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Die Erfindung betrifft eine Infrarotkabine.
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Bekannte Infrarotkabinen weisen, ähnlich wie die meisten Saunakabinen, einen von Seitenwänden, einem Kabinenboden und einer Kabinendecke begrenzten Innenraum auf, in dem neben einer Sitz- oder Liegegelegenheit üblicherweise ein Infrarotstrahler angeordnet ist.
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Derartige Infrarotkabinen werden meist in einem Raum eines Hauses aufgebaut und verbleiben unverändert in diesem Raum. Dadurch benötigen diese Infrarotkabinen permanent einen relativ großen Bauraum, der für eine anderweitige Nutzung nicht mehr zur Verfügung steht.
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Eine Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Infrarotkabine anzugeben, die bedarfsweise schnell und einfach vor einer geplanten Nutzung aufzubauen ist, nach der Nutzung jedoch auch genauso schnell wieder abbaubar ist und nach dem Abbau deutlich weniger Bauraum benötigt.
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Diese Aufgabe wird durch eine Infrarotkabine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen beschrieben.
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Dazu wird eine Infrarotkabine vorgeschlagen, die einen Korpus mit einer Rückwand und zwei Seitenwänden sowie zwei an den Seitenwänden schwenkbar angebrachte Türen umfasst, wobei an den Türen mindestens je ein Infrarotstrahler schwenkbar angebracht ist.
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Der Aufbau der vorgeschlagenen Infrarotkabine ähnelt daher insofern einem Schrank, dass auch hier ein Korpus mit zwei gegensinnig schwenkenden Türen vorgesehen ist, die es ermöglichen, in der Schließstellung die Infrarotkabine auf einer sehr kleinen Grundfläche aufzubauen. In dieser Schließstellung sind die an den Türen schwenkbar angebrachten Infrarotstrahler eingeklappt, so dass sie parallel zu den Türen sind und daher nur wenig Platz einnehmen.
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Gleichzeitig erlaubt diese Gestaltung eine deutliche Vergrößerung der Grundfläche der Infrarotkabine, indem einfach die beiden Türen in die Nutzungsstellung aufgeschwenkt werden, beispielsweise so weit, dass sie mit den Seitenwänden des Korpus eine Flucht bilden. Anschließend können die an den Seitenwänden schwenkbar angebrachten Infrarotstrahler ebenfalls aufgeschwenkt werden, beispielsweise so weit, dass sie im rechten Winkel zu den Türen und damit parallel zur Rückwand der Infrarotkabine ausgerichtet sind.
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Im Gegensatz zu einer Saunakabine benötigt diese Infrarotkabine aufgrund ihres Wirkprinzips weder einen Kabinenboden noch eine Kabinendecke, weil keine warme Luft im Innenraum gehalten werden muss. Es ist jedoch selbstverständlich auch möglich, die Infrarotkabine mit einem Kabinenboden oder/und einer Kabinendecke zu versehen und derartige Lösungen werden explizit als vom Schutzumfang umfasst angesehen. Sind ein Kabinenboden oder/und eine Kabinendecke vorgesehen, so können diese beispielsweise an der Unterseite bzw. der Oberseite der Rückwand schwenkbar befestigt sein, um auch sie in eine platzsparende Schließstellung schwenken zu können.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Türen an ihren Innenseiten Ausnehmungen zur platzsparenden Aufnahme der Infrarotstrahler aufweisen.
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Da die Infrarotstrahler stets eine gewisse Dicke haben, kann der Platzbedarf der Infrarotkabine dadurch weiter verringert werden, dass die Infrarotstrahler in der Schließstellung in dafür vorgesehene Ausnehmungen der Innenseiten der Türen geschwenkt werden.
