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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ausgabe von Arzneimitteln, insbesondere zur Ausgabe von in Blisterbeuteln angeordneten Arzneimitteln.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Betriebsverfahren für eine derartige Vorrichtung.
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Stand der Technik
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Ein Blisterschlauch ist ein im Wesentlichen bandförmiges Erzeugnis, bei welchem eine Mehrzahl von einzelnen Verpackungseinheiten, die auch als Blisterbeutel bzw. Schlauchblister bezeichnet werden, hintereinander angeordnet sind. Ein Blisterschlauch kann beispielsweise als Medikamentenblisterschlauch ausgeführt sein, der in den einzelnen Blisterbeuteln jeweils ein oder mehrere Medikamente wie z.B. Tabletten aufweist.
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Bekannte Vorrichtungen zur Ausgabe von Blisterschläuchen bzw. generell von in Blisterbeuteln angeordneten Arzneimitteln weisen eine geringe Flexibilität auf, da sie üblicherweise nur einer Person zugeordnet sind.
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Beschreibung der Erfindung
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass ein flexibler Betrieb und ein gesteigerter Gebrauchsnutzen gegeben sind und die Nachteile des Stands der Technik zumindest vermindert oder sogar vermieden werden.
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Diese Aufgabe wird bei der Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Vorrichtung eine Benutzerverwaltungseinrichtung zur Verwaltung von mehreren Benutzern der Vorrichtung aufweist. Dadurch ist es vorteilhaft möglich, die Vorrichtung wahlweise verschiedenen Benutzern zuzuordnen. Des Weiteren kann durch die erfindungsgemäße Benutzerverwaltungseinrichtung ein unautorisierter Gebrauch der Vorrichtung durch Nichtberechtigte verhindert werden.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen ist die Benutzerverwaltungseinrichtung dazu ausgebildet, eine Person zu identifizieren, wobei Identifikationsinformationen erhalten werden, und einen Betrieb der Vorrichtung in Abhängigkeit der Identifikationsinformationen zu steuern. Bei bevorzugten Ausführungsformen charakterisieren die Identifikationsinformationen eine Identität der Person.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist die Benutzerverwaltungseinrichtung dazu ausgebildet, Berechtigungsinformationen zu ermitteln, die eine Berechtigung einer Person zur Benutzung der Vorrichtung charakterisieren.
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Bei weiteren Ausführungsformen können Berechtigungsinformationen beispielsweise auch aus Identifikationsinformationen und gegebenenfalls weiteren Informationen abgeleitet werden, wobei die weiteren Informationen beispielsweise ein Berechtigungsschema umfassen, das eine Zuordnung von Identifikationsinformationen zu Berechtigungen enthält.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist die Benutzerverwaltungseinrichtung dazu ausgebildet, eine Person identifizierende Identifikationsinformationen zu empfangen und mit Daten einer Benutzerdatenbank zu vergleichen, wobei insbesondere die Benutzerdatenbank dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise wenigstens einen Benutzer der Vorrichtung charakterisierende und/oder identifizierende Identifikationsinformationen zu speichern.
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Bei manchen Ausführungsformen kann die Benutzerdatenbank intern bezüglich der Vorrichtung vorgesehen werden. Bei anderen Ausführungsformen kann die Benutzerdatenbank auch extern bezüglich der Vorrichtung vorgesehen werden. Bei weiteren Ausführungsformen sind auch Mischformen hiervon denkbar, wobei beispielsweise ein erster Teil von Daten in der Vorrichtung vorgehalten wird, und wobei beispielsweise ein zweiter Teil von Daten in einer externen Datenbank vorgehalten wird.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist die Vorrichtung zur Ausführung wenigstens eines biometrischen Identifizierungsverfahrens ausgebildet.
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Bei weiteren Ausführungsformen weist die Vorrichtung wenigstens eines der folgenden Elemente auf: einen Fingerabdrucksensor, einen Sensor zur Iriserkennung, einen Sensor zur Gesichtserkennung, einen Sensor zur Erkennung eines Venenmusters, einen Sensor zur Stimmenerkennung.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist die Vorrichtung dazu ausgebildet, Benutzereingaben entgegenzunehmen und weist hierfür eine entsprechende Benutzerschnittstelle auf (Maus und/oder Tastatur und/oder virtuelle Tastatur (angezeigt z.B. auf einem berührungsempfindlichen Flachbildschirm), Touchpad und/oder Trackball und/oder ein oder mehrere Funktionstasten oder Wählschalter oder dergleichen. Beispielsweise kann die Vorrichtung bei manchen Ausführungsformen dazu ausgebildet sein, die Eingabe einer Geheimnummer bzw. Geheimzahl (PIN) durch eine Person zu ermöglichen und aus der Geheimnummer Identifikationsinformationen abzuleiten. Bei anderen Ausführungsformen mit z.B. berührungsempfindlichem Bildschirm kann auch die Eingabe eines zweidimensionalen Entsperrmusters durch eine Person (Linienzug oder dergleichen, z.B.) vorgesehen sein, um sich gegenüber der Vorrichtung zu identifizieren.
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Bei weiteren Ausführungsformen weist die Vorrichtung eine Datenschnittstelle zu wenigstens einer externen Einheit auf, wobei die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, eine Person identifizierende Identifikationsinformationen über die Datenschnittstelle zu empfangen.
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Bei weiteren Ausführungsformen weist die Vorrichtung wenigstens einen Vorratsbehälter zur Aufnahme der Blisterbeutel auf und eine Transportvorrichtung zum Fördern wenigstens eines Blisterbeutels aus dem Vorratsbehälter heraus.
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Bei weiteren Ausführungsformen weist die Vorrichtung wenigstens einen weiteren Vorratsbehälter zur Aufnahme wenigstens eines der folgenden Elemente auf: einzeln verpackte und/oder verblisterte und/oder lose Tabletten, Fluidbehälter, Tuben, sonstige zur zumindest zeitweisen Aufnahme von Arzneimitteln vorgesehene Behälter, wobei insbesondere eine weitere Transportvorrichtung zum Fördern wenigstens eines der genannten Elemente aus dem weiteren Vorratsbehälter heraus vorgesehen ist. Mit anderen Worten ist die Vorrichtung bei weiteren Ausführungsformen nicht auf eine Ausgabe von in Blisterbeuteln angeordneten Medikamenten beschränkt, sondern kann vielmehr auch wenigstens eines der vorstehend genannten Elemente (zusätzlich oder alternativ) zu Blisterbeuteln ausgeben.
