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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Presskörpern aus pflanzlichen Extrakten gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.
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Vorrichtung zur Herstellung von Presskörpern aus pflanzlichen Extrakten werden dazu benutzt, Feuchtigkeit aufweisende pflanzliche Extrakte durch das Pressen zu entfeuchten und dadurch länger haltbar zu machen und gleichzeitig in eine kompakte Form zu bringen. Wasserrückstände in pflanzlichen Extrakten, die häufig auch ölige oder harzige Komponenten aufweisen, können zu einem Schimmelbefall führen. Daher ist zur Verlängerung der Haltbarkeit derartiger Extrakte ein derartiger Wasseranteil zu entfernen, was üblicherweise durch entsprechendes Pressen erfolgt.
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In der Industrie wird ein derartiger Pressvorgang üblicherweise mit speziellen hydraulischen Pressen vorgenommen, die mit hohen Pressdrücken eine weitgehende Entwässerung auch größerer Mengen der Extrakte erreichen. Speziell für das Durchführen derartiger Entwässerungen von Extrakten für die Heimanwendung sind aber auch kleinere Vorrichtungen bekannt, die auch nur kleine Mengen zu pressender Extrakte verarbeiten können. Derartige Pressen für die Heimanwendung weisen meist eine einem handelsüblichen Hydraulikheber z. B. aus dem Kraftfahrzeugbereich entsprechenden Grundaufbau auf, bei dem ein manuell betätigbarer Handhebel ein Öl innerhalb des Hydraulikhebers unter Druck setzt und aufgrund des Öl-drucks ein an einer Kolbenstange befestigter Stößel unter großer Kraft verschoben wird. Wird dieser Stößel dabei in eine Aufnahme für die zu pressenden Extrakte eingedrückt, so können für kleinere Mengen von Extrakten hohe Pressdrücke erreicht und die Extrakte wirkungsvoll entwässert werden.
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Eine solche Presseinrichtung wird von der kanadischen Firma Trimpro unter dem Handelsnamen Jack Puck vertrieben. Nachteilig an dem dort benutzten Aufbau der Presseinrichtung ist zum einen der voluminöse Aufbau der Vorrichtung, da die Aufnahme für die Extrakte über stangenartige Zuganker an einer Grundplatte festgelegt ist, auf der auch die Presseinrichtung selbst angeordnet ist. Die Zuganker umgeben dabei die Presseinrichtung und behindern dadurch die Zugänglichkeit der Presseinrichtung bei der Benutzung. Zum anderen ist die Aufnahme für die Extrakte komplex aufgebaut und weist mehrere Teile auf, die vor und nach der Benutzung gehandhabt und auch gereinigt werden müssen. Die Aufnahme besteht dabei aus einem etwa zylindrisch-rohrartigem Grundkörper, der über seitliche Befestigungsaugen auf die Zuganker aufgesteckt werden muss. Eine als Widerlager für den Pressvorgang dienende Abschlussplatte muss dann zusätzlich auf die Aufnahme gesteckt und mit der Aufnahme mit separaten Schrauben an den Zugankern festgelegt werden. Sowohl beim Befüllen der Aufnahme mit dem ungepressten Extrakt als auch nach dem Pressvorgang müssen diese Teile gehandhabt und teilweise auch gereinigt werden, wodurch die Benutzung dieser Vorrichtung unkomfortabel und aufwändig wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen grundsätzlich bekannten Aufbau einer gattungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung von Presskörpern aus pflanzlichen Extrakten derart weiter zu entwickeln, dass der Aufbau einfacher und die Handhabung der Vorrichtung verbessert wird.
