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Die Erfindung bezieht sich auf eine Rückenlehnenstruktur für Kraftfahrzeugsitze mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Derartige Strukturen sind beispielsweise aus
DE 10145206 A1 oder aus
DE 10 2008 047 243 A1 bekannt. Eine solche Rückenlehnenstruktur weist ein einem Sitzbenutzer zugewandtes Lehnengestell auf, welches mit einem Lehnenpolster versehen ist. An der Vorderseite des Lehnengestells zwischen dem Lehnengestell und dem Polster ist eine Lordosenstütze zum Abstützen des Lendenwirbelbereiches des Sitzbenutzers angeordnet. Die Lage der Lordosenstütze ist zumindest in einer Richtung senkrecht zur Erstreckungsrichtung des Lehnengestells verstellbar, wofür eine Verstelleinrichtung vorgesehen ist. Oftmals ist zur weiteren Verbesserung des Komforts auch die vertikale Lage der Lordosenstütze über die Verstelleinrichtung einstellbar. Zur Verteilung der Druckkraft ist zwischen der Lordosenstütze und dem Lehnenpolster ein Wölbelement vorgesehen. Die bekannten Lordosenstützen wirken also auf das Wölbelement ein und dieses Element steht in Kontakt mit dem Lehnenpolster, über welches der Lendenwirbelbereich abgestützt wird.
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Bei der Verstellung der bekannten Lordosenstützen wirken verstellbare Elemente der Lordosenstütze nicht immer an konstanten Orten des Wölbelementes auf dieses ein. Dadurch ergeben sich hohe Anforderungen an die Ausbildung des Wölbelementes, oder der Sitzbenutzer fühlt Unterschiede bei der Lendenwirbel-Bereichsabstützung abhängig von der Lage der Lordosenstütze. Bekannte verstellbare Stützbügel der Lordosenstütze werden beispielsweise beim Verstellen der Lordosenstütze verschwenkt, wodurch sich auch der Kontaktpunkt zum Wölbelement verändert.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfach aufgebaute universell einsetzbare Rückenlehnenstruktur mit gegenüber bekannten Strukturen mit Lordosenstütze verbessertem Komfort zu schaffen, wobei gleichzeitig zusätzliche Möglichkeiten der Komfortsteigerung eröffnet werden sollen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich die erfindungsgemäße Rückenlehnenstruktur durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale aus. Weitere vorteilhafte Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Es ist vorgesehen, dass zwischen der Lordosenstütze und dem Wölbelement ein zusätzliches separates Kontaktelement angeordnet ist. Das Kontaktelement steht sowohl mit der Lordosenstütze, als auch mit dem Wölbelement in Kontakt. Durch das Kontaktelement wird erreicht, das beim Verstellen der Lordosenstütze senkrecht zur Ebene des Lehnengestells eine Relativbewegung nur zwischen Lordosenstütze und Kontaktelement stattfindet, nicht aber zwischen Kontaktelement und Wölbelement. Somit ändert sich das Komfortempfinden für den Sitzbenutzer beim Verstellen der Lordose nicht. Ein weiterer Vorteil der Nutzung des erfindungsgemäßen Kontaktelementes besteht darin, dass der Kontakt zum Wölbelement unabhängig von der Gestaltung verstellbarer Elemente der Lordosenstütze ausgebildet werden kann. Es kann eine oder es können mehrere frei gestaltbare Kontaktzonen zwischen Kontaktelement und Wölbelement ausgeführt werden. Damit kann unabhängig von der Ausbildung der Lordosenstütze nur durch Austausch des Kontaktelementes unterschiedlichen Wünschen bei der Gestaltung der Rückenlehnenstruktur entsprochen werden.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist die Lordosenstütze einen oder zwei verstellbare Stützbügel auf, die mit dem Kontaktelement in Kontakt stehen. Der oder die Stützbügel sind um etwa parallel zum Lehnengestell gelegene entweder vertikale oder horizontale Achsen verschwenkbar, stehen dabei aber immer mit dem Kontaktelement in Kontakt.
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Das Kontaktelement kann einerseits verschieb- und ggf. auch verschwenkbar an den Stützbügeln (besonders vorteilhaft unverlierbar) gelagert sein.
