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Zusammenfassung
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Die Erfindung betrifft einen Sockelwinkel für eine Bekleidung an einer Wand mit zwei rechtwinklig oder im Wesentlichen rechtwinklig zueinander angeordneten Schenkeln. Ein erster durchbruchfreier Schenkel ist zur Anlegung an der Wand vorgesehen, ohne jedoch mit dieser eine feste Verbindung einzugehen. Ein weiterer Schenkel ist zur Anordnung in einem Klebebett eines Fußbodenbelags vorgesehen, wobei der Sockelwinkel einen parallel zum ersten Schenkel in Richtung des weiteren Schenkels versetzt verlaufenden Überlappungsschenkel aufweist, welcher den ersten Schenkel derart überdeckt, dass der Überlappungsschenkel mit Durchbrüchen die Bekleidung aufnehmen kann.
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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft einen Sockelwinkel für eine Bekleidung an einer Wand mit zwei rechtwinklig oder im Wesentlichen rechtwinklig zueinander angeordneten Schenkeln. Ein erster durchbruchfreier Schenkel ist zur Anlegung an der Wand vorgesehen, ohne jedoch mit dieser eine feste Verbindung einzugehen. Ein weiterer Schenkel ist zur Anordnung in einem Klebebett eines Fußbodenbelags vorgesehen, wobei der Sockelwinkel einen parallel zum ersten Schenkel in Richtung des weiteren Schenkels versetzt verlaufenden Überlappungsschenkel aufweist, welcher den ersten Schenkel derart überdeckt, dass der Überlappungsschenkel mit Durchbrüchen die Bekleidung aufnehmen kann.
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Zum Abdecken bzw. zum Schließen von Fugen zwischen Fußbodenbelag und Sockel- oder Wandbekleidung sind eine Vielzahl von elastischen Profilen bekannt, welche in die Fuge im Zuge der Fertigung eingesetzt werden, so aus der
DE 299 21 960 und der
DE 199 24 554 A1 .
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Üblicherweise werden beim Verlegen von Fliesen derartige Profile nicht eingesetzt. Ihre Montage ist regelmäßig aufwendig und daher mit hohen Fertigungskosten versehen. Demzufolge wird üblicherweise die zwischen Sockel- oder Wandbekleidung und Fußbodenbelag entstehende Fuge mithilfe einer flexiblen Dichtmasse, so einer handelsüblichen Silikonmasse, ausgefüllt.
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Bei neuen Fußböden mit einem Estrichaufbau stellt sich das Problem, dass während der Verlegung des Fußbodenbelages, so der Fliesen, der Estrich noch nicht vollständig getrocknet ist und sich daher noch in einem geschlüsselten Zustand befindet. In Folge der Rückschlüsselung während der weiteren Trocknungsphase innerhalb von ca. einem bis eineinhalb Jahren nach Aufbringung des Fußbodenbelags treten sodann die üblichen Rissbildungen an der Fuge zwischen Fußbodenbelag und Sockel- oder Wandbekleidung auf. Die vorhandenen flexiblen Fugen, meist Silikonfugen, reißen vorrangig am Verbindungsbereich zum Fußbodenbelag ab und müssen aufwendig erneuert werden. Es besteht bei Nichtbehebung dieses Mangels gerade im Feuchtraumbereich die Gefahr, dass Wasser in den Fußbodenaufbau eindringt und den Fußboden beschädigen kann. Darüber hinaus ist das optische Erscheinungsbild durch die Rissbildung nachhaltig beeinträchtigt.
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Bekannt sind ebenfalls Wandanschlussschienen für Estrich. Dabei ist eine Wandanschlussschiene in den Estrich selbst eingearbeitet. Die Wandanschlussschiene dient vorrangig dazu, die Verlegung eines planen Estrichs zu gewährleisten und eine mechanische und akustische Entkopplung des Fußbodens von der Wand zu ermöglichen.
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Diese Lösung hat sich jedoch als kostenintensiv und nachteilig erwiesen. Zum einen handelt es sich um ein relativ aufwendiges und damit teures Wandanschlussprofil. Zudem muss das Profil bereits in den Estrich eingebracht werden. Seine Art und Weise der Anordnung kann nicht mehr durch den Fußboden- oder Fliesenleger verändert werden, was jedoch gerade dann von besonderer Bedeutung ist, wenn unterschiedlich hohe Sockelbekleidungen zu fertigen sind.
