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Die Erfindung betrifft eine Fußmatte aus Teppichmaterial für Kraftfahrzeuge, die im Fußbodenbereich des Innenraums eines Kraftfahrzeuges angeordnet wird und herausnehmbar ausgebildet ist. Solche herausnehmbaren Fußmatten sind an sich seit langem bekannt und dienen in erster Linie der zusätzlichen Auskleidung und dem Schutz der Bereiche im Bodenraum eines Kraftfahrzeuges (z. B. eines Autos), in denen die Fahrzeuginsassen üblicherweise ihre Füße bzw. Schuhe aufsetzen. Bei einem Auto sind das normalerweise die Bereiche des Fußbodens vor den Fahrzeugsitzen, also vor dem Fahrersitz (unter dem Lenkrad), vor dem Beifahrersitz und vor den Rücksitzen bzw. der Rückbank des Fahrzeuges. Für Fahrzeuge mit individuell ausgestatteter Innenraumgestaltung sehen die Hersteller eine Reihe von lösbaren Zubehörteilen vor, unter anderem herausnehmbare Fußmatten, die dazu gedacht sind, auf die fest installierte Bodenauskleidung angeordnet zu werden. Durch die Möglichkeit der Herausnahme der Fußmatten lassen sich diese gut reinigen (zum Beispiel durch Ausschlagen von Schmutz und Staub, mit einem Staubsauger bzw. mit einer Nasswäsche) und durch neu im Handel gekaufte passende Fußmatten ersetzen.
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Bei den heutzutage verwendeten Fußmatten für Kraftfahrzeuge, insbesondere Autos, werden für die permanente und punktförmige Belastung durch die Füße bzw. Schuhe (mit zum Teil scharfkantigen Absätzen) der Fahrzeuginsassen in dem hauptsächlich beanspruchten, meistens im wesentlichen mittleren Bereich einer solchen Fußmatte zusätzliche Trittschutzelemente aus bekannten synthetischen Materialien wie zum Beispiel PVC (Polyvinylchlorid) oder sonstige synthetischen Folien bzw. Gummi verwendet. Damit soll ein vorzeitiger Verschleiß einer solchen Fußmatte verhindert werden. Dies betrifft vor allem die Fußmatte vor dem Fahrersitz unterhalb des Lenkrades, da dort die Füße bzw. Schuhe des Fahrers bei der Betätigung der Gas-, Brems- und Kupplungspedale auf der Fußmatte punktuell anliegen, denn die Füße bzw. Schuhe berühren dort schräg mit ihren Absätzen diese Fußmatte. Solche Fußmatten mit zusätzlichen Trittschutzelementen aus synthetischem bzw. Gummi-Material haben aber zunächst den Nachteil, dass sie in ästhetischer Hinsicht nicht ansprechend sind, und zwar gerade bei hochwertigen Kraftfahrzeugen, und dass sie im übrigen wegen der verschiedenen zu ihrer Herstellung verwendeten Materialien in Bezug auf ein späteres Recycling nachteilig sind. Außerdem ist bei solchen synthetischen Fußmattenverstärkungen oftmals in der Praxis festzustellen, dass es bei Beschädigungen (zum Beispiel Löchern) im Bereich der Trittschutzelemente zu den bekannten Nachteilen durch Deformation und Zerstörung kommt und dadurch eine erhöhte Unfallgefahr vorhanden ist, nämlich beispielsweise beim Aussteigen aus dem Fahrzeug. Zu solchen Beschädigungen kommt es in der Regel nach einer gewissen Nutzungszeit der Fußmatte, da durch den eingebrachten Schmutz zwischen dem Schuhwerk und der Oberfläche des glatten Trittschutzelementes ein Reibeffekt auftritt, wodurch die Oberfläche dieses Trittschutzelementes nach und nach dünner und letztlich beschädigt wird. Auch dadurch beeinträchtigen derartige Trittschutzplatten die Ästhetik im Fußraum des Fahrzeuges. Vor allem durch die Absätze des Schuhwerkes der Fahrzeuginsassen entstehen zudem Farb- und Oberflächenänderungen an dem Trittschutzelement und mithin an der gesamten Fußmatte, die dann einen wenig ansprechenden Gesamteindruck vermittelt.
