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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Schloss mit halbautomatischem Riegel, insbesondere zum Einbau in Fluchttüren.
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Sicherheitsschlösser für Fluchttüren oder Brandschutztüren müssen als wichtige Funktion eine schlüsselfreie Betätigung von der Innenseite her zulassen, um Personen das Verlassen eines Raumes oder Gebäudes in jedem Fall zu ermöglichen. Hierzu werden seit geraumer Zeit Schlösser mit automatischem Riegel eingesetzt, die nach dem Stand der Technik an sich bekannt sind.
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So beschreibt
DE 36 31 118 C2 ein Sicherheitsschloss mit einem Riegel, einer mittels Schlüssel betätigbaren Zuhaltung, die den Riegel sowohl in seiner ein- als auch ausgefahrenen Stellung sperrt, und einer Hilfsfalle, die durch beim Zufallen der Tür rahmenseitiges Auftreffen ihres stulpseitig herausragenden Fallenkopfs entgegen Federwirkung einzudrücken ist und dadurch die Riegel-Zuhaltung aufhebt. Dieses Schloss bietet also den Vorteil grundsätzlicher Panik-Betätigungsmöglichkeit.
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Dieses Sicherheitsschloss sowie andere Türschlösser mit Hilfsfalle nach dem Stand der Technik weisen jedoch den Nachteil auf, dass die Hilfsfalle in der Offenstellung der Tür mit ihrem Fallenkopf aus dem Stulp des Schlosses herausragt und daher leicht entweder versehentlich oder absichtlich eingedrückt werden kann, um den Riegel auszufahren. Beim versehentlichen Auslösen der Hilfsfalle kann die Tür beim Schließen gegen den Türrahmen bzw. das dort vorhandene Schließblech schlagen, was zu entsprechenden Beschädigungen bis hin zur Funktionsunfähigkeit des Schlosses führen kann. Beim absichtlichen Auslösen wird häufig die eigentliche Schließstellung der Tür überwunden, um diese am Türrahmen anzulegen und so eine unbefugte beidseitige Begehbarkeit herzustellen. Dies ist insbesondere dann von Nachteil wenn es sich nicht nur um Fluchttüren, sondern um Brandschutztüren handelt, die durch das vorzeitige Herausfahren des Riegels im Brandfall nicht mehr wie vorgesehen zuverlässig und ordnungsgemäß schließen.
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Ausgehend von den vorstehend genannten Nachteilen des Standes der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Schloss bereitzustellen, bei dem der Schließzustand des Riegel gewollt oder ungewollt nicht ohne Berechtigung manipulierbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Schloss mit halbautomatischem Riegel gelöst, bei dem der Riegel ohne die Berechtigung durch einen passenden Schlüssel nicht vorschließbar ist.
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Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Schloss (1) umfassend
- – einen Schlosskasten (3), der ein Gehäuse (301), einen Boden (303) und eine Decke (305) aufweist,
- – einen mit dem Schlosskasten (3) verbundenen Stulp (5),
- – eine Falle (7),
- – eine Nuss (9) mit einem Nussarm (901) zum Rückzug der Falle (7),
- – einen in dem Gehäuse (301) gelagerten Riegel (11), der einen Riegelkopf (1101), einen Riegelschaft (1103) mit einer Rastnase (1105) und eine Riegelzunge (1107) aufweist,
- – einen Panikhebel (17), der in dem Gehäuse (301) schwenkbar so gelagert ist, dass er bei Betätigung der Nuss (9) den Riegel (11) in den Schlosskasten (3) zurückzieht,
- – einen in dem Gehäuse (301) federnd gelagerten Rasthebel (311) und
- – eine in dem Gehäuse (301) gelagerte Riegelfeder (313),
wobei in der Öffnungsposition des Schlosses (1) der Riegel (11) durch den Rasthebel (311) gegen die Kraft der Riegelfeder (313) in dem Schlosskasten (3) gehalten wird und nur durch die Betätigung eines Schließzylinders (19) der Rasthebel (311) lösbar ist, so dass der Riegel (11) durch die Kraft der Riegelfeder (313) in die Schließposition des Schlosses (1) ausfahrbar ist.
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Im Gegensatz zu den nach dem Stand der Technik bekannten Systemen weist das erfindungsgemäße Schloss (1) den Vorteil auf, dass bereits durch einen relativ geringen Schließweg des Schließzylinders (19) der Rasthebel (311) gelöst werden kann und der Riegel (11) so durch eine Federkraft aus dem Schlosskasten (3) bewegt wird. Anschließend erfolgt mittels einer Zuhaltung (23) eine Fixierung des Riegels (11), die nicht ohne weiteres aufgehoben werden kann. Beim Zurückschließen des Riegels (11) mittels geeignetem Schlüssel rastet der Riegelschaft (1103) in die Rastnase (311a) des Rastehebels (311) und kann nicht mehr ohne Schlüssel aus dem Schloss (1) bewegt werden. Hiermit kann wirkungsvoll verhindert werden, dass die Panikfunktion bzw. Fluchtfunktion einer Tür unberechtigt überwunden wird, um einen ”normalen” Durchgang herzustellen.
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Mit ”Öffnungsposition” wird im Sinne der der vorliegenden Erfindung der Zustand bezeichnet, in dem sich die Tür prinzipiell öffnen lässt, d. h. die Tür nicht durch den vorgeschlossenen Riegel (11) verschlossen ist.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist in der Schließposition des Schlosses (1) der Riegel (11) durch die Riegelfeder (313) aus dem Schlosskasten (3) vorgeschlossen und der vorgeschlossene Riegel (11) neben der Betätigung des Panikhebels (17) mittels der Nuss (9) nur durch die Betätigung des Schließzylinders (19) in den Schlosskasten (3), d. h. in die Öffnungsposition des Schlosses (1) zurückschließbar.