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Andererseits kann das Kontaktelement aber auch verschieb- und ggf. verschwenkbar (und besonders vorteilhaft unverlierbar) an dem Wölbelement gelagert sein.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind zwischen der Lordosenstütze und dem Wölbelement zwei separate Kontaktelemente angeordnet, die jeweils voneinander räumlich getrennt sind und mit dem Wölbelement in Kontakt stehen bzw. an diesem anliegen. Bevorzugt steht dabei ein Kontaktelement jeweils mit einem von zwei Stützbügeln in Kontakt. Jeder verstellbare Stützbügel wirkt somit über ein eigenes Kontaktelement an zwei räumlich voneinander getrennten Stellen auf das auf das Wölbelement ein.
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In einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass ein einzelnes Kontaktelement an dem jeweils zugehörigen Stützbügel verschwenkbar gelagert ist und somit um eine (eigene) Schwenkachse relativ zu dem zugehörigen Stützbügel verkippbar ist. Hierdurch kann erreicht werden, dass das jeweilige Kontaktelement stets über einen nahezu gleich bleibenden Bereich auf das Wölbelement einwirkt, wenn ein Stützbügel zur Veränderung der Wölbung des Wölbelements verschwenkt wird.
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In diesem Zusammenhang wird es als besonders vorteilhaft erachtet, wenn das Kontaktelement und ein zugeordneter Stützbügel um zueinander im Wesentlichen parallele Achsen verschwenkbar gelagert sind. Alternativ oder ergänzend, kann vorgesehen sein, das Kontaktelement mindestens einen Führungssteg aufweist, der eine Führungsbahn vorgibt, entlang der der zumindest eine Stützbügel (bzw. ein mit dem Kontaktelement verbundenes freies Ende des Stützbügels) verschieblich geführt ist. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass bei einer Verstellung eines Stützbügels dieser an oder in dem (einzigen oder jeweils zugeordneten) Kontaktelement entlang gleiten kann.
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Ist das Kontaktelement zur Gewährleistung der Verstellbarkeit der Lordosenstütze nicht nur verschiebbar an den Stützbügeln bzw. dem zumindest einem Stützbügel gelagert, sondern auch begrenzt um eine etwa horizontale etwa parallel zum Lehengestell liegende Achse verschwenkbar, können weitere Vorteile erreicht werden. Die Abstützung zwischen Kontaktelement und Wölbelement kann sich begrenzt an die Lage der auf das Lehenpolster wirkenden Kraft selbsttätig anpassen. Bei weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann diese Schwenkbewegung beim Verstellen der Lordosenstütze gesteuert werden, indem beispielsweise der Kontakt zwischen Lordosenstütze und Kontaktelement über eine Kurvenbahn des Kontaktelementes hergestellt wird.
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Von weiterem Vorteil ist, wenn sich das Kontaktelement etwa horizontal und quer zum Lehnengestell erstreckt. Bei einem einzelnen Kontaktelement, an dem beide Stützbügel angreifen, ist in einer Ausführungsform vorgesehen, dass das (einzige) Kontaktelement dabei zumindest zwei Kontaktzonen zum Wölbelement aufweist, die sich links und rechts der Mitte des Lehengestells befinden. So wird erreicht, dass ohne besondere Vorkehrungen am Wölbelement eine schwächere Abstützung des Sitzbenutzers im Wirbelsäulenbereich erfolgt, was den Sitzkomfort weiter erhöht.
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Das Kontaktelement sollte vorzugsweise starr ausgeführt werden, kann aber auch bereichsweise flexibel ausgebildet sein. Es kann dabei als einfach herstellbares Leichtbauteil ausgeführt werden und beispielsweise aus verripptem Kunststoff, geschäumten Kunststoff, oder aus einem Leichtmetall bestehen.
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In einer Ausführungsform ist ferner vorgesehen, dass das Wölbelement und das Kontaktelement derart miteinander in Kontakt stehen, dass das Kontaktelement entlang einer vorgegebenen Führungsbahn relativ zu dem Wölbelement verschieblich ist. Derart wird beispielsweise eine unerwünschte Querbewegung des Kontaktelements relativ zu dem Wölbelement (bezogen auf eine Lehnenlängsrichtung bei bestimmungsgemäß eingebauter Rückenlehnenstruktur) gezielt verhindert.