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Teilweise sind auch bereits zusätzliche textile Verstärkungselemente für die stark frequentierte bzw. beanspruchte Fläche einer solchen Fußmatte bekannt. Diese textilen Verstärkungselemente müssen jedoch in einem separaten Arbeitsgang auf die vorgesehene Stelle der Fußmatte angebracht werden, nämlich entweder durch Vernähen oder Verschweißen. In der deutschen Patentschrift
DE 37 18 424 C2 wird dazu ein Kraftfahrzeug-Teppichbodenbelag vorgeschlagen, bei dem mittels einer speziellen Verbindungsschicht ein sogenanntes Scheuerschutzteil an dem Teppichbodenbelag bzw. der Fußmatte befestigt wird, wozu auch ein besonderes Herstellungsverfahren erforderlich ist, um diese Befestigung zu verwirklichen. Die Herstellung einer solchen Fußmatte hat jedoch den Nachteil, dass das dafür erforderliche Herstellungsverfahren infolge des zusätzlichen Arbeitsprozesses sehr aufwändig und daher auch kostenintensiv ist. Außerdem ergibt sich durch die zusätzliche Anbringung des Scheuerschutzteils kein insgesamt gleichmäßiger ästhetischer Eindruck der textilen Oberfläche der Fußmatte.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Fußmatte der eingangs genannten Art zu schaffen, welche die Nachteile der bisher bekannten Fußmatten vermeidet, höchsten Ansprüchen hinsichtlich der Verschleißfestigkeit sowie Ästhetik/Optik genügt und gleichzeitig relativ kostengünstig hergestellt werden kann, ohne dass dies aber zu Lasten der Qualität des Produktes geht.
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Gelöst wird die vorgenannte Aufgabe bei einer Fußmatte der genannten Art erfindungsgemäß dadurch, dass die herausnehmbare Fußmatte in einem Arbeitsprozess als einstückiger Webteppich mit der an sich bekannten Rutenwebtechnik nach dem Schaft- oder Jacquard-System herstellt ist, wobei zwei oder mehr rechtwinklig zueinander verlaufende Fadensysteme zur Bildung eines Teppichflors an der Oberseite der Fußmatte vorhanden sind und die in Längsrichtung verlaufenden Kett-Fadensysteme aus mindestens einer Polkette, mindestens einer Bindekette und mindestens einer Grundkette und die dazu in Querrichtung verlaufenden Schuss-Fadensysteme aus Schussfäden bestehen, so dass die Pol-, Binde- und Grundkettfäden zusammen mit den Schussfäden das Grundgewebe der Fußmatte bilden und die Polnoppen durch das Einweben der Ruten gebildet werden, und dass der im wesentlichen mittlere Bereich der Fußmatte, wo die Schuhe der Fahrzeuginsassen die Fußmatte am häufigsten berühren, als ein verschleißfesterer verstärkter Bereich ausgebildet ist, in dem dort partiell mittels einer anderen Bindungstechnik die Polkettfäden dichter beziehungsweise kompakter eingearbeitet sind.
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Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Fußmatte liegt darin, dass diese einstückig ausgebildet ist, das heißt nicht mehr wie bei den bisher bekannten Fußmatten aus verschiedenen Komponenten (Grundmatte und zusätzliche Trittschutzelemente wie zum Beispiel synthetische Trittschutzplatten, Scheuerschutzteile etc.) besteht. Die mit der Erfindung vorgeschlagene herausnehmbare Fußmatte lässt sich dagegen einstückig fertigen, das heißt in einem einzigen Fertigungsprozess als Webteppich produzieren, der zum einen eine Fläche für normale Beanspruchungen einer solchen Fußmatte und zum anderen im wesentlichen im mittleren Bereich der Fußmatte eine Fläche höchster Verschleißfestigkeit besitzt, also dort wo die Schuhe der Fahrzeuginsassen, insbesondere des Fahrers, die Fußmatte üblicherweise am häufigsten berühren. Bekanntlich ist dies bei der vor dem Fahrersitz angeordneten Fußmatte der Bereich unterhalb des Lenkrades bzw. der Pedale (Gas-, Brems- und Kupplungspedale). Gleichwohl sind solche Fußmatten mit einem partiell verschleißfesteren verstärkten Bereich auch auf der Beifahrerseite bzw. im übrigen Fußraum vorteilhaft, wo hohe Verschleißfestigkeit und eine zusätzliche optische Aufwertung ebenso gefordert sind.
