DE202011106067U1 - Vorrichtung zur Bekämpfung von auf Bienen sitzenden Varroamilben - Google Patents
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- A01K51/00—Appliances for treating beehives or parts thereof, e.g. for cleaning or disinfecting
Abstract
Vorrichtung zur Bekämpfung von auf einer Biene sitzenden Varroamilben, dadurch gekennzeichnet, dass (3) ein Sensors (5), der auf Eigenschaften der Varroamilbe (7) anspricht, die Biene abtastet und dass der Sensors (5) ein Werkzeug (6) steuert, welches die ermittelte Varroamilbe (7) unschädlich macht.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Bekämpfung von auf Bienen festsitzenden Milben gemäß dem Oberbegriff des ersten Anspruchs.
- Es ist bekannt, zur Bekämpfung von Milben in den betroffenen Bienenstock sehr trockene Luft mit einer Temperatur von bis zu 45 Grad Celsius über eine Dauer von bis zu 7 Minuten einzublasen. Dabei verlieren die Varroamilben die Fähigkeit, sich an den Bienen festzuhalten. Die Varroamilben fallen dann in einen Varroa-Sammelbunker und werden von dort aus dem Bienenstock manuell entfernt (
DE 198 34 345 C2 ). - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zu schaffen, durch die eine chemie- und hitzefreie Entfernung von an Bienen festsitzenden Varroamilben ermöglicht wird.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäss der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten Schutzanspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind jeweils in weiteren Ansprüchen angegeben.
- Bei einer Vorgehensweise gemäß der Erfindung wird mit einem auf Eigenschaften der Varroamilben ansprechenden Sensor die einzelne Biene abgetastet, wobei die ggf. an einer Biene sitzende Varroamilbe detektiert wird und vom Sensor ein Werkzeug gesteuert wird, das die Varroamilbe von der Biene abzieht oder die Varroamilbe unmittelbar abtötet, letztendlich also unschädlich macht.
- Der Sensor kann dabei die räumlichen Koordinaten der erfassten Varroamilbe ermitteln und das Werkzeug dementsprechend zur Varroamilbe hin richten und zur mechanischen Beseitigung der Varroamilbe dieselbe unmittelbar ergreifen und von der Biene abziehen oder zur berührungslosen Beseitigung z. B. einen oder mehrere Laserstrahlen auf die Varroamilbe zu schießen. Möglich ist es auch, das Werkzeug mit wenigstens zwei elektrischen Elektroden zu versehen, die beide gleichzeitig an die Varroamilbe herangeführt werden und bei Berührung einen Stromstoß abgeben. Das Werkzeug kann auch einen mit Unterdruck arbeitenden Saugrüssel aufweisen, der die Milbe vom Körper der Biene absaugt. Der Sensor ist insbesondere so eingestellt, dass er nur auf Objekte anspricht, die der Größe der Varroamilben entsprechen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Sensor bzw. das Werkzeug auch nur dann aktiv wird, wenn er z. B. mittels Entfernungsmessung das erfasste Objekt als gegenüber seiner unmittelbaren Umgebung erhabenen Gegenstand erkennt.
- Vorzugsweise wird ein optischer Sensor eingesetzt, der mit einfachem Tages- oder entsprechend energiearmem Kunstlicht arbeitet, das die Bienen nicht beeinflusst. Dabei kann Kunstlicht mit einer Wellenlänge zur Anwendung gelangen, bei der sich die Varroamilbe besonders deutlich vom Körper der Biene abhebt. Auch kann der Sensor auf Farbunterschiede ansprechen, die zwischen Varroamilbe und Biene gegeben sind.
- Um die Bienen einzeln abtasten zu können, ist es zweckmäßig, im Bereich einer von Bienen benutzten Wegstrecke, insbesondere an der Einflugöffnung mindestens eine rohrförmige, dem Querschnitt der Bienen angepasste Passage anzuordnen, in die seitlich sowohl der Sensor als auch das Werkzeug hineinwirken. Vorzugsweise können wenigstens zwei aus Sensor und Werkzeug gebildete Einheiten quer zur Bewegungsrichtung der Bienen winkelversetzt angeordnet sein, um die jeweils erfasste Biene in einfacher Weise über ihren gesamten Umfang abtasten zu können. Das kann aber auch mit einer entlang eines Kreisbogens geführten Einheit erreicht werden.
