-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behandlungssitz, insbesondere für eine Wärmekabine, welcher zumindest ein plattenförmiges Sitzteil und zumindest einen unter dem Sitzteil angeordneten Verdampfer aufweist, wobei ein Bereich unter dem Sitzteil, in dem der Verdampfer anordenbar ist, mittels einer schwenkbar gelagerten Tür des Behandlungssitzes zugänglich machbar und verschließbar ist.
-
Gattungsgemäße Behandlungssitze sind z. B. aus der
AT 11 570 U1 bekannt. Sie können als freistehende Sitzmöbel wie z. B. Sitze bzw. Bänke oder auch als Teil einer Kabine, insbesondere einer Wärmekabine, ausgebildet sein. Der Verdampfer unter dem Sitzteil sorgt einerseits für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit im Raum. Vor allem kann der Verdampfer aber auch dazu eingesetzt werden, gezielt bestimmte Partien des Körpers, insbesondere des Unterleibs, der auf dem Behandlungssitz sitzenden Person mit Dampf zu behandeln.
-
Der sich während des Betriebs des Behandlungssitzes unter dem Sitzteil befindliche Verdampfer muss von Zeit zu Zeit gereinigt und mit zu verdampfender Flüssigkeit wiederbefüllt werden. Hierzu ist es notwendig, den Verdampfer aus dem Bereich unter dem Sitzteil herauszunehmen und ihn anschließend wieder dort zu platzieren.
-
Beim Stand der Technik ist es aufwendig und mühsam, den Verdampfer unter dem Sitzteil herauszuholen und ihn wieder dort hinzustellen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, hier eine Verbesserung vorzuschlagen.
-
Gemäß der Erfindung ist hierfür vorgesehen, dass der Verdampfer von der Tür getragen und mit dieser verschwenkbar ist.
-
Durch die Erfindung wird der Verdampfer beim Öffnen der Tür zusammen mit dieser aus dem Bereich unter dem Sitzteil herausgeschwenkt. Anschließend kann er, noch im von der Tür getragen Zustand, gereinigt und wiederbefüllt werden. Alternativ ist es auch möglich, den Verdampfer nach dem Herausschwenken von der Tür abzunehmen, zu reinigen und wiederzubefüllen und dann an der Tür wieder zu befestigen. Beide Möglichkeiten stellen eine deutliche Vereinfachung bei der Wartung des Verdampfers gegenüber dem Stand der Technik dar.
-
Der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass sich Bezeichnungen wie oben, unten, vorne, hinten und seitlich sich auf die Betriebsstellung des Behandlungssitzes beziehen. In dieser ist vorgesehen, dass das plattenförmige Sitzteil so angeordnet ist, dass eine Person sich mit ihrem Gesäß auf das Sitzteil setzen kann. Oben und unten bezeichnen dabei, von dieser Stellung des Behandlungssitzes aus gesehen, die Vertikalrichtungen. Der Rückbereich befindet sich dort, wo eine in Betriebsstellung auf dem Behandlungssitz sitzende Person ihren Rücken hinwendet. Vorne bezeichnet den, dem Rückbereich gegenüberliegenden vorderen Bereich, in dem die auf dem Sitzteil sitzende Person die Beine bzw. Knie angeordnet hat.
-
Der Begriff des Behandlungssitzes könnte allgemein auch durch den des Sitzmöbels ersetzt werden. Der Begriff Behandlung deutet lediglich darauf hin, dass die auf dem Sitzmöbel sitzende Person Behandlungen mittels Dampf und gegebenenfalls z. B. auch Wärme unterzogen werden kann. Es kann es sich um einen einzelnen Sitz für eine einzige Person, aber auch um eine Bank oder dergleichen, auf der mehrere Personen sitzen können, handeln. Das Sitzteil ist dasjenige Teil des Behandlungssitzes, auf dem das Gesäß der Person beim Sitzen platziert wird. Mit dem Verdampfer wird in der Regel Wasser verdampft. Es kann sich aber auch um andere Flüssigkeiten oder flüssige Gemische handeln, welche mittels des Verdampfers verdampft werden.
