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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Innenausstattungsteil für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge.
Sie kann jedoch auch bei Dekorinnenausstattungsteilen anderer Fahrzeuge,
beispielsweise Schienenfahrzeuge oder Luftfahrtzeuge, zum Einsatz
kommen.
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Innenausstattungsteile
für Kraftfahrzeuge werden
in unterschiedlichen Materialzusammensetzungen eingesetzt. Die Innenausstattungsteile
an sich umfassen gewöhnlich
ein meist starres Trägerformteil
sowie die darauf aufgebrachte Dekorschicht, die ihrerseits mehrlagig
gestaltet sein kann.
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Dabei
dient die Dekorschicht dazu, die Innenausstattungsteile des Kraftfahrzeugs,
beispielsweise Instrumententafeln, Mittelkonsolen oder Türverkleidungen,
optisch und haptisch ansprechend zu gestalten. So können an
der Sichtseite der Innenausstattungsteile, d. h. bei Betrachtung
der vom Innenraum des Fahrzeugs aus dem Fahrer bzw. den Fahrzeuginsassen
zugewandten Seite, verschiedene Dekormaterialien bei der Gestaltung
der Dekorschicht zum Einsatz kommen, beispielsweise Kunststofffolien,
Velours, Stoff, Kunst- oder Naturleder. Insbesondere werden häufig Polyurethanmaterialien
als Kunstleder eingesetzt.
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Stand der Technik
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Um
die haptischen Eigenschaften des Innenausstattungsteils einstellen
zu können,
wird häufig ein
sog. Abstandsgewirke zwischen dem starren Trägerformteil und der eigentlichen
Dekorschicht, beispielsweise Natur- oder Kunstleder, angebracht.
Das Verwenden eines solchen Abstandsgewirkes in Verbindung mit einer
Naturlederschicht ist beispielsweise in der
DE 196 54 246 A1 beschrieben.
Das Abstandsgewirke dient dabei vor allem dazu, das verhältnismäßig dünne und
harte Naturleder weicher zu gestalten, d. h. bei Berührung dem
Benutzer einen weichen Eindruck zu vermitteln.
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Wird
ein solches Abstandsgewirke zum Einstellen von gewünschten
haptischen Eigenschaften eines Kunststoffmaterials, etwa einer Kunstlederschicht,
eingesetzt, so ist es erforderlich, um eine ausreichende Verklebung
sicherzustellen, zwischen das Abstandsgewirke und das Kunstleder
einen Baumwollpiqueeträger
mit entsprechender Kaschierung einzubringen.
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Eine
Alternative zum Vorsehen eines Abstandsgewirkes ist in der
DE 87 02 810 U1 beschrieben.
Dabei wird ein Kunstlederstück
dadurch gebildet, dass auf einen Träger eine eine Ledernarbenstruktur
aufweisende Beschichtung aufgebracht wird. Der Träger selbst
besteht aus einem Vlies mit abstehenden Fasern und einer Textilschicht,
die mit dem Vlies durch Nadelung verbunden ist, wobei einzelne Fasern
des Vlieses aus der dem Vlies abgewandten Oberseite der Textilschicht
herausragen. Die Beschichtung, die die Ledernarbenstruktur aufweist,
ist mit dem Träger
durch eine Klebstoffschicht verbunden, in der die aus der Textilschicht
herausragenden Fasern des Vlieses eingebettet sind.
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Allerdings
ist es neben dem Einstellen der gewünschten haptischen Eigenschaften
der Dekorschicht mittels einer weichen Lage, was auch beispielsweise
durch die erwähnte Vlieslage
möglich
ist, wünschenswert,
die Drapierbarkeit der Dekorschicht auf dem starren Trägerformteil
des Innenausstattungsteils zu gewährleisten. Dies bedeutet, dass
die haptischen Eigenschaften einstellende Schicht, also die Vliesschicht,
eine gewisse Elastizität
bzw. Verschiebbarkeit aufweisen müsste, um scharfen Biegungen
und Kanten des Trägerformteils
folgen zu können,
ohne Falten oder Dehnungen in der Oberflächenschicht aus dem Dekormaterial
selbst hervorzurufen.