- Die Erfindung ist nachfolgend an Hand der Skizzen von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
- Es zeigt:
-
1 einen Querschnitt durch eine unmaßstäblich dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer waagrechten Passage für Bienen und -
2 eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung, die einer Wabe zugeordnet ist. - Gemäß
1 ist ein nur teilweise dargestellter Bienenstock1 mit einer Zugangsöffnung2 für Bienen versehen, durch welche Bienen ein- und austreten können. In der Verlängerung der Zutrittsöffnung2 befindet sich innerhalb oder auch außerhalb des Bienenstocks1 zumindest ein dem Querschnitt einer Biene3 angepasstes Rohr4 , das die von der Biene3 zu benutzende Wegstrecke beim An- oder Abflug bestimmt. Radial zum Rohr4 ist ein Sensor5 und ein Werkzeug6 angeordnet, die beide in das Innere des Rohres4 wirken; sie können eine bauliche Einheit5 ,6 bilden. Durch die Vereinzelung der Bienen wird erreicht, dass der Sensor5 immer nur eine Biene3 abtastet und das Werkzeug6 zur Einwirkung nur auf die an der einen Biene3 festgestellte Varroamilbe7 freigibt. Auf dem Rücken der Biene3 ist beispielhaft die Varroamilbe7 dargestellt, Dabei bewegt sich die Biene3 gerade an der Einheit5 ,6 vorbei und der Sensor5 hat die sich z. B. durch ihre Form oder Farbe von dem Körper der Biene3 unterscheidende Varroamilbe7 detektiert. Der Sensor5 generiert daraufhin ein Signal, welches das an die Dimensionen der Varroamilbe7 angepasste Werkzeug6 derart steuert, dass sein Wirkungsbereich auf den aktuellen Ort der Varroamilbe7 gerichtet und auch aktiviert wird. - Das Werkzeug
6 kann ein Greifer in Miniaturausführung sein, der die Varroamilbe7 vom Körper der Biene3 löst oder eine Spitze bzw. eine Schneide sein, welche die Varroamilbe tödlich verletzt. Es kann auch eine energiereiche Strahlungsquelle enthalten, z. B. einen mehrstrahligen Laser, die ihre Strahlung konzentriert auf den Körper der Varroamilbe7 richtet. Das Werkzeug6 kann auch mit Elektroden versehen sein, die an oder in den Körper der Varroamilbe7 geführt werden und der Varroamilbe7 einen elektrischen Stromstoß versetzen. Vorzugsweise erfolgt der Eingriff des Werkzeugs6 zeitgleich an dem vom Sensor5 aktuell ermittelten Ort der Varroamilbe7 , um ein Nachführen des Werkzeugs6 abhängig von der Bewegung der Biene3 zu vermeiden – der Wirkungsbereich des Werkzeugs6 liegt also im unmittelbaren Erfassungsbereich des Sensors5 . - Der Sensor
5 spricht vorzugsweise auf optische Signale an und erfasst Farbunterschiede zwischen der Biene3 und der Varroamilbe7 , aus welchen der Ort der Varroamilbe7 ermittelt wird. Dabei hat der Sensor5 sein Empfindlichkeitsmaximum möglichst bei einer Farbe, welche die Milbe7 üblicherweise aufweist. Zusätzlich kann noch Licht auf die Wegstrecke9 geworfen werden, das optimal von der Varroamilbe7 reflektiert wird. Der Sensor5 kann aber auch eine Entfernungsmesseinrichtung umfassen, welche die übliche Kontur einer unbefallenen Biene mit der aktuell erfassten Kontur vergleicht und bei abweichenden Konturerhebungen das Werkzeug6 aktiviert. - Damit auch seitlich oder an der Unterseite der Biene
3 sitzende Varroamilben7 detektiert werden, ist es zweckmäßig, wenigstens zwei zueinander winkelversetzte Sensoren quer zur Bewegungsrichtung der Biene3 anzuordnen und jedem Sensor ein Werkzeug beizuordnen. Es kann aber auch ein Sensor mit Werkzeug in einen Ebene quer zur Bewegungsrichtung auf einer Kreisbogenführung geschwenkt werden, der den Umfang der Biene abtastet. - Zur Vermeidung von Stau an der Zutrittsöffnung ist es klar, dass dort mehrere Einrichtungen der erfindungsgemäßen Art nebeneinander angeordnet werden können, um alle zu- und abfliegenden Bienen von Varroamilben zu befreien.