-
Technisch besonders einfache Varianten der Erfindung sehen vor, dass, vorzugsweise unmittelbar, an der Tür ein Träger zum Tragen des Verdampfers befestigt ist. Ein solcher Träger kann z. B. ein fix an der Tür befestigter Haken oder ein anderes entsprechendes Kopplungsstück sein, mittels dessen der Verdampfer an der Tür angehängt werden kann. Besonders bevorzugte Ausgestaltungsformen sehen in diesem Zusammenhang wiederum vor, dass der Träger eine Trägerplatte aufweist oder ist, auf die der Verdampfer gestellt werden kann. Um den Unterleib der auf dem Sitzteil sitzenden Person bedampfen zu können, sehen bevorzugte Varianten der Erfindung vor, dass in dem Sitzteil zumindest eine Sitzteildurchtrittsöffnung für den Durchtritt von mittels des Verdampfers erzeugtem Dampf durch das Sitzteil angeordnet ist. Dabei kann es günstig sein, wenn die Sitzteildurchtrittsöffnung, vorzugsweise alle Sitzteildurchtrittsöffnungen, außerhalb eines zentralen, für das Aufsitzen einer Person auf dem Sitzteil vorgesehenen Sitzbereichs des Sitzteils angeordnet ist. Zur gezielten Bedampfung des Rückens einer auf dem Sitzteil sitzenden Person ist es zu bevorzugen, wenn die Sitzteildurchtrittsöffnung im Rückbereich des Sitzteils, vorzugsweise im Bereich einer Rückenlehne des Behandlungssitzes, angeordnet ist. Um den vom Verdampfer erzeugten Dampf gezielt zu einer Durchtrittsöffnung führen zu können, sehen bevorzugte Ausgestaltungsformen der Erfindung, wie an sich aus der
AT 11 570 U1 bekannt, vor, dass auf der dem Verdampfer zugewandten Seite des Sitzteils ein, vorzugsweise im Querschnitt keilförmiger, Dampfumlenkkörper angeordnet ist. Hierbei ist es günstig, wenn der Dampfumlenkkörper in seiner Position relativ zum Sitzteil veränderbar, vorzugsweise verschiebbar, angeordnet ist. Der Dampfumlenkkörper kann in seiner Position relativ zum Sitzteil aber auch fix angeordnet sein.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung sieht einen Behandlungssitz, insbesondere für eine Wärmekabine, vor, welcher zumindest ein plattenförmiges Sitzteil und zumindest einen unter dem Sitzteil angeordneten Verdampfer aufweist, wobei ein Bereich unter dem Sitzteil, in dem der Verdampfer anordenbar ist, mittels einer Blende, insbesondere in Form einer schwenkbar gelagerten Tür, des Behandlungssitzes verschlossen oder verschließbar ist, wobei in der Blende oder zwischen Blende und Sitzteil zumindest eine Frontdurchtrittsöffnung für den Durchtritt von mittels des Verdampfers erzeugtem Dampf angeordnet ist.
-
Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass die Blende ein, den Bereich unter dem Sitzteil, in dem der Verdampfer anordenbar ist, nach vorne begrenzendes Bauteil des Behandlungssitzes ist.
-
Gemäß dieses Aspekts der Erfindung tritt der Dampf also nicht oder zumindest nicht ausschließlich durch entsprechende Öffnungen im Sitzteil, sondern durch eine, in der Regel unter dem Sitzteil angeordnete Blende oder zwischen Sitzteil und Blende aus. Die Blende kann fix angeordnet sein oder als schwenkbar gelagerte Tür ausgebildet sein. Auch dieser Aspekt der Erfindung kann mit allen anderen in dieser Anmeldung genannten Details bevorzugter Ausgestaltungsformen kombiniert werden.
-
Neben den bereits geschilderten Behandlungssitzen an sich betrifft die Erfindung auch eine Wärmekabine mit zumindest einem solchen Behandlungssitz.
