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Haus-
und Wohnungsschlösser allgemeiner Bauweise sind so ausgelegt,
dass man die damit ausgerüsteten Türen auch ohne
Schlüsselbenutzung nur durch Zuziehen zur Anwesenheitsverriegelung schließen
kann.
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So
bequem dieses System auch ist, hat es einen anhaftenden Nachteil.
Hat man versehentlich die Tür von außen bei innen
zurück gelassenen mechanischen oder auch Funkschlüssel
bei Funkschlössern (wie Home Tec CFA 1000) einrasten lassen
und niemand ist mehr in der Wohnung, wird es ungemütlich.
Ein Öffnen auch nur dieser Anwesenheitsverriegelung ist
ja von außen nur mit den jetzt nicht mehr erreichbaren
Schließmitteln möglich. Dazu und zu unangenehmen
Erfahrungen vieler davon bereits betroffener Personen bei der dann
erforderlichen Inanspruchnahme von Schlüsselnotdiensten
hat es in der Presse schon oft Veröffentlichungen gegeben,
so auch im Heft 2/04 der ”Stiftung Warentest” im Artikel "Teuere
Türöffner", Seite 76/77. Auch wenn
man einen seriösen Notdienst beansprucht, bleibt es eine
unangenehme und teure Angelegenheit.
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Damit
von diesem Missgeschick betroffene Personen sich in solchen Situationen
evtl. selbst helfen können, gab es den Gebrauchsmustervorschlag Nr.
20 2004 006 050.7 vom 14.04.2004. Dabei wurde eine Abänderung
des fest am äußeren Türbeschlagschild
angebrachten Knaufes vorgeschlagen. Dieser sollte für solche
Fälle unter wiederholter Überwindung einer integrierten
Schraubsperre abmontiertbar sein, um danach an den Türklinkenvierkant
zu dessen Verdrehen heranzukommen. Es ermöglichte eine zerstörungsfreie
Demontage bei dem notwendig gewordenen handwerklichen Eingriff.
Dieser erforderte aber von so geschädigten Personen einiges
mechanisches Verständnis und handwerkliches Geschick. Für
VdS-anerkannte Schutzbeschläge, wie ES 2 (SK 3 nach RAL-RG
607 und DIN 18257), ist dieses System übrigends
nicht ohne Verlust eines Versicherungsschutzes möglich.
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Ein
weiterer Gebrauchsmustervorschlag Nr. 20 2004 006 051.5 vom 14.04.2004
für Haustüren beschreibt die Anwendung eines an
sich bekannten elektrischen Türöffners, der aber
hier unkonfentionell betrieben werden soll. Dieser lohnt sich aber
nur bei einem Neubau oder einer Renovierung eines Hauses mit vertretbarem
Aufwand zu installieren, denn er muss neben dem Türrahmen
in das Mauerwerk eingebracht und verdrahtet werden. Auch eine turnusmäßige Überprüfung
eines solchen Systems erscheint sinnvoll, da es bei jedem normalen
Klingelbetrieb mit angesteuert wird und deshalb dem zusätzlich
bedingten Verschleiß unterliegt.
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Seit
einiger Zeit werden auch elektrische Schließsysteme mittels
Zahlencode und Fingerscan wie das ”SET 5001 und 5002” der
Firma Burg-Wächter oder das ”Home Tec-Programm” der
Firma ABUS im Fachhandel angeboten, wo dieser systembedingter Nachteil
nicht besteht.
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Viele
Menschen haben aber ihre Probleme mit dem dauerhaften Einprägen
und deshalb auch mit der erforderlichen Geheimhaltung von PIN-Codes,
wie das ja auch im Umgang mit Chipkarten für Bankautomaten
in der Presse schon seit Jahren hinreichend verdeutlicht wurde.
