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Die
Erfindung betrifft einen Transportbehälter aus wärmeisolierendem
Material für Warm- oder Kaltspeisen, mit einem Unterteil,
das eine obere Öffnung zum Einhängen eines Speisenbehälters
und einen Boden aufweist, und mit einem Deckel zum dichten Verschließen
der oberen Öffnung des Unterteils.
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Transportbehälter
dieser Art dienen zum Transport von kleineren bis mittelgroßen
Speisenmengen, bestehen aus leichtem, stabilem Kunststoff und sind
gastronorm- oder GN-gerecht zur Aufnahme von Speisenbehältern
nach EN 631 ausgebildet. Solche Speisentransportbehälter
bringt die Anmelderin unter der Marke THERMOPORT seit Jahren auf den
Markt, und zwar als Toplader mit abnehmbarem Deckel oder als Frontlader
mit abnehmbarer Fronttür (Firmenbroschüre „Die
Thermoporte der Zwei-Sterne-Klasse und Drei-Sterne-Klasse",
S. 21 und 22, Rieber GbmH & Co.
KG, D-72770 Reutlingen, Nr. 36 59 04 01/3 02 05). Der Transportbehälter
soll während des Transports warme Speisen warm und kalte Speisen
kalt halten. Nach HACCP sollte die Temperatur von warmen Speisen
nicht unter +65°Celsius fallen, die von kalten Speisen
nicht über +7°Celsius ansteigen. Bei den kleineren
Topladern ist es üblich, während des Transports
für eine passive Kühlung zu sorgen. Zu diesem
Zweck wird an der Innenseite des Deckels eine Kühlplatte
(ein sogenanntes Kühlpellet) angebracht, die vor dem Einsatz
gefrostet wird. Eine solche Kühlplatte ist in GN-Format
ausgebildet und auch als eine Wärmeplatte (ein sogenanntes
Wärmepellet) zum passiven Warmhalten erhältlich.
Da eine solche Wärmeplatte aber unterhalb des in den Transportbehälter
einzuhängenden GN-Speisenbehälters angeordnet
werden müsste, ist ihr Einsatz bei den kleineren Topladern
nicht möglich. Eine GN-Wärmeplatte hat nämlich
im Grundriss die gleiche Größe wie der GN-Speisenbehälter
und kann somit nicht durch die obere Öffnung des Unterteils
hindurch eingeführt werden. Hingegen ist bei Frontladern
der Einsatz von GN-Wärmeplatten unproblematisch, weil diese
bei geöffneter Fronttür einfach auf Tragschienen
unterhalb des GN-Speisenbehälters in den Transportbehälter
eingeschoben werden können. Bei größeren Topladern
ist es üblich, diese zusätzlich aktiv zu beheizen,
wofür eine herausnehmbare, selbstregelnde PTC-Heizung eingesetzt
wird, mit der der Transportbehälter aber nur nass beheizbar
ist. Dafür müssen zwei Liter Wasser eingefüllt
werden, damit ein Wasserstand von 20 mm erreicht wird. Außerdem
ist für diese Zusatzheizung ein Netzanschluss erforderlich.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, bei einem Transportbehälter der eingangs
genannten Art die Möglichkeiten des Warm- oder Kalthaltens
von Speisen zu verbessern.
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Diese
Aufgabe ist bei einem solchen Transportbehälter erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass der Boden als ein gesonderter, an dem Untereil
lösbar befestigbarer oder befestigter Träger für
Wärme- oder Kühlplatten ausgebildet ist und dass
weiter nach der Erfindung das Unterteil für das Einhängen
von GN-Speisenbehältern bemessen und der Boden für GN-Wärme-
oder -Kühlpellets bemessen ist.
