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Die Erfindung betrifft einen Klapptisch gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
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Gattungsgemäße Tische sind beispielsweise als Beistelltisch, Tapeziertisch, Arbeitstisch, Campingtisch und dergleichen bekannt und sind vor allem zur temporären Benutzung gedacht. Dieser große Einsatzbereich bringt mit sich, dass derartige Tische den unterschiedlichsten Anforderungen gerecht werden müssen. So müssen die Tische ein platzsparendes Zusammenfalten ermöglichen, um eine gute Verstaubarkeit bei Nichtgebrauch zu erreichen, lediglich ein geringes Gewicht aufweisen zur besseren Handhabung, eine hohe Stabilität für eine hohe und sichere Lastaufnahme besitzen und sich durch eine möglichst große Verstellbarkeit zur Anpassung des Tisches an die individuellen Gegebenheiten vor Ort auszeichnen. Bei der Verstellbarkeit ist insbesondere eine Einstellmöglichkeit der Tischhöhe von übergeordnetem Interesse.
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Aus der
DE 20 2006 000 109 U1 ist ein Mehrzwecktisch bekannt mit einer Tischplatte, an deren Unterseite einzelne Lager zur schwenkbaren Befestigung der Tischbeine angeordnet sind. Die Tischbeine sind im Bereich der schmalen Tischseite paarweise zusammengefasst und lassen sich so gemeinsam gegen die Unterseite der Tischplatte schwenken, während im aufgeklappten Zustand die Tischbeine von überstreckten Kniehebeln gehalten werden. Zur Längenverstellung der Tischbeine sind diese teleskopartig ausgebildet, wobei der einschiebbare Teil eine Anzahl von Bohrungen aufweist, in die ein am festen Teil des Tischbeines angeordneter federbelasteter Riegel eingreift. Aus dem vorgegebenen Raster der Bohrungen ergibt sich eine stufenweise Verstellmöglichkeit. Die Feineinstellung wird über Tischfüße erreicht, die in das untere Ende der Tischbeine einschraubbar sind.
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Bei derartigen Tischen hat sich als nachteilig erwiesen, dass sie nur in einem sehr beschränkten Maße belastbar sind. Dies ist unter anderem auf das große Spiel im Bereich der Tischbeine zurückzuführen, da der Teleskopmechanismus naturgemäß ein bestimmtes Spiel voraussetzt, um eine Leichtgängigkeit zu gewährleisten. Da auch die Tischplatte an der Lastabtragung wesentlich mitwirkt, ist es zur Erreichung einer ausreichenden Tischstabilität erforderlich, die Tischplatte möglichst steif auszubilden. Dies wird bei bekannten Tischen durch eine bestimmte Mindestdicke der Tischplatte oder deren geeignete Unterstützung durch Hilfselemente an der Tischunterseite erreicht. Damit verbunden ist jedoch eine Erhöhung des Gesamtgewichts des Tisches, so dass dessen Handhabbarkeit darunter leidet.
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Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung darin, einen klappbaren Tisch anzugeben, der eine komfortable Höhenverstellbarkeit bei gegenüber bekannten Tischen erhöhten Tragfähigkeit gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird durch einen Tisch mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, eine Höheneinstellung eines erfindungsgemäßen Tisches durch das Ausmaß der Schrägstellung seiner Tischbeine vorzunehmen. Die Veränderlichkeit der Schrägstellung der Tischbeine ergibt sich dabei aus einer möglichen Schwenkbewegung der Tischbeine um eine horizontale Achse, die definiert ist durch das freie Ende eines an den Querrändern der Tischplatte angelenkten Gelenkhebels. Das Maß der Schwenkbewegung und damit das Ausmaß der Schrägstellung der Tischbeine wird dann über eine lineare Verschiebung der oberen Enden der Tischbeine entlang der Längsränder der Tischplatte vorgenommen. Auf diese Weise wird eine Art Gelenkrahmen geschaffen, aus dessen Kinematik sich eine sehr fein auflösende Höhenverstellung des Tisches vornehmen lässt.
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Das sich aus dem Gelenkrahmen ergebende statische System ermöglicht für einen Tisch seiner Art die sichere Aufnahme außergewöhnlich hoher Lasten. Dieser Vorteil resultiert zum einen aus einer mehrfachen Unterstützung der Tischplatte entlang ihrer Längsränder, wo eine erste Unterstützung im Bereich der Querränder durch die Gelenkhebel und eine weitere zur Tischmitte hin versetzte Unterstützung durch die oberen Enden der Tischbeine stattfindet, so dass ein erfindungsgemäßer Tisch entlang eines Längsrandes jeweils vierfach unterstützt ist. Zum anderen aber auch durch die weitestgehend spielfreie Ausbildung der einzelnen Tischkomponenten und deren Verbindung miteinander.
