-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bett nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Solche Betten mit Unterfederung und Liegematratze sind bereits seit langem bekannt. Die Unterfederung dient bei dieser Art von Betten als Auflage für die Liegematratze. Ist die Unterfederung gleichzeitig als Bettgestell ausgebildet, wird diese Art von Betten mit integrierter Federung auch als gepolsterter Bettenboden oder Boxspring-Bett bezeichnet. Alternativ kann ein separates Bettgestell vorgesehen sein, in das die Unterfederung eingelegt wird.
-
Betten mit Unterfederung weisen im Vergleich zu Betten, bei denen beispielsweise ein Lattenrost vorgesehen ist, einen hohen Liegekomfort auf, da bei Betten mit einer Unterfederung anders als bei Betten mit einem Lattenrost die Elastizität/Stützkraft auch über die Breite der Unterfederung gleichmäßig verteilt ist. Dieser Vorteil macht sich insbesondere bei breiten Betten bzw. Doppelbetten bemerkbar. Dennoch besteht auch bei Betten mit Unterfederung der Wunsch, den Liegekomfort weiter zu optimieren.
-
So werden beispielsweise doppellagige Federkernschichten in einer Unterfederung verwendet, um die Elastizität/Stützkraft der Unterfederung zu beeinflussen und somit einen besseren Liegekomfort zu erhalten.
-
Bei bisher bekannten Unterfederungen ist es jedoch technisch sehr aufwendig, die Elastizität/Stützkraft der Unterfederung jeweils individuell an die Bedürfnisse eines Einzelnen anzupassen.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gattungsgemäßes Bett bereitzustellen, das einen verbesserten Liegekomfort aufweist und das auf einfache Weise individuell an die Bedürfnisse eines Benutzers bezüglich des Liegekomforts anpassbar ist.
-
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass bei einem Bett mit wenigstens einer Unterfederung und wenigstens einer Liegematratze, wobei die wenigstens eine Unterfederung einen Rahmen, einen Unterfederungspolsterkern, eine Unterfederungspolsterkernauflage und ein Unterfederungsbezug aufweist, eine Zwischenfederung vorgesehen ist, die zwischen der wenigstens einen Unterfederung und der wenigstens einen Liegematratze angeordnet ist und einen Zwischenfederungspolsterkern, eine Zwischenfederungspolsterkernauflage und einen Zwischenfederungsbezug aufweist.
-
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Unterfederung Grenzen in der Funktionsverbesserung beispielsweise bezüglich der Elastizität/Stützkraft aufweist. Es wurde erkannt, dass beispielsweise bei doppellagigen Federkernschichten die Bewegungsfreiheit der einzelnen Federkernschichten begrenzt ist und die Federkernschichten wie eine Einheit reagieren. Weiterhin wurde erkannt, dass sich der Schwingungscharakter einer Unterfederung vom dem Schwingungscharakter einer Unterfederung mit einer getrennt von der Unterfederung ausgebildeten Zwischenfederung deutlich unterscheidet. Der Schwingungscharakter der Unterfederung mit der getrennt vor der Unterfederung ausgebildeten Zwischenfederung führt bei einem Benutzer zu einem deutlich verbesserten Liegekomfort im Vergleich zu herkömmlichen Unterfederungen. Darüber hinaus ermöglicht die Kombination Unterfederung – Zwischenfederung auf einfache Weise eine Feinabstimmung der vom Benutzer individuell gewünschten Elastizität/Stützkraft der aus Unterfederung und Zwischenfederung gebildeten Auflage für eine Liegematratze.