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Die Losung der erfindungsgemäßen Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 in Zusammenwirken mit den Merkmalen des Oberbegriffes. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Herstellung von Presskörpern aus pflanzlichen Extrakten, aufweisend eine Presseinrichtung mit einer hohlen Aufnahme für das zu pressende Gut und einem kolbenartig in die Aufnahme für das zu pressende Gut eintauchenden Stößel. Eine derartige gattungsgemäße Vorrichtung wird dadurch in erfindungsgemäßer Weise weiter entwickelt, dass die Aufnahme für das zu pressende Gut direkt und den kolbenartig in die Aufnahme eintauchenden Stößel umgebend an der Presseinrichtung selbst festgelegt ist. Eine derartige, unmittelbar an der Presseinrichtung erfolgende Festlegung der Aufnahme verringert sowohl die Anzahl der für die Festlegung benötigten Bauteile und erreicht zusätzlich eine wesentliche Verkleinerung der Baugröße der gesamten Vorrichtung. Aufnahme und Presseinrichtung bilden eine Einheit, wobei in besonders vorteilhafter Weise die Aufnahme über einen Adapter an der Presseinrichtung lösbar festgelegt sein kann. Hierdurch wird es möglich, handelsübliche etwa einem herkömmlichen Hydraulikheber entsprechende Zukaufteile zu verwenden, die nur noch zur Festlegung des Adapters für die Aufnahme modifiziert werden müssen. Zum anderen Kann die Aufnahme etwa für Reinigungszwecke leicht von der Presseinrichtung getrennt werden und lässt sich damit einfach und schnell sauber halten. Von Vorteil ist es dabei, wenn die Aufnahme im Bereich des Stößelaustritts an der Presseinrichtung festgelegt ist, so dass der Stößel selbst gar nicht frei liegt und von der Aufnahme bzw. dem Adapter umgeben wird.
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Ein besonders einfacher und vielfach erprobter Aufbau der Presseinrichtung lässt sich erreichen, wenn die Presseinrichtung den Stößel hydraulisch betätigt und den Stößel innerhalb der Aufnahme verschiebt, wobei die Presseinrichtung einen einem herkömmlichen Hydraulikheber entsprechenden Grundaufbau aufweisen kann, bei der der Stößel als Teil des Kolbens über einen manuell erzeugten Druck in dem Hydraulikheber verstellbar ist. Derartige Hydraulikheber sind etwa aus dem Kraftfahrzeugbereich als kleine Wagenheber vielfach bekannt und können als standardisierte Zukaufteile bezogen werden.
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In einer vorteilhaften Gestaltung ist vorgesehen, dass die Aufnahme eine aus einem Zylinderrohr gebildete Umgrenzung des Einfüllraums für die pflanzlichen Extrakte aufweist. Ein Zylinderrohr kann dabei den üblicherweise zylindrischen Stößel dicht umgeben und eine sichere Abdichtung des Extraktes während des Pressens bilden.
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Zudem ist ein Zylinderrohr einfach und in passenden Abmessungen kostengünstig herstellbar und gegenüber den beim Pressen auftretenden Zugkräften sehr stabil.
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In weiterer Ausgestaltung kann die Aufnahme an ihrem dem Stößeleintritt gegenüberliegenden Ende einen lösbaren Deckel aufweisen, der als Widerlager gegen den Pressdruck beim Pressvorgang dient. Der zu pressende Extrakt wird dabei beim Pressvorgang durch die zylinderrohrförmige Aufnahme, den Stößel und den Deckel vollflächig umschlossen und erlaubt damit eine sichere Erzeugung der zum Trocknen erforderlichen Pressdrücke. Hierbei ist es von Vorteil, wenn der Deckel mit dem Zylinderrohr der Aufnahme verschraubt werden kann, da hierdurch die Handhabung von Deckel und Aufnahme erleichtert gleichzeitig für einen druckdichten Abschluss gesorgt wird. Weiterhin ist es von Vorteil, wenn dadurch der Deckel zum Ausstoßen des gepressten Gutes von der Aufnahme gelöst werden kann.
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Die Benutzung der Vorrichtung wird ebenfalls dadurch verbessert, dass durch den erfindungsgemäßen Aufbau das gepresste Gut durch Verstellen des Stößels in Richtung auf das deckelseitige Ende der Aufnahme ausgeworfen werden kann, allein indem der Deckel von der Aufnahme entfernt und der Stößel weiter in Richtung auf das deckelseitige Ende der Aufnahme verstellt wird.