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Diese Weiterbildung weist den Vorteil auf, dass neben der Panikfunktion des Schlosses (1) der vorgeschlossene Riegel (11) nur durch die Berechtigung mit einem passenden Schlüssel zurückgeschlossen werden kann. Im Fall von zweiflüglige Türen kann der Riegel (11) bei geöffneter Tür und vorgeschlossenen Zustand durch Drücken auf einen Riegelauslöser (1109) in das Schloss zurückgedrückt.
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Zusammen mit der vorstehend beschriebenen Grundfunktion des erfindungsgemäßen Schlosses (1) wird so ein unberechtigtes Öffnen und Schließen einer Tür mit Panikfunktion verhindert, wie dies häufig beobachtet wird, wenn unberechtigte Personen die Panikfunktion einer Tür nutzen, um diese zu öffnen und den Riegel manuell geöffneter Position auszufahren, so dass die Tür ”angelehnt” werden kann, ohne richtig zu schließen.
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Mit ”Schließposition” wird im Sinne der vorliegenden Erfindung der Zustand bezeichnet, in dem sich die Tür prinzipiell nur durch die Panikfunktion oder durch die Betätigung des Schließzylinders (19) öffnen lässt, d. h. die Tür durch den vorgeschlossenen Riegel (11) verschlossen ist.
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Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, wenn der Drehwinkel zur Betätigung des Schließzylinders (19) beim Ausfahren des Riegels (11) maximal 180° beträgt. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber Schlössern nach dem Stand der Technik, bei denen der Schlüssel am Schließzylinder bis zu zweimal um 360° betätigt werden muss, um den Riegel vorzuschließen bzw. bei selbstverriegelnden Schlössern, bei denen eine Sperrfalle betätigt wird.
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Es ist ebenso bevorzugt, wenn der Drehwinkel zur Betätigung des Schließzylinders (19) beim Zurückziehen des Riegels (11) maximal 360° beträgt. Auch hier ergibt sich ein Vorteil gegenüber Schlössern nach dem. Stand der Technik, bei denen der Schlüssel am Schließzylinder bis zu zweimal um 360° betätigt werden muss, um den Riegel zurückzuziehen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Riegel (11) in der Schließposition des Schlosses (1) 20 mm vorgeschlossen. Dies ist insofern ein Vorteil gegenüber Schlössern nach dem Stand der Technik, bei denen der Riegel zweitourig vorgeschlossen werden muss, als dass nach der vorliegenden Erfindung schon ein relativ geringer Schließweg des Schließzylinders (19) ausreicht, um den Riegel (11) 20 mm vorzuschließen.
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Das erfindungsgemäße Schloss (1) hat sich ferner darin als vorteilhaft erwiesen, dass der Riegel (11) unabhängig von der Spaltluft zwischen Schloss (1) und einem entsprechenden Schließblech oder Gegenkasten (27) ausfahrbar ist, wie dies bei herkömmlichen Schlössern mit Hilfsfalle der Fall ist.
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Der Schlosskasten (3) des erfindungsgemäßen Schlosses (1) ist vorzugsweise ein Norm-Schlosskasten nach DIN 18 250 bzw. DIN 18 251 Teil 1, so dass das erfindungsgemäße Schloss (1) mit minimalem Aufwand in Türen mit Norm-Aufnahme eingebaut werden kann.
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In einer speziellen Ausführungsform beträgt der Drehwinkel der Nuss (9) maximal 45°, bevorzugt maximal 30°. Hierdurch wird eine sehr schnelle Auslösung des Schlosses (1) gewährleistet. Wird das Schloss (1) in eine zweiflüglige Tür eingesetzt, ermöglicht dieses Merkmal insbesondere eine sehr gleichmäßige Betätigung von Gangflügel und Standflügel.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung des erfindungsgemäßen Schlosses (1) als Panikschloss in einflügligen Türen.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung des erfindungsgemäßen Schlosses (1) als Panikschloss in zweiflügligen Türen.
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Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von die Erfindung nicht einschränkenden Ausführungsbeispielen anhand der Figuren. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schlosses 1 nach einer Ausführungsform der Erfindung,
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2 eine schematische Darstellung einer Falle 7 mit ihren Komponenten und den sie umgebenden Elementen nach einer Ausführungsform der Erfindung
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3 eine schematische Darstellung eines Schiebers 13 für die Oben-Verriegelung nach einer Ausführungsform der Erfindung,
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4 eine schematische Darstellung eines Riegels 11 mit seinen Komponenten und den ihn umgebenden Elementen nach einer Ausführungsform der Erfindung,
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5 eine schematische Darstellung eines Schlosses 9 mit einer Nuss 9 mit ihren Komponenten und den sie umgebenden Elementen nach einer Ausführungsform der Erfindung,
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6 eine schematische Darstellung eines Schalthebels 21 für Kopplung der Nusshälften 9a, 9b nach einer Ausführungsform der Erfindung
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7 eine schematische Darstellung einer Nuss 9 mit ihren Nusshälften 9a, 9b und ihren Komponenten nach einer Ausführungsform der Erfindung mit APB- und APD-Funktion,
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8 eine schematische Darstellung einer Nuss 9 mit ihren Nusshälften 9a, 9b und ihren Komponenten nach einer Ausführungsform der Erfindung mit APE-Funktion,
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9 eine schematische Darstellung eines Schlosses 1 mit Gegenkasten 27 für zweiflüglige Türen nach einer Ausführungsform der Erfindung und
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10 eine schematische Darstellung eines Schlosses 1 nach einer Ausführungsform der Erfindung mit APE-Funktion.
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1 stellt ein erfindungsgemäßes Schloss 1 im Überblick schematisch dar. Das Schloss 1 ist im Wesentlichen aus einem Schlosskasten 3 mit einem daran angebrachten Stulp 5 aufgebaut. Insbesondere wird der Stulp 5 mit zwei Befestigungselementen des Gehäuses 301 verschraubt.
