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Die vorliegende Erfindung betrifft eine behindertengerechte Arbeitsunterlage, insbesondere ein Schneidbrett mit Vorrichtungen zur rutschfesten Halterung des zu bearbeitenden Gegenstands für Einhandbehinderte nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Arbeitsunterlage ist in Form eines im Handel angebotenen Brotschmierbrettes bekannt. Dabei sind an zwei rechtwinklig einander zugeordneten Randabschnitten zwei sich längs erstreckende Anschläge vorgesehen, die einstückig vom Brotschmierbrett hochstehend verlaufen. Die zu schmierende Brotscheibe soll an den Anschlägen anliegend für das Schmieren und Schneiden unverschiebbar gehalten werden. Dabei kann jedoch nicht verhindert werden, dass sich die Brotscheibe beim Bearbeiten mangels eines dritten Anschlages verschiebt welcher die Brotscheibe in einer statisch bestimmten Lage festhält.
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Derartige einstückig hochgezogene, als Anschlage wirkende Erhebungen sind auch durch die
DE 8018255 U1 bekannt, wobei diese Erhebungen stückweise oder als umlaufender Randwulst auf der Arbeitsfläche angebracht sind. Bei unterschiedlicher zu bearbeitender Ware ergeben sich immer nur Kompromisslösungen, da die Anschläge nicht verschiebbar sind.
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Ein weiteres im Handel angebotenes Küchenbrett ist auf der Arbeitsfläche mit Noppen versehen, die sich beim Auflegen in die zu bearbeitenden Ware eindrücken, um diese ausreichend zu fixieren. Je nach der Oberflächenhärte der zu bearbeitenden Ware ist auch bei diesem Küchenbrett nicht gewährleistet, dass sich die aufgelegte Ware nicht verschiebt, wenn sie von einem Einhandbehinderten manuell bearbeitet wird, der sie nicht zusätzlich festhalten kann.
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Die
GB 161785 offenbart ein Schneidbrett für Brot oder Lebensmittel mit einem feststehenden großflächigen Anschlag an einer Seitenkante, der mit verteilten Stiften zum festhalten der Ware bestückt ist. Die Anordnung der Stifte erstreckt sich über eine verhältnismäßig große Höhe, da die Vorrichtung zum Schneiden großvolumiger Ware vorgesehen ist.
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Gegenüber den Stiften ist auf dem Schneidbrett ein verschiebbarer, verhältnismäßig niedriger von der Unterseite des Schneidbretts nur schwierig zu fixierender Anschlag vorgesehen, der zum Festhalten einer großvolumigen Ware kaum geeignet ist. Für die Benutzung von einem Einhandbehinderten ist dieses Schneidbrett nur schwer handhabbar.
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Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2004 017 092 U1 geht eine Vorrichtung hervor, mit der ein zu fixierender Gegenstand formschlüssig gehalten werden kann. Dabei soll die Vorrichtung möglichst universell gestaltet sein, damit sie an möglichst viele Gegenstände adaptierbar ist. Die Vorrichtung besteht aus einer auf Grund ihres Eigengewichtes fest auf einer Unterlage liegenden, in der Dicke zweiteilig ausgeführten Lochrasterplatte mit einer Vielzahl von Bohrungen. In diese Bohrungen der Lochrasterplatte sind zwei Stäbe und eine Excenterwalze einsteckbar. Durch Drehen der Excenterwalze kann praktisch jeder Gegenstand gegen die beiden Stäbe verspannt werden. Ferner ist eine Klemmvorrichtung vorgesehen, mit der die beiden Lochrasterplatten gegen einander verschoben werden können, sodass die Stäbe und die Excenterwalze durch eine seitliche Verschiebung der mit leichtem Übermaß ausgeführten Bohrungen verspannt werden und den Gegenstand unverrückbar feststeht.
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In der
US 5100115 A ist ein Schneidbrett beschrieben, bei dem entlang einer Brettkante Bohrungen vorgesehen sind, um Anschlagstifte einzustecken. Das Schneidbrett ist zur Benutzung für Einhandbehinderte nicht geeignet.
