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Die Erfindung betrifft ein Musikinstrument.
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Bekannt sind alternative Tonerzeugungseinrichtungen in Form von Musikinstrumenten, wobei eine derartige Tonerzeugungseinrichtung eine Bedienungseinheit aufweist und mittels Drücken einzelner Bedienungspunkte und unter Verwendung eines Bedienungselements ein Ton oder eine Tonabfolge erzeugt werden kann. Eine derartige Bedienungseinheit weist mehrere Bedienungspunkte auf, wobei diese elektrische Schalter sind, die von einem Spieler gedrückt werden können. Zum Schutz der Elektronik sind die Bedienungspunkte von einer Kunststofflage überdeckt. Diese ist oberhalb der Bedienungspunkten mit einer entsprechenden Bedruckung versehen, damit die Bedienungspunkte ordnungsgemäß gedrückt werden können. Entlang der Bedienungseinheit wird ein elektromagnetisches Feld aufgebaut wird. Mittels eines Magneten, der z. B. in einem für das Musikinstrument typischen Bedienungsteil eingebaut ist, wird durch darüberstreichen bzw. Einbringen des Magneten in das elektromagnetische Feld eine Spannung in der elektrischen Verdrahtung der Bedienungseinheit induziert. Durch Drücken bzw. nicht Drücken eines Bedienungspunktes wird jeweils eine zugeordnete Bitfolge innerhalb der Tonerzeugungseinrichtung einem Ton zugeordnet. Jedem Bedienungspunkt sind damit unterschiedliche Töne bzw. Tonfolgen zugeordnet, die hierdurch aktiviert werden, und über einen mit der Bedienungseinheit verbundenen Verstärker in akustische Signale umgewandelt werden. Ein mit dem Verstärker elektrisch verbundener Lautsprecher macht die Töne hörbar. Eine derartige Tonerzeugungseinrichtung ist beispielsweise auf Kleidungsstücken, wie z. B. einem T-Shirt, aufgebracht, wobei die Bedienungseinheit derart auf dem Kleidungsstück angeordnet ist, dass die Form eines typischen Musikinstruments nachgeahmt wird.
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Nachteilig hierbei ist, dass derartige Kleidungsstücke sich nur bedingt als Ersatz für ein Musikinstrument eignen, da die Handhabung nicht einer originären Verwendung eines solchen alternativen Musikinstruments entspricht. Zudem sind diese Kleidungsstücke teuer.
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Aufgabe der Erfindung ist es ein Musikinstrument bereitzustellen, das einem Spieler ein handliches Instrument zur Verfügung stellt, das die vorgenannten Nachteile vermeidet.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Musikinstrument der eingangs genannten Art mit einem aufblasbaren Hauptkörper aus mindestens zwei in ihren Randbereichen gasdicht miteinander verschweißten, flexiblen gasdichten Materiallagen, einem Tongenerator und einer mit einer Materiallage verbundenen Bedienungseinheit für den Tongenerator mit mehreren Bedienungspunkten zur Erzeugung unterschiedlicher Töne, wobei die Bedienungseinheit mit dem Tongenerator elektrisch verbunden ist, gelöst.
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Die Erfindung sieht herbei besonders bevorzugt vor, die Bedienungseinheit zwischen einer zusätzlichen Materiallage und einer oberen Materiallage angeordnet ist, wobei die zusätzliche Materiallage mit der oberen Materiallage verbunden ist, wobei die Materiallagen und/oder die Bedienungseinheit aus Kunststoff gefertigt sind. Die Bedienungseinheit ist damit sicher vor Verschmutzung und Beschädigung geschützt. Die Form der Bedienungseinheit ist nach der Kontur eines entsprechenden Griffbereiches des Hauptkörpers ausgebildet. Weiterhin ist vorgesehen, dass die Bedienungseinheit wenigstens fünf, vorzugsweise mindestens sieben Bedienungspunkte aufweist, die mittels Drücken aktivierbar sind und, dass die Bedienungseinheit mit einem Verstärker mittels eines Kabels, vorzugsweise eines Flachkabels elektrisch verbunden ist. Auf der zusätzlichen Materiallage sind aufgedruckte Punkte vorgesehen, wobei deren Position mit der Position der Bedienungspunkte der Bedienungseinheit übereinstimmen. Die erfindungsgemäße Anordnung sieht vor, dass der Tongenerator im Verstärker und/oder der Bedienungseinheit angeordnet ist, wobei der Tongenerator als Soundchip ausgebildet sein kann. Bevorzugt ist der verwendete Verstärker ein tragbarer Kleinverstärker. Zur weiteren Bedienung der Bedienungseinheit ist vorgesehen, dass ein Bedienungselement im Wesentlichen aus Kunststoff gefertigt ist und, dass innerhalb des Bedienungselements ein Magnet angeordnet ist.
