DE202012003151U1

DE202012003151U1 - Vibrierender Therapiestift

Info

Publication number: DE202012003151U1
Application number: DE201220003151
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Pmp Precious Metals Processing Ug (haftungsbes De
Priority date: 2012-03-28
Filing date: 2012-03-28
Publication date: 2012-07-10
Anticipated expiration: 2022-03-29

Abstract

Vibrierender Therapiestift (1) bestehend aus einem Gehäuse (8), welches mit einer austauschbaren Therapiespitze (2) lösbar verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Therapiespitze einen mit einem Exzenter (5) versehenen Elektromotor (4) umfasst und mit diesem zu einer Einheit verbunden ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen vibrierenden Therapiestift, bei dem die Vibration mittels eines mit der austauschbaren Therapiespitze fest verbundenen Elektromotors, der mit einem Exzenter versehen ist, erzeugt wird.
Zur physiotherapeutischen Behandlung der Muskulatur kommen verbreitet neben dem direkten Handeinsatz auch Therapiestifte zum Einsatz. Diese entlasten den Physiotherapeuten, der so nicht mit den eigenen Fingern auf das Gewebe einwirken muss. Idealerweise ist dabei der Kopf eines Therapiestiftes derart ausgeformt, dass über ihn der durch den Therapeuten ausgeübte Druck in präziser aber gewebeschonender Weise übertragen wird. Bekannt sind Therapiestifte mit starr kugelförmig ausgeformten Massageköpfen aus Holz oder auch Leichtmetall ( DE 941 84 70 U1 ). Um den Kraftaufwand für den Physiotherapeuten weiter zu reduzieren oder eine möglichst gleichmäßige Druckverteilung auf das Muskelgewebe zu erreichen, wurden verschiedene erweiterte Konzepte des klassischen Therapiestifts entwickelt. So Therapiestifte mit auswechselbaren kugelförmigen Rollköpfen ( DE 203 10 233 U1 , DE 197 09 355 C2 ) und auch Stifte, die Mikroströme übertragen ( DE 195 21 590 C1 ). In Bezug auf vibrationserzeugende Geräte sind vor allen Dingen aus dem Erotikbereich Konstruktionen bekannt, die mittels eines auf einem Elektromotor montierten Exzenters Schwingungen der Spitze erzeugen ( DE6750080 ). Bei einem Austausch der Spitze verbleibt der Motor dabei im Griffteil des Geräts.
Die o. g. Therapiestifte sind mit verschiedenen Problemen behaftet. Der Physiotherapeut verliert zunehmend die direkte Kontrolle über die Einwirkung des Therapiegeräts auf den Patienten. Konstruktionen, die dazu dienen, den auf das Gewebe aufgebrachten Druck zu verteilen, erschweren eine Behandlung der Punkte, bei denen ein lokal hoher Druck gewünscht ist. Kugelförmige Massagerollen ermöglichen nur eine hohe Druckausübung in weitestgehend senkrechter Ausrichtung des Therapiestifts zur Behandlungsfläche, da der Stift andernfalls von dem Behandlungspunkt weg gleitet. Die Übertragung von Mikroströmen ist von dem Patienten nicht immer gewünscht und im mobilen Einsatz oft nicht möglich. Die Herausforderung besteht also darin, einen Therapiestift zu entwickeln, der den Therapeuten entlastet, ihm aber weiterhin maximale Kontrolle und Flexibilität über den Massagevorgang ermöglicht. Dabei muss ein besonderes Augenmerk auf der Verträglichkeit der verwendeten Materialien liegen.
Die Lösung für dieses Problem bietet die vorliegende Erfindung. Ausgehend von dem klassischen, starren Therapiestift wurde vorliegend ein neuer Therapiestift entwickelt, der über austauschbare, beispielsweise aus antiallergischem Material wie Titan gefertigte, mit dem Therapiestift zum Beispiel über ein Schraubgewinde lösbar verbundene feste Therapiespitzen verfügt, die mittels eines batteriebetriebenen Elektromotors in Vibration versetzt werden. Die Therapiespitzen zeichnen sich dabei dadurch aus, dass die schwingunserzeugenden Elektromotoren fest mit der Spitze verbunden sind und beim Austausch der Spitze in dieser verbleiben. Die feste Verbindung erzeugt eine noch bessere Vibrationsübertragung als bei bisher bekannten Vibrationsgeräten.