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Auch die
US 5842689 A beschreibt ein Schneidbrett, das mit einer Vielzahl von Bohrungen versehen ist, in die in unterschiedlichen Positionen Steckstifte einsetzbar sind. Damit kann großvolumige aufgesteckte Ware von Einhandbehinderten zum Schneiden in Scheiben benutzt werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Arbeitsunterlage für Einhandbehinderte zu schaffen, auf der unterschiedlichste Lebensmittel zur Bearbeitung rutschfest gehalten werden können, wobei es gleichgültig sein soll, ob es sich um sehr flache, z. B. Brotscheiben, oder großvolumige Lebensmittel, wie z. B. ein ganzer Schinken oder ein ganzes Bratenstück, handelt. Das Schneidbrett soll mit möglichst wenigen Teilen an unterschiedlichste Verwendungen anpassbar sein. Die Fixierung soll für möglichst zahlreiche dafür in Frage kommende und zu bearbeitende Waren in Frage kommen.
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Diese Aufgabe wird für eine eingangs genannte Arbeitsunterlage und für eine möglichst vielseitige Benutzung durch einen Einhandbehinderten erfindungsgemäß durch die Maßnahmen des Anspruch 1 gelöst.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Die Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich auch aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Es zeigen:
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1 ein Schneidbrett in perspektivischer Ansicht mit zwei niedrigen Anschlägen in rechtwinkliger Zuordnung und einem Stiftefeld zur rutschfesten Halterung des zu bearbeitenden Gegenstands;
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2 das Schneidbrett gemäß 1 mit einem blockartigen Anschlag zum Austausch gegen einen der niedrigen Anschläge;
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3 das Schneidbrett gemäß 1, bei dem der blockartige Anschlag auf Steckstifte aufgesteckt und mit einem Schraubstift am Schneidbrett fixiert ist;
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4 eine Ansicht des Schraubstiftes.
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Das in perspektivischer Ansicht in 1 als Beispiel der Erfindung dargestellte Schneidbrett 1 besteht aus einer rechteckigen Platte als Schneidunterlage, die mit einer längs dem Außenrand verlaufenden Saftrille 2 versehen ist. Zur besseren Handhabung ist ein Griff 3 an einer Schmalseite des Schneidbrettes vorgesehen. Längs rechtwinklig zu einander verlaufenden Seitenkanten, vorzugsweise dem Griff 3 gegenüberliegend, sind zwei Anschläge 4 und 5 angeordnet, die mit vorzugsweise vier Bohrungen 6 in einem Rastermaßabstand versehen sind, mit welchen sie auf in 2 in doppelten Rasterabstand dargestellte Stifte 8 aufsteckbar und damit daran bezüglich ihrer Lage fixierbar sind.
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Die Bohrungen haben gleichen Rastermaßabstand voneinander, sodass der Anschlag 4 bzw. 5 bei der Verwendung von vier Bohrungen 6 im Anschlag und zwei Stiften 8 im Schneidbrett 1 in Längsrichtung in zwei unterschiedlichen Positionen eingesteckt werden kann.
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Derartige Stifte 8 sind auch in einem gegenüberliegenden Bereich des Schneidbrettes 1 in einer Rastefeld-Anordnung 9 angebracht, wobei die Stiftabstände so ausgewählt sind, dass die Anschläge 4 und 5 bzw. weitere parallel und winklig zu der Anordnung der Anschläge längs den Seitenkanten einsteckbar sind. Damit bietet sich die Möglichkeit, die zu bearbeitende Ware, wie z. B. Teile eines geteilten Brotlaibes, in gewünschten Lagepositionen festzuhalten. Durch Weglassen des Anschlages 4 können auch über das Schneidbrett 1 überstehende Waren, wie z. B. ein langer Brotstollen, zum Zerschneiden in die Stifte 8 eingedrückt und damit in paralleler Anlage am Anschlag 5 fixiert werden.
