-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Medikamentenausgabevorrichtung, insbesondere für die Ausgabe von Betäubungsmitteln.
-
Ausgabevorrichtungen, wie beispielsweise ein Zigarettenautomat, die prinzipiell geeignet sind, auch Medikamente auszugeben, sind aus dem Stand der Technik zahlreich bekannt. Allerdings erfüllen diese nicht die besonderen Anforderungen, die für die Ausgabe von Medikamenten, insbesondere Betäubungsmitteln, sinnvoll bzw. gesetzlich vorgeschrieben sind.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine Medikamentenausgabevorrichtung anzugeben, die den gesetzlichen Anforderungen gerecht werden kann und weitere Vorteile realisiert.
-
Gelöst wird die Aufgabe durch eine Medikamentenausgabevorrichtung gemäß Anspruch 1 sowie ein System gemäß Anspruch 12. Die abhängigen Unteransprüche 2 bis 11 sowie 13 geben vorteilhafte Weiterbildungen an.
-
Die erfindungsgemäße Medikamentenausgabevorrichtung weist einen vor unbefugten Zugriffen geschützten Aufbewahrungsbereich zur Aufbewahrung von Medikamenten sowie eine gegen unbefugte Entnahme gesicherte Ausgabevorrichtung zur Ausgabe von Medikamenten auf. Darüber hinaus ist ein Authentifizierungsmittel zur Authentifizierung eines Benutzers vorgesehen. Eine Schnittstelle zur Anbindung an eine Datenverarbeitungsanlage sowie eine Eingabevorrichtung zur Anforderung einer Menge eines Medikamentes und eine Vorrichtung zur Erfassung einer Identifizierung eines Patienten und eine Vorrichtung zur Erfassung einer Chargennummer des ausgegebenen Medikamentes sind ebenfalls beinhaltet. Dabei ist die Medikamentenausgabevorrichtung so eingerichtet, dass jede Ausgabe unter Vermerk des authentifizierten Benutzers, des ausgegebenen Medikamentes, der ausgegebenen Menge, der Chargennummer des ausgegebenen Medikamentes sowie Identifikation des Patienten fälschungssicher dokumentiert und/oder zur fälschungssicheren Dokumentation fälschungssicher an die Datenverarbeitungsanlage übertragen wird.
-
Der vor unbefugten Zugriffen geschützte Aufbewahrungsbereich sorgt für eine gesicherte Aufbewahrung der Medikamente. Ein unbefugter Zugriff ist dabei insbesondere ein solcher, der nicht vorher von der Medikamentenausgabevorrichtung bzw. in Kombination mit einer entsprechenden Datenverarbeitungseinrichtung freigegeben wurde. Somit ist ein unbefugter Zugriff insbesondere ein solcher, der nicht erfolgreich authentifiziert wurde und ebenfalls ein solcher, der ohne Authentifizierung versucht, Zugriff zu nehmen.
-
Selbiges gilt für die gesicherte Ausgabevorrichtung.
-
Als Authentifizierungsmittel zur Authentifizierung eines Benutzers kommen zahlreiche Möglichkeiten in Frage. Denkbar sind hier z. B. Kartenlesegeräte, Fingerabdrucksensoren, Retinascanner, Passwörter oder ähnliches. Dabei kann auch eine berührungslose Authentifizierung vorgesehen sein. Die Authentifizierung kann dabei gegen eine in der Medikamentenausgabevorrichtung beinhaltete Liste bzw. Datenbank oder gegen eine solchen in einer angebundenen Datenverarbeitungsanlage erfolgen. Dabei kann die Authentifizierung auch zur Ausgabe nur einiger der Medikamente erfolgen. Weitere Differenzierungen sind denkbar.
-
Die Schnittstelle zur Anbindung an eine Datenverarbeitungsanlage bietet Vorteile bezüglich der Authentifizierung sowie Administration und Dokumentation. Auch können darüber Benachrichtigungen, beispielsweise über den Füllstand in der Medikamentenausgabevorrichtung oder Benachrichtigungen über Versuche von unbefugtem Zugriff übermittelt werden.
-
Als Schnittstelle kommen hier zahlreiche Möglichkeiten in Frage. Diese können beispielsweise in drahtlosen Kommunikationsmitteln oder einer Netzwerkanbindung bestehen. Auch bezüglich der Kommunikation über diese Schnittstelle sind zahlreiche Lösungen denkbar.
