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Die Erfindung betrifft eine Membranaufhängung zur Verwendung in einem Klebstoff-Auftragskopf und einen Klebstoff-Auftragskopf mit Membranaufhängung zum Abgeben eines fließfähigen Klebstoffs. Insbesondere geht es um das Abgeben von Klebstoffen und um die Verwendung von Heissleim. Die Erfindung kann auch für das kontrollierte Abgeben von Kaltleim oder von Leim eingesetzt werden, der aggressive (z. B. korrosive) Komponenten umfasst.
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Es wird die Priorität der Anmeldung
EP 10151806.6 , die am 27.1.2010 beim Europäischen Patentamt eingereicht wurde, beansprucht.
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Hintergrund der Erfindung, Stand der Technik
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In zahlreichen industriellen Bearbeitungsprozessen kommen Klebstoffe, Dichtmassen und ähnliche fließfähige Medien zur Anwendung, die in flüssiger Form auf ein Werkstück oder Substrat aufgetragen bzw. aufgespritzt werden.
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Die entsprechenden Auftragsköpfe müssen robust sein und eine präzise, hochgenaue Abgabe des Mediums ermöglichen. Gleichzeitig sollten die Auftragsköpfe schnell schaltbar sein, um Klebstoffmengen portionieren oder punkt-, bzw. strichgenau auftragen zu können. Zusätzlich sollten die Auftragsköpfe nicht allzu groß sein, da in den entsprechenden Auftragsvorrichtungen häufig nur begrenzt Platz zur Verfügung steht.
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Weiterhin sollten Auftragsköpfe flexibel einsetzbar und je nach Bedarf umrüstbar oder vorzugsweise steuerungsseitig umschaltbar oder kontrollierbar sein.
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Falls Heißleim zu verarbeiten ist, stellen sich weitere Probleme. So kann zum Beispiel die große Hitze im Inneren eines Auftragskopfes der Antriebseinheit schaden. Es gibt auch Leimsorten, die Additive enthalten, die aggressiv sein können. So kann der pH-Wert eines Leims z. B. im saueren Bereich liegen. Leim kann auch korrosiv oder abrasiv wirkende Bestandteile enthalten. Um einen Auftragskopf davor zu schützen, müssen geeignete Massnahmen getroffen werden.
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Es stellt sich die Aufgabe, einen präzise arbeitenden und zuverlässigen Auftragskopf bereitzustellen, der einen Teil der Nachteile vorbekannter Lösungen vermeidet oder ganz behebt.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Membranaufhängung nach Anspruch 1 und durch einen Klebstoff-Auftragskopf mit entsprechender Membranaufhängung nach Anspruch 9.
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Ein erster erfindungsgemässer Klebstoff-Auftragskopf ist speziell zum Abgeben eines fließfähigen Mediums bzw. Klebstoff ausgelegt. Er umfasst eine (Düsen)Kammer im Inneren des Auftragskopfes und eine Düsennadel, ein Nadelventil oder einen Schieber (hier zusammenfassend als „bewegliches Element” bezeichnet), die/das/der im Inneren der Düsenkammer bewegbar gelagert ist. Das bewegliche Element führt eine Bewegung aus und gibt jeweils für kurze Zeit eine Austrittsöffnung frei. Der Auftragskopf kann auch umgekehrt wirken, indem ein Ventil zum Einsatz kommt, bei dem eine Kolbenstange gegen den Fluss eines Mediums schliesst. Es ist vorzugsweise ein Zufuhrkanal vorhanden, der mit der (Düsen)Kammer verbunden und mit einer Zufuhrleitung strömungstechnisch verbindbar ist. Durch die Zufuhrleitung und den Zufuhrkanal kann das fließfähige Medium in die (Düsen)Kammer eingebracht werden. Ein Antrieb erzeugt die Öffnungsbewegung oder Schliessbewegung des beweglichen Elements. Es ist ein Hebelarm vorhanden, dessen erstes Extremalende beweglich an einem rückwärtigen Ende des beweglichen Elements befestigt und dessen zweites Extremalende mit dem Antrieb verbunden/gekoppelt ist. Weiterhin umfasst der Auftragskopf eine Membranaufhängung mit einer Membrane. Der Hebelarm erstreckt sich im Wesentlichen senkrecht durch eine durch die Membrane der Membranaufhängung aufgespannte Fläche hindurch. Die Membrane dient dazu den Hebelarm beweglich mit dem Auftragskopf zu verbinden. Weiterhin dient die Membranaufhängung als Dichtung, um ein Austreten des fließfähigen Mediums aus der (Düsen)Kammer zu verhindern.
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Ausserdem ist die Membrane vorzugsweise so ausgeführt, dass sie widerstandsfähig ist gegenüber dem fließfähigen Medium. Vorzugsweise ist die Membrane bei allen Ausführungsformen temperaturbeständig und/oder korrosionsbeständig und/oder abrasionsbeständig und/oder widerstandsfähig gegenüber chemischen Additiven im Medium.
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Ausserdem ist die Membrane vorzugsweise so ausgeführt, dass sie ein nichtlineares Bewegungsverhalten ausweist.
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Je nach Ausführungsform kann die Membrane mindestens einen Dichtring umfasst, der als Dichtung und zum elastischen Einspannen der Membrane in dem Auftragskopf dient. Diese Ausführungsform kann bei allen Ausführungsformen der Erfindung zum Einsatz kommen und bietet eine verbesserte Dichtung z. B. gegen austretenden Klebstoff.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform bei der es sich um eine metallische Membrane handelt, die besonders schnelle Hin- und Herbewegungen ausführen kann und damit ein schnelles Öffnen oder Schliessen der Austrittsöffnung erlaubt. Eine solche metallische Membrane ist besonders geeignet für Wechsellast mit hoher Frequenz, d. h. für Ausführungsformen bei denen ein sehr schnelles Öffnen oder Schliessen erforderlich ist. Eine metallische Membrane ist besonders vorteilhaft und kann bei allen Ausführungsformen der Erfindung zum Einsatz kommen. Eine solche metallische Membrane ist besonders geeignet für hohe Temperaturen und hohe Drücke.
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Die Erfindung eignet sich ganz besonders für thermoplastische (Hotmelt) Klebstoffe. Sie eignet sich aber auch für aggressive Leimsorten und z. B. für Kaltleim.
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In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungsformen der Erfindung aufgeführt.
