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Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Oberflächenreinigung von Bauelementen, wobei die Oberflächen der Bauelemente mittels eines aus mehreren Komponenten bestehenden Reinigungsflüssigkeitsgemisches gereinigt werden, indem die Bauelemente entweder mit dem Reinigungsflüssigkeitsgemisch besprüht oder in ein Tauchbad des Reinigungsflüssigkeitsgemisches eingetaucht und nach der Reinigung wieder entnommen werden, wobei bei beiden Varianten die abgereinigten Partikel und/oder Stoffe überwiegend im Reinigungsflüssigkeitgemisch verbleiben und/oder die Komponenten des Reinigungsflüssigkeitsgemisches während des Prozesses verbraucht werden. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Anlage zur Feinstreinigung von Oberflächen von Bauelementen mit einem Reinigungsflüssigkeitsgemisch, das einen Hydra-Flour-Ether umfasst.
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Die Anlage zur Oberflächenreinigung kann ein- oder mehrstufig ausgebildet sein, d. h. sie kann ein oder mehrere Baugruppen zum Besprühen der Bauelemente mit dem Reinigungsflüssigkeitsgemisch oder zum Eintauchen der Bauelemente in ein Tauchbad des Reinigungsflüssigkeitsgemisches aufweisen. Unabhängig vom Reinigungsverfahren, d. h. unabhängig davon, ob die Anlage ein oder mehrere Baugruppen zum Besprühen der Bauelemente mit dem Reinigungsflüssigkeitsgemisch oder zum Eintauchen der Bauelemente in ein Tauchbad des Reinigungsflüssigkeitsgemisches aufweist, befindet sich stets ein vorbestimmtes Reservoir mit Reinigungsflüssigkeitsgemisch in der Anlage. Bei Anlagen mit Baugruppen zum Besprühen der Bauelemente mit dem Reinigungsflüssigkeitsgemisch umfasst die Anlage einen Behälter als Reservoir für das Reinigungsflüssigkeitsgemisch, aus dem das Reinigungsflüssigkeitsgemisch zum Besprühen der Bauelemente entnommen und in den es nach dem Abtropfen von den Bauelementen wieder zurückgeführt wird. Bei Anlagen mit Baugruppen zum Eintauchen der Bauelemente wird das Reservoir des Reinigungsflüssigkeitsgemisches meist vom Tauchbad selbst gebildet, wobei auch bei derartigen Anlagen ein zusätzlicher Behälter als Reservoir für das Reinigungsflüssigkeitsgemisch vorhanden sein kann. Bei beiden Varianten sind im Reservoir für das Reinigungsflüssigkeitsgemisch Mittel zur Verhinderung einer Entmischung des Reinigungsflüssigkeitsgemisches vorgesehen, weil übliche Reinigungsflüssigkeitsgemische zur Oberflächenreinigung von Bauelementen, insbesondere zur Feinstreinigung von Oberflächen, aus einem Gemisch von Reinigungsflüssigkeitskomponenten mit erheblichem Dichteunterschied bestehen, die dementsprechend zur Entmischung neigen. Bei beiden Varianten kann die Anlage eine Baugruppe zur Wiederaufbereitung des Reinigungsflüssigkeitgemisches umfassen. Der oder den Baugruppe/n zur Reinigung der Bauelemente ist meist eine Baugruppe zur Trocknung der Bauelemente nachgeordnet.
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Gattungsgemäße Anlagen sind aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt. So wird beispielsweise in der
DE 20 2006 014 557 U1 eine Anlage zur Oberflächenreinigung von vorzugsweise optischen Bauelementen aus Glas beschrieben, die ein erstes Becken mit einem ersten Reinigungsflüssigkeitsgemisch, in welches die Bauelemente zu einer ersten Reinigung eingetaucht werden, und ein zweites Becken mit einem zweiten Reinigsflüssigkeitsgemisch, in welches die Bauelemente zu einer zweiten Reinigung eingetaucht werden, umfasst. Die bei der Reinigung von den Bauelementen abgetrennten Partikel und/oder der abgetrennte Schmutz verbleiben in den Reinigungsflüssigkeitsgemischen beispielsweise gelöst, dispergiert und/oder kolloidal. Das erste und/oder das zweite Reinigungsflüssigkeitsgemisch umfassen einen Hydro-Flour-Ether.
