-
Die Erfindung betrifft einen Hochstuhl, insbesondere für Babys und Kleinkinder, bestehend aus einem Gestell, einem Sitzteil sowie einem Rückenteil mit einstellbarer Neigung gegenüber dem Sitzteil.
-
Solche Hochstühle sind in der Regel für Babys und Kleinkinder ab 6 Monaten nutzbar, d. h. das Kind muß selbstständig sitzen können. Besondere Ausgestaltungen sehen eine verstellbare Rückenlehne vor, deren Neigung gegenüber der Sitzfläche verstellbar ist.
-
Neugeborene im Alter von 0 bis 6 Monaten sind jedoch auf eine Liegefläche angewiesen. Für diesen Fall werden zusätzliche Liegeschalen angeboten, die alternativ auf dem Gestell des Hochstuhles montierbar sind und somit eine Nutzung auch für Neugeborene ermöglichen. Hinsichtlich der erforderlichen Produktionskosten stellt dies jedoch keine zufriedenstellende Lösungsvariante dar.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Hochstuhl zur Verfügung zu stellen, welcher flexibel für Neugeborene, ältere Babys als auch Kleinkinder einsetzbar ist und dennoch einen einfachen und kostengünstigen Aufbau aufweist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Hochstuhl gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Hochstuhls sind Gegenstand der sich an den Hauptanspruch anschließenden Unteransprüche.
-
Gemäß Anspruch 1 wird also ein Hochstuhl vorgeschlagen, der ein Gestell, ein Sitzteil sowie ein Rückenteil aufweist. Sitzteil und Rückenteil können beide oder jeweils einzeln mittelbar oder unmittelbar am Gestell befestigt sein. Das Rückenteil ist verstellbar ausgeführt, so daß dessen Neigung gegenüber dem Sitzteil variiert werden kann. Es ist denkbar, das Rückenteil mit dem Gestell und/oder dem Sitzteil verstellbar zu verbinden.
-
Zur Lösung der Problemstellung ist nun erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Hochstuhl über das Rückenteil wahlweise in wenigstens eine Liegeposition bzw. wenigstens eine Sitzposition verstellbar ist. Durch diesen Aufbau ergibt sich mit einfachsten Mitteln eine besonders flexible Einsatzmöglichkeit des Hochstuhls. Dieser ist folglich für Neugeborene im Alter von 0 bis 6 Monaten sowie für ältere Babys und Kleinkinder im Alter ab 6 Monaten nutzbar. Unter der wenigstens einen Liegeposition ist eine Ausrichtung des Rückenteils zum Sitzteil zu verstehen, die eine Nutzung des Hochstuhls als Liege für Neugeborene zuläßt. Die Einstellung des Rückenteils in eine Sitzposition gewährleistet die reguläre Nutzung der Hochstuhlfunktion für altere Babys und Kleinkinder, die bereits selbständig sitzen können. Der Hochstuhl zeichnet sich vorzugsweise dadurch aus, daß sich der Neigungswinkel des Rückenteils, insbesondere gegenüber dem Sitzteil, von ca. 90° bis 180°, besonders vorzugsweise von 100° bis 180° einstellen läßt.
-
Insbesondere handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Hochstuhl um einen Treppenhochstuhl oder einen Kombihochstuhl. In diesem Fall kann das Gestell höhenverstellbar ausgeführt sein, d. h. die Sitzhöhe läßt sich in vertikaler Richtung anpassen und auf die Größe des Kleinkindes abstimmen.
-
Zu Anpassung der Sitzfläche kann zudem eine verstellbare Befestigung des Sitzteils am Gestell und/oder am Rückenteil vorgesehen sein. Bevorzugt ist das Sitzteil verschieblich gelagert, besonders bevorzugt in horizontaler Richtung verschieblich gelagert, beispielsweise über eine Schiene oder ähnliches Führungsmittel. Dies bietet vor allem in der Liegeposition gewisse Vorteile, da durch die verschiebliche Lagerung die Liegefläche erweiterbar, d. h. verlängerbar ist. Auch in der Sitzposition bietet die Lagerung des Sitzteils eine flexible Anpassung der Sitzfläche an die Größe des Kleinkindes.
