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Die Erfindung betrifft einen Kosmetikapplikator mit einem Auftragselement, das in Gestalt eines elastischen Spatels ausgeführt ist.
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Derartige Kosmetikapplikatoren werden insbesondere eingesetzt, um ein Kosmetikum wie etwa Lipgloss auf die Lippen aufzutragen.
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Typischerweise besitzen derartige Kosmetikapplikatoren einen schlanken Stiel, der um ein Vielfaches länger ist als das eigentliche Auftragselement und der einen Durchmesser besitzt, der den des Auftragselements nur unwesentlich überschreitet. Aufgrund dessen ähneln diese Kosmetikapplikatoren durchweg einem Pinsel. Sie werden auch ähnlich wie ein Pinsel gegriffen und geführt – die Finger der Benutzerin oder des Benutzers greifen den vorderen Bereich des Stiels in der Nähe des Auftragselements. Der hintere Bereich des Stiels ruht in der Handbeuge zwischen dem Daumen und Zeigefinger, was zusätzliche Stabilität bei der Anwendung verleiht.
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Die bekannten Kosmetikapplikatoren dieses Typs zeigen im heimischen Badezimmer hervorragende Schminkeigenschaften, sind aber auf Grund ihrer relativ ausladenden Bauweise überall dort relativ recht unpraktisch, wo die Benutzerin oder der Benutzer unterwegs ihr Make-up erfrischen oder erneuern möchte und dabei mit beengten räumlichen Verhältnissen zurechtkommen muss und/oder Erschütterungen und Beschleunigungskräften ausgesetzt ist, wie etwa auf dem Beifahrersitz eines Pkw oder z. B. in der WC-Kabine eines Zuges.
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Angesichts dessen ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen kompakten Kosmetikapplikator zu schaffen, der sich in besonderem Maße für das Auftragen des Make-up im mobilen Einsatz eignet, also insbesondere auch auf Reisen oder unterwegs gut handhaben lässt und außerdem nur wenig Platz benötigt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Kosmetikapplikator gelöst, der einen Griffkörper in Gestalt eines Kunststoffhohlkörpers und ein mit diesem speziellen Griffkörper verbundenes Auftragselement besitzt. Der Griffkörper ist insoweit ein Kunststoffhohlkörper, als er aus einem überwiegend bzw. im Wesentlichen auf ganzer Länge hohlen, vorzugsweise aus einem nur an einer einzigen Stelle geöffneten Kunststoffhohlkörper besteht. Die Wandung dieses Kunststoffhohlkörpers bildet einen Griffabschnitt, der sich einseitig zu einem Halsabschnitt mit einem gegenüber dem maximalen Durchmesser des Griffabschnitts kleineren, vorzugsweise im Wesentlichen konstanten Durchmesser verengt. Dieser Halsabschnitt weist vorzugsweise die Gestalt eines Kreiszylinderabschnitts auf. In diesem hohlen Halsabschnitt ist ein Verbindungsabschnitt des Auftragselements eingeschoben, wodurch eine feste Verbindung zwischen dem Auftragselement und dem Griffkörper erreicht wird. Der maximale Außendurchmesser des Griffabschnitts ist dabei um mindestens den Faktor 1,5 und vorzugsweise um mindestens den Faktor 1,7 bzw. den Faktor 2 größer als der Außendurchmesser des Halsabschnitts. Gleichzeitig beträgt die Länge des Griffabschnitts entlang der Längsachse maximal das 4-Fache und vorzugsweise maximal das 3-Fache der freien Länge des Auftragselements entlang der Längsachse. Vorzugsweise ist der Griffkörper im Wesentlichen rotationssymmetrisch. Vorzugsweise fluchten die Längsache des Griffkörpers und des Auftragselements bzw. sie sind zumindest parallel angeordnet.
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Hierdurch wird ein sehr kompakter Kosmetikapplikator geschaffen, der aufgrund dessen, dass er aus einem Kunststoffhohlkörper gebildet wird, optimal in der Hand liegt, weil der Schwerpunkt ausbalanciert ist und nicht allzu weit in Richtung des Griffabschnitts verschoben ist, wie es bei einem vollständig oder weitgehend massiven Griffkörper mit einem derartig großen Durchmesser der Fall wäre.