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Der Schlosskasten 3 besteht aus einem Gehäuse 301, einem Boden 303 auf der Rückseite des Schlosses 1 und einer Decke 305 auf der Vorderseite des Schlosses 1. Der Boden 303 und/oder das Gehäuse 301 weisen in den Figuren nicht näher dargestellte Aufnahme- und Befestigungselemente auf, mit denen der Boden 303 formschlüssig mit dem Gehäuse 301 verbunden ist. Durch Verschrauben mit im Wesentlichen den gleichen Aufnahme- und Befestigungselementen ist die Decke 305 an dem Gehäuse 301 angebracht. Die Außenseite des Gehäuse 301 sowie der Boden 303 und die Decke 305 umgeben zusammen mit dem Stulp 5 alle Elemente des Schlosses 1 und bilden so einen Schutz gegen äußere, insbesondere mechanische, Einflüsse.
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Das Gehäuse 301 des Schlosses 1 hat verschiedene Funktionen. Neben den reinen Halte- und Stützfunktionen für im Wesentlichen alle Elemente des Schlosses 1 übernimmt das Gehäuse auch Anschlags- und Führungsfunktionen für einige der beweglichen Elemente, beispielsweise für die Falle 7, die Nuss 9 und den Riegel 11.
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Wie in 2 schematisch dargestellt wird, besteht die Falle 7 im Wesentlichen aus einem Fallenkopf 701, einem Fallenschaft 703 mit einem Führungsstift 707 für die Oben-Verriegelung, einem Raststift 709 und einem Ansatzstift 705. Eine Fallenfeder 307 ist im Gehäuse 301 gelagert und beaufschlagt die Falle 7 mit einer vorbestimmten Federspannung. Der Fallenkopf 701 ist für einen geräuscharmen Betrieb auf einem Teil seiner Laufflächen mit Kunststoff umspritzt, was durch das Bezugszeichen K in 2 gezeigt wird. Der Fallenkopf 701 hat am hinteren Teil verschiedene Aufnahmekerben und wird mittels eines Raststifts 709 am Fallenschaft 703 befestigt. Durch Verwendung unterschiedlicher Aufnahmekerben des Fallenkopfes 701 lassen sich unterschiedliche Dornmaße einstellen. Die Dornmaße sind durch Beschriftung auf dem Fallenkopf 701 der jeweiligen Kerbe bei der Schlossmontage zuzuordnen und einzustellen.
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Abhängig davon, ob das Schloss 1 als rechtes oder linkes Schloss (d. h. DIN rechts, DIN links) verwendet werden soll, kann der Fallenkopf 701 um 180° gedreht zum Fallenschaft 703 montiert werden. Der Raststift 709 wird dann entweder von der Vorder- oder von der Rückseite in den Fallenschaft 703 gedrückt und dadurch der Fallenkopf 701 fixiert.
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Das in den Figuren dargestellte Schloss 1 hat eine sog. Anti-Panik-Funktion B (”APB-Funktion”). Es kann aber in anderen erfindungsgemäßen Ausführungsformen auch die Anti-Panik-Funktionen D (”APD-Funktion”) oder E (”APE-Funktion”) haben. Die Unterschiede der APB-, APD- und APE-Funktionen werden wie folgt erläutert.
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Unter APB-Funktion wird im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Tür mit Umschaltfunktion verstanden. Von innen kann die Tür durch Panikbetätigung des Drückers oder mit dem Schlüssel ver- und entriegelt werden. Falle und Riegel werden gleichzeitig über den Türdrücker zurückgezogen. Danach befindet sich der Außendrücker im Leerlauf. Die Panikfunktion ist hierbei nur bei abgezogenem Schlüssel zulässig. Auf der Außenseite der Tür befindet sich ebenfalls ein Türdrücker. Die Tür kann von außen mit dem Schlüssel ver- und entriegelt werden. Bei vorgeschlossenem Riegel wird der Außendrücker auf Leerlauf geschaltet. Bei zurückgeschlossenem Riegel bleibt der Außendrücker im Leerlauf. Erst nach einer Schlüsselschaltung ist die Tür auf Dauer begehbar. Somit kann die Tür über den Türdrücker geöffnet werden.
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Unter APD-Funktion wird im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Tür mit Durchgangsfunktion verstanden. Die Tür kann von innen durch Panikbetätigung des Drückers oder mit dem Schlüssel ver- und entriegelt werden. Falle und Riegel werden gleichzeitig über den Türdrücker zurückgezogen. Die Panikfunktion ist nur bei abgezogenem Schlüssel zulässig. Auf der Außenseite der Tür befindet sich ein Türdrücker. Die Tür kann von außen mit dem Schlüssel ver- und entriegelt werden. Bei zurückgezogenem Riegel ist die Tür auf Dauer begehbar.
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Unter APE-Funktion wird im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Tür mit Trafo-Wechselfunktion verstanden. Die Tür kann von innen durch Panikbetätigung des Drückers oder mit dem Schlüssel ver- und entriegelt werden. Falle und Riegel werden gleichzeitig über den Türdrücker zurückgezogen. Die Panikfunktion ist nur bei abgezogenem Schlüssel zulässig. Auf der Außenseite der Tür befindet sich ein feststehender Knauf. Die Außenseite kann mit dem Schlüssel ver- und entriegelt werden. Im entriegelten Zustand kann die Falle mit dem Schlüssel über den Wechsel zurückgezogen werden.
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In der gezeigten Ausführungsform mit der APB-Funktion stellt die Bodenseite des Schlosses 1 die Außenseite und die Deckenseite des Schlosses 1 die Innenseite bzw. die Panikseite dar.