-
Wenn auch bekannt ist, dass die Elastizität/Stützkraft einer Liegematratze an die Bedürfnisse eines Benutzers anpassbar ist, hat der Anpassungsgrad einer Liegematratze an die Bedürfnisse eines Benutzers seine Grenzen. Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung lässt sich der Liegekomfort eines Betts weiter verbessern, da aufgrund einer geeigneten Kombination aus Unterfederung, Zwischenfederung und Liegematratze eine optimale Anpassung der gewünschten Elastizität/Stützkraft bzw. Schwingungsverhalten an die Bedürfnisse eines Benutzers möglich ist.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der Unterfederungspolsterkern eine über die Länge und/oder Breite der Unterfederung unterschiedliche Elastizität/Stützkraft auf. So kann beispielsweise bei Doppelbetten die Elastizität/Stützkraft auf beiden Liegeplätzen der Unterfederung unterschiedlich ausgebildet sein. Dies ermöglicht eine Anpassung des Liegekomforts an die jeweilige Körperform bzw. an das Körpergewicht der beiden Benutzer eines Doppelbetts.
-
Weiterhin ist es bevorzugt, dass der Zwischenfederungspolsterkern eine über die Länge und/oder Breite der Zwischenfederung unterschiedliche Elastizität/Stützkraft aufweist. Mittels der über die Länge und/oder Breite unterschiedlichen Elastizität/Stützkraft des Zwischenfederungspolsterkerns, kann beispielsweise bei Doppelbetten eine weitere Optimierung des Liegekomforts bzw. eine Feinabstimmung des Liegekomforts in Bezug auf den Unterfederungspolsterkern vorgenommen werden, so dass eine optimale Anpassung des Liegkomforts an die Körperform bzw. an das Körpergewicht der Benutzer des Doppelbetts erreicht wird.
-
Der Liegekomfort einer Unterfederung bzw. Zwischenfederung wird in der Regel maßgeblich von der Elastizität/Stützkraft im Schulter, Becken- und Lordosenbereich bestimmt. Vorteilhafterweise kann der Zwischenfederungspolsterkern im oberen Abschnitt eine im Vergleich zum unteren Abschnitt des Zwischenfederungspolsterkerns unterschiedliche Elastizität/Stützkraft aufweisen. Die Zwischenfederung kann somit drehbar gestaltet werden, so dass sowohl der obere als auch der untere Abschnitt der Zwischenfederung als Schulterbereich verwendet werden können. Dies ermöglicht die Bereitstellung zweier verschiedener Grade an Elastizität/Stützkraft im Schulterbereich in einer Zwischenfederung, was bezüglich der Herstellungs- und Lagerkosten von Vorteil ist. Darüber hinaus kann ein Benutzer auf einfache Weise selbst eine Anpassung an seine Bedürfnisse bezüglich des Liegekomforts vornehmen.
-
Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist die Elastizität/Stützkraft des Zwischenfederungspolsterkerns über die Länge und/oder Breite der Zwischenfederung einstellbar. Dies ermöglicht auf einfache Art und Weise eine nachträgliche Anpassung des Liegekomforts an die individuelle Körperform und/oder an das Gewicht eines Benutzers. Beispielsweise kann die Zwischenfederung einen abnehmbaren bzw. öffenbaren Zwischenfederungsbezug und wenigstens ein austauschbares Polsterkernmodul aufweisen.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind an beiden Längsseiten und an den beiden Querseiten des Rahmens der Unterfederung freischwingende Kanten ausgebildet. Die freischwingenden Kanten bilden eine Art Einfassung, in die beispielsweise die Zwischenfederung eingelegt werden kann, so dass die Zwischenfederung verrutschsicher auf der Unterfederung liegt.
-
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind zwei nebeneinander angeordnete Unterfederungen vorgesehen, wobei bei jeder Unterfederung an einer Längsseite und an den beiden Querseiten des Rahmens freischwingende Kanten ausgebildet sind. Die beiden Unterfederungen können somit so zusammengestellt werden, dass sie eine Einfassung für eine Zwischenfederung eines Doppelbettes ausbilden.