-
Der Verstellmechanismus des Rückenteils ist grundsätzlich beliebig. Im Idealfall ist das Rückenteil verschwenkbar am Hochstuhl angelenkt, vorzugsweise am Sitzteil und bzw. oder am Gestell verschwenkbar angelenkt. Die Schwenkachse des Rückenteils ist horizontal orientiert und verläuft zweckmäßig parallel zur Querachse der Sitzfläche. Alternativ kann das Rückenteil abnehmbar am Sitzteil und/oder Gestell befestigt sein, wobei Möglichkeiten für eine flexible Befestigung mit jeweils unterschiedlichem Neigungswinkel vorgesehen sind.
-
Die Liegeposition zeichnet sich durch keine oder nur geringe Neigung des Rückenteils zur Horizontalen aus, d. h. ein Neigungswinkel gegenüber dem Sitzteil von ca. 180°. Denkbar ist es, daß sich wenigstens eine Liegeposition durch eine nahezu horizontale Ausrichtung des Rückenteils, d. h. der Rückenfläche auszeichnet. Besonders bevorzugt ist die Ausrichtung des Sitzteils, d. h. der Sitzfläche, ebenfalls nahezu horizontal.
-
Die Verstellung des Rückenteils kann vorzugsweise stufenweise oder auch kontinuierlich erfolgen, um eine möglichst flexible Ausrichtung und Positionierung des Rückenteils gegenüber dem Sitzteil gewährleisten zu können. Als vorteilhaft erweist sich eine Verstellbarkeit des Rückenteils in Neigungsstufen zwischen 5° bis 20°.
-
Besonders vorteilhaft werden Verstellstufen zwischen 8° und 15° sowie idealerweise von 10° vorgeschlagen.
-
In einer besonders vorteilhaften Ausführung des Hochstuhls ist die Neigung des Rückenteils stufenweise oder stufenlos über einen Schwenkwinkel von ca. 80°, insbesondere von ca. 90° verstellbar. Das Rückenteil läßt sich folglich von einer nahezu senkrechten Position mit einem Neigungswinkel von ca. 90° bis 100° in eine nahezu horizontale Position mit einem Neigungswinkel von ca. 180° verstellen, insbesondere verschwenken.
-
Die Fixierung des Rückenteils in wenigstens einer Sitz- bzw. Liegeposition wird zweckmäßig mittels wenigstens eines Arretierungselementes erreicht, das eine lösbare Arretierung des Rückenteils am Gestell bzw. alternativ oder zusätzlich am Sitzteil ermöglicht. Der Arretierungsmechanismus ist grundsätzlich beliebig auszuführen, als vorteilhaft erweist sich eine verrastbare Arretierung.
-
Wenigstens ein Arretierungselement umfaßt vorzugsweise wenigstens einen feststehenden sowie wenigstens einen beweglichen Teil. Denkbar ist es, daß wenigstens ein beweglicher Teil am Rückenteil und wenigstens ein feststehender Teil am Gestell und/oder Sitzteil angeordnet ist. Die Anordnung des beweglichen Teils erfolgt vorzugsweise koaxial zur Schwenkachse des Rückenteils, d. h. der wenigstens eine bewegliche Teil rotiert bei einer Neigungsverstellung des Rückenteils um die Schwenkachse.
-
Ein Einrasten des beweglichen Teils in wenigstens ein am Gestell und bzw. oder am Sitzteil angeordnetes feststehendes Arretierungsteil führt zu der gewünschten Arretierung des Rückenteils. Denkbar ist ein Eingriff des bewegbaren Arretierungsteils in eine feststehende Verzahnung.
