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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie eine Stellelementanordnung für ein solches Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 19.
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Das in Rede stehende Kraftfahrzeugschloss findet Anwendung bei allen Arten von Verschlusselementen eines Kraftfahrzeugs. Dazu gehören insgesamt alle Seitentüren, Hecktüren, Heckklappen, Heckdeckel oder Motorhauben. Diese Verschlusselemente können grundsätzlich auch nach Art von Schiebetüren ausgestaltet sein.
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Das bekannte Kraftfahrzeugschloss (
WO 2009/040074 A1 ), von dem die Erfindung ausgeht, ist mit den üblichen Schließelementen Schlossfalle und Sperrklinke sowie mit einer Schlossmechanik ausgestattet. Die Schlossmechanik ist in die unterschiedlichen Funktionszustände „entriegelt”, „verriegelt”, „diebstahlgesichert” und „kindergesichert” bringbar und weist hierfür ein in entsprechende Funktionsstellungen verstellbares Funktionselement auf.
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Im Funktionszustand „entriegelt” kann durch Betätigung des Türinnengriffs und des Türaußengriffs die zugeordnete Kraftfahrzeugtür geöffnet werden. In dem Funktionszustand „verriegelt” kann von außen nicht geöffnet werden, wohl aber von innen. Im Funktionszustand „diebstahlgesichert” kann weder von außen noch von innen geöffnet werden. Im Funktionszustand „kindergesichert” kann von außen geöffnet werden, jedoch nicht von innen.
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Es ist nun üblicherweise so, dass der Türaußengriff mit einem Außenbetätigungshebel und der Türinnengriff mit einem Innenbetätigungshebel gekoppelt ist, wobei die beiden Betätigungshebel in Abhängigkeit von dem Funktionszustand mit der Sperrklinke gekuppelt bzw. von der Sperrklinke entkuppelt werden. Hierfür ist die Schlossmechanik mit einer Kupplungsanordnung ausgestattet. Bei dem bekannten Kraftfahrzeugschloss bildet das Funktionselement selbst das Kupplungselement der Kupplungsanordnung. Es ist nach Art eines federelastisch biegbaren Drahtes oder Streifens ausgestaltet und wird als Biege-Funktionselement federelastisch in unterschiedliche Funktionsstellungen gebogen.
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Für das Verstellen des Biege-Funktionselements ist das bekannte Kraftfahrzeugschloss mit einer Stellelementanordnung ausgestattet. Die Stellelementanordnung weist einen Antriebsmotor mit Motorwelle und eine dem Antriebsmotor nachgeschaltete Steuerwelle mit einem axialen Steuerabschnitt zum Ausleiten von Steuerbewegungen auf. Die Steuerwelle ist im Steuerabschnitt nach Art einer Nockenwelle ausgestaltet. Das Biege-Funktionselement stützt sich am Steuerabschnitt ab und lässt sich so mittels der Steuerwelle in unterschiedliche Funktionsstellungen biegen.
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Die Ausstattung der Schlossmechanik des bekannten Kraftfahrzeugschlosses mit einem Biege-Funktionselement führt zu einer außerordentlich kompakten Ausgestaltung des Kraftfahrzeugschlosses insgesamt. Auch die Ausstattung der Stellelementanordnung mit einer Steuerwelle zur Verstellung des Biege-Funktionselements hat sich in vielerlei Hinsicht bewährt. Die notwendige Übersetzung zwischen Antriebsmotor und Steuerwelle ist bei dem bekannten Kraftfahrzeugschloss über ein einfaches Stirnradgetriebe vorgesehen.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, das bekannte Kraftfahrzeugschloss derart auszugestalten und weiterzubilden, dass der Antrieb der Steuerwelle weiter vereinfacht wird.
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Die gedankliche Basis für die vorschlagsgemäße Lösung besteht darin, dass die notwendige Getriebeübersetzung zwischen dem Antriebsmotor und der Steuerwelle auf einfache Weise mit einem Kulissengetriebe mit Kulisse und Kulissenfolger realisiert werden kann.
