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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fußbodenbelag, der aus Paneelen zusammengesetzt ist gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Fußbodenbeläge existieren in einer großen Vielfalt von Ausführungsformen. Verbreitet sind beispielsweise Paneele mit einem Kern aus Holzwerkstoffen wie etwa MDF oder HDF. Auf dem Kern befindet sich üblicherweise eine Dekorschicht, die zum Beispiel einer Holzoptik nachempfunden ist. Die Dekorschicht wiederum ist durch eine transparente Nutzschicht abgedeckt, die widerstandsfähig gegenüber Abnutzungen ist und aus einem Kunststoff oder einem Harz bestehen kann. Die Unterseite des Paneels wird durch eine Gegenzugschicht gebildet, die eine Verformung des Paneelkörpers verhindern soll.
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Darüber hinaus existieren seit einiger Zeit Fußbodenpaneele mit einem Kern aus einem Kunststoffmaterial wie etwa PU (Polyurethan) oder PVC (Polyvinylchlorid). Gegenüber Paneelen aus Holzwerkstoffen bieten diese den Vorteil einer höheren Elastizität und verbesserten Gebrauchseigenschaften, beispielsweise in Bezug auf die Trittschalldämmung. Auch diese Kunststoffpaneele weisen gewöhnlich an ihrer Oberseite mindestens eine Deckschicht auf, die die Oberseite des Kerns kaschiert. Die Verbindung zweier Paneele geschieht durch Verriegelungsprofile an den Seitenkanten, die jeweils komplementär zueinander ausgebildet sind und formschlüssig ineinander greifen, nach Art einer Nut-Feder-Verbindung. Auf diese Weise können benachbarte Paneele so zusammengehalten werden, dass ihre Oberseiten dicht und ohne Zwischenräume miteinander abschließen. In einer verbreiteten Bauform springt die Feder jeweils seitlich an einem der zu verbindenden Paneele in Richtung des benachbarten Paneels vor und liegt im verriegelten Zustand in einer Nut ein, die seitlich im benachbarten Paneel ausgebildet ist und an ihrer Oberseite durch einen horizontalen Vorsprung begrenzt wird, der auf der Feder aufliegt. Die Nuten und die Federn werden in der Regel vollständig durch das Material der Kernschicht gebildet.
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Die Deckschicht ist praktisch wasserundurchlässig ausgebildet und bildet somit eine Barriere gegen das Eindringen von Feuchtigkeit in darunter gelegene Schichten über die Fläche der Paneele hinweg. Allerdings stellen die Profilverbindungen Schwachstellen in dieser Barriere dar. Entlang der Verbindungskanten kann Wasser durch den schmalen Spalt in der Deckschicht sickern und in den Kern eindringen. Hierdurch kann es zu einem unerwünschten Aufquellen des Fußbodenbelags kommen.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese Schwachstellen zu beseitigen und das Eindringen von Feuchtigkeit in die Paneele, insbesondere in die Kernschicht auch entlang der Nut-Feder-Profile zu verhindern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fußbodenbelag mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß sind die oberen Bereiche der Nut-Feder-Profile in die Deckschicht verlagert, d. h., die Oberseiten der Federn und die Vorsprünge werden durch die Deckschicht gebildet. Das hat zur Folge, dass die flachen Oberseiten der Federn dicht gegenüber dem Eindringen von Flüssigkeiten von oben sind. Die Vorsprünge werden vollständig durch das Material der Deckschicht geformt. Im zusammengefügten Zustand, in welchem die Vorsprünge auf den Federoberseiten aufliegen, bilden die Vorsprünge zusammen mit den oberen Teilen der Feder eine Flüssigkeitsdichtung, die das Eindringen von Feuchtigkeit in die Verbindungsstelle zumindest stark erschwert.