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Bei weiteren Ausführungsformen weist die Vorrichtung mehrere Vorratsbehälter zur Aufnahme der Blisterbeutel auf. Auf diese Weise können gleichzeitig mehrere gleichartige oder unterschiedliche Blisterschläuche in der Vorrichtung vorgehalten werden.
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Bei weiteren Ausführungsformen weist die Vorrichtung weitere Vorratsbehälter zur Aufnahme wenigstens eines der folgenden Elemente auf: einzeln verpackte und/oder verblisterte und/oder lose Tabletten, Fluidbehälter, Tuben, sonstige zur zumindest zeitweisen Aufnahme von Arzneimitteln vorgesehene Behälter.
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Bei weiteren Ausführungsformen weist die Vorrichtung wenigstens einen, vorzugsweise mehrere, Vorratsbehälter zur Aufnahme der Blisterbeutel auf, und wenigstens einen weiteren Vorratsbehälter zur Aufnahme wenigstens eines der folgenden Elemente: einzeln verpackte und/oder verblisterte und/oder lose Tabletten, Fluidbehälter, Tuben, sonstige zur zumindest zeitweisen Aufnahme von Arzneimitteln vorgesehene Behälter.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist jedem der mehreren Vorratsbehälter eine Transportvorrichtung zum Fördern wenigstens eines Blisterbeutels aus dem jeweiligen Vorratsbehälter heraus zugeordnet.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist dem weiteren Vorratsbehälter, insbesondere jedem der weiteren Vorratsbehälter, eine weitere Transportvorrichtung zum Fördern wenigstens eines Elements (einzeln verpackte und/oder verblisterte und/oder lose Tabletten, Fluidbehälter, Tuben, sonstige zur zumindest zeitweisen Aufnahme von Arzneimitteln vorgesehene Behälter) aus dem jeweiligen weiteren Vorratsbehälter heraus zugeordnet.
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Bei weiteren Ausführungsformen sind jeweils ein Vorratsbehälter und eine Transportvorrichtung und/oder ein weiterer Vorratsbehälter und eine weitere Transportvorrichtung zu einer, vorzugsweise modular ausgebildeten, Ausgabeeinheit zusammengefasst, wobei insbesondere wenigstens zwei Ausgabeeinheiten vorgesehen sind.
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Bei weiteren Ausführungsformen sind vier oder mehr Ausgabeeinheiten vorgesehen, insbesondere 16 oder mehr Ausgabeeinheiten.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist die Vorrichtung dazu ausgebildet, wenigstens eine Ausgabeeinheit in Abhängigkeit von einem identifizierten Benutzer zur Ausgabe von wenigstens einem Blisterbeutel anzusteuern.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist die Vorrichtung dazu ausgebildet, einen Inhalt wenigstens eines Blisterbeutels charakterisierende Blisterbeutelinformationen einzulesen und einen Betrieb der Vorrichtung in Abhängigkeit der Blisterbeutelinformationen zu steuern. Bei manchen Ausführungsformen können die Blisterbeutelinformationen auch Informationen über eine oder mehrere Personen aufweisen, denen der betreffende Blisterbeutel bzw. die darin enthaltenen Medikamente zugeordnet sind. Bei weiteren Ausführungsformen können die Blisterbeutelinformationen auch Informationen über eine Vorrichtung zur Ausgabe von Medikamenten aufweisen, der der betreffende Blisterbeutel zugeordnet ist. Sofern eine Diskrepanz zwischen den wie vorstehend beschriebenen Blisterbeutelinformationen und vorgebbaren Informationen, die beispielsweise in einer Datenbank hinterlegt sind, erkannt wird, kann eine Fehlerreaktion bzw. ein Alarm ausgelöst werden.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist die Vorrichtung wahlweise autark betreibbar oder durch eine externe Einheit steuerbar.
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Weitere Ausführungsformen haben ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung zur Ausgabe von Arzneimitteln zum Gegenstand, insbesondere zur Ausgabe von in Blisterbeuteln angeordneten Arzneimitteln, wobei die Vorrichtung eine Benutzerverwaltungseinrichtung aufweist, wobei die Benutzerverwaltungseinrichtung mehrere mögliche Benutzer der Vorrichtung verwaltet.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Benutzerverwaltungseinrichtung eine Person identifiziert, wobei Identifikationsinformationen erhalten werden, wobei insbesondere die Benutzerverwaltungseinrichtung einen Betrieb der Vorrichtung in Abhängigkeit der Identifikationsinformationen steuert.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Benutzerverwaltungseinrichtung eine Person identifizierende Identifikationsinformationen empfängt und insbesondere mit Daten einer Benutzerdatenbank vergleicht, wobei insbesondere die Benutzerdatenbank dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise wenigstens einen Benutzer der Vorrichtung charakterisierende und/oder identifizierende Identifikationsinformationen zu speichern.
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Bei weiteren Ausführungsformen weist die Vorrichtung eine Datenschnittstelle zu wenigstens einer externen Einheit auf, wobei die Vorrichtung eine Person identifizierende Identifikationsinformationen über die Datenschnittstelle empfängt.
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Bei weiteren Ausführungsformen liest die Vorrichtung einen Inhalt wenigstens eines Blisterbeutels charakterisierende Blisterbeutelinformationen ein und steuert einen Betrieb der Vorrichtung in Abhängigkeit der Blisterbeutelinformationen. Das Einlesen der Blisterbeutelinformationen kann beispielsweise unter Auswertung eines Barcodes, insbesondere auch eines mehrdimensionalen, beispielsweise zweidimensionalen Barcodes (z.B. QR-Code), erfolgen, der auf einer Außenoberfläche des Blisterbeutels angeordnet ist. Alternativ oder ergänzend können RFID-Tags oder vergleichbare Identifikationsgeber ausgewertet werden, um die Blisterbeutelinformationen einzulesen.