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Vorzugsweise weisen das Wölbelement oder das Kontaktelement eine Führung auf, die die Führungsbahn definiert.
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In einer Ausführungsform weist das Wölbelement eine Führung mit mindestens einem Führungsabschnitt auf, entlang dem ein Gleitabschnitt des Kontaktelements gleitend geführt ist. Dieser Führungsabschnitt erstreckt sich dabei vorzugsweise bei bestimmungsgemäß eingebauter Rückenlehnenstruktur im Wesentlichen entlang einer Lehnenlängsrichtung, so dass bei einer Höhenverstellung der Verstelleinrichtung das Kontaktelement entlang der Führung des Wölbelements gleiten kann und zwangsgeführt ist.
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Unter einer Zwangsführung wird dabei verstanden, dass eine die Führungsbahn vorgebende Führung derart ausgebildet ist, dass das darin geführte Kontaktelement im Wesentlichen nur längs und damit nicht mehr quer zu der Führungsbahn beweglich ist.
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Dem entsprechend wird es in einer Ausführungsvariante bevorzugt, dass sich der mindestens eine Führungsabschnitt des Wölbelementes im Wesentlichen in einer von dem Lehnengestell aufgespannten Ebene entlang einer vertikalen Achse erstreckt. Je nach Ausbildung der Lordosenstütze bzw. der Verstelleinrichtung kann sich der Führungsabschnitt aber auch entlang einer horizontalen Achse erstrecken.
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Details der Erfindung werden im Folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen beschrieben. Von den zugehörigen Zeichnungen zeigt:
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1 eine Rückansicht auf eine Rückenlehnenstruktur gemäß der Erfindung;
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2 eine Ansicht auf die Rückenlehenstruktur gemäß 1 von vorne;
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3 eine separierte Darstellung einer Lordosenstütze;
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4 ein perspektivisch dargestellter Ausschnitt der Lordosenstütze nach 3;
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5A–5B ein erfindungsgemäßes Kontaktelement in Ansichten von vorne und hinten;
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6A–6B Details des Kontaktelementes nach 5A und 5B in Kontakt mit der Lordosenstütze;
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7 eine schematisch dargestellte Lordosenstütze in anderer Ausführung;
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8A–8B perspektivische Einzelansichten eines Stützbügels der Lordosenstütze mit einer alternativen Ausführungsform eines Kontaktelements;
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9A–9B perspektivische Einzelansichten eines Stützbügels gemäß den 8A und 8B mit einer weiteren Ausführungsform eines Kontaktelements;
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10A–10B eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Rückenlehnenstruktur mit einem entlang dem Wölbelement geführten Kontaktelement.
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Wie aus den 1 und 2 ersichtlich, besteht ein Lehengestell 1 aus einer an sich bekannten Metallrahmenstruktur. In der Ansicht von 1 von in Fahrtrichtung F eines Kraftfahrzeugs aus gesehen hinten ist erkennbar, dass in das Lehnengestell eine einem Sitzbenutzer zugewandte Lordosenstütze 2 eingehängt ist. Ein vorhandenes, aber in den Figuren nicht gezeigtes Lehnenpolster befindet sich vor der Lordosenstütze 2 und diese wirkt über im Folgenden zu erläuternde Zwischenelemente auf das Lehenpolster ein. Dadurch wird ein Lendenwirbelbereich des Sitzbenutzers komfortsteigernd abgestützt.
