-
Die Erfindung betrifft einen Gestellrahmen eines Schaltschranks oder dergleichen Racks, bestehend aus in Höhen-, Breiten- und Tiefenrichtung angeordneten, miteinander verbundenen hohlkammerartigen Vertikal- und Horizontalprofilstreben, wobei orthogonal aneinander stoßende Horizontalprofilstreben durch Winkeleckstücke zu einem Dach- oder Bodenrahmen miteinander verbunden sind.
-
Solche Gestellrahmen als beispielsweise Racks für Industrieanwendungen, Serverracks oder Schaltschränke werden aus Einzelprofilen unter Einbindung von Winkeleckstücken zusammengesetzt, wie durch die
DE 10 2007 048 640 A1 bekanntgeworden. An den Gestellrahmen bzw. das Rahmengestell werden die flächigen Teile wie Dach, Boden, Seitenwände und Türen befestigt. Die dreidimensionale Geometrie der Anbindung der Rahmenprofile über mehrarmige Winkeleckstücke erfordert einen hohen Arbeits-, insbesondere Schraubaufwand zur Verbindung der einzelnen Arme der Winkeleckstücke mit den Profilen.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für einen gattungsgemäßen Gestellrahmen eine Möglichkeit einer einfacheren und kostengünstigeren Montage bzw. Fertigung zu schaffen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Winkeleckstück als Flachprofil mit einem den äußeren Eckbereich seiner orthogonal zueinander verlaufenden Winkeleckstückarme überbrückenden, aufgesattelten Schulter ausgebildet ist, deren stirnseitigen vertikalen Endkanten die Einschubtiefe in die Horizontalprofilstreben begrenzen. Es liegt damit ein konstruktiv sehr einfaches Flacheisenprofil als Winkeleckstück vor, das mit seinen Armen lediglich in die Hohlkammern der aneinander stoßenden Horizontalprofilstreben eingesteckt und beispielsweise mit den Profilstreben verschweißt zu werden braucht, so dass danach ein umlaufender Dach- oder Bodenrahmen zur Verbindung mit den Vertikalprofilstreben bereit steht. Durch die stirnseitigen Endkanten der gegenüber den Winkeleckstückarmen nach außen etwas vorspringenden Schulter wird eine definierte, fixierte Einbaulage gewährleistet.
-
Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass der Schulter vorgelagert in dem Winkeleckstück ein Kernloch zur Aufnahme einer Schraube vorgesehen ist und dass in die dach- und/oder bodenseitigen Enden der Vertikalprofilstreben mit dem Kernloch des Winkeleckstücks fluchtende Gewindebohrungen aufweisende Gewindesteine kraftschlüssig eingesetzt sind. Zur Herstellung der kraftschlüssigen, unlösbaren Verbindung lassen sich die Gewindesteine vorzugsweise durch Verschweißen oder durch Druckfügen festlegen. Die mit den Winkeleckstücken versehenen Dach- und Bodenrahmen lassen sich danach mit lediglich acht benötigten Schrauben zu dem fertigen, kubischen oder quaderförmigen Rahmengestell montieren.
-
Wenn nach einem bevorzugten Vorschlag der Erfindung die durch das Kernloch des Winkeleckstücks gesteckte Schraube gestuft ausgebildet ist und an ihrem voreilenden Ende einen in den Gewindestein einschraubbaren Außengewindezapfen aufweist, der über einen gegenüber dem Außengewindezapfen im Durchmesser größeren zylindrischen Bund in einen im Durchmesser nochmals größeren Mehrkantschraubkopf übergeht, lässt sich erreichen, dass der zylindrische Bund den Dach- oder Bodenrahmen und die Vertikalprofile fluchtend zueinander positioniert. Die Krafteinwirkung über die Schrauben wird direkt in die Vertikalprofilstreben geleitet, so dass sich unerwünschte Querkräfte weitestgehend vermeiden lassen.
-
Eine multifunktionale Schraube lässt sich erfindungsgemäß dadurch erreichen, dass der Mehrkantschraubkopf mit einer zentrischen, mit einem Innengewinde versehenen Sackbohrung ausgebildet ist. Es kann dann nämlich in einfacher Weise mit diesen Spezialschrauben sogleich auch eine Boden- und Dach- bzw. Deckenwand an dem Rahmengestell befestigt werden, nämlich über in die Innengewinde der Sackbohrungen einschraubbare Befestigungsschrauben. Optional können zu einem Krantransport Ringschrauben in die Innengewinde der Sackbohrungen eingeschraubt werden.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels der Erfindung. Es zeigen:
-
1 in einer perspektivischen Gesamtansicht in explosiver Darstellung ein Rahmengestell vor der Komplettmontage;
-
2 in explosiver Darstellung als Einzelheit der 1 einen Eckbereich des Rahmengestells;
-
3 in einer perspektivischen Gesamtansicht das fertig montierte Rahmengestell;
-
4 als Einzelheit der 3 einen Eckbereich des fertig montierten Rahmengestells;
-
5 in einer Gesamtansicht eine zur Schraubmontage des Rahmengestells verwendete Spezialschraube;
-
6 die Spezialschraube der 1 in einem Längsschnitt; und
-
7 in einer perspektivischen Ansicht einen oberen Eckbereich des fertig montierten Rahmengestells nach 3 mit – explosiv dargestellt – Möglichkeit zur Befestigung eines Daches bzw. einer Dachwand und/oder Anbringung einer Ringschraube zum Krantransport des Rahmengestells.
