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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Formraums für die gießtechnische Herstellung eines Primärteils einer Dental-Doppelkrone, die ferner ein auf das Primärteil aufschiebbares Sekundärteil aufweist und entweder als Teleskop- oder als Konuskrone ausgebildet sein kann.
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Die Herstellung einer Dental-Doppelkrone erfordert immer noch einen recht hohen Anteil an handwerklicher Tätigkeit. Zur Reduktion dieser handwerklichen Tätigkeit ist in der Literatur bereits mehrfach vorgeschlagen worden, auf vorgefertigte, also konfektionierte Teile zurückzugreifen, aus denen die Dental-Doppelkrone hergestellt wird. Beispiele für insoweit konfektionierte Dental-Doppelkronen sind in
DE 29 20 111 C2 ,
DE 29 20 112 C2 ,
DE 37 15 341 A1 ,
DE 40 15 008 A1 ,
DE 40 39 979 A1 und
CH 639 551 beschrieben. Trotz dieser zahlreichen Vorschläge für konfektionierte Dental-Doppelkronen hat sich dieses Konzept in der Praxis bis heute nicht durchgesetzt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung anzugeben, mit denen sich Dental-Doppelkronen auf Basis von vorgefertigten Bestandteilen herstellen lassen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Formraums für die gießtechnische Herstellung eines Primärteils einer Dental-Doppelkrone vorgeschlagen, die ferner ein auf das Primärteil aufschiebbares Sekundärteil aufweist, wobei die Vorrichtung versehen ist mit
- – einem vorgefertigten Hülsenteil aus einem transparenten Kunststoffmaterial, wobei das Hülsenteil eine definierte, auf die Innenseite eines vorgefertigten Innenteils für das Sekundärteil der Dental-Doppelkrone abgestimmte Außenseite aufweist und mit einem Innendurchmesser versehen ist, der derart bemessen ist, dass das Hülsenteil auf das Modell eines zu überkronenden Zahnstumpfs unter Entstehung eines Zwischenraums aufsetzbar ist, und
- – einer transparenten Kunststoff-Modelliermasse zum Ausfüllen des Zwischenraums,
- – wobei das Kunststoffmaterial des Hülsenteils und die Modelliermasse jeweils ein Material ist, das zur Erzeugung eines in einer Gussform ausgebildeten Hohlraums, der gleich dem von dem Hülsenteil und der einen Zwischenraum zwischen dem Hülsenteil und einem Zahnstumpfmodel ausfüllenden Modelliermasse eingenommenen Raum ist, aus der Gussform entfernbar ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung lässt sich wie folgt bei einem Verfahren zur Erzeugung einer Gussform zur Herstellung eines Primärteils einer Dental-Doppelkrone, die ferner ein auf das Primärteil aufschiebbares Sekundärteil aufweist, einsetzen, wobei bei dem Verfahren
- – ein Modell des zu überkronenden Zahnstumpfs bereitgestellt wird,
- – auf das Zahnstumpfmodell unter Entstehung eines Zwischenraums zu diesem ein vorgefertigtes Hülsenteil aus Kunststoffmaterial mit einer definierten, auf die Innenseite eines vorgefertigten Innenteils für das Sekundärteil abgestimmten Außenseite positioniert wird, wobei das Kunststoffmaterial des Hülsenteils transparent ist,
- – der Zwischenraum zwischen dem Zahnstumpfmodell und dem Hülsenteil mit einer transparenten Modelliermasse aus Kunststoff ausgefüllt wird und
- – nach Abschluss der Modellierung die Gussform mit dem von dem Hülsenteil und der Modelliermasse eingenommenen Raum als Formraum zur gusstechnischen Herstellung des Primärteils erstellt wird.
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Mit der Erfindung wird also ein konfektioniertes, d. h. beispielsweise industriell vorgefertigtes Hülsenteil als Halbzeug zur Herstellung des Primärteils einer Dental-Doppelkrone vorgeschlagen. Die Erfindung umfasst darüber hinaus Sätze von geometrisch unterschiedlichen vorgefertigten Hülsenteilen, aus denen der Dental-Techniker dann das jeweils zum zu überkronenden Zahnstumpf passende Hülsenteil auswählen kann. Hierbei können die verschiedenen Hülsenteile lose oder aber untereinander durch Sollbruchstellen verbunden, beispielsweise als ”Stangenware” angeboten werden. Die Hülsenteile können im Wesentlichen zylindrisch oder aber auch konisch ausgebildet sein. Ferner ist es möglich, dass die Hülsenteile außen zylindrisch und innen konisch oder sowohl an der Innenseite als auch an der Außenseite konisch bzw. zylindrisch sind.
