HEBELARMAUFHÄNGUNG FÜR EINEN AUSTRAGSKOPF
Beschreibung
[001] Die Erfindung betrifft eine Hebelarmaufhängung zur Verwendung in einem Klebstoff-Auftragskopf und einen Klebstoff-Auftragskopf mit
Hebelarmaufhängung zum Abgeben eines fließfähigen Klebstoffs. Insbesondere geht es um das Abgeben von Klebstoffen und um die Verwendung von Heissleim Die Erfindung kann auch für das kontrollierte Abgeben von Kaltleim oder von Leim eingesetzt werden, der aggressive (z. B. korrosive) Komponenten umfasst.
[002] Es wird die Priorität der Gebrauchsmusteranmeldung
DE202011000179.2, die am 25. Januar 2011 beim Deutschen Patent- und Markenamt eingereicht wurde, beansprucht.
Hintergrund der Erfindung, Stand der Technik
[003] In zahlreichen industriellen Bearbeitungsprozessen kommen
Klebstoffe, Dichtmassen und ähnliche fließfähige Medien zur Anwendung, die in flüssiger Form auf ein Werkstück oder Substrat aufgetragen bzw. aufgespritzt werden.
[004] Die entsprechenden Auftragsköpfe müssen robust sein und eine präzise, hochgenaue Abgabe des Mediums ermöglichen. Gleichzeitig sollten die
Auftragsköpfe schnell schaltbar sein, um Klebstoffmengen portionieren oder punkt-, bzw. strichgenau auftragen zu können. Zusätzlich sollten die
Auftragsköpfe nicht allzu groß sein, da in den entsprechenden
Auftragsvorrichtungen häufig nur begrenzt Platz zur Verfügung steht.
[005] Weiterhin sollten Auftragsköpfe flexibel einsetzbar und je nach Bedarf umrüstbar oder vorzugsweise steuerungsseitig umschaltbar oder kontrollierbar sein.
[006] Falls Heißleim zu verarbeiten ist, stellen sich weitere Probleme. So kann zum Beispiel die große Hitze im Inneren eines Auftragskopfes der
Antriebseinheit schaden. Es gibt auch Leimsorten, die Additive enthalten, die aggressiv sein können. So kann der pH-Wert eines Leims z.B. im saueren Bereich liegen. Leim kann auch korrosiv oder abrasiv wirkende Bestandteile enthalten. Um einen Auftragskopf davor zu schützen, müssen geeignete Massnahmen getroffen werden.
[007] Es stellt sich die Aufgabe, einen präzise arbeitenden und
zuverlässigen Auftragskopf bereitzustellen, der einen Teil der Nachteile
vorbekannter Lösungen vermeidet oder ganz behebt.
[008] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Hebelarmaufhängung nach
Anspruch 1 gemäß einer der Varianten (A) oder (B) und durch einen Klebstoff- Auftragskopf nach Anspruch 20 mit entsprechender Hebelarmaufhängung gemäß einer der Varianten (A) oder (B).
[009] Ein erster erfindungsgemässer Klebstoff-Auftragskopf ist speziell zum Abgeben eines fließfähigen Mediums bzw. Klebstoff ausgelegt. Er umfasst eine (Düsen)Kammer im Inneren des Auftragskopfes und eine Düsennadel, ein
Nadelventil oder einen Schieber (hier zusammenfassend als„bewegliches
Element" bezeichnet), die/das/der im Inneren der Düsenkammer bewegbar gelagert ist. Das bewegliche Element führt eine Bewegung aus und gibt jeweils für kurze Zeit eine Austrittsöffnung frei. Der Auftragskopf kann auch umgekehrt wirken, indem ein Ventil zum Einsatz kommt, bei dem eine Kolbenstange gegen
den Fluss eines Mediums schliesst. Es ist vorzugsweise ein Zufuhrkanal vorhanden, der mit der (Düsen)Kammer verbunden und mit einer Zufuhrleitung strömungstechnisch verbindbar ist. Durch die Zufuhrleitung und den Zufuhrkanal kann das fließfähige Medium in die (Düsen)Kammer eingebracht werden. Ein Antrieb erzeugt die Öffnungsbewegung oder Schliessbewegung des beweglichen Elements. Es ist ein Hebelarm vorhanden, dessen erstes Extremalende beweglich an einem rückwärtigen Ende des beweglichen Elements befestigt und dessen zweites Extremalende mit dem Antrieb verbunden/gekoppelt ist.
[0010] Erfindungsgemäß umfasst der Klebstoff-Auftragskopf eine
Hebelarmaufhängung, die gemäß einer der folgenden Varianten (A) oder (B) ausgebildet ist.
[0011] Gemäß der Variante (A) ist die Hebelarmaufhängung eine
Membranaufhängung mit einer Membrane. Der Hebelarm erstreckt sich im
Wesentlichen senkrecht durch eine durch die Membrane der
Membranaufhängung aufgespannte Fläche hindurch. Die Membrane dient dazu den Hebelarm beweglich mit dem Auftragskopf zu verbinden. Weiterhin dient die Membranaufhängung als Dichtung, um ein Austreten des fließfähigen Mediums aus der (Düsen)Kammer zu verhindern.
[0012] Die Membranaufhängung gemäß der Variante (A) umfasst einen Hebelarm, der mit dem beweglichen Element und dem Antrieb verbindbar ist, um eine antriebsseitige Bewegung in die Öffnungsbewegung des beweglichen
Elements umzusetzen, und eine Membrane, die mit dem Hebelarm in
Wirkverbindung steht. Dabei ist die Membranaufhängung dazu ausgelegt, den Hebelarm beweglich mit dem Auftragskopf zu verbinden. Ferner dient die
Membrane der Membranaufhängung als Dichtung, um ein Austreten des
Klebstoffs aus der Kammer zu verhindern.
[0013] Außerdem ist die Membrane vorzugsweise so ausgeführt, dass sie widerstandsfähig ist gegenüber dem fließfähigen Medium. Vorzugsweise ist die Membrane bei allen Ausführungsformen temperaturbeständig und/oder
korrosionsbeständig und/oder abrasionsbeständig und/oder widerstandsfähig gegenüber chemischen Additiven im Medium.
[0014] Ausserdem ist die Membrane vorzugsweise so ausgeführt, dass sie ein nichtlineares Bewegungsverhalten ausweist.
[0015] Je nach Ausführungsform kann die Membrane mindestens einen Dichtring umfasst, der als Dichtung und zum elastischen Einspannen der
Membrane in dem Auftragskopf dient. Diese Ausführungsform kann bei allen Ausführungsformen der Erfindung zum Einsatz kommen und bietet eine verbesserte Dichtung z. B. gegen austretenden Klebstoff.
[0016] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform bei der es sich um eine metallische Membrane handelt, die besonders schnelle Hin- und
Herbewegungen ausführen kann und damit ein schnelles Öffnen oder Schliessen der Austrittsöffnung erlaubt. Eine solche metallische Membrane ist besonders geeignet für Wechsellast mit hoher Frequenz, d.h. für Ausführungsformen bei denen ein sehr schnelles Öffnen oder Schliessen erforderlich ist. Eine metallische Membrane ist besonders vorteilhaft und kann bei allen Ausführungsformen der Erfindung zum Einsatz kommen. Eine solche metallische Membrane ist besonders geeignet für hohe Temperaturen und hohe Drücke. Die Membrane kann Schlitze aufweisen, um die Elastizität zu erhöhen, sowie eine Zentralöffnung, durch die hindurch der Hebelarm im montierten Zustand verläuft.
[0017] Der Hebelarm und die Membrane können so miteinander in
Wirkverbindung stehen, dass die Membranaufhängung im eingebauten Zustand eine antriebsseitige Bewegung umsetzt in eine entgegengesetzte
Öffnungsbewegung des beweglichen Elements.
[0018] Ferner kann die Membrane eine Stütze umfassen, um ein
nichtlineares Bewegungsverhalten vorzugeben. Dabei kann die Membrane insbesondere eine Stütze mit einem Stift umfassen, um das Bewegungsverhalten beeinflussen zu können. Auch kann die Membrane eine Stütze mit einem Bereich
umfassen, der dazu ausgelegt ist in oder an einem Gehäuse des Klebstoff- Auftragskopfs eingeklemmt werden zu können.
[0019] Gemäß der Variante (B) ist die Hebelarmaufhängung eine
Wippenlagerung, die folgendes umfasst: einen Hebelarm, der mit dem
beweglichen Element und dem Antrieb verbindbar ist, um eine antriebsseitige Bewegung in die Öffnungsbewegung des beweglichen Elements umzusetzen, eine Wippenlagerungseinrichtung, die dazu ausgelegt ist, den Hebelarm beweglich mit dem Auftragskopf zu verbinden, und eine Dichteinrichtung, die dazu ausgebildet ist, ein Austreten des Klebstoffs aus der Kammer durch die Öffnung in dem Plattenelement zu verhindern. Ein Vorteil der Ausgestaltung der
Hebelarmaufhängung als Wippenlagerung gemäß der Variante (B) gegenüber der Ausgestaltung als Membranaufhängung gemäß der Variante (A) ist, dass die Drehachse des Hebelarms bei der Wippenlagerung wohldefiniert ist; dadurch ist auch die Montage der als Wippenlagerung ausgebildeten Hebelarmlagerung in dem Klebstoff-Auftragskopf einfacher.
[0020] Die Wippenlagerungseinrichtung kann folgendes umfassen : ein Wippenelement, das starr mit dem Hebelarm verbunden ist und eine
Längsrichtung sowie einen ersten und zweiten Lagerungspunkt aufweist, wobei die Längsrichtung sich im Wesentlichen senkrecht zum Hebelarm und in einer zu dem Plattenelement parallelen Ebene erstreckt und wobei der erste und der zweite Lagerungspunkt entlang der Längsrichtung beabstandet angeordnet sind, und ferner eine erste und zweite Auflagereinrichtung, die an einer
Wippenlagerseite des Plattenelements angeordnet sind und dazu ausgebildet sind, den ersten bzw. zweiten Lagerungspunkt zu stützen.
[0021] Die erste und zweite Auflagereinrichtung kann als eine erste und eine zweite Kugel ausgebildet sein . Dabei kann das Plattenelement an seiner
Wippenlagerseite eine erste und eine zweite Ausnehmung aufweisen, die jeweils als plattenelementseitiger Kugelsitz ausgebildet ist, und das Wippenelement kann an seiner dem Plattenelement zugewandten Seite eine erste und eine zweite Ausnehmung aufweisen, die jeweils als wippenelementseitiger Kugelsitz ausgebildet ist. Vorteile der Ausgestaltung der Wippenlagerung mittels zweier
Kugeln sind, dass der Klebstoffdruck über die Kugeln aufgenommen wird und dass die Kraft bei der Auslenkung des Hebelarms stets gleich bleibt, im
Gegensatz zu der Situation bei der Membran, die keine lineare bzw. konstante Federkonstante aufweist.