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Abbildungen
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Im Folgenden werden weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und teilweise mit Bezug auf die Zeichnung ausführlich beschrieben. Alle Figuren sind schematisiert und nicht maßstäblich, und entsprechende konstruktive Elemente sind in den verschiedenen Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen, auch wenn sie im Einzelnen unterschiedlich gestaltet sind. Es zeigen:
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1 eine schematische Perspektivansicht einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
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2 eine schematische Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
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3A eine Draufsicht einer Membrane einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
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3B eine perspektivische Schnittansicht einer Membranaufhängung einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
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4 eine vergrößerte schematische Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
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5 eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
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6 eine schematische Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung basierend auf der in 2 gezeigten Ausführungsform, wobei Details eines Steuerungsmoduls und eines Regelkreises schematisch angedeutet sind;
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7 eine schematische Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
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8 eine schematische Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
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9 eine schematische Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
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10 eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer Membrane;
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11 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer Membrane;
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12 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer Membrane.
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Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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Im Folgenden wird das Prinzip der Erfindung anhand einer ersten Ausführungsform beschrieben. In 1 ist eine Auftragsvorrichtung 100 mit mehreren in einer Reihe angeordneten Auftragsköpfen 15, Düsenaustrittsöffnungen 12 und mit individuell schaltbaren Klebstoffzufuhrleitungen 16 gezeigt. Statt der gezeigten Düsenaustrittsöffnungen 12 können auch andere Austrittsöffnungen 12 zum Einsatz kommen. Die Form, Anordnung und Gestaltung der Austrittsöffnungen 12 kann davon abhängen, ob eine Düsennadel, ein Nadelventil oder ein Schieber als bewegliches Element 11 im Inneren des Auftragskopfs 15 zum Einsatz kommt.
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Jede der Austrittsöffnungen 12 ist an oder in einem jeweiligen Auftragskopf 15 ausgebildet. Jeder Auftragskopf 15 ist speziell zum Abgeben eines fließfähigen Mediums M, vorzugsweise von Klebstoff, ausgelegt und umfasst eine (Düsen)Kammer 10 im Inneren des Auftragskopfes 15. Im gezeigten Beispiel ist eine Düsennadel 11 ist im Inneren der (Düsen)Kammer 10 auf- und abbewegbar gelagert, wobei sie durch eine Öffnungsbewegung P der Düsennadel 11 die Austrittsöffnung 12 freigibt. In 2 ist ein Pfeil P gezeigt, der nach oben gerichtet ist. Eine Öffnungsbewegung in Pfeilrichtung P hebt die Düsennadel 11 an und diese gibt die Austrittsöffnung 12 frei, so dass das Medium M aus der Düsenkammer 10 durch die Austrittsöffnung 12 hindurch austreten kann. In 1 geben vier Auftragsköpfe 15 gleichzeitig permanent ein Medium M in streifenförmigen Bahnen (Raupen) ab. Die Streifenform entsteht aufgrund des Vorbeibewegens z. B. einer Papierbahn K oder eines Werkstücks oder eines Substrats. Die entsprechende Bewegungsrichtung ist mit V gekennzeichnet.
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In 1 ist ein optionales (mehrkanaliges) Steuerungsmodul 50 gezeigt, das steuerungstechnisch über eine Steuerverbindung 52 (auch steuerungstechnische Wirkverbindung genannt) mit dem Antrieb 20 verbunden ist. Ein solches Steuerungsmodul 50 kann bei allen Ausführungsformen zum Einsatz kommen.
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Im Inneren ist ein Zufuhrkanal 13 vorgesehen (siehe z. B. 2), der mit der (Düsen)Kammer 10 verbunden ist. Der Zufuhrkanal 13 ist mit einer Zufuhrleitung 16 (siehe z. B. 1) strömungstechnisch verbindbar, um das fließfähige Medium M in die (Düsen)Kammer 10 einbringen zu können. In 1 sind vier separate Zufuhrleitungen 16 angedeutet. Es kann aber auch eine gemeinsame Zufuhrleitung 16 für mehrere Auftragsköpfe 15 zum Einsatz kommen.
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Weiterhin ist ein Antrieb 20 zum Erzeugen der Öffnungsbewegung P der Düsennadel 11 vorgesehen. In 1 ist der Antrieb 20 an die Auftragsköpfe 15 angesetzt oder angeflanscht. Vorzugsweise umfasst der Antrieb 20 einen eigenen Antrieb 20 pro Auftragskopf 15, damit jede Austrittsöffnung 12 individuell (d. h. unabhängig von den anderen) geöffnet und geschlossen werden kann.
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Besonders bevorzugt sind Ausführungsformen, bei denen der Antrieb 20 vom Auftragskopf 15 beabstandet angeordnet ist, wie z. B. in 2 zu erkennen. Wichtig ist jedoch bei der Anordnung des Antriebs 20 in Bezug zum Auftragskopf 15 (diese Aussage gilt für alle Anordnungen), dass der gegenseitige Abstand genau definiert und stabil ist. Dieser Aspekt ist wichtig, da jede Abstandänderung einen Einfluss auf die Funktion oder Wirkungsweise des Hebelarms 30 haben kann. Details zum Hebelarm 30 werden im Folgenden beschrieben.
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Weitere Details werden nun anhand einer anderen Ausführungsform, die in 2 in einem Schnitt gezeigt ist, erläutert. In 2 ist ein Schnitt durch einen einzelnen Auftragskopf 15 gezeigt, bei dem der Antrieb 20 beabstandet (d. h. räumlich getrennt) angeordnet ist. Der Auftragskopf 15 umfasst gemäß Erfindung pro Antrieb 20 einen Hebelarm 30, dessen erstes Extremalende 31 beweglich an einem rückwärtigen Ende 14 der Düsennadel 11 oder eines anderen beweglichen Elements befestigt ist und dessen zweites Extremalende 32 mit dem Antrieb 20 verbunden ist. Es kommt eine Membranaufhängung 33 mit einer Membrane 34 zum Einsatz, wobei der Hebelarm 30 sich durch die Membrane 34 der Membranaufhängung 33 hindurch erstreckt. Die Membranaufhängung 33 dient dazu den Hebelarm 30 beweglich mit dem Auftragskopf 15 zu verbinden. Zusätzlich dient die Membranaufhängung 33 als Dichtung, um ein Austreten des fließfähigen Mediums M aus der (Düsen)Kammer 10 zu verhindern. D. h., die Membrane 34, respektive die Membranaufhängung 33 hat eine Doppelfunktion. Zusätzlich hat sie, je nach Ausgestaltung der Membrane 34 eine Schutzfunktion gegenüber Temperatur, Korrosion, Abrasion und chemische Additive des Mediums M.
