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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen von Türen mit dem Fuß gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 16.
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Herkömmliche Türklinken bzw. Türöffner und -schließer weisen den Nachteil auf, das die manuelle Betätigung mit der Hand eine potentielle Gefahr zur Übertragung von Krankheitserregern durch an den Türklinken anhaftenden Keimen. Die indirekte Schmier- bzw. Kontaktinfektion durch Berührung von mit Krankheitserregern kontaminierten Türklinken ist insbesondere in öffentlichen Einrichtungen und Gebäuden eine Gefahr, beispielsweise Toiletten in Flughäfen, da sich dort mehrere hunderte Personen aus verschiedensten Ländern täglich indirekt über Türklinken die Hand geben. Vor allem in Krankenhäusern, wo das Potential für gefährliche Krankheitserreger besonders konzentriert und das Immunsystem der Patienten gegen Krankenhausinfektionen oftmals geschwächt ist, stellen Türklinken eine besondere Infektionsgefahr dar.
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Mit der
DE 101 19 978 A1 ist bereits eine Hygiene-Tür bekannt, die nicht nur von Hand sondern durch den Fuß betätigt wird. Die Tür weist einen äußeren Öffnungsmechanismus und einem inneren Verriegelungsmechanismus auf, wobei der äußere Öffnungsmechanismus an der Türaußenfläche im Fußbereich auf der den Türscharnieren gegenüberliegenden Seite und der innere Verriegelungsmechanismus an der Türinnenfläche ebenfalls im Fußbereich, dem äußeren Öffnungsmechanismus etwa gegenüberliegend, angeordnet ist. Der innere Verriegelungsmechanismus an der Türinnenfläche besteht aus einem inneren Fußhebel, dessen Schwenkachse um ca. 180 Grad schwenkbar ist und mit einem Absperrriegel im Sinn einer Schließ- oder Öffnungsbewegung verbunden ist. Zusätzlich zum inneren Fußhebel kann die Tür durch eine Klinke, die auf der Türinnenfläche im Schlosskasten schwenkbar vorgesehen und mittels der der Absperrriegel auslösbar ist, entriegelt werden.
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Diese bekannte Hygiene-Tür ist insbesondere für den Einsatz in öffentlichen Toiletten konzipiert und hat den Nachteil, dass sie nur von innen entriegelbar ist. Für einen Einsatz als Krankenzimmertür wäre sie unzulässig, da diese nach den geltenden Bestimmungen nicht verriegelbar sein dürfen. Zudem kann der innere Verriegelungsmechanismus neben dem inneren Fußhebel durch eine innere Klinke, die auf üblicher Handklinkenposition an der Türinnenfläche angeordnet ist, entriegelt werden. Damit ist das Öffnen und Schließen der Tür mit der Hand nicht zwangsweise unterbunden, sodass das oben beschriebene Infektionspotential, zwar verringert, jedoch weiterhin besteht.
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Bei der bekannten Hygiene-Tür kommen zumindest ein Schlosskasten mit zwei Druckerstiften bzw. Schwenkachsen, einem Gleit- und einem Absperriegel zum Einsatz. Dieses Konzept ist somit kostenintensiv und auch das Umrüsten von vorhandenen und herkömmlichen Türen ist aufwendig.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstige und leicht nachrüstbare Vorrichtung zum Öffnen und Schließen von Türen nur mit dem Fuß bereitzustellen.
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Bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art, zum Öffnen und Schließen von Türen mit dem Fuß, insbesondere von Türen in Krankenhäusern, wobei ein Türflügel mit Türscharnieren an einem Türrahmen angeordnet ist, wobei die Vorrichtung, die im unteren Bereich des Türflügels an einer den Türscharnieren gegenüberliegenden Türflügelecke angeordnet ist, eine Stiftachse, die im Bereich der Türflügelecke im Türflügel in einer Bohrung drehbar gelagert ist, ein Außenpedal an einer Türflügelaußenseite und ein Innenpedal an einer Türflügelinnenseite aufweist, wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Außenpedal, das Innenpedal und ein Riegelarm auf der Stiftachse drehfest angeordnet sind, der Riegelarm an seinem der Stiftachse abgewandten Ende einen Fallriegel aufweist und eine Fallrinne zur Aufnahme des Fallriegels an dem Türrahmen angeordnet ist.