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Der erfindungsgemäße, mit einem relativ großen Außendurchmesser versehene Griffkörper lässt sich gut zwischen den Fingern führen, wodurch der Umstand kompensiert wird, dass der Griffabschnitt so kurz ist, dass er im Regelfall nicht mehr in der bisherigen Art und Weise in die Handbeuge zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger eingelegt werden und dann von der Handbeuge geführt werden kann.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungsmöglichkeiten, Weiterentwicklungen, Varianten und Wirkungsweisen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele anhand der Figuren.
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Die 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kosmetikapplikators in Seitenansicht.
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Die 2 zeigt eine Frontansicht des erfindungsgemäßen Kosmetikapplikators gemäß 1.
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Die 3 zeigt ein zweites, sich lediglich durch ein abweichendes Auftragselement 4 auszeichnendes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kosmetikapplikators in Seitenansicht.
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Die 4 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kosmetikapplikators, hier in Gestalt eines Kosmetikapplikators, der von einem Vorrat gespeist wird, der im hier nun deutlich zusammendrückbaren Griffkörper untergebracht ist.
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Die 5 zeigt eine Teilschnittansicht des Kosmetikapplikators gemäß 1 zur Verdeutlichung der Kappe, die zum Verschließen aller erfindungsgemäßen Kosmetikapplikatoren vorgesehen ist.
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Die 6 zeigt eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Kosmetikapplikators gemäß 1 in Relation zur Hand des Benutzers und dient zu Darstellung der Größenverhältnisse und der ergonomischen Besonderheiten.
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Die 7 zeigt wie sich das Auftragselement des Kosmetikapplikators gemäß 1 unter dem Einfluss der beim regulären Schminken auftretenden Kräfte verformen kann.
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Der von der 1 gezeigte erfindungsgemäße Kosmetikapplikator besteht aus einem Griffkörper 1 und dem mit dem Griffkörper fest verbundenen Auftragselement 4.
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Der Griffkörper zeichnet sich dadurch aus, dass er aus einem warmverformbaren und im warmen Zustand blasbaren Kunststoff besteht. Er hat seine endgültige Form durch einen Blasvorgang erhalten, was dem Griffkörper 1 sein Gepräge gibt, d. h. an dem Griffkörper 1 die einschlägigen Spuren hinterlässt, anhand derer der Fachmann jederzeit erkennen kann, wie der Griffkörper hergestellt wurde. Der Griffkörper 1 ist verhältnismäßig dünnwandig und dementsprechend leicht, seine Wandstärke beträgt vorzugsweise zwischen 0,4 mm und 0,9 mm, vorzugsweise zwischen 0,4 mm und 0,7 mm. Im Regelfall ist seine Wandstärke überall im Wesentlichen gleich. Vorzugsweise ist die Außenoberfläche des Griffkörpers – mit Ausnahme der von den Mulden eingenommenen Bereiche – über seinen ganzen Griffabschnitt hinweg in Umfangsrichtung und in Längsrichtung mehr als nur unwesentlich (Krümmungsradius überall zumindest < 10 cm) konvex, was zu einer erhöhten Formstabilität führt, verglichen mit einem zylindrischen oder zigarrenartigen Körper gleicher Wandstärke (Schlagwort: ”Erhöhte Widerstandsfähigkeit der Ei-Form gegen Druck von außen”).
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Aufgrund dessen ist der Griffkörper ausgesprochen leicht, obwohl er ein großes Volumen umschließt.
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Vorzugsweise wird erfindungsgemäß, d. h. bei allen Ausführungsbeispielen, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes gesagt wird, ein vergleichsweise harter Kunststoff verwendet, der zusammen mit der besagten erhöhten Widerstandsfähigkeit dazu führt, dass sich der Griffkörper vom Benutzer nicht spürbar zusammendrücken lässt und dadurch haptisch einen wertigen, massiven Eindruck vermittelt.
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Vorzugsweise weist der Griffkörper bei allen Ausführungsformen einen maximalen Außendurchmesser von ≤ 3 cm und idealerweise ≤ 2 cm auf.
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Vorzugsweise beträgt die maximale Länge des Griffkörpers bei allen Ausführungsformen ≤ 5 cm, idealerweise ≤ 4 cm bzw. 4,5 ≤ cm.