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Mit der an sich bekannten Webtechnik ist es möglich, an den hochfrequentierten bzw. -beanspruchten Stellen der Fußmatte eine besonders hohe Verschleißfestigkeit zu erreichen, indem dort mit einer anderen Bindungstechnik die Polkettfäden dichter beziehungsweise kompakter eingearbeitet sind. Die Rutenwebtechnik ist seit etwa 100 Jahren gebräuchlich und insbesondere aus der europäischen Patentschrift
EP 1 408 143 B1 „Rutenteppich” der Anmelderin bekannt. Demnach wird beim Weben eines Rutenteppichs durch Verkreuzung von rechtwinklig zueinander verlaufenden Fadensystemen ein sogenanntes Polgewebe erzeugt. Die in Längsrichtung verlaufenden Fäden werden dabei „Kette” genannt, während man bei den dazu quer verlaufenden Fäden vom „Schuss” spricht. Bei den längs verlaufenden Fäden handelt es sich um mehrere Fadensysteme, die in der Fachsprache der Teppichfertigung mit Polkette, Bindekette und Grundkette bezeichnet werden. Die quer verlaufenden Schussfäden bilden zusammen mit den Fäden der Binde- und Grundkette das Grundgewebe des Rutenwebteppichs. Die Polnoppen werden durch das Einweben der Ruten gebildet, so dass die Polkette mittels der eingewebten Ruten den Teppichpol bildet. Bei den Ruten handelt es sich um Stahldrähte.
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Die Qualität so hergestellter Teppichwebware lässt sich anhand der Fadendichte in Kette und Schuss bestimmen. Dies bedeutet, dass bei der Fertigung der erfindungsgemäßen Fußmatte im verschleißfesteren verstärkten Bereich derselben, also nur bereichsweise, eine höhere Faden- bzw. Poldichte mit entsprechenden Polnoppen verwirklicht wird, um somit die Verschleißfestigkeit an den stark frequentierten bzw. mechanisch hoch beanspruchten Stellen der Fußmatte zu erhöhen und folglich für diese eine höhere Standzeit zu erreichen. Vor allem mit der Webtechnik ist es möglich, gewissen Bereichen einer solchen Fußmatte eine erhöhte Dichte beziehungsweise Kompaktheit zu geben und das Polmaterial, also die Garne für die Polkette, so einzusetzen, dass es hohen mechanischen Belastungen standhalten kann. Ferner ergibt sich der Vorteil, dass zum Beispiel in das Fahrzeug bzw. auf die Fußmatte gelangender Straßenstaub von dem für die Herstellung der Fußmatte verwendeten textilen Material aufgenommen wird und somit – infolge des verminderten Widerstandes – ein reduzierter Reibeffekt zwischen dem Schuhwerk und dem verschleißfesteren verstärkten Bereich der Fußmatte entsteht, während bei den eingangs beschriebenen Trittschutzelementen aus Kunststoff oder dergleichen ein starker Reibeffekt auftritt. Außerdem wird durch die einstückige Ausbildung der Fußmatte mit der Webtechnik in vorteilhafter Weise erreicht, dass nur im verschleißfesteren verstärkten Bereich der Fußmatte verstärktes Teppichmaterial eingesetzt werden muss, während im übrigen Bereich der Fußmatte, der normalem Verschleiß unterliegt, Materialeinsparungen vorgenommen werden können. Dies hat den Vorteil, dass eine Reduzierung des Gesamtgewichtes eines solchen Fußmatte erreicht wird, was zu einer Verringerung des Gesamtgewichts des Kraftfahrzeuges und letztlich auch zu einer entsprechenden Kraftstoffeinsparung führt.