[0022] In ersten Weiterbildung dazu kann der Durchmesser jeder
plattenelementseitigen Ausnehmung kann größer, etwa um 0,1 mm größer, sein als der Durchmesser der Kugel, so dass die Kugel im Betrieb des Klebstoff- Auftragkopfes in der plattenelementseitigen Ausnehmung auf einem Klebstofffilm aufliegen kann. Ferner kann die erste bzw. zweite Kugel in dem ersten bzw. zweiten wippenelementseitigen Kugelsitz eingepresst sein.
[0023] In alternativen zweiten Weiterbildung dazu kann der Durchmesser jeder wippenelementseitigen Ausnehmung größer, etwa um 0,1 mm größer, sein als der Durchmesser der Kugel, so dass die Kugel im Betrieb des Klebstoff- Auftragkopfes in der wippenelementseitigen Ausnehmung auf einem Klebstofffilm aufliegen kann. Ferner kann die erste bzw. zweite Kugel in dem ersten bzw. zweiten plattenelementseitigen Kugelsitz eingepresst sein.
[0024] Die Dichteinrichtung kann einen O-Ring umfassen, der auf der Seite des Wippenelements um die Öffnung herum angeordnet ist. In einer
Ausführungsform dafür kann das Plattenelement an der Seite des
Wippenelements einen die Öffnung umringenden plattenelementseitigen O- Ringsitz aufweisen und das Wippenelement kann an seiner dem Plattenelement zugewandten Seite einen entsprechenden wippenelementseitigen O-Ringsitz aufweisen. Insbesondere kann der plattenelementseitige O-Ringsitz als ein am wippenelementseitigen Austritt der Öffnung ausgebildeter, um die Öffnung herum ausgebildeter Flansch mit einer zu der Plattenelementebene parallelen ersten Auflagefläche und einer zylinderinnenwandförmigen zweiten Auflagefläche zum Stützen eines Außenumfangs des O-Rings ausgebildet sein, und der wippenelementseitige O-Ringsitz kann als ein auf der dem Plattenelement zugewandten Seite des Wippenelements ausgebildeter Flansch mit einer zu der Plattenelementebene parallelen ersten Auflagefläche und einer
zylinderaußenwandförmigen zweiten Auflagefläche zum Stützen eines
Innenumfangs des O-Rings ausgebildet sein. Sollte es bei größeren Hubbewegungen des beweglichen Elements und entsprechend größeren
Auslenkungen des Hebelarms erforderlich sein, so kann die als O-Ring
ausgebildete Dichteinrichtung durch eine Spezialdichtung, etwa in der Art einer Manschette ersetzt werden. Ein erster Vorteil der Ausgestaltung der
Dichteinrichtung als O-Ring ist, dass auf diese Weise ein Standardelement (O- Ring) verwendet werden kann. Ein zweiter Vorteil ergibt sich aus folgender Betrachtung. Bei einer als Membranaufhängung ausgebildeten
Hebelarmaufhängung, bei der die Abdichtung des Druckraums gegen den
Außenraum allein durch die Membran selbst ausgebildet ist, kann bei einem Bruch der Membran eine schlagartige, massive Leckage bzw. Austreten von Klebstoff aus der Kammer in den Außenraum auftreten. Im Gegensatz dazu ist bei einer Ausgestaltung der Hebelarmaufhängung als Wippenlagerung keine derartige schlagartige Leckage möglich.
[0025] Die Wippenlagerung kann ferner ein Federelement umfassen, das das Wippenelement in Richtung auf das Plattenelement und auf die Lagerungspunkte vorspannt. Dabei kann das Federelement insbesondere eine Spiralfeder sein, die auf der der Wippenlagerseite gegenüberliegenden Seite des Plattenelements um den Hebelarm herum angeordnet ist. Dabei kann das Plattenelement auf seiner der Wippenlagerseite gegenüberliegenden Seite einen um die Öffnung herum angeordneten, plattenseitigen Sitz für das Federelement aufweisen, und der Hebelarm kann an seinem äußeren antriebsseitigen Ende einen als Flansch ausgebildeten, hebelarmseitigen Sitz für das Federelement aufweisen.
[0026] Der Hebelarm kann zweiteilig ausgebildet sein und auf der
Wippenlagerseite einen mit dem beweglichen Element verbindbaren ersten Teilarm und auf der der Wippenlagerseite gegenüberliegenden Seite einen mit dem Antrieb verbindbaren zweiten Teilarm umfassen. In einer Weiterbildung kann der zweite Teilarm folgendes umfassen : eine Schraubenmutter, eine Schraubenstange mit einem Schraubenmuttergewinde und einem
Schraubengewinde, das an seinem äußeren Ende in ein komplementäres
Innengewinde in dem ersten Teilarm eingreift, und eine Hülse, die den als
Flansch ausgebildeten, hebelarmseitigen Sitz für das Federelement aufweist und durch die hindurch sich die Schraubenstange erstreckt.
[0027] Unabhängig von der Ausbildung der Hebelarmaufhängung etwa gemäß der Variante (A) oder (B) können in dem Klebstoff-Auftragskopf der Antrieb und die Hebelarmaufhängung mittels einer thermischen
Entkopplungseinrichtung thermisch voneinander im Wesentlichen entkoppelt und miteinander in Funktionswechselwirkung verbunden sein.
[0028] Die thermische Entkopplungseinrichtung kann eine Isolationsplatte, die zwischen dem Antrieb und der Hebelarmaufhängung angeordnet ist, und mindestens zwei Seilspanneinrichtungen, die jeweils den Antrieb und die
Hebelarmaufhängung miteinander verbinden, umfassen.
[0029] Die Seilspanneinrichtung kann einen Distanz-/Positionsbolzen, der zwischen dem Antrieb und der Hebelarmaufhängung angeordnet ist, und ein Spannseil, das sich durch den Distanz-/Positionsbolzen hindurch erstreckt und an seinem einem Ende mit einer antriebsseitigen Verankerung im Antrieb und an seinem anderen Ende in einer hebelarmseitigen Verankerung in der
Hebelarmaufhängung verankert sein, umfassen.
[0030] Die Erfindung eignet sich ganz besonders für thermoplastische (Hotmelt) Klebstoffe. Sie eignet sich aber auch für aggressive Leimsorten und z. B. für Kaltleim.
[0031] Im Folgenden werden weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und teilweise mit Bezug auf die Zeichnung ausführlich beschrieben. Alle Figuren sind schematisiert und nicht maßstäblich, und entsprechende konstruktive Elemente sind in den verschiedenen Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen, auch wenn sie im Einzelnen unterschiedlich gestaltet sind. Es zeigen :
Fig. 1 eine schematische Perspektivansicht einer ersten
Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Schnittansicht einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung gemäß Variante (A);
Fig. 3A eine Draufsicht einer Membrane einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung gemäß Variante (A);
Fig. 3B eine perspektivische Schnittansicht einer Membranaufhängung einer weiteren Ausführungsform der Erfindung gemäß Variante
(A);
Fig. 4 eine vergrößerte schematische Schnittansicht einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung gemäß Variante (A);
Fig. 5 eine schematische Seitenansicht einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung gemäß Variante (A);
Fig. 6 eine schematische Schnittansicht einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung gemäß Variante (A) basierend auf der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform, wobei Details eines Steuerungsmoduls und eines Regelkreises schematisch angedeutet sind;
Fig. 7 eine schematische Schnittansicht einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung gemäß Variante (A);
Fig. 8 eine schematische Schnittansicht einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung gemäß Variante (A);
Fig. 9 eine schematische Schnittansicht einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung gemäß Variante (A);
Fig. 10 eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform gemäß Variante (A) mit einer Membrane gemäß Variante (A); Fig. 11 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform gemäß Variante (A) mit einer Membrane gemäß Variante (A); Fig. 12 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer Membrane gemäß Variante (A);
Fig. 13 eine erste perspektivische Ansicht einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung gemäß Variante (B);
Fig. 14 eine zweite perspektivische Ansicht der Ausführungsform der
Erfindung aus der Fig . 13 gemäß Variante (B); und
Fig. 15 eine schematisierte Querschnittansicht einer prinziphaften, weiteren Ausführungsform der Erfindung gemäß Variante (B).
Fig. 16A eine Seitenansicht, teilweise aufgeschnitten entlang der Linie A-A in den Figuren 13 und 14 und als Querschnitt gezeigt, der Ausführungsform der Erfindung aus den Figuren 13 und 14 gemäß Variante (B);
Fig. 16B eine Detailansicht zu Fig. 16A;
Fig. 17 eine Querschnittansicht der Ausführungsform der Erfindung aus den Figuren 13 und 14 gemäß Variante (B), geschnitten entlang der Linie B-B in den Figuren 13 und 14;
Fig. 18A eine schematische Schnittansicht einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung gemäß Variante (B); und
Fig. 18B eine Detailansicht zu Fig. 18A.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0032] Im Folgenden wird das Prinzip der Erfindung anhand einer ersten Ausführungsform beschrieben. In Fig . 1 ist eine Auftragsvorrichtung 100 mit mehreren in einer Reihe angeordneten Auftragsköpfen 15,
Düsenaustrittsöffnungen 12 und mit individuell schaltbaren
Klebstoffzufuhrleitungen 16 gezeigt. Statt der gezeigten Düsenaustrittsöffnungen 12 können auch andere Austrittsöffnungen 12 zum Einsatz kommen. Die Form, Anordnung und Gestaltung der Austrittsöffnungen 12 kann davon abhängen, ob eine Düsennadel, ein Nadelventil oder ein Schieber als bewegliches Element 11 im Inneren des Auftragskopfs 15 zum Einsatz kommt.
[0033] Jede der Austrittsöffnungen 12 ist an oder in einem jeweiligen
Auftragskopf 15 ausgebildet. Jeder Auftragskopf 15 ist speziell zum Abgeben eines fließfähigen Mediums M, vorzugsweise von Klebstoff, ausgelegt und umfasst eine (Düsen)Kammer 10 im Inneren des Auftragskopfes 15. Im gezeigten Beispiel ist eine Düsennadel 11 ist im Inneren der (Düsen)Kammer 10 auf- und abbewegbar gelagert, wobei sie durch eine Öffnungsbewegung P der Düsennadel 11 die Austrittsöffnung 12 freigibt. In Fig. 2 ist ein Pfeil P gezeigt, der nach oben gerichtet ist. Eine Öffnungsbewegung in Pfeilrichtung P hebt die Düsennadel 11 an und diese gibt die Austrittsöffnung 12 frei, so dass das
Medium M aus der Düsenkammer 10 durch die Austrittsöffnung 12 hindurch
austreten kann. In Fig . 1 geben vier Auftragsköpfe 15 gleichzeitig permanent ein Medium M in streifenförmigen Bahnen (Raupen) ab. Die Streifenform entsteht aufgrund des Vorbeibewegens z. B. einer Papierbahn K oder eines Werkstücks oder eines Substrats. Die entsprechende Bewegungsrichtung ist mit V
gekennzeichnet.