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Folgende weitere Details zeichnen diese Ausführungsform aus. Diese Details sind jedoch auch auf alle anderen Ausführungsformen anwendbar. Die (Düsen)Kammer 10 ist so ausgeführt, dass in ihrem unteren Bereich nahe der Austrittsöffnung 12 ein Anschlagpunkt 17, respektive eine Anschlagfläche (auch Nadelsitz genannt) für die Spitze 18 der Düsennadel 11 vorgesehen ist. In 2 ist die Düsennadel 11 in der Verschlussstellung gezeigt, d. h. die Spitze 18 der Düsennadel 11 sitzt dicht am Anschlagpunkt 17 und es kann kein Medium M durch die Austrittsöffnung 12 austreten. Sobald durch die Öffnungsbewegung P die Düsennadel 11 in Richtung der Z-Achse angehoben wird, wird die Austrittsöffnung 12 freigegeben und es kann Medium M austreten.
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Die Düsennadel 11 ist im Bereich des rückwärtigen Endes 14 beweglich (kniegelenk-artig) mit dem Hebelarm 30 verbunden. Die Düsennadel 11 „baumelt” quasi in der Düsenkammer 10. Dadurch, dass die Düsenkammer 10 und die Düsennadel 11 im unteren Bereich (nahe des Anschlagpunktes 17) konisch rotationssymmetrisch ausgeführt sind, wird die Düsennadel 11 bei einer Abwärtsbewegung in -Z Richtung zentriert geführt. Zusätzlich trägt das Medium M, das vom Zufuhrkanal 13 her durch die (Düsen)Kammer 11 in Richtung Austrittsöffnung 12 strömt, zu einer Stabilisierung, respektive Selbstzentrierung der Düsennadel 11 bei. Diese Art der „baumelnden” Lagerung oder Aufhängung kann bei allen Ausführungsformen zur Anwendung kommen.
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Der Hebelarm 30 ist hier so ausgeführt, dass er einen flachen, rechteck- oder streifenförmigen Stab umfasst, der hier optional mit Löchern 39 versehen ist. Diese Löcher 39 dienen dazu den Stab leichter zu machen, um die zu beschleunigende Masse zu reduzieren. Außerdem erlauben die Löcher 39 ein Verschieben des Ansatzpunktes A des Antriebs 20. Wenn also der effektive Hebelarm verlängert werden soll, so kann der Antrieb 20 (respektive der Ansatzpunkt A) weiter in Richtung des zweiten Extremalendes 32 verschoben werden und umgekehrt. Im gezeigten Beispiel sitzt der Antrieb 20 fast am Extremalende 32, d. h. der effektive Hebelarm ist relativ groß. Umso näher der Antrieb 20 (respektive der Ansatzpunkt A) in Richtung der Membranaufhängung 33 verlagert wird, umso kürzer wird der effektive Hebelarm. Bei grosser Hebelarm findet eine Untersetzung statt, d. h. eine grosse Bewegung P1 verursacht eine kleine entgegengesetzt gerichtete Bewegung P. Der Untersetzungsfaktor ist in 2 ca. 5:1 (d. h. der Absolutbetrag der Bewegung P1 ist ca. 5 mal so gross wie der Absolutbetrag der Bewegung P). Bei kleinem Hebelarm findet eine Übersetzung statt, d. h. eine kleine Bewegung P1 verursacht eine grosse entgegengesetzt gerichtete Bewegung P. Vorzugsweise kommt bei allen Ausführungsformen eine Untersetzung mit einem Untersetzungsfaktor zwischen 2:1 und 10:1 zum Einsatz. Ganz besonders bevorzugt ist eine Untersetzung von 1:1.
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Der Hebelarm 30 kann aber auch jede andere Stab- oder Hebelform haben. Vorzugsweise ist der Hebelarm 30 aus verwindungssteifem Material gefertigt. Ausserdem sollte der Hebelarm 30 möglichst leicht sein, um eine kleine bewegte bzw. beschleunigte Masse zu haben. Die Membrane 34 dient bei allen Ausführungsformen als kinematisches Auflager, das einen Teil der Masse des Hebelarms 30 trägt/lagert. Ausserdem definiert die Membrane 34 bei allen Ausführungsformen den genauen Schwenk- oder Kipppunkt VA (virtuelle Schwenkachse genannt) des Hebelarms 30. Der Hebelarm 30 kann aufgrund der speziellen Membranlagerung 34 bei den meisten Ausführungsformen auch als vollständig „freischwebender” membrangelagerter Hebel bezeichnet werden. Lediglich bei der Ausführungsform nach 7 ist der Hebelarm 30 nicht vollständig freischwebend sondern zusätzlich drehgelagert ausgeführt.
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Um den Hebelarm 30 in der Membranaufhängung 33 lagern oder halten zu können, ist bei der in 2 gezeigten Ausführungsform ein zylindrischer Stab 40 am Hebelarm 30 vorgesehen. Dieser zylindrische Stab 40 klemmt oder spannt die Membrane 34 ein und schafft somit eine Aufhängung des Hebelarms 30 an der Membrane 34. Details einer beispielhaften bevorzugten Anordnung sind der 4 zu entnehmen. Diese Art der Aufhängung kann bei allen Ausführungsformen zur Anwendung kommen.
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In den 2 und 4 ist weiterhin zu erkennen, dass die Membrane 34 einen oder zwei Dichtungsringe 35 umfassen kann, die es ermöglichen die Membrane 34 elastisch in dem Auftragskopf 15 einzuspannen. Die Dichtungsringe 35 sind optional. Zum Zweck der Einspannung kann der Auftragskopf 15 ein abnehmbares Teil oder einen Deckel (nicht 2 gezeigt) umfassen. In 7 erfolgt dieses Einspannen beispielsweise zwischen einem Teil oder Element 19.1 und dem Gehäuse 19. Wenn dieses Teil oder dieser Deckel abgenommen wird, kann die Membrane 34 samt den optionalen Dichtungsringen 35 eingelegt werden. Dann wird das besagte Teil oder der Deckel wieder befestigt und die Membrane 34 ist eingespannt.