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Der Ansatzstift 705 ist in der vorliegenden Ausführungsform der Erfindung (APB-Funktion) nur auf der Vorderseite des Fallenschafts 703 montiert. (Im Gegensatz dazu sind für die APD- oder APE-Funktion zwei Ansatzstifte 705a, 705b jeweils auf der Vorder- und Rückseite des Fallenschafts 703 vorgesehen.) Am hinteren Teil des Fallenschafts 703 befindet sich eine Abrundung, auf welcher die Fallenfeder 307 tangential über den gesamten Verfahrweg der Falle 7 gleiten kann. Gleichzeitig wird die Fallenfeder 307 durch ein überstehendes Element am hinteren Fallenschaft 703 geführt.
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Die erfindungsgemäß im Schloss 1 vorgesehene Oben-Verriegelung umfasst insbesondere einen Schieber 13, welcher im Gehäuse 301 vertikal geführt und mittels einer Schieberfeder 309 nach oben gedrückt wird. Im oberen Teil des Schiebers 13 kann über eine Öffnung im Gehäuse 301 eine Riegelstange 15 befestigt, insbesondere geschraubt, werden, die zur Oben-Verriegelung, d. h. zur Verriegelung im oberen Türbereich, insbesondere bei hohen Türen dient. Am unteren Teil des Schiebers 13 befindet sich eine Abrundung, auf welcher die Schieberfeder 309 tangential über den gesamten Verfahrweg des Schiebers 13 gleiten kann. Die Anordnung des Schiebers 13 wird ebenfalls in 2 schematisch dargestellt.
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Der Schieber 13 weist, wie in 3 dargestellt wird, eine im Wesentlichen trapezförmige Ausnehmung 1301 mit einer Steuerkurve auf, in welche der Führungsstift 707 des Fallenschafts 703 eingreift und die Bewegung der Riegelstange 15 für die Oben-Verriegelung abhängig von der Bewegung der Falle 7 steuert.
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Wie in 4 schematisch dargestellt wird, umfasst der Riegel 11 einflüglige Türen einen Riegelkopf 1101, eine Riegelzunge 1107 und einen Riegelschaft 1103. Der Riegel 11 wird am hinteren, abgerundeten Ende des Riegelschafts 1103 von einer im Gehäuse 301 gelagerten Riegelfeder 313 mit einer Federspannung beaufschlagt. In dem Teil des Gehäuses 301, in dem das hintere Ende des Riegelschafts 1103 in zurückgeschlossener Position liegt, ist ein Rasthebel 311 mit dazugehöriger Rasthebelfeder 315 vorgesehen. In diesen Rasthebel 311 kann der Riegel 11 mittels einer Rastnase 311a am Ende des Riegelschafts 1103 einrasten.
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Der Riegelschaft 1103 weist im vorderen Teil eine Aufnahme für den Riegelkopf 1101 auf, wobei der Riegelkopf 1101 je nach Dornmaß bzw. Schließrichtung (DIN Links, DIN Rechts) variabel mit dem Riegelschaft 1103 verbunden werden kann. Im Inneren des Riegelschafts 1103 ist die Riegelzunge 1107 eingelegt, welche sich je nach Dornmaß bzw. Schließrichtung in verschiedene Rastungen von vorne oder hinten einlegen lässt.
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Für zweiflüglige Türen ist ferner ein Riegelauslöser 1109 vorgesehen. In der Riegelzunge 1107 und in einer Bohrung im Riegelkopf 1101 wird dieser Riegelauslöser 1109 geführt. Riegelzunge 1107 und Riegelauslöser 1109 sind nach Einlegen im Riegelschaft 1103 formschlüssig miteinander verbunden und in Riegelschließrichtung verschiebbar.
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Der Panikhebel 17 ist drehbar auf einem im Gehäuse 301 vorgesehenen Stift 317 gelagert. Im oberen Teil ist ein Ansatzstift 1701, je nach Ausführung als rechtes oder linkes Schloss auf der Vorder-, bzw. Rückseite, befestigt. Dieser Ansatzstift 1701 bildet in der dargestellten Ausführungsform die Anlagefläche für den unteren Steuerarm 905a der deckenseitigen Nusshälfte 9a. Im unteren Teil des Panikhebels 17 befindet sich eine innenliegende Kontur, in die der Stift der Riegelzunge 1107 eingreift. Die Außenkontur des Panikhebels 17 ist so gestaltet, dass zwei am Riegelschaft 1103 angebrachte, hier nicht dargestellte Mitnehmer die Bewegung des Panikhebels 17 bei Zurückziehen des Riegels 11 über die Außenkontur des Panikhebels 17 steuern.
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Für ein erfindungsgemäßes Schloss 1 mit APB-, APD- oder APE-Funktion umfasst die Nuss 9 jeweils verschiedene Komponenten, die je nach gewünschter Funktion kombiniert werden. Eine schematische Übersicht eines erfindungsgemäßen Schlosses 1 mit den Komponenten der Nuss 9 wird in 5 gegeben. Eine zweigeteilte Nuss 9 wird schematisch im Detail in 7 dargestellt. Bei APB- und der APD-Funktion umfasst die Nuss 9 jeweils eine deckenseitigen Nusshälfte 9a, eine bodenseitige Nusshälfte 9b und eine zwischen den Nusshälften 9a, 9b liegenden Scheibe 9c. Für die APE-Funktion umfasst die Nuss 9 eine deckenseitigen Nusshälfte 9a, eine bodenseitige Nusshälfte 9b und ein (in 8 dargestelltes) Nussdrehteil 9d.
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Die deckenseitige Nusshälfte 9a weist für die APB- und die APD-Funktion einen Nussarm 901 für die Betätigung des Falle 7, einen unteren Steuerarm 905 mit einer innenliegenden Öffnung mit Steuerkurve für die Betätigung der Zuhaltung 23 und eine Aufnahme 911 für einen 9 mm Vierkant auf.