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Wesentlich für die vorschlagsgemäße Lösung ist, dass die Kulisse oder der Kulissenfolger auf der Motorwelle angeordnet ist. Damit ist es grundsätzlich möglich, auf irgendwelche weiteren Getriebekomponenten zwischen dem Antriebsmotor und der Steuerwelle zu verzichten. Es ist erkannt worden, dass die notwendige Getriebeübersetzung bei geeigneter Auslegung der Kulissenbahn ohne weiteres realisierbar ist. In besonders bevorzugter Ausgestaltung, die im Folgenden im Vordergrund steht, ist die Kulisse, und nicht der Kulissenfolger, auf der Motorwelle angeordnet.
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Anspruch 2 betrifft in einer Variante eine Anordnung, bei der sich am Steuerabschnitt der Steuerwelle ein Funktionselement abstützt, das gemäß Anspruch 3 in einer Variante als Biege-Funktionselement ausgestaltet ist. Durch die noch zu erläuternde Möglichkeit der Einstellung einer variablen Kulissenübersetzung ist diese Anwendung für die vorschlagsgemäße Lösung besonders gut geeignet. Der Grund hierfür besteht darin, dass aufgrund der meist nicht linearen Federkennlinie des Biege-Funktionselements eine hierauf zugeschnittene Getriebeübersetzung im Antriebsstrang für die Steuerwelle vorgesehen sein muss.
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Die bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 8 und 9 betreffen die Ausgestaltung der Steuerwelle nach Art einer Kurbelwelle oder nach Art einer Nockenwelle. Diese beiden Varianten führen zu hoher Kompaktheit einerseits und zu einer kostengünstigen Anordnung andererseits.
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Bei der bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 11 ist die Kulisse in oder an einer Kulissenscheibe angeordnet, die im Wesentlichen senkrecht zu der Motorwelle ausgerichtet ist. Die Kulissenscheibe lässt sich im einfachsten Fall auf die Motorwelle aufstecken, was fertigungstechnisch vorteilhaft ist.
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Bei der weiter bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 13 ist die Kulisse geschlossen ausgestaltet. Damit ist es bei geeigneter Auslegung auf einfache Weise möglich, die Verstellbarkeit der Steuerwelle sowohl motorisch als auch manuell zu realisieren. In weiter bevorzugter Ausgestaltung gemäß Anspruch 16 weist die Kulisse entsprechend einen Antriebs-Kulissenabschnitt für die motorische Verstellung und einen Freilauf-Kulissenabschnitt für die manuelle Verstellung auf.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 19, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird eine Stellelementanordnung für ein Kraftfahrzeugschloss als solche beansprucht. Auf alle entsprechenden Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschloss darf verwiesen werden.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
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1 die Schließelemente und die Schlossmechanik eines vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses,
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2 die Stellelementanordnung des Kraftfahrzeugschlosses gemäß 1,
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3 die Stellelementanordnung gemäß 2 in einer Schnittansicht einer durch die Antriebswelle des Antriebsmotors verlaufenden Schnittebene,
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4a)–d) das motorische Entriegeln des Kraftfahrzeugschlosses gemäß 1 und e)–f) das mechanische Verriegeln des Kraftfahrzeugschlosses gemäß 1, jeweils in einer schematischen, auf die Lage der Kulisse gerichteten Ansicht,
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5a)–d) das motorische Verriegeln des Kraftfahrzeugschlosses gemäß 1 und e)–f) das mechanische Entriegeln des Kraftfahrzeugschlosses gemäß 1, jeweils in einer schematischen, auf die Lage der Kulisse gerichteten Ansicht.
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Es darf vorab darauf hingewiesen werden, dass in der Zeichnung nur die Komponenten des vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses bzw. der vorschlagsgemäßen Stellelementanordnung dargestellt sind, die für die Erläuterung der Lehre notwendig sind.
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Das in der Zeichnung dargestellte Kraftfahrzeugschloss ist mit einer Stellelementanordnung 1 ausgestattet, die einen Antriebsmotor 2 mit Motorwelle 3 und ein dem Antriebsmotor 2 nachgeschaltetes Stellelement 4 aufweist. Hier und vorzugsweise handelt es sich bei dem Stellelement 4 um ein schwenkbares Stellelement 4. Denkbar ist aber auch, dass das Stellelement 4 drehbar ist.
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Das Stellelement 4 ist als Steuerwelle mit mindestens einem axialen Steuerabschnitt 5 zum Ausleiten von Steuerbewegungen ausgestaltet. Das Ausleiten der Steuerbewegungen geht dabei auf eine Schwenkbewegung der Steuerwelle 4 zurück.