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Das Blasformen hat den Vorteil, dass sich mit ganz einfachen Mitteln eine hervorragende Oberflächenqualität erzielen lässt, die beispielsweise bei Verwendung eines geeigneten dunklen Kunststoffs frei von sichtbaren Rauhigkeiten ist und einen edlen Oberflächenglanz zeigt, der an ”Pianolack” erinnert. Insbesondere zeigt der Griffkörper keine Einfallstellen, wie sie beim Spritzgießen dickwandiger bzw. massiver Bauteile immer wieder vorkommen, weil der Kern des Bauteils zu einem Zeitpunkt nachschrumpft, zu dem der Kunststoff in der äußersten Wandschicht schon erstarrt ist.
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Das Blasformen geschieht dadurch, dass ein Vorformling aus Kunststoff unter Reduzierung der Wandstärke des Vorformlings in eine entsprechende Kavität geblasen wird, die die Außenkontur des fertigen Griffkörpers abbildet, einschließlich eventueller Mulden 5 und deren Profilierung 8, auf die jeweils noch an späterer Stelle einzugehen ist.
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Durch die Ausbildung des Griffkörpers 1 als Kunststoffhohlkörper wird erreicht, dass der Schwerpunkt des mit dem Kosmetikum beladenen Applikators in der Nähe des Applikatorabschnitts liegt, was unter ergonomischen Gesichtspunkten günstig ist – insbesondere dann, wenn der Stiel des Applikators so kurz ist, dass er sich nicht in der Handbeuge zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger abstützen kann.
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Der Griffkörper 1 besitzt einen Griffabschnitt 3, der bestimmungsgemäß von der Benutzerin bei der Applikation gegriffen wird und bei sachgemäßer Anwendung frei von Kosmetikum bleibt. Dieser Griffabschnitt 3 geht in einen Halsabschnitt 2 über. Der Halsabschnitt 2 und der Griffabschnitt 3 bilden gemeinsam den Griffkörper 1.
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Der Halsabschnitt 2 ist im Regelfall zylindrisch bzw. kreiszylindrisch mit einem im Wesentlichen konstanten Außendurchmesser DH ausgebildet. Der Halsabschnitt 2 nimmt einen entsprechenden Befestigungsabschnitt des Auftragselements 4 auf, das in den Halsabschnitt eingeschoben wird. Um den Befestigungsabschnitt festzusetzen, wird der Halsabschnitt 2 im Regelfall nachträglich von außen einer Wärmebehandlung unterworfen, so dass sich der Halsabschnitt 2 entweder lokal verengt oder flächig schrumpft und den Befestigungsabschnitt eingeklemmt oder sogar mit dem Befestigungsabschnitt verschweißt. Alternativ sind auch Verrastungen möglich. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel wurde der Halsabschnitt 2 nachträglich lokal verengt, was sich in der Rille 6 manifestiert.
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Wie unschwer anhand der 1 nachzuvollziehen ist, bildet der Griffkörper 1 also einen Kunststoffhohlkörper, der eine Kavität umschließt, die sich in Anschluss an den engen Halsabschnitt erweitert. Diese Kavität hat vorzugsweise im Wesentlichen nur eine einzige Öffnung, nämlich die Öffnung des Halsabschnitts, die zum Einschieben des Befestigungsabschnitts des Auftragselements gedacht ist.
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Im Gegensatz zum Halsabschnitt 2 mit seinem im Wesentlichen konstanten Außendurchmesser DH besitzt der Griffabschnitt 3 einen sich entlang der Applikator-Längsachse 7 verändernden Außendurchmesser DGA. Im Anschluss an den Halsabschnitt 2 nimmt der örtliche Außendurchmesser des Griffabschnitts 3 zunächst zu, bis er in etwa im Bereich der Mitte des Griffabschnitts 3 sein Maximum erreicht hat, nämlich den maximalen Außendurchmesser DGA. Im Anschluss daran nimmt der örtliche Außendurchmesser des Griffabschnitts 3 zum distalen, dem Auftragselement 4 abgewandten Ende des Griffabschnitts 3 wieder ab. Sobald der Außendurchmesser auf dieser distalen Seite in etwa wieder einen Durchmesser erreicht hat, der dem Durchmesser DH des Halsabschnitts 2 entspricht, geht der Griffabschnitt 3 vorzugsweise in eine Art Kugelabschnitt über, der das äußerste Ende des Griffabschnitts 3 bildet.