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Für die APB-Funktion weist die deckenseitige Nusshälfte 9a ferner eine Aussparung 913a auf, in welche die Nusskopplung 903 eingreifen kann. Die bodenseitige Nusshälfte 9b weist ebenfalls eine Aussparung 913b auf, in welche die Nusskopplung 903 eingreifen kann. Greift die Nusskopplung 903 in beide Aussparungen 913a, 913b ein, sind die Nusshälften 9a, 9b gekoppelt.
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Die Nusskopplung 903, die nur bei der APB-Funktion vorgesehen ist, läuft auf einer zur Nuss 9 konzentrischen Laufbahn zwischen dem Gehäuse 301 und der deckenseitigen Nusshälfte 9a. Die Kopplung der Nusshälften 9a, 9b wird mittels des Schalthebels 21 bewirkt. Die Nusskopplung 903 wird mittels Federkraft vom Drehpunkt der Nuss 9 aus radial nach außen gedrückt. Die hier nicht dargestellte zugehörige Feder für die Nusskopplung 903 stützt sich dabei an einer. Laufbahn am Gehäuse 301 ab.
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Die bodenseitige Nusshälfte 9b ist für die APB- und die APD-Funktion ähnlich aufgebaut wie die deckenseitige Nusshälfte 9a, wie der 7 zu entnehmen ist. Der Unterschied besteht darin, dass sich die Aussparung 913b zum Eingreifen der Nusskopplung 903 für die APB-Funktion auf einem kleineren, zum Drehpunkt der Nuss 9 hin liegendem Radius angeordnet ist.
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Beide Nusshälften 9a, 9b haben jeweils einen tangentialen Angriffspunkt für die Aufnahme von Druckketteln 909a, 909b mit daran angreifenden Nussfedern 907a, 907b. Je nach Funktion und Kopplungszustand können die Nusshälften 9a, 9b über die Nussfedern 907a, 907b und die Druckketteln 909a, 909b einzeln betätigt und gestellt werden.
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Bei APB- und der APD-Funktion ist zwischen den Nusshälften 9a, 9b eine Scheibe 9c angeordnet, welche das Durchschieben eines passenden Vierkant-Profils und somit die unbefugte Kopplung der Nusshälften 9a, 9b von außen verhindert. Diese Scheibe 9c hat eine zentrische Bohrung, über welche ein geteiltes Vierkant-Profil mittels Verbindungsschraube befestigt werden kann. Dabei bleiben die Vierkant-Profile auf der Bodenseite und auf der Deckenseite unabhängig voneinander drehbar.
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Die in 8 schematisch dargestellte deckenseitige Nusshälfte 9a hat für die APE-Funktion innen keine Aufnahme für einen Vierkant, sondern eine Aufnahme für ein Nussdrehteil 9d. Das Nussdrehteil 9d bildet dabei die Verbindung zwischen der Decke 305 und der bodenseitigen Nusshälfte 9b. Auf der Innenseite zwischen den Nusshälften 9a, 9b ist auf der Deckenseite eine Aufnahme für einen Wechsel 25 vorgesehen.
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In dem erfindungsgemäßen Schloss 1 ist für die APB-Funktion ein Schalthebel 21 vorgesehen, wie er in 6 schematisch dargestellt ist. Dieser umfasst in der dargestellten Ausführungsform zwei im Schalthebel 21 geführte Mitnehmer 2101, 2103. Die Mitnehmer 2101, 2103 werden mittels Federkraft vom Schalthebel 21 weggedrückt bzw. aus diesem herausgedrückt. Im Schalthebel 21 sind zwei Langlöcher 2105a, 2105b vorgesehen, die eine Auf- und Abwärtsbewegung des Schalthebels 21, aber keine seitliche Bewegung in Schließrichtung des Riegels 11 unabhängig von diesem ermöglichen. Auf der Rückseite des Schalthebels 21 befindet sich eine hier nicht dargestellte Aussparung, in der die Riegelzunge 1107 frei laufen kann. Die Oberseite des Schalthebels 21 ist mit einem Radius so gestaltet, dass die Nusskopplung 903 bei zurückgeschlossenem Riegel 11 nach oben gedrückt wird und die Nusshälften 9a, 9b koppelt. Durch den Radius wird auch bei einer Drehung der gekoppelten Nusshälften 9a, 9b die Nusskopplung 903 oben gehalten, so dass diese weiterhin gekoppelt bleiben.
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Das Schloss 1 weist ferner eine Zuhaltung 23 auf, die auf der Riegelzunge 1107, an der deckenseitigen Nusshälfte 9a, in der Decke 305 und im Gehäuse 301 geführt wird (vgl. 1). Am oberen Ende der Zuhaltung 23 ist eine hier nicht dargestellte Feder vorgesehen, welche sich am Gehäuse 301 abstützt und die Zuhaltung 23 nach unten drückt. Den Anschlag bildet dabei der Riegelschaft 1103. Bei eingezogenem Riegel 11 ist die Riegelzunge 1107 die untere Begrenzung. Im oberen Bereich ist ein hier nicht dargestellter Ansatzstift je nach Ausführung als rechtes oder linkes Schloss 1 auf der Vorder- oder Rückseite angebracht. Bei Betätigung der Nuss 9 wird dieser Ansatzstift durch eine Steuerkurve in einer der Nusshälften 9a, 9b mitgenommen und steuert so die Auf- und Abwärtsbewegung der Zuhaltung 23.
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Die Riegelzunge 1107 läuft auf der Innenseite der Zuhaltung 23 auf einer Steuerkurve 915. Dadurch wird bei vorgeschlossenem Riegel 11 und einfahrender Riegelzunge 1107 die Zuhaltung 23 über die Steuerkurve 915 nach oben gedrückt und der Riegel 11 freigegeben.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von speziellen Ausführungsformen weiter erläutert.