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Aus der
EP 1 640 077 A2 ist beispielsweise eine Behandlungsvorrichtung zur reinigenden und/oder trocknenden Behandlung von Werkstücken bekannt, bei der die Werkstücke auf einem Werkstückträger in einem Behandlungsbehälter angeordnet sind, in dem sich eine Düsenvorrichtung mit wenigstens einem auf den Werkstückträger gerichteten Auslass befindet, wobei der Werkstückträger und die wenigstens eine Düse in einer um eine Rotationsachse verlaufenden Rotationsrichtung bewegbar sind. Das aus der mindestens einen Düse austretende Behandlungsmedium wird im Kreislauf geführt, wobei der Kreislauf üblicherweise eine Reinigung des Behandlungsmediums umfasst.
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Unabhängig von der Effektivität der Reinigung des Reinigunsflüssigkeitsgemisches ist es zur Gewährleistung einer ausreichend hohen Reinigungsqualität notwendig und üblich, insbesondere bei Anlagen zur Feinstreinigung der Oberflächen von Bauelementen mit einem Reinigungsflüssigkeitsgemisch, das einen Hydro-Flour-Ether umfasst, nach einer vorbestimmten Betriebszeit der Anlage bzw. einer vorbestimmten Menge an gereinigten Bauelementen das Reinigunsflüssigkeitsgemisch auszutauschen. Dabei ist es auch bekannt, während des Betreibens einer Anlage verbrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch oder verbrauchte Komponenten des Reinigungsflüssigkeitsgemisches zu ersetzen, d. h. dem in der Anlage in Gebrauch befindlichem Reinigungsflüssigkeitsgemisch frisches Reinigungsflüssigkeitsgemisch oder Komponenten des Reinigungsflüssigkeitsgemisches zuzuführen, wobei dies auch im Austausch gegen einen dem im Gebrauch befindlichem Reinigungsflüssigkeitsgemisch entnommenen Anteil an Reinigungsflüssigkeitsgemisch erfolgen kann. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Dichten der Komponenten des Reinigungsflüssigkeitsgemisches für die Feinstreinigung von Oberflächen von Bauelementen ist Letzteres jedoch problematisch und technisch sehr aufwendig, wenn die anteilige Zusammensetzung des Reinigungsflüssigkeitsgemisches konstant gehalten werden muss, weil eine Veränderung der Anteile der Komponenten im Reinigungsflüssigkeitsgemisch eine Verschlechterung der Reinigungswirkung zur Folge hat.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Anlage zur Oberflächenreinigung von Bauelementen, insbesondere zur Feinstreinigung von Oberflächen von Bauelementen, bereitzustellen, bei der mit technisch einfachen Mitteln ein Austausch von in der Anlage im Gebrauch befindlichem Reinigungsflüssigkeitsgemisch gegen frisches Reinigungsflüssigkeitsgemisch erfolgt, ohne dass dabei eine Veränderung der anteiligen Zusammensetzung des Reinigungsflüssigkeitsgemisches erfolgt.
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Diese Aufgabe wird durch eine Anlage zur Oberflächenreinigung von Bauelementen gemäß dem Gegenstand des unabhängigen Schutzanspruches 1 gelöst.
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Die Ansprüche 2 bis 5 beschreiben vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Anlage.
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Erfindungswesentlich ist, dass die Anlage mindestens eine Waage mit mindestens einem darauf angeordneten Behälter umfasst, in den eine vorbestimmte Gewichtsmenge an in der Anlage in Gebrauch befindlichem Reinigungsflüssigkeitsgemisch einleitbar und so dem Reservoir des Reinigungsflüssigkeitsgemisches der Anlage entnehmbar und dann einer Sammel- und/oder Entsorgungseinrichtung zuführbar ist und in den danach eine ebenfalls definierte Gewichtsmenge an frischem Reinigungsflüssigkeitsgemisch einleitbar und dann dem Reservoir des Reinigungsflüssigkeitsgemisches der Anlage zuführbar ist.