[0034] In Fig. 1 ist ein optionales (mehrkanaliges) Steuerungsmodul 50 gezeigt, das steuerungstechnisch über eine Steuerverbindung 52 (auch steuerungstechnische Wirkverbindung genannt) mit dem Antrieb 20 verbunden ist. Ein solches Steuerungsmodul 50 kann bei allen Ausführungsformen zum Einsatz kommen.
[0035] Im Inneren ist ein Zufuhrkanal 13 vorgesehen (siehe z.B. Fig. 2), der mit der (Düsen)Kammer 10 verbunden ist. Der Zufuhrkanal 13 ist mit einer Zufuhrleitung 16 (siehe z.B. Fig . 1) strömungstechnisch verbindbar, um das fließfähige Medium M in die (Düsen)Kammer 10 einbringen zu können. In Fig . 1 sind vier separate Zufuhrleitungen 16 angedeutet. Es kann aber auch eine gemeinsame Zufuhrleitung 16 für mehrere Auftragsköpfe 15 zum Einsatz kommen.
[0036] Weiterhin ist ein Antrieb 20 zum Erzeugen der Öffnungsbewegung P der Düsennadel 11 vorgesehen. In Fig . 1 ist der Antrieb 20 an die Auftragsköpfe 15 angesetzt oder angeflanscht. Vorzugsweise umfasst der Antrieb 20 einen eigenen Antrieb 20 pro Auftragskopf 15, damit jede Austrittsöffnung 12 individuell (d .h . unabhängig von den anderen) geöffnet und geschlossen werden kann.
[0037] Besonders bevorzugt sind Ausführungsformen, bei denen der Antrieb 20 vom Auftragskopf 15 beabstandet angeordnet ist, wie z.B. in Fig. 2 zu erkennen. Wichtig ist jedoch bei der Anordnung des Antriebs 20 in Bezug zum Auftragskopf 15 (diese Aussage gilt für alle Anordnungen), dass der gegenseitige Abstand genau definiert und stabil ist. Dieser Aspekt ist wichtig, da jede
Abstandänderung einen Einfluss auf die Funktion oder Wirkungsweise des Hebelarms 30 haben kann. Details zum Hebelarm 30 werden im Folgenden
beschrieben.
[0038] Weitere Details werden nun anhand einer anderen Ausführungsform, die in Fig . 2 in einem Schnitt gezeigt ist, erläutert. In Fig . 2 ist ein Schnitt durch einen einzelnen Auftragskopf 15 gezeigt, bei dem der Antrieb 20 beabstandet (d .h . räumlich getrennt) angeordnet ist. Der Auftragskopf 15 umfasst gemäß Erfindung pro Antrieb 20 einen Hebelarm 30, dessen erstes Extremalende 31 beweglich an einem rückwärtigen Ende 14 der Düsennadel 11 oder eines anderen beweglichen Elements befestigt ist und dessen zweites Extremalende 32 mit dem Antrieb 20 verbunden ist. Es kommt eine Membranaufhängung 33 mit einer Membrane 34 zum Einsatz, wobei der Hebelarm 30 sich durch die Membrane 34 der Membranaufhängung 33 hindurch erstreckt. Die Membranaufhängung 33 dient dazu den Hebelarm 30 beweglich mit dem Auftragskopf 15 zu verbinden. Zusätzlich dient die Membranaufhängung 33 als Dichtung, um ein Austreten des fließfähigen Mediums M aus der (Düsen)Kammer 10 zu verhindern. D.h., die Membrane 34, respektive die Membranaufhängung 33 hat eine Doppelfunktion. Zusätzlich hat sie, je nach Ausgestaltung der Membrane 34 eine Schutzfunktion gegenüber Temperatur, Korrosion, Abrasion und chemische Additive des
Mediums M .
[0039] Folgende weitere Details zeichnen diese Ausführungsform aus. Diese Details sind jedoch auch auf alle anderen Ausführungsformen anwendbar. Die (Düsen)Kammer 10 ist so ausgeführt, dass in ihrem unteren Bereich nahe der Austrittsöffnung 12 ein Anschlagpunkt 17, respektive eine Anschlagfläche (auch Nadelsitz genannt) für die Spitze 18 der Düsennadel 11 vorgesehen ist. In Fig . 2 ist die Düsennadel 11 in der Verschlussstellung gezeigt, d.h . die Spitze 18 der Düsennadel 11 sitzt dicht am Anschlagpunkt 17 und es kann kein Medium M durch die Austrittsöffnung 12 austreten. Sobald durch die Öffnungsbewegung P die Düsennadel 11 in Richtung der Z-Achse angehoben wird, wird die
Austrittsöffnung 12 freigegeben und es kann Medium M austreten.
[0040] Die Düsennadel 11 ist im Bereich des rückwärtigen Endes 14 beweglich (kniegelenk-artig) mit dem Hebelarm 30 verbunden. Die Düsennadel 11 „baumelt" quasi in der Düsenkammer 10. Dadurch, dass die Düsenkammer 10 und die Düsennadel 11 im unteren Bereich (nahe des Anschlagpunktes 17)
konisch rotationssymmetrisch ausgeführt sind, wird die Düsennadel 11 bei einer Abwärtsbewegung in -Z Richtung zentriert geführt. Zusätzlich trägt das Medium M, das vom Zufuhrkanal 13 her durch die (Düsen)Kammer 11 in Richtung
Austrittsöffnung 12 strömt, zu einer Stabilisierung, respektive Selbstzentrierung der Düsennadel 11 bei. Diese Art der„baumelnden" Lagerung oder Aufhängung kann bei allen Ausführungsformen zur Anwendung kommen.
[0041] Der Hebelarm 30 ist hier so ausgeführt, dass er einen flachen, rechteck- oder streifenförmigen Stab umfasst, der hier optional mit Löchern 39 versehen ist. Diese Löcher 39 dienen dazu den Stab leichter zu machen, um die zu beschleunigende Masse zu reduzieren. Außerdem erlauben die Löcher 39 ein Verschieben des Ansatzpunktes A des Antriebs 20. Wenn also der effektive Hebelarm verlängert werden soll, so kann der Antrieb 20 (respektive der
Ansatzpunkt A) weiter in Richtung des zweiten Extremalendes 32 verschoben werden und umgekehrt. Im gezeigten Beispiel sitzt der Antrieb 20 fast am
Extremalende 32, d .h. der effektive Hebelarm ist relativ groß. Umso näher der Antrieb 20 (respektive der Ansatzpunkt A) in Richtung der Membranaufhängung 33 verlagert wird, umso kürzer wird der effektive Hebelarm. Bei grossem
Hebelarm findet eine Untersetzung statt, d .h. eine grosse Bewegung PI verursacht eine kleine entgegengesetzt gerichtete Bewegung P. Der
Untersetzungsfaktor ist in Fig . 2 ca. 5 : 1 (d.h. der Absolutbetrag der Bewegung PI ist ca. 5 mal so gross wie der Absolutbetrag der Bewegung P). Bei kleinem Hebelarm findet eine Übersetzung statt, d.h. eine kleine Bewegung PI verursacht eine grosse entgegengesetzt gerichtete Bewegung P.
Vorzugsweise kommt bei allen Ausführungsformen eine Untersetzung mit einem Untersetzungsfaktor zwischen 2 : 1 und 10 : 1 zum Einsatz. Ganz besonders bevorzugt ist eine Untersetzung von 1 : 1.
[0042] Der Hebelarm 30 kann aber auch jede andere Stab- oder Hebelform haben. Vorzugsweise ist der Hebelarm 30 aus verwindungssteifem Material gefertigt. Ausserdem sollte der Hebelarm 30 möglichst leicht sein, um eine kleine bewegte bzw. beschleunigte Masse zu haben. Die Membrane 34 dient bei allen Ausführungsformen als kinematisches Auflager, das einen Teil der Masse des Hebelarms 30 trägt/lagert. Ausserdem definiert die Membrane 34 bei allen
Ausführungsformen den genauen Schwenk- oder Kipppunkt VA (virtuelle
Schwenkachse genannt) des Hebelarms 30. Der Hebelarm 30 kann aufgrund der speziellen Membranlagerung 34 bei den meisten Ausführungsformen auch als vollständig„freischwebender" membrangelagerter Hebel bezeichnet werden. Lediglich bei der Ausführungsform nach Fig . 7 ist der Hebelarm 30 nicht vollständig freischwebend sondern zusätzlich drehgelagert ausgeführt.
[0043] Um den Hebelarm 30 in der Membranaufhängung 33 lagern oder halten zu können, ist bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform ein
zylindrischer Stab 40 am Hebelarm 30 vorgesehen. Dieser zylindrische Stab 40 klemmt oder spannt die Membrane 34 ein und schafft somit eine Aufhängung des Hebelarms 30 an der Membrane 34. Details einer beispielhaften bevorzugten Anordnung sind der Fig . 4 zu entnehmen. Diese Art der Aufhängung kann bei allen Ausführungsformen zur Anwendung kommen.
[0044] In den Figuren 2 und 4 ist weiterhin zu erkennen, dass die Membrane
34 einen oder zwei Dichtungsringe 35 umfassen kann, die es ermöglichen die Membrane 34 elastisch in dem Auftragskopf 15 einzuspannen. Die
Dichtungsringe 35 sind optional . Zum Zweck der Einspannung kann der
Auftragskopf 15 ein abnehmbares Teil oder einen Deckel (nicht Fig. 2 gezeigt) umfassen. In Fig. 7 erfolgt dieses Einspannen beispielsweise zwischen einem Teil oder Element 19.1 und dem Gehäuse 19. Wenn dieses Teil oder dieser Deckel abgenommen wird, kann die Membrane 34 samt den optionalen Dichtungsringen
35 eingelegt werden. Dann wird das besagte Teil oder der Deckel wieder befestigt und die Membrane 34 ist eingespannt.
[0045] In Fig. 4 ist zu erkennen, dass rückwärtig von der Membrane 34, d .h. auf derjenigen Seite, die von der (Düsen)Kammer 10 abgewandt ist, eine optionale Druckstütze 38 vorgesehen ist, die als mechanischer Anschlag für die Membrane 34 dient. Durch diese bevorzugte Ausführungsform wird ein
Überdehnen der Membrane 34 bei einem Überdruck in der Düsenkammer 10 verhindert. Die Membrane 34 ist vorzugsweise bei allen Ausführungsformen so ausgelegt und angeordnet, dass sie nur auf Biegung beansprucht wird, was die Lebensdauer erhöht. Statt der Druckstütze 38 kann auch eine Stütze 23 gemäss
der noch zu beschreibenden Ausführungsformen (siehe Figuren 7 - 12) eingesetzt werden. Die Druckstütze 38 und die Stütze 23 können auch
kombiniert werden.