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Ausführungsform APB-Funktion mit Oben-Verriegelung für einflüglige Türen
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Bei Betätigung der deckenseitigen Nusshälfte 9a, die in dieser Ausführungsform auf der Panik-Seite angeordnet ist, bei eingeschlossenem Riegel 11, z. B. durch Betätigung einer Panikstange, greift der Nussarm 901 auf dieser Seite in den Ansatzstift 705, welcher im Fallenschaft 703 befestigt ist, und zieht die Falle 7 zurück. Über einen Führungsstift 707 im Fallenschaft 703 wird über die Steuerkurve, die im Wesentlichen durch die Ausnehmung 1301 gebildet wird, im Schieber 13 für die Oben-Verriegelung dieser nach unten gezogen und entriegelt die Riegelstange 15 der Oben-Verriegelung, bevor die Falle 7 komplett freigegeben wird. Die deckenseitige Nusshälfte 9a wird dabei von der deckenseitigen Nussfeder 907a über ein deckenseitiges Druckkettel 909a in Richtung eines Anschlags im Gehäuse 301 gedrückt. Die Falle 7 wird von einer Fallenfeder 307 nach außen gedrückt. Die Riegelstange 15 der Oben-Verriegelung wird von einer Schieberfeder 309 nach oben gedrückt, wobei das Gewicht der gesamten Riegelstange 15 einschließlich aller Einzelteile der Federkraft entgegenwirkt. Beim Betätigen des Panikhebels 17 (z. B. über eine Handhabe, einen Drücker oder eine Panikstange), muss die Kraft der Nussfeder 907a, der Fallenfeder 307 und der Schieberfeder 309 für die Riegelstange 15 der Oben-Verriegelung überwunden werden.
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Bei vorgeschlossenem Riegel 11 und Drehen der deckenseitigen Nusshälfte 9a wird über eine Steuerkurve 915a auf der Innenseite der Nusshälfte 9a und einen hier nicht dargestellten Mitnehmer der Zuhaltung 23 die Zuhaltung 23 angehoben und gibt den Riegel 11 frei. Der untere Steuerarm 905a der Nusshälfte 9a greift mit der Außenkontur auf den Ansatzstift 1701 des Panikhebels 17 und schwenkt den Panikhebel 17 zurück. Der Riegel 11 wird dann über die Kraft des Panikhebels 17 zurückgezogen. Die Kraftübertragung für das Zurückschließen des Riegels 11 erfolgt dabei über die Außenkontur des Panikhebels 17 auf einen hier nicht dargestellten Mitnehmer des Riegelschafts 1103. Der Riegel 11 rastet, wenn er vollständig zurückgeschlossen wird, in eine Nase des Rasthebels 311 ein und wird dort in der zurückgeschlossenen Stellung gehalten. Der Rasthebel 311 wird mit einer Feder 315 in Richtung Riegelschaft 1103 gedrückt. Erst beim Vorschließen des Riegels 11 mittels des Schließzylinders 19 greift die Schließnase 1901 des Zylinders 19 in den Rasthebel 311 ein und drückt diesen gegen die Kraft der Feder 315 nach unten. Dabei wird der Riegel 11 freigegeben und durch die Kraft der Riegelfeder 313 vorgeschlossen.
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Beim Vorschließen des Riegels 11 wird die Zuhaltung 23 freigegeben und durch eine für die Zuhaltung 23 vorgesehene Feder, die hier nicht dargestellt ist, nach unten gedrückt. Der Riegel 11 kann nun nicht mehr zurückgeschoben werden, da er mit einem Teil des Riegelschafts 1103 von der Zuhaltung 23 blockiert wird. Der Panikhebel 17 wird durch den hier nicht dargestellten Mitnehmer im Riegelschaft 1103 immer mitgeführt und beschreibt beim Vorschließen des Riegels 11 eine Drehbewegung nach vorn.
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Der am Riegel 11 mitgeführte Schalthebel 21 für die APB-Funktion kann bei eingeschlossenem Riegel 11 die bodenseitige Nusshälfte 9b mit einkoppeln. Ermöglicht wird das durch die zwei im Schalthebel 21 vorgesehenen Mitnehmer 2101, 2103. Diese sind federnd gelagert und lassen sich in den Schalthebel 21 eindrücken. Durch Vorschließen des Schließzylinders 19 gleitet die Schließnase 1901 über die schräge Oberseite des unteren Mitnehmers 2103 und drückt diesen in den Schalthebel 21 hinein. Wenn die Schließnase 1901 darüber hinweg ist, fährt der Mitnehmer 2103 wieder durch die Federkraft in seine Ruheposition heraus. Bei Zurückschließen des Riegels 11 greift dann die Schließnase 1901 an die flache Unterseite des unteren Mitnehmers 2103 und drückt den Schalthebel 21 nach oben bis der obere Mitnehmer 2101 im Gehäuse 301 einrastet und so der Schalthebel 21 oben gehalten wird. Gleichzeitig wird an der Oberseite des Schalthebels 21 die Nusskopplung 903 nach oben gedrückt und koppelt so die beiden Nusshälften 9a, 9b. Mit gekoppelten Nusshälften 9a, 9b kann nun auch von der Außenseite der Tür die Falle 7 und die Riegelstange 15 der Oben-Verriegelung zurückgezogen werden. Sobald der Riegel 11 wieder vorgeschlossen wird, rastet der obere Mitnehmer 2101 aus dem Gehäuse 301 aus und fährt, nachdem der Schalthebel 21 nach unter verfahren ist, in seine Ruheposition heraus. Die Nusskopplung 903 wird durch eine hier nicht dargestellte Feder nach unten gedrückt und entkoppelt so die beiden Nusshälften 9a, 9b wieder.