Der Therapiestift (1) besteht aus einem Gehäuse (8), in das zur Aufnahme von Batterien eine Kunststoffhalterung eingepresst ist (9). Bude Enden des Gehäuses sind mit einem Gewinde versehen (10, 11). In das untere Ende des Gehäuses ist ein weiterer Gehäuseteil eingeschraubt (12), in welchem ein Potentiometer (14) und Batteriekontakte untergebracht sind. Das Potentiometer ist mit einem Drehregler verbunden (13), über den der Physiotherapeut die Vibration aktivieren und in der Intensität steuern kann. Das obere Gewinde (10) dient zur Aufnahme der Therapiespitze (2), deren Ende regelmäßig kugelförmig ausgestaltet ist (1). Das Innere der austauschbaren Therapiespitze ist mit einer Bohrung versehen (3), in welche ein in eine Hülse (6) gedrückter Elektromotor (4) eingepresst ist. Der Elektromotor ist mit einem Exzenter (5) verbunden, der für die Vibration der Therapiespitze sorgt. Der gesamte Aufbau des Massagestiftes ist also darauf ausgerichtet, eine möglichst direkte Übertragung der von dem Elektromotor ausgehenden Vibrationen auf die Spitze zu erzeugen.
Die mit dem klassischen, starren Therapiestift realisierte direkte Kontrolle des durch den Physiotherapeuten ausgeübten Drucks auf das Muskelgewebe wird so auf neuartige Weise verbunden mit einer in der Stärke regulierbaren Vibration des Massagekopfes. Die zusätzliche Einwirkung auf das Gewebe durch die Vibration ermöglicht dem Therapeuten die Verringerung des eigenen Krafteinsatzes und damit längere Behandlungseinheiten. Darüber hinaus wird durch die gezielte Therapie verschiedener Gewebearten (wie Muskeln, Sehnen oder Bänder) mittels Vibration eine Anregung des lokalen Stoffwechsels erzielt. Die Vibration erlaubt weiterhin, mit der Spitze des Therapiestifts tiefer in das Gewebe vorzudringen. Dies geschieht unter Ausnutzung eines sog. Gate-Control-Effekts. Verschiedene Rezeptoren (Schmerz- und Mechanorezeptoren) leiten Impulse unterschiedlich schnell über das Rückenmark an das Gehirn. Dabei kann es sich der Physiotherapeut zunutze machen, dass die von der Vibration ausgelösten Impulse von Mechanorezeptoren schneller verarbeitet werden als die von den Schmerzrezeptoren übermittelten Impulse, welche durch den Druck der Therapiespitze ausgelöst werden. Schmerzimpulse, die durch eine tiefere Behandlung des Gewebes entstehen können, werden auf diese Art und Weise von den Mechanoimpulsen der vibrierenden Spitze überlagert. Dies ermöglicht eine noch effektivere Therapie des Zielgewebes, ohne für den Patienten unangenehme Schmerzen zu erzeugen.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 9418470 U1 [0002]
DE 20310233 U1 [0002]
DE 19709355 C2 [0002]
DE 19521590 C1 [0002]
DE 6750080 [0002]

Claims

Vibrierender Therapiestift (1) bestehend aus einem Gehäuse (8), welches mit einer austauschbaren Therapiespitze (2) lösbar verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Therapiespitze einen mit einem Exzenter (5) versehenen Elektromotor (4) umfasst und mit diesem zu einer Einheit verbunden ist.
Therapiestift nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Therapiespitze und/oder das Gehäuse aus für therapeutische Anwendungen zulässigen Materialien gefertigt sind.
Therapiestift nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Therapiespitze und/oder das Gehäuse aus Leichtmetall, Holz oder Kunststoff gefertigt sind.
Therapiestift nach einem der vorhergegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Therapiespitze und das Gehäuse starr miteinander verbunden sind.
Set zum Bilden eines Therapiestiftes mit den Merkmalen der vorhergegangenen Ansprüche umfassend ein Gehäuse und mindestens zwei Therapiespitzen.
Therapiestift nach einem der vorhergegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden der Therapiespitzen kugel- oder tropfenförmig in verschiedenen Durchmessern ausgestaltet sind.