DE2612510C3 - Anordnung zur Abwasseraufbereitung - Google Patents
Anordnung zur AbwasseraufbereitungInfo
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- B01D3/14—Fractional distillation or use of a fractionation or rectification column
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- G—PHYSICS
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- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F9/00—Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
- G21F9/04—Treating liquids
- G21F9/06—Processing
- G21F9/08—Processing by evaporation; by distillation
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Abwasseraufbereitung gemäß dem Oberbegriff des vorliegenden
Patentanspruches 1.
Aus der Zeitschrift »Kerntechnik«, 16. Jahrgang, Nr. 4, Sefoen 170 bis 177, ist bekannt, daß man zur
Dekontaminierung von Flüssigkeiten sogenannte Dekontaminierungsverdampfer verwendet In diesen werden im Rahmen der sogenannten Abwasseraufbereitung
radioaktive Stoffe ausgewaschen, so daß dekontaminiertes Wasser einerseits und konzentrierter kontaminierter Rückstand andererseits entsteht. Auf die
Waschflüssigkeit wird dort nicht weiter eingegangen. Es wird lediglich der Aufbau von Verdampfern mit einer
Blase und einer nachgeschalteten Reihe von Böden beschrieben.
Auch die DE-OS 24 50 690, die sich gleichfalls mit der
Reinigung; einer mit radioaktiven Stoffen verunreinigten Flüssigkeit befaßt, besagt nichts über besondere
Waschflüsisigkeiten, sondern fordert unabhängig davon, daß die Waschflüssigkeit auf den Böden mehrmals
umgelenkt wird, damit sie sich unter sich und mit den durch Dampf mitgerissenen Tropfen gleichmäßig
durchmischt
Demgegenüber ist das Ziel der Erfindung eine besonder» wirksame Abwasseraufbereitung für den Fall,
daß unterschiedliche radioaktive Stoffe vorhanden sind, die einmal mit Hilfe einer sauren und zum anderen mit
einer basischen Waschflüssigkeit ausgewaschen werden sollen. Dazu hat man bisher im Bedarfsfall getrennte
Verdampfer verwendet Dies ist jedoch nicht mit der in der vorgenannten Zeitschrift beschriebenen doppelten
Verdampfung zu vergleichen, bei der das Destillat nochmals behandelt wird und somit nur die verbesserte
Ausscheidung der gleichen radioaktiven Komponente
möglich ist
Dje Erfindung geht von der Aufgabe aus, bei der
Anwendung unterschiedlicher Waschfliissigkeiten, d. h. solcher mit verschiedenen pH-Werten, Einsparungen zu
erreichen. Dies gelingt erfindungsgemäß dadurch, daß der Verdampfer in der Blase die eine Waschflüssigkeit
enthält und daß mindestens zwei Böden über eine Pumpe zu einem Kreis verbunden sind, der die andere
Waschflüssigkeit enthält Hierbei wird also das Auswa
sehen mit zwei in bezug auf den pH-Wert unterschiedli
chen Waschflüssigkeiten mit einem einzigen Verdampfer vorgenommen, so daß ein zweiler Verdampfer
eingespart wird. Dies ermöglicht die Einhaltung strenger Strahlenschutzbestimmungen mit wesentlich
verringertem Aufwand.
Die Böden der anderen Waschflüssigkeit können vorteilhaft im mittleren Bereich einer Kolonne angeordnet und durch eine Rücklaufleitung überbrückt sein. Bei
dieser Anordnung erfolgt die Spülung der aus der
Kolonne austretenden Brüden mit der gleichen
Waschflüssigkeit wie in der Blase.
Mit dieser Waschflüssigkeit werden auch gegebenenfalls mitgerissene Reste der anderen Waschflüssigkeit
neutralisiert Dabei können die zu der anderen
Waschflüssigkeit gehörenden Böden mit einem Zehntel
der Rücklaufmenge der Kolonne oder weniger betrieben werden.
Der Kreis der anderen Waschflüssigkeit wird zweckmäßigerweise mit einer Sprüheinrichtung im
Inneren der Kolonns und einer Regeleinrichtung zur Einstellung des pH-Wertes ausgestattet. Die Regeleinrichtung besteht im wesentlichen aus einer Sonde zur
Feststellung des gegebenen pH-Wertes und einer Zuführungseinrichtung für die saure oder basische
eines Ventils eingelassen wird. Die Komponente kann
unter einem vorgegebenen Druck, zum Beispiel auf
mindestens um den Wert 2 voneinander verschieden sein. Man kann die Anordnung nach der Erfindung aber
auch mit wesentlich größeren Unterschieden in den pH-Werten betreiben, wie später anhand des Ausführungsbeispiels gezeigt wird.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird anhand der Figur eine Ausführungsform beschrieben, die durch
eine nach der Erfindung ausgestaltete Verdampferkolonne im Kreis der Abwasseraufbereitung eines
Kernkraftwerkes angedeutet ist. Die Erfindung kommt
so aber auch für andere Anwendungsfälle, zum Beispiel zur
der Brennstoffaufbereitung oder in kerntechnischen
borsäurehaltige oder aber vorgereinigte Kühlwasser
eines Druckwasser-Leistungsreaktors, das radioaktive Stoffe wie Jod und Antimon enthält, tritt mit einer
Leitung 1 in den als Ganzes mit 2 bezeichneten Verdampfer ein, Es fließt in den unteren Bereich, wo in
der Blase 3 der mit 4 bezeichnete Flüssigkeitsspiegel
eingeregelt wird.
Beim Ausführungsbeispiel dient das Abwasser zugleich als die eine Waschflüssigkeit 5. Die Waschflüssigkeit S ist zum Beispiel schwach sauer mit einem
pH-Wert 6.