-
Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung. Es zeigen:
-
1 eine erste Ausgestaltungsform der Erfindung in Form eines frei stehenden Behandlungssitzes;
-
2 eine zweite Ausgestaltungsform der Erfindung in Form einer Wärmekabine mit einem ansonsten baugleichen hier aber in die Wärmekabine integrierten Behandlungssitz;
-
3 eine Draufsicht auf den Behandlungssitz gemäß 1;
-
4 eine Frontalansicht auf diesen Behandlungssitz.
-
1 zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Behandlungssitzes 1. Dieser weist das von den Seitenwänden 15 getragene Sitzteil 3 auf. Mit 9 ist schematisiert der zentrale Sitzbereich des Sitzteils 3 gekennzeichnet, auf welchem das Gesäß der auf dem Sitzteil 3 sitzenden Person zu liegen kommt. Im Rückbereich 10 des Sitzteils 3 befindet sich die Sitzteildurchtrittsöffnung 8, durch die vom Verdampfer 4 erzeugter Dampf 14 austreten und insbesondere den Rücken einer hier nicht dargestellten, auf dem Sitzteil 3 sitzenden Person behandeln kann. Am hinteren Ende des Behandlungssitzes 1 bzw. des Sitzteils 3 befindet sich die Rückenlehne 11, in die eine zusätzliche Wärmequelle wie z. B. ein Infrarotstrahler oder dergleichen eingearbeitet sein kann. Der mittels Verdampfer 4 unter dem Sitzteil 3 erzeugte Dampf wird im gezeigten Ausführungsbeispiel durch den im Querschnitt keilförmigen Dampfumlenkkörper gezielt einerseits der rückseitigen Sitzteildurchtrittsöffnung 8 und andererseits der Frontdurchtrittsöffnung 13 zugeführt. Wieviel Dampf 14 zu welcher Durchtrittsöffnung geleitet wird, kann einstellbar sein, indem der Dampfumlenkkörper 12 in seiner Position relativ zum Sitzteil 3 veränderbar, vorzugsweise verschiebbar, angeordnet ist. Z. B. kann der Dampfumlenkkörper 12 mittels Schienensystem verschiebbar an der Unterseite des Sitzteils 3 angeordnet sein. Die Frontdurchtrittsöffnung 13 ist gemäß eines besonderen Aspektes der Erfindung nicht im Sitzteil 3 sondern zwischen dem Sitzteil 3 und einer hier mittels der Tür 6 realisierten Blende unterhalb des Sitzteils 3 angeordnet. Die Frontdurchtrittsöffnung 13 kann alternativ oder zusätzlich auch als Loch in der Blende ausgeführt sein. Diese Ausgestaltungsformen bewirken, dass der Dampf 14 durch die Frontdurchtrittsöffnung 13 nach vorne, also auf der dem Rückbereich 10 entgegengesetzten Seite des Sitzteils 3 austritt.
-
Die Tür 6 ist z. B. über an sich bekannte, hier aber nicht explizit dargestellte Scharniere an der Seitenwand 15 des Wärmebehandlungssitzes 1 schwenkbar gelagert. Im geschlossenen Zustand gemäß 1 verschließt die Tür 6 den Bereich 5 unter dem Sitzteil 3, in dem der Verdampfer 4 während des Betriebs des Behandlungssitzes 1 angeordnet ist. Durch Aufschwenken der Tür 6 wird dieser Bereich 5 zugänglich. Der Verdampfer 4 ist in allen hier gezeigten Ausführungsbeispielen von der Tür 6 getragen und mit dieser verschwenkbar. Hierdurch wird, wie in 3 auch zeichnerisch dargestellt, der Verdampfer 4 beim Öffnen der Tür 6 automatisch unter dem Sitzteil 3 herausgeschwenkt, sodass er einfach zugänglich ist, wenn Reinigungs- oder Wartungsarbeiten am Verdampfer 4 durchgeführt werden müssen. Beim Schließen der Tür 6 wird der Verdampfer 4 automatisch wieder in seine Betriebsposition gemäß 1 zurückgeschwenkt. Insbesondere in 1 ist gut zu sehen, dass an der Tür 6 ein Träger 7, hier in Form einer Trägerplatte, angebracht ist, welcher den Verdampfer 4 trägt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel steht der Verdampfer 4 hierzu auf dem hier plattenförmig ausgebildeten Träger 7. Wie eingangs bereits erläutert, könnte der Träger 7 aber auch in Form eines Hakens oder Kopplungsstücks ausgebildet sein, sodass der Verdampfer 4 mittels dieses Hakens oder Kopplungsstücks an der Tür 6 angehängt werden kann.
