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Die Neuerung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Spritzverklebung von Bodenbelägen, mit einer Spritzpistole, mit einer Spritzlanze und mit einer Spritzdüse.
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Eine Vorrichtung zur „Bodenverklebung im Stehen” ist aus den Seiten 42 und 43 der Fachzeitschrift „Fussbodentechnik 3/2008" vorbekannt. Hierbei erfolgt der Auftrag des Spritzklebstoffes mittels Druckluft durch eine Spritzdüse, die den Spritzklebstoff beim Austreten aus der Spritzdüse stark zerstäubt. Diese Vorrichtung hat daher den Nachteil, dass der aus der Spritzdüse austretende Spritzklebstoff bei seiner Zerstäubung einen großen Anteil des im Spritzklebstoff enthaltenen Lösungsmittels verdampft, was für den Benutzer der Vorrichtung gesundheitliche Schäden verursacht. Ferner wird der Sprühnebel des Spritzklebstoffes auf der Bodenfläche ungleichmäßig verteilt und auch auf Wandflächen verstäubt, auf die kein Spritzklebstoff aufgebracht werden soll. Schließlich ist auch die Auftragsstärke der Spritzklebstoffschicht auf der Bodenfläche ungleichmäßig.
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Der Neuerung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung derart auszubilden, dass der Spritzklebstoff in einem klar umrissenen Spritzkegel aus der Spritzdüse austritt, so dass der Spritzklebstoff nicht unkontrolliert zerstäubt wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Neuerung vor, dass der Düsenkanal innerhalb der Spritzdüse einen sich in Strömungsrichtung des Spritzklebstoffes innerhalb des Düsenkanals konisch verengenden ersten Düsenkanalabschnitt, einen sich an diesen anschließenden, zylindrischen, zweiten Düsenkanalabschnitt und einen sich an diesen auslassseitig anschließenden, sich konisch erweiternden dritten Düsenkanalabschnitt aufweist. Durch die neuerungsgemäße Ausbildung der Düse mit den drei aufeinander folgenden Düsenkanalabschnitten wird ein scharf begrenzter Spritzstrahl erzeugt. Es wird ein sehr schneller und die Gesundheit des Benutzers schonender Auftrag einer definierten Menge an Spritzklebstoff auf den vorbereiteten Untergrund ermöglicht. Die neuerungsgemäße Spritzdüse verhindert ein Sprühvernebeln des Spritzklebstoffes und ein Bespritzen der angrenzenden Wände eines mit den Bodenbelägen zu verklebenden Bodens.
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In weiterer Ausbildung der Neuerung ist zur Zufuhr des Spritzklebstoffes eine druckluftlose Hochdruckpumpe über einen Verbindungsschlauch an die Spritzpistole angeschlossen. Somit erfolgt das Auftragen des Spritzklebstoffes druckluftlos durch direktes Einpressen des Spritzklebstoffes in die neuerungsgemäße Airless-Spritzdüse, in der ein scharf begrenzter Spritzstahl erzeugt wird, der auf eine exakt begrenzbare Bodenfläche derart auftrifft, dass kein Sprühvernebeln des Spritzklebstoffes mit den daraus resultierenden Nachteilen erfolgt.
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In weiterer Ausbildung der Neuerung ist die Spritzdüse in einem quer zum Düsenkanal am Ende der Spritzlanze angeordneten, mit einem Stellgriff versehenen, drehbaren Verschluss-Stellhahn angeordnet. Dadurch kann die Spritzdüse leicht eingestellt und z. B. zum Reinigen zusammen mit dem Verschluss-Stellhahn aus der Spritzlanze herausgenommen werden. Der Verschluss-Stellhahn ist senkrecht zum Lanzenkanal und die Spritzdüse ist senkrecht zur Drehachse des Verschluss-Stellhahns in der Spritzlanze angeordnet.
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In weiterer bevorzugter Ausbildung der Neuerung ist der am Ende der Spritzlanze angeordneten Spritzdüse mindestens ein an der Spritzlanze angeordneter Abstandshalter zugeordnet. Dieser ermöglicht eine Führung der Spritzdüse über dem Boden bzw. Untergrund und die Aufbringung einer genau definierten Menge an Spritzklebstoff. Der Abstandshalter ist entweder mit zwei kurzen Schenkeln unmittelbar am Ausgang der Spritzdüse an der Spritzlanze angeordnet oder als parallel zur Spritzlanze angeordnete, einstellbare Distanzstange ausgebildet, die an einer auf der Spritzlanze geführten, einstellbaren Klemmvorrichtung gehalten ist.
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In einer alternativen Ausführungsform ist der im Wesentlichen zylindrisch ausgebildete Düsenkanal der Spritzdüse mit einem Strömungsauslassschlitz versehen, der in Strömungsrichtung eine Längsverwindung aufweist und somit im Spritzklebstoff beim Austritt aus der Spritzdüse einen Strömungsdrall erzeugt. Dabei kann der Düsenkanal zur Ausbildung des Strömungsauslassschlitzes an seinem Innenumfang mit in Strömungsrichtung verwundenen Rippen oder an seinem Innenumfang mit in Strömungsrichtung verwundenen Vertiefungen versehen sein.