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Bei weiteren Ausführungsformen wird die Vorrichtung wahlweise autark betrieben oder durch eine externe Einheit gesteuert.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung zur Aufnahme und/oder Ausgabe von Blisterbeuteln und/oder wenigstens einem der folgenden Elemente ausgebildet ist: einzeln verpackte und/oder verblisterte und/oder lose Tabletten und/oder Fluidbehälter und/oder Tuben und/oder sonstige zur zumindest zeitweisen Aufnahme von Arzneimitteln vorgesehene Behälter, wobei insbesondere die Vorrichtung wahlweise wenigstens einen Blisterbeutel und/oder wenigstens eines der folgenden Elemente ausgibt: einzeln verpackte und/oder verblisterte und/oder lose Tabletten und/oder Fluidbehälter und/oder Tuben und/oder sonstige zur zumindest zeitweisen Aufnahme von Arzneimitteln vorgesehene Behälter.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung den bzw. die Blisterbeutel und/oder einzeln verpackte Tabletten und/oder verblisterte Tabletten und/oder lose Tabletten und/oder Fluidbehälter und/oder Tuben und/oder sonstige zur zumindest zeitweisen Aufnahme von Arzneimitteln vorgesehene Behälter bzw. Verpackungen mittels wenigstens einer Transportvorrichtung aus wenigstens einem Vorratsbehälter heraus fördert.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung Identifikationsinformationen selbst ermittelt und/oder von einer bzw. der externen Einheit erhält, wobei insbesondere die Vorrichtung die bezüglich eines Benutzers ermittelten und/oder erhaltenen Identifikationsinformationen und/oder hieraus abgeleitete Informationen über eine bzw. die Datenschnittstelle an eine weitere externe Einheit, z.B. einen Server, insbesondere einen Cloud-Server, sendet, der vorzugsweise dazu ausgebildet ist, die von der Vorrichtung gesendeten Informationen oder Teile hiervon auszuwerten, insbesondere um den Benutzer zu identifizieren und/oder seine Identität zu verifizieren, und entsprechende Freigabeinformationen erzeugen.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung die Freigabeinformationen von dem Server empfängt und ihren Betrieb in Abhängigkeit der Freigabeinformationen steuert, insbesondere eine Ausgabe eines Medikaments.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine Auswertung von Identifikationsinformationen, insbesondere eine Identifizierung eines Benutzers, und/oder eine Ermittlung von Berechtigungsinformationen und/oder Freigabeinformationen, wahlweise lokal und/oder mit Unterstützung der externen Einheit, z.B. mittels des Cloud-Servers ausführt. Beispielsweise kann weiteren bevorzugten Ausführungsformen folgend bei einem Verlust der Konnektivität zu dem Cloud-Server die Vorrichtung eine Auswertung von Identifikationsinformationen, insbesondere eine Identifizierung eines Benutzers, und/oder eine Ermittlung von Berechtigungsinformationen lokal ausführen.
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Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung sowie unabhängig von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw. in der Zeichnung.
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In der Zeichnung zeigt:
- 1 schematisch eine Seitenansicht eines Blisterschlauchs gemäß einer Ausführungsform,
- 2 schematisch eine Seitenansicht eines teilweise aufgewickelten Blisterschlauchs gemäß einer Ausführungsform,
- 3 schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform,
- 4 schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform,
- 5 schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform,
- 6 schematisch eine Vorderansicht einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform,
- 7 schematisch eine Vorderansicht einer Vorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform,
- 8 schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 9 schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 10 schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 11 schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 12 schematisch eine Vorderansicht einer Vorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform, und
- 13 schematisch ein vereinfachtes Blockdiagramm einer Steuereinrichtung gemäß einer Ausführungsform.
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1 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines Blisterschlauchs 200 gemäß einer Ausführungsform. Der Blisterschlauch 200 ist vorliegend als Medikamentenblisterschlauch ausgebildet und weist beispielhaft drei Blisterbeutel 210, 211, 212 auf, die untereinander durch Verbindungselemente 202 miteinander verbunden sind. Bei den Verbindungselementen 202 kann es sich beispielsweise um verschweißte Abschnitte desselben Materials (z.B. eine Plastikfolie) handeln, aus dem auch die Blisterbeutel 210, 211, 212 bestehen.
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Eine Längsrichtung des Blisterschlauchs 200 erstreckt sich gemäß 1 entlang einer Koordinatenachse y, wobei die Länge eines einzelnen Blisterbeutels 211 mit dem Bezugszeichen L angegeben ist. Eine Höhe des Blisterschlauchs 200 erstreckt sich in 1 in vertikaler Richtung, vergleiche die Koordinatenachse z, und eine Breite des Blisterschlauchs 200 erstreckt sich in 1 in einer Richtung senkrecht zur Zeichenebene, vgl. die Koordinatenachse x.
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Bei manchen Ausführungsformen beträgt die Länge L eines Blisterbeutels 210, 211, 212 zwischen etwa 5 cm (Zentimeter) und etwa 20 cm, die Breite zwischen etwa 4 cm und etwa 15 cm, und die Höhe zwischen etwa 0,5 cm und etwa 3 cm.
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Der erste Blisterbeutel 210 weist zwei unterschiedliche Tabletten 210a, 210b auf, der zweite Blisterbeutel 211 weist vorliegend insgesamt drei im wesentlichen gleichartige Tabletten 211a auf, und der dritte Blisterbeutel 212 weist vorliegend drei unterschiedliche Tabletten 212a, 212b, 212c auf.
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2 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines teilweise aufgewickelten Blisterschlauchs 200a, von dem die bereits zumindest teilweise abgewickelten Blisterbeutel mit den Bezugszeichen 213, 214, 215 und ein noch aufgewickelter Anteil, der auch als „Blisterrolle“ bezeichnet werden kann, mit dem Bezugszeichen 216 bezeichnet sind. Ähnlich wie bei der vorstehend unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen Ausführungsform kann auch der Blisterschlauch 200a gemäß 2 Blisterbeutel mit gleichartigen und/oder unterschiedlichen Medikamenten, insbesondere Tabletten, enthalten. Die in 2 abgebildete Konfiguration des Blisterschlauchs 200a kann beispielsweise in einem Transportbehälter (nicht gezeigt) vorgesehen sein und in dieser Form an Kunden, beispielsweise Patienten, für welche die Medikamente in den Blisterbeuteln bestimmt sind, verteilt werden.
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3 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung 100 zur Ausgabe von Arzneimitteln. Die Vorrichtung 100 weist eine Benutzerverwaltungseinrichtung 110 zur Verwaltung von mehreren Benutzern der Vorrichtung 100 auf. Dadurch ist es vorteilhaft möglich, die Vorrichtung 100 wahlweise verschiedenen Benutzern zuzuordnen. Des Weiteren kann durch die erfindungsgemäße Benutzerverwaltungseinrichtung 110 ein unautorisierter Gebrauch der Vorrichtung 100 durch Nichtberechtigte verhindert werden. Generell kann somit vorteilhaft eine flexible Benutzung der Vorrichtung 100 durch ein oder mehrere Personen gesteuert und/oder überwacht werden.