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Bei gekoppelten Nusshälften 9a, 9b und Betätigen einer Handhabe (bzw. eines Drückers oder einer Panikstange) bewegt sich die Nusskopplung 903 mit den Nusshälften 9a, 9b kreisförmig mit. Dabei wird die Nusskopplung 903 durch den Schalthebel 21 bis zu einem Nussdrehwinkel von ca. 15° in den beiden Nusshälften 9a, 9b gehalten. Bei Weiterdrehen bis zum vollständigen Zurückziehen der Falle 7 übernimmt die Haltefunktion eine Kontur im Gehäuse 301.
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Alternativ kann die Falle 7 bei zurückgeschlossenem Riegel durch einen elektrischen Türöffner, welcher im Schließblech des Türrahmens eingebaut ist, freigegeben werden.
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Ausführungsform APB-Funktion mit Oben-Verriegelung für zweiflüglige Türen
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Für zweiflüglige Türen mit Gangflügel und Standflügel ist das Schloss 1 im Gangflügel und ein Gegenkasten 27 im Standflügel vorgesehen, wie in 9 schematisch dargestellt ist. Der Standflügel bleibt standardmäßig geschlossen, muss aber im Panikfall bei Betätigung eine entsprechenden Handhabe, in der Regel einer Panikstange sowohl den Standflügel wie auch den Gangflügel entriegeln. Das heißt, dass das Schloss 1 im Gangflügel durch den Gegenkasten 27 bei dessen Betätigung entriegelt wird.
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Im Unterschied zum Schloss 1 für einflüglige Türen, hat das Schloss 1 für zweiflüglige Türen einen leicht modifizierten Aufbau des Riegels 11. Hierbei ist die Riegelzunge 1107 um einen Riegelauslöser 1109 ergänzt. Der Riegelauslöser 1109 wirkt, wenn bei vorgeschlossenem Riegel 11 die Handhabe, insbesondere eine Panikstange, am Gegenkasten 27 des Standflügels betätigt wird. Dabei wird ein Riegelauswerfer 29 betätigt, der zuerst auf den Riegelauslöser 1109 trifft und diesen in Richtung Schloss 1 schiebt. Der Riegelauslöser 1109 ist mit der Riegelzunge 1107 fest verbunden. Diese trifft im hinteren Teil auf eine Steuerkurve der Zuhaltung 23. Die Zuhaltung 23 wird angehoben und der Riegel 11 kann durch weitere Bewegung des Riegelauswerfers vollständig zurückgeschoben werden.
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Die Falle 7 wird im Wesentlichen gleichzeitig zum Zurückschieben des Riegels 11 durch einen Fallenauswerfer 31 im Gegenkasten 27 des Standflügels in das Gehäuse 301 zurückgeschoben und entriegelt so die Tür. Im Gegenkasten 27 des Standflügels sind die Aktionen der Mechanik mit Riegelauswerfer 29 und Fallenauswerfer 31 dabei so ausgelegt, dass zuerst die Oben- und Unten-Verriegelung 33, 35 des Standflügels eingezogen, dann der Riegel 11 in das Schloss 1 zurückgeschoben und zuletzt die Falle 7 in das Schloss 1 zurückgeschoben sowie ggf. die Riegelstange 15 eingezogen werden.
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Alternativ kann die Falle 7 bei zurückgeschlossenem Riegel 11 durch einen elektrischen Türöffner, welcher im Schließblech des Türrahmens eingebaut ist, freigegeben werden.
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Ausführungsform APD-Funktion mit Oben-Verriegelung für einflüglige Türen
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Im Gegensatz zum vorstehend beschriebenen Schloss 1 mit APB-Funktion ist in einem Schloss 1 mit APD-Funktion auf beiden Seiten des Fallenschafts 703 jeweils ein Ansatzstift 705a, 705b vorgesehen. Dadurch kann die Falle 7 von beiden Seiten der Tür immer betätigt werden. Die Panikfunktion, d. h. das Zurückziehen des vorgeschlossenen Riegels 11 mit einer Handhabe, insbesondere einer Panikstange, ist nur von der Innenseite der Tür, d. h. von der Panikseite aus möglich. Von außen kann die Tür nur durch Zurückschließen des Riegels 11 mittels Schließzylinder 19 und anschließender Betätigung einer Handhabe zum Zurückziehen der Falle 7 geöffnet werden.
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Der Schalthebel 21 und die Nusskopplung 903 sind beim Schloss 1 mit APD-Funktion nicht vorgesehen.