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Wesentlich ist, dass zwischen Antriebsmotor 2 und Steuerwelle 4 ein Kulissengetriebe 6 mit Kulisse 7 und Kulissenfolger 8 geschaltet ist, wobei die Kulisse 7 auf der Motorwelle 3 angeordnet ist. Der Begriff ”Motorwelle” ist dabei weit auszulegen derart, dass hiervon auch eine Welle, die mit der im engsten Sinne verstandenen, aus dem Antriebsmotor 2 austretenden Motorwelle 3 starr verbunden ist, umfasst ist.
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Die Anordnung ist so getroffen, dass eine Rotationsbewegung der Motorwelle 3 eine korrespondierende Rotationsbewegung der Steuerwelle 4 bewirkt. Damit ist gemeint, dass die Rotationsbewegung der Motorwelle 3 in Abhängigkeit von der Kulissenübersetzung eine korrespondierende Rotationsbewegung der Steuerwelle 4 bewirkt. Damit lässt sich die notwendige Getriebeübersetzung zwischen dem Antriebsmotor 2 und dem Steuerelement 4 kostengünstig und robust realisieren. Bei geeigneter Auslegung ist auch eine besonders hohe Laufruhe zu beobachten.
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Von besonderer Bedeutung für die vorschlagsgemäße Lösung ist die Tatsache, dass die Kulisse 7 auf der Motorwelle 3 angeordnet ist. Damit wird klargestellt, dass keinerlei Getriebekomponenten zwischen die Motorwelle 3 und die Kulisse 7 geschaltet sind. Dies führt insgesamt zu einer konstruktiv besonders einfachen Anordnung. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, dass der Kulissenfolger 8 auf der Motorwelle 3 angeordnet ist.
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Mit „Kulisse” ist vorliegend stets eine irgendwie geartete Kulissenanordnung gemeint, in der die Kulisse 7 als Nut oder Durchbrechung vorliegt.
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Die vorschlagsgemäße Stellelementanordnung 1 kann in vielfältiger Weise Einsatz finden. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass die Stellelementanordnung 1 Bestandteil einer Zuziehhilfe des Kraftfahrzeugschlosses ist. Hier und vorzugsweise ist die Stellelementanordnung 1 allerdings Bestandteil einer Schlossmechanik 9 des Kraftfahrzeugschlosses, die in unterschiedliche Funktionszustände wie „verriegelt” und „entriegelt” bringbar ist. Andere denkbare Funktionszustände sind hier „diebstahlgesichert” und „kindergesichert”. Diese Funktionszustände wurden im allgemeinen Teil der Beschreibung erläutert.
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Zur Einstellung der verschiedenen Funktionszustände weist die Schlossmechanik 9 mindestens ein verstellbares Funktionselement 10 auf, wobei hier und vorzugsweise die Steuerwelle 4 in antriebstechnischem Eingriff mit dem Funktionselement 10 steht oder bringbar ist. Alternativ kann es sogar vorgesehen sein, dass die Steuerwelle 4 Bestandteil des Funktionselements 10 ist. In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist es so, dass sich das Funktionselement 10 an einem Steuerabschnitt 5 der Steuerwelle 4 abstützt.
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Bei dem Funktionselement 10 kann es sich um irgendeine Art eines Hebels, eine auslenkbare Kupplungsstange oder dergleichen handeln. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Funktionselement 10 allerdings um einen federelastisch biegbaren Draht oder Streifen, der entsprechend als Biege-Funktionselement in unterschiedliche Funktionsstellungen biegbar ist. Das vorschlagsgemäße Biege-Funktionselement 10 ist in ganz schematischer Darstellung in den 1 und 2 gezeigt. Aus dieser Darstellung geht hervor, dass sich das Biege-Funktionselement 10 wie oben angedeutet an einem Steuerabschnitt 5 der Steuerwelle 4 abstützt. Das Biege-Funktionselement 10 kann dabei wie ebenfalls oben angedeutet durch eine auslenkbare, insbesondere starre Kupplungsstange ersetzt werden.
