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Die Erfindung betrifft einen Fachboden für ein Regal sowie eine Auszeichnungsschiene zur Anbringung an einem solchen Fachboden.
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Fachböden für Lager- und Verkaufsregale werden üblicherweise aus Stahlblech gefertigt, dem durch Stanz- und Biege- beziehungsweise Abkantvorgänge die gewünschte Form gegeben wird. Ein Beispiel für einen solchen Fachboden ist in
WO 2007/121952 A1 angegeben. Bei Fachböden dieser Art ist das Stahlblech an den Seitenkanten des Fachbodens jeweils zu einem nach unten weisenden Seitenflansch abgekantet. An der Vorder- und Hinterkante ist eine nach oben offene Nut in das Stahlblech eingeformt. Die Nut erlaubt beispielsweise das Einstecken einer Vorder- beziehungsweise Rückwand, die den Lagerraum für Waren auf dem Fachboden begrenzt und ein Herabfallen der Waren verhindert.
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Fachböden wie der aus
WO 2007/121952 A1 bekannte sind an ihrer Vorderkante außerdem mit einem an die Nut anschließenden schräg nach vorne und unten verlaufenden Vorderflansch versehen, der eine schräg nach vorne und oben gerichtete Fläche zur Anbringung von Preis- oder anderen Auszeichnungsschildern bereitstellt. Die Ausrichtung der Fläche erlaubt die bequeme Betrachtung der Auszeichnungsschilder durch einen Kunden, der vor dem Regal steht und von schräg oben auf den Fachboden blickt.
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Um die Auszeichnungsschilder leicht auswechselbar am Vorderflansch des Fachbodens befestigen zu können, ist eine Auszeichnungsschiene vorgesehen, die auf den Vorderflansch geklemmt wird. Die Auszeichnungsschiene ist aus transparentem Kunststoff gefertigt und weist eine Tasche auf, in die die Auszeichnungsschilder gesteckt werden können.
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Fachböden dieser Art sind robust und weisen eine hohe Tragfähigkeit auf. Allerdings sind auch der Materialeinsatz bei der Herstellung und das Gewicht des fertigen Fachbodens hoch. Dies führt zu gewissen Kosten bei Herstellung und Transport des Fachbodens.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Regalsystem zu schaffen, das ökonomischer hergestellt und transportiert werden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit einem Fachboden nach Anspruch 1 und einer Auszeichnungsschiene nach Anspruch 6.
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Die Erfindung beruht auf der Überlegung, dass der Vorderflansch des konventionellen Fachbodens kaum zur Stabilität und Tragfähigkeit beiträgt. Die Erfindung erzielt eine Material- und Gewichtseinsparung dadurch, dass dieser Vorderflansch entfällt. Der erfindungsgemäße Fachboden weist daher an seiner Vorderkante eine nach oben offene Vordernut mit U-förmigem Querschnitt auf, dessen einer Schenkel an einer freien Kante endet, die auch die Vorderkante des Fachbodens bildet, ohne dass sich ein Vorderflansch wie beim Stand der Technik anschließt.
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Die Auszeichnungsschiene nach Anspruch 6 weist eine Halteplatte zur Aufnahme von Auszeichnungsschildern auf und ist mit einer Klemmvorrichtung versehen, die die einfache Anbringung an der Vorderkante des Fachbodens der Erfindung erlaubt, ohne dass es dort des Vorderflansches zur Anbringung der Auszeichnungsschiene bedarf.
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Die abhängigen Ansprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Bei der Ausgestaltung des Fachbodens nach Anspruch 2 liegt die freie Kante der Vordernut niedriger als die Ebene der Auflagefläche zur Auflage von Waren auf dem Fachboden. So stört die freie Kante nicht, wenn beim Be- oder Entladen des Fachbodens die Waren über die Vorderkante geschoben werden. Außerdem wird verhindert, dass die dort gegebenenfalls angeklemmte Auszeichnungsschiene beim Be- oder Entladen des Fachbodens angestoßen wird und sich versehentlich aus der Klemmung löst.
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Die Ansprüche 3 bis 5 betreffen zweckmäßige Ausgestaltungen des Fachbodens.
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Anspruch 7 betrifft die bevorzugte Anbringung der Auszeichnungsschiene an dem erfindungsgemäßen Fachboden.
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Die Ausgestaltung der Auszeichnungsschiene nach Anspruch 8 erlaubt es, die Auszeichnungsschiene zu wenden und mittels einer zweiten Klemmvorrichtung an einem konventionellen Fachboden mit schrägem Vorderflansch anzubringen. Anspruch 9 betrifft die bevorzugte Anbringung der so gewendeten Auszeichnungsschiene an einem Fachboden mit Vorderflansch. Diese Merkmale machen die Auszeichnungsschiene besonders vielseitig verwendbar.