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Eine so konzipierte Vorrichtung zum Öffnen und Schließen von Türen mit dem Fuß hat den Vorteil, dass jede vorhandene und/oder herkömmliche Tür mit Handklinke zu einer Tür mit Fußpedal umgebaut werden kann. Dazu bedarf es lediglich eines Durchgangsloches im Türflügel, in dem eine Stiftachse schwenkbar gelagert ist, eines Außen- und eines Innenpedals, eines Riegelarms sowie eines Fallriegels mit einer zum Fallriegel korrespondierenden Fallrinne. Insbesondere Krankenzimmertüren könnten so durch einen kostengünstigen Umbausatz nachgerüstet werden, wobei die herkömmlichen Türklinken samt Schlosskasten demontiert werden können.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angeben.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind das Eigengewicht des Fallriegels und der Außen- und Innenpedale sowie die Länge des Riegelarms so miteinander abgestimmt, dass der Fallriegel selbstständig in die Fallrinne fällt. Mit einer solchen Abstimmung kann die Fallverriegelung nur durch die Gravitationskraft automatisch schließen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist an dem Riegelarm eine Spiralzugfeder angeordnet. Die Federkraft der Spiralzugfeder, die einerseits am Riegelarm und andererseits beispielsweise an der Türflügelinnenseite angeordnet ist, wirkt mit einer Gegenkraft gegen einen Fußdruck auf das Außen- oder Innenpedal und bewirkt somit eine gewisse haptische Wahrnehmung am Fuß des Anwenders. Andererseits verstärkt die Gegenkraft die Fall- und Schließkraft des Fallriegels.
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Eine bevorzugte Weiterbildung ist es, dass an der Türflügelinnenseite im Schwenkbereich des Riegelarms ein Riegelführungselement angeordnet ist, das eine Riegelstufe zur Aufnahme des Riegelarms bei geöffneter Riegelposition aufweist, um bei geöffneter Tür den Fallriegel an dem mit diesem fest verbundenen Riegelarm in geöffneter Riegelposition zu halten.
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Zur weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das Riegelführungselement eine Auslösefläche auf, die den Riegelarm beim Schließen der Tür aus der Riegelstufe auslöst. Wenn sich der Türflügel beim Schließen der Tür bis auf wenige Zentimeter an den Türrahmen annähert, schlägt zuerst die von der Türflügelaußenseite abstehende Auslösefläche beispielsweise gegen die Fallrinne oder den Türrahmen an. Beim weiteren Zuschieben des Türflügels wird die Auslösefläche in zur Schließbewegung entgegengesetzter Richtung gedrückt, wobei das mit der Auslösefläche fest verbundene Riegelführungselement so verschwenkt wird, dass der Riegelarm aus der Riegelstufe freigegeben wird damit der Fallriegel in die Fallrinne fallen kann. Die Auslösefläche löst somit die automatische Fallverriegelung aus.
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Vorzugsweise ist das Riegelführungselement an einer Montageplatte angeordnet, wobei die Montageplatte im Bereich der Türflügelecke an der Türflügelinnenseite angeordnet ist. Insbesondere bei einem Nachbausatz für herkömmliche Türen ist es vorteilhaft, die Bauteile und die Bohrung durch den Türflügel mit Hilfe einer Montageplatte exakt zu positionieren. Beispielsweise kann die Montageplatte als rechtwinklige Schablone an der unteren, den Türscharnieren gegenüberliegenden Türflügelecke angesetzt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Riegelführungselement eine Blattfeder mit einer Blattfederinnenseite auf. Dabei ist die Blattfeder an ihrem unteren Ende so mit der Türflügelinnenseite verbunden, dass die Blattfeder eine Vorspannung aufweist, mit der die Blattfederinnenseite gegen den Riegelarm wirkt. In Schließposition des Fallriegels liegt der Riegelarm horizontal zwischen der Türflügelinnenseite und der Blattfederinnenseite. Beim Öffnen des Fallriegels durch Fußdruck auf das Außen- oder Innenpedal schleift der Riegelarm in seiner Schwenkbewegung nach oben solange seitlich an der auf den Riegelarm mit einer Druckkraft wirkenden Blattfeder, bis der Riegelarm in der Riegelstufe einrastet und in der Öffnungsposition des Fallriegels verharrt. Der Einsatz einer Blattfeder als Riegelführungselement hat den Vorteil, dass mit nur einem Bauteil eine Federwirkungs-, Führungs- und Halterungsfunktion erfüllt wird.