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Ferner ist es notwendig, dass die Wandanschlussschiene an ihrem wandseitig flach ausgebildeten Abschnitt konstruktionsbedingt eine zur Trittschallisolierung dienende Dämmschicht aufweist, sodass die Wandanschlussschiene nicht direkt an der Wand anliegt. Das hat zur Folge, dass nur Sockelbekleidungen mit wandseitig weisenden Profilierungen eingesetzt werden können, welche die Dämmschicht verdecken. Der Einsatz von ebenen Fliesen scheidet aus, was nachteilig ist.
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Selbiges trifft auch bei der in der
G 83 31 040 U1 offenbarten Lösung zu, bei der ein Schenkel wandseitig frei gestaltet ist. Die entsprechenden Sockelwinkel werden aber auch dort nicht direkt, sondern mit einem geringen Abstand an der anschließenden Wand angelegt.
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Ein wandseitiger Schenkel zur Aufnahme einer Sockelbekleidung weist dabei Durchbrüche und Abstandselemente auf. Dies hat sich jedoch als nachteilig erwiesen, weil aufgrund der Durchbrüche, trotz der wandseitigen Abstandselemente der zur Anbringung der Sockelbekleidung notwendige Kleber den wandseitigen Schenkel durchdringt und sich mit der Wand verbinden kann.
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In dem Fall ist eine Beschädigung des gesamten Fußbodens oder Teile der Wand möglich, und zwar gerade dann, wenn spezielle Kleber mit einer hohen Klebewirkung zum Einsatz kommen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen und gleichsam eine Rissbildung an der Fuge zwischen Bekleidung, nämlich einer Sockelbekleidung und Fußbodenbelag infolge der Veränderung des Fußbodens, die insbesondere durch eine Rückschlüsselung des Estrichs erfolgt, zu verhindern bzw. zu verringern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Sockelwinkel für eine Bekleidung an einer Wand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, wobei die Unteransprüche weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungsvarianten beinhalten. Als Wand im Sinne der Erfindung sind jegliche raumbegrenzenden Bauteile gemeint.
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Ein bekannter Sockelwinkel für eine Bekleidung an einer Wand weist danach folgende Gestalt auf. Er besitzt – wie bekannt – zwei rechtwinklig oder im Wesentlichen rechtwinklig zueinander angeordnete Schenkel, wobei ein durchbruchfreier erster Schenkel zur Anlegung an der Wand vorgesehen ist. Ein weiterer Schenkel ist zur Anordnung in einem Klebebett eines Fußbodenbelags vorgesehen.
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Erfindungsgemäß weist der Sockelwinkel einen parallel zum ersten Schenkel in Richtung des weiteren Schenkels – somit im montierten Zustand wandabgewandt – versetzt verlaufenden Überlappungsschenkel auf, welcher den ersten Schenkel derart überdeckt, dass der Überlappungsschenkel die Bekleidung, speziell eine Sockelbekleidung, aufnehmen kann. Durch die Überdeckung bildet der Überlappungsschenkel ferner einen Zwischenraum zum ersten Schenkel.
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Der Überlappungsschenkel weist dabei erfindungsgemäß, im Gegensatz zum durchbruchfreien ersten Schenkel, mehrere Durchbrüche auf. Dadurch ist gewährleistet, dass der Kleber mit dem die Bekleidung befestigt wird, bei einer Montage durch die Durchbrüche hindurchtreten und den Zwischenraum zum ersten Schenkel, also zwischen erstem Schenkel und Überlappungsschenkel, ganz oder teilweise ausfüllen kann.
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Der Überlappungsschenkel nimmt so die Bekleidung, speziell die Sockelbekleidung, auf – was auch teilweise erfolgen kann; es muss nur eine funktionsgerechte Arretierung sichergestellt sein – und der erste durchbruchfreie Schenkel ist im montierten Zustand von der Wand mechanisch entkoppelt. Die Bekleidung ist nicht an dem wandseitig gelegenen ersten Schenkel angeordnet, sondern an dem Überlappungsschenkel.
