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Die Erfindung betrifft ein Tennis-Trainingsgerät, mit dem insbesondere Slice- und Topspin-Schläge geübt werden können.
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Das Gerät weist vorzugsweise einen horizontal gegen Federkraft verschiebbaren Schlitten auf, an dem ein Lenker mit einem Ende angelenkt ist, der über eine Feder gegenüber dem Schlitten verschwenkt werden kann, wobei am freien Ende des Lenkers ein Tennisball drehbar gelagert ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
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1 eine Seitenansicht des Geräts in einer Übungsstellung insbesondere für Topspin-Schläge,
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2 eine Seitenansicht des Geräts in einer Übungsstellung insbesondere für Slice-Schläge,
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3 eine Detailansicht der Anlenkung des Lenkers, und
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4 eine Draufsicht von oben in 1.
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Mit 1 ist ein horizontaler Träger bezeichnet, der an einem Ständeraufbau 2 befestigt sein kann, der auf dem Boden B steht. Vorzugsweise ist der Träger 1 um 180° verdrehbar in dem Ständeraufbau 2 gehalten, sodass er die in den 1 und 2 wiedergegebenen unterschiedlichen Stellungen einnehmen kann.
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Anstelle eines Ständeraufbaus 2 kann der Träger 1 auch an einer Wand oder an einem verfahrbaren Gestell verdrehbar gehalten sein.
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Am freien Ende des Trägers 1 ist auf diesem ein Schlitten 3 horizontal in Längsrichtung des Trägers verschiebbar, der in einer im Einzelnen nicht dargestellten Führung auf den Träger 1 so geführt ist, dass er bei einer Krafteinwirkung sich nicht vom Träger 1 lösen, sondern nur längs des Trägers verschieben kann. Vorzugsweise ist der Schlitten 3 durch eine Kugellagerführung auf dem Träger 1 leichtgängig verschiebbar. Zwischen Träger 1 und Schlitten 3 ist eine Feder 4 angeordnet, die sich bei 4a am Träger 1 abstützt und an deren gegenüberliegendem Ende bei 4b der Schlitten 3 anliegt.
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Am Vorderende des Schlittens 3 ist ein Lenker 5 mit seinem einen Ende bei 6 am Schlitten 3 derart angelenkt, dass der Lenker 5 aus der in 1 wiedergegebenen aufrechten Stellung nur im Uhrzeigersinn verschwenkbar ist. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Anlenkung bei 6 z. B. in Form eines Scharniers an der dem Ständeraufbau 2 zugewandten Seite des Lenkers 5 angebracht ist, sodass der Lenker in der Stellung der 1 mit seiner Unterseite am Schlitten 3 anliegt, wie 3 zeigt.
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Zwischen Lenker 5 und Schlitten 3 ist ein Federelement 7 vorgesehen, das den Lenker 5 nach einer Verschwenkung in Richtung auf den Schlitten 3 wieder in die aufrechte Position zurückstellt und beim Einwirken einer Kraft auf das freie Ende des Lenkers 5 als Dämpfer wirkt.
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Am freien Ende des Lenkers 5 ist eine Halterung 8 vorgesehen, an deren freiem Ende ein Tennisball T mit einer quer zur Zeichenebene in 1 liegenden Drehachse 8.1 (4) drehbar gelagert ist. Vorzugsweise ist an der Halterung 8 eine Stützfeder 8a vorgesehen, die von einem Balg 8b umgeben ist. Die Stützfeder 8a stützt die drehbare Halterung des Tennisballs T nachgiebig gegenüber dem freien Ende des Lenkers 5 ab. Die Halterung 8 ist so ausgebildet, dass der Tennisball T im Wesentlichen immer die gleiche Position relativ zum Lenker 5 beibehält, sodass die Feder 8a nur als Dämpfer gegen eine auf den Tennisball T einwirkende Kraft ausübt.