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In 4 ist zu erkennen, dass rückwärtig von der Membrane 34, d. h. auf derjenigen Seite, die von der (Düsen)Kammer 10 abgewandt ist, eine optionale Druckstütze 38 vorgesehen ist, die als mechanischer Anschlag für die Membrane 34 dient. Durch diese bevorzugte Ausführungsform wird ein Überdehnen der Membrane 34 bei einem Überdruck in der Düsenkammer 10 verhindert. Die Membrane 34 ist vorzugsweise bei allen Ausführungsformen so ausgelegt und angeordnet, dass sie nur auf Biegung beansprucht wird, was die Lebensdauer erhöht. Statt der Druckstütze 38 kann auch eine Stütze 23 gemäss der noch zu beschreibenden Ausführungsformen (siehe 7–12) eingesetzt werden. Die Druckstütze 38 und die Stütze 23 können auch kombiniert werden.
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Vorzugsweise kommt bei den verschiedenen Ausführungsformen eine metallische Membrane 34 zum Einsatz, die besonders für Wechsellast mit hoher Frequenz geeignet ist. Als metallische Membrane 34 wird eine Membrane 34 bezeichnet, bei der entweder die gesamte Membranfläche aus einem Metall besteht, oder bei welcher ein flächiges Membransubstrat (z. B. aus Kunststoff) mit einer Metallschicht/Metallbedampfung versehen ist.
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Eine metallische Membrane 34 umfasst vorzugsweise bei allen Ausführungsformen eine Legierung eines Übergangsmetalls.
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Weiterhin ist in 2 und 4 zu erkennen, dass eine Gegenbewegung P1, die von dem Antrieb 20 verursacht wird, eine entgegengesetzte Öffnungsbewegung P der Düsennadel 11 verursacht. Der Hebelarm sorgt also für eine Definition der Unter- bzw. Übersetzung und für eine Bewegungsumkehr.
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In 3A sind Details einer bevorzugten Ausführungsform einer Membrane 34 gezeigt. Die Membrane 34 umfasst Schlitze 36, um die Elastizität zu erhöhen. Außerdem ist eine Zentralöffnung 37 vorgesehen, durch die hindurch der Hebelarm 30 im montierten Zustand verläuft. Die Lage des/der Dichtringe 35 ist in 3A angedeutet. Diese Gestaltung der Membrane 34 ist besonders für metallische Membranen 34 geeignet, um der metallischen Membrane 34 die notwendige Elastizität zu geben und um bei Bedarf auch eine nichtlinear Bewegungsfunktion vorzugeben.
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Durch die spezielle Anordnung der Schlitze 36, die nahezu einen kompletten Kreis definieren, ergeben sich zwei kleine Stege 42 bei der Position 3 Uhr und 9 Uhr. Diese beiden kleinen Stege 42 ermöglichen ein Verbiegen des inneren Teils 41 (d. h. desjenigen kreisförmigen Bereichs 41 der Membrane 34, der von den Schlitzen 36 in radialer Richtung nach aussen abgegrenzt wird) der Membrane 34. Die beiden kleinen Stege 42 mit dem inneren Teil 41 der Membrane 34 definieren quasi eine virtuelle Schwenkachse VA. Diese virtuelle Schwenkachse VA ist in 3 durch einen Punkt-strichlierte Linie dargestellt.
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In 3B sind Details einer bevorzugten Ausführungsform einer Membranaufhängung 33 gezeigt. Hier ist die Befestigung des Hebelarms 30 an der Membrane 34 zu erkennen. Diese Befestigung erfolgt durch den Stab 40, wie beschrieben. In der gezeigten Ausführungsform ist der Stab 40 innen hohl, um das Gewicht zu reduzieren. Damit kein Medium M durch das Innere des Stabes 40 hindurch austreten kann, kann der Stab 40 an beiden Enden z. B. Kappen 43 oder Dichtelemente aufweisen. Die Lage der virtuellen Schwenkachse VA ist auch in 3B angedeutet. Die in 3B gezeigten Details lassen sich auf alle Ausführungsformen anwenden.
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5 zeigt Details einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Die Anordnung der Elemente ist hier anders gewählt, aber die Funktion ist dieselbe. Eine Linearbewegung des Antriebs 20 wird in eine Öffnungsbewegung der Düsennadel 11 im Inneren des Auftragskopfes 15 übersetzt. Der Antrieb 20 ist hier, wie auch bei 2, separat (d. h. beabstandet) von dem Auftragskopf 15 ausgeführt.
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Als Antrieb 20 eignet sich bei den verschiedenen beschriebenen Ausführungsformen ein
- – elektro-magnetischer oder
- – pneumatischer oder
- – piezo-elektrischer Antrieb,
der mit der gewünschten Frequenz eine entsprechende Linearbewegung P1 (Auf- und Abbewegung) erzeugt, die durch den effektiv wirksamen Hebelarm 30 eine Unter- oder Übersetzung an die Düsennadel 11 weitergibt und dort die Linearbewegung P hervor ruft. Im Falle eines piezo-elektrischen Antriebs 20 arbeitet man hier vorzugsweise mit einer Übersetzung, um die sehr kleinen Bewegungen des piezo-elektrischen Antriebs 20 in ausreichend grosse Öffnungs- und Schliessbewegungen P zu übersetzen.
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Besonders bewährt hat sich ein elektro-magnetischer Antrieb 20, der nach dem Prinzip eines Voice-Coil Motors oder einer Lorentz-Spule aufgebaut ist. Als effektive Übersetzung eignet sich in diesem Fall besonders eine 1:1 Hebel-Übersetzung oder eine Untersetzung. Ein Voice-Coil Motor oder eine Lorentz-Spule kann bei allen Ausführungsformen zum Einsatz kommen.
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Ein Voice-Coil Antrieb 20 hat den Vorteil, dass er im Ruhezustand stromlos ist, d. h. dass der Stromverbrauch geringer ist als bei bisherigen Auftragsköpfen.
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Der Hub im Bereich der Düsenspitze 18 oder der Austrittsöffnung 12 in Richtung der Z-Achse beträgt vorzugsweise zwischen 0,1 mm und 1 mm. Bei einer 1:1 Hebel-Übersetzung muss der Antrieb 20 also eine entsprechend entgegengesetzt gerichtete Bewegung P1 mit einem Hub von 0,1 mm bis 1 mm machen.