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Das erfindungsgemäß vorgesehene vorgefertigte Hülsenteil besteht aus transparentem Kunststoffmaterial und wird auf das Modell des zu überkronenden Zahnstumpfs aufgesetzt. Hierbei bildet sich ein Zwischenraum, der erfindungsgemäß mit transparenter Kunststoff-Modelliermasse ausgefüllt wird. Das transparente Material sowohl des Hülsenteils als auch der Modelliermasse hilft dabei, von außen zu erkennen, ob der Zwischenraum vollständig mit Modelliermasse ausgefüllt ist. Die Modelliermasse ist einerseits formbar und andererseits ausreichend stabil, damit nach der Modellierung das Hülsenteil samt Modelliermasse vom Zahnstumpfmodell abgenommen werden kann, um dann in bekannter Weise die Gussform (beispielsweise eine Muffel) herzustellen. Das Material sowohl des Hülsenteils als auch der Modelliermasse lässt sich dabei zweckmäßigerweise so, wie die handelsüblich verwendeten Modellierwachse aus der Gussform ”herausbrennen”, so dass der Raum, der zuvor von dem Hülsenteil und der Modelliermasse eingenommen worden ist, nunmehr den Formraum der Gussform bildet. Andere Möglichkeiten der Entfernung des Hülsenteils und der Modelliermasse aus der Gussform (beispielsweise auf chemische Art, durch Bestrahlung oder durch andere Art und Weise der Zerstörung) sind ebenfalls im Rahmen der Erfindung.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst darüber hinaus ein oder mehrere ebenfalls vorgefertigte Innenteile für das Sekundärteil der Dental-Doppelkrone, die passgenau auf die Hülsenteile abgestimmt sind. Auf den Innenteil für das Sekundärteil der Dental-Doppelkrone wird dann der künstliche Zahnersatz aufgebracht. Sollte der Zahnersatz an mehreren Zahnstümpfen verankert sein, muss bei der Herstellung der Primärteile darauf geachtet werden, dass die jeweiligen Hülsenteile parallel zueinander ausgerichtet sind, so dass sich eine gemeinsame und einzige Abzugsrichtung für den Zahnersatz ergibt. Parallelhalter für derartige Zwecke sind im Stand der Technik bekannt und sollen im Rahmen der Erfindung daher nicht weiter beschrieben werden.
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Das zuvor erwähnte Innenteil für das Sekundärteil der Dental-Doppelkrone kann als Hülse oder aber auch als Kappe bzw. Hütchen ausgebildet sein. Es besteht insbesondere aus Metall.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen dabei:
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1 bis 3 schematisch die für die Erfindung wesentlichen Verfahrens- und Bearbeitungsschritte zur Herstellung einer Dental-Doppelkrone unter Verwendung eines konfektionierten Hülsenteils,
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4 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäß hergestellten Dental-Doppelkrone und
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5 und 6 Beispiele für die Anordnung konfektionierter Hülsenteile in Form von Stangenware mit Sollbruchstellen.
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Anhand der 1 bis 4 wird nachfolgend auf die wesentlichen Arbeitsschritte bei der Verwendung eines vorgefertigten Hülsenteils zur Herstellung des Primärteils einer Dental-Doppelkrone eingegangen. Ausgangspunkt ist das Modell 10 des geschliffenen, zu überkronenden Zahnstumpfs 12, wobei in für das Verständnis der Erfindung vereinfachender Weise lediglich das Zahnstumpfmodell selbst ohne die Modelle der nächst benachbarten Zähne, die beispielsweise bei der Fertigung von Einzel-Dental-Doppelkronen ebenfalls Bestandteil des Modells sind, nicht dargestellt ist. Zu erkennen ist, dass die geschliffene Außenseite 14 des Zahnstumpfs 12 unregelmäßig ist.