-
In diese so gebildete Einfassung kann eine einteilige oder zweiteilige Zwischenfederung eingelegt werden. Eine einteilige Zwischenfederung hat den Vorteil, dass eine einheitliche Liegefläche gebildet wird, so dass kein Spalt oder Schlitz oder dergleichen über die gesamte Liegefläche des Bettes entsteht, welcher den Liegekomfort beeinträchtigen könnte. Auf dieser ein- oder zweiteiligen Zwischenfederung ist bevorzugt eine ein- oder zweiteilige Liegematratze vorgesehen.
-
Um auch an den Bettkanten eine gute Sitz- bzw. Liegequalität bereitzustellen, sind die freischwingenden Kanten bevorzugt aus wenigstens einem der Materialien Federn, Taschenfedern, Schaumstoff, Latex oder Abstandsgewirke hergestellt.
-
Bevorzugte Ausführungsformen werden anhand der beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben, in denen zeigen:
-
1 den Aufbau eines Bett in teilweise zerlegter Darstellung;
-
2 einen Querschnitt durch die Unterfederung der 1;
-
3 eine erste Ausführungsform einer Zwischenfederung mit abgenommenem Bezug;
-
4 einen Zwischenfederungspolsterkern einer Zwischenfederung gemäß einer zweiten Ausführungsform; und
-
5 zwei Unterfederungen eines Doppelbettes
-
1 zeigt ein Bett 10 in teilweise zerlegter Darstellung mit einer Unterfederung 12, einer Zwischenfederung 14 und einer Liegematratze 16. Auf der Oberseite der Unterfederung 12 sind entlang der Längs- und Querseiten der Unterfederung 12 freischwingende Kanten 18 vorgesehen.
-
Die freischwingenden Kanten 18 bilden eine Einfassung für die Zwischenfederung 14 aus. Die Liegematratze 16 liegt im Gebrauchszustand auf der Zwischenfederung 14 sowie den freischwingenden Kanten 18 auf.
-
2 zeigt einen Querschnitt durch die Unterfederung 12. Die Unterfederung 12 weist einen Rahmen 20, einen Unterfederungspolsterkern 22 in Form eines Federkerns, eine Unterfederungspolsterkernauflage 24 und einen nicht dargestellten Unterfederungsbezug auf.
-
Die Unterfederungspolsterkernauflage 24 ist eine weiche Auflage und kann aus mehreren Materiallagen bestehen, wobei als Material vorzugsweise Schaum, Latex, tierische oder pflanzliche Fasern oder Abstandsgewirke verwendet wird.
-
Wenn in 2 auch Federn für den Unterfederungspolsterkern 22 dargestellt sind, so sind statt der Federn auch Taschenfedern, Schaumstoff, Latex oder Abstandsgewirke als Unterfederungspolsterkern einsetzbar.
-
3 zeigt die Zwischenfederung 14 mit abgenommenem Zwischenfederungsbezug. Die Zwischenfederung 14 umfasst einen Zwischenfederungspolsterkern 26, eine Zwischenfederungspolsterkernauflage 28 und eine textile Unterlage 29. In 3 ist ein Federkern als Zwischenfederungspolsterkern 26 dargestellt. Der Zwischenfederungspolsterkern 26 kann jedoch auch aus einem Taschenfederkern, Schaumkern, Latex oder einem Kern aus Abstandsgewirken bestehen.
-
Die Zwischenfederungspolsterkernauflage 28 ist ein weiches Material und kann mehrlagig ausgebildet sein und aus einem oder mehreren der Materialien Schaum, Latex, tierischen oder pflanzlichen Fasern oder Abstandsgewirken bestehen.
-
Sowohl die Unterfederung 12 als auch die Zwischenfederung 14 weisen über ihre Länge und Breite eine unterschiedliche Elastizität/Stützkraft auf. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass Federn oder Taschenfedern mit einer unterschiedlichen Härte verwendet werden.