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Die Vorrichtung 100 kann ein oder mehrere vorzugsweise in Form von Blisterrollen 200b vorgesehene Blisterschläuche aufnehmen und einzelne oder mehrere Blisterbeutel davon an ein oder mehrere Personen P ausgeben, was insbesondere unter Steuerung durch die Benutzerverwaltungseinrichtung 110 erfolgt. Vorliegend ist aus Gründen der Übersichtlichkeit in 3 nur eine Blisterrolle 200b abgebildet. Eine entsprechende Transportvorrichtung zur Ausgabe der Blisterbeutel ist in 3 ebenfalls nicht abgebildet.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen ist die Benutzerverwaltungseinrichtung 110 dazu ausgebildet, eine Person P zu identifizieren, wobei Identifikationsinformationen ID erhalten werden, und einen Betrieb der Vorrichtung 100 in Abhängigkeit der Identifikationsinformationen ID zu steuern. Bei bevorzugten Ausführungsformen charakterisieren die Identifikationsinformationen eine Identität der Person P.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist die Benutzerverwaltungseinrichtung 100 dazu ausgebildet, Berechtigungsinformationen zu ermitteln, die eine Berechtigung einer Person P zur Benutzung der Vorrichtung charakterisieren. Bei weiteren Ausführungsformen können solche Berechtigungsinformationen beispielsweise auch aus Identifikationsinformationen ID und gegebenenfalls weiteren Informationen (z.B. Berechtigungsschema) abgeleitet werden.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist die Benutzerverwaltungseinrichtung 110 dazu ausgebildet, eine Person P identifizierende Identifikationsinformationen ID zu empfangen und mit Daten einer Benutzerdatenbank 112 zu vergleichen, wobei insbesondere die Benutzerdatenbank 112 dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise wenigstens einen Benutzer der Vorrichtung charakterisierende und/oder identifizierende Identifikationsinformationen ID zu speichern. Des Weiteren können in der Benutzerdatenbank 112 bei weiteren Ausführungsformen auch Berechtigungsinformationen gespeichert werden, insbesondere unter Zuordnung zu ebenfalls gespeicherten Identifikationsinformationen ID. Dadurch ist es möglich, nach erfolgter Identifikation einer Person P festzustellen, ob diese berechtigt ist, eine Ausgabe von Medikamenten, beispielsweise in Form von ein oder mehreren Blisterbeuteln, von der Vorrichtung 100 anzufordern.
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Bei weiteren Ausführungsformen kann in Abhängigkeit von den Identifikationsinformationen ID und/oder den Berechtigungsinformationen ein Zugriff der Person P auf einen oder mehrere vorgebbare Blisterrollen 200b freigegeben oder beschränkt werden. Auf diese Weise ist es möglich, dass einer Person P in Abhängigkeit von den ihr zugeordneten Berechtigungsinformationen nur solche Medikamente bzw. die Medikamente enthaltenden Blisterbeutel ausgegeben werden, die auch für die betreffende Person P bestimmt sind.
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Bei manchen Ausführungsformen kann die Benutzerdatenbank 112 intern bezüglich der Vorrichtung 100, beispielsweise in einem Gehäuse der Vorrichtung 100, in dem auch die Elemente 110, 200b angeordnet sind, vorgesehen werden. Bei anderen Ausführungsformen kann die Benutzerdatenbank auch extern bezüglich der Vorrichtung 100 vorgesehen werden, vergleiche das Bezugszeichen 112a. Bei weiteren Ausführungsformen sind auch Mischformen hiervon denkbar, wobei beispielsweise ein erster Teil von Daten 112 in der Vorrichtung vorgehalten wird, und wobei beispielsweise ein zweiter Teil von Daten 112a in einer externen Datenbank vorgehalten wird. Ein Zugriff auf den zweiten Teil von Daten 112a kann beispielsweise über eine entsprechende drahtgebundene oder drahtlose Datenverbindung erfolgen.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist die Vorrichtung zur Ausführung wenigstens eines biometrischen Identifizierungsverfahrens ausgebildet. Dadurch können Identifikationsinformationen besonders effizient erlangt werden. 4 zeigt hierzu schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung 100a gemäß einer weiteren Ausführungsform. Analog zu der Vorrichtung 100 gemäß weist auch die Vorrichtung 100a gemäß 4 eine Benutzerverwaltungseinrichtung 110 zur Verwaltung von Benutzern der Vorrichtung 100a auf. Ferner weist die Vorrichtung 100a wenigstens eines der folgenden Elemente auf: einen Fingerabdrucksensor 1102, einen Sensor 1104 zur Iriserkennung, einen Sensor 1106 zur Gesichtserkennung (z.B. aufweisend eine Kamera, z.B. webcam), einen Sensor 1108 zur Erkennung eines Venenmusters, einen Sensor 1109 zur Stimmenerkennung. Dadurch kann eine Person bzw. ein möglicher Benutzer der Vorrichtung 100a besonders effizient identifiziert werden.
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Bei weiteren Ausführungsformen weist die Vorrichtung 100a eine optionale Datenschnittstelle 114 zu wenigstens einer externen Einheit 300 auf, wobei die Vorrichtung 100a dazu ausgebildet ist, eine Person P identifizierende Identifikationsinformationen ID über die Datenschnittstelle 114 zu empfangen.
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Auf diese Weise kann eine Person P (3) beispielsweise unter Nutzung einer drahtgebundenen oder bevorzugt drahtlosen Datenverbindung mit der Datenschnittstelle 114, insbesondere über ein elektronisches Gerät (nicht gezeigt) wie beispielsweise ein Mobiltelefon / Smartphone und/oder ein sonstiges Mobilgerät (beispielsweise Tablet-Computer) oder einen anderen Computer, beispielsweise Personal-Computer, durch die Vorrichtung 100a identifiziert werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung 100a Identifikationsinformationen ID (3) selbst ermittelt und/oder von einer bzw. der externen Einheit 300 erhält.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung 100a die z.B. bezüglich eines Benutzers ermittelten und/oder erhaltenen Identifikationsinformationen ID und/oder hieraus abgeleitete Informationen über die Datenschnittstelle 114 an eine weitere externe Einheit 300', z.B. einen Server, insbesondere einen Cloud-Server, sendet, der die von der Vorrichtung 100a gesendeten Informationen oder Teile hiervon auswertet, insbesondere um den Benutzer zu identifizieren und/oder seine Identität zu verifizieren. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann die externe Einheit 300', z.B. der Server, insbesondere Cloud-Server, nach der Auswertung entsprechende Freigabeinformationen erzeugen (nicht gezeigt) und an die Vorrichtung 100a senden, z.B. über die Datenschnittstelle 114. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung 100a die Freigabeinformationen von dem Server 300' empfängt und ihren Betrieb in Abhängigkeit der Freigabeinformationen steuert (z.B. Ausgabe eines Medikaments bzw. Blisterbeutels).