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Die Tragfähigkeit eines erfindungsgemäßen Tisches wird in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung zusätzlich erhöht, indem die Tischbeine mit ihrem oberen Ende über eine Traverse verbunden sind. Die Traverse läuft dabei entlang der Unterseite der Tischplatte und dient dabei gleichzeitig als Abstützung für die Tischplatte.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung zeigt sich beim Zusammenklappen des Tisches. Der im zusammengeklappten Zustand benötigte Platzbedarf beschränkt sich aufgrund der erfindungsgemäßen Tischkonstruktion auf das Volumen der Tischplatte, da die Gelenkhebel und Tischbeine in dem vom Rahmen umschlossenen Raum verstaubar sind.
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Beim Aufstellen eines erfindungsgemäßen Tisches erweist sich dessen besonders schnelle und bequeme Handhabung als besonderer Vorteil. Nachdem die Anschläge an vorbestimmter Stelle festgestellt sind, bedarf es lediglich noch des Aufklappens der Tischbeine, die dabei zwangsgeführt und somit ohne weiteres Zutun in ihre bestimmungsgemäße Lage gelangen. Es müssen daher weder Feststellschrauben betätigt, noch Kniehebel überdruckt werden, um den erfindungsgemäßen Tisch aufzustellen und dessen Stabilität zu gewährleisten.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung offenbar werden.
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Es zeigt
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1 eine Seitenansicht auf einen erfindungsgemäßen Klapptisch,
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2 einen Teilschnitt durch den in 1 dargestellten Tisch im Bereich des Tischrahmens entlang der dortigen Linie II-II,
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3 eine Seitenansicht auf den in 2 dargestellten Abschnitt ohne Anschlag,
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4 eine Schrägansicht eines isoliert dargestellten erfindungsgemäßen Anschlags,
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5 einen Teilquerschnitt durch den in 1 dargestellten Tisch im Bereich des Längsrandes entlang der dortigen Linie V-V und
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6 eine Seitenansicht auf den in 5 dargestellten Abschnitt.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßer Tisch 1 in einer Seitenansicht dargestellt. Der Tisch 1 besitzt eine Tischplatte 2, die, wie beispielsweise aus 2 hervorgeht, aus einem dünnen Tischflächenelement 3 und einem das Tischflächenelement 3 umgebenden Rahmen 4 gebildet ist. Die Querränder der Tischplatte 2 werden von deren schmäleren Seiten gebildet, die Längsränder der Tischplatte 2 von deren beiden längeren Seiten.
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Die Tischplatte 2 ist getragen von vier Tischbeinen 5, die jeweils paarweise mit ihren oberen Enden schwenkbar an der Unterseite der Tischplatte 2 befestigt sind. Die unteren Enden eines Tischbeinpaares sind jeweils über Querstreben 6 miteinander verbunden.
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Zur Stabilisierung der Tischbeine 5 ist jedes Tischbein 5 mit Hilfe eines Gelenkhebels 7 gegenüber dem näherliegenden Querrand der Tischplatte 2 abgestützt. Dazu ist jeder Gelenkhebel 7 mit seinem oberen Ende an dem Rahmen 4 und mit seinem unteren Ende im oberen Viertelspunkt eines Tischbeins 5 angelenkt.
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Der Anschluss der oberen Tischbeinenden an die Tischplatte 2 geht aus den 2 bis 6 hervor. Wie 2 und 5 zeigen, ist der Querschnitt des umlaufenden Rahmenprofils aus mehreren Teilprofilen zusammengesetzt. Man sieht ein Rechteckhohlprofil 8, das aufgrund seines geschlossenen Querschnitts vor allem zur Abtragung der auf den Tisch 1 aufgebrachten Lasten dient. Die Oberseite des Rechteckhohlprofils 8 ist durch einen Steg und Schenkel zu einem liegenden U-Profil 9 ergänzt, das sich zur Tischmitte hin öffnet. In die dadurch gebildete umlaufende Aufnahme ist das Tischflächenelement 3 eingesetzt.
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An der zur Tischmitte hin weisenden Innenseite des Rechteckhohlprofils 8 sieht man im Übergang zum U-Profil 9 einen sich über das gesamte U-Profil 9 erstreckenden oberen Steg 10. Im unteren Bereich der Innenseite des Rechteckhohlprofils 8 verläuft ein dazu paralleler unterer Steg 11. Die Stege 10 und 11 sind mit ihrem freien Rand gegeneinander geneigt und bilden auf diese Weise zusammen mit dem Rechteckhohlprofil 8 eine Linearführung 12, deren Querschnitt ausgehend von dem Rechteckhohlprofil 8 sich in Richtung zur Tischmitte hin trapezartig verjüngt. Wie aus 3 ersichtlich, weist der untere Steg 11 eine rechteckförmige Randausnehmungen 13 auf, von denen mehrere an vorbestimmten Stellen entlang der Linearführung angeordnet sind.
