kann. Der Grillrost 204 weist an seiner Vorderseite noch zwei Handhaben 205 auf.
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Das Windblech 201 weist an seinen vier unteren Ecken jeweils ein Befestigungselement 206 auf, über die das Windblech 201 in die entsprechenden Aufnahmen 7, 8, 9, 10 der Brennmaterialkammer 2 einsteckbar ist. Es ist dabei zu sehen, dass die Befestigungselemente 206 nicht vollständig als Rohre ausgebildet werden müssen. Das Windblech 201 kann durch Stanzen und anschließendes zweimaliges Kanten hergestellt werden. Die Aufnahmen 206 können in ihrer Kontur gestanzt werden und bestehen nach dem Kanten des Windblechs 201 aus einem L-förmigen Profil.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel der 2 sind die Befestigungselemente 206 an der Vorderseite allerdings nicht unmittelbar einstückig mit dem Windblech 201 hergestellt. Vielmehr sind die beiden Seitenflächen des dreiflächigen Windblechs 201 an der Vorderseite mit einer weiteren Seitenfläche 207 verbunden, die wiederum aus einem flächigen Material zu einem Profil gebogen ist. Dabei werden die beiden vorderen Befestigungselemente 206 zusammen mit dieser Seitenfläche 207 ausgebildet. Es ist zu sehen, dass die Seitenfläche 207 gegenüber den anderen Seitenflächen des Windblechs 201 in der Höhe reduziert ist. Der Grillrost 204 wird immer oberhalb der Oberkante der Seitenfläche 207 positioniert.
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3 zeigt das Grillgerät der Darstellung nach 1 in einer zweiten Betriebsweise, die dem sogenannten „direkten Grillen“ entspricht. Dabei ist die Brennmaterialkammer 2 um 90 Grad in eine horizontale Lage gedreht, so dass die Seite 3, über die der ersten Betriebsweise als „Spießbratengrill“ die Hitze abgegeben wird, jetzt die Oberfläche der Brennmaterialkammer 2 bildet. Die Brennmaterialkammer 2 ist in dieser zweiten Betriebsweise des Grillgeräts 1 allerdings der Aschekasten und dient der Zuführung von Luft für die Verbrennung des Brennmaterials, das oben auf den Gitterstäben aufliegt, die Seitenfläche 3 der Brennmaterialkammer 2 bilden.
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Es ist zu sehen, dass die Brennmaterialkammer 2 an der Vorderseite in der Zeichnung der 3 nahezu vollständig geöffnet ist und auf der Rückseite auf der ganzen Fläche Öffnungsschlitze aufweist. Dadurch kann ausreichend Luft in die Brennmaterialkammer 2 einströmen und von dort durch die Gitterstäbe der Seitenfläche 3 hindurch die Verbrennung des Brennmaterials unterstützen.
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Das Windblech 201 ist mit den Befestigungselementen 206 in die Aufnahmen 7, 8, 9, 10 des Grillgerätes 1 eingesteckt.
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Es sind drei Standbeine 15, 16, 17 zu sehen, die in die entsprechenden Aufnahmen 7, 9 und 10 von der Unterseite eingesteckt sind. In die Aufnahme 8 ist dabei auch ein Standbein eingesteckt, das in der Darstellung der 2 allerdings nicht zu sehen ist.
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Es sind noch zwei Aufnahmen 301 zu sehen, in die bei der ersten Betriebsweise des Grillgerätes 1 als Spießbratengrill die zwei Standbeine eingesteckt werden. In der Darstellung der 2 sind die beiden anderen Aufnahmen für die anderen beiden Standbeine bei der ersten Betriebsweise des Grillgeräts 1 nicht zu sehen.
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Durch die Seitenwand 207 sowie die drei Seitenwände des Windblechs 201 wird ein Brennraum zur Aufnahme von Brennmaterial gebildet, das gegen seitliches Herunterfallen gesichert ist. Die Stäbe der Seitenfläche 3 der Brennmaterialkammer 2 bilden die Unterseite dieses Brennraums.
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4 zeigt, dass die Standbeine 16 und 17 der Darstellung nach 3 an ihrem bodenseitigen Ende (das heißt, dort wo diese Standbeine 16 und 17 auf dem Boden aufstehen) mit einer Querstrebe 401 verbunden sind. Die Querstrebe 401 weist dazu ein Profil auf, das breiter ist als dies den beiden Standbeinen 16 und 17 entspricht. Weiterhin weist die Querstrebe 401 auf ihrer Oberseite zwei Löcher auf, die dem Profil der Standbeine 16 und 17 entsprechen. Dadurch lassen sich die beiden Standbeine 16 und 17 in diese Querstrebe 401 einstecken.
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Die Querstrebe 401 ist länger als dies dem Abstand der beiden Standbeine 16 und 17 zueinander entspricht. Dadurch wird vorteilhaft die Standsicherheit des Grillgerätes 1 verbessert.
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Eine entsprechende Querstrebe und Verbindung ist dabei auf für das Standbein 15 der 3 und das in der 3 nicht dargestellte weitere Standbein vorhanden. Damit sind die Standbeine entlang der kürzeren Seitenlängen paarweise miteinander verbunden. Durch die Länge der Querstreben wird dabei eine Verbesserung der Kippsicherheit des Grillgerätes 1 erreicht.