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Damit kann beispielsweise eine bezüglich der Vorrichtung 100a entfernte Überprüfung der Identität des Benutzers und/oder ganz allgemein eine Freigabe einer oder mehrerer Funktionen der Vorrichtung 100a ausgeführt werden. Mit anderen Worten kann durch die Konfiguration gemäß 4 nicht nur eine entfernte Überprüfung der Identität des Benutzers erfolgen. Vielmehr kann alternativ oder ergänzend zu einer entfernten Überprüfung der Identität des Benutzers eine Freigabe einer oder mehrerer Funktionen der Vorrichtung 100a ausgeführt werden.
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Beispielsweise können auf diese Weise spezielle Medikamente bzw. eine Notfallmedikation durch ärztliches Personal oder Pflegepersonal „remote“, also entfernt zu der Vorrichtung 100a, freigegeben werden. Hierzu kann das genannte Personal z.B. an dem Server 300' angemeldet sein bzw. über eine vergleichbare Datenverbindung zu dem Server 300' verfügen, beispielsweise mittels eines entsprechenden eigenen Terminals (nicht gezeigt), das ebenfalls eine Datenverbindung zu dem Server 300' hat.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100a eine Auswertung von Identifikationsinformationen ID, insbesondere eine Identifizierung eines Benutzers, und/oder eine Ermittlung von Berechtigungsinformationen und/oder Freigabeinformationen, wahlweise lokal und/oder mit Unterstützung der externen Einheit, z.B. mittels des Cloud-Servers ausführt. Beispielsweise kann weiteren bevorzugten Ausführungsformen folgend bei einem Verlust der Konnektivität zu dem Cloud-Server die Vorrichtung 100a eine Auswertung von Identifikationsinformationen ID, insbesondere eine Identifizierung eines Benutzers, und/oder eine Ermittlung von Berechtigungsinformationen lokal ausführen.
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Bei manchen Ausführungsformen kann eine drahtlose Datenverbindung beispielsweise über ein drahtloses Netzwerk, WLAN, und/oder eine Mobilfunkverbindung hergestellt werden, oder auch unter Nutzung von anderen Nahbereichs-Kommunikationstechnologien wie beispielsweise Bluetooth und/oder ZigBee und/oder RFID (radio frequency identification)-Transponder und/oder NFC (near-field communication), beispielsweise eine kapazitive Datenübertragung, wie sie u.a. durch moderne Smartphones ermöglicht wird.
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Bei weiteren Ausführungsformen, zu denen 5 beispielhaft eine Seitenansicht zeigt, weist die Vorrichtung 100b in einem Gehäuse 140 bzw. dessen Innenraum 140a wenigstens einen Vorratsbehälter 120 zur Aufnahme der Blisterbeutel bzw. Blisterschläuche bzw. Blisterrollen 200b auf und eine Transportvorrichtung 130 zum Fördern wenigstens eines Blisterbeutels aus dem Vorratsbehälter 120 (bzw. einer Öffnung 120' desselben) heraus. Ein zu fördernder Blisterbeutel kann durch die Transportvorrichtung 130 beispielsweise auch von der Blisterrolle 200b abgetrennt werden unter Verwendung einer nicht in 5 abgebildeten Trennvorrichtung, und er kann durch eine Ausgabeöffnung 142 in dem die Komponenten 120, 130 beherbergen Gehäuse 140 an einen Benutzer (nicht gezeigt) ausgegeben werden. Der Transportpfad eines auszugebenden Blisterbeutels ist in 5 schematisch durch den gestrichelten Blockpfeil A1 angedeutet.
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Bei weiteren Ausführungsformen weist die Vorrichtung 100b wenigstens einen weiteren Vorratsbehälter zur Aufnahme wenigstens eines der folgenden Elemente (nicht gezeigt) auf: einzeln verpackte und/oder verblisterte und/oder lose Tabletten, Fluidbehälter, Tuben, sonstige zur zumindest zeitweisen Aufnahme von Arzneimitteln vorgesehene Behälter, wobei insbesondere eine weitere Transportvorrichtung zum Fördern wenigstens eines der folgenden Elemente aus dem weiteren Vorratsbehälter heraus vorgesehen ist. Mit anderen Worten ist die Vorrichtung 100b bei weiteren Ausführungsformen nicht auf eine Ausgabe von in Blisterbeuteln angeordneten Medikamenten beschränkt, sondern kann vielmehr auch wenigstens eines der vorstehend genannten Elemente (zusätzlich oder alternativ zu Blisterbeuteln) ausgeben.
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Ebenfalls in 5 abgebildet ist eine optionale Steuerungseinrichtung 102, die dazu ausgebildet ist, einen Betrieb der Vorrichtung 100b zu steuern. Bei bevorzugten Ausführungsformen kann die Funktionalität der Steuerungseinrichtung 102 beispielsweise zumindest teilweise oder bevorzugt vollständig in die Benutzerverwaltungseinrichtung 110 integriert sein. Bei anderen Ausführungsformen kann die Funktionalität der Benutzerverwaltungseinrichtung 110 beispielsweise zumindest teilweise oder vollständig in die Steuerungseinrichtung 102 integriert sein.
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Optional kann die Vorrichtung 100b auch über eine Anzeigeeinrichtung 150 verfügen, die zur Ausgabe von visuellen Informationen an einen Benutzer der Vorrichtung 100b bzw. eine zu identifizierende Person P ausgebildet ist. Die Anzeigeeinrichtung 150 kann hierzu beispielsweise einen Flachbildschirm nach dem LCD-Typ bzw. LED-Typ bzw. OLED-Typ oder dergleichen aufweisen. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist die Anzeigeeinrichtung 150 berührungsempfindlich ausgebildet, sodass sie Benutzereingaben durch entsprechendes Berühren einer Oberfläche der Anzeigeeinrichtung 150 ermöglicht. Dadurch wird eine Interaktion von Benutzern mit der Vorrichtung 100b weiter vereinfacht.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist denkbar, eine akustische Eingangsschnittstelle und/oder Ausgangsschnittstelle für die Vorrichtung 100b vorzusehen. Damit können beispielsweise auch Spracheingaben durch die Vorrichtung 100b entgegengenommen und verarbeitet werden, beispielsweise unter Nutzung der Steuerungseinrichtung 102 und/oder der Benutzerverwaltungseinrichtung 110. Beispielsweise können dadurch auch Sprachausgaben an einen Benutzer der Vorrichtung 100b realisiert werden, was die Bedienerfreundlichkeit der Vorrichtung 100b weiter steigert.