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Die Benutzung der Vorrichtung wird weiter dadurch verbessert, dass die Grundplatte in mindestens einer Richtung Abmessungen aufweist, durch die die beim Pressen auf die Vorrichtung ausgeübten Hebelkräfte sicher abstützbar sind. Hierdurch kann eine sichere Ausführung des Pressvorgangs gewährleistet werden, da die Vorrichtung beim Pressen durch die verbesserte Abstützung in der Kraftrichtung des Presshebels nicht mehr so einfach kippen und die Vorrichtung daher immer bestimmungsgemäß genutzt werden kann.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt die Zeichnung.
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Es zeigen:
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1 – eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit eingefahrenem Stößel und noch nicht gepresstem Extrakt in einem Teilschnitt,
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2 – die Vorrichtung gemäß 1 mit ausgefahrenem Stößel und gepresstem Extrakt,
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3a – modifiziertes Abschlussstück des verwendeten Hydraulikhebers mit außen angeordneten Zusatzgewinde,
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3b – Adapter zur Festlegung des Zylinderrohrs der Aufnahme.
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In den 1 und 2 ist eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 in einem Teilschnitt dargestellt, in der 1 mit eingefahrenem Stössel 5 und noch nicht gepresstem Extrakt 14 und in der 2 mit ausgefahrenem Stößel 5 und gepresstem Extrakt 14.
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Die Vorrichtung besteht dabei aus einem nur skizzenhaft dargestellten Unterteil, bestehend aus einer Grundplatte 7 und einem auf der Grundplatte 7 befestigten Hydraulikheber 2. Dieser Hydraulikheber 2 besitzt dabei einen grundsätzliche bekannten Aufbau, bei dem eine Druckflüssigkeit, z. B. ein Hydrauliköl, aber einen nicht dargestellten Pumpmechanismus von Hand unter Druck gesetzt wird und in einen nicht weiter erkennbaren Kolben gepresst wird, dessen Kolbenstange 6 oberseitig aus dem Hydraulikheber 2 heraus ragt und unter Druck nach oben weiter ausfahren kann. Derartige Hydraulikheber 2 sind beispielsweise als Wagenheber grundsätzlich bekannt und müssen daher hier nur insoweit beschrieben werden, wie dies für das Verständnis der Erfindung notwendig ist. Nach dem Aufbringen des Drucks z. B. beim Wagenheben kann der Druck mittels einer Ablassschraube 8 wieder gesenkt werden, wodurch die Kolbenstange 6 wieder nach unten zurück fährt.
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Es ist grundsätzlich bekannt, derartige Hydraulikheber 2 auch für Vorrichtungen zum Pressen von Extrakten 14 zu verwenden, da hierdurch mit wenig Aufwand und frei zukaufbaren Bauteilen eine entsprechende Vorrichtung 1 zum Pressen aufgebaut werden kann. Die Anordnung der als Zylinderrohr 3 ausgebildeten Aufnahme 3, 4 bei der Konstruktion gemäß den 1 und 2 ist aber besonders vorteilhaft.