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Aufgrund
des abnehmbaren Bodens kann der Innenraum des Transportbehälters
nach der Erfindung mit Hilfe von Wärme- oder Kühlplatten
zusätzlich warm- oder kaltgehalten werden. Es können dabei
passive Wärme- oder Kühlplatten oder gegebenenfalls
sogar aktive Wärme- oder Kühlplatten eingesetzt
werden, wenn ein Netzanschluss verfügbar ist. Nach HACCP
sollte die gesamte Transport- und Warm-/Kaltehaltezeit nicht länger
als 2, maximal aber 3 Stunden betragen, weil darüber mit
Nährstoffverlusten und Geschmacksbeeinträchtigungen
gerechnet werden muss. Die Thermoport-Transportbehälter der
Anmelderin und insbesondere der Transportbehälter nach
der Erfindung halten diese Vorschrift nicht nur ein, sondern übertreffen
diese noch deutlich. Der Transportbehälter nach der Erfindung
kann beispielsweise benutzt werden, eine stationäre Warm- oder Kaltspeisenausgabe
mit Warm- bzw. Kaltspeisen zu versorgen. Wenn keine stationäre
Warm- oder Kaltspeisenausgabe vorhanden ist, in die der Speisenbehälter
aus dem Transportbehälter nach dem Transport eingesetzt
werden kann, um die Speisen auf einer gewünschten Ausgabetemperatur
zu halten, werden die Speisen direkt aus dem Transportbehälter
ausgegeben. Für Warmspeisen haben sich dafür bislang
Transportbehälter mit Zuheizung empfohlen, z. B. mit der
o. g. PTC-Heizung. Eine Fortsetzung der Kühlung ist bei
den bekannten kleineren Topladern in diesem Fall nicht möglich,
weil im Ausgabezustand der die Kühlplatte enthaltende Deckel
abgenommen ist. Hingegen lassen sich bei dem Transportbehälter
nach der Erfindung diese Probleme einfach dadurch vermeiden, dass
beim Erreichen des Ausgabeortes bei Bedarf der Boden von dem Untereil gelöst
und mit einer frischen Wärme- oder Kühlplatte versehen
oder gegen einen anderen Boden mit frischer Wärme- oder
Kühlplatte ausgetauscht wird. Es lassen sich wahlweise
GN-Wärme- oder -Kühlpellets einsetzen, weil für
deren Einsatz lediglich der Boden von dem Unterteil abgenommen und
dann wieder an dem Unterteil angebracht zu werden braucht, so dass kein
Zugang über die obere Öffnung des Unterteils erforderlich
ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung bilden die Gegenstände der
Unteransprüche.
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In
einer Ausgestaltung des Transportbehälters nach der Erfindung
ist der Boden als eine Schublade mit zwei Längsstegen ausgebildet,
die in Längsführungen an einer unteren Öffnung
des Unterteils einschiebbar sind. Auf diese Weise ist der Boden
des Transportbehälters besonders einfach von dem Unterteil
entfernbar und an dem Unterteil wieder anbringbar.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des Transportbehälters nach
der Erfindung weist der Boden zwei Querstege auf, die zusammen mit
den Längsstegen einen geschlossenen Rahmen bilden, der
bei in das Unterteil eingeschobenem Boden die untere Öffnung
dicht verschließt. Der Boden hat so auf seiner der unteren Öffnung
zugewandten Seite eine Rahmenkonstruktion, die eine Auflage für
we nigstens ein Pellet bildet und auf einfache Weise erlaubt, die
untere Öffnung des Unterteils dicht zu verschließen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des Transportbehälters nach
der Erfindung erweitern sich die Längsstege und einer der
Querstege des Bodens in Richtung zu dem Unterteil schräg
nach außen. Die beiden Längsführungen
und eine Querausnehmung an der unteren Öffnung des Unterteils
sind komplementär zu den Stegen ausgebildet. Die komplementäre
Ausbildung der unteren Öffnung des Unterteils und des daran
anzubringenden Bodens erleichtern deren Herstellung als Formteile,
zum Beispiel als Kunststoffformteile, die ein dichtes Verschließen
der unteren Öffnung ermöglichen, ohne einer Nachbearbeitung
zu bedürfen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des Transportbehälters nach
der Erfindung ist der Deckel an seiner Innenseite als ein Träger
für eine Kühlplatte ausgebildet. Auf diese Weise
lässt sich bei dem Transportbehälter nach der
Erfindung die übliche passive Kühlmethode anwenden,
hier aber unterstützbar durch eine zusätzliche
Kühlung von dem Boden her.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des Transportbehälters nach
der Erfindung ist/sind das Unterteil, der Deckel und/oder der Boden
aus expandiertem Polypropylen oder EPP hergestellt. Dieses Material
ist ein hochwertiger, porenfreier Kunststoff, der sehr gute Isolationswerte
aufweist und spülmaschinentauglich ist.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher beschrieben. Es zeigt
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1 ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Transportbehälters
nach der Erfindung in auseinandergezogener Darstellung,
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2 Schritte
des Zusammenbauens des Transportbehälters nach 1,
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3 ein
Unterteil des Transportbehälters nach 1 in
einer Längsschnittansicht und
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4 einen
Boden des Transportbehälters nach 1, und zwar
in a) einer Draufsicht, b) einer Längsseitenansicht, c)
einer Unteransicht, d) einer Längsschnittansicht nach der
Linie IVd-IVd in 4c) und e) einer
Querseitenansicht.