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Vorteilhaft ist die Blattfeder zu ihrem oberen Ende hin in Richtung der Türflügelinnenseite zu einer Schutzfläche abgebogen. Dies vermindert die Verletzungsgefahr an dem oberen Blattfederende.
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In einer bevorzugten Weiterbildung setzt sich die Blattfeder aus einem Blattfederstumpf und einem darauf aufsetzbaren Aufsatzteil zusammen, welches die Riegelstufe, die Auslösefläche und die Schutzfläche aufweist. Durch einen Blattfederaufsatz können unterschiedliche Ausführungsformen der Vorrichtung montiert werden, ohne die Blattfeder bzw. den Blattfederstumpf ändern zu müssen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Riegelführungselement ein Hebel, dessen oberes Ende ein Hebelscharnier aufweist. Bei dieser Ausführungsform kann ein Hebelhalter im Schwenkbereich des Riegelarms an der Türflügelinnenseite oder an der Montageplatte angeordnet sein. Bevorzugt weist der Hebelhalter die Form eines U-Profils auf, mit einer Hebelhalterdeckwand, einer Hebelhaltervorderwand und einer Hebelhalterrückwand, wobei der Hebelhalter mit seiner Hebelhalterrückwand an der Türflügelinnenseite oder an der Montageplatte angeordnet ist. Das Hebelscharnier ist dabei so an dem Hebelhalter angeordnet, dass der Hebel schwenkbar in Richtung der Türflügelinnenseite ist. Eine Ausgestaltung des Riegelführungselements als Hebel in der oben beschriebenen Form hat den Vorteil, dass die Führungs- und Halterungsfunktion durch weitere Befestigungs- und Positionsmöglichkeiten des Hebels am U-Profil optimiert werden kann.
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Zur weiteren vorteilhaften Gestaltung ist der Hebel an seinem unteren Ende zum Halten des Riegelarms in geschlossener Riegelposition in Richtung von der Türflügelinnenseite weg abgerundet. Mit dieser Abrundung des Hebels kann der Riegelarm besser in geschlossener Riegelposition gehalten werden, wobei die Haltekraft auf den Riegelarm durch die Abrundungsform abgestimmt werden kann.