-
In einer vorteilhaften Ausführung umfaßt das bewegliche Arretierungsteil eine äußere Verzahnung, insbesondere ein äußeres Zahnrad, das koaxial zur Schwenkachse des Rückenteils angeordnet ist. Zudem kann eine innere Verzahnung, insbesondere ein Zahnrad mit Innenverzahnung, am feststehenden Arretierungsteil vorgesehen sein. Ein Eingriff der äußeren Verzahnung in die innere Verzahnung bewirkt eine verrastende Arretierung des Arretierungselementes und eine Blockade der Rotationsbewegung. Die Arretierung wird gelöst, sobald die innere und die äußere Verzahnung nicht mehr in Eingriff stehen.
-
Die Verzahntopologie bestimmt die Stufenverstellbarkeit des Neigungswinkels.
-
Idealerweise ist zur Lösung der Arretierung ein Griffstück an wenigstens einem Arretierungsteil vorgesehen. Vorzugsweise ragt wenigstens ein Griffstück von einer Gestellseitenfläche zugänglich hervor.
-
Das Arretierungselement wird bevorzugt durch wenigstens ein Federelement in seiner arretierten Position gehalten. Durch Aufbringen einer Zugkraft entgegen der Zugspannung des Federelementes läßt sich die Arretierung lösen. Insbesondere kann durch Herausziehen des Griffstückes die Arretierung lösbar sein.
-
Es kann vorgesehen sein, das Sitzteil als Formholzteil auszuführen. Bevorzugt ist auch das Rückenteil als Formholzteil ausgeführt, wobei ein oder mehrere seitliche Begrenzungen, d. h. Seitenwangen großzügig mitangeformt sein können. Der erfindungsgemäße Kerngedanke läßt sich jedoch auch auf Hochstühle anwenden, die aus beliebigen Materialien gefertigt sind. Selbstverständlich ist die Ausformung eines Sitzteils bzw. eines Rückenteils zumindest teilweise aus Kunststoff oder Metall denkbar. Das Gestell kann ebenfalls als Holzteil angefertigt sein. Auch hier unterliegt die Materialwahl keinen Beschränkungen.
-
Zur Sicherung des Neugeborenen, eines älteren Babys sowie eines Kleinkinds kann wenigstens ein Insassengurt vorgesehen sein, der eine Fixierung des Insassen sowohl in der Liegeposition als auch in der Sitzposition ermöglicht. Idealerweise wird hierzu ein Fünfpunktgurt verwendet.
-
Der Hochstuhl kann neben dem Sitzteil, Rückenteil sowie Gestell zusätzliche Elemente aufweisen. Denkbar ist in diesem Zusammenhang ein abnehmbares und/oder verstellbares Tischelement. Zudem können ein oder mehrere Treppenelemente am Gestell angeordnet sein, vorzugsweise in Form von zwei oder mehreren die Gestellbeine verbindenden Querstreben.
-
Grundsätzlich bilden wenigstens ein Sitzteil und wenigstens ein Rückenteil eine gemeinsame Einheit, die wahlweise an einem beliebigen Hochstuhlgestellkonstrukt befestigbar ist. Die Erfindung ist daher auf eine Sitz- und Liegeeinheit bestehend aus einem Sitz- sowie Rückenteil für einen Hochstuhl gemäß der vorliegenden Erfindung bzw. einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung gerichtet. Die Vorteile und Eigenschaften der Sitz- und Liegeeinheit entsprechen offensichtlich denen des erfindungsgemäßen Hochstuhls, weshalb an dieser Stelle auf eine erneute Erläuterung verzichtet wird.
-
Zudem kann insbesondere vorgesehen sein, daß die Sitz- und Liegeeinheit wechselbar mit einem Gestell verbindbar ist. Dies ermöglicht einen besonders flexiblen und anwendungsgerechten Einsatz, beispielsweise an einem als Treppenhochstuhlgestell oder alternativ an einem Kombihochstuhlgestell.