-
Die Eingabevorrichtung zur Anforderung einer Menge eines Medikamentes ist eingerichtet um ein Medikament sowie eine entsprechende Menge zu spezifizieren. Bei der Menge kann es sich beispielsweise um die Anzahl von Packungen oder auch die Packungsgröße handeln. Als Eingabevorrichtungen kommen zahlreiche Möglichkeiten in Frage. Beispielsweise kann eine Tastatur oder ein Touchscreen vorgesehen sein. Auch sind andere Eingabevorrichtungen denkbar. Diese können beispielsweise auch über die Schnittstelle zur Anwendung an eine Datenverarbeitungsanlage integriert sein. So ist es beispielsweise denkbar, vorher in der Datenverarbeitungsanlage eine entsprechende Medikation bzw. Auswahl zu treffen und diese dann allein durch die Authentifizierung und/oder Identifikation eines Patienten an der Medikamentenausgabevorrichtung abzurufen bzw. zu quittieren und so eine Eingabe über eine Eingabevorrichtung vorzunehmen. Somit kann die Eingabevorrichtung auch Bestandteil der Schnittstelle zur Anbindung an eine Datenverarbeitungsanlage, des Authentifizierungsmittels und/oder der Vorrichtung zur Erfassung einer Identifikation eines Patienten sein. Vorteilhafterweise ist jedoch zumindest auch eine eigene Eingabevorrichtung in der Medikamentenausgabevorrichtung vorgesehen. Auch kann eine Stimmerkennungsvorrichtung als Authentifizierungs- und/oder Identifikationsvorrichtung vorgesehen werden.
-
Als Vorrichtung zur Erfassung einer Identifikation eines Patienten kommen beispielsweise die direkte Eingabe einer Identifikation, wie beispielsweise einer Patientennummer oder das Auslesen von Barcodes oder RFIDs in Frage. So kann beispielsweise die Identifikation eines Patienten durch Bereithalten der Krankenakte, die einen entsprechenden Barcode, ein RFID oder ähnliches aufweist, erfolgen.
-
Die Medikamentenausgabevorrichtung weist darüber hinaus eine Vorrichtung zur Erfassung der Chargennummer des ausgegebenen Medikamentes auf. Medikamente, insbesondere Betäubungsmittel, weisen entsprechende Chargennummern auf, die vorteilhafterweise dokumentiert werden. Als Vorrichtung kommen hier zahlreiche Möglichkeiten in Frage. Zum einen können die Chargen mit der Einstellung oder nach der Einstellung in die Medikamentenausgabevorrichtung, zumindest vor Entnahme der Medikamente, erfasst werden. Dies kann händisch, beispielsweise durch Eingabe über eine entsprechende Tastatur oder durch Auslesen entsprechender Markierungen, beispielsweise Barcodes, erfolgen. Alternativ und/oder zusätzlich ist auch eine automatische Erfassung vor oder bei Ausgabe des Medikamentes, beispielsweise durch optische Erfassungsgeräte oder elektronische Lesegeräte denkbar. Diese sind jeweils auf die an den Medikamenten angebrachten Chargennummern abgestimmt. So kann das Medikament beispielsweise vor der Ausgabe und/oder bei der Ausgabe an einem solchen Erfassungsgerät vorbeigeführt werden. Alternativ ist denkbar, ein entsprechendes Erfassungsgerät innerhalb des Aufbewahrungsbereiches bewegbar anzuordnen, so dass eine automatische Erfassung der einzelnen Medikamentenchargennummern möglich ist.
-
Die Dokumentation kann beispielsweise auf einem integrierten Speicher in der Medikamentenausgabevorrichtung erfolgen. Auch eine gedruckte Dokumentation ist denkbar. Zur Sicherung vor Fälschungen sind im Stand der Technik zahlreiche Möglichkeiten bekannt. Beispielsweise kann das Datenpaket mit einer entsprechenden Signatur versehen werden. Gleiches gilt für eine fälschungssichere Übertragung. Auch hier sind beispielsweise Signaturen einsetzbar. Als Datenverarbeitungsanlage kommen zahlreiche Anlagen in Frage. Hier ist beispielsweise ein Klinikmanagementsystem zu nennen. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine zentrale Datenbank für Medikamentenausgabevorrichtungen an verschiedenen Standorten verwendet werden.