Im Schutzanspruch 1 der angegebenen Erfindung liegt deshalb das
Problem zu Grunde, das millionenfach bewährte und allgemein
auch weiterhin genutzte mechanische Schließsystem mit einfachen
Mitteln so aufzurüsten, dass der bisher vorhandene Nachteil
bei einer versehentlich zugeschlagenen Tür (der Hauptgrund
für Inanspruchnahme für Schlüsselnotdiensten)
beseitigt ist. Dies um so mehr, gibt es doch jetzt auch sehr hochwertige
mechanische Hochsicherheits-Wendeschlüsselsysteme und auch
solche für Zentralschlossanlagen.
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Erfindungsgemäß wird
dieses Problem nach Schutzanspruch 1 dadurch gelöst, indem
durch ein innen mit an der oberen Türdrückerbeschlagschraube
angeschraubtes und durch eine doppelseitige Kunststoffklebefolie
zusätzlich gegen Verdrehen gesichertes kleines Gehäuse 1)
mit entsprechender integrierter Mechanik eine zeitlich gestreckte
Türschlossfallenbetätigung ohne weitere Hilfsmittel
auf einfachste Weise von außen aber bei gleichzeitiger akustischer
Alarmsignalabgabe gestattet.
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Der
bisherige Sicherheitsstandard der Anwesenheitsverriegelung der Tür
ist dabei auch weiterhin gewährleistet, denn eine missbräuchliche
Benutzung ist durch die automatische Alarmabgabe nicht unbemerkt
möglich und wird somit verhindert. Auch die Normalfunktion
des Schlosses bleibt voll erhalten.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der 1)
bis 3) erläutert. Es zeigen:
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1 die
Platzierung des Notöffners
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2 schematisch
dargestellter Notöffner
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3 Detailskizze
des Hebels 4) mit angebrachtem Bedienstab 2) und
Klemmschraube 7)
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In
der 1 ist dargestellt, wo das Gehäuse 1)
befestigt wird. Dabei ist für den Anbau eines solchen Schlossvorsatzes
nur eine kleine Bohrung durch das Türblatt im Bereich der
Türdrückergarnitur erforderlich. Es ist somit
auch für Mietwohnungen geeignet. Sollte der Vermieter bei
einem Auszug des Mieters auf eine Demontage des Notöffners
bestehen, genügt ein unkomplizierter Türbeschlagwechsel.
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2 zeigt
schematisch das Gehäuse 1) mit der innen untergebrachten
Mechanik, die ihre Antriebsenergie über den Bedienstab 2),
der durch eine Bohrung vom äußeren Beschlagschild
durch das darunter befindliche Türblatt, das innere Beschlagschild und
durch die Gehäuserückwand führt, erhält,
wenn dieser mit der Hand am außen angeschraubten Bedienknopf 3)
längere Zeit vor und zurück bewegt wird. Diese
Bewegungen werden auf den Hebel 4) übertragen,
an dem dieser mit Spielfreiheit durch eine Langlochaussparung 4a)
o. ä. zur Gewährung seitlicher Bewegungsfreiheit
angelenkt ist. Dies ist erforderlich, weil der Anschlusspunkt am
Hebel 4) sich auf einen Kreisbahnausschnitt bewegt. An
der gegenüberliegenden Seite des dort zum Teil längs
geschlitzten Hebels ist in einer runden Aussparung ein Hülsenfreilauf 6)
als Hebeldrehpunkt so eingespasst, dass er über eine Spannschraube 7)
mit diesem an seinem Außendurchmesser je nach Spannschraubenstellung
verdrehungsfest oder gleitend verbunden ist. Durch die Innenhülse
des Freilaufes 6) ist über eine Distanzhülse 9)
von 10 mm-Außendurchmesser mit einem Innengewinde M 6 eine
Gewindespindel 8) in Freilaufrichtung als Einheit gleitend
eingespasst und untereinander durch die Kontermuttern 10)
verdrehungssteif gesichert. Unterlegscheiben 11) unter
den Kontermuttern fixieren diese Einheit in axialer Richtung. Die
Gewindespindel 8) ist damit das Drehzentrum des Hebels 4)
und ragt durch je eine Bohrung auf der Ober- und Unterseite aus dem
Gehäuse 1). Das nach unten herausragende längere
Gewindespindelstück steht mit einem mit einem Langloch
versehenen rechteckigen Formstück 12) mit vertikaler
Gewindebohrung in Schraubverbindung, welches die hier verlängert
ausgeführte Befestigungsschraube 14) der Türklinke 13)
umfasst.
