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Die
Neuerung betrifft eine Vorrichtung zum Auf- und Abpressen von Rad-,
Bremsscheiben oder dgl. auf eine bzw. von einer Radsatzwelle für
Eisenbahnradsätze, die während des Pressvorgangs
in einer Aufnahmeeinrichtung gelagert ist.
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Aus
der
DE 20 2007
013 329 U1 ist eine Radsatzpresse bekannt. Die bekannte
Radsatzpresse dient zum Auf- oder Abpressen von Rädern,
Bremsscheiben oder dgl. auf Radsatzwellen von Schienenfahrzeugen.
Sie weist zwei auf einer gemeinsamen Geraden feststehend angeordnete,
gegeneinander gerichtete Kolbenzylindereinheiten auf zum Aufbringen
des notwendigen Pressdrucks und gegebenenfalls zur Verlagerung der
Radsatzwelle in Längsrichtung der Radsatzwelle zur Bewirkung
des Auf- oder Abpressvorgangs. Die bekannte Radsatzpresse hat auch
eine Einrichtung zur Aufnahme einer Radsatzwelle in der Radsatzpresse
während des Pressvorgangs, die beispielsweise aus zwei
einander gegenüberliegenden Zentrierspitzen besteht, wobei
zur Übertragung der Presskraft auf das zugewandte Ende
der Radsatzwelle Druckstempel an den Kolbenzylindereinheiten vorgesehen
sind. Es ist auch ein Presswiderlager vorgesehen zum Abstützen
des Rades, einer Bremsscheibe oder dgl. während des Pressvorgangs,
welches derart ausgestaltet ist, dass es durch eine Relativbewegung
zur Radsatzwelle quer zu deren Längsrichtung in seine Abstützstellung bringbar
ist und sich ansonsten außerhalb des Pressbereichs befindet.
Das Presslager ist entlang der Radsatzwelle in unterschiedlichen
Positionen festlegbar.
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Dazu
weist die bekannte Radsatzpresse einen O-förmigen in sich
geschlossenen Pressenrahmen auf mit zwischen Pressholmen fest angeordneten,
axial von einander beabstandeten und Widerlager tragenden Verbindungssäulen.
Die Widerlager sind als Schiebeführungen ausgebildet.
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Aus
der jüngeren
DE
20 2008 010 956 U1 ist beispielsweise eine Demontagepresse
bekannt. Die bekannte Demontagepresse dient zum Demontieren von
Radsätzen für Eisenbahnfahrzeugen durch Abpressen
von Radscheiben, Bremsscheiben oder Zahnrädern von der
Radsatzwelle eines Radsatzes. Die Demontagepresse hat einen U-förmigen
Pressenrahmen, der mit beiden Schenkeln und dem Verbindungsstück
des U-Querschnitts waagerecht gelagert ist. Die Demontagepresse
hat einen einzelnen Presszylinder, der am Verbindungsstück
angeordnet ist und einen Presskolben aufweist, welcher entlang der
Längsmitte der Presse zwischen den beiden Schenkeln bewegbar
ist. Der Presskolben wirkt mit einer Presshülse zusammen
und greift an einem der beiden Achsschenkel des Radsatzes an. Ein
Grundwerkzeug zwischen den beiden Schenkeln dient als Widerlager
für die abzuziehende Radscheibe, Bremsscheibe oder das
Zahnrad. Eine weitere Einrichtung stützt die Radsatzwelle
während der Demontage ab.
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Aus
einem Firmenprospekt der Firma HOESCH MFD aus 11.86 ist schließlich
bekannt, an einer Radsatzpresse ein Presswerkzeug über
Schiebeführungen von einer Stellung außerhalb
des Pressbereiches in eine Abstützstellung des Presswiderlagers
zu verlagern.