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In einer vorteilhafteren Ausführungsform wirkt zwischen dem Hebelhalter und dem Hebel eine Hebelfeder, sodass der Hebel in Richtung der Türflügelinnenseite gegen den Riegelarm drückt. Im Gegensatz zur weiter oben beschriebenen Ausführungsform des Riegelführungselements als Blattfeder kann die Federwirkung auf den Hebel durch variablere Ansatzmöglichkeiten optimiert werden. So kann die Hebelfeder eine zwischen der Hebelhaltervorderwand und dem Hebel angeordnete Spiraldruckfeder und/oder eine zwischen der Hebelhalterrückwand und dem Hebel angeordnete Spiralzugfeder sein. Diese Spiralfedern haben den Vorteil, dass sie leicht auswechselbar sind, wie bei einer gewünschten Federkraftanpassung oder bei Verschleiß. Beim Einsatz einer zwischen der Hebelhalterdeckwand und dem Hebel angeordneten Schenkeltorsionsfeder als Hebelfeder ist, wie beim oben beschriebenen Einsatz einer Spiralzugfeder, keine Hebelhaltervorderwand notwendig. Der Hebelhalter wäre in dieser Bauform ein L-Profil.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind der Fallriegel und die Fallrinne in ihrer Form aufeinander abgestimmt, insbesondere keilförmig abgeschrägt. Eine leichte Abschrägung des Fallriegels, korrespondierend zur Fall- bzw. Riegellagerrinne, optimiert die mechanische Bewegung des Fallriegels in und aus der Riegellagerrinne und ermöglicht einen Formschluss ohne Spiel.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die an dem Türrahmen angeordnete Fallrinne an der von dem Türrahmen abgewandten Außenseite abgeschrägt. Diese Geometrie der Fallrinne ist auf das Öffnen und Schließen des Fallriegels ohne das zuvor beschriebene Riegelführungselement, also ohne Blattfeder oder Hebel, ausgelegt. Bei dieser Ausführungsform kann der am Riegelarm angeordnete Fallriegel als Gleitrolle ausgebildet sein. Beim Zuschieben des Türflügels trifft der Fallriegel bzw. die Gleitrolle auf den unteren Ansatz einer abgeschrägten Gleitfläche und schleift oder rollt über die schräg nach oben führende Gleitfläche und fällt am oberen Ende dieser Fläche selbstständig in die Fallrinne. Da bei dieser Bauweise Teile wie die Montageplatte und das Riegelführungselement nicht notwendig wären, ist sie eine besonders kostengünstige Ausführungsform.
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Desweiteren kann die Fallrinne und/oder der Fallriegel vorteilhafterweise zumindest abschnittsweise gummiert sein. Vorzugsweise sollten die Innenflächen der Fallrinne gummiert sein, insbesondere die Fläche, auf die der Fallriegel beim Zuschieben des Türflügels zuerst fällt. Dadurch ist das Schließen der Tür geräuschärmer, was besonders bei Krankenzimmertüren wichtig ist.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung sind ein oberer Begrenzungsbolzen und/oder ein unterer Begrenzungsbolzen an der Türflügelinnenseite oder der Montageplatte angeordnet. Diese Bolzen begrenzen den Schwenkbereich des Riegelarms einerseits nach oben, damit der Betätigungsweg nach unten, den der Fuß beim Drücken auf das Außen- oder Innenpedal zurücklegt, nicht unnötig lang ist, und andererseits nach unten, damit der Fallriegel bei geöffneter Tür jedenfalls in einer horizontalen Position verbleibt, insbesondere bei der Ausführungsform ohne Riegelführungselement.
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Des Weiteren kann an der Montageplatte eine Schutzkappe angeordnet sein. Diese ist besonders vorteilhaft bei den Ausführungsformen mit Riegelführungselement. Die Schutzkappe oder der Schutzdeckel verhindert den Kontakt von beispielsweise Kleidungsstücken mit der Blattfeder oder mit dem Hebel samt Hebelhalter, Spiralfedern oder Schenkeltorsionsfeder.
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Zur Erzielung eines rutschfesten Kontakts zwischen dem Betätigungsfuß und dem Außen- und/oder Innenpedal, können die oberen Pedalflächen angeraut oder gummiert sein. Die Gefahr des Abrutschens mit dem Fuß wächst, umso kürzer die Pedale ausgelegt sind und umso größer deren Schwenkbereich bzw. der Drehwinkel der Stiftachse ist.
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Zur weiteren Gestaltung kann eine Druckfeder am Türrahmen angeordnet sein, beispielsweise eine Spiralfeder im unteren Bereich des Türrahmens. Diese Feder, deren Druckkraft vorzugsweise einstellbar ist, unterstützt durch ihre Druckwirkung auf den Türflügel die Öffnungsbewegung der Tür unmittelbar nachdem der Fallriegel entriegelt ist.
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Um sicherzustellen, dass die Tür auch ohne Einsatz der Hände von der Außenseite her zugezogen werden kann, ist ein Armbügel in Armhöhe an der Türflügelaußenseite angeordnet. Die hat zusätzlich den Vorteil, dass die Tür auch mit vollen Händen, was bei dem Pflegepersonal in Krankenhäusern oftmals der Fall ist, geschlossen werden kann.