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Die auch in den 3 und 4 detaillierter dargestellte Lordosenstütze 2 umfasst eine Verstelleinrichtung 3 zur Einstellung der Position der Lordosenstütze 2 innerhalb des Lehnengestells 1. Dadurch ist die Position der Lordosenstütze 2 an individuelle Komfortwünsche anzupassen. Die im Beispiel gezeigte Lordosenstütze 2 ist über einen elektrischen Antrieb 4 vertikal verstellbar und über einen weiteren Antrieb 5 horizontal und etwa senkrecht zum Lehnengestell verstellbar. Das Lehnenpolster stützt sich wie an sich bekannt über ein Wölbelement 6 an der Lordosenstütze 2 ab. Allerdings erfolgt diese Abstützung nicht mehr wie bekannt direkt, sondern indirekt über ein Kontaktelement 7, welches sowohl mit der Lordosenstütze 2, als auch mit dem Wölbelement 6 in Kontakt steht.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel treibt der Antrieb 5 beim Verstellen der Lordosenstütze zwei innerhalb der Lordosenstütze 2 um etwa vertikale (abhängig von der Lehnenneigung) Achsen verschwenkbar gelagerte Stützbügel 8, 9 an. Freie Enden 10, 11 der Stützbügel 8, 9 bewegen sich bei der Verschwenkung der Stützbügel 8, 9 auch in etwa horizontaler und senkrecht zur Ebene des Lehnengestells 1 gelegenen Richtung. Dadurch kann die Abstützung des Lendenwirbelbereiches des Sitzbenutzers stärker oder schwacher erfolgen. Zur Verstellung der Stützbügel 8, 9 wird die Kraft des Antriebes 5 wie an sich bekannt über eine Spindel 12 und Gleiter 13, 14 auf die Stützbügel 8, 9 übertragen. Des Weiteren sind die Stützbügel 8, 9, den Antrieb 5, die Spindel 12 und die Gleiter 13, 14 enthaltende Elemente der Lordosenstütze 2 auch wie bekannt senkrecht innerhalb des Lehnengestells 1 begrenzt verfahrbar.
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Die freien Enden 10, 11 der Stützbügel 8, 9 stehen in Kontakt mit dem Kontaktelement 7, welches andererseits auch in Kontakt mit dem Wölbelement 6 steht. Das Kontaktelement 7 ist besonders detailliert in den 4, 5A–5B und 6A–6B dargestellt. Es ist erkennbar, dass die Stützbügel 8, 9, insbesondere ihre freien Enden 10, 11 in dem Kontaktelement 7 gelagert sind. Sie sind in Führungen 15 des Kontaktelementes 7 verschiebbar gelagert. So ist gewährleistet, dass die verschwenkbar in der Lordosenstütze 2 gelagerten Stützbügel 8, 9 sich zwar horizontal quer zur Ebene des Lehengestells 1 frei in dem Kontaktelement 7 bewegen können, sie jedoch eine Abstützkraft in horizontaler Richtung auf das Kontaktelement 7 übertragen können.
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Die Stützbügel 8, 9 sind auch unverlierbar innerhalb der Führungen 15 des Kontaktelementes 7 gelagert, wofür Clipse 16 sorgen. Bei der Montage werden die Stützbügel 8, 9 im Bereich der Clipse 16 in Richtung der Führungen 15 gedrückt, was zu einer Ausweichbewegung der Clipse 16 führt. Damit können die Stützbügel 8, 9 (ihre freien Enden 10, 11) in die Führungen 15 gelangen. Nachdem die Stützbügel 8, 9 dort ihre Betriebslage erreicht haben, können die Clipse 16 wieder zurückschnappen und verhindern fortan, dass die Stützbügel 8, 9 die Führungen 15 verlassen können.
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Die Führungen 15 weisen hierbei jeweils Führungsstege 15.1, 15.2 auf, die ein in einer Führung 15 gelagertes freies Ende 10 oder 11 eines Stützbügels 8, 9 teilweise überdecken. Derart ist das jeweilige freie Ende 10, 11 senkrecht zur Ebene des Lehnengestells 1 (im Zusammenspiel mit dem zugehörigen Clips 16) verliersicher gehalten und kann innerhalb der Führung 15 entlang der Führungsstege 15.1, 15.2 und damit (bei bestimmungsgemäßen Einbau in einen Fahrzeugsitz) im Wesentlichen horizontal gleiten.
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6A und 6B zeigen einerseits den Kontaktbereich zwischen Stützbügel 8 und Kontaktelement 7 in eingefahrener Position der Lordose 2 (6A) und andererseits in ausgefahrener Position der Lordose 2 (6B). Es ist ersichtlich, dass sich die freien Enden 10, 11 der Stützbügel 8, 9 beim Verstellen der Lordose 2 innerhalb des Kontaktelementes 7 in Richtung seiner Längserstreckung bewegen. In den durch die Führungen 15 gebildeten Grenzen kann das Kontaktelement 7 auch Schwenkbewegungen um eine horizontale, etwa parallel zum Lehengestell 1 gelegene Achse ausführen. Abhängig davon, in welcher Höhe eine Last vom Sitzbenutzer über das Sitzpolster auf das Wölbelement 6 ausgeübt wird, kann sich das Kontaktelement so selbsttätig optimal ausrichten. Bei anderer Ausführung der Erfindung könnten die Führungen 15 auch als Kurvenbahn ausgeführt sein, so dass ein gezieltes Verschwenken des Kontaktelementes 7 beim Verschwenken der Stützbügel 8, 9 erfolgt.