-
Die Dokumentation kann dabei nach erfolgter Ausgabe erfolgen. Denkbar ist jedoch auch schon eine Dokumentation der Anforderung sowie einer entsprechenden Dokumentation der (nicht) erfolgten Ausgabe. Dabei sind nicht zwangsweise alle Angaben in einem Datensatz zu dokumentieren. Denkbar ist es auch, die einzelnen zu dokumentierenden Angaben in verschiedenen Datensätzen oder -bänken zu speichern.
-
Die Dokumentation kann dabei gemäß den Anforderungen des Betäubungsmittelgesetzes erfolgen.
-
Als Ausgabevorrichtung kommen ebenfalls verschiedene Lösungen in Frage. Denkbar ist beispielsweise ein Überführen der zu entnehmenden Menge eines Medikamentes in ein geöffnetes Behältnis, aus dem es dann entnommen werden kann. Alternativ ist beispielsweise denkbar, die Ausgabevorrichtung so auszugestalten, dass das Medikament in einen ebenfalls vor unbefugten Zugriffen geschützten Bereich überführt wird, wenn es entnommen werden darf und die zu diesem Bereich führende, insbesondere während der Überführung des Medikamentes in diesem Bereich geschlossene Öffnung, sodann entriegelt und/oder geöffnet wird.
-
Insbesondere wird eine Lösung bevorzugt, bei der das Medikament nicht einfach in einen frei zugänglichen Bereich zur Ausgabe überführt wird, denn in diesem Fall ist eine Rückführung und/oder Sicherung des Medikamentes bei unterbliebener Entnahme nur schwer möglich. Bevorzugt wird das Vorsehen einer solchen Möglichkeit zur Rückführung eines zu entnehmenden Medikamentes für den Fall, dass es nicht in einer vorgegebenen Zeitspanne bzw. vor der nächsten Anforderung entnommen wird. Dazu wird insbesondere eine Ausgabevorrichtung mit zu verschließender Öffnung vorgesehen, die nur für eine bestimmte Zeitdauer entriegelt bzw. geöffnet wird. Erfolgt keine Entnahme, kann das zu entnehmende Medikament in den Aufbewahrungsbereich und/oder einen anderen, vorteilhafterweise ebenfalls vor unbefugten Zugriffen geschützten Bereich, überführt werden. Diese Ereignisse können vorteilhafterweise alle oder teilweise dokumentiert werden.
-
Mit Vorteil ist der Aufbewahrungsbereich als Wertschutzschrank ausgeführt. Dabei wird insbesondere eine Sicherheitsstufe 0 nach EN 1143-1 bevorzugt. Mit besonderem Vorteil ist auch die Ausgabevorrichtung entsprechend gesichert. Mit besonderem Vorteil sind auch die Authentifizierungsmittel, Schnittstelle, Eingabevorrichtung und/oder Vorrichtung zur Erfassung einer Identifikation eines Patienten vor Manipulation geschützt bzw. die Medikamentenausgabevorrichtung entsprechend gesichert.
-
Denkbar ist hier beispielsweise eine Deaktivierung der Medikamentenausgabevorrichtung bei gewaltsamer Manipulation oder Bewegung bzw. Erschütterung.
-
Dazu weist die Medikamentenausgabevorrichtung vorteilhafterweise entsprechende Sensoren auf.
-
Mit besonderem Vorteil weist die Medikamentenausgabevorrichtung Mittel zur Temperaturregelung auf. Damit wird insbesondere der Aufbewahrungsbereich mit entsprechenden Mitteln zur Temperaturregelung ausgestattet. Dadurch können die bevorrateten Medikamente auf einer optimalen Lagertemperatur gehalten werden. Denkbar ist auch, dass verschiedene Bereiche mit unterschiedlichen Solltemperaturen für unterschiedliche Medikamente vorgehalten werden.
-
Mit Vorteil weist die Medikamentenausgabevorrichtung gemäß Anspruch 4 als Vorrichtung zur Erfassung einer Identifikation eines Patienten eine Barcode- und/oder RFID-Lesevorrichtung auf. Solche Lesevorrichtungen sind besonders zuverlässig und durch den Benutzer einfach und schnell bedienbar.