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Daher
werden für
diese Schicht zwischen dem eigentlichen Dekormaterial und dem starren Trägerformteil
Abstandsgewirke bevorzugt.
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Abstandsgewirke
sind kettengewirkte, doppelflächige
Konstruktionen, bei denen die beiden Warenflächen durch Verbindungsfäden auf
Abstand gehalten werden. Dabei ist es bekannt, beide Warenflächen auf
beiden Seiten gleich, d. h. im Wesentlichen symmetrisch oder verschieden
zueinander zu gestalten. Sie können
dabei dicht und ungemustert aber auch kleinflächig gemustert sein. Ferner
ist es bekannt, die Warenflächen
einseitig mit einer velourisierbaren Oberfläche zu versehen. Alternativ
ist es bekannt, die Abstandsgewirke auf einer oder beiden Seiten
offen zu strukturieren, auch mit unterschiedlich großen Öffnungen
auf beiden Seiten. Gerade die Abstandsgewirke, die solche offenporigen
Strukturen aufweisen, also keine geschlossene Dekorschicht haben,
sind dehnungsfreundlich bzw. formfreundlich, so dass sie beispielsweise
bei Einsatz für
eine Dekorschicht eines Innenausstattungsteils bevorzugt sind, da
sie die Drapierbarkeit des Dekormaterials nicht beieinträchtigen.
Ein Abstandsgewirke mit zwei sog. Warengründen ist in der
EP 0 662 538 A1 beschrieben.
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Darstellung der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine mit einem Abstandsgewirke
versehene Dekorschicht für
ein Innenausstattungsteil eines Kraftfahrzeugs vorzusehen, die eine
gute Drapierfähigkeit
aufweist und bei der die Verklebung des Abstandsgewirkes mit den
angrenzenden Schichten problemlos durchzuführen ist.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Dekorschicht für ein Innenausstattungsteil
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ein entsprechendes Innenausstattungsteil
für ein
Kraftfahrzeug ist. durch Anspruch 7 gekennzeichnet.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, eine Oberflächenvergrößerung des
Abstandsgewirkes, das eine offenporige Struktur an mindestens einer
seiner Oberflächen
aufweist, dadurch vorzusehen, dass von der offenporigen Struktur
Fäden,
Fransen oder Schlingen abstehen, die die offenen Poren überlagern
und damit eine größere Verklebungsfläche sicherstellen.
Die offenporige Struktur des Abstandsgewirkes, d. h. die Verwendung
eines Abstandsgewirkes ohne geschlossene, die Form stabilisierende
Dekorschicht, stellt die gute Drapierbarkeit der Dekorschicht sicher,
da das Abstandsgewirke sich z. B. bei scharfen Biegungen auf spreizen
kann. Allerdings müssen
die Fäden,
Fransen oder Schlingen so an der offenporigen Struktur angebracht
sein, dass keine zusätzlichen
Verbindungen über
die Poren hinweg erzeugt werden, da dies die Drapierbarkeit der
Dekorschicht des Innenausstattungsteils beinträchtigen würde, da z. B. das erwähnte Auf spreizen
behindert wird.
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Insbesondere
kann das Abstandsgewirke beispielsweise eine rhomboide Gitterstruktur
auf einer oder beiden Warenseiten oder eine wabenförmige Gitterstruktur
auf beiden Warenseiten oder einer Warenseite aufweisen. Die Fäden, Fransen
oder Schlingen sind dann an den Stirnseiten der Waben- oder Rhombenränder bzw.
an Kreuzungspunkten zu angrenzenden Waben oder Rhomben angebracht. Sie
sind nur mit einem Ende an dem Abstandsgewirke befestigt, wenn Fäden oder
Fransen eingesetzt werden. Werden Schlingen vorgesehen, um die Oberfläche des
Abstandsgewirkes dadurch zu vergrößern, dass die Schlingen über den
offenen Poren des Abstandsgewirkes zumindest teilweise liegen, so sind
beide Enden der Schlinge im selben Punkt oder näherungsweise dem selben Punkt
an der Oberfläche
des Abstandsgewirkes befestigt, so dass auch die Schlingen keine
zusätzliche
Begrenzung der Bewegungsfreiheit des Abstandsgewirkes mit sich bringen
und somit die Elastizität
des Abstandsgewirkes erhalten bleibt.