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Bei einer geeigneten Ansteuerung des Antriebs 20 z. B. über ein Treibermodul 21 und/oder eine Steuerungsmodul 50, das in der Nähe des Antriebs 20 angeordnet sein kann, wie in 5 beispielhaft angedeutet, kann das Bewegungsverhalten der Düsennadel 11 oder eines anderen beweglichen Elements eingestellt oder gar geregelt werden. Auf Wunsch kann ein geeignetes Bewegungsprofil hinterlegt werden, damit die Düsennadel 11 abgebremst wird, kurz bevor sie auf den Anschlagpunkt 17 auftrifft. Diese Maßnahme erhöht die Lebensdauer der Düsennadel 11 und des Auftragskopfes 15. Ein entsprechendes Treibermodul 21 und/oder Steuerungsmodul 50 kann bei allen Ausführungsformen zum Einsatz kommen.
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Umso größer die Hebel-Untersetzung gewählt wird, umso genauer lässt sich die Düsennadel 11 bewegen, weil eine große Bewegung P1 des Antriebs 20 in eine kleine Bewegung P der Düsennadel 11 untersetzt wird. Ein Nachteil einer solchen großen Untersetzung ist aber die verlängerte Wegstrecke, die antriebsseitig zurückgelegt werden muss. Dadurch reduziert sich eventuell die erzielbare Frequenz, respektive der Maximaltakt der Öffnungs- und Schliessbewegung der Düsennadel 11.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist auf der Antriebseite eine intelligente Ansteuerung (z. B. in Form des Treibermoduls 21 und/oder Steuerungsmoduls 50) des Antriebs 20 so ausgelegt, dass der Strom, der in den Antrieb 20 eingespeist wird, beobachtet wird. Wenn sich der Strom erhöht, dann ist dies ein Zeichen dafür, dass die Düsennadel 11 oder das bewegliche Element am Anschlagpunkt 17 ansteht. Durch ein intelligentes Steuerungsmodul 50 kann eine schleichende Anpassung des im Treibermodul 21 hinterlegten Bewegungsprofils, das bei allen Ausführungsformen durch die genannte Parametrisierung definiert sein kann, vorgenommen werden, die eine Abnützung der Nadelspitze 18 dadurch ausgleicht, dass die Bewegung P1 auf der Antriebsseite sukzessive vergrößert wird, wenn das Stromsignal anzeigt, dass die Stromerhöhung gegenüber früher erst später eintritt. Das spätere Eintreten einer Stromerhöhung bedeutet nämlich, dass die Nadelspitze 18 später als bisher am Anschlagpunkt 17 ansteht. Dies ist ein Zeichen für eine Abnützung. Der Einsatz einer solchen intelligenten Ansteuerung (z. B. in Form des Treibermoduls 21 und/oder Steuerungsmoduls 50) erhöht die Lebensdauer des Auftragskopfes 15, da die Düsennadel 11 oder das bewegliche Element erst später ausgetauscht werden muss.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird auf der Antriebseite eine intelligente Ansteuerung (z. B. in Form des Treibermoduls 21 und/oder Steuerungsmoduls 50) des Antriebs 20 so ausgelegt, dass die Bewegung der Düsennadel 11 oder des beweglichen Elements gemäß eines vorgegebenen Bewegungsprofils (z. B. P1(t, –Z) geregelt ist. Die Schaltzeiten und der Hub der Düsennadel 11 können überwacht werden und das Auftragsbild des Auftragskopfes 15 kann durch das Steuerungsmodul 50 automatisch korrigiert werden.
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Vorzugsweise befindet sich das Treibermodul 21 und/oder das Steuerungsmodul 50 direkt an jedem Antrieb 20 so, dass der Antrieb 20 direkt mit einem 24 VDC Signal (auch direkt von einer SPS) angesteuert werden kann (SPS steht für Speicherprogrammierbare Steuerung). Dies hat den Vorteil, dass jeder Auftragskopf 15 individuell angesteuert werden kann. Ein entsprechendes Treibermodul 21 und/oder Steuerungsmodul 50 kann bei allen Ausführungsformen zum Einsatz kommen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird auf der Antriebseite eine intelligente Ansteuerung des Antriebs 20 so ausgelegt, dass Fehler-, Warnungen, Service- oder Wartungsanzeigen ausgegeben werden. Zu diesem Zweck ist das Steuerungsmodul 50 entsprechend ausgestattet und/oder programmiert. Dieser Ansatz kann bei allen Ausführungsformen zum Einsatz kommen.
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Es ist ein Vorteil der Erfindung, dass eine räumliche thermische Trennung (siehe z. B. 5) zwischen Antrieb 20 und dem Teil des Auftragskopfes 15 möglich ist, der vom Medium M durchströmt wird. Besonders bei warmem oder heißem Medium M reduzieren sich dadurch die Probleme, die auf der Antriebsseite ansonsten durch die große Temperatur verursacht werden können.
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Der Hebelarm 30 bewirkt bei allen bevorzugten Ausführungsformen eine Umkehr der Bewegungsrichtung (P1 zeigt in die entgegengesetzte Richtung wie P; siehe z. B. 2) und, je nach Einstellung der Hebelarmlängen, eine Bewegungsverstärkung (P > P1; Übersetzung genannt) oder eine Bewegungsverkleinerung (P1 > P; Untersetzung genannt). Ausserdem ermöglicht die winklige Anordnung des Hebelarms 30 in Bezug zum beweglichen Element 11 eine Anordnung der Membrane 34 in einem Bereich, der nicht unmittelbar dem strömenden Medium M ausgesetzt ist.
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Die Erfindung ermöglicht einen präzisen Klebstoffauftrag nach Mass. Sie kann bei elektro-magnetischen, elektro-pneumatischen, piezo-elektrischen oder elektro-mechanischen Auftragsköpfen 15, ob Heiss- oder Kaltleimprozess, ob auf Weg oder Zeit basierend, ob konstante oder variable Substratgeschwindigkeit, eingesetzt werden.
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Das Steuerungsmodul 50 (auch Auftragssteuerung genannt) kann direkt im Gerät (z. B. in einem Schmelzgerät) integriert sein, oder sie kann als eigenständige Einheit beigestellt werden. Es ist gemäss Erfindung auch möglich mehrere Auftragsköpfe 15 von einem gemeinsamen (mehrkanaligen) Steuerungsmodul 50 aus anzusteuern und zu kontrollieren, wie in 1 angedeutet.