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Der weitere Schenkel wird – wie darstellt – im montierten Zustand in einem Klebebett des Fußbodenbelags angeordnet. Das bedeutet in Sinne der Erfindung, dass dieser unter dem Fußbodenbelag gelegen ist. In aller Regel wird der weitere Schenkel auch vom Kleber des Fußbodenbelags arretiert. Das ist aber nicht zwingend notwendig. Der weitere Schenkel kann auch durch andere bekannte Montagemittel im Klebebett am Fußboden angeordnet werden.
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Besteht der Fußbodenbelag zum Beispiel aus Fliesen, so ist der weitere Schenkel in einem Fliesenbett integriert und eingebettet. Der Fußbodenbelag ist stets darüber gelegen.
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Vorteilhafterweise sind der Überlappungsschenkel, der erste Schenkel und der weitere Schenkel einstückig gefertigt. Alle Schenkel bilden somit ein einstückiges Bauteil, so beispielsweise ein Strangpressprofil. Eine solche Gestaltung ist gegenüber einem in üblicherweise Weise form- und/oder kraftschlüssig befestigten Überlappungsschenkel kostengünstig.
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Besonders kostengünstig ist der erfindungsgemäße Sockelwinkel dann, wenn er durch einen Teil des ersten Schenkels gebildet wird, welcher in Richtung des weiteren Schenkels – im montierten Zustand wandabgewandt – derart umgelegt ist, dass er parallel zum ersten Schenkel verläuft. Der erste Schenkel ist dabei etwa in seiner Mitte einmal um 180 Grad umgelegt, d. h. umgebogen. Als vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn die Umlegung einen Radius aufweist.
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Vorteilhafterweise, jedoch nicht erfindungsnotwendig, beträgt der Abstand zwischen erstem Schenkel und Überlappungsschenkel nicht mehr als 2 mm.
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In einer weiteren Variante der Erfindung weist der Überlappungsschenkel ein oder mehrere Befestigungselemente zur form- und/oder kraftschlüssigen Aufnahme der Bekleidung auf. Es kommen hier Klemmverbindungen, Nieten, Unterfangstecksysteme etc. in Betracht.
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Der erfindungsgemäße Sockelwinkel kann ferner weitere unterschiedliche Gestaltungen besitzen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der im Klebebett des Fußbodenbelags angeordnete weitere Schenkel des Sockelwinkels ein oder mehrere Durchbrüche, ein oder mehrere Ausnehmungen und/oder ein oder mehrere Vorsprünge auf. So ist es möglich, dass eine besonders gute Anordnung im Klebebett des Fußbodenbelags sichergestellt ist und sich der weitere Schenkel den Unebenheiten des Fußbodens anpassen kann.
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Durchbrüche können allgemein, somit auch beim Überlappungsschenkel, unterschiedlichster Gestalt sein, so viereckig, dreieckig oder rechteckig, als auch kreisförmig oder frei geformt. Dasselbe trifft auf Ausnehmungen und Vorsprünge zu, welche beispielsweise nasenartig ausgestaltet sein können.
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Wird der weitere Schenkel des Sockelwinkels auf das Klebebett aufgesetzt, so kann bei einem stärkeren Klebebett der Kleber gut durch die Durchbrüche bzw. Ausnehmungen hindurchreichen, um gleichsam eine Verbindung mit dem Fußbodenbelag einzugehen.
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Je nach Gestaltung der Durchbrüche oder Ausnehmungen, insbesondere bei Keilförmigen, wobei die Ausnehmungen den gesamten weiteren Schenkel betreffen und bis zu einem Verbindungsbereich zum ersten Schenkel reichen, ist es auch möglich, den Sockelwinkel an Wänden mit Radien wandschlüssig anzuordnen. Der zweite Schenkel kann durch die so geschaffene keilförmige Ausnehmung leichter gebogen werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der erste Schenkel an seiner freien Langseite eine wandseitig weisende Dichtung auf. Diese dient dazu, einen besseren Wandschluss herzustellen und beizubehalten und zwar auch dann, wenn es aufgrund der Rückschlüsselung des Estrichs zu einer Lageveränderung des Fußbodenbelags und damit auch des Sockelwinkels und der Bekleidung, hier einer Sockelbekleidung kommt. Vorzugsweise ist die Dichtung eine Dichtlippe, die zur Wand weist und an ihr anliegt.