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Ferner bringt die erfindungsgemäße Fußmatte durch ihre Ausbildung als einstückiger Webteppich, der ausschließlich aus textilem Material besteht, den weiteren bedeutsamen Vorteil, dass von einer Sortenreinheit der Fußmatte gesprochen werden kann, so dass eine solche Fußmatte nach ihrer Verwendung entsprechenden Recycling-Systemen zugeführt werden kann und sich gut recyceln lässt. Eine solche Sortenreinheit ist möglich, indem die Fußmatte vollständig beziehungsweise zu 100% zum Beispiel aus Polyester-Material hergestellt wird. Die Fußmatte erfüllt daher die heute auch im Kraftfahrzeugbereich immer mehr geforderte Nachhaltigkeit (Wiederverwertbarkeit) solcher Produkte.
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Schließlich ist es mit einer erfindungsgemäßen Fußmatte möglich, in ästhetischer Hinsicht sehr ansprechende Fußmatten zu verwirklichen, da sich durch ihre Herstellung als einstückige Fußmatte insgesamt auch ein einheitlicher optischer Gesamteindruck ergibt. Dabei ist es ohne weiteres möglich, die Fußmatte mit einem interessanten Muster bzw. Design herzustellen, insbesondere im verschleißfesteren verstärkten Bereich derselben.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, die Fußmatte so auszubilden, dass die partiell in dem verschleißfesteren verstärkten Bereich dichtere bzw. kompaktere Einarbeitung der Polkettfäden dadurch erreicht wird, dass in diesem Bereich zusätzliche Polkettfäden eingearbeitet sind.
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Bei einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fußmatte ist vorgesehen, dass das im verschleißfesteren verstärkten Bereich der Fußmatte verwendete Garnmaterial eine höhere Verschleißwiederstandsfestigkeit als das außerhalb des verschleißfesteren verstärkten Bereichs verwendete Garnmaterial aufweist. Wie bereits ausgeführt, werden gemäß der Erfindung der sogenannte verschleißfestere verstärkte Bereich der Fußmatte und der übrige Bereich der Fußmatte in unterschiedlichen Bindungstechniken, dass heißt durch die unterschiedlich kompakte beziehungsweise dichte Einarbeitung der Polkettfäden produziert. Für den verschleißfesteren verstärkten Bereich der Fußmatte werden dazu bevorzugt Garne mit einer höheren Verschleißwiderstandsfestigkeit benutzt, um auf diese Weise – zusätzlich zu der dort dichteren Einarbeitung der Polkettfäden – auch materialbedingt eine höhere Verschleiß- bzw. Scheuerfestigkeit zu erzielen und gleichzeitig auch punktuellen mechanischen Belastungen (zum Beispiel durch „Pfennigabsätze” von Damenschuhen) entgegenzuwirken.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das im verschleißfesteren verstärkten Bereich der Fußmatte verwendete Garnmaterial aus Fäden gebildet ist, welche einzeln vorgedreht und fixiert und danach miteinander verdreht worden sind. Bei einem so hergestellten Garn wird die Angriffsfläche für eine Scheuerbelastung durch zum Beispiel Schuhe verringert, das heißt es ergibt sich infolge der glatteren Garnoberfläche eine geringere Abnutzung der bei der Herstellung der Fußmatte verwendeten Fäden bzw. Garne. So durch Vordrehen und anschließendes miteinander Verdrehen bzw. Verzwirnen ihrer einzelnen Fäden hergestellte Garne erhöhen insgesamt auch die Festigkeit und Widerstandsfähigkeit des Garnverbandes und somit auch des verschleißfesteren verstärkten Bereichs der Fußmatte. Das verwendete Garnmaterial kann fixiert und verdreht werden beziehungsweise auch intermingelt fixiert und verdreht werden, um bessere Trageeigenschaften zu erreichen.
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Die Erfindung umfasst auch eine Kombinationsmöglichkeit, also einerseits verschiedene Garnstärken zu verwenden und andererseits düsengefärbtes Garnmaterial zu benutzen, wodurch sich auch eine optimale Reinigungsfähigkeit insbesondere mit chlorhaltigen Reinigungsmitteln ergibt.