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6 zeigt eine schematische Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung basierend auf der in 2 gezeigten Ausführungsform, wobei Details des Steuerungsmoduls 50 und eines Regelkreises schematisch angedeutet sind. Es wird auf die Beschreibung der 2 verwiesen. Im Folgenden werden nur die wesentlichen Aspekte der Ansteuerung und des Regelkreises beschrieben. Vorzugsweise weisen alle Ausführungsformen der Erfindung einen Regelkreis mit einem (Weg- oder Positions)Sensor 53 (hier zum Beispiel einem Induktivsensor) und einem Steuerungsmodul 50 auf. Der Sensor 53 ist dazu ausgelegt die momentane Position (Ist-Position) des beweglichen Elements 11 zu erfassen. In 6 ist der (Weg- oder Positions)Sensor 53 schematisch gezeigt. Er kann auch an einem anderen Ort angeordnet sein. Der (Weg- oder Positions)Sensor 53 ist über eine Verbindung 55 mit einem Eingang des Steuerungsmoduls 50 verbunden, um die Ist-Position dem Steuerungsmodul 50 zu übergeben. Das Steuerungsmodul 50 ermittelt anhand von Steuerdaten durch den Vergleich mit der Ist-Position, ob Bedarf zur Nachregelung oder Korrektur besteht.
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In 6 ist weiterhin angedeutet, dass ein optionales Treibermodul 21 zwischen dem Steuerungsmodul 50 und dem Antrieb 20 vorgesehen sein kann, um die steuerungstechnische Verbindung zwischen Steuerungsmodul 50 und Antrieb 20 herzustellen. Das Treibermodul 21 kann Parameter vom Steuerungsmodul 50 empfangen und in Strom oder Spannungsgrössen (als Steuergrössen) umsetzen, die dem Antrieb 20 eingeprägt werden. Das Steuerungsmodul 50 kann aber steuerungstechnisch auch direkt mit dem Antrieb 20 verbunden sein (z. B. durch eine Steuerverbindung 52, wie in 1 gezeigt).
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Vorzugsweise werden bei allen Ausführungsformen die Parameter aus einem Parameterspeicher 54 entnommen und von dem Steuerungsmodul 50 an ein optionales Treibermodul 21 übergeben. Das Treibermodul 21 setzt diese Parameter dann in Steuergrössen um. Es ist aber auch möglich, dass das Steuerungsmodul 50 Parameter weiterverarbeitet, um dann weiterverarbeitete Parameter an das Treibermodul 21 zu übergeben. Die Weiterverarbeitung der Parameter hängt von der konkreten Konstellation ab und kann zum Beispiel den Über- oder Untersetzungsfaktor berücksichtigen.
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Details einer weiteren Ausführungsform, die in 7 in einem Schnitt gezeigt ist, werden im Folgenden erläutert. Die in 7 gezeigte Ausführungsform basiert im Prinzip auf der in 2 gezeigten Ausführungsform. Es wird daher auch auf die Beschreibung der 2 verwiesen.
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In 7 ist ein Schnitt durch einen Teil eines einzelnen Auftragskopfs 15 gezeigt, bei dem der Antrieb 20 beabstandet (d. h. räumlich getrennt) angeordnet ist. Der Antrieb 20 ist in 7 nur stark schematisiert angedeutet. Die bewegungstechnische Koppelung zwischen dem Antrieb 20 und dem Hebelarm 30 erfolgt über eine sogenannte Antriebskoppelung 22. Vorzugsweise dient bei allen Ausführungsformen ein Pleuel als Antriebskoppelung 22. Besonders vorzugsweise ist dieses Pleuel aus einem dünnen Material gefertigt, das in sich eine leichte Verbiegung ermöglicht, was wichtig ist, da die Bewegungsübertragung der antriebsseitigen Bewegung P1 auf den Hebelarm 30 nicht absolut linear verläuft sondern einer leicht gekrümmten Bewegungsbahn folgt.
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Der Auftragskopf 15 umfasst hier einen Hebelarm 30, dessen erstes Extremalende 31 beweglich an einem rückwärtigen Ende 14 der Düsennadel 11 oder eines anderen beweglichen Elements befestigt ist und dessen zweites Extremalende 32 bewegungstechnisch über die Antriebskoppelung 22 mit dem Antrieb 20 verbunden ist. Es kommt eine Membranaufhängung 33 mit einer Membrane 34 zum Einsatz, wobei der Hebelarm 30 sich durch die Membrane 34 der Membranaufhängung 33 hindurch erstreckt. Die Membranaufhängung 33 dient unter anderem dazu den Hebelarm 30 beweglich mit dem Auftragskopf 15 zu verbinden. Insbesondere dient die Membranaufhängung 33 bei der hier gezeigten Ausführungsform als Dichtung, um ein Austreten des fließfähigen Mediums M aus der (Düsen)Kammer 10 zu verhindern. D. h., die Membrane 34, respektive die Membranaufhängung 33 hat eine Doppelfunktion. Zusätzlich hat sie, je nach Ausgestaltung der Membrane 34 eine Schutzfunktion gegenüber Temperatur, Korrosion, Abrasion und chemische Additive des Mediums M. Die gezeigte Ausführungsform zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass der Hebelarm 30 zusätzlich zu der Lagerung in der Membrane 34 auch um einen Dreh- oder Schwenkpunkt 49 gelagert ist. Der Dreh- oder Schwenkpunkt 49 legt die virtuelle Achse VA fest. Der Hebelarm 30 hat eine entsprechende Ausnehmung, damit der Hebelarm 30 auf den Dreh- oder Schwenkpunkt 49 aufgesetzt oder aufgesteckt werden kann, wie in 7 gezeigt.
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Vorzugsweise hat der Hebelarm 30 bei der in 7 gezeigten Ausführungsform einen kugelförmigen Bereich 30.1 und einen umlaufenden Kragen 30.2. Die Membrane 34 wird zwischen dem umlaufenden Kragen 30.2 und dem kugelförmigen Bereich 30.1 eingeklemmt. Die Membrane 34 ist vorzugsweise im Bereich des äusserem Membranumfangs zwischen einem Abschnitt des Gehäuses 19 und einer Platte, einem Deckel oder einem Gegenstück 19.1 eingeklemmt oder eingespannt. Zwischen dieser „äusseren Einspannung” und der „inneren Einspannung”, die vorzugsweise zwischen dem umlaufenden Kragen 30.2 und dem kugelförmigen Bereich 30.1 erfolgt, ist die Membrane 34 elastisch verformbar. Es ist ein Vorteil der „äusseren Einspannung” und der „inneren Einspannung”, dass eine gute Dichtigkeit gegen das Austreten des Mediums M aus der Kammer 10 gewährleistet ist. Der kugelförmige Bereich 30.1 des Hebelarms 30 dient zusätzlich als Druckstütze, um zu verhindern, dass der hohe Druck des Mediums M in der Kammer 10 die Membrane 34 zu weit nach links drückt oder die Membrane 34 sogar zerreisst.