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Es wurde gefunden, dass, wenn der Austausch gebrauchten Reinigungsflüssigkeitsgemisches gegen frisches unverbrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch auf der Basis von Gewichtsanteilen erfolgt, die Anteile der Komponenten des in der Anlage in Gebrauch befindlichen Reinigungsflüssigkeitsgemisches weitgehend konstant bleiben, und dies insbesondere auch, wenn die Komponenten des Reinigungsflüssigkeitsgemisches erhebliche Dichteunterschiede und/oder eine erhebliche unterschiedliche Anhängigkeit der Dichte von der Temperatur aufweisen. Durch den Austausch gebrauchten Reinigungsflüssigkeitsgemisches gegen frisches unverbrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch auf der Basis von Gewichtsanteilen wird erreicht, dass auch bei unterschiedlichen Temperaturen des gebrauchten und des frischen unverbrauchten Reinigungsflüssigkeitsgemisches die Veränderung der Anteile der Komponenten des in der Anlage in Gebrauch befindlichen Reinigungsflüssigkeitsgemisches ≤ ±1% ist. Das Reinigungsflüssigkeitsgemisch behält damit stets seine vorbestimmte hohe Reinigungswirkung.
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Bevorzugt weist die Anlage einen auf einer Waage angeordneten Behälter auf, der über Leitungen und Pumpen einerseits mit dem Reservoir des Reinigungsflüssigkeitsgemisches der Anlage sowie einer Sammel- und/oder Entsorgungseinrichtung für gebrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch und andererseits mit einem Vorratsbehälter für frisches unverbrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch verbunden ist. In den vorgenannten Leitungen sind dabei bevorzugt elektrisch ansteuer- und betätigbare Ventile angeordnet. Die Waage ist bevorzugt so ausgebildet, dass sie der zu wiegenden Gewichtsmenge proportionale elektrische Signale erzeugen kann. Sie ist elektrisch mit einer Steuereinheit verbunden, die wiederum mit den elektrisch ansteuer- und betätigbaren Ventilen verbunden ist. Über die Steuereinheit kann damit die Entnahme einer vorbestimmten Gewichtsmenge an gebrauchtem Reinigungsflüssigkeitsgemisch aus dem Reservoir der Anlage und die Zuführung der entnommenen Gewichtsmenge an gebrauchtem Reinigungsflüssigkeitsgemisch in eine Sammel- und/oder Entsorgungseinrichtung und anschließend die Einleitung einer adäquaten Gewichtsmenge an frischem Reinigungsflüssigkeitsgemisch in den auf der Waage angeordneten Behälter und nachfolgend die Zuführung dieser Gewichtsmenge an frischem Reinigungsflüssigkeitsgemisch zum Reservoir an Reinigungsflüssigkeitsgemisch der Anlage gesteuert werden.
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Unter adäquater Gewichtsmenge wird dabei verstanden, dass die dem Reservoir der Anlage entnommene Gewichtsmenge an gebrauchtem Reinigungsflüssigkeitsgemisch etwas größer bemessen ist als die dem Reservoir wieder zugeführte Gewichtsmenge an frischem ungebrauchtem Reinigungsflüssigkeitsgemisch, weil mit dem gebrauchten Reinigungsflüssigkeitsgemisch auch die von den Oberflächen der gereinigten Bauelemente abgetragenen Partikel und/oder Stoffe mit aus dem Reservoir ausgetragen werden, zum Erhalt eines konstanten Niveaus an Reinigungsflüssigkeitsgemisch im Reservoir der Anlage daher also eine geringere Gewichtsmenge an frischem ungebrauchtem Reinigungsflüssigkeitsgemisch dem Reservoir zugeführt werden muss als ihm gebrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch entnommen wird.
