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Die Erfindung geht aus von einer Eingabe- und Bedieneinheit für elektronische Geräte in Risikobereichen, aufweisend ein Gehäuse, das aus Aluminium hergestellt ist und in dem eine Tastatur angeordnet ist, die eine abgedichtete Oberfläche aufweist.
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Unter Risikobereichen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise medizinische Einrichtungen, Arztpraxen, Operationssäle, Behandlungsräume, Intensivstationen oder auch Reinräume zu verstehen. Auch in diesen hygienetechnisch sehr sensiblen Bereichen werden elektronische Geräte wie beispielsweise Computer, Bild-, Film- und Videobetrachtungsgeräte eingesetzt. Diese Geräte sind mit Eingabe- und Bedieneinheiten versehen, die häufig Tastaturen beinhalten.
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Eingabe- und Bedieneinheiten sind in verschiedenen Formen und für unterschiedliche Einsatzbereiche bekannt (vgl. bspw.
DE 41 12 465 A1 ). Eine gewöhnliche Tastatur bietet dabei die Gefahr, dass sich Keime, Viren und Bakterien in den Nischen, Kanten und Hohlräumen vermehren können. Selbst bei einer Bedienung der Tastatur mit „sauberen” Händen, werden sich Keime festsetzen, die dann nicht mehr einfach entfernt werden können. Zur Reinigung werden verschiedene Hilfsmittel eingesetzt, die jedoch nicht in der Lage sind, die notwendige Keim- oder Bakterienreinheit zu schaffen.
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Aus den vorgenannten Gründen sind Eingabe- und Bedieneinheiten mit Tastaturen entwickelt worden, die mit einer Folie, beispielsweise aus Silikon, überzogen sind. Auf diese Weise ist ein Eindringen der Keime, Viren und Bakterien verhindert. Um eine einfache und zugleich zuverlässige Hygiene zu ermöglichen, sind die Tastaturen in das Gehäuse der Eingabe- und Bedieneinheit mit ihrer Oberfläche flächenbündig zu dessen Oberfläche eingesetzt und dicht verklebt. Um darüber hinaus eine Beschädigung des Gehäuses durch die Benutzung der Reinigungs- und Desinfektionsmittel zu vermeiden, sind die Gehäuse aus Aluminium hergestellt.
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Die bekannten Eingabe- und Bedieneinheiten aus Aluminium sind aus Vollmaterial hergestellt. Die für die Tastaturen erforderlichen Aussparungen sind daher aus dem Vollmaterial gefräst. Auch für die Anschlussvorrichtungen für Kabel o. dgl. müssen Hohlräume in das Vollmaterial eingebracht werden. Diese Art der Herstellung ist sehr kostenintensiv. Dies liegt zum einen an der Menge an Aluminium, das zur Herstellung des Gehäuses benötigt wird, zum anderen an dem zeitlichen Aufwand für das Einbringen der Aussparungen und Hohlräume.
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Aus der
EP 1 067 806 A1 ist ein Gehäuse für eine tragbare medizinische Vorrichtung, genauer ein abgedichtetes Metallgehäuse für eine ambulante Infusionspumpe bekannt, das Stoß-abfangende Enden hat und das aus einem extrudierten Aluminium hergestellt ist. Das Gehäuse ist stoßunempfindlich und im Wesentlichen wasserdicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Eingabe- und Bedieneinheit für elektronische Geräte in Risikobereichen zu schaffen, die den Anforderungen an eine Benutzung in Risikobereichen in Bezug auf die Hygiene genügt und gleichzeitig in der Herstellung preiswert ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das Gehäuse aus einem Strangpressprofil hergestellt ist und an seinen stirnseitigen Enden mit Kappen aus Aluminium verschließbar ist, und dass an dem Gehäuse Mittel zur Befestigung an den elektronischen Geräten vorgesehen vorhanden sind.