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In einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fußmatte zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug, in dessen Innenraum im Fußbodenbereich ein textiler Bodenbelag befestigt ist, wird vorgeschlagen, dass die herausnehmbare Fußmatte eine selbsthaftende Rückenausrüstung aufweist, bei der auf der Unterseite bzw. Rückseite der Fußmatte eine selbsthaftende textile Konstruktion aufgebracht ist, welche an der dem im Fußbodenbereich des Kraftfahrzeugs bereits vorhandenen textilen Bodenbelag zugewandten Seite eine klettende Oberfläche besitzt, die eine Verhakung bzw. Verklettung mit den Fasern des im Fußbodenbereich des Kraftfahrzeuges bereits vorhandenen textilen Bodenbelages ermöglicht
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Alternativ zu dieser Ausführungsform wird auch noch eine weitere Variante einer herausnehmbaren Fußmatte mit einer selbsthaftenden Rückenausrüstung offenbart, bei der auf der Unterseite bzw. Rückseite der Fußmatte ein vernähtes Faservlies aufgebracht ist, welches an der dem im Fußbodenbereich des Kraftfahrzeugs bereits vorhandenen textilen Bodenbelag zugewandten Seite eine aufgerauhte Oberfläche besitzt, deren Fasern eine Verhakung mit den Fasern des im Fußbodenbereich des Kraftfahrzeuges bereits vorhandenen textilen Bodenbelages ermöglichen.
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Durch die beiden vorgenannten speziellen Rückenausrüstungen erfüllt die Fußmatte eine weitere wichtige Funktion, nämlich ihre sichere, aber gleichwohl lösbare Befestigung im Fußbodenbereich des Kraftfahrzeuges. Somit ist eine Rückenausrüstung vorgesehen, mit der die an sich lose aufliegende Fußmatte von Hand leicht sowie ohne Verwendung zusätzlicher Befestigungsmittel (zum Beispiel die bei Fußmatten schon bekannten Fixierungs- bzw. Klemmknöpfe) perfekt positioniert werden kann und gleichzeitig einem unbeabsichtigten Verschieben infolge der von den Beinen/Füßen/Schuhen der Fahrzeuginsassen ausgehenden Kräfte widersteht.
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Es wird dazu hier unter anderem eine Rückenausrüstung vorgeschlagen, welche in vorteilhafter Weise zum Beispiel mit dem an sich bekannten Thermoplastverfahren (Pulverbeschichtung) auf die Rückseite der textilen Fußmatte aufgebracht wird, wobei die Rückenausrüstung aus einem vernähten, zum Beispiel nach der Malimo-Technik hergestellten Faservlies besteht und einseitig aufgerauht ist. Durch die so aufgerauhte Oberfläche ist es möglich, dass es nach Art eines Klettverschlusses zu einer Verhakung der Fasern an der betreffenden Seite des Vlieses mit den Fasern an der Oberseite des bereits im Kraftfahrzeug vorhandenen bzw. eingebrachten textilen Bodenbelags kommt. Gleichwohl kann diese Faserverhakung wieder leicht von Hand gelöst werden, um die Fußmatte zum Beispiel herauszunehmen und außerhalb des Fahrzeuges zu reinigen, Zugang zu den Bodenelementen des Kraftfahrzeuges zu erhalten oder die Fußmatte ganz einfach durch eine neue zu ersetzen. Das oben genannte Thermoplastverfahren wird heutzutage in der Regel nach dem Pulverstreuverfahren durchgeführt. Dies bedeutet, dass man Polyethylen oder andere Kunststoffe mit möglichst niedrigem Schmelzpunkt pulverförmig auf die textile Ware (hier also die textile Fußmatte) aufbringt, diese dann durch Infrarotwärme zum Schmelzen bringt und genau in diesem Stadium das Vlies zuführt bzw. aufbringt. Eine anschließende Druckbelastung sorgt dann für die exakte Haftung des Faservlieses auf der Rückseite der Fußmatte. Durch einen geringen Bindemittelanteil in der Rückenausrüstung und wegen der schon oben beschriebenen Sortenreinheit des zur Herstellung der Fußmatte verwendeten Materials ergibt sich insgesamt eine sehr gute Recyclingfähigkeit der erfindungsgemäßen Fußmatte.