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Die äußere Oberfläche des Griffabschnitts 3 ist also, abgesehen von eventuellen lokal in den Griffabschnitt eingearbeiteten Mulden oder Verzierungen, im Wesentlichen über ihre gesamte Länge in Richtung der Applikatorlängsachse 7 hinweg konvex ausgebildet. Bevorzugt nehmen die örtlichen Durchmesser des Griffabschnitts 3 zu beiden Seiten des maximalen Durchmessers DGA des Griffabschnitts 3 in gleicher bzw. vergleichbarer Weise ab, so dass sich für das Auge auf den ersten Blick eine Symmetrie ergibt.
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Der Krümmungsradius RK des überwiegenden Teils der äußeren Oberfläche des Griffabschnitts 3 (in Richtung der Applikatorlängsachse 7 gesehen) liegt bei den erfindungsgemäßen Applikatoren vorzugsweise in einem Bereich zwischen 4,5 cm und 6 cm. Der Krümmungsradius kann über einen wesentlichen Teil der äußeren Oberfläche hinweg konstant sein oder variieren. Er wird vorzugsweise jedoch so gewählt, dass die Außenoberfläche, dort wo sie nicht mit Griffmulden oder dergleichen versehen ist, eine deutlich spürbare, gleichmäßige Wölbung ohne auffallende sprung- oder stufenartige Veränderungen aufweist.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Krümmungsradius über mehr als 4/5 der Länge LGA des Griffabschnitts 3 hinweg konstant und beträgt ca. 5,5 cm.
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Auf diese Art und Weise erhält der Griffabschnitt 3 der erfindungsgemäßen Kosmetikapplikatoren eine haptisch sehr angenehme und unter ergonomischen Gesichtspunkten vorteilhafte Außenkontur, die etwa der Außenkontur eines Dattelkerns entspricht (wenn man von den Mulden 5, die gleich noch näher erläutert werden, absieht).
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Dabei ist der maximale Außendurchmesser DGA des Griffabschnitts 3 generell mehr als nur unwesentlich größer als der maximale Außendurchmesser DH des Halsabschnitts 2. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel, das insoweit als Vorbild für alle anderen Varianten dienen kann, gilt DGA/DH ≥ 1,5. Generell gilt erfindungsgemäß, dass das Verhältnis DGA/DH ≥ 1,4 und idealerweise ≥ 1,75 sein sollte.
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Seine ausgesprochen charakteristische, gedrungene Form erhält der Griffabschnitt 3 dabei dadurch, dass die Länge LGA des Griffabschnitts und die freie Länge LA des Auftragselements ein bestimmtes Verhältnis zueinander einhalten. Ein Verhältnis LGA/LA ≤ 4 ist ausnahmsweise noch erfindungsgemäß, wird aber meist vermieden und ist daher allenfalls zweite Wahl. Es gilt, dass LGA/LA im Regelfall zumindest ≤ 3,5 sein sollte. Deutlich besser ist es, wenn LGA/LA das Verhältnis ≤ 2,7 oder Idealerweise sogar ≤ 2,5 einhalten.
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Sinnvoller Weise beträgt die Länge LH des Halsabschnitts des 0,5-fache bis 1,0-fache der freien Länge LA des Auftragselements. Bei bevorzugten Ausführungsformen wird ein Verhältnis von 0,8 nicht überschritten.
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Besonders gut liegen die Kosmetikapplikatoren der erfindungsgemäßen Art in der Hand, wenn die Summe aus der freien Länge LA des Auftragselements 4 und der Länge LH des Halsabschnitts 2 etwa das 0,4-Fache bis 1,0-Fache der Länge LGA des Griffabschnitts 1 beträgt. Vorzugsweise wird jedoch als obere Grenze der Wert 0,8 eingehalten.