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Als
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein
insgesamt mit 10 bezeichneter Transportbehälter
für Warm- oder Kaltspeisen in 1 in auseinandergezogener
Darstellung gezeigt. Der Transportbehälter 10 ist
gastronormgerecht und als ein Toplader ausgebildet, also zur Aufnahme
eines von oben her in den Transportbehälter einzusetzenden
Speisenbehälters 12 im GN-Format bestimmt. Der
Transportbehälter 10 umfasst ein Unterteil 14,
einen Deckel 16 und einen Boden 20. Der Boden 20 ist
als ein gesonderter, an dem Unterteil 14 lösbar
befestigbarer Träger für wenigstens eine Wärme-
oder Kühlplatte 18 ausgebildet, die ebenfalls gastronormgerecht
ausgebildet ist. Wenn der Speisenbehälter 12 im
GN-Format 1/1 ausgebildet ist, ist die Kühlplatte 18 ebenfalls
im GN-Format 1/1 ausgebildet oder aber besteht, wie im dargestellten
Fall aus zwei Teilplatten jeweils im GN-Format 1/2.
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Der
Transportbehälter
10, das heißt jedes seiner
Teile, mit Ausnahme von zwei an dem Unterteil
14 angebrachten
Tragegriffen
15,
15', besteht aus einem wärmeisolierenden
Material. Vorzugsweise ist/sind das Unterteil
14, der Deckel
16 und/oder
der Boden
20 aus expandiertem Polypropylen oder EPP hergestellt.
Der Speisenbehälter
12 ist wie üblich
ein GN-Behälter aus nichtrostendem Stahl oder aus einem
induktionsfähigen Mehrschichtmaterial wie beispielsweise
nach der
DE 20
2005 019 971 U1 . Bevorzugt haben das Unterteil
14,
der Deckel
16 und der Boden
20 einen doppelwandigen,
geschäumten Aufbau, vorzugsweise insgesamt aus Kunststoff.
Denkbar ist aber auch ein doppelwandiger Aufbau aus rostfreiem Stahlblech,
ausgeschäumt mit einem wärmeisolierenden Kunststoff
der vorgenannten Art oder mit einem anderen geeigneten Kunststoff.
Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass das Unter teil
14, der
Deckel
16 und der Boden
20 jeweils einstückig als
ein Formstück aus expandiertem Polypropylen oder EPP hergestellt
sind.
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Das
Unterteil 14 hat eine obere Öffnung 17, die
durch den Deckel 16 dicht verschließbar ist. Der Deckel 16 ist
auf dem Untereil 14 mit Hilfe der Tragegriffe 15, 15' festspannbar.
Die obere Öffnung 17 ist von einem Rand 19 umgeben,
auf welchem sich der in die obere Öffnung 17 eingehängte
Speisenbehälter 12 mit einem oberen Rand 12' abstützt.
Der obere Rand 19 ist deutlicher in den 2 und 3 erkennbar. 3 zeigt
das Unterteil 14 des Transportbehälters 10 nach 1 in
einer Längsschnittansicht. Das Unterteil 14 und
demgemäß der Rand 19 der oberen Öffnung 17 sind
für das Einhängen des im GN-Format ausgebildeten
Speisenbehälters 12 bemessen.