-
In 4 ist eine weitere Ausführungsform einer Zwischenfederung 114 für ein Doppelbett mit zwei Liegeflächen mit abgenommener Zwischenfederungspolstorkernauflage und Zwischenfederungsbezug dargestellt. Auf der Oberfläche des Zwischenpolsterkerns 26 sind Federreihen in Längs- und Querrichtung schematisch als punktierte Linie dargestellt. Eine Gruppe von Federn 130 kann zu einem Modul 32 zusammengefasst werden. Die in 4 dargestellten Module 32 sind beispielhaft im oberen und mittleren Abschnitt der Zwischenfederung angeordnet.
-
Ist die Zwischenfederung 14 mit einem abnehmbaren oder öffenbaren Bezug ausgestattet, so können die Module 32 mit einer gegebenen Elastizität/Stützkraft entnommen werden, um sie durch andere Module mit einer anderen Elastizität/Stützkraft zu ersetzen.
-
Die Module werden jeweils so ausgewählt, dass die Zwischenfederung 114 die optimale Elastizität/Stützkraft für eine gegebene Körperform und für ein gegebenes Körpergewicht aufweist. Der Liegekomfort ist somit optimal an die Bedürfnisse der Benutzer individuell anpassbar. Die austauschbaren Module befinden sich bevorzugt im Schulter-, Lordosen- oder Beckenbereich, da insbesondere in diesem Bereich der Liegekomfort am wirkungsvollsten an die individuelle Körperform bzw. an das individuelle Körpergewicht angepasst werden kann. Wenn gewünscht, können die Module jedoch auch in anderen Bereichen eingesetzt werden.
-
Da die Zwischenfederung 114 von der Unterfederung unabhängig ausgebildet ist und einen abnehmbaren bzw. öffenbaren Bezug aufweist, kann die Anpassung an den Liegekomfort einer einzelnen Person einfach und vor allem auch nachträglich, d. h. nach Fertigstellung der eigentlichen Unterfederung, erfolgen.
-
5 zeigt eine zweite bevorzugte Ausführungsform eines Bettes, bei der zwei Unterfederungen 12 nebeneinander angeordnet sind. Bei der in 5 dargestellten Ausführungsform ist bei jeder Unterfederung 12 jeweils an den beiden Querseiten und an einer Längsseite eine freischwingende Kante 118 ausgebildet. Stellt man die beiden Unterfederungen 12 mit den entsprechend ausgebildeten freischwingenden Kanten 118 in geeigneter Weise nebeneinander, wird eine Einfassung für eine Zwischenfederung ausgebildet. Die Zwischenfederung kann zweiteilig bzw. einteilig ausgebildet sein. Bei einer einteiligen Zwischenfederung besteht der Vorteil, dass diese keinen Stoß in der Mitte des Bettes ausbildet. Mit einer darauf angeordneten einteiligen Liegematratze wird ein optimaler Liegekomfort erreicht, ohne dass in der Mitte des Bettes ein Spalt den Liegekomfort beeinträchtigen würde.
-
Sowohl bei der in 1 als auch bei der in 5 dargestellten Ausführungsform sind die freischwingenden Kanten 18, 118 aus einem weichen Material wie etwa Federn, Taschenfedern, Schaumstoff, Latex oder Abstandsgewirken hergestellt. Auch Kombinationen der Materialien sind denkbar. Diese hat den Vorteil, dass das Sitzen auf der Bettkante angenehm gestaltet ist.
-
Stellt man zwei Unterfederungen gemäß der in 1 dargestellten Ausführungsform zu einem Doppelbett zusammen, weisen die weichen freischwingenden Kanten 18 im Vergleich zu beispielsweise einem Holzrahmen einen deutlich höheren Liegekomfort in der Mitte des Doppelbettes auf.
-
Wenn auch nicht dargestellt, so kann das Bett weiterhin einen Matratzentopper sowie ein Kopfteil umfassen.
-
Zusammengefasst lässt sich mithilfe der vorliegenden Erfindung ein Bett mit Unterfederung auf einfache Art und Weise auf die individuellen Bedürfnisse eines Benutzers einstellen.