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Zur exakten Zentrierung des Kontaktelementes 7 hinter dem Wölbelement 6 könnte einerseits nicht in dem Ausführungsbeispiel gezeigte Federn zwischen dem Kontaktelement 7 und den Stützbügeln 8, 9 angeordnet werden. Diese Federn mit identischer Federkennlinie würden für eine sichere Zentrierung sorgen. Andererseits könnte die Zentrierung auch durch flache Führungen innerhalb der dem Kontaktelement 7 zugewandten Seite des Wölbelementes 6 für Gegenkonturen des Kontaktelementes 7 sorgen.
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Das Kontaktelement 7 hat wie aus 5A ersichtlich, zwei Kontaktzonen 17, 18, welche zur Kontaktaufnahme mit dem Wölbelement 6 vorgesehen sind. Es ist ersichtlich, dass die Kontaktzonen 17, 18 links und rechts der Mitte des Kontaktelementes 7 vorgesehen sind, so dass kein unmittelbarer Druck im Wirbelsäulenbereich eines Sitznutzers ausgeübt wird. Die Lage der Kontaktzonen 17, 18 und die Form ihrer Oberfläche sind völlig frei zu gestalten, ohne dass davon die Konstruktion der Lordosenstütze 2 beeinflusst wird. Die Kontaktelemente 7 dienen also auch zur Individualisierung der Lordosenstütze in Anpassung an verschiedene Sitze. Es könnten auch von den Kontaktzonen 17, 18 aus gesehen weiter außen am Kontaktelement 7 weitere Kontaktzonen vorgesehen werden, die z. B. weiter in Richtung des Wölbelementes 6 vorstehen, wie es einer Rückenform entspricht. Im Beispiel sind die Kontaktzonen 17, 18 gleichmäßig nach oben und unten abgerundet, was aber auch variierbar ist.
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Im in den 1 bis 6B gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Kontaktelement 7 aus verripptem Kunststoff und relativ starr ausgeführt. Es ist äußerst kostengünstig im Kunststoffspritzverfahren herstellbar und leicht. Es könnte aber auch beispielsweise aus geschäumten Kunststoff oder aus Leichtmetall hergestellt werden. Andererseits könnte ein Kontaktelement in nicht gezeigter Ausführung auch mehrere Abschnitte aufweisen, die leicht flexibel miteinander verbunden sind. So könnte ein starrer Zentralabschnitt links und rechts und/oder oben und unten flexibel mit weiteren Abschnitten verbunden sein, womit eine an einen Rücken des Sitznutzers angepasste Abstützung noch besser erfolgen könnte.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausführung der Rückenlehnenstruktur können sowohl die Lordosenstütze 2, als auch das Wölbelement 6 gegenüber bekannten Strukturen vereinfacht ausgeführt werden, denn Stützbügel 8, 9 dienen nun nicht mehr zur Abstützung des Wölbelementes 6 und müssen nicht diesbezüglich ausgelegt sein. Andererseits muss auch das Wölbelement 6 nunmehr geringeren Anforderungen entsprechen, den das Kontaktelement 7 bewegt sich beim Verstellen der Lordosenstütze 2 anders als die Stützbügel 8, 9 nunmehr nur noch relativ zum Wölbelement 6 auf und ab und vollzieht beim Ausfahren der Lordosenstütze 2 Richtung Wölbelement 6 auch keine Abrollbewegung.
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Im Ausführungsbeispiel nach 7 ist kurz angedeutet, dass auch nur ein Stützbügel 19 vorgesehen sein könnte und dieser Stützbügel 19 um eine etwa horizontale, in der Ebene des Lehnengestells 1 liegende Achse verschwenkbar sein könnte. In diesem Ausführungsbeispiel kann sich ein freies Ende des Stützbügels 19 bei seiner Verstellung innerhalb eines Kontaktelementes 20 auf und ab bewegen. Auch hier wird die Stützkraft des Stützbügels 19 über das Kontaktelement 20 bzw. dessen Kontaktzonen auf ein Wölbelement übertragen/verteilt.