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Es wird erfindungsgemäß auch noch vorgeschlagen, den verschleißfesteren verstärkten Bereich der Fußmatte mit einem anderen Muster auszubilden, was schon oben erwähnt wurde, um auf diese Weise ein in ästhetischer bzw. optischer Hinsicht interessantes Design zu verwirklichen, was vor allem bei hochklassigen Kraftfahrzeugen für die Hersteller und die Kunden von Interesse ist. Zur Bildung unterschiedlicher Muster im verschleißfesteren verstärkten Bereich und in dem diesen umgebenden Bereich der Fußmatte können die an sich bei der Herstellung von Teppichbodenbelägen bekannten und üblichen Mittel zur Musterbildung verwendet werden, das heißt also zum Beispiel verschiedene Formen, Strukturen und/oder Farben in den betreffenden Bereichen. So ist es auch möglich, den verschleißfesteren verstärkten Bereich der Fußmatte mit einem Muster herzustellen, das mit einer linearen Form oder in graphischer bzw. bildlicher oder freier Gestaltung hergestellt ist. Eine solche Musterung trägt zu einer luxuriösen Gestaltung des Innenraums eines Kraftfahrzeuges bei, insbesondere eines hochklassigen Automobils, wobei diese Fußmatte gleichzeitig höchsten Anforderungen hinsichtlich der Verschleiß- und Scheuerfestigkeit sowie Rutschfestigkeit genügt und auch ohne weiteres dem Fahrzeug entnommen werden kann.
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Die erfindungsgemäße Fußmatte vereinigt also mehrere Funktionen und Vorteile, die heutzutage wichtig sind, nämlich hohe Verschleiß- und Scheuerfestigkeit und somit eine lange Nutzungsdauer, kostengünstige Herstellung, Rutschfestigkeit, attraktive Dessinierungs-Möglichkeiten und gute Recyclingfähigkeit.
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Schließlich umfasst die erfindungsgemäße Lösung auch noch die Variante einer Fußmatte, welche eine die Verlegung im Bereich der Türeintrittsholme eines Kraftfahrzeuges ermöglichende Ausbildung und Form besitzt. Gerade bei hochklassigen Kraftfahrzeugen sind diese Türeintrittsholme an den Türen häufig innen nicht nur aus einem Hartkunststoff gefertigt, sondern mit einem textilen Obermaterial versehen. Da beim Ein- und Aussteigen einer Person die Schuhe häufig diese Türeintrittsholme berühren und diese Türeintrittsholme daher ebenfalls einem Verschleiß unterliegen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass in diesem Bereich der Fußmatte ein verschleißfesterer verstärkter Bereich ausgebildet ist, indem dort partiell mit einer anderen Bindungstechnik die Polkettfäden dichter beziehungsweise kompakter eingearbeitet sind.
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Im Prinzip ist es auch ohne weiteres möglich, nach Art der vorstehenden erfindungsgemäßen Fußmatte auch textile Fußmatten bereitzustellen, die vor Aufzügen/Lifts in Hotels oder dergleichen, auf Fluren vor Zimmertüren oder im Empfangs- bzw. Wartebereich an Schaltern von Banken, Büros oder Arztpraxen gelegt werden, also dort wo Personen oft länger stehen und mit ihren Schuhen den textilen Bodenbelag im Vergleich zu anderen Bereichen/Flächen des Raumes mechanisch stärker beanspruchen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
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1 eine Ansicht von oben auf eine erfindungsgemäße Ausführungsform der Fußmatte,
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2 die in 1 gezeigte Fußmatte in einer Längsschnitt-Ansicht entlang der Schnittlinie A-B von 1,
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3 eine Ansicht von oben auf eine andere erfindungsgemäße Ausfertigungsform der Fußmatte,
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4 eine perspektivische Ansicht schräg von oben auf einen Teil der in 3 gezeigten Fußmatte und
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5 eine der Darstellung von 2 entsprechende, detailgenauere Darstellung der in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsform der Fußmatte.
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Die 1 zeigt in einer Ansicht von oben eine Fußmatte 1, die im Fußbodenbereich 2 des ansonsten nicht näher dargestellten Innenraums eines Kraftfahrzeuges angeordnet ist bzw. liegt. Dabei liegt die Fußmatte 1 auf einem in diesem Innenraum des Kraftfahrzeugs bereits vorhandenen textilen Bodenbelag 3 (siehe dazu auch 2). Die äußere Form der Fußmatte 1 mit dem äußeren Rand 4 ist in der Draufsicht von 1 gut zu erkennen und der Form des Fußbodenbereichs vor dem Fahrersitz unterhalb des Lenkrads in einem Kraftfahrzeug angepasst. Bekanntlich sind diese Fußbodenbereiche je nach Kraftfahrzeugmodell unterschiedlich geformt. Die erfindungsgemäßen Fußmatten lassen sich aber problemlos entsprechend der verschiedenen Fahrzeugtypen bzw. -modell formen bzw. herstellen.