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Der Stellelementanordnung
1 kommt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel also die Aufgabe zu, das Biege-Funktionselement
10 je nach gewünschtem Funktionszustand der Schlossmechanik
9 zu verstellen, also elastisch zu verbiegen. Zu möglichen konstruktiven Varianten der Einstellung von Funktionszuständen darf auf die internationale Anmeldung
WO 2009/040074 A1 verwiesen werden, die auf die Anmelderin zurückgeht und die insoweit zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht wird.
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Die grundsätzliche Funktionsweise der Einstellung der Funktionszustände „entriegelt” und „verriegelt” wird im Folgenden kurz erläutert. Die Einstellung anderer Funktionszustände, beispielsweise der Funktionszustände ”diebstahlgesichert” oder ”kindergesichert”, kann grundsätzlich analog erfolgen.
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1 zeigt die üblichen Schließelemente Schlossfalle 11 und Sperrklinke 12. Die Schlossfalle 11 wirkt in der dargestellten Schließstellung mit einem üblicherweise karosseriefesten Schließbolzen 13 zusammen. Die Sperrklinke 12 steht in der Schließstellung in haltendem Eingriff mit der Schlossfalle 11, so dass die Schlossfalle 11 in 1 nicht rechts herum drehen kann.
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Es ist nun ferner ein Betätigungshebel 14 vorgesehen, bei dem es sich um einen Innenbetätigungshebel oder um einen Außenbetätigungshebel handeln kann. Der Betätigungshebel 14 ist entsprechend mit einem Türinnengriff oder einem Türaußengriff gekoppelt.
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Ein Verschwenken des Betätigungshebels 14 in 1 rechts herum führt dazu, dass eine Nase 15 des Betätigungshebels 14 in Eingriff mit dem in durchgezogener Linie dargestellten Biege-Funktionselement 10 kommt, das diese Bewegung über eine Mitnehmeranordnung 16 der Sperrklinke 12 an die Sperrklinke 12 weiterleitet. Die Sperrklinke 12 wird ausgehoben und die Schlossfalle 11 ist frei, in ihre Öffnungsstellung zu verschwenken. Dieser Vorgang entspricht einer Betätigung des Betätigungshebels 14 bei in dem Funktionszustand „entriegelt” befindlicher Schlossmechanik 9.
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Im Funktionszustand „verriegelt” befindet sich das Biege-Funktionselement 10 in der in 1 (Ansicht A) in gestrichelter Linie gezeigten Stellung. Das Biege-Funktionselement 10 befindet sich außerhalb des Bewegungsbereichs des Betätigungshebels 14, so dass ein Verschwenken des Betätigungshebels 14 keine Auswirkung auf die Sperrklinke 12 hat.
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Aus der obigen Darstellung und aus der Offenbarung der in Bezug genommenen Anmeldung
WO 2009/040074 A1 ergibt sich, dass die Steuerwelle
4 zur Einstellung der Funktionszustände der Schlossmechanik in vorbestimmte, unterschiedliche Funktionsstellungen gebracht werden muss.
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Die Darstellung in 2 zeigt, dass der Kulissenfolger 8 exzentrisch zu der geometrischen Achse 4a der Steuerwelle 4 angeordnet ist. Durch die Exzentrizität und die damit verbundene Hebelwirkung lässt sich die Kulissenübersetzung in einem weiten Bereich einstellen. Insoweit ist der Begriff „Kulissenübersetzung” hier weit zu verstehen. In dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel übersteigt die Exzentrizität des Kulissenfolgers 8 den Durchmesser der Steuerwelle 4 im Übrigen zumindest geringfügig.
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Mit der vorschlagsgemäßen Lösung lässt sich eine besonders schlanke Stellelementanordnung 1 realisieren. Dies liegt vor allem daran, dass die geometrische Achse 4a der Steuerwelle 4 parallel zu der geometrischen Achse 3a der Motorwelle 3 ausgerichtet ist. Hier und vorzugsweise ist die geometrische Achse 4a der Steuerwelle 4 beabstandet von der geometrischen Achse 3a der Motorwelle 3 angeordnet. Eine weitere Optimierung kann dagegen darin bestehen, dass die geometrische Achse 4a der Steuerwelle 4 konzentrisch zu der geometrischen Achse 3a der Motorwelle 3 ausgerichtet ist.