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Details einer weiteren Ausführungsform, die in 8 in einer Perspektivansicht gezeigt ist, werden im Folgenden erläutert. Die in 8 gezeigte Ausführungsform basiert im Prinzip auf den bisher gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen. Es wird daher auch auf die vorausgehende Beschreibung verwiesen.
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8 zeigt einen Teil eines einzelnen Auftragskopfs 15, bei dem der Antrieb 20 beabstandet (d. h. räumlich getrennt) angeordnet ist. Der Antrieb 20 ist in 8 nur stark schematisiert angedeutet. Die bewegungstechnische Koppelung zwischen dem Antrieb 20 und dem Hebelarm 30 erfolgt über eine sogenannte Antriebskoppelung 22. Vorzugsweise dient auch bei dieser Ausführungsformen ein Pleuel als Antriebskoppelung 22. Besonders vorzugsweise ist dieses Pleuel aus einem dünnen Material gefertigt, das in sich eine leichte Verbiegung ermöglicht.
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Der Auftragskopf 15 umfasst gemäß 8 einen Hebelarm 30, dessen erstes Extremalende 31 beweglich an einem rückwärtigen Ende 14 der Düsennadel 11 oder eines anderen beweglichen Elements befestigt ist und dessen zweites Extremalende 32 bewegungstechnisch über die Antriebskoppelung 22 mit dem Antrieb 20 verbunden ist. Es kommt eine Membranaufhängung 33 mit einer Membrane 34 zum Einsatz, wobei der Hebelarm 30 sich durch die Membrane 34 der Membranaufhängung 33 hindurch erstreckt. Die Membranaufhängung 33 dient unter anderem dazu den Hebelarm 30 beweglich mit dem Auftragskopf 15 zu verbinden. Zusätzlich dient die Membranaufhängung 33 auch als Dichtung, um ein Austreten des fließfähigen Mediums M aus der (Düsen)Kammer 10 (die Kammer 10 ist hier nicht gezeigt) zu verhindern. Weiterhin ist die Membrane 34 mit einer sogenannten Stütze 23 versehen oder ausgestattet. Diese Stütze 23 ist vorzugsweise so ausgelegt und mit der Membrane 34 verbunden oder in Kontakt, dass sie einerseits die Membrane 34 verstärkt oder stabilisiert. Andererseits soll die Stütze 23 die Beweglichkeit der Membrane 34, respektive der gesamten Membranaufhängung 33, definieren.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird durch die Membrane 34 im Zusammenwirken mit der Stütze 23 eine nichtlineare Bewegung vorgegeben, welche die Schliessbewegung (Abwärtsbewegung der Nadel 11 oder des beweglichen Elements) beschleunigt/verstärkt. Dadurch kann ein festes und definiertes Aufschlagen der Nadelspitze 11 auf den Anschlagpunkt 17 (nicht in 8 zu erkennen) gewährleistet werden, was für einen optimalen Abriss des Mediums M von Bedeutung ist. Ausserdem kann so eine ausreichende Anpresskraft der Nadelspitze 18 gegen den Anschlagpunkt 17 vorgegeben werden. Beim Öffnen der Austrittsöffnung 12 (nicht in 8 zu erkennen), d. h. beim nach oben Bewegen der Nadel 11, kann ein sanfterer Bewegungsverlauf zur Anwendung kommen.
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Die Stütze 23 kann die Beweglichkeit der Membrane 34, respektive der gesamten Membranaufhängung 33, definieren, indem sie in einem unteren Bereich mit einem Stift 24 versehen ist, der an der Stütze 23 durch eine Klemmung 25 flächig befestigt sein kann. Der Stift 24 kann optional in einem Führung des Gehäuses 19 geführt sein (nicht gezeigt).
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Alternativ kann die Stütze 23 auch im unteren Bereich durch eine Gehäuseklemmung 26 fixiert sein, wie in 9 angedeutet. Ansonsten sind alle Elemente der in 9 gezeigten Ausführungsform identisch mit den Elementen der 8. Daher wird auf die Beschreibung der 8 verwiesen.
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Vorzugsweise ist die Stütze 23 bei allen Ausführungsformen aus einem dünnen, in sich flexiblen aber stabilen Material gefertigt. Es kann sich um eine Metall- oder Kunststoffstütze 23 handeln. Die Dicke der Stütze 23 beträgt vorzugsweise bei allen Ausführungsformen zwischen 0,1 mm und 0,15 mm.
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Die Membrane 34 hat vorzugsweise bei allen Ausführungsformen eine Dicke, die 0.08 bis 0.15 mm beträgt.
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Vorzugsweise ist der Hebelarm 30 bei allen Ausführungsformen zwei- oder mehrteilig aufgebaut. Er kann zum Beispiel eine Wippe 30.4 und eine Hülse 30.3 umfassen (siehe 8 oder 9). Die Membrane 34 kann dann zwischen der Wippe 30.4 und der Hülse 30.3 eingeklemmt oder eingespannt sein (siehe 2, 4, 6A, 7, 8, 9 oder 10).
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Vorzugsweise ist der Hebelarm 30 bei allen Ausführungsformen am antriebsseitigen Ende 32 mit Mitteln versehen, die das bewegungstechnische Verbinden mit dem Antrieb 20, vorzugsweise über eine Antriebskoppelung 22, ermöglichen. Besonders bevorzugt sind Klemmmittel oder Schraubmittel 27, wie in den 5, 7, 8 und 9 gezeigt.
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Mit dem Lösungen nach 8 und 9 kann das Problem besonders vorteilhaft gelöst werden, das sich dadurch ergibt, dass eine Membrane 34 typischerweise nur kleine Schliesskräfte aufnehmen kann. Um einen sauberen Klebstoffabriss (Mediumabriss) zu erzielen, ist ein ”Schlag” der Nadelspitze 18 auf den Ventilsitz 17 von Vorteil. Um das Zurückfedern des beweglichen Elements, respektive der Nadel 11 zu verhindern, muss dabei mit einer relativ grossen Kraft geschlossen werden. Diese Kraft kann von der im Zusammenhang mit den 8 und 9 beschriebenen Membranaufhängung besonders gut aufgenommen werden.