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Der vordere Bereich 5 der Fußmatte 1 weist in Richtung auf die Frontpartie des Kraftfahrzeugs mit dem Motor, während der hintere Bereich 6 dem nicht dargestellten Fahrersitz zugewandt ist. Zwischen dem vorderen Bereich 5 und dem hinteren Bereich 6 der hier länglich aussehenden Fußmatte 1 befindet sich ein verschleißfesterer verstärkter Bereich 7. Während des Fahrens mit dem Kraftfahrzeug befinden sich dort die Schuhe des Fahrers. Es handelt sich also um den Bereich unterhalb des Lenkrades bzw. der bei einem solchen Kraftfahrzeug üblichen Pedale (Gas-, Brems- und Kupplungspedale), also um den infolge der Bewegung der Schuhe (und der an deren Sohlen befindlichen Absätze) am meisten mechanisch beanspruchten Bereich des Fußmatte 1. Die äußere Form des verschleißfesteren verstärkten Bereichs 7 ist in 1 durch den Rand 8 zu erkennen, grundsätzlich aber für erfindungsgemäße Fußmatten beliebig. Die äußere Form bzw. der Rand eines solchen verschleißfesteren verstärkten Bereichs der Fußmatte könnte also genauso gut zum Beispiel eine ovale Form aufweisen. Der verschleißfestere verstärkte Bereich 7 ist im übrigen bei der Fußmatte 1 gemäß diesem Ausführungsbeispiel noch von einem Übergangs-/Randbereich 9 umgeben.
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In den 1 und 2 ist veranschaulicht, dass die Fußmatte 1 als einstückiger Webteppich ausgebildet ist. Dabei sind jedoch der verschleißfestere verstärkte Bereich 7 und der übrige Bereich der Fußmatte 1, also deren vorderer Bereich 5 und deren hinterer Bereich 6 in unterschiedlichen bzw. verschieden dichten bzw. kompakten Bindungen mittels der Webtechnik so hergestellt, dass der verschleißfestere verstärkte Bereich 7 eine höhere Verschleiß- und Scheuerfestigkeit aufweist als die vorderen und hinteren Bereiche 5 und 6.
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Die dichtere bzw. kompaktere Einbindung bzw. Einarbeitung der Polkettfäden im verschleißfesteren verstärkten Bereich 7 der Fußmatte 1 ist schematisch in der 2 dargestellt. Wie aus 2 ersichtlich ist, sind in den verschleißfesteren verstärkten Bereich 7 die insgesamt jeweils Polketten mit Polnoppen 10 bildenden Polfäden dichter eingearbeitet, als dies in den vorderen bzw. hinteren Bereichen 5 und 6 mit den dortigen Polnoppen 11 bzw. 12 der Fall ist. Dabei sind die Polnoppen 10, 11 und 12 in einer Trägerschicht 13 verankert bzw. fixiert. In 2 ist zu sehen, dass die Polnoppen 10, 11 und 12 allesamt dieselbe Höhe haben und somit die gesamte nach oben weisende Oberseite der Fußmatte 1 ein einheitliches Gesamtbild ergibt. Grundsätzlich ist es aber erfindungsgemäß auch möglich, die Höhe der Polnoppen 10 im verschleißfesteren verstärkten Bereich 7 etwas geringer oder etwas größer als die Höhe der Polnoppen 11 und 12 in den benachbarten vorderen bzw. hinteren Bereichen 5 und 6 auszuführen, ohne dass dies zu Lasten der geforderten Verschleiß- bzw. Scheuerfestigkeit der Fußmatte 1 geht.