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Die 8A und 8B veranschaulichen eine weitere mögliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Rückenlehnenstruktur, die sich von den vorangegangenen Ausführungsformen darin unterscheidet, dass anstelle eines einzigen, gemeinsamen Kontaktelements 7, an dem die beiden Stützbügel 8 und 9 angreifen, zwei Kontaktelemente vorgesehen sind. Je ein Kontaktelement ist dabei an dem freien Ende 10 oder 11 eines zugeordneten Stützbügels 8 bzw. 9 angeordnet.
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Da in der Darstellung der 8A und 8B (wie auch in den nachfolgenden Varianten der 9A–9B und 10A–10B) nur einer der Stützbügel 8, 9 im Detail wiedergegeben ist, sei darauf hingewiesen, dass der jeweils analog den 1 bis 3 gegenüberliegende Stützbügel 9, identisch ausgebildet ist.
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Das an dem freien Ende 10 des Stützbügels 8 angeordnete Kontaktelement 70 weist eine Kontaktzone 170 auf, über die das Kontaktelement 170 mit dem Wölbelement 6 (bzw. 6* entsprechend der 10A–10B) in Kontakt seht und auf dieses einwirkt. Das U-förmige freie Ende 10 des Stützbügels 8 wird dabei nahezu vollständig in dem Kontaktelement 70 aufgenommen. Das Kontaktelement 70 überspannt jedoch nur einen Bruchteil der Gesamtlänge des längserstreckten Stützbügels 8. Damit ist das Kontaktelement 70 deutlich kleiner in seinen Abmessungen als das Kontaktelement 7 der 1 bis 7. Ein Paar voneinander räumlich getrennter Kontaktelemente 70 ist somit deutlich weniger steif und erheblich leichter als das durchgehende und sich nahezu über die gesamte Breite des Wölbelements 6 erstreckende Kontaktelement 7 der vorangegangenen Ausführungsform.
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Um Bauraum zu sparen, weist das Kontaktelement 70 ferner zwei Aussparungen 701 und 702 auf, durch die hindurch jeweils einer der parallelen Schenkel des U-förmigen freien Endes 10 des Stützbügels 8 geführt ist. Hierdurch liegt das Kontaktelement 70 ferner definiert an dem zugeordneten Stützbügel 8 an und eine bestimmungsgemäße Ausrichtung des Kontaktelements 70 bezüglich des Stützbügels 8 ist sichergestellt.
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Wie aus der 8B ersichtlich ist, ist das Kontaktelement 70 an dem freien Ende 10 des Stützbügels 8 nicht verschwenkbar gelagert. Die Kontaktfläche 170 des Kontaktelements 70 neigt sich also in dem Maß, in dem der Stützbügel 8 entlang einer Schwenkrichtung S um seine Schwenkachse A verschwenkt wird. Bei einem Verschwenken in die in der 8B gestrichelt eingezeichnete Lage des Stützbügels 8 in Richtung auf das hier nicht dargestellte Wölbelement 6 (oder 6*) wirkt das Kontaktelement 70 demnach mit einem anderen Bereich der Kontaktzone 170 auf das Wölbelement 6 (6*) ein als in der vorangegangenen Lage.
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Die Schwenkachse A wird dabei in bekannter Weise durch zwei Drehlagerabschnitte 8.1, 8.2 des Stützbügels 8 definiert, die an der Verstelleinrichtung 3 drehbar gelagert sind.
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Wie bereits im Zusammenhang mit der 6 erläutert, weist auch das einzelne, genau einem Stützbügel 8 zugeordnete Kontaktelement 70 eine Führung 150 (vgl. 10A und 10B) auf, so dass sich das freie Ende 10 des Stützbügels 8 beim Verstellen der Lordose 2 innerhalb des Kontaktelements 70 in Richtung seiner Längserstreckung bewegen kann.
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Bei der Ausführungsvariante der 9A und 9B ist ein Kontaktelement 70* vorgesehen, das an dem freien Ende 10 des Stützbügels 8 um eine Schwenkachse B verschwenkbar gelagert ist. Derart kann das Kontaktelement 70* mit einem Bereich seiner Kontaktzone 170 auf das Wölbelement 6 (6*) einwirken, der sich bei einem Verschwenken des Stützbügels 8 nahezu nicht ändert.