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Zur Tonerzeugung ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass entlang der Bedienungseinheit ein elektromagnetisches Feld aufbaubar ist. Die Erfindung sieht vor, dass mittels des Bedienungselements in der Bedienungseinheit eine Spannung induzierbar ist, indem der Magnet im Bedienungselement in das elektromagnetische Feld einbringbar ist. Innerhalb der Bedienungseinheit ist eine entsprechende Verdrahtung vorgesehen, die die Bedienungspunkte elektrisch mit dem Tongenerator verbindet. Die Spannung resultiert aus der Veränderung des elektromagnetischen Feldes durch den im Bedienungselement angeordneten Magneten. Durch Induzierung einer Spannung in der Verdrahtung innerhalb der Bedienungseinheit ist eine Bitfolge an den Tongenerator sendbar. Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass für nichtaktivierte Bedienungspunkte im Tongenerator eine erste Bitfolge hinterlegt ist, die einem bestimmten Ton und/oder Tonfolge und/oder Akkord auf dem Tongenerator zugeordnet ist und, dass zu jedem Bedienungspunkt jeweils eine Bitfolge hinterlegt ist, zu welcher im Tongenerator ein Ton und/oder eine Tonfolge und/oder ein Akkord zugeordnet ist, wobei die Bitfolgen zur ersten Bitfolge unterschiedlich sind. Mittels eines Controllers innerhalb des Tongenerators sind die Bitfolgen entsprechend übersetzbar. Besonders bevorzugt werden zuvor aufgenommene Töne bzw. Akkorde des nachzuahmenden Musikinstruments in einer Speichereinheit des Tongenerators gespeichert.
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Es ist weiterhin vorgesehen, dass der Tongenerator wenigstens drei Eingänge aufweist, womit wenigstens acht Bitfolgen realisierbar sind. Es sind somit in vorteilhafter Weise acht Töne, z. B. die Tonabfolge einer Tonleiter, erzeugbar. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass jeder Bedienungspunkt einem Dur-Akkord entspricht. Damit der entsprechende Ton und/oder Akkord hörbar wird, sieht die Erfindung vor, dass der Ton und/oder Akkord auf dem Verstärker über einen Lautsprecher ausgebbar ist. In einer weiteren Ausführungsform kann ein Lautsprecher auch in dem Hauptkörper integrierbar sein, wobei ein Tongenerator innerhalb der Bedienungseinheit angeordnet ist.
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Die Erfindung sieht ein Ventil an einer der Materiallagen vor, um die gasdicht verschweißten Materiallagen mit Luft zu füllen. Ein Spieler kann das Musikinstrument vorzugsweise selbst aufblasen. Nach Gebrauch lässt sich die Luft mittels des Ventils wieder aus dem Musikinstrument pressen und macht selbiges für den Transport klein handlich zusammenfaltbar. An geeigneter Stelle sieht die Erfindung vor, dass am Hauptkörper Haltevorrichtungen angeordnet sind, zur Befestigung eines Tragbandes, das sich der Spieler um die Schultern hängen kann.
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Hierbei ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass der Hauptkörper in Form einer elektrischen Gitarre ausgebildet ist. Es sind weitere Formen von unterschiedlichen Musikinstrumenten möglich, wobei bevorzugt vorgesehen ist, dass der Hauptkörper in Form eines elektrischen Basses und/oder eines Schlagzeug-Sets ausgebildet ist. Eine Aktivierung der Bedienungspunkte kann auch ohne ein weiteres Bedienungselement vorgesehen sein, wobei die Bedienungspunkte auch mit Piezoelementen zur Erzeugung eines elektrischen Spannungsimpulses verbindbar sind.
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Besonders vorteilhaft an der Erfindung ist, dass dem Benutzer ein einfaches und handliches Instrument an die Hand gegeben wird, das sehr kostengünstig ist und sich für verschiedenste Zwecke eignet.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung im Einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:
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1. eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Musikinstruments;
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2. eine schematische Ansicht einer Bedienungseinheit; und
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3. ein Bedienungselement in schematischer Ansicht.