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Bei einer anderen bevorzugten Ausbildung der Anlage sind auf einer Waage zwei Behälter angeordnet, wobei ein Behälter über Leitungen und Pumpen mit dem Reservoir des Reinigungsflüssigkeitsgemisches der Anlage und einer Sammel- und/oder Entsorgungseinrichtung für gebrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch verbunden ist, während der zweite Behälter über Leitungen und Pumpen mit einem Vorratsbehälter für frisches unverbrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch sowie dem Reservoir des Reinigungsflüssigkeitsgemisches der Anlage verbunden ist. Auch bei dieser Ausbildung der Anlage sind in den genannten Leitungen bevorzugt elektrisch ansteuer- und betätigbare Ventile angeordnet, ist die Waage bevorzugt so ausgebildet, dass sie der zu wiegenden Gewichtsmenge proportionale elektrische Signale erzeugen kann und sind die Waage und die elektrisch ansteuer- und betätigbaren Ventile elektrisch mit einer Steuereinheit verbunden. Im Unterschied zu der ersten beschriebenen Ausbildung der Anlage gelangt bei der zweiten Ausbildung der Anlage in einen ersten Behälter nur gebrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch, während in den anderen zweiten Behälter stets nur frisches unverbrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch gelangt.
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Eine weitere bevorzugte Ausbildung der Anlage weist zwei Waagen mit jeweils einem Behälter auf, wobei, wie vorstehend beschrieben, ein Behälter über Leitungen und Pumpen mit dem Reservoir des Reinigungsflüssigkeitsgemisches der Anlage und einer Sammel- und/oder Entsorgungseinrichtung für gebrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch verbunden ist, während der zweite Behälter über Leitungen und Pumpen mit einem Vorratsbehälter für frisches unverbrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch sowie dem Reservoir des Reinigungsflüssigkeitsgemisches der Anlage verbunden ist. Diese Ausbildung der Anlage hat den Vorteil, dass die Entnahme einer vorbestimmten Gewichtsmenge an gebrauchtem Reinigungsflüssigkeitsgemisch aus dem Reservoir der Anlage und die Zuführung einer adäquaten Gewichtsmenge an frischem Reinigungsflüssigkeitsgemisch zum Reservoir an Reinigungsflüssigkeitsgemisch der Anlage weitgehend parallel erfolgen kann.
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Jede der vorbeschriebenen Anlagenausbildungen kann mehrere Zuleitungen für frisches unverbrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch oder für jeweils einzelne Komponenten des Reinigungsflüssigkeitsgemisches aufweisen. Das vorbestimmte Mischungsverhältnis der Komponenten des Reinigungsflüssigkeitsgemisches kann damit in dem auf der Waage angeordneten Behälter eingestellt werden. Diese Ausbildung der Anlage hat den Vorteil, dass einzelne Komponenten des Reinigungsflüssigkeitsgemisches, die sich bei der Bauelementereinigung verbrauchen, in vorbestimmten Gewichtsmengen gezielt dem Reservoir des Reinigungsflüssigkeitsgemisches in der Anlage zugeführt werden können.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Anlage umfasst diese getrennte Vorratsbehälter für einzelne Komponenten des frischen unverbrauchten Reinigungsflüssigkeitsgemisches und sind auf einer Waage mehr als zwei Behälter angeordnet, wobei ein Behälter über Leitungen und Pumpen mit dem Reservoir des Reinigungsflüssigkeitsgemisches der Anlage und einer Sammel- und/oder Entsorgungseinrichtung für gebrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch verbunden ist, während die anderen Behälter jeweils über Leitungen und Pumpen mit einem oder mehreren Vorratsbehältern der einzelne Komponenten des frischen unverbrauchten Reinigungsflüssigkeitsgemisches sowie dem Reservoir des Reinigungsflüssigkeitsgemisches der Anlage verbunden sind. Auch bei dieser Ausbildung der Anlage sind in den genannten Leitungen bevorzugt elektrisch ansteuer- und betätigbare Ventile angeordnet, ist die Waage bevorzugt so ausgebildet, dass sie der zu wiegenden Gewichtsmenge proportionale elektrische Signale erzeugen kann und sind die Waage und die elektrisch ansteuer- und betätigbaren Ventile elektrisch mit einer Steuereinheit verbunden. Bei dieser Ausgestaltung der Anlage können die Komponenten des frischen unverbrauchten Reinigungsflüssigkeitsgemisches einzeln oder in Kombination miteinander dem Reservoir des Reinigungsflüssigkeitsgemisches in der Anlage zugeführt werden, so dass die Vermischung einzelner oder aller Komponenten des frischen unverbrauten Reinungsflüssigkeitgemisches erst im Reservoir des Reinigungsflüssigkeitsgemisches in der Anlage erfolgt.