-
Weitere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung werden im Folgenden anhand von mehreren Figuren erläutert. Es zeigen:
-
1: eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Hochstuhls,
-
2: eine Explosionsdarstellung des erfindungsgemäßen Arretierungselementes,
-
3: ein Querschnitt durch das erfindungsgemäße Arretierungselement gemäß 2 und
-
4 bis 6: vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Hochstuhls.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Hochstuhl 10 gemäß 1 ermöglicht die verstellbare Rückenlehne 50 in Kombination mit dem Sitzbrett 40 die Nutzung des Hochstuhls als Liege. Die Rückenlehne 50 bildet zusammen mit dem Sitzbrett 40 eine Sitz- und Liegeeinheit, die sich flexibel auf einem beliebigen Gestell 60 montieren läßt. Anwendungsbedingt läßt sich nach den Vorstellungen des Kunden ein passendes Gestell 60 für die Aufnahme der Sitz- und Liegeeinheit auswählen.
-
Im einzelnen zeigt 1 drei nebeneinander stehende perspektivische Darstellungen des Hochstuhls 10. Alle drei Hochstühle 10 zeigen eine mögliche Sitzposition, wobei sich die Darstellungen durch unterschiedliche Neigungswinkel der Rückenlehne 50 auszeichnen. Die gewünschte Neigung der Rückenlehne 50 wird über eine Schwenkbewegung der Rückenlehne 50 um ihre Schwenkachse A-A eingestellt.
-
Die Zielposition der Rückenlehne 50 wird über zwei Arretierungselemente 20 fixiert. Dazu ist an jeder Seitenfläche 61 des Gestells 60 ein eigenständiges Arretierungselement 20 vorgesehen, das jeweils ein senkrecht von der Seitenfläche 61 herausragendes Griffstück 23 aufweist. Durch Herausziehen des Griffstücks 23 orthogonal zur Seitenfläche 61 läßt sich die Arretierung der Rückenlehne 50 lösen, die Schwenkbewegung wird freigegeben. Damit kann ein Neigungswinkel der Rückenlehne 50 zwischen 100° und 180° eingestellt werden.
-
Der gezeigte Hochstuhl vereint also zwei Funktionen, d. h. eine Liegefunktion für Neugeborene sowie eine Liege- und Sitzfunktion für ältere Babys und Kleinkinder in einem einzigen Produkt. Es sind keine zusätzlichen Investitionen für zusätzliche Teile, beispielsweise eine Liegeschale, notwendig.
-
Die Rückenlehne 50 läßt sich in 10° Abständen um die horizontale Achse A-A verstellen. Für die Sitzposition können unterschiedliche Neigungsstufen gewählt werden, um die eingenommene Sitzposition des Kleinkindes optimal an die entsprechenden Gegebenheiten anzupassen. Dabei kann die Rückenlehne 50 von einer nahezu senkrecht verlaufenden Rückenfläche in eine nahezu vollständig horizontale Ausrichtung gebracht werden, indem die Rückenlehne 50 bis zu 90° um die Schwenkachse A-A verschwenkt wird. Durch Herausziehen beider Griffstücke 23 an den Gestellseitenflächen 61 wird die Arretierung gelöst und die Rückenlehne 50 kann in die gewünschte Position verstellt werden. Beim Loslassen der Griffstücke 23 rasten diese selbstständig in die Arretierungsposition ein und sorgen für eine zuverlässige Fixierung der Rückenlehnenposition.
-
Zur Erweiterung der Liegeposition ist das Sitzbrett 40 über eine Schiene horizontal verschieblich am Gestell 60 gelagert. Zusätzlich kann ein ebenso verschieblich gelagertes Treppenbrett 90 vorgesehen sein. Das Kleinkind wird über den Querbalken 70 vor dem Herausfallen geschützt. Alternativ kann statt dem Querbalken 70 ein horizontal verstellbarer Tisch 80 am Gestell 60 befestigt werden.