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Bei einer derartigen Ausgestaltung steht ein das sichere Halten und die Handhabung des Applikators vereinfachender, angenehm dicker Griffabschnitt 3 zur Verfügung. Dieser geht auf der Seite des Auftragselements 4 in einem hinreichend langen, schlanken Abschnitt über, der aus dem Halsabschnitt 2 und dem Auftragselement 4 besteht. Dieser schlanke Abschnitt gewährleistet, dass der Griffabschnitt 3 trotz seiner Dicke nicht hinderlich ist, da er hinreichend Abstand vom Ort der eigentlichen Applikation hält.
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Die Gesamtlänge (LGA + LH + LA) der erfindungsgemäßen Applikatoren liegt vorzugsweise zwischen 5 cm und 9 cm, die Applikatoren gemäß der dargestellten Ausführungsbeispiele sind insgesamt ca. 7 cm lang, was eine ideale Obergrenze darstellt.
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Die 6 vermittelt einen Eindruck von den Größenverhältnissen und der speziellen Handhabung des erfindungsgemäßen Kosmetikapplikators. Zu sehen sind neben dem Kosmetikapplikator der Daumen D, der Zeigefinger Z und der Mittelfinger M, mit dem der Benutzer den Kosmetikapplikator bei der Applikation hält und führt. Der Daumen D und der Zeigefinger Z sind so dargestellt, als seien sie gegenüber dem erfindungsgemäßen Kosmetikapplikator ”durchsichtig”. Gut zu erkennen ist, wie die Finger in den Mulden 5 Halt finden. Gut zu erkennen ist auch, dass der erfindungsgemäße Kosmetikapplikator so dimensioniert ist, dass er im Wesentlichen bzw. sogar ausschließlich von den vorderen Fingerkuppen der ihn bei der Applikation führenden drei Finger gehalten wird und nicht in der Handbeuge zwischen dem Raum und den Zeigefinger aufliegt, wobei hierzu die Länge LGA des Griffabschnitts 3 zu gering ist.
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Insgesamt kann man zur Dimensionierung des Griffabschnitts aller erfindungsgemäßen Kosmetikapplikatoren sagen, dass der Griffabschnitt (3) so gestaltet ist, dass der Lippenapplikator an dem Griffabschnitt mit den Fingerkuppen des Daumens, des Zeigefingers und des Mittelfingers einer der Hände derart in einer Position applikationsbereit gehalten werden kann, dass im Wesentlichen der gesamte Griffabschnitt in die gedachte Höhle hineinragt, die durch die gekrümmten Finger dieser Hand gebildet wird, ohne in Kontakt mit der Handfläche oder einer anderen Fläche der Finger als den haltenden Fingerkuppen zu kommen.
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Eine solche Dimensionierung stellt eine bevorzugte, weil für einen Kosmetikapplikator ideale Formgebung für den Griffabschnitt dar.
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Diese besondere Art der Handhabung des Applikators wird durch Mulden 5 unterstützt, die in den Griffabschnitt 3 eingearbeitet sind. Vorzugsweise sind drei Mulden vorgesehen, die einen im Wesentlichen gleichmäßigen Abstand in Umfangsrichtung voneinander einhalten. Diese Mulden sind in Gestalt von Vertiefungen vorgesehen, das heißt, sie liegen in radialer Richtung gesehen unterhalb der Oberfläche des gedachten Hüllkörpers der sich ergibt, wenn man den Kosmetikapplikator um seine Applikatorlängsachse 7 rotieren lässt.
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Jede dieser Mulden ist so gestaltet, dass sie bequem den Teil einer Fingerkuppe aufnehmen kann, vorzugsweise des Daumens D, des Zeigefingers Z und des Mittelfingers M. Wie man am besten anhand eines Vergleichs zwischen den 1 und 2 erkennen kann, sind die Mulden 5 vorzugsweise in zwei aufeinander senkrecht stehenden Richtungen konkav und bieten auf diese Art und Weise dem jeweils von ihnen aufgenommenen Fingerkuppenteil sehr guten Halt.
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Dieser Halt wird noch dadurch verbessert, dass die konkave Oberfläche der Mulden 5 zumindest bereichsweise mit einem griffigen Profil 8 versehen ist. Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ist dieses Profil 8 dadurch realisiert, dass abschnittweise schmale Nuten in die konkave Oberfläche der Mulden 5 eingeprägt sind. Statt derartiger im Wesentlichen gerade verlaufender Nuten kann auch eine andersartige Profilierung vorgesehen sein, beispielsweise eine Art Rändelung, das heißt ein Satz sich kreuzender Nuten oder ähnliches.