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Die
Verklebung an sich kann besser ausgeführt werden, da durch das zusätzliche
Vorsehen der Fäden
zur Verklebung der Oberfläche
des Abstandsgewirkes vergrößert ist.
Gleichzeitig wird Eindringen von Klebstoff in dem inneren Bereichs
des Abstandsgewirkes weitgehend vermieden, so dass die damit einhergehende
Verhärtung
des Abstandsgewirkes, die wiederum die Drapierfähigkeit beeinflusst, vermieden
wird. Gleichzeitig kann mit minimalem Klebstoffaufwand die Verklebung
sichergestellt werden. Gleichzeitig kann auf weitere Maßnahmen,
z. B. die Besprühung
oder der Walzenauftrag mit Dispersionslösung, zur Vergrößerung der
Oberfläche
des Abstandsgewirkes bzw. zum Verhindern des Eindringens von Klebstoff
in das Innere des Abstandsgewirkes verzichtet werden.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
sind durch die übrigen
Ansprüche
gekennzeichnet.
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So
ist nach einer bevorzugten Ausführungsform
die Oberflächenschicht
aus Polyurethan-Planware, Polyvinylchlorid-Folie oder Naturleder,
wobei beim Einsatz von Kunststoffmaterial bevorzugter Weise dem
Kunststoffmaterial ein lederähnliches Äußeres gegeben
wird, so dass das Kunststoffmaterial als Kunstleder eingesetzt wird.
Die genannten Materialien, insbesondere Polyurethan-Planware, sind die bevorzugten
Materialien für
die Innenausstattung im Kraftfahrzeugbereich. Insbesondere ist es
beim Einsatz von Polyurethan-Planware möglich, die Kunstlederschicht
direkt auf das Abstandsgewirke aufzubringen, z. B. aufzusprühen, und
auf ein bisher zwischen dem Kunstleder und dem Abstandsgewirke erforderliche
Zwischenschicht aus z. B. einem Baumwollpiqueeträger mit einer entsprechenden
Kaschierung zu verzichten.
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Vorzugsweise
sind Fäden,
Fransen oder Schlingen an derjenigen Oberfläche des Abstandsgewirkes vorgesehen,
die in Richtung auf die Oberflächenschicht
gerichtet ist. Dadurch kann die Verklebung zwischen der Oberflächenschicht
und dem Abstandsgewirke verbessert werden, ohne die Drapierfähigkeit
der gesamten Dekorschicht zu beeinträchtigen. Insbesondere wird
keine geschlossene zusammenhängende
Oberfläche
durch die Fäden,
Fransen oder Schlingen erzeugt. Die Oberfläche des Abstandsgewirkes bleibt
vielmehr nach wie vor offen, wobei die benötigte Verklebungsfläche durch
die Fäden,
Fransen oder Schlingen sichergestellt wird.
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Alternativ
oder zusätzlich
ist es möglich,
Fäden,
Fransen oder Schlingen an derjenigen Oberfläche des Abstandsgewirkes vorzusehen,
die der Oberflächenschicht
abgewandt ist. Dies bedeutet, dass das Abstandsgewirke beispielsweise
im Wesentlichen symmetrisch gestaltet ist. Gerade bei dem Vorsehen
der Fäden
oder Fransen bzw. Schlingen an dieser Oberfläche wird die gute Drapierfähigkeit
des offenporigen Abstandsgewirkes ausgenutzt und bleibt erhalten,
da an derjenigen Oberfläche,
die an das Dekormaterial angrenzt, die Drapierfähigkeit weniger ausschlaggebend
ist, da sie ohnehin durch das Dekormaterial an sich begrenzt wird.