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Der
Boden 20 ist als ein gesonderter, an dem Unterteil 14 lösbar
befestigbarer Träger für die Wärme- oder
Kühlplatte 18 ausgebildet. Dafür ist
der Boden 20 gemäß der Darstellung in 4a mit einer Vertiefung 25 versehen,
die von einem Auflagerand 25' für die Wärme-
oder Kühlplatte 18 umgeben ist. Der Boden 20 ist
wie eine Schublade ausgebildet und mit zwei angeformenten Längsstegen 22, 22' versehen,
die in Längsführungen 13 bzw. 13' an
einer unteren Öffnung 17' des Unterteils 14 einschiebbar sind,
wie es in der oberen Darstellung in 2 zu erkennen
ist. Darüber hinaus weist der Boden 20 zwei Querstege 24, 24' auf,
die zusammen mit seinen Längsstegen 22, 22' um
den Auflagerand 25' herum einen geschlossenen Rahmen bilden,
der bei in das Unterteil 14 eingeschobenem Boden 20 die
untere Öffnung 17' dicht verschließt
(sobald der Boden 20 in der oberen Darstellung in 2 ganz
nach rechts in das Unterteil 14 eingeschoben ist). Die
Längsstege 22, 22' und der Quersteg 24 des
Bodens 20 erweitern sich in Richtung zu dem Unterteil 14 hin
schräg nach außen. Die beiden Längsführungen 13, 13' und
eine Querausnehmung 13'' an der unteren Öffnung 17' des
Unterteils 14 sind komplementär zu den vorgenannten
Stegen 22, 22' bzw. 24 ausgebildet, wie
es deutlich in den 4b, 4d und 4e bzw. in 3 zu erkennen
ist. Der Quersteg 24' hat gemäß 4d einen erhöhten Rand 24'',
der als ein Griff dient und bei in das Unterteil 14 eingeschobe nein
Boden eine entsprechende Vertiefung 17'' (3)
in einer Seitenwand des Unterteils 14 im Bereich der unteren Öffnung 17' verschließt.
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Der
Deckel 16 ist an seiner Innenseite als ein Träger
für eine nicht dargestellte Kühlplatte ähnlich der
Wärme- oder Kühlplatte 18 ausgebildet.
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2 zeigt
die Schritte des Zusammenbauens des Transportbehälters 10 nach 1.
Unter dem Deckel 16 wird nach Bedarf eine Kühlplatte (nicht
dargestellt) befestigt. Der Speisenbehälter 12 wird
in die obere Öffnung 17 des Unterteils 14 eingesetzt.
Der Deckel 16 wird auf das Unterteil 14 aufgesetzt
und mit Hilfe der Tragegriffe 15, 15' auf dem
Unterteil 14 festgespannt. Zuvor (oder in umgekehrter Reihenfolge)
ist der Boden 20 mit der Wärme- oder Kühlplatte 18 in
das Unterteil 14 eingeschoben worden. 2 zeigt
den Boden 20 in der oberen Darstellung halb eingeschoben
und in der unteren Darstellung in der Mitte vollständig
eingeschoben.
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Die
Wärme- oder Kühlplatte 18 ist eine passive
Zusatzheizung bzw. -kühlung. Sie könnte bei Bedarf
stattdessen als eine gegen sie austauschbare aktive Zusatzheizung
bzw. -kühlung ausgebildet sein, wobei letztere die gleichen
Außenabmessungen wie die Wärme- oder Kühlplatte 18 haben
würde.
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- 10
- Transportbehälter
- 12
- Speisenbehälter
- 12'
- oberer
Rand
- 13
- Längsführung
- 13'
- Längsführung
- 13''
- Querausnehmung
- 14
- Unterteil
- 15
- Tragegriff
- 15'
- Tragegriff
- 16
- Deckel
- 17
- obere Öffnung
- 17'
- untere Öffnung
- 17''
- Vertiefung
- 18
- Wärme-
oder Kühlplatte
- 19
- Rand
- 20
- Boden
- 22
- Längssteg
- 22'
- Längssteg
- 24
- Quersteg
- 24'
- Quersteg
- 24''
- Rand
- 25
- Vertiefung
- 25'
- Auflagerand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202005019971
U1 [0018]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - EN 631 [0002]
- - „Die Thermoporte der Zwei-Sterne-Klasse und Drei-Sterne-Klasse”,
S. 21 und 22, Rieber GbmH & Co.
KG, D-72770 Reutlingen, Nr. 36 59 04 01/3 02 05 [0002]