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Bei weiteren vorteilhaften Ausführungsformen kann beispielsweise ein biometrischer Sensor, zum Beispiel ein Fingerabdrucksensor 1102, wie er vorstehend beispielhaft unter Bezugnahme auf 4 bereits beschrieben worden ist, auch in die Anzeigevorrichtung 150 nach 5 integriert sein.
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Bei weiteren Ausführungsformen, zu denen 6 beispielhaft eine Vorderansicht zeigt, weist die Vorrichtung 100c mehrere Vorratsbehälter 120a, 120b zur Aufnahme der Blisterbeutel bzw. Blisterrollen auf. Auf diese Weise können gleichzeitig mehrere gleichartige oder unterschiedliche Blisterschläuche in der Vorrichtung 100c vorgehalten werden, die beispielsweise für einen oder mehrere verschiedene Benutzer der Vorrichtung 100c vorgesehen sind.
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Bei weiteren Ausführungsformen weist die Vorrichtung 100c weitere Vorratsbehälter zur Aufnahme wenigstens eines der folgenden Elemente auf: einzeln verpackte und/oder verblisterte und/oder lose Tabletten, Fluidbehälter, Tuben, sonstige zur zumindest zeitweisen Aufnahme von Arzneimitteln vorgesehene Behälter.
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Bei weiteren Ausführungsformen weist die Vorrichtung 100c wenigstens einen, vorzugsweise mehrere, Vorratsbehälter zur Aufnahme der Blisterbeutel auf, und wenigstens einen weiteren Vorratsbehälter zur Aufnahme wenigstens eines der folgenden Elemente: einzeln verpackte und/oder verblisterte und/oder lose Tabletten, Fluidbehälter, Tuben, sonstige zur zumindest zeitweisen Aufnahme von Arzneimitteln vorgesehene Behälter.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist jedem der mehreren Vorratsbehälter 120a, 120b eine „eigene“ Transportvorrichtung 130a, 130b zum Fördern wenigstens eines Blisterbeutels aus dem jeweiligen Vorratsbehälter 120a, 120b heraus zugeordnet.
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Bei weiteren Ausführungsformen sind jeweils ein Vorratsbehälter 120a und eine Transportvorrichtung 130a und/oder ein weiterer Vorratsbehälter und eine weitere Transportvorrichtung (z.B. für wenigstens eines der folgenden Elemente: einzeln verpackte und/oder verblisterte und/oder lose Tabletten, Fluidbehälter, Tuben, sonstige zur zumindest zeitweisen Aufnahme von Arzneimitteln vorgesehene Behälter) zu einer, vorzugsweise modular ausgebildeten, Ausgabeeinheit 160a zusammengefasst, wobei insbesondere wenigstens zwei Ausgabeeinheiten 160a, 160b vorgesehen sind. Jede Ausgabeeinheit 160a, 160b verfügt bevorzugt über eine eigene Ausgabeöffnung 142a, 142b zur Ausgabe von ein oder mehreren Blisterbeuteln bzw. wenigstens eines der folgenden Elemente: einzeln verpackte und/oder verblisterte und/oder lose Tabletten, Fluidbehälter, Tuben, sonstige zur zumindest zeitweisen Aufnahme von Arzneimitteln vorgesehene Behälter.
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Bei weiteren Ausführungsformen, zu denen 7 beispielhaft eine Vorderansicht zeigt, sind mehr als zwei Ausgabeeinheiten vorgesehen. 7 zeigt beispielhaft eine Vorrichtung 100d zur Ausgabe von in Blisterbeuteln angeordneten Arzneimitteln mit insgesamt vier Ausgabeeinheiten 160a, 160b, 160c, 160d, die vorliegend beispielhaft nebeneinander in einem in 7 nicht bezeichneten Gehäuse der Vorrichtung 100d angeordnet sind. Eine Steuerung des Betriebs der Vorrichtung 100d wird durch eine Steuerungseinrichtung 102 bzw. die Benutzerverwaltungseinrichtung 110 realisiert. Jede der in 7 abgebildeten Ausgabeeinheiten 160a, 160b, 160c, 160d weist bevorzugt im Wesentlichen etwa die Struktur der Konfiguration 120, 130 gemäß 5 auf, vorzugsweise jeweils mit eigener Ausgabeöffnung für auszugebende Blisterbeutel.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist beispielsweise denkbar, dass drei von den insgesamt vier Ausgabeeinheiten 160a, 160b, 160c, 160d der 7 zur Ausgabe von gleichartigen oder unterschiedlichen Blisterbeuteln vorgesehen sind, und dass eine vierte Ausgabeeinheit 160d hiervon zur Ausgabe anderer Medikamente als der genannten Blisterbeutel vorgesehen ist, z.B. für wenigstens eines der folgenden Elemente: einzeln verpackte und/oder verblisterte und/oder lose Tabletten, Fluidbehälter, Tuben, sonstige zur zumindest zeitweisen Aufnahme von Arzneimitteln vorgesehene Behälter. Bei weiteren Ausführungsformen sind auch andere Aufteilung von mehreren vorhandenen Ausgabeeinheiten denkbar (z.B. mehr Ausgabeeinheiten für nicht in Form von Blisterbeuteln vorgesehenen Medikamenten und beispielsweise weniger Ausgabeeinheiten für Blisterbeutel, und so fort).
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Bei weiteren Ausführungsformen ist die Vorrichtung 100a, vgl. 4, dazu ausgebildet, einen Inhalt wenigstens eines Blisterbeutels charakterisierende Blisterbeutelinformationen BBI einzulesen und einen Betrieb der Vorrichtung 100a in Abhängigkeit der Blisterbeutelinformationen BBI zu steuern. Bei manchen Ausführungsformen können die Blisterbeutelinformationen BBI auch Informationen über eine oder mehrere Personen aufweisen, denen der betreffende Blisterbeutel bzw. die darin enthaltenen Medikamente zugeordnet sind. Bei weiteren Ausführungsformen können die Blisterbeutelinformationen BBI auch Informationen über eine Vorrichtung 100a zur Ausgabe von Medikamenten aufweisen, denen der betreffende Blisterbeutel zugeordnet ist.