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Selbstverständlich müssen die Mulden 5 nicht in zwei aufeinander senkrecht stehende Richtungen konkav ausgeführt sein. Generell möglich, auch wenn nicht ganz optimal, sind auch Mulden, die nur in Richtung der Applikatorlängsachse 7 konkav gestaltet sind.
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Sieht man sich die 1, 2 und 3 an, dann fallen in Bezug auf die Mulden noch folgende Tatsachen auf:
Die Mulden 5 sind im vorliegenden Fall so ausgeführt, dass sie (in Richtung der Applikatorlängsachse 7 gesehen) erst dort enden, wo der Griffabschnitt 3 seinen größten Durchmesser DGA erreicht hat. Ganz generell sollte es vorzugsweise so sein, dass die erfindungsgemäßen Mulden bis auf ± drei Millimeter an den größten Durchmesser DGA des Griffabschnitts heranreichen. Mit anderen Worten ist es so, dass die Mulden auf ihrer dem Halsabschnitt 2 abgewandten Seite in einem Bereich enden sollten, der sowohl auf der proximalen Seite des Griffabschnitts 3 als auch auf der distalen Seite des Griffabschnitts 3 nicht mehr als ca. 3 mm Abstand von der Stelle hat, an der der Griffabschnitt 3 seinen maximalen Durchmesser DGA aufweist (jeweils in Richtung der Applikatorlängsachse 7 gesehen). Vorteilhafterweise ist es bei allen erfindungsgemäßen Applikatoren so, dass die Mulden zu zumindest mehr als 90 Prozent in denjenigen Abschnitt des Griffabschnitts 3 eingearbeitet sind, der dem Halsabschnitt 2 zugeneigt ist, das heißt in denjenigen Abschnitt eingearbeitet sind, der zwischen dem Halsabschnitt 2 und der Stelle liegt, an der der Griffabschnitt 3 seinen maximalen Durchmesser DGA aufweist. Auf diese Art und Weise wird sichergestellt, dass die Mulden 5 dem Auftragselement 4 zugeneigt sind, was bei der Handhabung des Kosmetikapplikators ergonomisch besonders vorteilhaft ist.
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Wie man ebenfalls sehr schön anhand der 1, 2 und 3 sieht, weisen die Mulden eine in sich geschlossene Randlinie 9 auf, die eine in sich geschlossene Kante zur umgebenden Oberfläche des Griffabschnitts 3 bildet. Eine solche, haptisch wirksame Kante bietet eine gute Orientierung, auch wenn der Kosmetikapplikator blind oder ohne genaueres Hinsehen gegriffen wird.
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Das Auftragselement 4 ist im Regelfall aus einem weichelastischen Material, vorzugsweise einem weichelastischen Kunststoff gefertigt, vorzugsweise wird ein Werkstoff verwendet, der derart weich ist, dass das Auftragselement 4 beim bestimmungsgemäßen Anlegen an und Führen entlang der mit dem Kosmetikum 1 zu behandelnden Körperfläche spürbar nachgibt. Idealerweise ist der Kunststoff derart weich, dass er sich zwischen zwei Fingern um einen Betrag von mindestens einem Millimeter zusammendrücken lässt, ähnlich wie ein Körper aus einer elastischen Silikonmasse. Eine solche Zusammendrückbarkeit um ca. einen Millimeter oder mehr stellt eine gute Anschmiegbarkeit des Auftragselementes 4 sicher.
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Vorzugsweise (und das gilt für alle Ausführungsbeispiele) ist das i. d. R. einstückige Auftragselement so gestaltet und aus einem solchen Material gefertigt, das sein im unbelasteten Zustand am distalen Ende auf der Applikatorlängsachse 7 liegender Bereich unter dem Einfluss der bei bestimmungsgemäßen Applikation auftretenden Kräften in zumindest einer Ebene um zumindest 2,5 mm, noch besser um zumindest 4 mm senkrecht zur Applikatorlängsachse ausgelenkt werden, wobei die Auslenkung voll reversibel ist. Die 7, die den von 1 gezeigten Applikator unter Last darstellt, veranschaulicht die geschilderten Elastizitätsverhältnisse.