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Zum Erreichen des Kerns müsste die Feuchtigkeit nämlich nicht nur senkrecht in den schmalen Spalt an der Verbindungsstelle der Nut-Feder-Profile an der Oberseite des Fußbodenbelags eindringen, sondern sie müsste darüber hinaus den abgewinkelten flachen Dichtungsbereich überwinden, der zwischen den Oberseiten der Federn und den darauf aufliegenden Vorsprüngen gebildet wird. Hierzu müsste ein wesentlich längerer Weg zurückgelegt werden, und dieses Eindringen wird in diesem Teil der Profilverbindung nicht durch die Schwerkraft begünstigt. Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber herkömmlichen Nut-Feder-Verbindungen zwischen den Paneelen, bei denen die Feuchtigkeit lediglich den schmalen Spalt zwischen den oberhalb der Verbindungsstelle seitlich gegeneinander stoßenden Teilen der Deckschicht überwinden muss und unmittelbar in den darunter liegenden Kern eindringen kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung stellen die Oberseiten der Federn und die darauf aufliegenden Unterseiten der Vorsprünge im wesentlichen flache horizontale Kontaktflächen der Nut-Feder-Profile dar, und die Vorsprünge weisen senkrechte Stirnkanten auf, die in der verriegelten Stellung an entsprechenden senkrechten Seitenwandbereichen oberhalb der Feder anliegen, und die Stirnkanten und die senkrechten Seitenwandbereiche stellen flache vertikale Grenzflächen der Nut-Feder-Profile dar, derart, dass die horizontalen Grenzflächen mit den vertikalen Grenzflächen eine Labyrinthdichtung mit L-förmigem Querschnitt innerhalb der Deckschicht bilden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Deckschicht aus Polyvinylchlorid (PVC).
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Deckschicht elastisch. Sie weist somit eine gewisse Nachgiebigkeit gegenüber Druck auf und hat das Bestreben, nach Verformungen in ihre Ausgangsform zurückzukehren. Sie ist allerdings so stabil ausgebildet, dass die Nut und die Feder des Verriegelungsprofils sicheren Halt ineinander haben und die Deckschicht beim Verriegeln nicht hochgedrückt wird.
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Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
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1 ist ein schematischer Querschnitt durch einen Fußbodenbelag gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, mit zwei miteinander verbundenen Fußbodenpaneelen; und
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2 zeigt den Fußbodenbelag aus 1 im zerlegten Zustand.
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Der Fußbodenbelag 10 in 1 ist aus einer Anzahl nebeneinander liegender Paneele zusammengesetzt, von denen zwei Paneele, nämlich ein linkes Paneel 12 und ein rechtes Paneel 14, im verbundenen Zustand in 1 dargestellt sind. Die beiden Paneele 12, 14 sind an ihren miteinander verbundenen Seitenkanten 16, 18 mit formschlüssig ineinander greifenden Verriegelungsprofilen 20, 22 versehen, die im einzelnen noch näher beschrieben werden. Das Ineinandergreifen dieser Verriegelungsprofile 20, 22 verhindert ein Auseinanderdriften der Paneele 12, 14.
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Die Paneele 12, 14 des Fußbodenbelags 10 haben den gleichen Schichtungsaufbau und umfassen jeweils einen Kern 24 aus einem Kunststoffmaterial wie etwa Polyurethan (PU) oder Polyvinylchlorid (PVC). Üblicherweise enthält dieser Kern 24 noch Füllstoffe. Er weist aufgrund der Materialeigenschaften des verwendeten Kunststoffs eine gewisse Elastizität auf. Abweichend von der hier gewählten Ausführungsform kann in die Mitte des Kerns eine Glasfasermatte eingezogen sein, die sich horizontal durch den Kern 24 erstreckt und seine Dimensionsstabilität verbessert.
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Auf seiner Oberseite ist der Kern 24 durch eine Deckschicht 28 kaschiert. Bei dieser handelt es sich um eine obere Nutzschicht aus einem widerstandsfähigen Kunststoff, wie etwa Polyvinylchlorid (PVC). Insbesondere ist die Deckschicht 28 wasserundurchlässig und verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit in das Paneel 12, 14, d. h. insbesondere in den darunter liegenden Kern 24. Zwischen der Nutzschicht 28 und dem Kern 24 können in üblicher Weise noch weitere Schichten angeordnet sein, wie etwa eine Dekorschicht, die aus einer bedruckten Dekorfolie gebildet wird. Für die erfindungsgemäße Funktion des Fußbodenbelags 10 ist eine solche Dekorschicht jedoch nicht wesentlich und hier daher nicht dargestellt. Auf der Unterseite der Paneele 12, 14 kann der Kern 24 mit einer Gegenzugschicht 32 ausgestattet sein, die ein Verziehen der Paneele 12, 14 verhindert.