-
Anhand 2 soll der detaillierte Aufbau der Arretierungselemente 20 erklärt werden. Die 2a, 2b zeigen Explosionsdarstellungen aus unterschiedlichen Blickrichtungen. Die Bauteile 21, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30 bilden den beweglichen Teil des Arretierungselementes 20, der an der Rückenlehne 50 befestigt wird, und die Bauteile 22, 31 den feststehenden Teil, der am Gestell 60 angeordnet ist.
-
Im Einzelnen umfaßt das Arretierungselement 20 ein Befestigungsteil 21, das mit der Seitenwange der Rückenlehne 50 außenliegend mittels der beiden Schrauben 30 sowie der Unterlegscheiben 25 verschraubt wird. Auf der Oberfläche des Befestigungsteils 21 ragt eine Hülse 32 hervor, auf deren Außenumfang vier horizontal verlaufende Nuten 33 eingelassen sind.
-
Auf die Hülse ist das Griffstück 23 aufsteckbar, das, wie in 2b zu sehen, entsprechende Rippen 34 aufweist. Die Rippen 34 lassen sich paßgenau in die Nuten 33 der Hülse 32 des Befestigungselementes 21 einführen und erlauben ein Gleiten des Griffstücks 23 auf der Hülse 32 in horizontaler Richtung. Das Griffstück 23 weist zudem eine axiale Zentralbohrung auf, durch die der Stiel 26 vollständig durchgeführt wird. Endseitig weist der Stiel 26 eine umlaufende Nut 35 auf. Fluchtend zur Zentralbohrung der Hülse 32 weist das Befestigungselement 21 ebenfalls ein Bohrloch auf. Der Stiel 26 erstreckt sich durch die Zentralbohrung und tritt an der Bohrlochöffnung des Befestigungsteils 21 heraus. Der Stiel 26 wird mit Hilfe der Sicherungsscheibe 29, die in die umlaufende Nut 35 des Stiels 26 gepreßt wird, gegen ein Herausziehen gesichert.
-
Das Federelement 28 wird um den Stielumfang gelegt. Der Durchmesser der Zentralbohrung des Griffstücks 23 verjüngt sich in Richtung des dem Befestigungsteil 21 zugewandten Ende. Das Federelement 28 liegt folglich in der Zentralbohrung am verjüngten Bohrungsende an. Das entgegengesetzte Ende der Feder 28 liegt am Kopf des Stiels 26 an. Der Durchmesser des Stielkopfes ist kleiner als der Durchmesser der Zentralbohrung des Griffstücks 23, so daß der Stiel beim Herausziehen des Griffstücks 23 vollständig in der Öffnung versenkbar ist. An der Griffstückoberfläche 23 ist eine Abdeckung 24 vorgesehen, deren vier herausstehende Pins sich in entsprechende Öffnungen des Griffstücks 23 einschieben lassen.
-
Der feststehende Teil des Arretierungsmittels 20 umfaßt einen Ring 22, der am Gestell 60 auf der dem Rückenteil 50 zugewandten Seitenfläche 61 befestigt ist. Der Ring 22 weist in seinem Innendurchmesser eine Innenverzahnung 36 auf, deren Durchmesser auf die Außenverzahnung 37 des Griffstücks 23 abgestimmt ist und den gegenseitigen Eingriff gestattet. Zudem ist der Ring 22 im Bereich der Verzahnung 36 verbreitert. Dieser Ringaufsatz 38 läßt sich in die entsprechende Bohrung des Gestellseitenelementes 61 einschieben und sorgt für eine verbesserte Stabilität der Anordnung.
-
Die grundsätzliche Funktion des Arretierungsmittels 20 wird im Folgenden anhand der 3a, 3b näher beschrieben. Beide Figuren zeigen eine Querschnittsdarstellung des Arretierungsmittels 20 entlang einer vertikalen Achse, die Bezugszeichen entsprechen denen der 2.