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Selbstverständlich kann die Anlage auch mehr als zwei Waagen umfassen, wobei jeweils auf einer Waage ein oder mehrere Behälter angeordnet sein können und können die Behälter in verschiedenen zweckmäßigen Kombination über Leitungen und Pumpen mit dem Reservoir des Reinigungsflüssigkeitsgemisches der Anlage und den Vorratsbehältern für einzelne Komponenten des frischen unverbrauchten Reinigungsflüssigkeitsgemisches bzw. der Sammel- und/oder Entsorgungseinrichtung für gebrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch verbunden sein.
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles weiter erläutert werden. Die zugehörige Zeichnung zeigt:
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Figur: die Prinzipdarstellung einer Anlage zur Feinstreinigung der Oberflächen von Bauelementen mit einem einen Hydro-Fluor-Ether (HFE) umfassenden Reinigungsflüssigkeitsgemisch
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Die in in der Figur prinzipiell dargestellte Anlage zur Feinstreinigung der Oberflächen von Bauelementen weist vertikal übereinander angeordnet ein mit einem einen Hydro-Fluor-Ether (HFE) umfassendes Reinigungsflüssigkeitsgemisch gefülltes nach oben offenes Tauchbecken 1, eine sich darüber anschließende, seitlich eingehauste, oben und unten offene Dampfzone 2 und eine sich über der Dampfzone 2 anschließende, ebenfalls seitlich eingehauste, oben und unten offene Trockenzone 3 auf.
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An den seitlichen Wänden 2.1 der Dampfzone 2 sind im oberen Bereich der Wände 2.1 Kühlrohre 4 und an den seitlichen Wänden 3.1 der Trockenzone 3 Tiefkühlrohre 5 angeordnet. Unterhalb der Kühlrohre 4 sowie der Tiefkühlrohre 5 sind Auffangrinnen 2.2 und 3.2 angebracht. Die Anlage weist weiterhin eine Umwälzeinrichtung 6 auf, mittels derer das im Tauchbecken 1 befindliche Reinigungsflüssigkeitsgemisch kontinuierlich umgewälzt wird, um so einer Entmischung der Komponenten des Reinigungsflüssigkeitgemisches entgegenzuwirken. In das Leitungssystem der Umwälzeinrichtung 6 ist ein Filter 7 eingebunden. Weiterhin mündet in das Leitungssystem der Umwälzeinrichtung 6 eine Versorgungsleitung 8 zur Befüllung der Tauchbecken 1 mit dem Reinigungsflüssigkeitgemisch. Die Versorgungsleitung 8 ist am in vertikaler Richtung tiefsten Punkt des Leitungssystems der Umwälzeinrichtung 6 angeordnet, so dass bei Bedarf das Reinigungsflüssigkeitgemisch aus dem Tauchbecken 1 über die Versorgungsleitung abgelassen und so das Tauchbecken 1 entleert werden kann.