[0046] Vorzugsweise kommt bei den verschiedenen Ausführungsformen eine metallische Membrane 34 zum Einsatz, die besonders für Wechsellast mit hoher Frequenz geeignet ist. Als metallische Membrane 34 wird eine Membrane 34 bezeichnet, bei der entweder die gesamte Membranfläche aus einem Metall besteht, oder bei welcher ein flächiges Membransubstrat (z.B. aus Kunststoff) mit einer Metallschicht/Metallbedampfung versehen ist.
[0047] Eine metallische Membrane 34 umfasst vorzugsweise bei allen
Ausführungsformen eine Legierung eines Übergangsmetalls.
[0048] Weiterhin ist in Figuren 2 und 4 zu erkennen, dass eine
Gegenbewegung PI, die von dem Antrieb 20 verursacht wird, eine
entgegengesetzte Öffnungsbewegung P der Düsennadel 11 verursacht. Der Hebelarm sorgt also für eine Definition der Unter- bzw. Übersetzung und für eine Bewegungsumkehr.
[0049] In Fig. 3A sind Details einer bevorzugten Ausführungsform einer Membrane 34 gezeigt. Die Membrane 34 umfasst Schlitze 36, um die Elastizität zu erhöhen. Außerdem ist eine Zentralöffnung 37 vorgesehen, durch die hindurch der Hebelarm 30 im montierten Zustand verläuft. Die Lage des/der Dichtringe 35 ist in Fig . 3A angedeutet. Diese Gestaltung der Membrane 34 ist besonders für metallische Membranen 34 geeignet, um der metallischen Membrane 34 die notwendige Elastizität zu geben und um bei Bedarf auch eine nichtlinear
Bewegungsfunktion vorzugeben.
[0050] Durch die spezielle Anordnung der Schlitze 36, die nahezu einen kompletten Kreis definieren, ergeben sich zwei kleine Stege 42 bei der Position 3 Uhr und 9 Uhr. Diese beiden kleinen Stege 42 ermöglichen ein Verbiegen des inneren Teils 41 (d .h. desjenigen kreisförmigen Bereichs 41 der Membrane 34, der von den Schlitzen 36 in radialer Richtung nach aussen abgegrenzt wird) der
Membrane 34. Die beiden kleinen Stege 42 mit dem inneren Teil 41 der
Membrane 34 definieren quasi eine virtuelle Schwenkachse VA. Diese virtuelle Schwenkachse VA ist in Fig . 3 durch einen punkt-strichlierte Linie dargestellt.
[0051] In Fig. 3B sind Details einer bevorzugten Ausführungsform einer Membranaufhängung 33 gezeigt. Hier ist die Befestigung des Hebelarms 30 an der Membrane 34 zu erkennen. Diese Befestigung erfolgt durch den Stab 40, wie beschrieben. In der gezeigten Ausführungsform ist der Stab 40 innen hohl, um das Gewicht zu reduzieren. Damit kein Medium M durch das Innere des Stabes 40 hindurch austreten kann, kann der Stab 40 an beiden Enden z.B. Kappen 43 oder Dichtelemente aufweisen. Die Lage der virtuellen Schwenkachse VA ist auch in Fig . 3B angedeutet. Die in Fig. 3B gezeigten Details lassen sich auf alle
Ausführungsformen anwenden.
[0052] Fig. 5 zeigt Details einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Die Anordnung der Elemente ist hier anders gewählt, aber die Funktion ist dieselbe. Eine Linearbewegung des Antriebs 20 wird in eine Öffnungsbewegung der Düsennadel 11 im Inneren des Auftragskopfes 15 übersetzt. Der Antrieb 20 ist hier, wie auch bei Fig . 2, separat (d.h. beabstandet) von dem Auftragskopf 15 ausgeführt.
[0053] Als Antrieb 20 eignet sich bei den verschiedenen beschriebenen Ausführungsformen ein
- elektro-magnetischer oder
- pneumatischer oder
- piezo-elektrischer Antrieb,
der mit der gewünschten Frequenz eine entsprechende Linearbewegung PI (Auf- und Abbewegung) erzeugt, die durch den effektiv wirksamen Hebelarm 30 eine Unter- oder Übersetzung an die Düsennadel 11 weitergibt und dort die
Linearbewegung P hervor ruft. Im Falle eines piezo-elektrischen Antriebs 20 arbeitet man hier vorzugsweise mit einer Übersetzung, um die sehr kleinen Bewegungen des piezo-elektrischen Antriebs 20 in ausreichend grosse Öffnungsund Schliessbewegungen P zu übersetzen.
[0054] Besonders bewährt hat sich ein elektro-magnetischer Antrieb 20, der nach dem Prinzip eines Voice-Coil Motors oder einer Lorentz-Spule aufgebaut ist. Als effektive Übersetzung eignet sich in diesem Fall besonders eine 1 : 1 Hebel- Übersetzung oder eine Untersetzung . Ein Voice-Coil Motor oder eine Lorentz- Spule kann bei allen Ausführungsformen zum Einsatz kommen.
[0055] Ein Voice-Coil Antrieb 20 hat den Vorteil, dass er im Ruhezustand stromlos ist, d .h. dass der Stromverbrauch geringer ist als bei bisherigen
Auftragsköpfen.
[0056] Der Hub im Bereich der Düsenspitze 18 oder der Austrittsöffnung 12 in Richtung der Z-Achse beträgt vorzugsweise zwischen 0,1 mm und 1 mm. Bei einer 1 : 1 Hebel-Übersetzung muss der Antrieb 20 also eine entsprechend entgegengesetzt gerichtete Bewegung PI mit einem Hub von 0,1 mm bis 1 mm machen.
[0057] Bei einer geeigneten Ansteuerung des Antriebs 20 z.B. über ein
Treibermodul 21 und/oder eine Steuerungsmodul 50, das in der Nähe des
Antriebs 20 angeordnet sein kann, wie in Fig. 5 beispielhaft angedeutet, kann das Bewegungsverhalten der Düsennadel 11 oder eines anderen beweglichen Elements eingestellt oder gar geregelt werden. Auf Wunsch kann ein geeignetes Bewegungsprofil hinterlegt werden, damit die Düsennadel 11 abgebremst wird, kurz bevor sie auf den Anschlagpunkt 17 auftrifft. Diese Maßnahme erhöht die Lebensdauer der Düsennadel 11 und des Auftragskopfes 15. Ein entsprechendes Treibermodul 21 und/oder Steuerungsmodul 50 kann bei allen
Ausführungsformen zum Einsatz kommen.
[0058] Umso größer die Hebel-Untersetzung gewählt wird, umso genauer lässt sich die Düsennadel 11 bewegen, weil eine große Bewegung PI des Antriebs 20 in eine kleine Bewegung P der Düsennadel 11 untersetzt wird. Ein Nachteil einer solchen großen Untersetzung ist aber die verlängerte Wegstrecke, die
antriebsseitig zurückgelegt werden muss. Dadurch reduziert sich eventuell die erzielbare Frequenz, respektive der Maximaltakt der Öffnungs- und
Schliessbewegung der Düsennadel 11.
[0059] In einer bevorzugten Ausführungsform ist auf der Antriebseite eine intelligente Ansteuerung (z.B. in Form des Treibermoduls 21 und/oder
Steuerungsmoduls 50) des Antriebs 20 so ausgelegt, dass der Strom, der in den Antrieb 20 eingespeist wird, beobachtet wird. Wenn sich der Strom erhöht, dann ist dies ein Zeichen dafür, dass die Düsennadel 11 oder das bewegliche Element am Anschlagpunkt 17 ansteht. Durch ein intelligentes Steuerungsmodul 50 kann eine schleichende Anpassung des im Treibermodul 21 hinterlegten
Bewegungsprofils, das bei allen Ausführungsformen durch die genannte
Parametrisierung definiert sein kann, vorgenommen werden, die eine Abnützung der Nadelspitze 18 dadurch ausgleicht, dass die Bewegung PI auf der
Antriebsseite sukzessive vergrößert wird, wenn das Stromsignal anzeigt, dass die Stromerhöhung gegenüber früher erst später eintritt. Das spätere Eintreten einer Stromerhöhung bedeutet nämlich, dass die Nadelspitze 18 später als bisher am Anschlagpunkt 17 ansteht. Dies ist ein Zeichen für eine Abnützung. Der Einsatz einer solchen intelligenten Ansteuerung (z.B. in Form des Treibermoduls 21 und/oder Steuerungsmoduls 50) erhöht die Lebensdauer des Auftragskopfes 15, da die Düsennadel 11 oder das bewegliche Element erst später ausgetauscht werden muss.
[0060] In einer bevorzugten Ausführungsform wird auf der Antriebseite eine intelligente Ansteuerung (z.B. in Form des Treibermoduls 21 und/oder
Steuerungsmoduls 50) des Antriebs 20 so ausgelegt, dass die Bewegung der Düsennadel 11 oder des beweglichen Elements gemäß eines vorgegebenen Bewegungsprofils (z. B. Pl(t, -Z) geregelt ist. Die Schaltzeiten und der Hub der Düsennadel 11 können überwacht werden und das Auftragsbild des
Auftragskopfes 15 kann durch das Steuerungsmodul 50 automatisch korrigiert werden.
[0061] Vorzugsweise befindet sich das Treibermodul 21 und/oder das
Steuerungsmodul 50 direkt an jedem Antrieb 20 so, dass der Antrieb 20 direkt mit einem 24 VDC Signal (auch direkt von einer SPS) angesteuert werden kann (SPS steht für Speicherprogrammierbare Steuerung). Dies hat den Vorteil, dass jeder Auftragskopf 15 individuell angesteuert werden kann. Ein entsprechendes Treibermodul 21 und/oder Steuerungsmodul 50 kann bei allen
Ausführungsformen zum Einsatz kommen.
[0062] In einer bevorzugten Ausführungsform wird auf der Antriebseite eine intelligente Ansteuerung des Antriebs 20 so ausgelegt, dass Fehler-, Warnungen, Service- oder Wartungsanzeigen ausgegeben werden. Zu diesem Zweck ist das Steuerungsmodul 50 entsprechend ausgestattet und/oder programmiert. Dieser Ansatz kann bei allen Ausführungsformen zum Einsatz kommen.