-
Bevorzugt ist die Medikamentenausgabevorrichtung so eingerichtet, dass auch Teil- und/oder Splitmengen einer Medikamentencharge ausgegeben werden können und die ausgegebene Menge und/oder die Restmenge jeder Ausgabe fälschungssicher dokumentiert und/oder fälschungssicher zur fälschungssicheren Dokumentation an die Datenverarbeitungsanlage übertragen werden. Zur Ausgabe von Teil- und/oder Splittmengen kann die Medikamentenausgabevorrichtung entsprechende Mittel zur Entnahme solcher Teil- und/oder Splittmengen aus einer Medikamentenverpackung aufweisen. Hier sind beispielsweise entsprechende Greifer denkbar. Auch ist denkbar, dass bei Entnahme von Teil- und/oder Splittmengen die gesamte Medikamentenmenge einer Medikamenten(um)verpackung in einen gesonderten Bereich oder eine gesonderte Verpackung bzw. Umhüllung oder Aufbewahrung überführt und daraus eine Teil- und/oder Splittmenge entnommen wird. Denkbar ist jedoch auch, dass eine solche Überführung mit Ausnahme der zu entnehmenden Teil- und/oder Splittmenge erfolgt. Auch ist es denkbar, dass die Medikamente im Aufbewahrungsbereich nicht in der ursprünglichen Medikamenten(um)verpackung vorliegen, sondern dass beispielsweise im Aufbewahrungsbereich gesonderte Behälter, Umhüllungen oder Bereiche für den Inhalt einer Medikamenten(um)verpackung vorgesehen sind, aus denen dann Teil- und/oder Splittmengen entnommen werden können. Dabei können diese Bereiche, Umhüllungen oder Behältnisse auch Mittel zur gezielten Entnahme von Teil- und/oder Splittmengen aufweisen.
-
Vorteilhafterweise ist die Medikamentenausgabevorrichtung gemäß Anspruch 6 frei mit Medikamenten bestückbar. Dies bedeutet, dass nicht eine besondere Art von Medikamenten bzw. Medikamenten(um)verpackungen vorliegen muss, sondern dass eine wahlfreie Bestückung erfolgen kann. In diesem Fall weist die Medikamentenausgabevorrichtung entsprechende Mittel zur gezielten Entnahme auf. Hierzu können verschiedene Bereiche in der Medikamentenausgabevorrichtung, insbesondere im Aufbewahrungsbereich vorgesehen sein, in denen einzelne Medikamente bevorratet werden können. Eine Eingabe bzw. Zuordnung der einzelnen Bereiche zu den eingelagerten Medikamenten kann beispielsweise bei der Bestückung erfolgen und gespeichert werden. Alternativ sind auch entsprechende, insbesondere optische oder elektronische, insbesondere berührungsfreie, Erkennungsmittel in der Medikamentenausgabevorrichtung anordbar, die dann die zu entnehmenden Medikamente lokalisieren können bzw. eine automatische Inventur durchführen können. Dazu können an den Medikamenten(um)verpackungen Markierungsmittel vorgesehen bzw. angebracht werden.
-
Mit besonderem Vorteil ist ein Ausgabemittel zur Ausgabe der Dokumentation, insbesondere in gedruckter Form vorgesehen. Hier kommen beispielsweise Drucker in Frage. Denkbar ist aber auch eine digitale Ausgabe, beispielsweise über eine USB- oder Bluetooth-Schnittstelle.
-
Mit Vorteil ist die Medikamentenausgabevorrichtung so eingerichtet, dass ein Alarm abgesetzt wird, wenn eine vorgegebene Vorratsmenge eines Medikamentes im Aufbewahrungsbereich unterschritten wird. Der Alarm kann dabei elektronisch und/oder akustisch sowie optisch erfolgen.
-
Mit Vorteil ist ein Verwertungsraum zur Aufbewahrung zu vernichtender und/oder wieder zu verwertender Medikamente und/oder Restmengen von Medikamenten vorgesehen. Ein solcher Verwertungsraum ist insbesondere ebenfalls gegen unbefugten Zugriff gesichert, insbesondere als Wertschutzschrank, insbesondere der Sicherheitsstufe 0 nach EN 1143-1 ausgeführt. Ein solcher Verwertungsraum kann separat vorgesehen oder statischer bzw. dynamischer Bestandteil des Aufbewahrungsbereichs sein.