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Mit der Erfindung ist eine Eingabe- und Bedieneinheit für elektronische Geräte in Risikobereichen geschaffen, die den Anforderungen an eine Benutzung in Risikobereichen genügt und gleichzeitig in der Herstellung preiswert ist. Durch die Herstellung des Gehäuses aus einem Strangpressprofil ist ein Hohlraum in dem Gehäuse hervorgerufen, der die Tastatur sowie Anschlussvorrichtungen für Kabel o. dgl. aufnehmen kann. Es entfällt somit die nachträgliche Bearbeitung für das Einbringen der Aussparungen und Hohlräume. Außerdem wird für die Herstellung wesentlich weniger Aluminium benötigt, da das Gehäuse nicht aus Vollmaterial, sondern als Hohlprofil hergestellt ist. Gleichzeitig ist durch das Verschließen der stirnseitigen Enden mit Kappen gewährleistet, dass keine Keime, Viren und Bakterien in die Eingabe- und Bedieneinheit eindringen, so dass die erfindungsgemäße Eingabe- und Bedieneinheit auch den Erfordernissen für eine Benutzung in Risikobereichen genügt. Zudem kann mit Hilfe der Mittel zur Befestigung an den elektronischen Geräten die Eingabe- und Bedieneinheit unmittelbar an den elektronischen Geräten angebracht werden, so dass auf zusätzliche Ablagen oder gar Tische verzichtet werden kann.
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In Weiterbildung der Erfindung sind die Kappen mit Öffnungen versehen, durch die computertechnisches Zubehör bedienbar ist. Die Öffnungen ermöglichen das Einführen von Kabeln o. dgl. in die Eingabe- und Bedieneinheit. Auf diese Weise ist das zusätzliche Einbringen von Bohrungen in das Gehäuse vermieden, so dass das Strangpressprofil unverändert verbaut werden kann, was die Herstellkosten für die Eingabe- und Bedieneinheit zusätzlich reduziert. Bei dem Zubehör kann es sich beispielsweise um USB-Hubs, Laufwerke für Disketten, CDs oder DVDs, einschließlich deren Brenner, Einschübe für Smartcards oder SD-Karten, usw. handeln. Dadurch sind die Nutzungsmöglichkeiten der Eingabe- und Bedieneinheit weiter erhöht.
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In Ausgestaltung der Erfindung sind die Mittel zur Befestigung an den elektronischen Geräten schwenkbar. Hierdurch besteht die Möglichkeit, die Eingabe- und Bedieneinheit im Falle der Nicht-Benutzung hoch- oder anzuklappen, um eine raumsparende Position einzunehmen.
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Bevorzugt ist an mindestens einem Mittel zur Befestigung an den elektronischen Geräten ein Dämpfungselement vorgesehen. Mit Hilfe des Dämpfungselementes ist ein schonendes Auf- und Abklappen der Eingabe- und Bedieneinheit möglich. Beschädigungen der Eingabe- und Bedieneinheit durch unsachgemäßes Hoch- und Abklappen der Eingabe- und Bedieneinheit ist dadurch vorgebeugt.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 die explosionsartige Darstellung einer Eingabe- und Bedieneinheit;
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2 die dreidimensionalen Darstellung der in 1 dargestellte Eingabe- und Bedieneinheit in abgeklapptem Zustand;
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3 die dreidimensionalen Darstellung der in 1 dargestellte Eingabe- und Bedieneinheit in hochgeklapptem Zustand und
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4 die dreidimensionale Darstellung einer Eingabe- und Bedieneinheit in abgeklapptem Zustand in einer anderen Ausbildung.
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Die als Ausführungsbeispiel gewählte Eingabe- und Bedieneinheit für elektronische Geräte ist zur Benutzung in Risikobereichen vorgesehen. Unter solchen sind Bereiche zu verstehen, in denen besonders hohe Anforderungen an die Hygiene oder die Reinheit der Luft gefordert werden. Hierzu zählen insbesondere Operationssäle, Intensivstationen oder Reinräume, beispielsweise bei der Herstellung von Computerchips.
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Die Eingabe- und Bedieneinheit umfasst ein Gehäuse 1, das aus Aluminium hergestellt ist. Das Gehäuse ist erfindungsgemäß aus einem Strangpressprofil hergestellt. Beim Aluminiumstrangpressen handelt sich um ein Verfahren, bei dem Aluminium bzw. Aluminiumlegierungen in Objekten mit einem definierten Querschnittsprofil geformt werden. Dabei wird ein Aluminiumwerkstück vollständig durch eine formgebende Werkzeugöffnung unter Verminderung des Querschnitts gedrückt, wodurch eine neue Querschnittsform entsteht. Auf diese Weise können Voll- und Hohlprofile mit komplizierten Querschnitten in einem einzigen Arbeitsvorgang produziert werden.