[0063] Es ist ein Vorteil der Erfindung, dass eine räumliche thermische
Trennung (siehe z.B. Fig . 5) zwischen Antrieb 20 und dem Teil des
Auftragskopfes 15 möglich ist, der vom Medium M durchströmt wird. Besonders bei warmem oder heißem Medium M reduzieren sich dadurch die Probleme, die auf der Antriebsseite ansonsten durch die große Temperatur verursacht werden können.
[0064] Der Hebelarm 30 bewirkt bei allen bevorzugten Ausführungsformen eine Umkehr der Bewegungsrichtung (PI zeigt in die entgegengesetzte Richtung wie P; siehe z.B. Fig . 2) und, je nach Einstellung der Hebelarmlängen, eine Bewegungsverstärkung (P > PI; Übersetzung genannt) oder eine
Bewegungsverkleinerung (PI > P; Untersetzung genannt). Ausserdem ermöglicht die winklige Anordnung des Hebelarms 30 in Bezug zum beweglichen Element 11 eine Anordnung der Membrane 34 in einem Bereich, der nicht unmittelbar dem strömenden Medium M ausgesetzt ist.
[0065] Die Erfindung ermöglicht einen präzisen Klebstoffauftrag nach Mass. Sie kann bei elektro-magnetischen, elektro-pneumatischen, piezo-elektrischen oder elektro-mechanischen Auftragsköpfen 15, ob Heiss- oder Kaltleimprozess, ob auf Weg oder Zeit basierend, ob konstante oder variable
Substratgeschwindigkeit, eingesetzt werden.
[0066] Das Steuerungsmodul 50 (auch Auftragssteuerung genannt) kann direkt im Gerät (z. B. in einem Schmelzgerät) integriert sein, oder sie kann als eigenständige Einheit beigestellt werden. Es ist gemäss Erfindung auch möglich mehrere Auftragsköpfe 15 von einem gemeinsamen (mehrkanaligen)
Steuerungsmodul 50 aus anzusteuern und zu kontrollieren, wie in Fig . 1 angedeutet.
[0067] Fig. 6 zeigt eine schematische Schnittansicht einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung basierend auf der in Fig. 2 gezeigten
Ausführungsform, wobei Details des Steuerungsmoduls 50 und eines
Regelkreises schematisch angedeutet sind. Es wird auf die Beschreibung der Fig . 2 verwiesen. Im Folgenden werden nur die wesentlichen Aspekte der
Ansteuerung und des Regelkreises beschrieben. Vorzugsweise weisen alle Ausführungsformen der Erfindung einen Regelkreis mit einem (Weg- oder Positions)Sensor 53 (hier zum Beispiel einem Induktivsensor) und einem
Steuerungsmodul 50 auf. Der Sensor 53 ist dazu ausgelegt die momentane Position (Ist-Position) des beweglichen Elements 11 zu erfassen. In Fig . 6 ist der (Weg- oder Positions)Sensor 53 schematisch gezeigt. Er kann auch an einem anderen Ort angeordnet sein. Der (Weg- oder Positions)Sensor 53 ist über eine Verbindung 55 mit einem Eingang des Steuerungsmoduls 50 verbunden, um die Ist-Position dem Steuerungsmodul 50 zu übergeben. Das Steuerungsmodul 50 ermittelt anhand von Steuerdaten durch den Vergleich mit der Ist-Position, ob Bedarf zur Nachregelung oder Korrektur besteht.
[0068] In Fig. 6 ist weiterhin angedeutet, dass ein optionales Treibermodul 21 zwischen dem Steuerungsmodul 50 und dem Antrieb 20 vorgesehen sein kann, um die steuerungstechnische Verbindung zwischen Steuerungsmodul 50 und Antrieb 20 herzustellen. Das Treibermodul 21 kann Parameter vom
Steuerungsmodul 50 empfangen und in Strom- oder Spannungsgrössen (als Steuergrössen) umsetzen, die dem Antrieb 20 eingeprägt werden. Das
Steuerungsmodul 50 kann aber steuerungstechnisch auch direkt mit dem Antrieb 20 verbunden sein (z. B. durch eine Steuerverbindung 52, wie in Fig. 1 gezeigt).
[0069] Vorzugsweise werden bei allen Ausführungsformen die Parameter aus einem Parameterspeicher 54 entnommen und von dem Steuerungsmodul 50 an ein optionales Treibermodul 21 übergeben. Das Treibermodul 21 setzt diese Parameter dann in Steuergrössen um. Es ist aber auch möglich, dass das
Steuerungsmodul 50 Parameter weiterverarbeitet, um dann weiterverarbeitete
Parameter an das Treibermodul 21 zu übergeben. Die Weiterverarbeitung der Parameter hängt von der konkreten Konstellation ab und kann zum Beispiel den Über- oder Untersetzungsfaktor berücksichtigen.
[0070] Details einer weiteren Ausführungsform, die in Fig . 7 in einem Schnitt gezeigt ist, werden im Folgenden erläutert. Die in Fig. 7 gezeigte
Ausführungsform basiert im Prinzip auf der in Fig . 2 gezeigten Ausführungsform. Es wird daher auch auf die Beschreibung der Fig . 2 verwiesen.
[0071] In Fig. 7 ist ein Schnitt durch einen Teil eines einzelnen Auftragskopfs 15 gezeigt, bei dem der Antrieb 20 beabstandet (d.h. räumlich getrennt) angeordnet ist. Der Antrieb 20 ist in Fig . 7 nur stark schematisiert angedeutet. Die bewegungstechnische Koppelung zwischen dem Antrieb 20 und dem
Hebelarm 30 erfolgt über eine sogenannte Antriebskoppelung 22. Vorzugsweise dient bei allen Ausführungsformen ein Pleuel als Antriebskoppelung 22.
Besonders vorzugsweise ist dieses Pleuel aus einem dünnen Material gefertigt, das in sich eine leichte Verbiegung ermöglicht, was wichtig ist, da die
Bewegungsübertragung der antriebsseitigen Bewegung PI auf den Hebelarm 30 nicht absolut linear verläuft sondern einer leicht gekrümmten Bewegungsbahn folgt.
[0072] Der Auftragskopf 15 umfasst hier einen Hebelarm 30, dessen erstes Extremalende 31 beweglich an einem rückwärtigen Ende 14 der Düsennadel 11 oder eines anderen beweglichen Elements befestigt ist und dessen zweites Extremalende 32 bewegungstechnisch über die Antriebskoppelung 22 mit dem Antrieb 20 verbunden ist. Es kommt eine Membranaufhängung 33 mit einer Membrane 34 zum Einsatz, wobei der Hebelarm 30 sich durch die Membrane 34 der Membranaufhängung 33 hindurch erstreckt. Die Membranaufhängung 33 dient unter anderem dazu den Hebelarm 30 beweglich mit dem Auftragskopf 15 zu verbinden. Insbesondere dient die Membranaufhängung 33 bei der hier gezeigten Ausführungsform als Dichtung, um ein Austreten des fließfähigen Mediums M aus der (Düsen)Kammer 10 zu verhindern. D.h., die Membrane 34, respektive die Membranaufhängung 33 hat eine Doppelfunktion. Zusätzlich hat sie, je nach Ausgestaltung der Membrane 34 eine Schutzfunktion gegenüber
Temperatur, Korrosion, Abrasion und chemische Additive des Mediums M . Die gezeigte Ausführungsform zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass der
Hebelarm 30 zusätzlich zu der Lagerung in der Membrane 34 auch um einen Dreh- oder Schwenkpunkt 49 gelagert ist. Der Dreh- oder Schwenkpunkt 49 legt die virtuelle Achse VA fest. Der Hebelarm 30 hat eine entsprechende
Ausnehmung, damit der Hebelarm 30 auf den Dreh- oder Schwenkpunkt 49 aufgesetzt oder aufgesteckt werden kann, wie in Fig . 7 gezeigt.
[0073] Vorzugsweise hat der Hebelarm 30 bei der in Fig . 7 gezeigten
Ausführungsform einen kugelförmigen Bereich 30.1 und einen umlaufenden Kragen 30.2. Die Membrane 34 wird zwischen dem umlaufenden Kragen 30.2 und dem kugelförmigen Bereich 30.1 eingeklemmt. Die Membrane 34 ist vorzugsweise im Bereich des äusserem Membranumfangs zwischen einem
Abschnitt des Gehäuses 19 und einer Platte, einem Deckel oder einem
Gegenstück 19.1 eingeklemmt oder eingespannt. Zwischen dieser„äusseren Einspannung" und der„inneren Einspannung", die vorzugsweise zwischen dem umlaufenden Kragen 30.2 und dem kugelförmigen Bereich 30.1 erfolgt, ist die Membrane 34 elastisch verformbar. Es ist ein Vorteil der„äusseren Einspannung" und der„inneren Einspannung", dass eine gute Dichtigkeit gegen das Austreten des Mediums M aus der Kammer 10 gewährleistet ist. Der kugelförmige Bereich 30.1 des Hebelarms 30 dient zusätzlich als Druckstütze, um zu verhindern, dass der hohe Druck des Mediums M in der Kammer 10 die Membrane 34 zu weit nach links drückt oder die Membrane 34 sogar zerreisst.
[0074] Details einer weiteren Ausführungsform, die in Fig . 8 in einer
Perspektivansicht gezeigt ist, werden im Folgenden erläutert. Die in Fig . 8 gezeigte Ausführungsform basiert im Prinzip auf den bisher gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen. Es wird daher auch auf die vorausgehende Beschreibung verwiesen.
[0075] Fig. 8 zeigt einen Teil eines einzelnen Auftragskopfs 15, bei dem der Antrieb 20 beabstandet (d .h. räumlich getrennt) angeordnet ist. Der Antrieb 20 ist in Fig . 8 nur stark schematisiert angedeutet. Die bewegungstechnische Koppelung zwischen dem Antrieb 20 und dem Hebelarm 30 erfolgt über eine
sogenannte Antriebskoppelung 22. Vorzugsweise dient auch bei dieser Ausführungsformen ein Pleuel als Antriebskoppelung 22. Besonders vorzugsweise ist dieses Pleuel aus einem dünnen Material gefertigt, das in sich eine leichte Verbiegung ermöglicht.