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Hierzu wird das in 3a noch einmal vergrößerte Abschlussstück 9 des Hydraulikhebers 2, in dem eine umlaufende Nut 17 zur Aufnahme eines die Hydraulikflüssigkeit abdichtenden O-Rings 13 vorgesehen ist, um ein zusätzliches Außengewinde 12 ergänzt. Mit dem Innengewinde 16 wird das Abschlussstück 9 auf ein entsprechendes Gegengewinde des Hydraulikhebers 2 geschraubt, wobei das außenseitig angeordnete zusätzliche Gewinde 12 zum Aufschrauben eines in 3b noch einmal vergrößert dargestellten Adapaters 10 dient. Dieser Adapter 10 weist wiederum ein Innengewinde 11 auf, das passend zu einem Außengewinde in einem Endbereich des Zylinderrohres 3 ausgebildet ist und mit dem das Zylinderrohr 3 in den Adapter 10 eingeschraubt werden kann. Hierdurch bilden Abschlussstück 9, Adapater 10, Kolbenstange 6 und der endseitig der Kolbenstange 6 angeordnete Stößel 5 mit dem Zylinderrohr 3 eine koaxiale Anordnung. Stößel 5, Innenwände des Zylinderrohrs 5 und ein andernends endseitig des Zylinderrohres 3 mit einem Gewinde 15 aufgeschraubter Deckel 4 bilden dabei die Aufnahme für den zu pressenden Extrakt 14.
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Wird nun durch den nicht dargestellten Handhebel des Hydraulikhebers 2 der Kolben des Hydraulikhebers 2 unter Druck gesetzt, so fährt die Kolbenstange 6 und damit der Stößel 5 senkrecht nach oben aus und drückt den Extrakt 14 in die aus der Innenwandung des Zylinderrohrs 3 und den Deckel 4 gebildete Vertiefung. Je größer der Druck des Stößels 5 wird, umso mehr Wasser wird aus dem Extrakt 14 heraus gepresst und umso mehr komprimiert sich der Extrakt 14, der sich wie in 2 dargestellt schließlich in etwa in Form einer flachen Scheibe unterseitig des Deckels 4 ansammelt.
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In diesem Endzustand des gepressten Extraktes 14 kann der Druck des Stößels 5 durch Betätigen der Ablassschraube 8 abgebaut werden, wodurch der Stößel 5 und die Kolbenstange 6 senkrecht nach unten fahren. Der gepresste Extrakt 14 kann dann aus dem Inneren des Zylinderrohrs 3 dadurch entfernt werden, dass der Deckel 4 abgeschraubt und der gepresste Extrakt 14 nach oben aus der vom Deckel 4 freigegebenen Öffnung entnommen wird. Eine solche Entnahme kann dadurch vereinfacht werden, wenn nach einer kurzen Entlastung des Druckes des Stößels 5 der Deckel 4 abgeschraubt und danach der gepresste Extrakt 14 durch erneutes Druckbeaufschlagen des Kolbens und daraus sich ergebendes Verschieben des Stößels 5 nach oben oberseitig aus dem Zylinderrohr 3 heraus geschoben wird. Dies ist immer dann hilfreich, wenn durch die Komprimierung des gepressten Extraktes 14 eine entsprechende Klemmung des gepressten Extraktes 14 in dem Zylinderrohr 3 überwunden werden muss.
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Zur Reinigung der Vorrichtung 1 muss lediglich das Zylinderrohr 3 von dem Adapter 10 abgeschraubt und innenseitig gereinigt werden. Ebenfalls müssen die Innenseite des Deckels 4 und die Oberseite des Stößels 5 gereinigt werden, die aber nach Abschrauben von Deckel 4 und Zylinderrohr 5 unmittelbar zugänglich sind.
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Die Grundplatte 7 weist in mindestens einer Richtung derartige Abmessungen auf, dass die von dem nicht dargestellten Pumpmechanismus beim Pressen von Hand auf die Vorrichtung 1 ausgeübten Hebelkräfte sicher abgestützt werden können. Hierdurch ist eine sichere Ausführung des Pressvorgangs gewährleistet, indem die Vorrichtung beim Pressen nicht kippen kann und daher immer bestimmungsgemäß genutzt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Hydraulikheber
- 3
- Zylinderrohr
- 4
- Deckel
- 5
- Stößel
- 6
- Kolbenstange
- 7
- Grundplatte
- 8
- Ablassschraube
- 9
- Abschlussstück
- 10
- Adapter
- 11
- Gewinde
- 12
- Gewinde
- 13
- Dichtring
- 14
- Extrakt
- 15
- Gewinde
- 16
- Gewinde
- 17
- Nut