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Ebenfalls ist es im Rahmen der Erfindung gelegen, dass bei einer weiteren Ausgestaltung des Sockelwinkels der erste Schenkel an seiner freien Langseite wandseitig eine Raumausnehmung aufweist, die beispielsweise treppenartig ist, einen Radius oder eine schiefe Ebene aufweist, die wandseitig abfällt. Dies dient dazu, einen besseren Tapetenanschluss sicherzustellen und eine Fugenmasse, so eine aus Acryl besser anzubringen und aufzunehmen. Durch die Raumausnehmung kann die Tapete hinter den ersten Schenkel des Sockelwinkels und damit hinter die Sockelbekleidung ragen. Das ist gerade dann gegeben, wenn die Sockelbekleidung den ersten Schenkel leicht überragt.
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Wenn der Überlappungsschenkel durch einen Teil des ersten Schenkels gebildet wird, der umgelegt ist, kann – wie vorab beschrieben – die Umlegung einen Radius aufweisen, sodass die Raumausnehmung an der freien Langseite des ersten Schenkels radial gestaltet ist.
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Bei einer vorbeschriebenen Lageveränderung des Fußbodenbelags besteht eine gewisse Flexibilität zur anliegenden Wandbekleidung. Das ist besonders dann der Fall, wenn die Raumausnehmung einen federartigen Radius aufweist. Das bedeutet, dass im Bereich der radialen Raumausnehmung mindestens eine in den Zwischenraum hineinragende Sicke vorgesehen ist, die jedoch auch in einem anderen Bereich des ersten Schenkels angeordnet sein kann und bei einer Lageveränderung des Fußbodens zug- oder druckbeaufschlagt ist. Auch sind sonstige radiale Gestaltungen im Rahmen der Erfindung gelegen, welche eine federartige Aufgabe übernehmen.
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Im Rahmen der Erfindung ist weiter gelegen, dass der erste Schenkel des Sockelwinkels in einem definierten Abstand zu seiner freien Langseite oder an seiner freien Langseite mindestens eine Materialverjüngung aufweist.
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Die vorherigen Ausgestaltungen können gewährleisten, dass der Sockelwinkel, der vorrangig für Sockelbekleidungen geeignet ist, ergänzend auch bei wandflächigen Verkleidungen zum Einsatz vorgesehen werden kann. Bisher bestand dort das Problem, dass bei einer wandflächigen Verkleidung bei den vorbeschriebenen bekannten Lösungen die Fliesen einer Wand bei einer Rückschlüsselung abreißen würden.
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Ist jedoch am ersten Sockelwinkel in einem definierten Abstand zu seiner freien Langseite oder an seiner freien Langseite, z. B. dem Bereich, an dem der wandseitig gelegene erste Schenkel mit dem Überlappungsschenkel verbunden ist, mindestens eine Materialverjüngung vorgesehen, so dient dies als Sollbruchstelle, wenn sich der Fußboden aufgrund einer Rückschlüsselung senkt. In dem Fall wird keine Wandbekleidung abgerissen oder beschädigt.
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Aber auch wenn keine Materialverjüngung vorgesehen ist, besteht die Möglichkeit, dass sich der durch den umgelegten ersten Schenkel gebildete Überlappungsschenkel einfach geringfügig zurückrollt, wenn sich der Fußboden senkt, weil der durch die Umlegung geschaffene Radius bereits eine gewisse Flexibilität gewährleistet. Eine oder mehrere Sicken oder sonstige radiale Gestaltungen wirken in diesem Fall ebenfalls als Federelement.
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Weist der Überlappungsschenkel an seinem freien Ende eine dem Zwischenraum abgewandte – somit im montierten Zustand wandabgewandt gelegene – Gummidichtung oder ein oder mehrere sonstige Dichtelemente auf, an dem die Bekleidung und der Fußbodenbelag anliegen, gewährleistet dies, dass bei einer vorbeschriebenen Anordnung im Falle einer Lageveränderung eine entstehende oder sich verstärkende Fuge zwischen Wandbekleidung und Fußbodenbelag dennoch abgedichtet wird. Das freie Ende des Überlappungsschenkels ist im Sinne der Erfindung so zu verstehen, dass ein Dichtelement ebenfalls im Bereich des freien Endes gelegen sein und auch eine größere Fläche einnehmen kann. Es muss lediglich eine vorbeschriebene Abdichtung sichergestellt sein.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht der Überlappungsschenkel aus einem flexiblen gewebeartigen Material, vorzugsweise einer Kunststoff- oder Metallgaze, wodurch der Überlappungsschenkel bei ihn durchdringendem Kleber der Bekleidung – Kleber, der für die Befestigung der Bekleidung dient – statisch verstärkt wird.