-
Mit Vorteil ist die Medikamentenausgabevorrichtung so eingerichtet, dass eine Plausibilitätskontrolle der Medikamentenanforderung vorgesehen ist. Dabei ist die Vorrichtung zur Plausibilitätskontrolle so eingerichtet, dass sie unter Verwendung zumindest der Identifikation des Patienten Rückgriff zumindest auf mit dem Patienten in Verbindung stehende Daten nimmt und eine Entscheidung über die Plausibilität und/oder Zulässigkeit der Anforderung trifft und insbesondere die angeforderte Ausgabe des Medikamentes bzw. der Medikamentenmenge nur zulässt, wenn die Plausibilität und/oder Zulässigkeit bejaht wurde. Die Plausibilitätskontrolle kann dabei Rückgriff auf Verordnungen für den Patienten und/oder Daten über bereits für den Patienten entnommene Mittel und/oder dem Patienten zugeordnete Benutzer und/oder weitere Patientendaten, wie beispielsweise Gewicht, Alter, Größe und Geschlecht nehmen. Durch eine solche Plausibilitäts- oder Zulässigkeitskontrolle können Fehlbedienungen, Manipulationen und Falschmedikationen zuverlässig verhindert bzw. ihre Häufigkeit reduziert werden.
-
Darüber hinaus kann auch eine Plausibilitäts- bzw. Zulässigkeitskontrolle bezogen auf die Authentifizierung erfolgen. So kann beispielsweise Rückgriff auf Daten über die durch den Benutzer schon entnommene Medikamentenmenge genommen werden und so beispielsweise eine Mengenbegrenzung eingeführt werden.
-
Mit besonderem Vorteil ist die Medikamentenausgabevorrichtung eingerichtet zur Weitergabe von Daten an eine Datenverarbeitungsanlage, insbesondere ein Klinikmanagementsystem, insbesondere zum Dokumentieren der Medikamentenausgabe bzw. der Medikation in einer dem Patienten zugeordneten Patientenakte. Dabei werden zumindest Daten beinhaltend Daten zur Identifikation des Patienten, insbesondere die Identifikation des Patienten, die durch die Medikamentenausgabevorrichtung erfasst wurden, und insbesondere die Menge des ausgegebenen bzw. anforderten Medikaments, übermittelt.
-
Durch eine solche Einrichtung kann auf einfache Weise eine patientenbezogene Dokumentation erfolgen. Diese steht vorteilhafterweise neben der Dokumentation über die allgemeine Ausgabe aus der Medikamentenausgabevorrichtung. Letztere ist in der Regel vornehmlich dazu gedacht bzw. geeignet, den Verbleib der Medikamente nachzuweisen. Eine patientenbezogene Dokumentation ist jedoch vornehmlich darauf ausgerichtet, Daten bezüglich eines Patienten zu sammeln bzw. zu dokumentieren.
-
Als Medikamente kommen beispielsweise solche in Form von Tabletten, Säften, Infusionen, Spritzen, Drogen, Pflaster, Zäpfchen, Tropfen oder ähnliches in Frage.
-
Gelöst wird die Erfindung auch durch ein System zur Ausgabe von Medikamenten, insbesondere Betäubungsmitteln aufweisend eine Medikamentenausgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 und eine damit verbundene Datenverarbeitungsanlage zur fälschungssicheren Dokumentation der Daten. In diesem Fall werden die Daten zumindest teilweise auch an die Datenverarbeitungsanlage übertragen. Ein solches System ist besonders vorteilhaft, da sich in einem solchen System die Vorzüge einer erfindungsgemäßen Medikamentenausgabevorrichtung besonders effizient und umfassend nutzen lassen.
-
Durch das Zusammenwirken der Datenverarbeitungsanlage und der Medikamentenausgabevorrichtung ergeben sich dabei besondere Vorteile.
-
Mit besonderem Vorteil wird gemäß Anspruch 13 die Medikamentenausgabe bzw. Medikation oder Medikamentenanforderung in einer dem Patienten zugeordneten Patientenakte, insbesondere elektronischer Patientenakte in der Datenverarbeitungsanlage, dokumentiert. Das System ist dann entsprechend eingerichtet. Dies bedeutet, dass die Medikamentenausgabevorrichtung zur entsprechenden Übertragung und die Datenverarbeitungsanlage zur entsprechenden Dokumentation eingerichtet sind.