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Der Kulissenfolger 8 ist in einer besonders kostengünstigen Variante als integraler Bestandteil der Steuerwelle 4 ausgestaltet. Beispielsweise handelt es sich bei der Steuerwelle 4 um ein Kunststoff-Spritzgießteil, an das der Kulissenfolger 8 angespritzt ist.
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Hier und vorzugsweise ist es allerdings so, dass die Steuerwelle 4 drahtartig ausgestaltet ist, wobei ein Drahtende 4b der Steuerwelle 4 als Kulissenfolger 8 in der Kulisse 7 läuft. Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass nur ein Teil der Steuerwelle 4 drahtartig ausgestaltet ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durchdringt das Drahtende 4b die Kulisse 7 vorzugsweise in Richtung der Motorwelle 3 vollständig, was eine sichere Kopplung zwischen Drahtende 4b und Kulisse 7 bereitstellt (3).
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Für die Ausgestaltung der drahtartigen Steuerwelle 4 sind zahlreiche Varianten denkbar. Im Querschnitt kann die drahtartige Steuerwelle 4 rund, elliptisch, rechteckig oder dergleichen sein. Als Material kann hier Metalldraht, aber auch Kunststoffdraht Anwendung finden.
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Insbesondere bei der Ausgestaltung der Steuerwelle 4 als drahtartige Steuerwelle kann die Steuerwelle 4 ohne weiteres nach Art einer Kurbelwelle ausgestaltet sein. Dies zeigt die Darstellung gemäß 2. Hier bildet ein erster Kurbelabschnitt 17 der Kurbelwelle den Kulissenfolger 8 und ein zweiter Kurbelabschnitt 18 der Kurbelwelle den Steuerabschnitt 5 der Steuerwelle 4. Die Steuerwelle 4 ist hier an zwei Lagerstellen 4c gelagert. Eine derartige Steuerwelle 4 lässt sich auf besonders kostengünstige Weise in einem Draht-Biegeverfahren herstellen.
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Denkbar ist aber auch, dass die Steuerwelle 4 nach Art einer Nockenwelle ausgestaltet ist, wobei der Kulissenfolger 8 dann an einem radialen Ausleger angeordnet oder als radialer Ausleger ausgestaltet ist, der wie oben angedeutet, im Kunststoff-Spritzgießverfahren an die Steuerwelle 4 im übrigen angespritzt werden kann.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung liegt die Kulisse 7 in einer Ebene, die im Wesentlichen senkrecht zu der Motorwelle 3 ausgerichtet ist. Dies entspricht der in der Zeichnung dargestellten Variante. Hier ist eine Kulissenscheibe 19 vorgesehen, in oder an der die Kulisse 7 angeordnet ist. Um die obige Ausrichtung der Kulisse 7 zu garantieren ist die Kulissenscheibe 19 im Wesentlichen senkrecht zu der Motorwelle 3 ausgerichtet.
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Denkbar ist aber auch, dass eine Kulissenrolle vorgesehen ist, an deren Außenumfang die Kulisse 7 angeordnet ist. Die Kulisse 7 erstreckt sich dann über den Umfang der Kulissenrolle. Entsprechend ist die geometrische Achse 3a der Motorwelle 3 dann im Wesentlichen senkrecht zu der geometrischen Achse 4a der Steuerwelle 4 ausgerichtet.
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Unabhängig von der Ausrichtung der Motorwelle 3 ist es allerdings vorzugsweise vorgesehen, dass die Motorwelle 3 starr mit der Kulisse 7 verbunden ist. Denkbar ist allerdings, dass zwischen der Motorwelle 3 und der Kulisse 7, hier der Kulissenscheibe 19, ein gewisser Freilauf vorgesehen ist, der beispielsweise zum Anlaufen des Antriebsmotors 2 genutzt werden kann.
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Die 4 und 5 zeigen, dass die Kulisse 7 geschlossen ausgestaltet ist, wobei sich die Kulisse 7 vorzugsweise in Richtung der Motorwelle 3 gesehen um die Motorwelle 3 herum erstreckt. Der mit der geschlossenen Ausgestaltung der Kulisse 7 verbundene Vorteil wurde weiter oben erläutert und ergibt sich im Einzelnen auch aus den folgenden Ausführungen zu den 4 und 5.