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Schließlich ist zur Förderung des Spritzklebstoffes unter hohem Druck durch die Spritzlanze eine radiale Kreiselpumpe oder eine Kolbenpumpe vorgesehen, wobei im Ansaugstutzen der Kreisel- bzw. Kolbenpumpe in einem Reservoirbehälter für den Spritzklebstoff ein Sieb angeordnet ist, um ein blasenfreies Ansaugen des Spritzklebstoffes zu erzeugen.
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Die neuerungsgemäße Vorrichtung ermöglicht ein für die Verlegung von Bodenbelägen erheblich verbesserte Spritz-Klebeverfahren. Durch das rationelle Auftragen des Spritzklebstoffes auf den Fußboden sinkt der Lohn- und Materialkostenanteil deutlich, insbesondere bei großen zu verklebenden Bodenflächen. Außerdem wird die Gesundheit des Verarbeiters durch die ergonomische Gestaltung der Vorrichtung geschont. Bodenbeläge können mit der neuerungsgemäßen Vorrichtung besonders schnell und gesundheitsschonend verklebt werden. Insbesondere die Kombination der neuerungsgemäßen Spritzdüse mit einem Abstandshalter ermöglicht ein punktgenaues Aufbringen einer definierten Menge an Spritzklebstoff, ohne die an die angrenzende Wand oder nebenan liegende Bodenbelagsbahn mit einem Sprühnebel des Spritzklebstoffes zu benetzen. Mit der alternativen Ausführungsform der Spitzdüse mit einem mit einer Längsverwindung versehenen Strömungsauslassschlitz kann ein z. B. rechtsdrehender, genau begrenzter Spritzstrahl erzeugt werden.
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Eine genau abgestimmte Kombination aus Ansaug- und Ausgangsdruck, der speziellen Spritzdüse und dem mittels des Abstandshalters einstellbaren Abstand zum Boden ermöglicht ein zeitsparendes und gesundheitsförderndes Arbeiten beim Verlegen von Bodenbelägen.
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Mit der neuerungsgemäßen Vorrichtung wird gegenüber den bisherigen Verfahren zur Spritzverklebung von Bodenbelägen, wie dem in DN 18365 beschriebenen Verfahren, die Verklebung von Bodenbelägen erheblich verbessert, insbesondere gegenüber dem händischen Verfahren der Bodenverklebung mit einem mit einer Verzahnung versehenen Rakel, bei welchem Klebstoffriefen entstehen, die sich bei nicht sachgemäßem Anwalzen an der Belagsoberfläche abzeichnen können. Auch die Auftragsgeschwindigkeit wird gegenüber den herkömmlichen Verfahren um ca. 30% verbessert, zumal aufgrund der ergonomischen Gesamtkonfiguration der neuerungsgemäßen Vorrichtung der Verarbeiter den Spritzklebstoff im Stehen auftragen kann, wodurch die Gesundheit des Verarbeiters geschont wird.
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Die Neuerung ist nachstehend anhand einer in den Figuren dargestellten Ausführungsform einer Vorrichtung zur Spritzverklebung von Bodenbelägen näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine Ansicht auf die Vorrichtung mit Spritzpistole, Spritzlanze und Spritzdüse,
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2 eine perspektivische Darstellung des in die Spritzlanze eingesetzten Verschluss-Stellhahns mit eingesetzter Spritzdüse,
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3 eine Seitenansicht des Verschluss-Stellhahns,
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4 eine Draufsicht auf den Verschluss-Stellhahn,
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5 eine Rückansicht auf den Verschluss-Stellhahn,
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6 eine Vorderansicht auf den Verschluss-Stellhahn,
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7 einen Vertikalschnitt durch den Verschluss-Stellhahn und
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8 das vergrößerte Detail B der Spritzdüse aus 7.
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Die Vorrichtung zu Spritzverklebung von Bodenbelägen umfasst gemäß 1 eine Spritzpistole 1 mit Spritzpistolen-Hebel 2 zu deren Betätigung und mit einem Anschluss 3 zur Verbindung mit einem nicht gezeigten Verbindungsschlauch, der zu einem nicht gezeigten, elektrisch betriebenen Airless-Hochdruck-Spritzgerät führt, in welchem der Spritzklebstoff vorgehalten wird. Im Anschluss an die Spritzpistole 1 ist eine mit einer Abknickung 4 versehene Spritzlanze 5 vorgesehen, die über einen Verschluss-Stellhahn 6 zum Auslass 7 des vom Anschluss 3 durch die Spritzlanze 5 geführten, nicht gezeigten Lanzenkanals für den Spritzklebstoff führt.