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Die Anschläge 4 und 5 können unterschiedliche Längen haben. In diesem Fall ist es zweckmäßig mehrere Bohrungen 6 vorzusehen, wobei die Bohrungen einen dem Rastermaß entsprechenden Abstand haben, sodass sie wie in 2 mit einem Doppelpfeil dargestellt in Längsrichtung versetzt fixiert werden können. Damit ergibt sich die Möglichkeit, den Abstand m gemäß 1 zu vergrößern bzw. zu verkleinern, wenn der Anschlag 5 mit einem jeweils anderen Bohrungspaar auf die zugeordneten Stifte 8 aufgesteckt wird.
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Zusätzlich sind zwei weitere Bohrungen 22 im Anschlag 10 angebracht, die ebenfalls Rasterabstand haben, wovon nur eine in der Zeichnung sichtbar ist. Diese weiteren Bohrung 22 liegen in der Mitte von zwei Bohrungen 11. Durch diese Bohrungen ist eine Stiftschraube 18 in Gewindebohrungen 20 bzw. 21 im Schneibrett 1 einschraubbar.
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Aus 2 geht ferner ein weiterer Anschlag 10 in einer durch gestrichelte Linien dargestellten höhere Position hervor, der höher und gegebenenfalls dicker und breiter ist. Dieser Anschlag hat ebenfalls zumindest zwei, vorzugsweise fünf im Rasterabstand angeordnete Bohrungen 11, welche auf Stifte 8 im Schneidbrett 1 aufsteckbar sind. In der dargestellten Ausführungsform sind die Bohrungen 11 zusätzlich mit a, b, c, d und e bezeichnet. Ferner ist zumindest eine weitere nicht dargestellte Bohrung im Rasterabstand zur Bohrung 22 vorgesehen, durch welche die Stiftschraube 18 in eine Gewindebohrung 21 einschraubbar ist, um den Anschlag 10 am Schneidbrett zu fixieren.
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Da die Gewindebohrung 20 und 21 ebenfalls im Rasterabstand angebracht und jeweils um einen halben Rasterabstand von den Stiften 8 nach innen versetzt sind, kann der Anschlag 10 in Längsrichtung versetzt am Schneidbrett fixieren werden. Die Stiftschraube 18 wird dann zur Fixierung des Anschlags 10 je nach Richtung der Verschiebung in die Gewindebohrung 20 oder 21 eingeschraubt.
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Durch das Vorsehen von fünf Bohrungen 11 und zwei Bohrungen 22 im Anschlag 10 kann dieser Anschlag mit Hilfe zweier Stifte 8 und der beiden Gewindebohrung 20 und 21 in drei Längspositionen fixiert werden. Des weiteren sind diese Positionen auch möglich, wenn der Anschlag 10 herum gedreht wird und die in der Zeichnung dargestellten Stifte nach außen gerichtet sind.
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Obwohl nicht dargestellt kann die Anordnung der Stifte 8 und der Gewindebohrungen 20 sowie 21 auch entlang der Längskante des Schneidbrettes im Bereich der für die Positionierung des Anschlags 5 vorgesehenen Position angebracht werden, um auf dem Schneidbrett zwei hohe Anlagen 10 zu positionieren und zu befestigen.
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Diese Stifte sind, wie durch eine gestrichelte Linie angedeutet, in einer Ebene positioniert, die um den Abstand g von der Unterseite des Anschlags 10 entfernt ist und vorzugsweise in eine Höhe über der Oberkante der Anschlägen 4 und 5 liegt. Der Abstand f zu der Oberseite des Anschlags 10 ist größer als der Abstand g, sodass durch ein auf den Kopfstellen des Anschlags die Reihe der nun nach außen weisenden Stifte höher liegt, was bei der Bearbeitung von volumengrößerer Waren von Vorteil sein kann. Da die Bohrungen 11 und 22 durch den Anschlag verlaufen, sind ebenfalls drei unterschiedliche Positionierungen in Längsrichtung möglich.
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In 4 ist der Schraubstift 18 dargestellt, der am unteren Ende des Schaftes ein in die Bohrung 20 oder 21 einschraubbares Gewinde 19 trägt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 8018255 U1 [0003]
- US 5527022 A [0005]
- GB 161785 [0006]
- DE 202004017092 U1 [0008]
- US 5100115 A [0009]
- US 5842689 A [0010]