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In 1 ist als besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel ein Musikinstrument 1 in Form einer elektrischen Gitarre dargestellt. Das Musikinstrument 1 weist einen Hauptkörper 2 mit einem nach oben verlängerten Griffbereich 3 auf, welcher aus zwei Lagen eines gasdichten Materials, vorzugsweise einer Kunststofffolie besteht. Eine obere und eine untere Materiallage 4, 5, die mittels einer Außennaht 6 luftdicht miteinander verschweißt sind, können bunt bedruckt sein. Für eine realitätsnahe Ausgestaltung sind alle wichtigen Bestandteile einer solchen Gitarre, wie z. B. Saiten und Stimmwirbel, aufgedruckt. Weitere Nähte 7 innerhalb des Hauptkörpers 2 sind derart angeordnet, dass eine Formgebung des Musikinstruments 1 in realitätsnaher Weise zu einem üblichen derartigen Instrument gegeben ist.
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An einer geeigneten Stelle am Hauptkörper 2 ist ein Ventil 8 vorgesehen, um das Musikinstrument 1 aufzublasen und in seine gedachte Form zu bringen. Damit das Musikinstrument 1 auch in geeigneter Weise getragen werden kann, sind am Hauptkörper 2 sowie am Ende des Griffbereichs 3 Haltevorrichtungen 9, 9' vorgesehen, in welche ein Trageband oder ähnliches befestigt werden kann.
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Oberhalb der oberen Materiallage 4, ist entlang des Griffbereiches 3 eine zusätzliche Materiallage 4' mittels der Außennaht 6 verbunden vorgesehen. Zwischen den vorgenannten Materiallagen 4, 4' ist eine Bedienungseinheit (nicht dargestellt in 1) angeordnet, welche im Weiteren in 2 beschrieben wird. Zur elektrischen Verbindung der Bedienungseinheit ist ein Kabel 10 vorgesehen, wobei das Kabel 10 dicht aus dem sich zwischen oberer und zusätzlicher Materiallage bildender Zwischenraum geführt ist. Hierzu ist entlang der Austrittsstelle des Kabels 10 eine Quernaht 11 vorgesehen. Zur Befestigung der zusätzlichen Materiallage 4' ist an deren oberen Ende eine weitere Quernaht 11' quer über den Griffbereich 3 angebracht. Die Nähte 11, 11', 6 verschließen die zusätzliche Materiallage 4' mit der oberen Materiallage 4 mit zwischengelegtem Kabel 10 stoffschlüssig, so dass die Bedienungseinheit 16 zwischen den Lagen geschützt ist. Das Kabel 10 ist an seinem freibleibenden Ende mit einem Verstärker 12 verbunden, welcher die elektrischen Signale aufnimmt und in akustische Signale umwandelt. Für eine Lautstärkeregelung oder dergleichen weist der Verstärker 12 Drehregler 13 auf, wobei neben der Lautstärke auch die Tonhöhe veränderbar ist sowie ein An-/Ausschalter angeordnet ist. Ein Lautsprecher 14 macht die Töne hörbar. Der Verstärker 12 ist besonders klein und handlich ausgestaltet, wobei er mittels einer klappbaren Halterung 15 am Hosenbund oder Gürtel eines Spielers befestigt werden kann. Die Größe des Verstärkers 12 bedingt eine gute Tragbarkeit aufgrund des leichten Gewichts.
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In 2 ist eine Bedienungseinheit 16 dargestellt, wie sie unterhalb der oberen Materiallage 4 angeordnet sein kann. Die Bedienungseinheit 16 weist im Wesentlichen eine längliche rechteckige Form auf. Sie erstreckt sich entlang des gesamten Griffbereichs und endet im Bereich der Quernaht 11 und ist in verschiedene Bedienungspunkte 17 in Längsrichtung unterteilt. Bei diesen handelt es sich um kleine elektrische Schalter. Diese Bedienungspunkte 17 sind von einem Spieler drückbar und stehen in elektrischer Verbindung mit der Bedienungseinheit 16. Am unteren Ende der Bedienungseinheit 16 ist ein verlängerter Bereich 17' ausgebildet. Die Bedienungseinheit 16 ist derart am Griffbereich 3 angeordnet, dass auf der zusätzlichen Materiallage 4' aufgedruckte Punkte mit der Position der Bedienungspunkte 17 übereinstimmen. Die Bedienungseinheit 16 ist mit einem Tongenerator (nicht dargestellt) verbunden. Mittels eines Steckers 18 sind sowohl der Tongenerator als auch die Bedienungseinheit 16 mit dem Kabel 10 verbunden, welches mit dem Verstärker 12 verbunden ist.