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Zur weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist an der Türflügelaußenseite eine Besetztanzeige angeordnet, die an der Türflügelinnenseite durch Druckkontakt mit dem Fuß schaltbar ist. Dadurch könnte die vorliegende Vorrichtung zum Öffnen und Schließen von Türen mit dem Fuß insbesondere auch bei Toiletten oder Umkleidekabinen Anwendung finden, obwohl ein mechanisches Verriegeln nicht möglich sein soll. Die Besetztanzeige könnte beispielsweise durch LED-Leuchten an der Außenseite der Tür angezeigt werden.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Figuren, in denen beispielhaft bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:
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1a eine skizzenhafte Draufsicht auf die Vorrichtung zum Öffnen und Schließen von Türen mit dem Fuß mit Türflügel und Türrahmen
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1b eine skizzenhafte Seiten- und Teilansicht auf die Vorrichtung mit Riegelarm, Spiralzugfeder, Begrenzungsbolzen und Montageplatte
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2a eine skizzenhafte Seiten- und Teilansicht auf die Vorrichtung mit dem Riegelführungselement als Blattfeder
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2b eine skizzenhafte Seiten- und Teilansicht auf die Vorrichtung mit dem Riegelführungselement als Hebel
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3 eine skizzenhafte Seiten- und Teilansicht auf die Vorrichtung mit der Fallrinnen-Ausführung ohne Riegelführungselement
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1a zeigt eine Vorrichtung 1 zum Öffnen und Schließen von Türen mit dem Fuß, deren Bauteile an einem Türrahmen 4 und an einem Türflügel 2 montiert sind, wobei der Türflügel 2 mittels Türscharnieren 3 schwenkbar mit dem Türrahmen 4 verbunden ist. Zum Öffnen des Türflügels 2 wird ein Außenpedal 6a oder ein Innenpedal 6b durch einen Fußdruck von oben auf das Pedal 6a, 6b betätigt. Falls eine Person den Innenraum durch die geschlossene Tür betreten möchte, drückt diese mit ihrem Fuß auf das an einer Türflügelaußenseite 2a angebrachte Außenpedal 6a, möchte diese Person den Innenraum durch die geschlossene Tür wieder verlassen, drückt diese mit ihrem Fuß auf das an einer Türflügelinnenseite 2b angebrachte Innenpedal 6a. Die Pedale 6a, 6b sind drehfest mit einer Stiftachse 5 verbunden, wobei die Stiftachse 5 im Türflügel 2 in einer Bohrung drehbar gelagert ist. Ebenfalls mit der Stiftachse 5 drehfest verbunden ist ein Riegelarm 7, der an seinem der Stiftachse 5 abgewandten Ende einen Fallriegel 8 aufweist. Bei geschlossener Riegelposition, also bevor eines der Pedale 6a, 6b durch Fußdruck betätigt wird, befinden sich die Pedale 6a, 6b und der Riegelarm 7 mit dem Fallriegel 8 in horizontaler Lage, wobei der Fallriegel 8 in einer Fallrinne 9 liegt. Durch den Fußdruck auf eines der Pedal 6a, 6b dreht sich die im Türflügel 2 gelagerte Stiftachse 5, sodass der Riegelarm 7 mit dem Fallriegel 8 aus seiner horizontalen Lage gehoben wird. Dabei hebt sich der Fallriegel 8 soweit aus der Fallrinne 9, dass sich dieser beim Aufschwenken des Türflügels 2 über den Rand der Fallrinne 9 hinweg bewegen kann. Optional kann durch eine auf den Türflügel 2 wirkende Druckkraft einer am Türrahmen 4 angeordneten Druckfeder 24 diese Aufschwenkbewegung des Türflügels 2 beschleunigt werden.
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Die oberen Pedalflächen, mit denen der Fuß beim Öffnen des Fallriegels 8 in Kontakt kommt, sind vorzugsweise gummiert oder angeraut, um ein Abrutschen des Fußes zu verhindern.