-
2 zeigt etwas schematisiert aber letztendlich beispielhaft, dass der in 1 dargestellte Behandlungssitz 1 in einer Wärmekabine 2 angeordnet bzw. in diese integriert sein kann. Der Innenraum der Wärmekabine 2, in dem der Behandlungssitz 1 angeordnet ist, ist von der an sich bekannten Kabinenwand 17 umgeben. Eine Tür zum Ein- und Austreten in die und aus Wärmekabine 2 sind hier nicht eingezeichnet, können aber, wie beim Stand der Technik bekannt, ausgeführt sein. Gegenüber dem Behandlungssitz 1 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß 2 noch eine zusätzliche Wärmequelle 16 wie z. B. ein Infrarotstrahler oder dergleichen angeordnet, um die auf dem Behandlungssitz 1 sitzende Person auch von vorne mit Wärmestrahlung bestrahlen zu können. Dies ist natürlich aber nur ein optionales Merkmal von erfindungsgemäßen Wärmekabinen 2. Der in 2 in der Wärmekabine 2 angeordnete Behandlungssitz 1 ist, wie gesagt, abgesehen von seiner Integration in die Wärmekabine 2, wie in 1 ausgeführt und muss daher nicht noch einmal erläutert werden.
-
3 zeigt eine Draufsicht auf den, hier als für zwei Personen vorgesehene Bank ausgebildeten Behandlungssitz 1. Die sich unter dem Sitzteil 3 befindenden Verdampfer 4 und Träger 7 sind gestrichelt dargestellt. Auf der linken Seite ist die Tür 6 einmal in ihrer geschlossenen Stellung und einmal in ihrer teilweise geöffneten Stellung dargestellt. Die Türen 6 sind schwenkbar an den Seitenwänden 15 befestigt. Natürlich ist auch jede andere schwenkbare Lagerung der Türen 6 möglich. In dieser Draufsicht besonders gut zu sehen, sind die Sitzteildurchtrittsöffnungen 8 im Rückbereich 10 des Sitzteils 3. Sie sind in der gezeigten Ausführungsvariante länglich erstreckt und in einer Draufsicht linsenförmig ausgebildet. Bei der oder den Sitzteildurchtrittsöffnungen 8 im Rückbereich 10 kann es sich um die einzigen Durchtrittsöffnungen im Sitzteil 3 handeln. Dies ist natürlich aber nur ein Ausführungsbeispiel, welches aber besonders geeignet ist, um den Rücken einer auf dem Sitzteil 3 sitzenden Person vollflächig zu bedampfen.
-
4 zeigt noch eine Frontalansicht auf den unteren Bereich des Behandlungssitzes vom Boden bis zum Sitzteil 3. Die hinter der Tür 6 verborgenen Verdampfer sind gestrichelt dargestellt. Besonders gut zu sehen, ist hier die Frontdurchtrittsöffnung 13, durch die hindurch der vom Verdampfer 4 erzeugte Dampf 14 nach vorne austreten kann.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Behandlungssitz
- 2
- Wärmekabine
- 3
- Sitzteil
- 4
- Verdampfer
- 5
- Bereich
- 6
- Tür
- 7
- Träger
- 8
- Sitzteildurchtrittsöffnung
- 9
- Sitzbereich
- 10
- Rückbereich
- 11
- Rückenlehne
- 12
- Dampfumlenkkörper
- 13
- Frontdurchtrittsöffnung
- 14
- Dampf
- 15
- Seitenwand
- 16
- Wärmequelle
- 17
- Kabinenwand
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-