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Zum Einlesen der Blisterbeutelinformationen BBI kann die Vorrichtung 100a über eine entsprechende Lesevorrichtung 116 verfügen, bei der es sich beispielsweise um eine Kamera oder um ein Lesegerät für eindimensionale oder mehrdimensionale, insbesondere zweidimensionale, Barcodes handelt. Eine Bilderfassung mittels einer Kamera und eine anschließende Texterkennung ist bei weiteren Ausführungsformen ebenfalls denkbar. Die Blisterbeutelinformationen BBI können bei manchen Ausführungsformen auf einzelnen Blisterbeuteln vorhanden sein, bei anderen Ausführungsformen können die Blisterbeutelinformationen BBI aber auch z.B. auf einer einen Blisterschlauch aufweisenden Verpackung vorhanden sein.
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Bei weiteren Ausführungsformen ist die Vorrichtung 100a ( 4) wahlweise autark betreibbar oder durch eine externe Einheit 300 steuerbar.
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Weitere Ausführungsformen haben ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung zur Ausgabe von Arzneimitteln zum Gegenstand, insbesondere zur Ausgabe von in Blisterbeuteln angeordneten Arzneimitteln, wobei die Vorrichtung eine Benutzerverwaltungseinrichtung aufweist, wobei die Benutzerverwaltungseinrichtung mehrere Benutzer der Vorrichtung verwaltet.
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8 zeigt hierzu schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. In einem Schritt 302 verwaltet die Benutzerverwaltungseinrichtung 110 (3) mehrere Benutzer der Vorrichtung 100 bzw. die Benutzer identifizierende und/oder sonstige den Benutzern zugeordnete Daten, wie beispielsweise Berechtigungsinformationen zum Zugriff auf in bestimmten Blisterbeuteln enthaltene Medikamente. In einem optionalen vorangehenden Schritt 300 (8) können entsprechende Informationen, beispielsweise mittels der Datenbank 112, 112a (3) zur zukünftigen Verwendung gesammelt bzw. gespeichert in der Datenbank organisiert werden. Bei weiteren Ausführungsformen ist es auch möglich, dass der optionale Schritt 300 gemäß 8 entfällt und die Vorrichtung 100 während ihres Betriebs Informationen über Benutzer und deren Berechtigungen sammelt.
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9 zeigt schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. In Schritt 310 identifiziert die Benutzerverwaltungseinrichtung 110 (3) eine Person P. Hierbei werden Identifikationsinformationen ID erhalten, vergleiche Schritt 312 aus 9. In dem nachfolgenden optionalen Schritt 314 steuert die Benutzerverwaltungseinrichtung 110 einen Betrieb der Vorrichtung 100 (3) in Abhängigkeit der zuvor erhaltenen Identifikationsinformationen ID. Beispielsweise werden in Schritt 314 ein oder mehrere Blisterbeutel an einen zuvor identifizierten Benutzer ausgegeben. Sofern die Person in Schritt 310 nicht identifiziert werden konnte, kann in Schritt 314 alternativ beispielsweise eine Fehlerreaktion eingeleitet werden, bei der die nicht identifizierte Person z.B. darauf aufmerksam gemacht wird, dass sie nicht identifiziert werden konnte bzw. als nichtberechtigt bezüglich einer Ausgabe von Medikamenten durch die Vorrichtung 100 angesehen wird.
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10 zeigt schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. In Schritt 320 empfängt die Benutzerverwaltungseinrichtung 110 eine Person identifizierende Identifikationsinformationen ID, beispielsweise über die Datenschnittstelle 114 (4), welche z.B. als Bluetooth-Schnittstelle ausgebildet ist und einen Austausch von Identifikationsinformationen ID mit einem Smartphone der Person ermöglicht. Für die Kommunikation mit der Vorrichtung 100a (4) kann z.B. eine entsprechende App für das Smartphone vorgesehen sein. In Schritt 322 vergleicht die Benutzerverwaltungseinrichtung 110 die empfangenen Identifikationsinformationen ID mit Daten einer Benutzerdatenbank 112 (3).
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11 zeigt schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. In Schritt 330 liest die Vorrichtung 100a ( 4) einen Inhalt wenigstens eines Blisterbeutels charakterisierende Blisterbeutelinformationen BBI ein, und in Schritt 332 (11) steuert die Vorrichtung 100a ihren Betrieb in Abhängigkeit der zuvor eingelesenen Blisterbeutelinformationen BBI. In einem nachfolgenden optionalen Schritt 334 kann beispielsweise eine Ausgabe eines oder mehrerer Blisterbeutel in Abhängigkeit der zuvor ausgewerteten Informationen erfolgen.
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12 zeigt schematisch eine Vorderansicht einer Vorrichtung 100e gemäß einer weiteren Ausführungsform. Die Vorrichtung 100e weist insgesamt 16 Ausgabeeinheiten 160a, 160b, .., 160p auf, von denen jede beispielsweise wenigstens einen Vorratsbehälter 120 gemäß 5 und eine zugeordnete Transportvorrichtung 130 sowie eine eigene Ausgabeöffnung 142 aufweist. Vorrichtungen 100e des beispielhaft in 12 abgebildeten Typs können besonders vorteilhaft in (Stationen von) Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, Seniorenheimen und dergleichen eingesetzt werden und ermöglichen eine effiziente und sichere Versorgung einzelner Personen oder von Gruppen mehrerer Personen mit den jeweils zugeordneten Arzneimitteln. Die Benutzerverwaltungseinrichtung 110 stellt dabei stets sicher, dass nur berechtigte Personen P Zugriff auf die Vorrichtung bzw. die auszugebenden Medikamente haben. Besonders vorteilhaft stellt die Benutzerverwaltungseinrichtung 110 (3) dabei weiter stets sicher, dass in Blisterbeuteln vorgehaltene Medikamente durch die Vorrichtung 100e jeweils nur an die richtigen Empfänger P ausgegeben werden, so dass die Wahrscheinlichkeit einer versehentlichen Entnahme falscher Medikamente vorteilhaft weiter reduziert wird.