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So ist es möglich, sehr dünne Wandanschlüsse herzustellen, denn der Überlappungsschenkel aus einem flexiblen gewebeartigen Material ist dünner als der erste und der weitere Schenkel.
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Er ist derart geringmächtig, dass er allein selbst keine solche Stabilität aufweist, welche eine Bekleidung sicher aufnehmen könnte. Die Tragfähigkeit des Sockelwinkels wird nur im Zusammenhang mit dem den Überlappungsschenkel durchdringenden Kleber sichergestellt. Die statische Verstärkung durch den ihn durchdringenden Kleber führt so zur Schaffung der Tragfähigkeit.
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In einer weitergehenden Ausgestaltung der Erfindung weist der erste Schenkel des Sockelwinkels an seiner freien Langseite ein wandabweisendes Profil auf. In Betracht kommt eine einfache oder mehrfache Abwinklung oder sonstige – im montierten Zustand – wandabweisende Gestaltung unterschiedlichster Art, welche vorzugsweise der Dicke der Sockelbekleidung entsprechen, um deren obere sichtbare Kante zu verdecken. Überdeckungen sind jedoch auch im Rahmen der Erfindung gelegen. Die Profilierung dient dabei auch zur Gestaltung der Sockelbekleidung selbst. Das wandabweisende Profil wirkt nämlich wie eine Abschlussschiene.
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Im Rahmen der Erfindung ist des Weiteren gelegen, dass der erste und der weitere Schenkel des Sockelwinkels entweder eine gleiche oder unterschiedliche Länge besitzen, die je nach Anforderung an den Fußboden und der Bekleidung gestaltet sind.
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Der Sockelwinkel selbst kann erfindungsgemäß aus unterschiedlichsten Materialien hergestellt sein, so aus Kunststoff und/oder Metall, beispielsweise Aluminium. Es ist lediglich notwendig, dass bei der Materialauswahl die Funktionalität weiterhin gewährleistet ist.
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Durch den erfindungsgemäßen Sockelwinkel wird eine flexible vorteilhafte Lösung bereitgestellt. Zum einen kann normaler, für den Fußboden vorgesehener Fliesenkleber beibehalten werden und die Sockelbekleidung, so die Fliesen, können in demselben Klebebett, wie der Fußboden, verlegt werden. Der Kleber kann, wie auch bei dem zweiten Schenkel, der im Fußboden angeordnet ist, vollständig durch den Überlappungsschenkel hindurchdringen, was zu einer festen Verbindung zwischen Schenkel und Bekleidung führt. Ebenfalls kann der Sockelwinkel ergänzend bei Wandbekleidungen zum Einsatz kommen.
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Die Fertigung ist in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besonders günstig und einfach, weil lediglich der wandseitig angeordnete erste Schenkel einmal um 180 Grad umgelegt werden muss.
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Durch die Lösung ist sichergestellt, dass keinerlei Kleber an die Wand dringen kann. So ist bei Sockelbekleidungen eine mechanische Entkopplung der Sockelbekleidung wandseitig sichergestellt.
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Es wird ein günstiger und einsatzflexibler Wandanschluss für fast alle Arten von Fußbodenbelägen, vorzugsweise Fliesenbelägen, bereitgestellt, wobei der Sockelwinkel nicht bereits in den Estrich eingearbeitet werden muss, sondern nachträglich in dem Klebebett des Fußbodenbelags angeordnet werden kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Dabei ergeben sich gegebenenfalls weitere Vorteile, Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung.
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Es zeigen:
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1 einen Sockelwinkel in Schrägperspektive,
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2 eine Seitenansicht eines weiteren erfindungsgemäßen Sockelwinkels,
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3 eine Seitenansicht eines abgewandelten erfindungsgemäßen Sockelwinkels.