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Auf
dem kürzeren Gewindestabende oberhalb dieses Gehäuses 1)
ist eine aus einer Kunststoffhaftscheibe 15), einer Druckscheibe 16),
einer Einstellmutter 17) und einem Knebel 18)
mit zentraler Gewindebohrung als Kontermutter und Rückstellgriff bestehende
Bremsvorrichtung angebracht.
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Dieser
mechanisch wirkende Notöffner wird ergänzt durch
ein elektronisches Alarmsystem, welches in bekannter Weise über
einen am Hebel 4) verstellbar befestigten Magneten 19)
bei Hebelbewegungen ausgelöst wird. Es kann aber auch ein
mechanisches Läutwerk (z. B. Fahrradklingel) über
den Hebel 4) direkt betätigt werden, womit das
System durch den Wegfall von Batterien auch umweltfreundlich wäre.
Dieser kleine angeschraubte Schlossvorsatz ist bei normaler Türöffnung
ohne Funktion. Bei einer eingetretenen Ausnahmesituation durch das versehentliche
Zuschlagen einer solchen Tür erfolgt die Türfallenbetätigung
jedoch über diese Einrichtung. Dazu wird der am äußeren
Beschlagschild herausragende Bedienstab 2) über
die abschließende Hülsen- bzw. Rändelmutter 3)
aus dem Gewinde des Passtückes 2a) mit der Hand
zurück gedreht, womit sich dessen Nutzlänge vergrößert
und zur Notöffnung vor und zurück bewegt. Diese
Bewegungen werden auf den Hebel 4) übertragen
und in dessen integrierten in Bereitschaftsstellung im Außendurchmesser
festgeklemmt gehaltenen Hülsenfreilauf 6) am anderen
Ende in eine Drehbewegung auch dessen Innenhülse somit
der darin befestigten Gewindespindel 8) in Einschraubrichtung
zum Metallprofilstück 12) mit Innengewinde gewandelt,
wodurch dieses nach oben in Richtung des Gehäuses 1)
geschraubt wird. Da dieses mit der verlängert ausgeführten
Befestigungsschraube 14) der Türklinke 13) im
Eingriff steht, wird diese Klinke gedreht, womit die Falle aus dem
Schließblech zurückgezogen wird und die Tür
lässt sich aufdrücken. Durch diese Auslöse- und Übertragungsmechanik
streckt sich der Notöffnungsvorgang automatisch über
mehrere Minuten, wobei mit jeder Verschiebebewegung (einige 100 sind
erforderlich) des Bedienstabes 2) der Hebel 4) ausgelenkt
wird, an dem der Magnet 19) angebracht ist, der dabei über
einen Reedkontakt die kleine oben auf dem Gehäuse 1) angebrachte
elektronische Alarmsirene 20) im Takt der Hebelbewegungen
zuschaltet (dazu eignen sich handelsübliche Fertigprodukte,
wie Fensteralarm o. ä.). Über die Hebelbewegungen
kann aber auch wie bereits erwähnt, ein mechanisches Läutwerk
(z. B. Fahrradklingel), direkt betrieben werden.
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Nach
erfolgter Türöffnung wird die Verklemmung des
Freilaufes 6) an seinem Außendurchmesser über
die Klemmschraube 7) mit Knebel gelöst und der
Gewindestab 8) an dessen Kontermutter 18) [ebenfalls
mit Knebel] in die Waagerecht somit Grundstellung der Türklinke
zurückgedreht. Danach wird die Klemmschraube 7)
und der Bedienstab 2) wieder festgezogen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Artikel ”Teuere
Türöffner”, Seite 76/77 [0002]
- - DIN 18257 [0003]