[0076] Der Auftragskopf 15 umfasst gemäß Fig . 8 einen Hebelarm 30, dessen erstes Extremalende 31 beweglich an einem rückwärtigen Ende 14 der
Düsennadel 11 oder eines anderen beweglichen Elements befestigt ist und dessen zweites Extremalende 32 bewegungstechnisch über die
Antriebskoppelung 22 mit dem Antrieb 20 verbunden ist. Es kommt eine
Membranaufhängung 33 mit einer Membrane 34 zum Einsatz, wobei der
Hebelarm 30 sich durch die Membrane 34 der Membranaufhängung 33 hindurch erstreckt. Die Membranaufhängung 33 dient unter anderem dazu den Hebelarm 30 beweglich mit dem Auftragskopf 15 zu verbinden. Zusätzlich dient die
Membranaufhängung 33 auch als Dichtung, um ein Austreten des fließfähigen Mediums M aus der (Düsen)Kammer 10 (die Kammer 10 ist hier nicht gezeigt) zu verhindern. Weiterhin ist die Membrane 34 mit einer sogenannten Stütze 23 versehen oder ausgestattet. Diese Stütze 23 ist vorzugsweise so ausgelegt und mit der Membrane 34 verbunden oder in Kontakt, dass sie einerseits die
Membrane 34 verstärkt oder stabilisiert. Andererseits soll die Stütze 23 die Beweglichkeit der Membrane 34, respektive der gesamten Membranaufhängung 33, definieren.
[0077] In einer bevorzugten Ausführungsform wird durch die Membrane 34 im Zusammenwirken mit der Stütze 23 eine nichtlineare Bewegung vorgegeben, welche die Schliessbewegung (Abwärtsbewegung der Nadel 11 oder des beweglichen Elements) beschleunigt/verstärkt. Dadurch kann ein festes und definiertes Aufschlagen der Nadelspitze 11 auf den Anschlagpunkt 17 (nicht in Fig. 8 zu erkennen) gewährleistet werden, was für einen optimalen Abriss des Mediums M von Bedeutung ist. Ausserdem kann so eine ausreichende
Anpresskraft der Nadelspitze 18 gegen den Anschlagpunkt 17 vorgegeben werden. Beim Öffnen der Austrittsöffnung 12 (nicht in Fig . 8 zu erkennen), d .h. beim nach oben Bewegen der Nadel 11, kann ein sanfterer Bewegungsverlauf zur Anwendung kommen.
[0078] Die Stütze 23 kann die Beweglichkeit der Membrane 34, respektive der gesamten Membranaufhängung 33, definieren, indem sie in einem unteren Bereich mit einem Stift 24 versehen ist, der an der Stütze 23 durch eine
Klemmung 25 flächig befestigt sein kann. Der Stift 24 kann optional in einem Führung des Gehäuses 19 geführt sein (nicht gezeigt).
[0079] Alternativ kann die Stütze 23 auch im unteren Bereich durch eine Gehäuseklemmung 26 fixiert sein, wie in Fig. 9 angedeutet. Ansonsten sind alle Elemente der in Fig. 9 gezeigten Ausführungsform identisch mit den Elementen der Fig. 8. Daher wird auf die Beschreibung der Fig . 8 verwiesen.
[0080] Vorzugsweise ist die Stütze 23 bei allen Ausführungsformen aus einem dünnen, in sich flexiblen aber stabilen Material gefertigt. Es kann sich um eine Metall- oder Kunststoffstütze 23 handeln. Die Dicke der Stütze 23 beträgt vorzugsweise bei allen Ausführungsformen zwischen 0,1 mm und 0,15 mm.
[0081] Die Membrane 34 hat vorzugsweise bei allen Ausführungsformen eine Dicke, die 0.08 bis 0.15 mm beträgt.
[0082] Vorzugsweise ist der Hebelarm 30 bei allen Ausführungsformen zwei- oder mehrteilig aufgebaut. Er kann zum Beispiel eine Wippe 30.4 und eine Hülse 30.3 umfassen (siehe Fig . 8 oder 9). Die Membrane 34 kann dann zwischen der Wippe 30.4 und der Hülse 30.3 eingeklemmt oder eingespannt sein (siehe Fig . 2, 4, 6A, 7, 8, 9 oder 10).
[0083] Vorzugsweise ist der Hebelarm 30 bei allen Ausführungsformen am antriebsseitigen Ende 32 mit Mitteln versehen, die das bewegungstechnische Verbinden mit dem Antrieb 20, vorzugsweise über eine Antriebskoppelung 22, ermöglichen. Besonders bevorzugt sind Klemmmittel oder Schraubmittel 27, wie in den Figuren 5, 7, 8 und 9 gezeigt.
[0084] Mit dem Lösungen nach Fig. 8 und 9 kann das Problem besonders vorteilhaft gelöst werden, das sich dadurch ergibt, dass eine Membrane 34 typischerweise nur kleine Schliesskräfte aufnehmen kann. Um einen sauberen
Klebstoffabriss (Mediumabriss) zu erzielen, ist ein "Schlag" der Nadelspitze 18 auf den Ventilsitz 17 von Vorteil. Um das Zurückfedern des beweglichen
Elements, respektive der Nadel 11 zu verhindern, muss dabei mit einer relativ grossen Kraft geschlossen werden. Diese Kraft kann von der im Zusammenhang mit den Figuren 8 und 9 beschriebenen Membranaufhängung besonders gut aufgenommen werden.
[0085] Die Stütze 23 kann bei allen Ausführungsformen separat ausgeführt oder in die Membrane 34 integriert sein.
[0086] Die Membran 34 ist in den Figuren in runder oder ovaler Grundform gezeigt, kann aber auch eine andere Grundform haben.
[0087] Die Membran 34 kann zum Beispiel eine Form wie in Fig. 10 haben. Die Membrane nach Fig . 10 hat eine integrierte Stütze 23, d.h. sie ist einstückig hergestellt. Im Bereich der Stütze 23 kann optional ein Loch 23.1 zum
Anbringen/Festklemmen eines Stifts 24 vorgesehen sein. Der Bereich der Stütze 23 kann auch ohne Loch 23.1 ausgeführt sein. In diesem Fall kann zum Beispiel der untere Bereich der Stütze 23 im oder am Gehäuse 19 in einer
Gehäuseklemmung 26 eingespannt sein, wie z. B. in Fig . 9 angedeutet.
[0088] Bei allen Ausführungsformen kann die Membran 34 einen Dichtring 35 umfassen, der als Dichtung und zum elastischen Einspannen der Membrane 34 in dem Auftragskopf 15 (z. B. zwischen den Elementen 19 und 19.1) ausgelegt ist.
[0089] Die Membrane 34, respektive die Membranaufhängung 33 hat bei den Ausführungsformen der Figuren 8 und 9 eine Mehrfachfunktion. Sie dient als Dichtung, sie definiert die virtuelle Schwenk- oder Drehachse VA und sie gibt eine Bewegungsfunktion (vorzugsweise eine nichtlineare Funktion) vor.
[0090] In Fig. 11 ist eine perspektivische Ansicht einer weiteren
Ausführungsform einer Membrane 34 gezeigt. Die Membrane 34 hat hier eine ovale Form, die besonders bevorzugt ist. Die ovale Membrane 34, aber auch jede andere der hierin erwähnten Membranen 34, kann in einer flächigen Halterung
oder Aufspannung aufgespannt oder positioniert sein. Die Membrane 34 der verschiedenen Ausführungsformen kann aber auch im Randbereich 34.1 verstärkt sein, wie z. B. in Fig . 11 angedeutet.
[0091] In Fig. 11 sind Details einer möglichen Ausführungsform des
Hebelarms 30 gezeigt. Das erste Extremalende 31 des Hebelarms 30 kann mit Mitteln zum beweglichen Befestigen an dem beweglichen Element 11
ausgestattet sein. Diese Mittel können, wie in Fig . 11 gezeigt, einen Schlitz 31.1 und ein Loch 31.2 zum Durchstecken eines Stifts 14.1 aufweisen (wie z.B. in Fig . 8 und 9 gezeigt). Das obere Ende 14 des beweglichen Elements 11 kann in den Schlitz 31.1 eingeschoben und durch den erwähnten Stift 14.1 fixiert werden. Vorzugsweise ist das erste Extremalende 31 des Hebelarms 30 bei allen
Ausführungsformen gabelförmig, wie in Fig . 11 gezeigt, ausgeführt.
[0092] In Fig. 12 ist eine perspektivische Ansicht einer weiteren
Ausführungsform einer Membrane 34 gezeigt. Die Membrane 34 umfasst hier sogenannte Sicken 34.2, die besonders bevorzugt ist. Die Membrane 34 mit Sicken 34.2 kann in einer flächigen Halterung oder Aufspannung aufgespannt oder positioniert sein. Die Membrane 34 der Fig . 12 kann aber auch im
Randbereich 34.1 verstärkt sein, wie z. B. in Fig . 12 angedeutet. Im Randbereich 34.1 können auch Löcher 34.3 oder andere Befestigungsmittel vorgesehen sein, um die Membrane 34 besser in einem Auftragskopf 15 fixieren bzw. einklemmen zu können.
[0093] Die Sicken 34.2 verlaufen vorzugsweise konzentrisch zur zentralen Öffnung durch die hindurch im montierten Zustand der Hebelarm 30 verläuft.
[0094] Vorzugsweise sind die Sicken 34.2 kalottenartig ausgeführt.
[0095] Zusätzlich kann sie, je nach Ausgestaltung der Membrane 34, eine Schutzfunktion gegenüber Temperatur, Korrosion, Abrasion und chemische Additive des Mediums M haben.
[0096] Die Figuren 13, 14, 16A, 16B und 17 zeigen eine erste
Ausführungsform der Erfindung gemäß der Variante (B), nämlich eine als eine Wippenlagerung 133 ausgebildete Hebelarmaufhängung . Fig . 15 zeigt eine schematisierte Querschnittansicht einer prinziphaften zweiten Ausführungsform einer Wippenlagerung 133 gemäß Variante (B).
[0097] Wie in den Figuren 13, 14, 16A, 16B und 17 für die erste
Ausführungsform und in der Fig. 15 für die zweite Ausführungsform gezeigt, umfasst die als Wippenlagerung 133 ausgebildete Hebelarmaufhängung einen Hebelarm 130, der mit dem beweglichen Element 111 und dem Antrieb 20 verbunden ist, ein Plattenelement 160 mit einer Öffnung 162, durch die hindurch sich der Hebelarm 130 erstreckt, eine Wippenlagerungseinrichtung 140, die dazu ausgelegt ist, den Hebelarm 130 beweglich mit dem Plattenelement 160 zu verbinden, und eine Dichteinrichtung 180, die dazu ausgebildet ist, ein Austreten des Klebstoffs aus der Kammer durch die Öffnung 162 in dem Plattenelement 160 zu verhindern. Der Hebelarm 130 ist durch die Wippenlagerungseinrichtung 140 beweglich so gelagert, dass eine antriebseitige Bewegung PI (siehe Fig . 16A), in die Öffnungsbewegung P (siehe Fig . 16A) des beweglichen Elements 111 umgesetzt wird.