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Verlässt die Person den Innenraum durch die Tür und möchte diese von außen durch eine Zuschwenkbewegung des Türflügels 2 schließen, kann sie den Türflügel 2 mit Hilfe eines in Armhöhe an der Türflügelaußenseite 2a angeordneten Armbügels 25 zuziehen.
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Damit zum Schließen der Tür der Fallriegel 8 selbstständig in die Fallrinne 9 fällt, sind das Eigengewicht des Fallriegels 8 und der Pedale 6a, 6b sowie die Länge des Riegelarms 7 optimal miteinander abgestimmt. Insbesondere ist das durch den Fallriegel 8 wirkende Drehmoment auf die Stiftachse 5 größer als das durch die Pedale 6a, 6b wirkende Drehmoment.
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Optional sind der Fallriegel 8 und die Fallrinne 9 in ihrer Form aufeinander abgestimmt, insbesondere keilförmig abgeschrägt. Die Fallrinne 9 und/oder der Fallriegel 8 können zumindest abschnittsweise gummiert sein.
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Im unteren Bereich des Türflügels 2 ist an der Türflügelinnenseite 2b eine Montageplatte 14 angeordnet, an der weitere Bauteile für andere Ausführungsformen montiert werden können. Zudem dient die Montageplatte 14 als Montagehilfe zur korrekten relativen Positionierung von Bauteilen, wie beispielsweise der Stiftachse 5 am Türflügel 2 und der Fallrinne 9 am Türrahmen 4.
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In 1b ist zwischen dem Riegelarm 7 und der Montageplatte 14 eine Spiralzugfeder 10 angeordnet, die beim Öffnen des Fallriegels 8 gegen den Fußdruck auf das Außen- oder Innenpedal 6a, 6b eine Gegenkraft wirken lässt und somit eine gewisse haptische Wahrnehmung am Fuße der Person bewirkt. Beim Schließen des Fallriegels 8 wird die Druckkraft des Fallriegels 8 von oben auf die Fallrinne 9 verstärkt.
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An der Montageplatte 14 sind ein oberer Begrenzungsbolzen 22 und ein unterer Begrenzungsbolzen 23 angeordnet. Der obere Begrenzungsbolzen 22 begrenzt den Schwenkbereich des Riegelarms 7 nach oben, damit der Betätigungsweg nach unten, den der Fuß beim Drücken auf das Außen- oder Innenpedal 6a, 6b zurücklegt, nicht unnötig lang ist, gerade so, dass sich der Fallriegel 8 beim Aufschwenken des Türflügels 2 über den Rand der Fallrinne 9 hinweg bewegen kann. Der untere Begrenzungsbolzen 23 begrenzt den Schwenkbereich des Riegelarms 7 nach unten, damit der Fallriegel 8 bei geöffneter Tür in einer horizontalen Position verbleibt.
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Hier nicht dargestellt, kann an der Montageplatte 14 eine Schutzkappe angeordnet sein. Diese ist besonders vorteilhaft bei den Ausführungsformen mit Riegelführungselement 11, 11', wie sie in den 2a und 2b dargestellt sind.
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2a zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, in der ein Riegelführungselement 11 mit einer Riegelstufe 12 als eine Blattfeder 15 ausgeführt ist. Die Blattfeder 15 ist insbesondere an der Montageplatte 14 angeordnet. Der hier nicht dargestellte Riegelarm 7 verläuft zwischen der Montageplatte 14 und einer Blattfederinnenseite 15b, wobei der obere Begrenzungsbolzen 22 die Schwenkbewegung des Riegelarms 7 nach oben stoppt. Die Schwenkbewegung des Riegelarms 7 nach unten kann durch die Befestigung zwischen dem unteren Ende der Blattfeder 15 und dem Türflügel 2 oder der Montageplatte 14 begrenzt werden.