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Die ineinander greifenden Verriegelungsprofile 20, 22 bilden eine Nut-Feder-Verbindung. Das in 1 und 2 linke Paneel 12 trägt an seiner Seitenkante 16 ein weibliches Profil 20, mit einem unteren horizontalen Vorsprung 34, der auf seiner Oberseite etwa trogförmig ausgebildet ist und an seiner dem rechten Paneel 14 zugewandten Außenkante mit einem erhöhten Steg ausgebildet ist. Über diesem unteren Vorsprung 34 ist an der Oberseite des Paneels 12 ein oberer horizontaler Vorsprung 36 angeordnet, der die trogförmige Ausnehmung auf der Oberseite des unteren horizontalen Vorsprungs 34 teilweise überragt. Der obere Vorsprung 36 hat einen etwa rechteckigen Querschnitt, mit einer flachen Unterseite 38 und einer senkrechten Stirnkante 40, die den oberen Vorsprung 36 an der Seite abschließt, die dem rechten Paneel 14 zugewandt ist. Der obere Vorsprung 36 und der untere Vorsprung 34 begrenzen zwischen sich eine Nut 42 zur Aufnahme der Feder.
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Das rechte Paneel 14 ist an seiner Seitenkante 18 mit einem oberen Vorsprung 44 ausgestattet, der sich etwa auf der Höhe des oberen horizontalen Vorsprungs 36 des benachbarten Paneels 12 befindet und der ebenfalls mit einer senkrechten Stirnkante 47 versehen ist. Von der Unterseite dieses Vorsprungs 44 her erstreckt sich ein weiterer Vorsprung 46 zum benachbarten Paneel 12 hin in die Nut 42 hinein. Dieser Vorsprung 46 hat einen etwa trapezförmigen Querschnitt, mit einer flachen, horizontalen Unterseite zur Auflage auf dem unteren horizontalen Vorsprung 34, und einer flachen Oberseite 48, die unter der Unterseite 38 des oberen horizontalen Vorsprungs 36 liegt. Der freie Teil des Vorsprungs 46, der von der flachen Oberseite 48 und der flachen Unterseite des Vorsprungs 46 begrenzt wird, bildet die Feder 50 zur Einlage in der Nut 42.
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Die oberen Bereiche der Verriegelungsprofile 20, 22 sind in die Deckschicht 28 hinein nach oben verlagert, derart, dass der obere Teil des Vorsprungs 46, der an seinem dem Paneel 12 zugewandten Ende die Feder 50 bildet, durch das Material der Deckschicht 28 gebildet wird, und der obere horizontale Vorsprung 36, der die Nut 42 nach oben hin begrenzt, vollständig aus dem Material der Deckschicht 28 geformt ist. D. h., die Oberseite 48 der Feder 50 ist ebenso wie der Vorsprung 36 aus dem Material der Deckschicht 28 geformt. Hierdurch wird im oberen Teil der Nut-Feder-Verbindung zwischen gegeneinander abgewinkelten Grenzflächen eine Labyrinthdichtung mit L-förmigem Querschnitt geschaffen. Im einzelnen umfasst diese Labyrinthdichtung vertikale Grenzflächen, nämlich die aneinander anliegenden Stirnkanten 40, 47 am Vorsprung 36 sowie am Vorsprung 44 der Paneele 12 und 14, sowie horizontale Grenzflächen, nämlich die Unterseite 38 des Vorsprungs 36 und die unmittelbar darunter liegende Oberseite 48 der Feder 50. Diese Grenzflächen 40, 47 bzw. 38, 48 können unmittelbar aufeinander liegen oder gegebenenfalls einen minimalen Spalt zwischen sich ausbilden, was insbesondere bei den senkrechten Grenzflächen 40, 46 der Fall sein kann. Feuchtigkeit, die von oben in einen Spalt zwischen den Kontaktflächen 40, 47 eindringt, kann nicht ohne weiteres die Strecke entlang der horizontalen Grenzflächen 38, 48 überwinden und hierdurch in den Kern 24 der Paneele 12, 14 eindringen. Es wird somit durch den erfindungsgemäßen Aufbau der Labygen. Es wird somit durch den erfindungsgemäßen Aufbau der Labyrinthdichtung eine Feuchtigkeitsbarriere an der Verbindungsstelle zwischen den Paneelen 12, 14 geschaffen.
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Die Deckschicht 28 weist eine gewisse Elastizität auf, d. h. sie lässt sich geringfügig stellenweise komprimieren und kehrt dann wieder in ihre ursprüngliche Form zurück. Allerdings ist die Deckschicht 28 aus einem derart stabilen Material auszubilden, dass die Funktion des oberen horizontalen Vorsprungs 36 zum Verriegeln der darunter liegenden Feder 50 gewährleistet bleibt und der Vorsprung 36 beim Verriegeln nicht hochgedrückt wird, so dass eine glatte Verbindungsstelle zwischen den Paneelen 12, 14 verbleibt.