Unter der Blase 3 sitzt eine Leitung 8, die zu einem Wärmetauscher 9 führt. In diesem wird das Abwasser
verdampft Es gelangt dampfförmig durch eine Leitung
7 oberhalb des Flüssigkeitsspiegels 4 in die Blase 3 zurück. An die Leitung 8 ist eine Leitung 10 für die
Abführung des in der Blase 3 entstehenden Konzentrats angedeutet. Das Konzentrat ist zum Beispiel eine
12%ige Borsäurelösung.
Der Blase 3 ist eine Kolonne 11 mit insgesamt sieben
Waschböden 12,13,14,15,16r 17 und 18 nachgeschaltet,
die von den aus der Blase 3 stammenden Dämpfen durchströmt wird. Am oberen Ende der Kolonne 11 ist
eine Auslaßleiiung 20 angeordnet, die in einen zur
Kondensation des Dampfes dienenden Kühler 21 führt. An der Unterseite des Kühlers 21 ist eine Destillatleitung
22 angeschlossen, durch die borsäurefreies, d. h. reines Wasser abgegeben wird. An die Leitung 22 ist ein
Leitungszweig 23 mit einer stellbaren Drossel 24 über einen Flüssigkeitsverschluß 25 angeschlossen. Durch
diesen Lcitungszweig 23 wird ein geringer Teil des Destillats, zum Beispiel 10%, als sogenannter Rücklauf
unmittelbar in die Kolonne 11 geleitet Diese Rücklaufflüssigkeit
ist mit einem pH-Wert von 7 neutral.
Während mit der schwach sauren Waschflüssigkeit in der Blase 3 Antimon ausgewaschen bzw. festgehalten
wird, ist zum Auswaschen von zum Beispiel Jod ein Zwischenkreis 26 vorgesehen, der die Böden 14 und 15
der Kolonne 11 umfaßt. Zu diesem Kreis 26 gehört ein
Pufferbehälter 27 für den Zulauf einer in den Kreis 26 eingeschalteten Pumpe 28, die beide außerhalb der
Kolonne 11 angeordnet sind. Die Pumpe 28 fördert eine
durch Natriumhydroxid basisch eingestellte zweite Waschflüssigkeit 29 zu einer Sprüheinrichtung 30
oberhalb des Bodens 15.
Der pH-Wert der Waschflüssigkeit des Zwischenkreises
26 wird mit einer Sonde 31 ermittelt Er hat einen Sollwert von 10, der durch Zugabe von Natriumhydroxid
aus einer Leitung 32 eingeregelt werden kann. Zu diesem Zweck wird ein Magnetventil 33 in Abhängigkeit
von der Sonde 31 geöffnet, wie durch die Wirkungslinie 34 angedeutet ist, so daß die von der
Pumpe 28 in die Sprüheinrichtung 30 geförderte zweite Waschflüssigkeit mit Natriumhydroxid angereichert
wird.
Die Böden 14 und 15 der Kolonne 11 sind durch eine
ίο Rücklaufleitung 35 überbrückt die von dem flüssigkeitsgefiiHten
Teil oberhalb des Bodens 17 ausgeht Von der gesamten Rücklaufmenge wird mit Hilfe einer Leitung
37 ein Anteil von zum Beispiel 5% abgezweigt und auf den Boden 16 gegeben. Dieser Anteil wird dann mit
Hilfe des Zwischenkreises 26 von einem pH-Wert 7 auf den basischen pH-Wert 10 gebracht, so daß dort das
Jod, wie gewünscht, ausgewaschen werden kann. Die pH-Werte sind demnach um mindestens 3 verschieden.
Die verbleibenden 95% der Rücklaufmenge gelangen über eine stellbare Drossel 40 auf de;; Boden 13. Beim
Ausführungsbeispiel ist in der Leitung 37 iine stellbare Drossel 41 vorgesehen. Diese Drossel bestimmt den
Anteil der dem Kreis 26 zugeführten Rücklaufmenge. Bei Bedarf kann die Drossel 41 auch in den
Regelmtdianismus de:s Zwischenkreises 26 einbezogen werden, um dort den gewünschten basischen pH-Wert
konstant zu halten.
An den Zwischenkreis 26 ist eine Leitung 43 angeschlossen, mit der eine Flüssigkeilsmenge entsprechend
den über die Leitung 37 zugeführten 5% der Rücklaufmenge abgeführt wird. Diese Flüssigkeit die
radioaktives Jod enthält wird dem Abwassersystem zu einer erneuten Aufbereitung zugeführt
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Anordnung zur Abwasseraufbereitung durch Auswaschen flüchtiger radioaktiver Stoffe mit Hilfe
einer siauren und einer basischen Waschflüssigkeit mit einem Verdampfer, der eine Blase und eine
nachgeschaltete Reihe von Böden umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdampfer in der Blase (3) die eine Waschflüssigkeit enthält
und daß mindestens zwei Böden (14, 15) über eine Pumpe (28) zu einem Kreis (26) verbunden sind, der
die andere Waschflüssigkeit (29) enthält
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Böden (14, 15) der anderen
Waschflüssigkeit (29) im mittleren Bereich einer Kolonne (11) angeordnet und durch eine Rücklaufleitung (35) überbrückt sind.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die andere Waschflüssigkeit (29) auf
den Böden (14, 15) ein Zehntel der Rücklaufmenge oder weniger beträgt.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreis (26) eine Sprüheinrichtung
(30) im Inneren der Kolonne (11) und eine Regeleinrichtung (31 bis 34) zur Einstellung des
pH-Wertes umfaßt
5. Anordnung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die
pH-Werte der beiden Waschflüssigkeiten (5,29) um mindestens den Wert 2 verschieden sind.
Priority Applications (6)
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