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Die Blattfeder 15 ist am unteren Ende so mit der Montageplatte 14 verbunden, dass die Blattfeder 15 eine Vorspannung aufweist, mit der die Blattfederinnenseite 15b gegen den Riegelarm 7 in Richtung der Montageplatte 14 drückt. In Schließposition des Fallriegels 8 liegt der Riegelarm 7 horizontal zwischen der Montageplatte 14 und einer Blattfederinnenseite 15b. Beim Öffnen des Fallriegels 8 durch Fußdruck auf das Außen- oder Innenpedal 6a, 6b schleift der Riegelarm 7 in seiner Schwenkbewegung nach oben solange seitlich an der Blattfeder 15, bis der Riegelarm 7 in der Riegelstufe 12 einrastet und in einer Öffnungsposition des Fallriegels 8 verharrt.
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Die Blattfeder 15 weist eine Auslösefläche 13 auf, die den Riegelarm 7 beim Schließen der Tür aus der Riegelstufe 12 auslöst. Beim Schließen des Türflügels 2 schlägt zuerst die Auslösefläche 13 an den Türrahmen 4 oder gegen die Außenseite der Fallrinne 9. Beim weiteren Zuschieben des Türflügels 2 wird die Auslösefläche 13 in zur Zuschiebebewegung entgegengesetzter Richtung gedrückt, wobei die mit der Auslösefläche 13 fest verbundene Blattfeder 15 so verdrängt wird, dass der Riegelarm 7 aus der Riegelstufe 12 freigegeben wird. Bei Freigabe des Riegelarms 7 aus der Riegelstufe 12 fällt der Fallriegel 8 in die Fallrinne 9.
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Zur Verminderung der Verletzungsgefahr am oberen Blattfederende ist die Blattfeder 15 zu ihrem oberen Ende hin in Richtung der Montageplatte 14 zu einer Schutzfläche 16 abgebogen.
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Optional setzt sich die Blattfeder 15 aus zwei einzelnen Teilen zusammen, beispielsweise aus einem Blattfederstumpf 17, welcher an dem Türflügel 2 oder der Montageplatte 14 angeordnet ist, und einem darauf aufsetzbaren Aufsatzteil, welches die Riegelstufe 12, die Auslösefläche 13 und die Schutzfläche aufweist.
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2b zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, in der das Riegelführungselement 11' mit einer Riegelstufe 12' als ein Hebel 18 ausgeführt ist. Der Hebel 18 ist an einem Hebelhalter 20 angeordnet, welcher vorwiegend eine Hebelhalterdeckwand 20a, eine Hebelhaltervorderwand 20b und eine Hebelhalterrückwand 20c aufweist. Der Hebel 18 ist an seinem oberen Ende mit einem Hebelscharnier 19 an der Hebelhalterdeckwand 20a des Hebelhalters 20 so angeordnet, dass der Hebel 18 in Richtung der Hebelhaltervorderwand 20b und der Hebelhalterrückwand 20c schwenkbar ist. Der Hebelhalter 20 ist mit seiner Hebelhalterrückwand 20c an der Türflügelinnenseite 2b oder an der Montageplatte 14 angeordnet. Der Riegelarm 7 verläuft zwischen dem Hebel 18 und der Hebelhalterrückwand 20c, wobei die Hebelhalterdeckwand 20a die Schwenkbewegung des Riegelarms 7 nach oben begrenzen kann. Die Schwenkbewegung des Riegelarms 7 nach unten kann durch einen nicht dargestellten unteren Begrenzungsbolzen gestoppt werden.
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Unter der Riegelstufe 12' ist der Hebel an seinem unteren Ende in Richtung von der Hebelhalterrückwand 20c weg abgerundet. Mit dieser Abrundung des Hebels 18 kann der Riegelarm 7 besser in geschlossener Riegelposition gehalten werden.