[0098] Wie in den Figuren 15 bis 17 für die erste und zweite Ausführungsform gezeigt, umfasst die Wippenlagerungseinrichtung 140 ein Wippenelement 142, das starr mit dem Hebelarm 130 verbunden ist und eine Längsrichtung 144 und einen ersten und einen zweiten Lagerungspunkt 146, 148 aufweist, sowie eine entsprechend zugeordnete erste und zweite Auflagereinrichtung 152, 154, die an einer Wippenlagerseite des Plattenelements 160 angeordnet sind und dazu ausgebildet sind, den zugeordneten ersten und zweiten Lagerungspunkt 146, 148 zu stützen. Die Längsrichtung 144 des Wippenelements 142 erstreckt sich im Wesentlichen senkrecht zu dem Hebelarm 130 und in einer zu dem
Plattenelement 160 parallelen Ebene (in der Zeichenebene der Figuren 15 und 17). Der erste und der zweite Lagerungspunkt 146, 148 sind entlang der
Längsrichtung 144 beabstandet angeordnet. Die erste und die zweite
Auflagereinrichtung 152, 154 sind als eine erste und zweite Kugel 153, 155 ausgebildet. Das Plattenelement 160 weist an seiner Wippenlagerseite eine erste und eine zweite Ausnehmung 164, 166 auf, die jeweils als plattenelementseitiger
Kugelsitz 165, 167 ausgebildet sind . Das Wippenelement 142 weist an seiner dem Plattenelement 160 zugewandten Seite eine erste und eine zweite
Ausnehmung 156, 158 auf, die jeweils als wippenelementseitiger Kugelsitz 157, 159 ausgebildet sind .
[0099] Der Durchmesser jeder plattenseitigen Ausnehmung 156, 158 ist größer, vorzugsweise um etwa 0,1 mm größer, als der Durchmesser der Kugel 153, 155. Infolgedessen können im Betrieb des Klebstoff-Auftragskopfs 115 mit der Wippenlagerung 133 die Kugeln 153, 155 in der plattenelementseitigen Ausnehmung 156, 158 auf einem Klebstofffilm aufliegen. Des Weiteren sind die erste und die zweite Kugel 153, 155 in dem jeweiligen wippenelementseitigen Kugelsitz 157, 159 eingepresst (wie in den Fig . 15 und 17 ersichtlich).
[00100] In einer alternativen Ausgestaltung der ersten und zweiten
Ausführungsform (nicht gezeigt) sind die erste und zweite Kugel 153, 155 in dem ersten und zweiten plattenelementseitigen Kugelsitz 165, 167 eingepresst und der Durchmesser jeder wippenelementseitigen Ausnehmung 156, 158 ist größer, vorzugsweise um 0,1 mm größer, als der Durchmesser der Kugeln 153, 155, so dass die Kugeln 153, 155 im Betrieb in der wippenelementseitigen Ausnehmung 156, 158 auf einem Klebstofffilm aufliegen.
[00101] Wie in den Fig . 15 bis 17 gezeigt, umfasst die Dichteinrichtung 180 einen O-Ring 172, der auf der Seite des Wippenelements 142 um die Öffnung 162 herum angeordnet ist. Dementsprechend weist das Plattenelement 160 an der Seite des Wippenelements 142 einen die Öffnung 162 umringenden plattenelementseitigen O-Ringsitz 173 und das Wippenelement 142 an seiner dem Plattenelement 160 zugewandten Seite einen entsprechenden
plattenelementseitigen O-Ringsitz 143 auf.
[00102] In der in den Fig . 16 und 17 gezeigten ersten Ausführungsform ist der plattenelementseitige O-Ringsitz 173 ein am wippenelementseitigen Austritt der Öffnung 162 ausgebildeter, um die Öffnung 162 herum ausgebildeter Flansch
173.1 mit einer zu der Plattenelementebene parallelen ersten Auflagefläche
173.2 und einer zylinderinnenwandförmigen zweiten Auflagefläche 173.3, die
zum Stützen eines Außenumfangs des O-Rings 172 ausgebildet ist. Ferner ist der plattenelementseitige O-Ringsitz 143 als ein auf der dem Plattenelement 160 zugewandten Seite des Wippenelements 142 ausgebildeter Flansch 143.1 mit einer zu der Plattenelementebene parallelen ersten Auflagefläche 143.2 und einer zylinderaußenwandförmigen zweiten Auflagefläche 143.3, die zum Abstützen eines Innenumfangs des O-Rings 172 ausgebildet ist.
[00103] Wie in den Figuren 15 bis 17 bezüglich der ersten und zweiten
Ausführungsform gezeigt, umfasst die Wippenlagerung noch ein Federelement 180, das dazu dient, das Wippenelement 142 in Richtung auf das Plattenelement 160 und auf die Lagerungspunkte 146, 148 vorzuspannen. Das Federelement 180 ist als eine Spiralfeder 182 ausgebildet, und sie ist auf der der
Wippenlagerseite gegenüberliegenden Seite des Plattenelements 160 um den Hebelarm 130 herum angeordnet. Wie in den Figuren 16 und 17 gezeigt, weist das Plattenelement 160 auf seiner der Wippenlagerseite gegenüberliegenden Seite einen um die Öffnung 162 herum angeordneten, plattenseitigen Sitz 184 für das Federelement 180 und der Hebelarm 130 an seinem äußeren,
antriebseitigen Ende einen als Flansch 186.1 ausgebildeten, hebelarmseitigen Sitz 186.2 für das Federelement 180 auf.
[00104] Wie ebenfalls in den Figuren 15 bis 17 bezüglich der ersten und zweiten Ausführungsform gezeigt, ist der Hebelarm 130 zweiteilig ausgebildet und umfasst auf der Wippenlagerseite einen mit dem beweglichen Element 111 verbindbaren ersten Teilarm 136 und auf der der Wippenlagerseite
gegenüberliegenden Seite einen mit dem Antrieb 20 über ein Pleuel 122 verbindbaren zweiten Teilarm 138.
[00105] Der zweite Teilarm 138 ist vierteilig ausgebildet und umfasst eine Schraubenmutter 138.1, Kontermutter 138.7, eine Schraubenstange 138.2 und eine Hülse 186. Die Schraubenstange 138.2 weist ein Schraubenmuttergewinde 138.3, ein Kontermuttergewinde 138.5 und ein Schraubengewinde 138.4 auf. Auf das Kontermuttergewinde 138.5 ist die Kontermutter 138.7 aufgeschraubt. Auf das Schraubenmuttergewinde 138.3 ist die Schraubenmutter 138.1
aufgeschraubt. Zwischen der Kontermutter 138.7 und der Schraubenmutter
138.1 ist ein mit einem Durchloch versehenes Ende des Pleuels 122 auf die Schraubenstange 138.2 aufgesteckt und ist dort dadurch fixiert, dass die
Schraubenmutter 138.1 gegen die Kontermutter 138.7 festgezogen ist.
[00106] Der erste Teilarm 136 weist ein Innengewinde 136.1 auf, das komplementär zu dem Schraubengewinde 138.4 der Schraubenstange 138.2 ist und das das Schraubengewinde 138.4 aufnimmt, d .h. das Schraubengewinde 138.4 greift mit seinem äußeren Ende in das komplementäre Innengewinde 136.1 des ersten Teilarms 136 ein .
[00107] Die Hülse 186 ist auf der der Wippenelementseite gegenüberliegenden Seite (der Antriebsseite) des Plattenelements 160 angeordnet und auf die
Schraubenstange 138.2 aufgesteckt, so dass sie an der Kontermutter 138.7 anschlägt. An ihrer Anschlagseite weist die Hülse 186 einen Flansch 186.1, der als hebelarmseitiger Sitz 186.2 für das Federelement 180 dient, auf. Die
Schraubenstange 138.2 erstreckt sich durch die Hülse 186 hindurch. Auf der Antriebsseite ist in der Öffnung 162 des Plattenelements 160 ein ringförmiger Anschlag 184 ausgebildet, der als plattenseitiger Sitz 184 für die Spiralfeder 182 dient.
[00108] Auf der Antriebsseite des Plattenelements 160 ist die Öffnung 162 im Wesentlichen trichterförmig ausgebildet.
[00109] Wie aus der vorhergehenden Beschreibung der in den Figuren 13 bis 17 gezeigten ersten und zweiten Ausführungsform der Variante (B) funktioniert die Wippenlagerungseinrichtung 140 zum beweglichen Verbinden des Hebelarms 130 mit dem Plattenelement 160 im Wesentlichen mittels der durch die erste und zweite Kugel 153, 155 realisierten„Kugellagerungen". Dabei verläuft die
Drehachse für den Hebelarm entlang der Richtung von der ersten zur zweiten Kugel. Die Kugeln 153, 155 nehmen die Druckkraft des Klebstoffs auf. Das Plattenelement 160 ist fix in dem Klebstoff-Auftragskopf 115 montiert und der Hebelarm 130 führt als„Wippe" die Öffnungsbewegung P für den Hub des beweglichen Elements (Kolbenstange) 111 in der Größenordnung von ca. +/- 0,2 mm aus.
[00110] Die auf der Seite der Kugellagerung als O-Ring 172 ausgebildete Dichteinrichtung 170 dichtet die Kammer 10, die im Betrieb des Klebstoff- Auftragskopfs 115 ein mit Klebstoff gefüllter Druckraum ist, gegen den
Außenraum, der auf Atmosphärendruck ist, dynamisch ab. Der O-Ring 172 wird dabei nicht wie üblich gleichmäßig entlang seines Umfangs belastet, sondern bei jeder Hubbewegung des beweglichen Elements 111 bzw. bei jeder
Wippbewegung des Hebelarms 130 leicht abschnittweise gequetscht. Wie aus Fig. 16A ersichtlich, wird bei einem Hub des beweglichen Elements 111 in der Richtung P der Öffnungsbewegung des beweglichen Elements 111 der O-Ring 172 an seiner Oberseite in Fig . 16A (d .h . an der in der Detailansicht der Fig . 16B gezeigten Seite) abschnittweise gequetscht und an der gegenüberliegenden unteren Seite entlastet. Bei einem Hub des beweglichen Elements 111 in der zu der Pfeilrichtung P in Fig . 16A entgegengesetzten Richtung (d .h. nach unten in Fig. 16A) wird der O-Ring 172 in Fig . 16A entsprechend an seiner Unterseite in Fig. 16A abschnittweise gequetscht und seiner Oberseite entlastet.
[00111] Die Spiralfeder 182 zieht die Kugeln 153, 155 in ihren Sitz bzw. in die erste und zweite Auflagereinrichtung 152, 154 in dem Plattenelement 160. Dies ist insbesondere notwendig bei einem kleinen Druck (Klebstoffdruck) in der Kammer 10. Der Durchmesser der ersten und zweiten Auflagereinrichtung 152, 154 (dem Kugelsitz) in dem Plattenelement 160 ist größer, vorzugsweise um etwa 0,1 mm größer, als der Durchmesser der entsprechenden Kugel 153, 155, so dass die Kugeln 153, 155 im Betrieb des Klebstoff-Auftragskopfs 115 auf einem Klebstofffilm gelagert sind und laufen können. In dem Wippenelement 142 sind die Kugeln 153, 155 eingepresst. Die Lagerung kann jedoch auch alternativ ausgestaltet werden (nicht gezeigt), wobei ein jeweiliger Kugelsitz mit einem Durchmesser, der größer als der einer Kugel ist, in dem Wippenelement vorgesehen ist und die Kugeln in dem Plattenelement eingepresst sind .