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Die
aus der erstgenannten Schrift bekannten Radsatzpresse hat einen
verhältnismäßig kompakten Aufbau. In
der betrieblichen Praxis hat es sich dagegen erwiesen, dass man
nicht immer und für jeden Pressvorgang zwei Presszylinder
gleichzeitig braucht. Auch ist das Umsetzten des Presswerkzeugs
bei der bekannten Radsatzpresse verhältnismäßig
umständlich, weil das Presswerkzeug bei jedem Umsetzten
zunächst aus dem Eingriff der jeweiligen Schiebeführungen
herausgezogen und danach um das Werkstück herum bewegt
werden muss, bevor es in eine neue Eingriffstellung verbracht werden kann.
Derartiges Umsetzten kostet wertvolle Werkstattzeiten.
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Die
zweitgenannte Schrift bringt gegenüber der erstgenannten
bereits eine Vereinfachung, da man insbesondere bei Abpressvorgängen
in aller Regel mit einem einzelnen Presszylinder auskommt. Durch
die horizontale Lagerung des U-förmigen Pressenrahmens
wird eine leichte Zugänglichkeit erreicht, in dem sowohl
das Werkstück Radsatz als auch die einzelnen Presswerkzeuge
auf einfach Weise von oben mit Hilfe eines Krans in die Demontagepresse
hineingebracht bzw. daraus entnommen werden können. Die
bekannte Demontagepresse erfreut sich daher einer guten Zugänglichkeit.
Aufgrund ihres einfachen Aufbaues ist die bekannte Demontagepresse
auch verhältnismäßig preiswert.
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Daraus
ergibt sich die Aufgabe für die vorliegende Neuerung, eine
Vorrichtung vorzuschlagen, die sowohl zum Auf- und Abpressen von
Eisenbahnradsätzen geeignet ist. Insbesondere soll eine
vereinfachte, vielfältige, einfach bedienbare und preisgünstige
Vorrichtung vorgeschlagen werden.
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Neuerungsgemäß wird
diese Aufgabe dadurch gelöst, dass zwei auf einer gemeinsamen Grundplatte
in einem Abstand und in ihrer räumlichen Lage in einer
gemeinsamen Ebene sowie parallel zu einander gelagerte Balken, die
zur Aufnahme von Presszylindern oder unterschiedlichen Werkzeugen dienen,
auf den einander zugewandten Längsseiten mehrere einander
jeweils gegenüberliegende Ausnehmungen aufweisen, die einen
gegenseitigen Abstand von einander haben.
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Man
hatte nämlich erkannt, dass man auf Pressensäulen
bzw. Pressholme, wie sie in der erstgenannten Schrift bezeichnet
werden, verzichten kann, weil die großen Presskräfte
im wesentlichen nur in der Richtung der Längsachse der
Radsatzwelle wirken. Auf Pressensäulen, in denen die Presszylinder
aufgenommen sind, kann man also ganz verzichten. Stattdessen reicht
es aus, eine Trägerplatte vorzusehen, auf welcher die Presszylinder
montiert sind. Diese Trägerplatte kann sodann nach Belieben in
unterschiedlichen Arbeitsstellungen zwischen den Längsträgern,
im vorliegenden Fall Balken genannt, der Pressvorrichtung eingebracht
werden. Dabei reicht es aus, die Trägerplatten in Schiebeführungen einzubringen,
die längs der beiden Balken der Vorrichtung vorgesehen
sind. Auf diese Weise kann die neuerungsgemäße
Vorrichtung sehr leicht unterschiedlichen Bedürfnissen,
wie z. B. unterschiedlichen Spurweiten der Eisenbahnradsätzen,
angepasst werden. Auch kann die Vorrichtung bei Bedarf mit nur einem
einzelnen Presszylinder bestückt werden. Das geschieht
vorzugsweise beim Abpressen von Rad-, Bremsscheiben oder dgl. von
einer Radsatzwelle. Die neuerungsgemäße Vorrichtung
dient demnach sowohl zum Auf- und Abpressen von Rad- oder Bremsscheiben
oder von Zahnrädern oder auch von Achswellengetrieben.