Das Vorsehen der Fäden,
Fransen oder Schlingen an der der Oberflächenschicht abgewandten Oberfläche des
Abstandsgewirkes ermöglicht
es zudem, einen Klebstoff zur Verklebung der Dekorschicht mit einem
starren Trägerformteil bereits
im Rollenwarenzustand der Dekorschicht aufzubringen, da eine ausreichende Oberfläche für den Klebstoffauftrag
sichergestellt wird. Insbesondere wird bei einer Beschichtung mit flüssigen Klebstoffen
vermieden, dass diese in das Innere des Abstandsgewirkes eindringen,
d. h. ein ähnlicher
Effekt wie auf der Dekorseite des Abstandgewirkes wird erreicht,
wobei auf der Dekorseite bei direktem Auftrag von beispielsweise
Polyurethanbeschichtungen auf das Abstandgewirke das Eindringen
der Polyurethanbeschichtung in das Abstandgewirke verhindert wird.
Somit kann die erforderliche Klebstoffmenge auf der Seite des Trägerformteils verringert
werden, wodurch wiederum vermieden wird, dass die Polfäden des
Abstandsgewirkes, d. h. die Fäden,
die die Elastizität
des Abstandsgewirkes sicherstellen, verklebt werden. Das Abstandsgewirke an
sich wird durch übermäßigen Klebstoff
nicht verhärtet,
da dieser Klebstoff an den Fransen, Fäden oder Schlingen an der Oberfläche des
Abstandsgewirkes verbleibt. Da der Klebstoff bereits auf die Rollenware
aufgetragen werden kann, können
beim Verkleben mit dem Trägerformteil
Arbeitsschritte eingespart werden.
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Besonders
bevorzugt ist es, die Fäden,
Fransen oder Schlingen an beiden Oberflächen des Abstandsgewirkes vorzusehen,
da dadurch einerseits die Verklebung mit dem Trägerformteil erleichtert werden
kann, ohne die Drapierfähigkeit
des Abstandsgewirkes und damit der gesamten Dekorschicht zu beeinflussen,
die beispielsweise durch die Verhärtung des Abstandsgewirkes
durch eindringenden Klebstoff in das Innere des Abstandsgewirkes entsteht,
und andererseits Arbeitsschritte eingespart werden können, die
beispielsweise das Vorsehen einer Zwischenlage zwischen der Polyurethanbeschichtung
und dem Abstandsgewirke betreffen, da die Polyurethanbeschichtung
direkt auf das Abstandsgewirke aufgebracht werden kann und somit die
Zwischenlage nicht erforderlich ist. Auch hier wird eine Verhärtung des
Abstandsgewirkes, die sich negativ auf die Drapierfähigkeit auswirken
könnte,
dadurch verhindert, dass die Fäden,
Fransen oder Schlingen an der Oberfläche vorgesehen sind.
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Vorzugsweise
ist die mit Fäden,
Fransen oder Schlingen versehene Oberfläche des Abstandsgewirkes durch
nachträgliches
Schleifen der Oberfläche
strukturiert. Dadurch können
die Verklebungseigenschaften weiter angepasst werden, beispielsweise
wenn bereichsweise eine geringere Verklebung gewünscht ist.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird nachfolgend rein beispielhaft anhand der beigefügten Figuren
beschrieben, in denen
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1 die
Draufsicht auf ein Abstandsgewirke mit wabenförmiger Gitterstruktur zeigt,
das zur Verwendung für
eine Dekorschicht gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet ist;
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2 schematisch
einen Querschnitt durch ein Abstandsgewirke entsprechend 1 zeigt,
wobei Fäden
an beiden Oberflächen
des Abstandsgewirkes vorgesehen sind;
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3 schematisch
einen Querschnitt durch ein Innenausstattungsteil für ein Fahrzeug
zeigt; und
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4 schematisch
einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Dekorschicht für ein Innenausstattungsteil
darstellt.