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Das Gehäuse 1 weist einen Hohlraum 2 auf, der sich über die gesamte Breite des Gehäuses 1 erstreckt. Das Gehäuse 1 ist, wie in 1 ersichtlich, an seinen Stirnseiten offen ausgebildet. Auf der dem Boden abgewandten Seite – Oberseite – ist in dem Gehäuse 1 eine Tastatur 3 angeordnet. Die Tastatur 3 weist eine abgedichtete Oberfläche auf, bei der es sich im Ausführungsbeispiel um eine Oberfläche aus Silikon handelt. Andere, nicht poröse Oberflächen sind ebenfalls einsetzbar. Bei der Tastatur kann es sich um eine übliche PC-Tastatur, eine Insel-Tastatur oder dergleichen handeln. Sie kann sowohl mechanische Tasten als auch kapazitive Kontakte oder elektromechanische Kurzhubtasten beinhalten. Andere Funktionsarten der Tastatur 3 sind ebenfalls möglich.
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Die stirnseitigen Enden des Gehäuses 1 sind mit Kappen 4 verschließbar, die im Ausführungsbeispiel ebenfalls aus Aluminium hergestellt sind. Die Verwendung anderer Materialien für die Kappen ist ebenfalls möglich, wobei sich aufgrund des geringen Gewichts des Aluminiums sowie seiner Widerstandsfähigkeit gegen Reinigungsmittel die Auswahl dieses Materials besonders bewährt hat. Die Kappen 4 sind an Befestigungsprofilen 5 angebracht, die eine rahmenartige Gestaltung haben und eine Außenkontur aufweisen, welche im Wesentlichen der Kontur der stirnseitigen Enden des Gehäuses 1 entspricht. Auch die Befestigungsprofile 5 sind im Ausführungsbeispiel aus Aluminium hergestellt.
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Die Kappen 4 sind mit Öffnungen 6 versehen, die das Einführen von Kabeln oder dergleichen in die Eingabe- und Bedieneinheit ermöglichen. Zudem ist durch die Öffnungen 6 computertechnisches Zubehör bedienbar. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Zubehör um einen USB-Hub 7 sowie einen DVD-Brenner 8. Die Bedienung anderer, in die Eingabe- und Bedieneinheit eingebauter computertechnischer Zubehörteile, beispielsweise von Disketten, CDs, Smartcards oder SD-Karten, ist ebenfalls möglich, wobei es sich hierbei um keine abschließende Aufzählung handelt. Auch ist in den Hohlraum 2 des Gehäuses 1 der Prozessor eines Computers einsetzbar, so dass die Eingabe- und Bedieneinheit als vollwertiger Computer einsetzbar ist.
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An dem Gehäuse 1 sind Mittel 9 zur Befestigung der Eingabe- und Bedieneinheit an den elektronischen Geräten vorgesehen. Bei den Mitteln 9 zur Befestigung an den elektronischen Geräten handelt es sich im Ausführungsbeispiel um Lagerböcke. Die Lagerböcke ermöglichen eine schwenkbare Anordnung der Eingabe- und Bedieneinheit an den elektronischen Geräten. Wie 1 zu entnehmen ist, korrespondieren die Mittel 9 zur Befestigung mit einer Lagerschale 10, die in einer kreisrunden Öffnung im Befestigungsprofil 5 drehbar angeordnet ist und in montiertem Zustand auf einem zylindrischen Bolzenstück auf den Mitteln 9 zur Befestigung aufsitzt.
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An den Mitteln 9 zur Befestigung an den elektronischen Geräten sind im Ausführungsbeispiel Dämpfungselemente 11 vorgesehen, wobei im Ausführungsbeispiel lediglich ein Dämpfungselement 11 vorgesehen ist. Das Dämpfungselement 11 ermöglicht ein behutsames Auf- und Abklappen der Eingabe- und Bedieneinheit, um Beschädigungen durch nicht sachgerechte Bedienung zu vermeiden.