-
Gelöst wird die Aufgabe auch durch ein Verfahren zur Medikamentenausgabe, insbesondere zur Ausgabe von Betäubungsmitteln, das verfahrensgemäß die Merkmale der Vorrichtung bzw. des Systems realisiert.
-
Weitere vorteilhafte Ausbildungen und Anpassungen an den jeweiligen Einsatzfall lassen sich durch den Fachmann innerhalb der Erfindung auffinden bzw. vornehmen.
-
Mögliche Ausführungsformen und weitere Vorteilen sollen rein exemplarisch und nicht beschränkend anhand der folgenden schematischen Zeichnungen erläutert werden.
-
Dabei zeigen die Figuren im einzelnem:
-
1 eine schematische Ansicht einer Medikamentenausgabevorrichtung; und
-
2 eine schematische Übersicht der den Verfahrensablauf in einer Medikamentenausgabevorrichtung.
-
1 zeigt eine schematische Ansicht einer Medikamentenausgabevorrichtung 1. Dabei sind auch innen liegende Teile dargestellt.
-
Zu erkennen ist, dass die Medikamentenausgabevorrichtung 1 ein Authentifizierungsmittel 4, ein Identifizierungsmittel 5 zur Identifizierung eines Patienten sowie ein Eingabemittel 7 zur Eingabe einer Medikamentenanforderung aufweist. Darüber hinaus weist die Medikamentenausgabevorrichtung 1 einen Aufbewahrungsbereich 2 auf. Dieser ist über eine Transportvorrichtung 9 mit einer Lesevorrichtung 8 zur Erfassung der Chargennummer und ggf. weiterer Daten der Medikamente verbunden. Eine weitere Transportvorrichtung 9 verbindet die Lesevorrichtung 8 mit der Ausgabevorrichtung 3, aus der die Medikamente entnommen werden können. Darüber hinaus weist die Medikamentenausgabevorrichtung 1 eine Schnittstelle für den Anschluss einer Datenverarbeitungsanlage, insbesondere ein Klinikmanagementsystem, auf.
-
Der Benutzer kann sich mit Hilfe der Authentifizierungsmittel 4 authentifizieren. Die Identifizierung des Patienten läuft über die Identifizierungsmittel 5. Die Eingabe eine Anforderung eines Medikamentes geschieht über die Eingabevorrichtung 7. Sodann kann ggf. eine Plausibilitätskontrolle durchgeführt werden und das Medikament über die Transportvorrichtung aus dem gesicherten Aufbewahrungsbereich 2 entnommen und zur Lesevorrichtung 8 überführt werden. Von da aus wird es über eine weitere Transportvorrichtung 9 in den Ausgabebereich 3 verbracht und kann dort entnommen werden.
-
2 zeigt eine schematische Darstellung des Verfahrensablaufes. Notwendigerweise sind zunächst eine Authentifizierung und eine Identifizierung durchzuführen sowie eine Anforderung eines Medikamentes einzugeben bzw. zu generieren. Dabei kann die Reihenfolge beliebig gewählt werden. Vorteilhafterweise findet zunächst eine Authentifizierung, anschließend eine Identifizierung eines Patienten und sodann die Eingabe bzw. Generierung einer Anforderung statt. All dies wird protokolliert. Auf die Anforderung erfolgt insbesondere eine Plausibilitätskontrolle. Auch diese bzw. deren Ergebnis wird protokolliert. Anschließend erfolgt eine Chargennummererfassung, die ebenfalls protokolliert wird. Dem folgend findet die Ausgabe des Medikamentes bzw. die Bereitstellung zur Ausgabe statt. Auch dies wird protokolliert.
-
Weitere Anpassungen sind durch den Fachmann auf den jeweiligen Anforderungsfall gezielt realisierbar.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Medikamentenausgabevorrichtung
- 2
- Aufbewahrungsbereich
- 3
- Ausgabevorrichtung
- 4
- Authentifizierungsmittel (Benutzer)
- 5
- Identifizierungsmittel (Patient)
- 6
- Schnittstelle
- 7
- Eingabemittel
- 8
- Lesevorrichtung (Medikament)
- 9
- Transportvorrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- EN 1143-1 [0019]
- EN 1143-1 [0028]