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Nahe dem Auslass 7 für den Spritzklebstoff sind zwei kurze Schenkel 8 eines Abstandshalters 9 unmittelbar mit einem auf die Spritzlanze 5 aufgeschraubten Gehäuse 10 für den Verschluss-Stellhahn 6 angeordnet. Ein weiterer Abstandshalter 9 ist aus einer parallel zur Sprühlanze 5 und nahe dem Gehäuse 10 für den Verschluss-Stellhahn 6 angeordneten, einstellbaren langen Distanzstange 11 gebildet, die an einer auf der Spritzlanze 5 geführten, einstellbaren Klemmvorrichtung 12 gehalten ist. Diese umfasst eine auf der Spritzlanze 5 mittels einer Flügelmutter 13 nebst Schraube festlegbaren Halteteil 14, in welches das eine Ende 15 der Distanzstange 11 eingesetzt ist. Die beiden Abstandshalter 9 dienen zur Einstellung eines Verarbeitungsabstandes des Auslasses 7 für den Spritzklebstoff vom zu bearbeitenden Boden.
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In dem gemäß 2 und 7 aus einem Oberteil 16 und einem Unterteil 17, die durch eine Steckverbindung 26 verbunden sind, gebildeten Verschluss-Stellhahn 6, dessen Oberteil 16 mit einem Stellgriff 18 und einem Abstützungsring 19 versehen ist, ist im Unterteil 17 eine Spritzdüse 20 eingesetzt, deren Düsenkanal 21 innerhalb der Spritzdüse 20 einen sich in Strömungsrichtung gemäß Pfeil 22 des Spritzklebstoffes innerhalb des Düsenkanals 21 konisch verengenden ersten Düsenanalabschnitt 23, einen sich an diesen anschließenden kurzen zylindrischen Düsenkanalabschnitt 24 und einen sich an diesen auslassseitig, d. h. in Richtung zum Auslass 7 anschließenden, sich konisch erweiternden dritten Düsenkanalabschnitt 25 aufweist. Im ersten Düsenkanalabschnitt 23 wird der Druck des anstehenden, in der Spritzlanze 5 geförderten Spritzklebstoffes erhöht, im zweiten Düsenkanalabschnitt 24 konsolidiert und anschließend im dritten Düsenkanalabschnitt 25 wieder entspannt, wodurch ein relativ eng begrenzter Spritzkegel des Spritzklebstoffes am Auslass 7 erzeugt wird. Der Stellgriff 18 des Verschluss-Stellhahns 6 ist parallel zur Achse der Spritzdüse 20 ausgerichtet, so dass die Offen- und Schließstellung der Spritzdüse 20 durch die Stellung des Stellgriffes 18 genauestens eingestellt werden kann.
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In einer nicht gezeigten alternativen Ausführungsform ist der im wesentlichen zylindrische Düsenkanal der Spritzdüse mit einem Strömungsauslassschlitz versehen, der in Strömungsrichtung eine Längsverwindung aufweist und somit im ausgebrachten Strahl des Spritzklebstoffes beim Austritt aus der Spritzdüse einen z. B. rechts gerichteten Strömungsdrall erzeugt. Der Strömungsauslassschlitz kann an seinem Innenumfang mit in Strömungsrichtung verwundenen Rippen oder verwundenen Vertiefungen versehen sein.
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Zur druckluftlosen Förderung des Spritzklebstoffes unter hohem Druck (bis maximal 250 bar) durch die Spritzlanze ist an den Anschluss der Spritzpistole ein von einer Kreisel- oder Kolbenpumpe herangeführter Verbindungsschlauch angeschlossen. Im Ansaugstutzen der Kreisel- oder Kolbenpumpe ist in einem Reservoirbehälter für den Spritzklebstoff ein Sieb angeordnet, um ein blasenfreies Ansaugen des Spritzklebstoffes zu erzeugen.
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Als Spritzklebstoffe werden insbesondere die unter den Handelsbezeichnungen „floortec t 36-textil” und „floortec wf 35 wechselfix” bekannten Spritzklebstoffe verwendet, die auf der Basis von Copolymer-Dispersionsrohstoffen hergestellt sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spritzpistole
- 2
- Hebel
- 3
- Anschluss
- 4
- Abknickung
- 5
- Spritzlanze
- 6
- Verschluss-Stellhahn
- 7
- Auslass
- 8
- Kurzer Schenkel
- 9
- Abstandshalter
- 10
- Gehäuse
- 11
- Lange Distanzstange
- 12
- Klemmvorrichtung
- 13
- Flügelmutter
- 14
- Halteteil
- 15
- Ende
- 16
- Oberteil
- 17
- Unterteil
- 18
- Stellgriff
- 19
- Abstützring
- 20
- Spritzdüse
- 21
- Düsenkanal
- 22
- Pfeil
- 23
- Erster Düsenkanalabschnitt
- 24
- Zweiter Düsenkanalabschnitt
- 25
- Dritter Düsenkanalabschnitt
- 26
- Steckverbindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Seiten 42 und 43 der Fachzeitschrift „Fussbodentechnik 3/2008” [0002]