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In 4 ist ein Anschlag 14 dargestellt, der dazu bestimmt ist, innerhalb der Linearführung 12 verschoben und an vorbestimmter Stelle, nämlich im Bereich einer Randausnehmung 13 fixiert zu werden. Der Anschlag 14 besitzt einen trapezförmigen Grundkörper 15, dessen Außenabmessungen derart auf die Linearführung 12 abgestimmt sind, dass der Grundkörper 15 formschlüssig von den Stegen 10 und 11 sowie dem Rechteckprofil 8 aufgenommen wird. Im mittleren Umfangsbereich ist in den Grundkörper 15 eine nutförmige Aufnahme 16 eingefräst, in die ein Federbügel 17 unter Spannung eingesetzt ist. Dabei umgreift der Federbügel 17 mit seinem U-förmig gebogenen Ende den Grundkörper 15. Das andere Ende ist zu einer Öse 18 gebogen und dient der Betätigung des Federbügels 17.
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2 zeigt den Anschlag in einer gegenüber dem Rahmen 4 fixierten Position, also in einem unverschieblichen Zustand. Eine solche Position ist erreicht, wenn sich der Anschlag 14 im Bereich einer Randausnehmung 13 befindet. Infolge der zum Grundkörper 15 hin wirkenden Vorspannung rastet der Federhebel 17 in die Randausnehmung 13 ein, wobei die Flanken der Randausnehmung 13 eine Längsverschiebung des Anschlags 14 innerhalb der Linearführung 12 blockieren. Um die Verriegelung des Anschlags 14 zu lösen, muss die Öse 18 in Richtung zur Tischmitte bezogen werden, wobei der Federbügel 17 über den unteren Steg 11 angehoben wird. In diesem Zustand kann der Anschlag 14 in die gewünschte Position entlang der Linearführung 12 längsverfahren werden.
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Aus den 5 und 6 geht der Anschluss der Tischbeine 5 an die Tischplatte 2 im Detail hervor, wobei der Tisch 1 im aufgebauten Zustand wiedergegeben wird. Man sieht ein Gleitstück 19, das einen trapezförmigen Fuß 20 besitzt, der, vergleichbar dem Anschlag 14, in der Linearführung 12 längsverschieblich aufgenommen ist. Der Fuß 20 setzt sich in Richtung zur Tischmitte in einem Sockel 21 fort, der einen Überstand über die Linearführung 12 ausbildet. Der Sockel 21 trägt eine Sicherungszunge 22, die sich parallel zur Linearführung 12 über das Ende des Gleitstücks 19 hinaus erstreckt und dabei den Federbügel 17 des Anschlags 14 überdeckt. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich der Federbügel 17 unbeabsichtigt löst, wodurch die Stabilität des Tisches 1 gefährdet ist. An seiner zur Tischmitte weisenden Seite besitzt der Sockel 21 zur Bildung eines Drehlagers eine Bohrung 23. Jedem Tischbein 5 ist ein solches Gleitstück 19 zugeordnet.
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Die oberen Enden der Tischbeine 3 sind paarweise über rohrförmige Traversen 24 miteinander verbunden, die sich entlang der Unterseite der Tischplatte 2 senkrecht zu den Längsrändern von Querrand zu Querrand erstrecken. Aus beiden Enden der Traverse 24 ragen koaxiale Lagerzapfen 25 mit verringertem Durchmesser, die in die Bohrungen 23 eingreifen und von diesen drehbar gehalten sind. Auf diese Weise lässt sich die Traverse 24 mit Hilfe der Gleitstücke 19 entlang der Linearführung 12 in Richtung der Querränder der Tischplatte 2 bzw. in entgegengesetzte Richtung verschieben.
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Im zusammengeklappten Zustand ist die Traverse 24 mit den oberen Tischbeinen in eine unmittelbar den Querrändern benachbarte Position gefahren, wobei die Tischbeine 3 infolge der Stützwirkung der Querstrebe 6 über ihre gesamte Länge an die Unterseite der Tischplatte 2 geschwenkt sind. Zum Aufstellung des Tisches 1 werden die Tischbeine 3 aus dieser Ausgangsstellung nach unten geklappt, womit eine Gleitbewegung der Traverse 24 in Richtung zur Tischmitte hin einher geht. Die Bewegung der Traverse 24 wird durch die in der Linearführung 12 angeordneten Anschläge 14 gestoppt, wobei sich im Zusammenwirken mit dem Gelenkhebel 7 eine definierte Lage der Tischbeine 3 mit vorbestimmter Schrägstellung ergibt. Das Ausmaß der Schrägstellung bestimmt dabei die Höhe der Tischplatte 2, so dass durch geeignete Positionierung der Anschläge 14 in der Linearführung 12 die Schrägstellung bestimmt und damit die Höhe der Tischplatte 2 eingestellt werden kann. Eine Schrägstellung der Tischbeine gegenüber der Vertikalen in einem Winkelbereich von 5° bis 40°, vorzugsweise von 10° bis 30°, hat sich in der Praxis bewährt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006000109 U1 [0003]