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Wege zur Ausführung der
Erfindung
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In 1 ist
ein Abstandsgewirke 12 dargestellt, das eine offene, wabenförmige Struktur
aufweist. An den Stirnseiten der Waben 14 sind an mehreren
Punkten Fäden 16 angebracht, die
somit von der Oberfläche
des Abstandsgewirkes vorstehen. Das Abstandsgewirke 12 kann
(nicht gezeigt) auch symmetrisch aufgebaut sein, d. h. dass entsprechende
Fäden 16 auch
an der anderen Oberfläche
des Abstandsgewirkes 12 vorgesehen sind. Alternativ kann
auch eine Oberfläche
geschlossen sein. Die Fäden 16 sind
dabei so an den Waben 14 des Abstandsgewirkes 12 angebracht,
dass sie keine zusätzliche
Verbindung zwischen einzelnen Oberflächenpunkten des Abstandsgewirkes
herstellen, was die Bewegungsfreiheit im Inneren des Abstandsgewirkes
insbesondere in der Richtung parallel zur Oberfläche behindern würde und
gleichzeitig die Drapierfähigkeit
des Abstandsgewirkes um schärfere Ecken
oder Rundungen des Innenverkleidungsteils beeinträchtigen
würde.
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2 zeigt
schematisch einen Querschnitt durch ein ähnliches Abstandsgewirke. In 2 ist deutlich
zu erkennen, dass die Fäden
bzw. Fransen so an dem Abstandsgewirke an dessen Oberfläche vorgesehen
sind, dass keine zusätzlichen
Verbindungen zwischen den einzelnen Abstandsgewirkfäden vorgesehen
werden, sondern sich vielmehr das Abstandsgewirke selbst weiterhin
so bewegen kann, als ob keine Fäden
vorgesehen wären.
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In 3 ist
schematisch der Aufbau eines Innenausstattungsteils 10 für ein Kraftfahrzeug
oder ein anderes Fahrzeug dargestellt. Das Abstandsgewirke 12 wird
dabei zur Sichtseite des Innenausstattungsteils 10 hin
von einer Oberflächenschicht
aus Dekormaterial 18 begrenzt. Diese aus Abstandsgewirke 12 und
Dekormaterial 18 aufgebaute Dekorschicht 20 ist
auf ein starres Trägerformteil 22 aufkaschiert.
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Sind
bei dem in 3 dargestellten Aufbau Fäden, Fransen
oder Schlingen am Abstandsgewirke 12 auf der Oberfläche des
Abstandsgewirkes 12 vorgesehen, die in Richtung auf das
Dekormaterial 18 gerichtet ist, so kann das Dekormaterial 18,
beispielsweise eine Polyurethanschicht, direkt auf das Abstandsgewirke 12 aufgebracht
werden, da die Fäden 16 die
Oberfläche
des Abstandsgewirkes 12 so vergrößern, dass das Polyurethanmaterial
kaum in das Innere des Abstandsgewirkes 12 eindringt und
somit einerseits eine ansprechende, durchgängige und geschlossene Oberfläche erreicht
werden kann und andererseits die Elastizität und Beweglichkeit des Abstandsgewirkes
durch Verkleben des Polyurethanmaterial nicht beeinträchtigt wird.
Das Polyurethanmaterial verbleibt vielmehr an der Oberfläche, wie
es in 3 dargestellt ist. Dadurch kann das Vorsehen eines
zusätzlichen
Trägermaterials,
beispielsweise eines Baumwollpiqueeträgers zwischen Abstandsgewirke 12 und
Polyurethandekorschicht 18 entfallen, das einerseits die
Drapierfähigkeit
der Dekorschicht 20 insgesamt beeinträchtigt, da die Dekorschicht
dicker wird und andererseits zu zusätzlichen Verarbeitungs- bzw. Herstellungsschritten
und damit erhöhten Kosten
führt.