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Die Infrarotstrahler können so gestaltet sein, dass sie die gleiche Höhe aufweisen wie die Türen. Es sollen jedoch auch Ausführungen vom Schutzumfang mit umfasst sein, bei denen die Infrarotstrahler eine geringere Höhe als die Türen aufweisen und beispielsweise im oberen Bereich der Türen schwenkbar angebracht sind, um die von ihnen ausgehende Strahlung insbesondere auf den Korpus eines in der Infrarotkabine sitzenden Benutzers zu lenken.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass an der Rückwand oder/und an den Seitenwänden mindestens ein weiterer Infrarotstrahler angeordnet ist.
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Durch die Anbringung weiterer Infrarotstrahler an der Rückwand oder/und den Seitenwänden des Korpus kann eine optimale Rundumbestrahlung des Benutzers der Infrarotkabine erreicht werden.
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In einer Ausgestaltung der vorgeschlagenen Infrarotkabine ist vorgesehen, dass an der Rückwand ein Lehnenelement und ein Sitzelement angebracht sind, wobei das Sitzelement zwischen einer horizontalen Nutzungsposition und einer vertikalen Stauposition hin und her schwenkbar ist.
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Obwohl die Benutzung der vorgeschlagenen Infrarotkabine selbstverständlich auch im Stehen oder durch Benutzung eines Hockers im Innenraum der Infrarotkabine problemlos möglich wäre, wird doch der Benutzungskomfort deutlich erhöht, wenn die Infrarotkabine eine Sitz- oder Liegegelegenheit bereits aufweist. Derartige Lehnenelemente können, wie auch von Saunakabinen bekannt, beispielsweise in Form von Lattenrosten ausgeführt sein, um einen möglichst vollständigen Zugang der Infrarotstrahlung zum Körper des Benutzers zu gewährleisten.
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Die klappbare Ausführung des Sitzelements wiederum ermöglicht es, das Sitzelement ebenfalls in eine Schließstellung zu bringen, damit die Infrarotkabine im zusammengeklappten Zustand einen möglichst geringen Raumbedarf hat.
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Dabei kann es vorteilhaft sein, am Sitzelement mindestens ein schwenkbares Stützelement anzubringen. Das oder die Stützelemente können etwa in Form von gelenkig an dem Sitzelement angebrachten Beinen ausgeführt sein, so dass auch die Stützelemente den Platzbedarf der Infrarotkabine in der Schließstellung nicht wesentlich beeinträchtigen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass an der Oberseite ein Abdeckelement angeordnet ist, welches die Infrarotkabine im zusammengeklappten Zustand abdeckt.
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Dieses Abdeckelement kann beispielsweise ein Brett oder eine streifenförmige Möbelplatte sein, deren Größe entsprechend der Grundfläche der Infrarotkabine in der Schließstellung gewählt ist. Das Abdeckelement kann dabei ein separates Bauteil sein, das während der Benutzung der Infrarotkabine beiseite gestellt wird, oder das Abdeckelement ist schwenkbar an der Oberseite der Rückwand des Korpus angebracht und wird zur Benutzung der Infrarotkabine bedarfsweise beiseite geschwenkt.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass an der Infrarotkabine eine Regeleinrichtung vorgesehen ist, über die alle Infrarotstrahler separat regelbar sind.
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Die Vereinigung der Einstell- und Regelfunktion in einer einzigen Regeleinrichtung erleichtert einerseits die Bedienung der Infrarotkabine durch den Benutzer und ermöglicht es andererseits, individuell festzulegen, mit welcher Intensität aus welcher Richtung Strahlung abgegeben wird.
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Um den Benutzer vor übermäßiger Strahlung zu schützen kann weiter vorgesehen sein, dass mindestens ein Temperatursensor vorgesehen ist, der mit der Regeleinrichtung verbunden ist.
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Auf diese Weise kann erreicht werden, dass eine Sicherheitsabschaltung erfolgt, wenn ein bestimmtes Temperaturniveau überschritten wird.
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In gleicher Weise kann zum Schutz des Benutzers vorgesehen sein, dass die Regeleinrichtung eine Zeitschaltung mit Restzeitanzeige umfasst.