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Der Tongenerator selbst kann zum einen als Platine und/oder herkömmlicher Soundchip innerhalb der Bedienungseinheit 16 angeordnet sein, zum anderen ist eine Anordnung innerhalb des Verstärkers 12 ebenfalls möglich. Der Tongenerator weist drei Eingänge auf. Durch diese drei Eingänge sind insgesamt acht elektro-akustische Kanäle in Form von acht aktivierbaren Bitfolgen realisierbar. Eine erste Bitfolge ist keinem aktivierten Bedienungspunkt 17 zugewiesen. Diese Bitfolge ist ansprechbar, wenn kein Bedienungspunkt 17 gedrückt wird. Die weiteren sieben möglichen Bitfolgen sind je einer der sieben Bedienungspunkte 17 zugewiesen. Innerhalb des Tongenerators sind in einer Speichereinheit die Bitfolgen jeweils einer Tonsequenz oder – wie im Ausführungsbeispiel vorgesehen – einem Akkord zugeordnet. Die Akkorde werden zuvor aufgenommen und auf der Speichereinheit gespeichert.
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Zur Bedienung des Musikinstruments 1 ist weiterhin ein Bedienungselement 19 vorgesehen, das in diesem Ausführungsbeispiel, wie auch 3 verdeutlicht, die Form eines Gitarrenplektrums hat. Das Bedienungselement 19 ist im Wesentlichen aus Kunststoff gefertigt und weist innerhalb dessen einen Magneten auf.
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Bespielt wird die in der Ausführungsform gezeigte Gitarre indem zuerst das Instrument aufgeblasen und mittels eines Haltebandes umgehängt wird. Ein Spieler schaltet den Verstärker 12 ein. Die Bedienungseinheit 16 weist nun entlang ihrer Länge ein elektromagnetisches Feld auf. Durch die Anordnung der Bedienungseinheit 16 im Bereich des Griffbereiches 3 kann der Spieler den Hauptkörper 2 wie eine richtige Gitarre halten. Der verlängerte Bereich 17' der Bedienungseinheit ist hierbei soweit wie nötig entlang des Griffbereichs 3 und des Hauptkörpers ausgebildet. Der Spieler streicht mit dem Plektrum/Bedienungselement 19 über die aufgezeichneten Saiten auf dem Hauptkörper 2. Dadurch, dass das Bedienungselement 19 – sprich dessen Magnet – in dieses elektromagnetische Feld gebracht wird, wird innerhalb der Verdrahtung der Bedienungseinheit 16 eine Spannung erzeugt. Je nach gedrücktem Bedienungspunkt 17 wird eine Bitfolge an den Tongenerator gesendet und mittels des Tongenerators der entsprechende Gitarrenakkord ausgewählt. Wie bereits beschrieben ist für jeden Bedienungspunkt 17 eine Bitfolge hinterlegt, die im Tongenerator mittels einer Kontrolleinheit übersetzt wird. Jeder Bitfolge ist ein in der Speichereinheit gespeicherter Akkord zugewiesen. Jedem Bedienungspunkt 17 ist somit ein Akkord zugeordnet, wobei ein nicht-drücken eines Bedienungspunktes 17 und gleichzeitiges Verwenden des Bedienungselements 19 einem entsprechenden Gitarrenakkord einer leer gegriffenen Gitarre aufruft. Der Tongenerator gibt schließlich den ausgewählten bzw. angespielten Akkord an den Verstärker 12 weiter. Der Verstärker 12 gibt das elektrische Signal dann über den Lautsprecher 14 aus. Der Akkord wird hörbar. Durch Drehen der Drehregler 13 kann der Spieler zusätzlich die Tonhöhe sowie die Lautstärke des ausgegebenen Tons einstellen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Musikinstrument
- 2
- Hauptkörper
- 3
- Griffbereich
- 4
- obere Materiallage
- 4'
- zusätzliche Materiallage
- 5
- untere Materiallage
- 6
- Außennaht
- 7
- Formgebungsnaht
- 8
- Ventil
- 9, 9'
- Haltevorrichtung
- 10
- Kabel
- 11
- untere Quernaht
- 11'
- obere Quernaht
- 12
- Verstärker
- 13
- Drehregler
- 14
- Lautsprecher
- 15
- Halterung
- 16
- Bedienungseinheit
- 17
- Bedienungspunkte
- 17'
- verlängerter Bereich
- 18
- Stecker
- 19
- Bedienungselement/Plektrum