[00112] In dem Plattenelement 160 ist auf der Wippenelementseite ein gleichmäßig bzw. statisch belasteter zweiter O-Ring 168 eingelegt. Der zweite O- Ring 168 dient zur Abdichtung des Plattenelements 160 gegen das
Kammergehäuse 19, vergleiche die Wippenlagerung 133 mit dem Plattenelement 160 in Fig . 18A, die an das Gehäuse 19 montiert ist.
[00113] Die Vorteile der Ausgestaltung der Hebelarmaufhängung als Wippenlagerung 133 gemäß der Variante (B) gegenüber der Ausgestaltung als Membranaufhängung 33 gemäß der Variante (A) (siehe Fig. 2 bis 4 und 6 bis 12) sind die folgenden : Der Klebstoffdruck wird über die Kugeln 153, 155
aufgenommen. Die Drehachse des Hebelarms 160 ist durch die Kugellagerung wohldefiniert. Die Kraft bei der Auslenkung des Hebelarms 130 (der„Wippe") bleibt stets gleich, im Gegensatz zu der Situation bei der Membran 34, die keine lineare bzw. konstante Federkonstante aufweist. Die Abdichtung des Druckraums bzw. der Kammer 10 gegen den Außenraum kann durch ein Standardelement, nämlich den O-Ring 172, ausgebildet werden. Sollte es bei größeren
Hubbewegungen und entsprechend größeren Auslenkungen des Hebelarms 130 erforderlich sein, so kann die als O-Ring 172 ausgebildete Dichteinrichtung 170 durch eine Spezialdichtung, etwa in der Art einer Manschette (nicht gezeigt) ersetzt werden.
[00114] Bei einer als Membranaufhängung 33 ausgebildeten
Hebelarmaufhängung, bei der die Abdichtung des Druckraums gegen den
Außenraum allein durch die Membran 34 selbst ausgebildet ist, kann bei einem Bruch der Membran 34 eine schlagartige, massive Leckage bzw. Austreten von Klebstoff aus der Kammer 10 in den Außenraum auftreten. Im Gegensatz dazu ist bei einer Ausgestaltung der Hebelarmaufhängung als Wippenlagerung, wie in den Fig . 13 bis 18 gezeigt, keine derartige schlagartige Leckage möglich.
[00115] Die Montage einer als Wippenlagerung 133 ausgebildeten
Hebelarmaufhängung ist im Klebstofffilm-Auftragskopf einfacher, weil die Position des Hebelarms 130 (der„Wippe") eindeutig definiert ist. Schließlich ist die
Wippenlagerung insgesamt kostengünstiger zu realisieren, weil im Wesentlichen Standardelemente (und nicht eine Spezialmembran 34) darin verbaut sind .
[00116] In den Figuren 18A und 18B ist noch eine weitere Ausführungsform der Erfindung gemäß der Variante (B) mit einer als Wippenlagerung 133
ausgebildeten Hebelarmaufhängung gezeigt. Das Besondere bei dieser
Ausführungsform ist die thermische Trennung zwischen dem Antrieb 20 und dem Auftragskopf 115. Das in den Figuren 18A und 18B gezeigte Prinzip der
thermischen Trennung zwischen Antrieb 20 und Auftragskopf 15 ist auch bei einer Ausgestaltung der Hebelarmaufhängung als Membranaufhängung 33 gemäß der Variante (A) geeignet.
[00117] Die thermische Trennung zwischen Antrieb 20 und Auftragskopf 15 wird dadurch erzielt, dass nicht eine größere Außenfläche eines Gehäuses des Antriebs 20 flächig gegen eine Außenfläche des Gehäuses 19 um die Kammer 10 anliegt und die Außenflächen etwa mittels einer Schraubverbindung miteinander verbunden sind, sondern dass die Berührungsflächen bzw. möglichen
Wärmeleitungsquerschnitte zwischen dem Antrieb 20 und dem Auftragskopf 15, 115 möglichst klein und ohne Schraubverbindung ausgebildet sind gemäß der thermischen Entkopplungseinrichtung 190, die in Fig. 18A und der
Ausschnittsvergrößerung Fig . 18B gezeigt ist.
[00118] Die thermische Entkopplungseinrichtung 190 umfasst eine
Isolationsplatte 192, die zwischen dem Antrieb 20 und der Hebelarmaufhängung 30, 133 angeordnet ist, und mindestens zwei Seilspanneinrichtungen 194, die jeweils den Antrieb 20 und die Hebelarmaufhängung 30, 133 miteinander verbinden. Eine jeweilige Seilspanneinrichtung 194 umfasst einen Distanz- /Positionsbolzen 196, der zwischen dem Antrieb 20 und der Hebelarmaufhängung 33, 133 angeordnet ist, sowie ein Spannseil 198, das sich durch den Distanz- /Positionsbolzen 196 hindurch erstreckt und an seinem einen Ende mit einer antriebseitigen Verankerung 199.1 im Antrieb 20 und an seinem anderen Ende in einer hebelarmseitigen Verankerung 199.2 in der Hebelarmaufhängung 33, 133 verankert ist.
[00119] In der in Fig . 18 gezeigten Ausführungsform mit der thermischen Entkopplungseinrichtung 190 ist die Isolationsplatte 192 auf den Auftragskopf 15, 115 aufgelegt, auf der Auftragskopfseite sind zwei Positionierbolzen 197 und auf der Antriebsseite sind vier Distanz-/Positionierbolzen 196 ausgebildet. Die Fixierung des Antriebs 20 am Auftragskopf 15, 115 erfolgt über die Spannseile 198, die vorzugsweise als nicht bzw. schlecht wärmeleitende Seile, z.B. als Stahlseile, ausgebildet sind . Die Spannseile 198 sind jeweils im Auftragskopf 15, 115 mittels einer hebelarmseitigen Verankerungen 199.2 und im Antrieb 20
mittels einer antriebseitigen Verankerung 199.1 fixiert. Die antriebseitige
Verankerung 199.1 ist als Spanneinrichtung für die Spannseile 198 ausgebildet.
[00120] Durch die Ausgestaltung der thermischen Entkopplungseinrichtung 190 zwischen dem Antrieb 20 und dem Auftragskopf 15, 115 gemäß der Fig . 18A und 18B ist der Antrieb 20 nur über eine relativ kleine Querschnittsfläche und, falls keine metallischen Spannseile 198 verwendet werden, auch nicht über eine metallische, schlecht bis nicht wärmeleitende Verbindung an dem Auftragskopf 15, 115 befestigt.
[00121] Alle Überlegungen bzw. Ausführungsformen der Kopplung des Antriebs 20 an den Hebelarm, der Kopplung des beweglichen Elements 111 an den Hebelarm und der Ansteuerung des Antriebs 20, die bezüglich der Figuren 2 bis 12 bezüglich der Ausgestaltung der Hebelarmaufhängung als Membranlagerung 33 gemäß der Variante (A) erwähnt sind, lassen sich auch auf die Ausgestaltung der Hebelarmaufhängung als Wippenlagerung 133 gemäß der Variante (B), die in den Figuren 13 bis 18 gezeigt sind, übertragen. Umgekehrt lassen sich auch alle diesbezüglichen Überlegungen bzw. Ausführungsformen, die bezüglich der Figuren 13 bis 18 bezüglich der Ausgestaltung der Hebelarmaufhängung als Wippenlagerung 133 gemäß der Variante (B) erwähnt sind, auf die in den Figuren 2 bis 12 gezeigte Ausgestaltung der Hebelarmaufhängung als
Membranaufhängung 33 gemäß der Variante (A) übertragen.
Bezugszeichenliste
(Düsen)Kammer 10 bewegliches Element (z. B. Düsennadel) 11
Austrittsöffnung 12
Zufuhrkanal 13 rückwärtigen Ende der Düsennadel 11 oder des 14 beweglichen Elements
Stift 14.1
Auftragskopf 15
Zufuhrleitung 16
Anschlagpunkt 17
Spitze 18
Gehäuse 19
Platte, Gegenstück 19.1
Antrieb 20
Treibermodul 21
Antriebskoppelung 22
Stütze 23
Loch 23.1
Stift 24
Klemmung 25
Gehäuseklemmung 26
Klemmmittel oder Schraubmittel 27
Hebelarm 30
Kugelförmiger Bereich 30.1 umlaufender Kragen 30.2
Hülse 30.3
Wippe 30.4 erstes Extremalende 31
Schlitz 31.1
Loch 31.2 zweites Extremalende 32
Membranaufhängung 33
Membrane 34
Randbereich 34.1
Sicken 34.2
Löcher 34.3
Dichtring 35
Schlitze 36
Zentralöffnung 37
Druckstütze 38
Löcher 39 zylindrischer Stab 40 innerer Teil der Membrane 34 41
Stege 42
Kappen 43
Dreh- oder Schwenkpunkt 49
Steuerungsmodul (Auftragssteuerung) 50
Steuerverbindung 52
Sensor (z.B. Induktionsgeber)/ Wegmesser 53
Parameterspeicher 54
Verbindung 55
LED Wartungserkennung 60 bewegliches Element (z. B. Düsennadel) 111
Auftragskopf 115
Pleuel 122
Hebelarm 130
Wippenaufhängung 133
Erster Teilarm 136
Innengewinde 136.1
Zweiter Teilarm 138
Schraubenmutter 138.1
Schraubenstange 138.2
Schraubenmuttergewinde 138.3
Schraubengewinde 138.4
Kontermuttergewinde 138.5
Kontermutter 138.7
Wippenlagerungseinrichtung 140
Wippenelement 142
Wippenelementseitiger O-Ringsitz 143
Flansch 143.1
Erste Auflagefläche 143.2
Zweite Auflagefläche 143.3
Längsrichtung 144
Erster Lagerungspunkt 146
Zweiter Lagerungspunkt 148
Erste Auflagereinrichtung 152
Erste Kugel 153
Zweite Auflagereinrichtung 154
Zweite Kugel 155
Erste Ausnehmung 156
Erster wippenelementseitiger Kugelsitz 157
Zweite Ausnehmung 158
Zweiter wippenelementseitiger Kugelsitz 159
Plattenelement 160
Öffnung 162
Erste Ausnehmung 164
Erster plattenelementseitiger Kugelsitz 165
Zweite Ausnehmung 166
Zweiter plattenelementseitiger Kugelsitz 167