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Der Sockelwinkel 1 weist gemäß 1 erfindungsgemäß zwei Schenkel auf, einen ersten Schenkel 2, der an einer Wand 6 anliegt, ohne aber mit dieser eine feste Verbindung einzugehen und einen weiteren Schenkel 3, welcher im montierten Zustand auf dem Fußboden 7 aufliegt. Der weitere Schenkel 3 ist dabei in einem Klebebett 8 eines Fußbodenbelags 5 angeordnet, das bedeutet, er ist im Klebebett 8 gelegen und vom Kleber im Wesentlichen umschlossen, sodass der Fußbodenbelag 5 darüber gelegen ist, der aber ebenfalls vom Kleber funktionssicher arretiert wird. Der erste Schenkel 2 ist zu 180 Grad umgelegt, sodass ein Teil des ersten Schenkels 2 einen Überlappungsschenkel 9 bildet, welcher regelmäßig angeordnete Durchbrüche 11 aufweist. Die Bekleidung 4, gemäß 2 eine Sockelbekleidung und gem. 3 eine Wandbekleidung, ist gemäß 2 und 3 an dem Überlappungsschenkel 9 angeordnet.
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Sie ist in diesen Ausführungsbeispielen mit Fliesenkleber aufgeklebt. An seiner freien Langseite weist der erste Schenkel 2 eine Raumausnehmung 12 auf, welche einen Radius besitzt und durch den umgelegten ersten Schenkel 2 entstanden ist. Der weitere Schenkel 3 des Sockelwinkels 1 weist mehrere Durchbrüche 11 auf. Die bei funktionsgerechter Montage gebildete Fuge zwischen Bekleidung 4 und Fußbodenbelag 5 bleibt auch bei einer Lageveränderung des Fußbodens 7, beispielsweise infolge einer Rückschlüsselung, konstant und verändert nicht ihre Größe, sodass eine Rissbildung der Fuge selbst oder im Übergangsbereich zum Fußbodenbelag 5 und/oder zur Bekleidung 4 ausgeschlossen ist.
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Gemäß 2 weist der erste Schenkel 2 der Ausführung an seiner freien Langseite, im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel gemäß 1, ein wandabweisendes Profil 15 auf, das einen gestalterischen Abschluss der Bekleidung 4 bildet. Ferner weist der Überlappungsschenkel 9 an seiner freien Langseite ein wandabgewandtes Dichtelement 14 auf, das zur Abdichtung einer Fuge zwischen Fußbodenbelag 5 und Bekleidung 4 dient. Die Bekleidung 4 ruht dabei auf dem wandabgewandten Dichtelement 14.
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In 3 ist eine zur 2 leicht abgewandelte Ausführung dargestellt, wobei das am Überlappungsschenkel 9 an seiner freien Langseite wandabgewandte Dichtelement 14 anders gestaltet ist, sodass die Bekleidung 4 nicht darauf ruht, jedoch wie der Fußbodenbelag 5 an ihm anliegt. Der erste Schenkel 2 weist an seiner freien Langseite eine Materialverjüngung 13 und eine in den Zwischenraum 10 hineinragende Sicke 16 auf. Dies gewährleistet, sofern die Ausführung auch bei Wandbekleidungen eingesetzt wird, eine gewisse Flexibilität bei einem Absenken des Fußbodens 7, was mit Pfeilen dargestellt ist.
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Beim Absenken kommt es erst zu einer Zugbeaufschlagung der Sicke 16, die als Federelement dient oder es reißt die Materialverjüngung 13 als Sollbruchstelle bzw. folgt dies danach. Es kann aber auch zu einem Abrollen des Überlappungsschenkels 9 im Bereich seiner radialen Umlegung in Absenkrichtung kommen. Durch das wandabgewandte Dichtelement 14 wird beim Absenken weiterhin die Dichtigkeit gewährleistet, sodass keine Feuchtigkeit in den Zwischenraum 10 eindringen kann. Lediglich bei sehr starken Absenkungen kann die Dichtigkeit wegen der entstandenen Fuge noch tangiert sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sockelwinkel
- 2
- erster Schenkel
- 3
- weiterer Schenkel
- 4
- Bekleidung
- 5
- Fußbodenbelag
- 6
- Wand
- 7
- Estrich
- 8
- Klebebett
- 9
- Überlappungsschenkel
- 10
- Zwischenraum
- 11
- Durchbrüche
- 12
- Raumausnehmung
- 13
- Materialverjüngung
- 14
- Dichtelement
- 15
- wandabweisendes Profil
- 16
- Sicke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29921960 [0003]
- DE 19924554 A1 [0003]
- DE 202009018054 U1 [0007]
- DE 202011108395 U1 [0007]
- DE 8331040 U1 [0010]