-
Ein in 1 vor der Fertigmontage gezeigter Gestellrahmen 1 setzt sich aus hohlkammerartigen Horizontalprofilstreben 2 und Vertikalprofilstreben 3 zusammen. Die Horizontalprofilstreben 2 werden unter Verwendung von in 2 herausgezogen dargestellten Winkeleckstücken 4 zu einem Dachrahmen 5 oder Bodenrahmen 6 miteinander verbunden.
-
Die Winkeleckstücke 4 werden hierzu mit ihren Winkeleckstückarmen 4a, 4b in die aneinanderstoßenden Enden benachbarter Horizontalprofilstreben 2 eingesteckt, wobei die beiden stirnseitigen vertikalen Endkanten 7a, 7b von im äußeren Eckbereich der Winkeleckstücke 4 aufgesattelten Schultern 8 die Einschubtiefe begrenzen. Durch Verschweißen einerseits der Horizontalprofilstreben 2 und andererseits der Vertikalprofilstreben 3 mit den Winkeleckstücken 4 können die einzelnen Profilstreben dann zu dem fertig montierten Rahmengestell 1 miteinander verbunden werden.
-
Das Ausführungsbeispiel zeigt eine gegenüber der Schweißverbindung bevorzugte Schraubverbindung. Zu diesem Zweck besitzen die Winkeleckstücke 4 ein zentrales Kernloch 9, und in die dach- und bodenseitigen bzw. oberen und unteren Enden der Vertikalprofilstreben 3 wird kraftschlüssig jeweils ein eine Innengewindebohrung 10 aufweisender Gewindestein 11 eingesetzt. Durch Einstecken von Schrauben 12 in die Kernlöcher 9 der mit den Winkeleckstücken 4 vorgefertigten Dach- und Bodenrahmen 5, 6 und Einschrauben der Außengewindezapfen 13 der Schrauben 12 in die Gewindesteine 11 der Vertikalprofilstreben 3 wird, wie in 1 angedeutet, mit lediglich acht Schrauben 12 das durch Schraubverbindung fertig montierte Rahmengestell 1 der 3 erreicht.
-
Die hier verwendeten Schrauben 12 sind, wie sich näher den 5 und 6 entnehmen lässt, als Spezialschrauben ausgeführt. Sie sind über die Länge gestuft ausgebildet und gehen – ausgehend von ihrem voreilenden Außengewindezapfen 13 nach oben bzw. außen hin gesehen – in einen im Durchmesser größeren zylindrischen Bund 14 über, dem sich ein nochmals einen vergrößerten Durchmesser aufweisender Mehrkantschraubkopf 15 anschließt.
-
Der Mehrkantschraubkopf 15 ist mit einer zentrischen, als Innengewinde 16 ausgebildeten Sackbohrung 17 (vgl. 6) versehen. Die Schrauben bzw. Spezialschrauben 12 können damit eine Mehrfachfunktion erfüllen. Außer zur Schraubverbindung der Profilstreben zu dem fertigen Rahmengestell können sie nämlich zur gleichzeitigen Befestigung einer Bodenwand bzw. – wie in 7 angedeutet – einer Dachwand 18 oder auch, wie ebenfalls in 7 angedeutet, zum Krantransport des fertigen Rahmengestells 1 verwendet werden. Dies unter Zwischenschaltung der Boden- oder Dachwand 18 und gegebenenfalls einer Unterlegschreibe 19 durch Einschrauben einer Befestigungsschraube in das Innengewinde 16 der Sackbohrung 17 des Mehrkantschraubkopfes 15. Die in 7 gezeigte Ringschraube 20 als Befestigungsschraube ist sogleich geeignet für den erwähnten Krantransport.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gestellrahmen/Rahmengestell
- 2
- Horizontalprofilstrebe
- 3
- Vertikalprofilstrebe
- 4
- Winkeleckstück
- 4a
- Winkeleckstückarm
- 4b
- Winkeleckstückarm
- 5
- Dachrahmen
- 6
- Bodenrahmen
- 7a, b
- vertikale Endkante
- 8
- Schulter
- 9
- Kernloch
- 10
- Innengewindebohrung
- 11
- Gewindestein
- 12
- Schraube (Spezialschraube)
- 13
- Außengewindezapfen
- 14
- Bund
- 15
- Mehrkantschraubkopf
- 16
- Innengewinde
- 17
- Sackbohrung
- 18
- Dachwand
- 19
- Unterlegscheibe
- 20
- Ringschraube/Befestigungsschraube
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102007048640 A1 [0002]