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Auf diese Weise ist der Benutzer einerseits optimal vor einer zu hohen Bestrahlungsdosis geschützt, andererseits ist für den Benutzer jederzeit ersichtlich, wie lange er noch in der Infrarotkabine verbleiben kann.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Regeleinrichtung eine Unterhaltungseinrichtung umfasst.
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Eine Unterhaltungseinrichtung in diesem Sinne kann beispielsweise eine rein akustische Einrichtung sein, beispielsweise ein CD-Player, ein MP3-Player oder dergleichen oder eine Anschlussmöglichkeit für eine solche Audioquelle sowie die notwendigen Wiedergabeeinrichtungen wie Verstärker, Lautsprecher usw., aber auch eine audiovisuelle Einrichtung wie beispielsweise ein DVD-Player mit einem Monitor, der im Blickfeld eines Benutzers angeordnet werden kann.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines konkreten Ausführungsbeispiels und zugehöriger Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen 1 bis 4 verschiedene Ansichten des Ausführungsbeispiels.
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Die dargestellte Infrarotkabine umfasst einen Korpus mit einer Rückwand 1 und zwei Seitenwänden 2 sowie zwei an den Seitenwänden 2 schwenkbar angebrachte Türen 3 und an den Türen 3 je einen schwenkbar angebrachten Infrarotstrahler 5.
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Die Türen 3 weisen an ihren Innenseiten Ausnehmungen 4 zur platzsparenden Aufnahme der Infrarotstrahler 5 auf. Soll die Infrarotkabine in die Schließstellung gebracht werden, so werden zunächst die Infrarotstrahler in die dafür vorgesehenen Ausnehmungen 4 der Innenseiten der Türen 3 geschwenkt. Anschließend können die Türen 3 geschlossen werden, so dass die Infrarotkabine in der Schließstellung nur eine sehr kleine Stellfläche benötigt.
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An der Rückwand 1 der Infrarotkabine ist ein weiterer Infrarotstrahler 5 angeordnet, so dass der Benutzer bei der Benutzung der Infrarotkabine von vorne und von hinten bestrahlt wird. Hierzu nimmt der Benutzer in der Infrarotkabine Platz.
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Zu diesem Zweck sind an der Rückwand 1 der Infrarotkabine ein Lehnenelement 6 und ein Sitzelement 7 angebracht, die jeweils als Lattenroste ausgeführt sind.
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Das Sitzelement 7 ist mittels Scharnieren zwischen einer horizontalen Nutzungsposition und einer vertikalen Stauposition hin und her schwenkbar.
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In der horizontalen Nutzungsposition wird das Sitzelement 7 durch zwei Stützelemente 8 abgestützt, die wie Stuhlbeine ausgeführt sind. Diese Stützelemente 8 sind am Sitzelement 7 mittels Scharnieren schwenkbar angebracht. Dadurch verbleiben die Stützelemente 8 in der vertikalen Ausrichtung, auch wenn das Sitzelement in die vertikale Stauposition geschwenkt wird, um die Türen 3 zu schließen, wenn die Infrarotkabine in die Schließstellung gebracht werden soll.
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An der Oberseite der Infrarotkabine ist ein Abdeckelement 9 angeordnet, welches die Infrarotkabine im zusammengeklappten Zustand abdeckt. Im Ausführungsbeispiel ist das Abdeckelement 9 lediglich auf die Oberseite der Infrarotkabine aufgelegt; es versteht sich jedoch, das das Abdeckelement 9 auch, beispielsweise mittels Scharnieren schwenkbar, am Korpus der Infrarotkabine angebracht sein könnte.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rückwand
- 2
- Seitenwand
- 3
- Tür
- 4
- Ausnehmung
- 5
- Infrarotstrahler
- 6
- Lehnenelement
- 7
- Sitzelement
- 8
- Stützelement
- 9
- Abdeckelement