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Die
4 und
5 zeigen weiter, dass die Steuerwelle
4 hier zwischen zwei Funktionsstellungen verstellbar ist. Bei der einen Funktionsstellung handelt es sich um die Funktionsstellung „verriegelt” (
4a)), (
4f)), (
5d)) und der Funktionsstellung „entriegelt” (
4d)), (
5a)), (
5f)). Es kann natürlich auch vorgesehen sein, dass die Steuerwelle
4 in mehr als zwei Funktionsstellungen verstellbar ist. Auch insoweit darf auf die Offenbarung der
WO 2009/040074 A1 verwiesen werden.
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Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Steuerwelle 4 zur Verstellung zwischen zwei Funktionsstellungen um einen Schwenkbereich verschwenkbar, wobei der Schwenkbereich hier und vorzugsweise in einem Winkelbereich zwischen 0° und 180°, vorzugsweise zwischen 30° und 50°, insbesondere bei 45° liegt. Die Steuerwelle 4 wird hier also bidirektional verschwenkt. Denkbar ist aber auch, dass die Steuerwelle 4, wie oben angedeutet, drehbar ist und nur unidirektional gedreht wird.
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Die Anordnung ist nun so getroffen, dass die motorische Verstellung der Steuerwelle 4 zwischen zwei Funktionsstellungen auf eine Verstellung der Motorwelle 3 um 360° zurückgeht. Eine volle Umdrehung ist hier der maximale Verstellbereich der Motorwelle, so dass der Antriebsmotor 2 bidirektional betrieben werden muss.
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Die Kulisse 7 ist nun ausgestaltet, dass die Kulisse 7 beim Erreichen einer der Funktionsstellungen der Steuerwelle 4 eine Blockierung der weiteren motorischen Bewegung des Antriebsmotors 2 bewirkt. Dies wird im Zusammenhang mit den 4 und 5 noch im Detail erläutert.
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Wesentlich für die Ausgestaltung der Kulisse 7 ist die Tatsache, dass die Kulisse 7 einen Antriebs-Kulissenabschnitt 7a und einen Freilauf-Kulissenabschnitt 7b aufweist. Der Antriebs-Kulissenabschnitt 7a dient der Übertragung von Verstellkräften von der Kulisse 7 auf den Kulissenfolger 8. Die Aufgabe des Freilauf-Kulissenabschnitts 7b besteht dagegen darin, den Übergang der Steuerwelle 4 von einer Funktionsstellung in die andere Funktionsstellung ohne Rückwirkung auf die Kulisse 8 zu ermöglichen. Damit ist über den Antriebs-Kulissenabschnitt 7a die motorische Betätigung der Steuerwelle 4 und über den Freilauf-Kulissenabschnitt 7b die manuelle Verstellung der Steuerwelle 4 gewährleistet.
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4 zeigt die motorische Verstellung vom Funktionszustand „verriegelt” in den Funktionszustand „entriegelt” sowie die manuelle Rückstellung vom Funktionszustand „entriegelt” in den Funktionszustand „verriegelt”. Ausgehend von der Funktionsstellung „verriegelt” (4a)) wird die Motorwelle 3 in 4 nach links verstellt, bis über die in den 4b) und 4c) gezeigten Stellungen die in 4d) gezeigte Funktionsstellung „entriegelt” erreicht ist. Beim Übergang von der in 4c) gezeigten Stellung in die 4d) gezeigte Stellung kommt der Kulissenfolger 8 in blockierende Anlage mit einem Ende des Freilauf-Kulissenabschnitts 7b.
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Die Rückstellung aus der Funktionsstellung „entriegelt” in die Funktionsstellung „verriegelt” ist durch eine entsprechende Drehung der Motorwelle 3 in 4 rechts herum möglich.
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Weiterhin möglich ist eine manuelle Rückstellung der Steuerwelle 4 von der Funktionsstellung „entriegelt” (4d)) in die Funktionsstellung „verriegelt” (4f)) über die in 4e) gezeigte Zwischenstellung.
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Aus der obigen Erläuterung wird deutlich, dass der Antriebs-Kulissenabschnitt 7a nur der motorischen Verstellung der Steuerwelle 4 dient, während der Freilauf-Kulissenabschnitt 7b nur der manuellen Verstellung der Steuerwelle 4 dient.