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Vergleichbare Vorteile können durch die erfindungsgemäße Vorrichtung 100, 100a, .., 100e auch im privaten Bereich erzielt werden, wobei dort bevorzugt Ausführungsformen mit ein oder zwei oder ggf. vier Ausgabeeinheiten Verwendung finden. Beispielsweise erlaubt die Vorrichtung 100c nach 6 eine zuverlässige individuelle Versorgung von zwei Personen mit den jeweils erforderlichen Medikamenten durch die beiden Ausgabeeinheiten 160a, 160b. In einer alternativen Betriebsweise können beide Ausgabeeinheiten 160a, 160b der Vorrichtung 100c nach 6 auch mit gleichartigen Blisterschläuchen bestückt werden, wodurch sich die Betriebsdauer und Toleranz gegenüber individuellen Fehler einer einzelnen Ausgabeeinheit 160a, 160b entsprechend erhöht. Eine Information, welche Ausgabeeinheit 160a, 160b mit welchem Typ Blisterbeutel bestückt ist, kann bei manchen Ausführungsformen z.B. mittels der Leseeinrichtung 116 ( 4) ermittelt, insbesondere automatisch (also ohne Interaktion mit einer Bedienperson) ermittelt, werden.
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13 zeigt schematisch ein vereinfachtes Blockdiagramm einer Steuerungseinrichtung 102 gemäß einer Ausführungsform. Die Steuerungseinrichtung 102 ist dazu ausgebildet, den Betrieb der Vorrichtung 100, 100a, .., 100e bzw. wenigstens einer ihrer Komponenten zu steuern und kann beispielsweise bei manchen Ausführungsformen dazu ausgebildet sein, die Funktionalität der Benutzerverwaltungseinrichtung 110 zumindest teilweise zu realisieren.
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Die Steuerungseinrichtung 102 weist hierzu eine Recheneinheit 1020 auf und eine der Recheneinheit 1020 zugeordnete Speichereinheit 1022. Die Speichereinheit 1022 kann über einen flüchtigen Speicher 1022a und/oder über einen nichtflüchtigen Speicher 1022b verfügen, der beispielsweise als Festwertspeicher (ROM) bzw. als Flash-EEPROM Speicher ausgebildet sein kann. Ein oder mehrere Computerprogramme, die auf der Recheneinheit 1020 ausführbar sind, können in der Speichereinheit 1022 gespeichert sein. Das bzw. die Computerprogramme können beispielsweise dazu vorgesehen und ausgebildet sein, einen Betrieb der Vorrichtung 100 bzw. wenigstens einer ihrer Komponenten zu steuern, insbesondere z.B. einen Betrieb der Benutzerverwaltungseinrichtung 110, bzw. zumindest teilweise zur Realisierung der Funktionalität der Benutzerverwaltungseinrichtung 110 vorgesehen sein.
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Die Steuerungseinrichtung 102 kann ferner über eine optionale Kommunikationsschnittstelle 1024 zur Datenkommunikation mit einer externen Einheit (300, vgl. 4) verfügen, die beispielsweise eine drahtlose und/oder drahtgebundene Datenverbindung zu der externen Einheit 300 herstellen kann, entweder direkt, beispielsweise mittels (Nahbereichs-) Funktechnologien wie beispielsweise Bluetooth oder ZigBee oder WLAN, und/oder über ein Gateway. Insoweit entspricht die Kommunikationsschnittstelle 1024 z.B. der Datenschnittstelle 114 aus 4.
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Die Funktionalität der Komponenten 1020, 1022, 1024 (13) kann bei bevorzugten Ausführungsformen durch wenigstens einen Mikrocontroller oder Mikroprozessor bzw. digitalen Signalprozessor (DSP) ggf. mit zugehöriger Peripherie und/oder einen programmierbaren Logikbaustein (z.B. FPGA) und/oder einen ASIC (anwendungsspezifischen integrierten Schaltkreis) zumindest teilweise realisiert sein.
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Die Steuerungseinrichtung 102 kann ferner über eine optionale Benutzerschnittstelle 1026 verfügen, die beispielsweise eine grafische Benutzeroberfläche, insbesondere darstellbar auf einem Flachbildschirm 150 (z.B. LCD- oder LED- oder OLED-Display) oder dergleichen, umfasst. Beispielsweise kann die Recheneinheit 1020 unter Steuerung durch ein entsprechendes Computerprogramm dazu ausgebildet sein, die grafische Benutzeroberfläche bereitzustellen, z.B. auf einer Anzeigevorrichtung 150 (5) oder auch auf einer externen Einheit wie z.B. einem Smartphone, wobei in dem letzteren Fall die Steuerungseinrichtung 102 mit einer entsprechenden App für das Smartphone zusammenwirken kann, um Informationen der grafischen Benutzeroberfläche auf dem Bildschirm des Smartphones anzuzeigen und Benutzereingaben davon entgegenzunehmen.
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Bei besonders bevorzugten Ausführungsformen ist die Steuerungseinrichtung 102 dazu ausgebildet, den Betrieb der Vorrichtung 100, 100a, 100b, 100c, 100d, 100e bzw. wenigstens von Komponenten 110, 120, 130 gemäß den Ausführungsformen, wie er vorliegend beschrieben ist, zu steuern. Insbesondere kann die Steuerungseinrichtung 102 auch dazu ausgebildet sein, die Identifikation von Personen P auszuführen und/oder Benutzer der Vorrichtung 100, 100a, 100b, 100c, 100d, 100e zu verwalten.
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Bei weiteren Ausführungsformen umfasst das Verwalten von Benutzern wenigstens einen der folgenden Aspekte:
- - Speichern und/oder Lesen und/oder Auswerten (z.B. Vergleich mit Vorgabedaten oder anderen Daten) von Identifikationsinformationen des Benutzers,
- - Austauschen von zu einem Benutzer zugehörigen Daten mit externen Einheiten 300, auch zu einem Benutzer zugehörigen Geräten, und/oder insbesondere entfernt angeordneten Servern 300, 300', Cloud-Servern, usw.,
- - Speichern und/oder Lesen und/oder Auswerten (z.B. Vergleich mit Vorgabedaten oder anderen Daten) von Berechtigungsinformationen und/oder einer Zuordnung von Berechtigungsinformationen zu einem oder mehreren Benutzern,
- - Speichern und/oder Lesen und/oder Auswerten (z.B. Vergleich mit Vorgabedaten oder anderen Daten) von Blisterbeutelinformationen BBI und/oder einer Zuordnung von Blisterbeutelinformationen BBI zu einem oder mehreren Benutzern und/oder zu einem oder mehreren Vorrichtungen 100a, .., 100e,
- - Ausgeben von Informationen an einen oder mehrere Benutzer der Vorrichtung, z.B. durch Ausgabe visuell und/oder auditiv und/oder taktil wahrnehmbarer Informationen, beispielsweise über einen Betriebszustand der Vorrichtung und/oder einer externen Einheit 300.