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Anspruch 10 betrifft ein System aus dem Fachboden mit Auszeichnungsschiene.
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Darin zeigt
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1 einen Querschnitt durch einen Fachboden nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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2 einen Querschnitt durch eine Auszeichnungsschiene nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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3 die Auszeichnungsschiene nach 2 angebracht an einem Fachboden nach 1, und
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4 die Auszeichnungsschiene nach 2 angebracht an einem konventionellen Fachboden.
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1 zeigt einen im Wesentlichen rechteckigen Fachboden 10 im Querschnitt von der Vorderkante 11 zur Hinterkante 12 des Fachbodens. Der Fachboden 10 weist eine rechteckige Auflagefläche 13 sowie angrenzend an diese eine entlang der Vorderkante 11 verlaufende Vordernut 14 und eine entlang der Hinterkante 12 verlaufende hintere Nut 15 auf. Beide Nuten haben einen nach oben offen U-förmigen Querschnitt und dienen dem Einstecken (nicht dargestellter) Zubehörteile wie Trennwände, Vorder- und Rückwände, die ein Verrutschen und Herabfallen von Waren auf der Auflagefläche 13 verhindern.
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Die Seitenkanten der Auflagefläche 13 sind mit nach unten abgekanteten Seitenflanschen 16 versehen. Unter der Auflagefläche 13 sind Unterträger 17 angebracht.
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Die Auflagefläche 13, die Nuten 14, 15 und die Seitenflansche 16 sind einstückig aus Stahlblech gefertigt, dem durch Biege- beziehungsweise Abkantvorgänge die in 1 dargestellte Form gegeben wird. Die Unterträger 17 sind ebenfalls aus Stahlblech gefertigt und von unten an die Auflagefläche 13 geschweißt. So weist der Fachboden eine hohe Steifigkeit und Tragfähigkeit auf.
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Die im Querschnitt U-förmige Vordernut 14 weist ausgehend von der Auflagefläche 13 einen nach unten verlaufenden ersten Schenkel 21, einen an den ersten Schenkel anschließenden Boden 22 und einen ausgehend vom Boden 22 parallel zum ersten Schenkel 21 nach oben verlaufenden zweiten Schenkel 23 auf. Der zweite Schenkel 23 endet an einer freien Kante 11, die auch die Vorderkante 11 des Fachbodens ist. An der freien Kante 11 endet der Stahlblech-Zuschnitt des Fachbodens 10; weitere Teile aus Stahlblech sind dort nicht angeformt. Der zweite Schenkel 23 ist kürzer als der erste Schenkel 21, so dass die freie Kante 11 niedriger als die Ebene der Auflagefläche 13 des Fachbodens liegt.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Auszeichnungsschiene in einer Ansicht im Querschnitt in der gleichen Ebene und in gleicher Blickrichtung wie bei der Ansicht des Fachbodens in 1. Die Auszeichnungsschiene 30 umfasst eine Halteplatte 31 mit einer ersten Längskante 32 und einer zweiten Längskante 33. Entlang der ersten Längskante 32 ist an der Halteplatte 31 eine transparente Deckplatte 34 angeformt, die im Wesentlichen parallel zur Halteplatte 31 verläuft. Zwischen der Halteplatte 31 und der Deckplatte 34 ist somit eine Tasche 35 gebildet, in die (nicht dargestellte) Preis- oder andere Auszeichnungsschilder eingesteckt werden können. An die zweite Längskante 33 der Halteplatte 31 ist eine Lippe 44 angeformt, die ein Herausrutschen der Auszeichnungsschilder aus der Tasche 35 verhindert.
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Weiterhin ist an der ersten Längskante 32 der Halteplatte 31 eine erste Klemmvorrichtung 36 angeformt. Diese umfasst einen Halter 37 mit im Wesentlichen U-förmigem Querschnitt mit einem von der ersten Längskante 32 der Halteplatte 31 ausgehenden ersten Schenkel 38, einem vom ersten Schenkel 38 ausgehenden Boden 39 und einem vom Boden 39 ausgehenden zweiten Schenkel 40. Außerdem enthält die erste Klemmvorrichtung 36 eine erste Rastnase 41, die sich ausgehend von der ersten Längskante 32 etwa parallel zum ersten Schenkel 38 in Richtung zum Inneren des U-förmigen Halters 37 erstreckt. Die erste Klemmvorrichtung 36 ist auf der der Deckplatte 34 gegenüberliegenden Seite der Halteplatte 31 angeordnet und der erste Schenkel 38 des Halters 37 bildet mit der Halteplatte 31 einen spitzen Winkel.