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Vorzugsweise ist das Auftragselement zumindest an seiner freiliegenden Oberfläche beflockt.
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Für die bislang erörterten Ausführungsbeispiele der beiden erfindungsgemäßen Kosmetikapplikatoren und ihrer Varianten gilt, dass sich diese beiden Kosmetikapplikatoren nur durch die Art ihres Auftragselements 4 unterscheiden. Aufgrund dessen gilt alles, was für den einen Kosmetikapplikator oder seine Varianten gesagt wurde oder anhand des einen Kosmetikapplikators erläutert wurde, ohne Einschränkungen auch für den anderen Kosmetikapplikator und seine Varianten.
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Die 4 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kosmetikapplikators. Dieses Ausführungsbeispiel des Kosmetikapplikators unterscheidet sich von dem bisher besprochenen Kosmetikapplikator nur dadurch, dass zusätzlich im Griffabschnitt 3 ein Kosmetikum bevorratet gehalten wird, das über eine entsprechende Öffnung an das Auftragselement abgegeben werden kann, sobald der Griffabschnitt 3 vom Benutzer zusammengedrückt wird.
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Abgesehen davon besteht aber vollständige Identität mit den beiden zuvor erläuterten Kosmetikapplikatoren, so dass alles, was gesagt wurde, auch für dieses dritte Ausführungsbeispiel gilt – soweit nachfolgend nicht ausdrücklich etwas anderes gesagt wird. Insbesondere gelten die von den anderen Ausführungsbeispielen gemachten Angaben zur Geometrie, zum Profil und zu den Proportionen des Griffkörpers 1 und des Auftragselements 4 ohne Einschränkungen.
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Der entscheidende Punkt bei diesem Ausführungsbeispiel ist der, dass der Innenraum des Griffkörpers 1 ganz oder teilweise dazu benutzt wird, um das aufzutragende Kosmetikum zu bevorraten. Zu diesem Zweck wird der Griffkörper 1 im Regelfall erst mit dem Kosmetikum befüllt und erst dann durch Einsetzen und Befestigen des Auftragselementes 4 verschlossen. Anders als der Griffkörper der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele ist der Griffkörper 1 bei diesem Ausführungsbeispiel derart dünnwandig und/oder aus einem derartigen Material gestaltet, dass sich sein Griffabschnitt 3 soweit zusammendrücken lässt, dass hierdurch im Bereich des Auftragselements 4 die benötigte Menge an Kosmetikum ausgegeben wird. Vorzugsweise ist der Griffabschnitt 3 dabei so nachgiebig ausgelegt, dass er sich von den drei Fingern der ihn im Zuge der Applikation führenden Hand in besagtem Umfang zusammendrücken lässt, ohne dass weitere Finger oder gar die andere Hand zu Hilfe genommen werden müssen.
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Gleichzeitig ist der Griffabschnitt 3 so gestaltet, dass er sich nach dem besagten Zusammendrücken von allein wieder weitestgehend in seine Ausgangsgestalt zurückstellt, so dass keine optischen Beeinträchtigungen an dem Griffabschnitt zurückbleiben.
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Das Auftragselement 4 ist bei diesem Ausführungsbeispiel mit einer Speiseleitung 10 versehen, die an ihrem einen Ende in den Innenraum des Griffabschnitts 3 mündet, in dem das Kosmetikum bevorratet ist und die an ihrem anderen Ende unmittelbar innerhalb der Applikationsfläche 11 des Auftragselement 4 ausmündet, mit deren Hilfe das Kosmetikum auf der zu behandelnden Körperfläche verteilt wird. Der Durchmesser der Speiseleitung ist an die Viskosität des Kosmetikums und in vielen Fällen auch an den Druck angepasst, der bei bestimmungsgemäßen Gebrauch durch das oben beschriebene Zusammendrücken des Griffabschnitts 3 aufgebracht werden kann. Er beträgt zumindest in dem Bereich, in dem die Speiseleitung 10 innerhalb der Applikationsfläche ausmündet, im Regelfall zwischen 0,3 mm und 1,5 mm. Bevorzugt ist nur eine einzige Speiseleitung vorgesehen, es können jedoch auch mehrere, vorzugsweise parallel angeordnete Speiseleitungen vorgesehen sein.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Mündung, mit der die Speiseleitung 10 in die Applikationsfläche 11 ausmündet, derart verschlossen ist, dass erst durch Zusammendrücken des Griffabschnitts 3 ein Querschnitt freigegeben wird, über den das Kosmetikum austreten kann.