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Die Stütze 23 kann bei allen Ausführungsformen separat ausgeführt oder in die Membrane 34 integriert sein.
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Die Membran 34 ist in den Figuren in runder oder ovaler Grundform gezeigt, kann aber auch eine andere Grundform haben.
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Die Membran 34 kann zum Beispiel eine Form wie in 10 haben. Die Membrane nach 10 hat eine integrierte Stütze 23, d. h. sie ist einstückig hergestellt. Im Bereich der Stütze 23 kann optional ein Loch 23.1 zum Anbringen/Festklemmen eines Stifts 24 vorgesehen sein. Der Bereich der Stütze 23 kann auch ohne Loch 23.1 ausgeführt sein. In diesem Fall kann zum Beispiel der untere Bereich der Stütze 23 im oder am Gehäuse 19 in einer Gehäuseklemmung 26 eingespannt sein, wie z. B. in 9 angedeutet.
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Bei allen Ausführungsformen kann die Membran 34 einen Dichtring 35 umfassen, der als Dichtung und zum elastischen Einspannen der Membrane 34 in dem Auftragskopf 15 (z. B. zwischen den Elementen 19 und 19.1) ausgelegt ist.
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Die Membrane 34, respektive die Membranaufhängung 33 hat bei den Ausführungsformen der 8 und 9 eine Mehrfachfunktion. Sie dient als Dichtung, sie definiert die virtuelle Schwenk- oder Drehachse VA und sie gibt eine Bewegungsfunktion (vorzugsweise eine nichtlineare Funktion) vor.
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In 11 ist eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer Membrane 34 gezeigt. Die Membrane 34 hat hier eine ovale Form, die besonders bevorzugt ist. Die ovale Membrane 34, aber auch jede andere der hierin erwähnten Membranen 34, kann in einer flächigen Halterung oder Aufspannung aufgespannt oder positioniert sein. Die Membrane 34 der verschiedenen Ausführungsformen kann aber auch im Randbereich 34.1 verstärkt sein, wie z. B. in 11 angedeutet.
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In 11 sind Details einer möglichen Ausführungsform des Hebelarms 30 gezeigt. Das erste Extremalende 31 des Hebelarms 30 kann mit Mitteln zum beweglichen Befestigen an dem beweglichen Element 11 ausgestattet sein. Diese Mittel können, wie in 11 gezeigt, einen Schlitz 31.1 und ein Loch 31.2 zum Durchstecken eines Stifts 14.1 aufweisen (wie z. B. in 8 und 9 gezeigt). Das obere Ende 14 des beweglichen Elements 11 kann in den Schlitz 31.1 eingeschoben und durch den erwähnten Stift 14.1 fixiert werden. Vorzugsweise ist das erste Extremalende 31 des Hebelarms 30 bei allen Ausführungsformen gabelförmig, wie in 11 gezeigt, ausgeführt.
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In 12 ist eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer Membrane 34 gezeigt. Die Membrane 34 umfasst hier sogenannte Sicken 34.2, die besonders bevorzugt ist. Die Membrane 34 mit Sicken 34.2 kann in einer flächigen Halterung oder Aufspannung aufgespannt oder positioniert sein. Die Membrane 34 der 12 kann aber auch im Randbereich 34.1 verstärkt sein, wie z. B. in 12 angedeutet. Im Randbereich 34.1 können auch Löcher 34.3 oder andere Befestigungsmittel vorgesehen sein, um die Membrane 34 besser in einem Auftragskopf 15 fixieren bzw. einklemmen zu können.
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Die Sicken 34.2 verlaufen vorzugsweise konzentrisch zur zentralen Öffnung durch die hindurch im montierten Zustand der Hebelarm 30 verläuft.
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Vorzugsweise sind die Sicken 34.2 kalottenartig ausgeführt.
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Zusätzlich kann sie, je nach Ausgestaltung der Membrane
34, eine Schutzfunktion gegenüber Temperatur, Korrosion, Abrasion und chemische Additive des Mediums M haben. Bezugszeichenliste
(Düsen)Kammer | 10 |
bewegliches Element (z. B. Düsennadel) | 11 |
Austrittsöffnung | 12 |
Zufuhrkanal | 13 |
rückwärtigen Ende der Düsennadel 11 oder des beweglichen Elements | 14 |
Stift | 14.1 |
Auftragskopf | 15 |
Zufuhrleitung | 16 |
Anschlagpunkt | 17 |
Spitze | 18 |
Gehäuse | 19 |
Platte, Gegenstück | 19.1 |
Antrieb | 20 |
Treibermodul | 21 |
Antriebskoppelung | 22 |
Stütze | 23 |
Loch | 23.1 |
Stift | 24 |
Klemmung | 25 |
Gehäuseklemmung | 26 |
Klemmmittel oder Schraubmittel | 27 |
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Hebelarm | 30 |
Kugelförmiger Bereich | 30.1 |
umlaufender Kragen | 30.2 |
Hülse | 30.3 |
Wippe | 30.4 |
erstes Extremalende | 31 |
Schlitz | 31.1 |
Loch | 31.2 |
zweites Extremalende | 32 |
Membranaufhängung | 33 |
Membrane | 34 |
Randbereich | 34.1 |
Sicken | 34.2 |
Löcher | 34.3 |
Dichtring | 35 |
Schlitze | 36 |
Zentralöffnung | 37 |
Druckstütze | 38 |
Löcher | 39 |
zylindrischer Stab | 40 |
innerer Teil der Membrane 34 | 41 |
Stege | 42 |
Kappen | 43 |
Dreh- oder Schwenkpunkt | 49 |
Steuerungsmodul (Auftragssteuerung) | 50 |
Steuerverbindung | 52 |
Sensor (z. B. Induktionsgeber)/Wegmesser | 53 |
Parameterspeicher | 54 |
Verbindung | 55 |
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LED Wartungserkennung | 60 |
| |
Auftragsvorrichtung | 100 |
Ansatzpunkt | A |
Papierbahn | K |
fließfähigen Medium | M |
Bewegungsrichtung | V |
Virtuelle Achse | VA |
Öffnungsbewegung/Bewegungsprofil | P/P(t, Z) |
Gegenbewegung/Bewegungsprofil | P1/P1(t, Z) |
Bewegungsprofil | P1*(t, Z) |
Parameter | PA, PB, PC, PD |
weiterverarbeitete Parameter | PA*, PB* |
Zeit | t |
Zyklusdauer | T |
Achse | Z |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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