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An der zweiten Längskante 33 ist an die Halteplatte 31 eine zweite Klemmvorrichtung in Form einer zweiten Rastnase 42 angeformt, die sich in Richtung zum Halter 37 und insbesondere dessen ersten Schenkel 38 erstreckt.
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Die Auszeichnungsschiene 30 ist einstückig aus Kunststoff gefertigt.
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Die so ausgestaltete Auszeichnungsschiene 30 ist mittels der ersten Klemmvorrichtung 36 an der Vordernut 14 des Fachbodens nach 1 anbringbar. Die Anbringung ist in 3 dargestellt. Wie dort zu sehen ist, umgreift der U-förmige Halter 37 das Äußere der U-förmigen Vordernut 14 und die erste Rastnase 41 greift im Bereich der freien Kante 11 in die Vordernut 14 ein. Insgesamt umgreift also die erste Klemmvorrichtung 36 formschlüssig die Vordernut 14 und gewährleistet einen sicheren Halt der Auszeichnungsschiene 30 am Fachboden 10. Die erste Rastnase 41 deckt die freie Kante 11 vollständig ab und verhindert somit Verletzungen an der möglicherweise scharfkantigen freien Kante 11 des Fachbodens 10 aus Stahlblech.
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Wie aus 3 außerdem ersichtlich ist, ist der zweite Schenkel 23 so viel kürzer als der erste Schenkel 21 der Vordernut 14, dass nicht nur die freie Kante 11 sondern auch die unmittelbar daneben liegende erste Längskante 32 und erste Rastnase 41 der Auszeichnungsschiene 30 tiefer liegen als die Ebene der Auflagefläche 13 des Fachbodens 10. So berühren Waren, die beim Be- und Entladen des Fachbodens 10 über dessen Vorderkante 11 hinweggeschoben werden, die Vorderkante 11 und die Auszeichnungsschiene 30 nicht und ein versehentliches Lösen der Auszeichnungsschiene 30 vom Fachboden 10 oder eine Beschädigung der Waren an scharfkantigen Stellen der freien Kante 11 werden vermieden.
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Der spitze Winkel zwischen der Halteplatte 31 und dem ersten Schenkel 38 des Halters 37 bewirkt, dass die von der Auszeichnungsschiene 30 getragenen Auszeichnungsschilder nach vorne-oben weisen und von einem vor dem Fachboden stehenden und von oben auf diesen blickenden Betrachter leicht abgelesen werden können. Ein vom ersten Schenkel 38 in Richtung zur Halteplatte 31 vorstehender Anschlag 45 begrenzt eine Verringerung des spitzen Winkels und somit ein übermäßiges Verbiegen der Halteplatte 31, was sonst zu einem Lösen der Auszeichnungsschiene 30 vom Fachboden 10 oder zu einem Herausfallen der Auszeichnungsschilder aus der Tasche 35 führen könnte.
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In 3 ist die Auszeichnungsschiene 30 so orientiert, dass ihre erste Längskante 32 oben neben der freien Kante 11 und die zweite Längskante 33 unten zu liegen kommt. Wird die Auszeichnungsschiene gewendet, so dass die erste Längskante 32 unten und die zweite Längskante 33 oben angeordnet ist, so lässt sich die Auszeichnungsschiene 30 auch an einem konventionellen Fachboden anbringen, an dessen Vordernut ein schräger Vorderflansch 50 angeformt ist. Dies ist in 4 dargestellt. Bei dieser Verwendung liegt die Halteplatte 31 auf dem Vorderflansch 50 des konventionellen Fachbodens auf, der erste Schenkel 38 hintergreift den Vorderflansch 50 und die zweite Rastnase 42 greift in die Vordernut 14 des konventionellen Fachbodens dort ein, wo an die Vordernut der Vorderflansch 50 angeformt ist. Am Ort der Verbindung zwischen erstem Schenkel 38 und Boden 39 weist der Halter 37 eine. Rippe 43 auf, die die Montage der Auszeichnungsschiene 30 erleichtert und für einen sicheren Halt am Vorderflansch 50 sorgt. Somit ist die Auszeichnungsschiene 30 formschlüssig am Vorderflansch 50 eines konventionellen Fachbodens befestigbar.
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Bei Verwendung der Auszeichnungsschiene 30 in Verbindung mit dem Fachboden nach 1 ergibt sich im Vergleich zur Verwendung mit einem konventionellen Fachboden jedoch der Vorteil, dass das gesamte Regalsystem leichter ist, weil der Vorderflansch aus vergleichsweise schwerem Stahlblech entfällt und die Auszeichnungsschilder lediglich durch die wesentlich leichtere Auszeichnungsschiene 30 gehalten werden. So verringern sich Material- und Transportkosten für das Regalsystem.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2007/121952 A1 [0002, 0003]