- Des Weiteren ist es auch möglich, zumindest eine Einheit aus Werkzeug (
5 ) und Sensor (6 ) gemäß2 mit einem auf die Größe von Bienen abgestimmten Abstand parallel und zur Ebene der Oberfläche einer Wabe10 verstellbar anzuordnen und so auf deren Fläche befindliche Bienen3 und insbesondere Larven der Bienenbrut auf den Befall mit Varroamilben abzutasten und die Varroamilben unschädlich zu machen. - Um die einzelne Biene
3 im Bedarfsfall im Wirkungsbereich der Einheit5 und6 zu halten, kann davor und danach im Rohr4 je eine angedeutete Sperre12 vorgesehen werden, die bei einer auf die Wegstecke9 gelaufenen Biene3 den Rohrquerschnitt verschließen und dieselbe bis zum Abschluss des Abtastvorganges am Weiterlaufen hindern. - Bei der vorgeschlagenen Verfahrensweise und Nutzung der entsprechenden Vorrichtung werden die Bienen oder deren Larven ohne Einwirkung von chemischen Stoffen oder Wärme schonend und mit geringem Energieaufwand, der z. B. von einer kleinen Photovoltaikanlage und/oder einem Akku vor Ort gedeckt werden kann, von Varroamilben befreit.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19834345 C2 [0002]
Claims (22)
- Vorrichtung zur Bekämpfung von auf einer Biene sitzenden Varroamilben, dadurch gekennzeichnet, dass (
3 ) ein Sensors (5 ), der auf Eigenschaften der Varroamilbe (7 ) anspricht, die Biene abtastet und dass der Sensors (5 ) ein Werkzeug (6 ) steuert, welches die ermittelte Varroamilbe (7 ) unschädlich macht. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor kontinuierlich die räumlichen Koordinaten der an einer Biene (
3 ) erfassten Varroamilbe (7 ) ermittelt und dass abhängig von diesen Koordinaten das Werkzeug zur Varroamilbe (7 ) hin ausgerichtet und aktiviert wird. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (
5 ) nur auf Objekte mit einer den Abmessungen einer Varroamilbe (7 ) entsprechenden Größe anspricht. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass die Bienen (
3 ) einzeln über eine Wegstrecke (9 ) in eine Passage geleitet werden, die vom Sensor (5 ) überwacht wird. - Vorrichtung wenigstens nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich im Bereich einer von Bienen benutzten Wegstrecke (
9 ) ein Sensor (5 ) befindet, dessen Erfassungsbereich in Richtung auf die Wegstrecke (9 ) zu weist und dass der Sensor (5 ) beim Passieren einer Biene (3 ) mit einer daran sitzenden Varroamilbe (7 ) ein Steuersignal generiert, welches das Werkzeug (6 ) aktiviert und dass das Werkzeug die Varroamilbe (7 ) unschädlich macht. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor (
5 ) zum Einsatz gebracht ist, der räumliche und/oder optischer Abweichungen vom normalen Profil oder der Farbgebung des Körpers der Biene auswertet. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (
5 ) eine Entfernungsmesseinrichtung aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (
5 ) sein Empfindlichkeitsmaximum bei einer Farbe aufweist, die die Varroamilben (7 ) haben. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (
5 ) nur auf Objekte mit Abmessungen zwischen 0,5 mm und 2 mm reagiert. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Wegstrecke (
9 ) ein Lichtstrahl gerichtet ist, der optimal von der Varroamilbe (7 ) reflektiert wird. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (
6 ) einen Greifer aufweist, der an die Dimensionen der Varroamilbe (7 ) angepasst ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (
6 ) Elektroden aufweist, die an den Körper der Varroamilbe (7 ) angelegt oder in den Körper der Varroamilbe (7 ) eingedrückt werden. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektroden elektrisch gespeist sind.
- Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (
6 ) wenigstens einen Laserstrahl auf die jeweils erfasste Varroamilbe (7 ) richtet. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (
6 ) ein energetisches Strahlungsfeld erzeugt, das am oder im Körper der Varroamilbe (7 ) konzentriert ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (
6 ) wenigstens zwei Laserstrahlquellen aufweist, deren Strahlen im Körper der Varroamilbe (7 ) fokussiert sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (
5 ) mit dem Werkzeug (6 ) im Bereich der Einflugöffnung (2 ) eines Bienenstocks (1 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass die Wegstrecke (
9 ) durch ein Rohr (4 ) bestimmt ist, dessen Querschnitt an den Querschnitt einer Biene angepasst ist, in das hinein sowohl der Sensor (5 ) als auch das Werkzeug (6 ) wirken. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei zueinander winkelversetzte Sensoren (
5 ) quer zur Bewegungsrichtung der erfassten Biene angeordnet sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (
5 ) mit dem Werkzeug (6 ) im Bienenstock in einem an die Größe der Bienen und/oder Bienenpuppen angepassten Abstand an einer Führung (11 ) über die dort befindlichen Waben (10 ) geführt wird. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug einen mit Luftunterdruck arbeitenden Saugrüssel aufweist, der die detektierte Varroamilbe erfasst und von der Biene ablöst.
- Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug einen Greifer aufweist, der die detektierte Varroamilbe erfasst und von der Biene ablöst.
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