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Alternativ
oder zusätzlich
ist es auch möglich,
wie es in 4 dargestellt ist, das Abstandsgewirke 12 auf
der dem Trägerformteil 22 (in 4 nicht dargestellt)
zugewandten Seite mit Fäden,
Fransen oder Schlingen 16 zu versehen. Da die Fäden, Fransen
oder Schlingen 16 die Drapierfähigkeit des Abstandsgewirkes
und damit der Dekorschicht 20 nicht beeinträchtigen,
da sie jeweils nur an einem Punkt des Abstandsgewirkes 12 befestigt
sind und keine zusätzliche
Verbindung auf der Oberfläche
des Abstandsgewirkes 12 zwischen zwei unterschiedlichen Punkten
dort herstellen, ist es für
die Dekorschicht 20 möglich,
wie es in 4 angedeutet ist, verhältnismäßig großen Richtungsänderungen
auf kurzen Raum zu folgen, da an der mit 24 bezeichneten Knickstelle
die Fäden,
Fransen oder Schlingen 16 des Abstandsgewirkes 12 die
Verformung des Abstandsgewirkes 12 nicht beeinträchtigen.
Vielmehr bleibt die Oberfläche
des Abstandsgewirkes 12 offenporig und erlaubt ein Auf
spreizen an der Knickstelle, wobei die Oberfläche lediglich durch die nur
an einem Ende befestigten Fransen bzw. Fäden oder die an beiden Enden
im selben Punkt befestigten Schlingen vergrößert wird. Dadurch wird es
möglich,
auf dem dem Trägerformteil
zugewandten Bereich des Abstandsgewirkes 12 einen Klebstoff
bereits auf die Rollenware der Dekorschicht aufzubringen. Der Klebstoffauftrag
kann verhältnismäßig dünn und damit
klebstoffsparend erfolgen, da der Klebstoff nicht in das Innere
des Abstandsgewirkes 12 eindringt, sondern vielmehr eine
Verklebung hauptsächlich
der Fäden 16 mit
dem Trägerformteil
bewirkt wird. Beim Auftrag des Klebers auf die Rollenware bleibt
der Klebstoff somit an den Fäden 16 haften.
Darüber
hinaus kann beim Verkleben nicht nur die Drapierfähigkeit
erhalten bleiben, sondern gleichzeitig eine ausreichende Verklebungsfläche sichergestellt
werden, so dass das Innenausstattungsteil, wenn es beispielsweise
dem sog. Klimawechseltest unterworfen wird, also einer Simulation
von Wärme
und Lichteinflüssen
unterworfen wird, keine nicht tolerierbaren Oberflächenveränderungen
aufweist. Vielmehr ist die durch die Fransen erreichte Verklebungsfläche ausreichend,
um eine stabile Verklebung zu erzeugen. Außerdem muss keine dicke Klebstoffschicht
vorgesehen werden, die die Drapierfähigkeit beeinflusst.
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Der
wesentliche Aspekt der Dekorschicht der vorliegenden Erfindung liegt
somit darin, eine gute Verklebung des Abstandsgewirkes mit den angrenzenden
Lagen, insbesondere dem Dekormaterial bzw. dem Trägerformteil,
sicherzustellen, ohne dass die Drapierfähigkeit der Dekorschicht verloren
geht. Die auf das Trägerformteil
aufgebrachte Dekorschicht übersteht
einen Klimawechseltest dennoch unbeschadet. Darüber hinaus müssen andere
Maßnahmen
zur Oberflächenvergrößerung des
Abstandsgewirkes wie das Vorsehen zusätzlicher Zwischenschichten
aus Baumwollpiquee oder die Beschichtung mit wässrigen Polyurethan- oder Akrylatdispersionen
zum Verhindern des Eindringens des Klebers in das Innere des Abstandsgewirkes
nicht erfolgen.