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Zur Herstellung des Primärteils der Dental-Doppelkrone wird nun auf den Zahnstumpf 12 zunächst ein Hülsenteil 16 aufgesetzt, wobei sich zwischen der Innenseite 18 dieses Hülsenteils 16 und der Außenseite 14 des Zahnstumpfs 12 ein Zwischenraum 20 ergibt, der mit Modelliermasse 22 ausgefüllt wird. Sowohl die Modelliermasse 22 als auch das Hülsenteil 16 bestehen dabei aus einem transparenten Kunststoffmaterial. Die Besonderheit des Hülsenteils 16 ist, dass dessen Außenseite 24 bezüglich ihrer geometrischen Form abgestimmt ist auf ein später noch zu beschreibendes Innenteil, das Bestandteil des Sekundärteils der Dental-Doppelkrone ist.
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Nachdem der Zahnstumpf 12 also übermodelliert worden ist, erfolgt die Herstellung der Gussform 26 (siehe 3), wozu wie üblich verfahren wird. indem das modellierte Teil 25 vom Modell des Zahnstumpfes 12 abgenommen und mit Gussformasse umgossen wird. Die Gussform 26 ist nach ihrer Herstellung definiert durch einen Formraum 28 mit Angusskanal 30, wobei der Formraum 28 durch den Raum bestimmt ist, den das Hülsenteil 16 mit der Modelliermasse 22, also den Teil 25 einnimmt. Mit Hilfe der Gussform 26 lässt sich also nun gießtechnisch das Primärteil 32 der Dental-Doppelkrone 34 (siehe hierzu 4) herstellen.
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Als nächstes kann nun das Sekundärteil 36 der Dental-Doppelkrone hergestellt werden. Hierzu wird der Zahnersatz vorteilhafterweise auf einem insbesondere aus Metall bestehenden Innenteil 38 aufgebaut, das eine Innenseite 40 aufweist, die zur Außenseite 42 des Primärteils 32 passgenau ist. Die Außenseite 42 des Primärteils 32 wiederum ist bestimmt durch die Außenseite 24 des Hülsenteils 16, welches zur Herstellung des Primärteils 32 verwendet worden ist. Auf das Innenteil 38 des Sekundärteils 36 wird der (künstliche) Zahnersatz 44 (beispielsweise aus Kunststoff oder Keramik) aufgebracht. Die sich damit ergebende Dental-Doppelkrone 34 ist in 4 gezeigt; sie befindet sich auf dem (realen) Zahnstumpf 46.
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In den 5 und 6 sind Beispiele für Formen der Herstellung und Lieferung vorgefertigter Hülsenteile verschiedener geometrischer Formen bzw. mit unterschiedlichen geometrischen Abmessungen gezeigt. In beiden Fällen sind die vorgefertigten Kunststoff-Hülsenteile 16, 16' als Teile von Stangen 48, 48' ausgebildet, wobei benachbarte Hülsenteile 16, 16' durch Sollbruchstellen 50, 50' miteinander verbunden sind. In 5 sind die Außenflächen der Hülsenteile 16 jeweils zylindrisch, während die Innenflächen konisch sind. Damit umfasst die Stangenware 48 gemäß 5 mehrere im Außendurchmesser und bezüglich der geometrischen Form der Außenfläche gleiche Hülsenteile 16, deren Wanddicken und Innendurchmesser von Hülsenteil zu Hülsenteil unterschiedlich bemessen sind. In 6 sind die Hülsenteile 16' jeweils hohlkegelstumpfförmig und weisen gleiche Wanddicken auf. Bei der Herstellung des Primärteils für die Dental-Doppelkrone kann nun das am ehesten passende Hülsenteil 16 bzw. 16' aus der Stangenware 48 bzw. 48' entnommen werden, um dann wie oben beschrieben entsprechend verarbeitet zu werden. Während die Hülsenteile 16 der Stangenware 48 für Dental-Teleskopkronen verwendet werden, dienen die Hülsenteile 16' der Stangenware 48' zur Herstellung von Primärteilen bei Dental-Konuskronen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2920111 C2 [0002]
- DE 2920112 C2 [0002]
- DE 3715341 A1 [0002]
- DE 4015008 A1 [0002]
- DE 4039979 A1 [0002]
- CH 639551 [0002]