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Die Schwenkachse B ist dabei parallel zu der Schwenkachse A des Stützbügels 8, so dass ein Verkippen bzw. Verschwenken des an dem Wölbelement 6 (6*) anliegenden Kontaktelements 70* relativ zu dem Stützbügel 8 automatisch erfolgt, sobald der Stützbügel 8 verschwenkt wird. Das Kontaktelement 70* ist an dem Stützbügel 8 ferner so angeordnet und drehbar gelagert, dass ein Verschwenken des Kontaktelements 70* stets entlang einer Schwenkrichtung SK erfolgt, die zur der (aktuellen) Schwenkrichtung S des zugeordneten Stützbügels entgegengesetzt ist.
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Zur einfachen Montage eines Kontaktelements 70* an den jeweils zugeordneten Stützbügel 8, 9 kann gleichfalls vorgesehen sein, dass das Kontaktelement 70* auf den Stützbügel 8 oder 9 aufclipsbar ist. Das Kontaktelement 70* wird dabei auf das freie Ende 10 bzw. 11 eines Stützbügels 8, 9 aufgesteckt und derart daran fixiert, dass das freie Ende des Stützbügels 8, 9 die Schwenkachse B definiert, um die das Kontaktelement 70* kippbar bzw. verschwenkbar ist.
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Die Schwenkachsen A und B verlaufen vorliegend im Übrigen quer zur Längserstreckungsrichtung des Stützbügels 8, so dass in Abhängigkeit von der Ausbildung der Verstelleinrichtung (vgl. 1–3 und 7) die Schwenkachsen A, B bei bestimmungsgemäßen Einbau der Rückenlehnenstruktur in die Rückenlehne eines (Fahrzeug-)Sitzes im Wesentlichen vertikal (in Lehnenlängsrichtung) oder horizontal (quer zur Lehnenlängsrichtung) verlaufen können.
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In den 10A und 10B wird in einer Weiterbildung auf Basis der Ausführungsform der 8A und 8B ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung verdeutlicht. Die 10A zeigt dabei eine perspektivische Seitenansicht und die 10B eine Draufsicht.
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In der wiedergegebenen Ausführungsform weist ein Wölbelement 6* an seiner der Versteileinrichtung 2 zugewandten (Rück-)Seite eine (Längs-)Führung 60 auf. Diese Längsführung 60 wird vorliegend durch zwei längserstreckte Führungsabschnitte 61, 62 gebildet, die stegförmig ausgebildet sind und sich parallel zueinander erstrecken. Die beiden Führungsabschnitte 61, 62 definieren damit eine Führungsbahn, entlang der ein Kontaktelement, hier das Kontaktelement 70* der 8A und 8B, längs verschieblich geführt ist.
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Ein Gleitabschnitt 703 des Kontaktelements 70* ist hierbei durch die beiden Führungsabschnitte 61, 62 eingefasst und liegt an den Führungsabschnitte 61, 62 gleitend an, so dass das Kontaktelement 70* entlang der Führung 60 des Wölbelements 6* definiert verschieblich ist. Quer zum Verlauf der Führung 60 bzw. der Führungsabschnitte 61, 62 ist eine Verlagerung des Kontaktelements 70* behindert. Derart ist sichergestellt, dass es bei einer Verstellung eines Stützbügels 8 zu keiner Relativbewegung zwischen Kontaktelement 70* und Wölbelement 6* in Längserstreckungsrichtung des Stützbügels 8 kommt.