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Die Befestigung an den elektronischen Geräten erfolgt im Ausführungsbeispiel mittels einer Befestigungsplatte 12, in die Schrauben 13 in an sich bekannter Weise an den elektronischen Geräten einschraubbar ist. Ersichtlich ist die Befestigungsplatte 12 mit Bohrungen 14 versehen, die zum Anschrauben der Mittel 9 zur Befestigung an elektronischen Geräten dienen.
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Wie dem Ausführungsbeispiel nach 4 zu entnehmen ist, kann das Gehäuse 1 über die Breite der Tastatur 3 hinaus verlängert ausgebildet sein. Dadurch ist auf der Oberseite der Eingabe- und Bedieneinheit eine Auflagefläche 14 ausgebildet, die beispielsweise für das Auflegen einer Computermaus geeignet ist. Um ein Herunterfallen einer Computermaus zu vermeiden ist in diesem Ausführungsbeispiel eine Kante 15 im Bereich des freien Endes des Gehäuses 1 vorgesehen. Optional kann in der Eingabe- und Bedieneinheit im Bereich der Auflagefläche 14 ein Magnet im Gehäuse 1 angeordnet sein. Mit Hilfe des Magneten kann eine Befestigung der Computermaus an der Eingabe- und Bedieneinheit in hochgeklapptem Zustand erfolgen.
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In montiertem Zustand ist die Eingabe- und Bedieneinheit mit der Befestigungsplatte 12 an dem jeweiligen elektronischen Gerät befestigt. Wie in den 2 und 4 zu erkennen, befindet sich die Tastatur in abgeklapptem Zustand, also in der Bedienposition, in einer ergonomisch günstigen Stellung, in der die Tastatur nicht parallel zum Boden ausgerichtet ist. In dieser Position ist sie durch in den Mitteln 9 zur Befestigung an den elektronischen Geräten vorgesehenen Winkelbegrenzungen gehalten. Zum Hochklappen in die in 3 dargestellte Position ist eine einfache Aufwärtsbewegung erforderlich, bis die Eingabe- und Bedieneinheit im Wesentlichen parallel zur Ansichtsseite des jeweiligen elektronischen Geräts ausgerichtet ist. Auch hier ist eine Arretierung vorgesehen, um ein Anschlagen der Eingabe- und Bedieneinheit an das jeweilige elektronische Gerät zu vermeiden. Gleichzeitig kann eine Sicherung in dem Drehgelenk gegen selbstständiges und ungewolltes Herunterklappen der Eingabe- und Bedieneinheit vorhanden sein. Beim Herunterklappen der Eingabe- und Bedieneinheit ist lediglich das Überwinden der Arretierung erforderlich. Sodann fällt die Eingabe- und Bedieneinheit unter dem Einfluss der Schwerkraft selbstständig in die in den 2 und 4 dargestellte Bedienposition, wobei aufgrund des Dämpfungselements 11 eine verlangsamte Bewegung erfolgt, um auf diese Weise Beschädigungen zu vermeiden.
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Mit der Erfindung ist eine Eingabe- und Bedieneinheit geschaffen, die allen hygienischen Anforderungen genügt und gleichzeitig außerordentlich preiswert herzustellen ist. Dies ist durch die Herstellung des Gehäuses mittels Strangpressen hervorgerufen, weil auf diese Weise die Innen- und Außenkontur des Gehäuses im Strangpressvorgang bereits hergestellt werden kann. Durch den gleichzeitig ausgebildeten Hohlraum im Gehäuse ist die Möglichkeit geschaffen, Zusatzgerätschaften bzw. Zubehör unterzubringen, ohne hierzu weitere aufwändige Fertigungsmaßnahmen innerhalb des Gehäuses ergreifen zu müssen. Gleichzeitig ist durch das im Wesentlichen hohl ausgebildete Gehäuse eine wesentliche Gewichtsersparnis im Vergleich zu den aus Vollmaterial hergestellten Einheiten hervorgerufen. Dies wiederum ermöglicht die Verwendung weniger stabiler Befestigungselemente, wodurch zusätzliche Kosten gespart sind.