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Das motorische Verriegeln mit anschließendem, manuellem Entriegeln zeigt 5. Ausgehend von der Funktionsstellung „entriegelt” (5a)) wird die Motorwelle 3 in 5 rechts herum verstellt, so dass die Steuerwelle 4 über die in den 5b) und 5c) gezeigten Zwischenstellungen in die Funktionsstellung „verriegelt” gelangt (5d)). Der Übergang von der in 5c) gezeigten Stellung in die 5d) gezeigte Stellung ist mit der blockierenden Anlage des Kulissenfolgers 8 an dem anderen Ende des Freilauf-Kulissenabschnitts 7b verbunden. Die motorische Rückstellung ist mit einer Verstellung der Motorwelle 3 in 5 links herum möglich.
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Die manuelle Verstellung der Steuerwelle 4 aus der Funktionsstellung „verriegelt” (5d)) in die Funktionsstellung „entriegelt” (5f)) über die in 5e) dargestellte Zwischenstellung ist wieder über den Freilauf-Kulissenabschnitt 7b möglich.
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Die obige Erläuterung der 4 und 5 zeigt, dass die geschlossene Ausgestaltung der Kulisse 7 mit Antriebs-Kulissenabschnitt 7a und Freilauf-Kulissenabschnitt 7b zu einer wahlweisen motorischen oder manuellen Verstellbarkeit der Steuerwelle 4 führt. Hierfür ist es vorgesehen, dass der Freilauf-Kulissenabschnitt 7b einen Kreisbogen um die geometrische Achse 4a der Steuerwelle 4 bildet, sofern die Motorwelle 3 wie in den 4a), 4d), 4f), 5d) und 5f) ausgerichtet ist. Dann ist eine Rückwirkung einer Bewegung der Steuerwelle 4 auf die Kulisse 7 und damit auf die Motorwelle 3 nicht gegeben.
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Es ergibt sich aus den 4 und 5 ferner, dass bei einer Verstellung aus einer Funktionsstellung heraus in eine andere Funktionsstellung der Kulissenfolger 8 von einem flachen Kulissenverlauf in einen steileren Kulissenverlauf eintritt derart, dass sich die Kulissenübersetzung während der Verstellung von einer hohen Drehmomentübersetzung in eine niedrigere Drehmomentübersetzung verändert. Dies bedeutet, dass der Anlauf des Antriebsmotors 2 mit einem vergleichsweise niedrigen Drehmoment erfolgen kann, was die Betriebssicherheit insgesamt erhöht. Es ist aber auch denkbar, dass die Drehmomentübersetzung über eine geeignete Auslegung der Kulisse 7 an die jeweils zu überwindenden Kräfte angepaßt wird. Wird beispielsweise das obige Biege-Funktionselement gespannt, sollte währenddessen eine hohe Drehmomentübersetzung herrschen.
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Für die Realisierung der Kulisse 7 selbst sind zahlreiche vorteilhafte Varianten denkbar. Eine besonders vorteilhafte, konstruktive Variante ist in 3 dargestellt. Hier ist es so, dass die Kulisse 7 durch zwei gegenüberliegende Seitenwände 20 begrenzt ist, wobei die Seitenwände 20 im Querschnitt parallel zu der Motorwelle (3) jeweils im Wesentlichen konvex ausgestaltet ist. Dadurch ergibt sich eine im Wesentlichen ballige Ausformung der Seitenwände 20, die einen gewissen Toleranzausgleich für einen Achsversatz zwischen der Motorwelle 3 und der Steuerwelle 4 bereitstellt. Von Vorteil ist dabei auch eine gewisse Nachgiebigkeit der Seitenwände 20, wobei gleichzeitig auf eine geringe Reibung zwischen Kulisse 7 und Kulissenfolger 8 zu achten ist.
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Es darf schließlich darauf hingewiesen werden, dass die Kulisse 7 bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durchbrochen und geschlossen ausgestaltet ist, so dass eine mechanische Verbindung zwischen dem radial inneren und dem radial äußeren Teil der Kulissenscheibe 19 vorzusehen ist. Diese mechanische Verbindung ist im Sinne einer einfachen Darstellung in der Zeichnung nicht gezeigt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009/040074 A1 [0003, 0032, 0038, 0050]