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Am einfachsten lässt sich ein derartiger Verschluss in Gestalt eines geschlitzten Septums realisieren, d. h. in Gestalt einer dünnen Wand oder eines Häutchens, das (nur) die Mündung der Speiseleitung überspannt. Diese Wand bzw. dieses Häutchen wird mit mindestens einem Schlitz versehen, bzw. einem Kreuzschlitz, so wie in der 4 gezeigt. Solange von Innen her kein Druck anliegt, bleibt der besagte Schlitz geschlossen. Er wird erst in dem Moment aufgedrückt und erlaubt erst dann einen Austritt des Kosmetikums, in dem durch Zusammendrücken des Griffabschnitts 3 ein Innendruck erzeugt wird. Da das Auftragselement 4 vorzugsweise aus einem weichelastischen Kunststoff gefertigt wird, lässt sich das Septum gut als integraler Teil des Auftragselements 4 fertigen. Zu diesem Zweck wird beim Spritzen des Auftragselements 4 dafür gesorgt, dass sich im Mündungsbereich 14 ein dünnes Häutchen ausbildet, welches die Mündung überspannt. Nachdem der stiftartige Formkern zurückgezogen wurde, der für die Ausformung der Speiseleitung 10 dient, wird – möglichst noch vor der kompletten Ausformung des Auftragselements – mit Hilfe eines Schneidstößels der oder die Schlitze in das Septum eingebracht.
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In vielen Fällen wird es sinnvoll sein, wenn die Speiseleitung 10 zunächst einen Abschnitt mit einem relativ großen Durchmesser aufweist, der sich erst nach Beginn des letzten Längendrittels der Speiseleitung 10 verjüngt (nicht zeichnerisch dargestellt). Dies gilt insbesondere aber nicht nur dann, wenn die Mündung der Speiseleitung 10 mit einem Verschluss im o. g. Sinne versehen ist. Der besagte große Durchmesser sollte vorzugsweise zwischen 1 mm und 4 mm liegen.
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Die 5 zeigt die Verschlusskappe 12, die zu den erfindungsgemäßen Applikatoren gehört. Die Verschlusskappe bzw. Kappe 12 ist ähnlich dünnwandig ausgeführt wie der Griffteil 3, hat also vorzugsweise eine Wandstärke ±30% der Wandstärke des Griffteils. Sie ist im Regelfall einschalig aufgebaut. Die Kappe 12 wird vorzugsweise reibschlüssig auf den Griffabschnitt 3 aufgeschoben. Idealerweise stützt sie sich in völlig geschlossenem Zustand am Auftragselement 4 ab, bevorzugt nur lokal in einem Flankenbereich des Auftragselements – so wie von 5 gezeigt. Die Kappe ist auf ihrer Außenseite im Wesentlichen bzw. vollständig konvex gestaltet, so dass das Produkt im vollständig geschlossenen Zustand den haptischen Eindruck eines Handschmeichlers vermittelt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Griffkörper
- 2
- Halsabschnitt
- 3
- Griffabschnitt
- 4
- Auftragselement
- 5
- Mulde
- 6
- Rille
- 7
- Applikatorlängsachse
- 8
- Profilring
- 9
- Randlinie der Mulde
- 10
- Speiseleitung
- 11
- Applikationsfläche
- 12
- Kappe
- 13
- geschlitztes Septum
- 14
- Mündungsbereich
- DA
- Innendurchmesser Hüllkörper/Auftragselement
- DGA
- Außendurchmesser Griffabschnitt
- DH
- Außendurchmesser Halsabschnitt
- LA
- freie Länge des Auftragselements
- LG
- Länge LH + Länge LGA
- LGA
- Länge des Griffabschnitts in axialer Richtung
- LH
- Länge Halsabschnitt
- RK
- Krümmungsradius äußere Oberfläche Griffabschnitt
- WS
- Wandstärke
- BGS
- Elastische Auslenkung des unbelastet auf der Applikationsachse 7 liegenden distalen Endbereichs senkrecht zur Applikationsachse 7