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Bei der herausnehmbaren Fußmatte 1 ist auch noch eine spezielle Rückenausrüstung vorhanden. Die Besonderheit besteht darin, dass es sich bei dieser Rückenausrüstung um ein vernähtes Faservlies 14 handelt, das an der Rückseite bzw. Unterseite der Fußmatte 1 vollflächig aufgebracht ist, und zwar durch das oben schon beschriebene Thermoplast-Verfahren. Dieses Faservlies 14 ist so beschaffen, dass es an der dem textilen Bodenbelag 3 im Kraftfahrzeug zugewandten Seite eine aufgerauhte Oberfläche besitzt, und zwar mit Fasern, welche ähnlich wie bei einem Klettverschluss eine Verhakung mit den in dem vorgenannten textilen Bodenbelag 3 ebenfalls vorhandenen Fasern ermöglicht. Dadurch wird verhindert, dass in unbeabsichtigter Weise die Fußmatte 1 auf dem textilen Bodenbelag 3 verrutscht. Außerdem ist es durch die Verwendung des vernähten Faservlieses 14 nicht notwendig, an dem textilen Bodenbelag 3 bzw. der Fußmatte 1 zusätzliche Befestigungs- bzw. Fixierungsmittel vorzusehen (wie zum Beispiel Fixierungs- bzw. Klemmknöpfe bei bekannten Fußmatten). Die in 2 nicht näher dargestellten Fasern des Faservlieses 14 und des textilen Bodenbelags 3 sind im übrigen so beschaffen, dass die Fußmatte 1 mit relativ geringem Kraftaufwand von diesem textilem Bodenbelag 3 abgenommen werden kann.
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In 3 ist eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fußmatte 15 gezeigt, deren äußere Form der Fußmatte 1 entspricht, wobei aber der verschleißfestere verstärkte Bereich 16 dieser Fußmatte 15 durch eine etwas andere Bindungstechnik hergestellt ist und sich dadurch bereits ein gewisses, nämlich lineares Muster ergibt. Dies liegt daran, dass bei der Herstellung durch die entsprechende Einarbeitung von Pol bildenden Polkettfäden linienförmig je drei Polketten 17–19 bzw. 20–22 entstehen. Dies ist auch noch einmal in 4 dargestellt. So bilden die Polketten 17–19 praktisch eine lineare bzw. streifenförmige Struktur genau so wie die parallel im Abstand davon verlaufenden Polketten 20–22. Zwischen den Polketten 19 und 22 bleibt jedoch abstandsbedingt ein gewisser Bereich 22 frei.
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Durch diese Gestaltung vermittelt der verschleißfestere verstärkte Bereich 16 der Fußmatte 15 ein Muster mit einer linearen Form. 4 soll im übrigen auch dazu dienen, das an sich bekannte Grundprinzip der Webbindungs-Technik bei Teppichen bzw. Matten aus Teppichmaterial zu veranschaulichen. 4 stellt dazu die Grundkonstruktion eines solchen Webteppichs mit verschiedenen Fadensystemen dar. Dazu gehören neben den schon erwähnten Polketten 17–19 und 20–22 eine Bindekette 24 sowie eine Grund- bzw. Füllkette 25. Quer bzw. senkrecht zu den Polketten 17–19 und 20–22, der Bindekette 24 sowie der Grund- bzw. Füllkette 25 verlaufen die Schussfäden 26 (mit Oberschuss 27 und Unterschuss 28). Bei dieser Technik werden außerdem Ruten 29 verwendet. Die Grund- bzw. Füllketten 25 bilden im übrigen mit der Bindekette 24 das Grundgewebe eines solchen einstückigen Webteppichs bzw. der Fußmatte 15.
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Schließlich wird in 5 noch eine detailgenauere, im Prinzip der Ansicht von 2 entsprechende Darstellung der Fußmatte 1 gezeigt, um damit auch eine Möglichkeit zu veranschaulichen, wie die Polkettfäden kompakter bzw. dichter in dem verschleißfesteren verstärkten Bereich 7 eingearbeitet werden können. Hierzu werden im verschleißfesteren verstärkten Bereich 7 zusätzlich zu den Polkettfäden 30 zusätzliche Polkettfäden 31 eingearbeitet. Ein solcher Polkettfaden 31 ist in dem verschleißfesteren verstärkten Bereich 7 bei 5 als gestrichelte Linie dargestellt. Des weiteren sind in 5 die Ruten 32, Schussfäden 33, Bindekettfäden 34 und Grundkettfäden 35 zu sehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3718424 C2 [0003]
- EP 1408143 B1 [0007]