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Seitlich neben dem Tauchbecken 1 befindet sich eine Waage 9 mit einem darauf angeordneten Behälter 10. Der Behälter 10 ist über eine Leitung 11 mit dem Tauchbecken 1 verbunden. In der Verbindungsleitung 11 zwischen dem Behälter 10 und dem Tauchbecken 1 ist ein Magnetventil 12 angeordnet. Vom Behälter 10 führt eine weitere Leitung 13 zu einem Entsorgungsbehälter 14 für gebrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch und einem Vorratsbehälter 15 für frisches unverbrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch. In den Leitungen zum Entsorgungsbehälter 14 und dem Vorratsbehälter 15 sind Magnetventile 16 und 17 angeordnet. Der Vorratsbehälter 15 für frisches unverbrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch weist eine Umwälzeinrichtung 18 auf.
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Die Funktion der in der Figur prinzipiell dargestellten Anlage zur Feinstreinigung der Oberflächen von Bauelementen ist wie folgt. Zunächst wird das Tauchbecken 1 über die Versorgungsleitung 8 mit dem Reinigungsflüssiglkeitsgemisch befüllt. Hydro-Fluor-Ether wird in einer nicht dargestellten Dampfkammer verdampft und als HFE-Dampf mit einer Temperatur zwischen 54°C bis 56°C in die Dampfzone 2 eingeleitet. An den Kühlrohren 4, deren Oberfläche eine Temperatur von maximal –5°C oder kälter aufweist, kondensiert kontinuierlich HFE-Dampf. Kondensiertes flüssiges HFE tropft in die Auffangrinne 2.2 und wird in das Tauchbecken 1 zurückgeführt. Die Oberfläche der Tiefkühlrohre 5 weist eine Temperatur von ca. –30°C auf, wodurch in der Trockenzone 3 ein Kälteschleier erzeugt wird, der das Austreten von HFE-Dampf durch die nach oben offene Trockenzone 3 verhindert.
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Zur Feinstreinigung der Oberflächen von Bauelementen werden diese durch die obere Öffnung der Trockenzone 3 in die Anlage eingeführt, passieren die Dampfzone 2 und tauchen in das Tauchbecken 1 mit dem Reinigungsflüssigkeitsgemisch ein. Sie verbleiben hier eine vorbestimmte Zeit, während derer die an den Bauelementeoberflächen anhaftenden Partikel und/oder Stoffe von den Oberflächen der Bauelemente abgereinigt sowie aus Poren und Spalten durch das eine große Dichte aufweisende HFE verdrängt werden. Nach dem Verweilen im Tauchbecken 1 werden die gereinigten Bauelemente nach oben entnommen. Sie verleiben eine vorbestimmte Zeit in der Dampfzone 2. Hier werden die Bauelemente auf eine Temperatur zwischen 54°C bis 56°C erwärmt, wobei noch an den Bauelementeoberflächen sowie in Poren und Spalten verbliebene Reste an Reinigungsflüssigkeitsgemisch ausgetrieben werden und in das Tauchbecken 1 zurücktropfen. Danach gelangen die Bauelemente in die Trockenzone 3, in der infolge des hohen Temperaturgradienten zwischen den Werkstücken und der Umgebungstemperatur in der Trockenzone 3 noch anhaftendes Reinigungsflüssigkeitsgemisch verdampft. Der Dampf kühlt sich ab und sinkt in die Dampfzone 2. Geringe Mengen des Dampfes kondensieren an den Tiefkühlrohren 5. Die gereinigten und getrockneten Bauelemente werden durch die obere Öffnung der Trockenzone 3 aus der Anlage entnommen.
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Die abgereinigten Partikel und/oder Stoffe verbleiben im Reinigungsflüssigkeitsgemisch, wodurch dieses sukzessiv verunreinigt wird.