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Vorzugsweise
ist die Grundplatte der Vorrichtung horizontal gelagert. Jeder Balken
liegt auf wenigstens zwei vertikalen Stützen auf, welche
untereinander gleich lang sind. Jeder Balken ist an wenigstens einer
Stelle mit einer vertikalen Stütze fest verbunden, während
er auf der anderen Stütze in einer Führung geführt
längsverschieblich aufliegt. Auf diese Weise können
Dehnungen der Balken unter den hohen Presskräften spannungsfrei
aufgenommen werden. Jede Stütze, auf welcher ein Balken aufliegt,
ist mit der Grundplatte fest verbunden. Die einander gegenüberliegenden
Ausnehmungen in den Balken, welche zur Aufnahme der Presszylinder bzw.
Presswerkzeuge dienen, sind als Schiebeführungen ausgebildet,
wie das aus dem Stand der Technik an sich bekannt ist.
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Als
Aufnahmeeinrichtung für die Radsatzwelle sind zwei Hubböcke
vorgesehen, wie sie beispielsweise aus der zweitgenannten Schrift
bekannt sind. Wenigsten einer der beiden Hubböcke ist in Richtung
der Längsachse der Radsatzwelle auf der Grundplatte verschiebbar.
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Eine
vorteilhafte und preisgünstige Ausbildung erhält
man, wenn die vertikalen Stützen als Doppel-T-Träger
ausgebildet sind. Um die gleichzeitige Längsdehnbarkeit
der beiden Balken zu gewährleisten, ist vorgesehen, dass
jeder Balken mit einer Stütze an der gleichen Stelle der
Grundplatte verbunden ist. Diese gleiche Stelle kann an einem der
beiden stirnseitigen Enden der Grundplatte vorgesehen sein; eine
günstige Befestigungsmöglichkeit ergibt sich aber
auch bei drei vertikalen Stützen, wenn der jeweilige Balken
auf der Mittelstütze befestigt ist und an beiden Enden
frei geführt aufliegt. Schließlich ist auch die
Möglichkeit vorgesehen, dass die Stützen für
einen der beiden Balken in ihrer Länge veränderbar
sind. Hierdurch kann erreicht werden, dass der Balken zum Ein- oder
Ausrollen eines Radsatzes gesenkt werden kann. Eine solche Einrichtung
ist in Werkstätten von Vorteil, wo ein Werkstattkran nicht unmittelbar
zur Verfügung steht.
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Nachfolgend
wird die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen näher
beschrieben. Es zeigen jeweils in verkleinerter maßstäblicher
Darstellung die
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1 die
Vorrichtung in der Seitenansicht,
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2 die
Vorrichtung in der Draufsicht,
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3 eine
weitere Ausführungsform in der Seitenansicht und
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4 die
zweite Ausführungsform in der Draufsicht.
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Die 1 zeigt
eine Radsatzwelle 22, auf welcher zwei Radscheiben 3, 3' und
mehrere Bremsscheiben 27 befestigt sind. Die Radsatzwelle 22 wird von
Hubböcken 5 und 6 getragen, die auf Laufschienen 9 auf
einer Grundplatte 2 in der Längsrichtung 23 der
Radsatzwelle 22 verfahrbar sind. Zu jeder Längsseite
der Grundplatte 2 erstrecken sich Stützen 4 vertikal
nach oben. Insgesamt sind sechs Stützen 4 vorgesehen.
Die Stützen 4 sind mit der Grundplatte 2 fest
verbunden. Auf der Oberseite der Stützen 4 liegen
jeweils ein Balken 1 und 20 auf. Beispielsweise sind
die Balken 1 und 20 mit den mittleren Stützen 4' fest
verbunden und liegen auf den jeweils äußeren Stützen 4 in
Führungen gelagert (nicht gezeigt) lose auf.
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Die
beiden Balken 1 und 20 verlaufen entlang der Längseiten
der Grundplatte 2 in ihrer räumlichen Lage in
einer gemeinsamen Ebene zu einander parallel und haben einen Abstand 14 von
einander 2. Auf den einander zugewandten
Längsseiten 15 und 16 weisen die Balken 1 und 20 Ausnehmungen 17 bzw. 18 auf.
Alle Ausnehmungen 17 bzw. 18 jeder der Längsseiten 15 bzw. 16 haben
einen gegenseitigen Abstand 19 von einander. Die Ausnehmungen 17 und 18 sind
als Schiebeführungen ausgebildet in der Weise, dass jeder
Ausnehmung 17 jeweils eine Ausnehmung 18 gegenüber
liegt.