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Bei S ist ein Tennisschläger angedeutet, der in Richtung des Pfeils P1 gegen den Tennisball T schläft, um in 1 beispielsweise einen Topspin-Schlag auszuführen. Hierdurch wird der Tennisball T im Uhrzeigersinn in Drehung versetzt, wie durch einen Pfeil P2 angedeutet, während der Lenker 5 in Richtung des Pfeiles P3 relativ zum Schlitten 3 verschwenkt wird, der entsprechend der Schlagkraft gegen die Kraft der Feder 4 auf dem Träger 1 in 1 längs des Pfeiles P4 nach rechts verschoben wird.
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Der Tennisball T kann mit Markierungen versehen sein, sodass die durch den Schlag erzielbare Drehzahl optisch abgeschätzt werden kann. Es ist auch möglich, einen Drehzahlsensor vorzusehen, der die Drehzahl des Tennisballs T an der Halterung 8 misst und beispielsweise auf einen Monitor überträgt. In entsprechender Weise kann am Lenker 5 ein Sensor zur Ermittlung des Schwenkwinkels relativ zum Schlitten 3 vorgesehen werden, mittels dem die Schlagkraft aufgezeichnet werden kann, die mittels des Schlägers S auf den Tennisball T ausgeübt wird.
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Weiterhin kann ein Sensor zwischen Schlitten 3 und Träger 1 vorgesehen werden, der die Horizontalkraft bzw. die Geschwindigkeit des Balls T in horizontaler Richtung aufzeichnet. Die Daten aus den einzelnen Sensoren können auf einem Monitor wiedergegeben werden und in einer nicht dargestellten Recheneinheit auch zu einer optischen Wiedergabe der Flugbahn des Balls T umgesetzt werden.
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Die in 1 wiedergegebene Stellung des Trainingsgeräts kann für Vorhand- und Rückhandschläge verwendet werden. Zum Üben eines Slice-Schlages kann der Träger 1 in die in 2 wiedergegebene Stellung verdreht werden, in der sich der Schlitten 3 auf der Unterseite des Trägers 1 befindet und der Lenker 5 nach unten ragt. Auch in dieser Stellung können Vorhand- und Rückhandschläge ausgeführt werden, wobei das Gerät in der gleichen Weise wie zuvor beschrieben reagiert. Bei einem Slice-Schlag entsprechend 2 dreht sich der Ball T im Gegenuhrzeigersinn an der Halterung 8.
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3 zeigt in einer Detailansicht eine Verstellung des Lenkers 5 durch Einklemmen eines Keils oder Distanzstückes 9 zwischen Lenker 5 und Schlitten 3, sodass der Lenker 5 in der Ausgangsstellung eine geneigte Stellung relativ zum Schlitten 3 einnimmt und damit die Position des Balles T entsprechend verändert werden kann, bevor ein Schlag mit dem Schläger S ausgeführt wird.
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2 gibt schematisch in vereinfachter Weise die Vorrichtung in 1 wieder.
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Nach einer vereinfachten Ausführungsform der Vorrichtung kann der Lenker 5 auch an einer stationären Basis anstelle eines Schlittens 3 angelenkt sein, sodass bei der Ausführung eines Schlages nur der Lenker 5 gegen die Kraft der Feder 7 relativ zur Basis verschwenkt wird. Auch bei einer solchen vereinfachten Ausführungsform können Topspin- und Slice-Schläge geübt werden.
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Auch bei einer solchen vereinfachten Ausführungsform wird der Lenker 5 in seiner Neigungsstellung relativ zur Basis verstellbar angelenkt, wie dies in 3 anhand des Keils 9 schematisch wiedergegeben ist.
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In der Ausgangsstellung des Lenkers 5 kann auch eine Anlenkung des Lenkers 5 bei 6 an der Basis oder am Schlitten 3 so vorgesehen werden, dass eine Neigungseinstellung auch nach links in 1 für die Ausgangsstellung möglich ist. Dies kann insbesondere für die Übungsstellung für Slice-Schläge in 2 von Vorteil sein.