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Zur Vermeidung einer Verschlechterung der Reinigungswirkung wird in vorbestimmten Zeitabschnitten jeweils eine vorbestimmte Gewichtsmenge an gebrauchtem Reinigungsflüssigkeitsgemisch aus dem Tauchbecken 1 entnommen und durch eine adäquate Gewichtsmenge an frischem ungebrauchtem Reinigungsflüssigkeitsgemisch ersetzt. Der Vorgang kann als Nachschärfen des Reinigungsflüssigkeitsgemisches bezeichnet werden. Dazu wird durch Öffnen des Magnetventiles 12 über die Leitung 11 gebrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch aus dem Tauchbecken 1 in den Behälter 10 eingeleitet, bis sich eine vorbestimmte Gewichtsmenge gebrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch im Behälter 10 befindet. Die aus dem Tauchbecken 1 entnommene Gewichtsmenge an gebrauchtem Reinigungsflüssigkeitsgemisch wird mittels der Waage 9 erfasst. Ist die vorbestimmte Gewichtsmenge erreicht, wird das Magnetventil 12 geschlossen und die dem Tauchbecken 1 entnommene Gewichtsmenge an gebrauchtem Reinigungsflüssigkeitsgemisch durch Öffnen des Magnetventiles 16 in den Entsorgungsbehälter 14 überführt. Das Magnetventil 16 wird geschlossen und durch Öffnen des Magnetventiles 17 frisches ungebrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch aus dem Vorratsbehälter 15 in den Behälter 10 eingefüllt. Mittels der Waage 9 wird die Gewichtsmenge des in den Behälter 10 einfließenden frischen ungebrauchten Reinigungsflüssigkeitsgemisches erfasst und bei Erreichen einer der dem Tauchbecken 1 zuvor entnommenen adäquaten Gewichtsmenge an gebrauchtem Reinigungsflüssigkeitsgemisch das Magnetventil 17 geschlossen. Die in den Behälter 10 eingefüllte Gewichtsmenge an frischem Reinigungsflüssigkeitsgemisch wird sodann in das Tauchbecken 1 eingeleitet. Der vorbeschriebene Vorgang der Entnahme gebrauchten Reinigungsflüssigkeitsgemisches aus dem Tauchbecken 1 und Einleitung frischen, ungebrauchten Reinigungsflüssigkeitsgemisches in das Tauchbecken 1 wird mit einer nicht dargestellten speicherprogrammierbaren Steuereinrichtung, mit der zumindest die Waage 9 sowie die Magnetventile 12, 16 und 17 steuerungstechnisch verbunden sind, gesteuert.
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Die dem Tauchbecken 1 entnommene Gewichtsmenge an gebrauchtem Reinigungsflüssigkeitsgemisch wird in aller Regel etwas größer sein als die dem Tauchbecken 1 wieder zugeführte Gewichtsmenge an frischem ungebrauchtem Reinigungsflüssigkeitsgemisch, weil mit dem gebrauchten Reinigungsflüssigkeitsgemisch auch die von den Oberflächen der gereinigten Bauelemente abgetragenen Partikel und/oder Stoffe mit aus dem Tauchbecken ausgetragen werden, zum Erhalt eines konstanten Niveaus an Reinigungsflüssigkeitsgemisch im Tauchbecken 1 daher also eine geringere Gewichtsmenge an frischem ungebrauchtem Reinigungsflüssigkeitsgemisch in das Tauchbecken 1 eingegeben werden muss als dem Tauchbecken 1 gebrauchtes Reinigungsflüssigkeitsgemisch entnommen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tauchbecken
- 2
- Dampfzone
- 2.1
- Seitliche Wände der Dampfzone 2
- 2.2
- Auffangrinne
- 3
- Trockenzone
- 3.1
- Seitliche Wände der Trockenzone 3
- 3.2
- Auffangrinne
- 4
- Kühlrohre
- 5
- Tiefkühlrohre
- 6
- Umwälzeinrichtung
- 7
- Filter
- 8
- Versorgungsleitung
- 9
- Waage
- 10
- Behälter
- 11
- Leitung
- 12
- Magnetventil
- 13
- Leitung
- 14
- Entsorgungsbehälter
- 15
- Vorratsbehälter
- 16
- Magnetventil
- 17
- Magnetventil
- 18
- Umwälzeinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006014557 U1 [0003]
- EP 1640077 A2 [0004]