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Zwischen dem Hebelhalter 20 und dem Hebel 18 wirkt eine Hebelfeder 21, welche hier als eine an der Hebelhaltervorderwand 20b angeordnete Spiraldruckfeder 21a ausgeführt ist. Diese drückt den Hebel 18 in Richtung der Hebelhalterrückwand 20c gegen den Riegelarm 7. In Schließposition des Fallriegels 8 liegt der Riegelarm 7 horizontal zwischen dem Hebel 18 und der Hebelhalterrückwand 20c. Beim Öffnen des Fallriegels 8 durch Fußdruck auf das Außen- oder Innenpedal 6a, 6b drückt der Riegelarm 7 in seiner Schwenkbewegung nach oben zunächst auf die Abrundung am unteren Ende des Hebels 18, bis der Hebel 18 in Richtung der Hebelhaltervorderwand 20b gegen die Kraft der Hebelfeder 21 verschwenkt wird. Erreicht der Riegelarm 7 in seiner weiteren Schwenkbewegung nach oben die Riegelstufe 12', rastet der Riegelarm 7 in die Riegelstufe 12' ein und verharrt in der Öffnungsposition des Fallriegels 8.
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Der Hebel 18 kann eine hier nicht dargestellte Auslösefläche aufweisen, die den Riegelarm 7 beim Schließen der Tür aus der Riegelstufe 12' auslöst. Beim Schließen des Türflügels 2 schlägt zuerst die Auslösefläche an den Türrahmen 4 oder gegen die Außenseite der Fallrinne 9. Beim weiteren Zuschieben des Türflügels 2 wird die Auslösefläche in zur Zuschiebebewegung entgegengesetzter Richtung gedrückt, wobei der mit der Auslösefläche fest verbundene Hebel 18 so verschwenkt wird, dass der Riegelarm 7 aus der Riegelstufe 12' freigegeben wird und der Fallriegel 8 in die Fallrinne 9 fällt. Dabei ist es in einer Ausführungsform möglich, die Positionierung der Auslösefläche relativ zum Hebel 18 zu variieren, um eine optimale Anpassung zwischen dem Türrahmen 4 und der Stärke des Türflügels 2 zu ermöglichen. Alternativ kann die Auslösefläche auch an dem Türrahmen 4 oder an der Fallrinne 9 angeordnet sein.
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3 zeigt eine einfache und kostengünstige Ausführungsform der Erfindung, die ohne die Riegelführungselemente 11, 11' funktioniert. Hier ist nur die Geometrie der Fallrinne 9' dargestellt, die die Führung des Fallriegels 8 übernimmt. Dabei ist die an dem Türrahmen 4 angeordnete Fallrinne 9' an der von dem Türrahmen 4 abgewandten Außenseite 9a' abgeschrägt. Vorteilhaft kann bei dieser Ausführungsform der am Riegelarm 7 angeordnete Fallriegel 8 als Gleitrolle ausgebildet sein. Beim Zuschieben des Türflügels 2 trifft der Fallriegel 8 bzw. die Gleitrolle auf den unteren Ansatz der abgeschrägten Gleitfläche und schleift oder rollt über die schräg nach oben führende Gleitfläche und fällt am oberen Ende dieser Außenseite 9a' selbstständig in die Fallrinne.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Türflügel
- 2a
- Türflügelaußenseite
- 2b
- Türflügelinnenseite
- 3
- Türscharnier
- 4
- Türrahmen
- 5
- Stiftachse
- 6a
- Außenpedal
- 6b
- Innenpedal
- 7
- Riegelarm
- 8
- Fallriegel
- 9, 9'
- Fallrinne
- 9a'
- Außenseite
- 10
- Spiralzugfeder
- 11, 11'
- Riegelführungselement
- 12, 12'
- Riegelstufe
- 13
- Auslösefläche
- 14
- Montageplatte
- 15
- Blattfeder
- 15b
- Blattfederinnenseite
- 16
- Schutzfläche
- 17
- Blattfederstumpf
- 18
- Hebel
- 19
- Hebelscharnier
- 20
- Hebelhalter
- 20a
- Hebelhalterdeckwand
- 20b
- Hebelhaltervorderwand
- 20c
- Hebelhalterrückwand
- 21
- Hebelfeder
- 21a
- Spiraldruckfeder
- 22
- oberer Begrenzungsbolzen
- 23
- unterer Begrenzungsbolzen
- 24
- Druckfeder
- 25
- Armbügel