-
3a zeigt das Arretierungsmittel 20 in seiner arretierten Position, wohingegen 3b ein herausgezogenes Griffstück 23 zur Lösung der Arretierung kennzeichnet. Wie dies im Einzelnen der 3b zu entnehmen ist, wird hierzu das Griffstück 23 nach rechts herausgezogen, so daß beide Verzahnungen 36, 37 des Griffstücks 23 sowie des feststehenden Rings 22 nicht mehr in gegenseitigem Eingriff stehen. Die Schwenkbewegung um die Schwenkachse A-A wird freigegeben.
-
Durch den herausgezogenen Griff 23 wird gleichzeitig das Federelement 28 zusammengedrückt. Die aufgebaute Druckspannung führt dazu, daß beim Loslassen des Griffstücks 23 dieses zurück in die Ausgangsposition gemäß 3a gleitet und beide Verzahnungen 36, 37 erneut in Eingriff stehen.
-
Die 4 bis 6 zeigen unterschiedliche Ausführungen des erfindungsgemäßen Hochstuhls 10 jeweils in Liege- sowie Sitzposition. Beispielsweise zeigt 4 einen Treppenhochstuhl mit der erfindungsgemäßen Sitz- und Liegeeinheit aus Rückenlehne 50 und Sitzteil 40. Das verwendete Gestell 60 weist zwei geschwungene Seitenelemente 62 auf. Zudem kann für den Sitzbetrieb ein Treppenelement 90 quer zwischen den Seitenelementen 62 befestigt werden. Optional kann das Tischelement 80 abnehmbar und verstellbar am Gestell 60 angebracht werden. Insbesondere stehen hierzu zwei Bohrlöcher pro Seitenteil 61 für die Aufnahme des Tischelementes 80 zur Verfügung. Die Rückenlehne 50 ist über jeweils ein Arretierungsmittel 20 pro Seitenfläche 61 verschwenkbar am Gestell 60 angelenkt. Zur Einnahme der Liegeposition wird nicht nur die Rückenlehne gegenüber den Seitenteilen 61 verschwenkt, sondern die Seitenteile 61 selbst werden um ca. 180° rotiert am Gestell 60 montiert. Die Verstellung der Seitenteile 61 kann selbstverständlich auch ohne Montagevorgang mittels eines Scharniers oder einem sonstigen geeigneten Verstellmittel erfolgen.
-
5 zeigt ebenfalls einen Treppenhochstuhl 10 mit alternativer Ausführung des Gestells 60. Im Gegensatz zur Ausführung aus 4 weist das Gestell 60 pro Seitenteil 62 jeweils zwei in A-Stellung angeordnete Gestellbeine 63 auf. Die Rückenlehne 50 ist analog zu 4 über jeweils ein Arretierungsmittel 20 pro Seitenfläche 61 verschwenkbar am Gestell 60 angelenkt. Ein Versatz der Seitenteile 61 ist in diesem Ausführungsbeispiel nicht notwendig. Das Sitzteil 40 läßt sich zudem in horizontaler Richtung verschieben um bedarfsweise die Liegefläche der links dargestellten Liegeposition zu vergrößern, oder die Sitzstellung der rechts dargestellten Sitzposition an die Größe des Kindes anzupassen.
-
Zuletzt zeigt 6 eine Ausführung des erfindungsgemäßen Hochstuhls als Kombihochstuhl. Die Ausgestaltung gleicht in weiten Teilen dem Treppenhochstuhl der 5, wobei diese Ausführungsvariante zusätzlich höhenverstellbar ausgeführt ist, so daß einzelne Gestellteile in vertikaler Richtung verschiebbar gelagert sind.
-
Durch die dargestellte Erfindung besteht nun die Möglichkeit mit einem Produkt die unterschiedlichen Entwicklungsstufen von der Geburt bis ins Kindesalter zu begleiten, d. h. auch der Zeitraum vor dem selbstständigen Sitzen des Kindes ist nun abgedeckt. Für die Eltern bietet sich hierdurch somit eine vielseitigere Nutzung als derzeit bei anderen am Markt erhältlichen Modellen.