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An
den beiden Stirnseiten der Grundplatte 2 ist in die Ausnehmungen 17 und 18 jeweils
ein Presszylinder 13 bzw. 21 herausnehmbar eingefügt.
Jeder Presszylinder 13 bzw. 21 ist auf einer Trägerplatte 12 befestigt.
Die Druckstempel 25 und 26 der beiden Presszylinder 13 und 21 befinden
sich auf gleicher horizontaler Höhe mit der Radsatzwelle 22,
wie man das aus der 1 erkennen kann.
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An
anderer Stelle zwischen den beiden Balken 1 und 20 ist
ein Presswerkzeug 8 in die jeweiligen Ausnehmungen 17 und 18 eingeführt.
Das Presswerkzeug 8 erkennt man in der 2.
In der gezeigten Darstellung ist das Presswerkzeug 8 dazu vorgesehen,
die linke Radscheibe 3 von der Radsatzwelle 22 abzupressen.
Zu diesem Zweck wird die Radsatzwelle auf den Hubböcken 5 und 6 vom
ausfahrenden Druckstempel 25 in der Zeichnung in Richtung
des Pfeils 35 nach rechts verschoben, wobei die sich lösende
Radscheibe 3 auf eine Presshülse 7 aufgleitet.
Während des Ausfahrens des Druckstempels 25 aus
dem Presszylinder 13 in Richtung des Pfeils 35 fährt
der Druckstempel 26 in derselben Richtung in den Presszylinder 21 ein.
Nach dem Abpressen der linken Radscheibe 3 erfolgt das
Abpressen der rechten Radscheibe 3' durch Ausfahren des Druckstempels 26 und
Einfahren des Druckstempels 25 in der umgekehrten Bewegungsrichtung.
Zuvor wurde natürlich das Presswerkzeug 8 aus
seiner in der 2 gezeigten Stellung herausgenommen
und hinter der rechten Radscheibe 3' zwischen die Balken 1 und 20 eingeführt.
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Im
Vergleich mit der Ausführungsform nach den 1 und 2 zeichnet
sich die Ausführungsform nach den 3 und 4 durch
ein Verbindungsstück 28 aus, welches der Vorrichtung
einen U-förmigen Rahmen verleiht. Das Verbindungsstück 28 verbindet
die beiden Balken 29 und 30 miteinander. Die beiden
Balken 29 und 30 zeichnen sich durch eine im Vergleich
zur letztgenannten Schrift vergrößerte Länge
aus. Zwischen ihren freien Enden 31 und 32 ist
eine Trägerplatte 33 herausnehmbar eingeführt,
auf welcher ein zweiter Presszylinder 34 befestigt ist.
Der Presszylinder 34 wirkt dem Presszylinder 13 entgegen,
in einer Weise, welche zuvor im Zusammenhang mit den 1 und 2 beschrieben
wurde.
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- 1
- Balken
- 2
- Grundplatte
- 3,
3'
- Radscheibe
- 4,
4'
- Stütze
- 5
- Hubbock
- 6
- Hubbock
- 7
- Presshülse
- 8
- Presswerkzeug
- 9
- Laufschiene
- 10
- Position
Presswerkzeug
- 11
- Stelle
- 12
- Trägerplatte
- 13
- Presszylinder
- 14
- Abstand
- 15
- Längsseite
- 16
- Längsseite
- 17
- Ausnehmung
- 18
- Ausnehmung
- 19
- Abstand
- 20
- Balken
- 21
- Presszylinder
- 22
- Radsatzwelle
- 23
- Längsachse
der Radsatzwelle
- 24
- Stelle
- 25
- Druckstempel
- 26
- Druckstempel
- 27
- Bremsscheibe
- 28
- Verbindungsstück
- 29
- Balken
- 30
- Balken
- 31
- freies
Ende
- 32
- freies
Ende
- 33
- Trägerplatte
- 34
- Presszylinder
- 35
- Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202007013329
U1 [0002]
- - DE 202008010956 U1 [0004]