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Der Stützbügel 8 bzw. sein freies Ende 10 ist zwar auch hier innerhalb einer Führung 150 des Kontaktelements 70* in Längserstreckungsrichtung des Stützbügels 8 verschieblich geführt und kann entlang zweier Führungsstege 151, 152 des Kontaktelements 70* gleiten, wie dies bereits im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 6B erläutert wurde. Während damit eine Relativbewegung des Stützbügels 8 in seiner Längserstreckungsrichtung bezüglich des Kontaktelements 70* gezielt gestattet ist, wird durch die Führungsabschnitte 61, 62 aber eine Relativbewegung des Kontaktelements 70* bezüglich des Wölbelements 6* in diese Richtung verhindert. Aus diese Weise kann sich ein Stützbügel 8 während eines Verschwenken frei horizontal (oder vertikal) zur Ebene des Lehnengestells 1 in dem Kontaktelement 70* bewegen, eine für den Komfort unerwünschte Querbewegung des Kontaktelements 70* relativ zu dem Wölbelement 6 in die gleiche Richtung wird jedoch vermieden. Gleichzeitig ist die Montage und bestimmungsgemäße Ausrichtung der einzelnen Komponenten einer solchen Rückenlehnenstruktur erleichtert, da diese durch einfaches Auf- bzw. Einstecken oder Einschieben miteinander verbindbar sind und danach eine bestimmungsgemäße Relativposition zueinander aufweisen.
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Zur Erleichterung des Einführens des freien Endes 10 des Stützbügels 8 in das Kontaktelement 70* bzw. zur Erleichterung des Aufsteckens des Kontaktelements 70* auf das freie Ende 10 sind an den beiden sich gegenüberliegenden Führungsstegen 151, 152 ferner Einführschrägen 153, 154 vorgesehen. Diese stehen von dem durch die Führung 150 definierten Hohlraum zur Aufnahme des freien Endes 10 geneigt und in Richtung des Stützbügels 8 hervor.
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Die Führung 60 des Wölbelements 6* gibt des Weiteren die Verstellachse vor, entlang derer eine Verstellung der Verstelleinrichtung 2 relativ zu dem Wölbelement 6* erfolgen kann, z. B. zur Höhenverstellung der Lordosenstütze 2, wenn sich die Führungsabschnitte 61, 62 in Lehnenlängsrichtung erstrecken.
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In Abweichung von der dargestellten Ausbildung der Führung 60 in den 10A und 10B kann selbstverständlich auch vorgesehen sein, dass ein Kontaktelement und das Wölbelement über eine alternative formschlüssige Verbindung miteinander in Kontakt stehen. Beispielsweise kann an dem Wölbelement eine Nut vorgesehen sein, in der ein vorstehender Abschnitt des Kontaktelements eingreift und gleitend geführt ist, bzw. kann umgekehrt das Kontaktelement eine solche Nut aufweisen.
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Es sei des Weiteren noch darauf hingewiesen, dass eine mit den 10A und 10B veranschaulichte vordefinierte Führungsbahn für das Kontaktelement 70* entlang des Wölbelements 6* auch im Hinblick auch die Ausführungsform der 3 bis 6B möglich ist, indem eine entsprechende (Zwangs-)Führung für das (einzige) Kontaktelement 7 vorgesehen wird, so dass sich dieses auch nur ausschließlich quer zu seiner Längserstreckungsrichtung bzw. quer zur Längserstreckung der Stützbügel 8, 9 in Lehnenlängsrichtung relativ zu dem Wölbelement 6 verschieben lässt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lehnengestell
- 2
- Lordosenstütze
- 3
- Verstelleinrichtung
- 4
- Antrieb vertikal
- 5
- Antrieb horizontal
- 6, 6*
- Wölbelement
- 60
- Längsführung
- 61, 62
- Führungsabschnitt
- 7, 70, 70*
- Kontaktelement
- 701
- Aussparung
- 702
- Aussparung
- 703
- Gleitabschnitt
- 8
- Stützbügel
- 8.1
- Drehlagerabschnitt
- 8.2
- Drehlagerabschnitt
- 9
- Stützbügel
- 10
- freies Ende des Stützbügels 8
- 11
- freies Ende des Stützbügels 9
- 12
- Spindel
- 13
- Gleiter
- 14
- Gleiter
- 15, 150
- Führung
- 15.1, 15.2
- Führungssteg
- 151, 152
- Führungssteg
- 153, 154
- Einführschräge
- 16
- Clipse
- 17, 170
- Kontaktzone
- 18
- Kontaktzone
- 19
- Stützbügel
- 20
- Kontaktelement
- A
- Schwenkachse
- B
- Schwenkachse des Kontaktelements
- S
- Schwenkrichtung
- SK
- Schwenkrichtung des Kontaktelements
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10145206 A1 [0001]
- DE 102008047243 A1 [0001]