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Ausführungsform APD-Funktion mit Oben-Verriegelung für zweiflüglige Türen
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Die Wirkungsweise des Schlosses 1 mit APD-Funktion für zweiflüglige Türen beruht auf einer Kombination des Schlosses 1 mit APB-Funktion für zweiflüglige Türen und des Schlosses 1 mit APD-Funktion für einflüglige Türen
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Ausführungsform APE-Funktion mit Oben-Verriegelung für einflüglige Türen
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Bei einem Schloss 1 mit APE-Funktion, d. h. mit einer Trafo-Wechselfunktion, wie es in 10 schematisch dargestellt ist, ist zusätzlich ein Wechsel 25 vorgesehen. Unter ”Wechsel” wird im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Einrichtung im Schloss 1 verstanden, die das Zurückziehen der Falle 7 mittels Schlüssel und Schließzylinder 19 ermöglicht. Die bodenseitige Nusshälfte 9b ist mit einem hier nicht dargestellten Mitnehmerstift versehen, an dem der Wechsel 25 angreift. Der Wechsel 25 hat im unteren Teil einen federbelasteten Mitnehmer 2501. Dieser federbelastete Mitnehmer 2501 wird von der Schließnase 1901 des Zylinders 19 angehoben und zieht damit die Falle 7 zurück. Befindet sich die Schließnase 1901 in der unteren Hälfte, wird bei Zurückschließen des Riegels 11 der Rasthebel 311 angehoben und der Riegel 11 vorgeschlossen. Bei Zurückdrehen des Schlüssels im Schließzylinder 19 greift die Schließnase 1901 des Schließzylinders 19 in den federbelasteten Mitnehmer 2501 und hebt den Wechsel 25 an. Die Falle 7 wird dabei zurückgezogen, was aber bei vorgeschlossenem Riegel 11 keine Wirkung hat. Bei weiterem Drehen des Schlüssels im Schließzylinder 19 erreicht die Schließnase 1901 eine Position, in der sie über den federbelasteten Mitnehmer 2501 rutscht und in die obere Hälfte gedreht werden kann. Danach trifft die Schließnase 1901 auf die Zuhaltung 23 und drückt diese nach oben. Damit wird der Riegel 11 freigegeben und kann bei Weiterdrehen des Schlüssels im Schließzylinder 19 durch die Schließnase 1901 mitgenommen und bis zum Einrasten in den Rasthebel 311 zurückgeschlossen werden. Wird der Riegel 11 wieder vorgeschlossen, rutscht die Schließnase 1901 über die schräge Fläche des federbelasteten Mitnehmers 2501 und drückt diesen nach Innen. Dann befindet sich die Schließnase 1901 wieder in der unteren Hälfte und der Riegel 11 kann durch Auslösen des Rasthebels 311 wieder vorgeschlossen werden.
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Die Panikfunktion kann in dieser Ausführungsform des Schlosses 1 von beiden Seiten aus aktiviert werden, je nachdem, auf welcher Seite die Handhabe, Panikstange oder Druckstange angebracht wird, da nur eine der Nusshälften 9a, 9b mit einem Innenvierkant versehen ist. Wird die Handhabe, insbesondere eine Panikstange, betätigt, wird beispielsweise die deckenseitige Nusshälfte 9a gedreht, wobei zunächst über eine Steuerkurve im unteren Steuerarm 905 der deckenseitigen Nusshälfte 9a die Zuhaltung 23 angehoben und der Riegel 11 freigegeben wird. Die Außenkontur des unteren Steuerarms 905a wirkt auf den Ansatzstift 1701 des Panikhebels 17 und dreht diesen nach hinten. Über einen hier nicht dargestellten Mitnehmer des Riegelschafts 1103 drückt der Panikhebel 17 damit den Riegel 11 bis zum Einrasten in den Rasthebel 311 zurück. Gleichzeitig wird über den Nussarm 901 und den Ansatzstift 705 am Fallenschaft 703 die Falle 7 sowie ggf. die Riegelstange 15 der Oben-Verriegelung zurückgezogen bis die Tür öffnet.
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Ausführungsform APE-Funktion mit Oben-Verriegelung für zweiflüglige Türen
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Die Wirkungsweise des Schlosses 1 mit APE-Funktion für zweiflüglige Türen beruht auf einer Kombination des Schlosses 1 mit APB-Funktion für zweiflüglige Türen und des Schlosses 1 mit APE-Funktion für einflüglige Türen
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schloss
- 3
- Schlosskasten
- 301
- Gehäuse
- 303
- Boden
- 305
- Decke
- 307
- Fallenfeder
- 309
- Schieberfeder
- 311
- Rasthebel
- 311a
- Rastnase
- 313
- Riegelfeder
- 315
- Rasthebelfeder
- 317
- Stift für Panikhebel 17
- 5
- Stulp
- 7
- Falle
- 701
- Fallenkopf
- 703
- Fallenschaft
- 705
- Ansatzstift
- 705a
- deckenseitiger Ansatzstift
- 705b
- bodenseitiger Ansatzstift
- 707
- Führungsstift
- 709
- Raststift
- 9
- Nuss
- 9a
- deckenseitige Nusshälfte
- 9b
- bodenseitige Nusshälfte
- 9c
- Scheibe
- 9d
- Nussdrehteil
- 901
- Nussarm
- 901a
- deckenseitiger Nussarm
- 901b
- bodenseitiger Nussarm
- 903
- Nusskopplung
- 905a
- deckenseitiger unterer Steuerarm
- 905b
- bodenseitiger unterer Steuerarm
- 907a
- deckenseitige Nussfeder
- 907b
- bodenseitige Nussfeder
- 909a
- deckenseitiges Druckkettel
- 909b
- bodenseitiges Druckkettel
- 911
- Aufnahme für Vierkant
- 913a
- Aussparung deckenseitige Nusshälfte
- 913b
- Aussparung bodenseitige Nusshälfte
- 915a
- Steuerkurve deckenseitige Nusshälfte
- 915b
- Steuerkurve bodenseitige Nusshälfte
- 11
- Riegel
- 1101
- Riegelkopf
- 1103
- Riegelschaft
- 1105
- Rastnase
- 1107
- Riegelzunge
- 1109
- Riegelauslöser
- 1111
- Führungsstift
- 13
- Schieber
- 1301
- Ausnehmung
- 15
- Verschlussstange
- 17
- Panikhebel
- 19
- Schließzylinders
- 1901
- Schließnase
- 21
- Schaltschieber
- 2101
- Mitnehmer
- 2103
- Mitnehmer
- 2105
- langlochförmige Öffnung
- 23
- Zuhaltung
- 25
- Wechsel
- 2501
- Mitnehmer Wechsel
- 27
- Gegenkasten
- 29
- Riegelauswerfer
- 31
- Fallenauswerfer
- 33
- Oben-Verriegelung Standflügel
- 35
- Unten-Verriegelung Standflügel
- K
- Kunststoffeinsatz Falle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 18 250 [0018]
- DIN 18 251 Teil 1 [0018]