DE202010005553U1 - Gurtmaterial aus einer mehrlagigen flachen Materialanordnung - Google Patents
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Abstract
Gurtmaterial, insbesondere zur Lastaufnahme am menschlichen oder tierischen Körper, aus einer mehrlagigen flachen Materialanordnung, bei der mehrere Lagen nicht lösbar miteinander verbunden sind und eine innere Lage (1) aus einem Ledermaterial und eine äußere Lage (2) aus einem Schmutz abweisenden Material gebildet ist, nämlich einem Filzmaterial, einem Gewebematerial oder einem Stoffmaterial.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Gurtmaterial, insbesondere zur Lastaufnahme am menschlichen oder tierischen Körper, aus einer mehrlagigen flachen Materialanordnung.
- Hintergrund der Erfindung
- Gurtmaterialien werden unter anderem für verschiedene Artikel in Verbindung mit der Tierhaltung genutzt. Hierzu gehören beispielsweise Hundeleinen, Hundegeschirre oder Reitsportartikel.
- Es sind Gurtmaterialien bekannt, bei denen ein einstückig gewebter Schlauch verwendet wird, in welchen ein polsterndes Material eingelegt wird. Derartige Gurtmaterialien werden beispielsweise in den folgenden Dokumenten beschrieben:
DE 37 05 908 A1 ,DE 197 31 260 C1 undEP 1 075 179 A1 . - Zusammenfassung der Erfindung
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gurtmaterial, insbesondere zur Lastaufnahme am menschlichen oder tierischen Körper, aus einer mehrlagigen flachen Materialanordnung anzugeben, welches verbesserte Nutzungseigenschaften aufweist.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Gurtmaterial, insbesondere zur Lastaufnahme am menschlichen oder tierischen Körper, nach dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Weiterhin sind eine Hundeleine oder ein Hundegeschirr sowie ein Reitsportartikel vorgesehen, die wenigstens abschnittsweise aus dem Gurtmaterial gebildet sind. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
- Die Erfindung umfasst den Gedanken eines Gurtmaterials, insbesondere zur Lastaufnahme am menschlichen oder tierischen Körper, aus einer mehrlagigen flachen Materialanordnung, bei der mehrere Lagen nicht lösbar miteinander verbunden sind und eine innere Lage aus einem Ledermaterial und eine äußere Lage aus einem Schmutz abweisenden Material gebildet ist, nämlich einem Filzmaterial, einem Gewebematerial oder einem Stoffmaterial.
- Bei dem vorgeschlagenen Gurtmaterial ist es ermöglicht, unterschiedlichen Nutzungsanforderungen auf der Gurtinnenseite einerseits und der Gurtaußenseite andererseits Rechnung zu tragen. Die aus dem Ledermaterial hergestellte innere Lage hat beispielsweise den Vorteil, dass von diesem Material keine Tierhaare oder Menschenhaare aufgenommen werden. Darüber hinaus verfügt Ledermaterial, sei es Naturleder oder Kunstleder, über angenehme haptische Eigenschaften. Andererseits gewährleistet die Herstellung der äußeren Lage aus dem Schmutz abweisenden Material, dass die äußere Erscheinungsform des Gurtes auch bei längerer Benutzung ansprechend bleibt. Das Filzmaterial, das Gewebematerial oder das Stoffmaterial verfügen über vorteilhafte Nutzungseigenschaften und gewährleisten hierdurch auch nach längerer Nutzung des Gurtmaterials ein ansprechendes Äußeres. Die Verwendung unterschiedlicher Materialien für die innere Lage sowie die äußere Lage des Gurtmaterials ermöglicht ein individuelles Anpassen des Gurtmaterials auf der Innen- und der Außenseite an die unterschiedlichen Nutzungsanforderungen.
- Das Gewebematerial ist bevorzugt aus Polyamidfasern gewebt. Aber auch Elastikmonofilamente können zum Einsatz kommen. In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Fasern selbst und/oder das Gewebe mit einer funktionsverstärkenden Beschichtung versehen sind. Beispielsweise kann mit Hilfe der Beschichtung eine Wasser- oder feuchtigkeitsabweisende Eigenschaft verbessert werden.
- Bei dem Stoffmaterial handelt es sich beispielsweise um einen Tweed- oder einen Jeansstoff.
- Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die innere und die äußere Lage miteinander vernäht sind.
- Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass beidseitig der mehrlagigen flachen Materialanordnung eine Randnaht gebildet ist. Bevorzugt verläuft die jeweilige Randnaht im Wesentlichen parallel zum Gurtrand. Alternativ oder ergänzend können in anderen Bereichen der flachen Materialanordnung Steppnähte vorgesehen sein.
- Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Randnaht jeweils in einem Bereich hergestellt ist, in welchem ein äußerer Randabschnitt der inneren und/oder der ein äußerer Randabschnitt äußeren Lage nach Innen eingeschlagen ist. Mit Hilfe des Einschlagens oder Umschlagens von äußeren Randbereichen der Lagen nach Innen entstehen an den äußeren Kanten des Gurtmaterials abgerundete Bereiche, die für den Nutzer und gegebenenfalls das Tier zu angenehmen Trageeigenschaften führen. Auch wird so ein mögliches Ausfransen des Materials am Gurtrand verhindert.
- Bevorzugt sieht eine Fortbildung der Erfindung vor, dass zwischen der inneren und der äußeren Lage wenigstens eine weitere Lage aus einem Einlagenmaterial angeordnet ist. In einer Ausführungsform ist das Einlagematerial verschieden von dem Filzmaterial und dem Gewebematerial.
- Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine weitere Lage eine Verstärkungslage aus einem Verstärkungsmaterial ist. Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass sich die Verstärkungslage im Wesentlichen über die gesamte Breite des Gurtmaterials erstreckt. Im Fall des Vorsehens von Randnähten wird das Verstärkungsmaterial bevorzugt von diesen erfasst, so dass das Verstärkungsmaterial in dieser Ausgestaltung zumindest in den Randbereichen mit der inneren und der äußeren Lage vernäht ist.
- Eine Weiterbildung der Erfindung kann vorsehen, dass das Verstärkungsmaterial aus einem beschichteten Gewebematerial besteht. Bei einer Fortbildung ist das Gewebematerial mit einer Kunststoff- oder Gummibeschichtung versehen. In einer Ausgestaltung handelt es sich bei dem beschichteten Gewebematerial um ein Planenmaterial.
- Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Schmutz abweisenden Material der äußeren Lage im Bereich der äußeren Oberfläche wenigstens abschnittsweise mit einer Funktionsbestickung versehen ist. Die Funktionsbestickung kann verschiedene Stickelemente umfassen, zum Beispiel verzierende Stickelemente und/oder Textelemente.
- Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Schmutz abweisenden Material der äußeren Lage im Bereich der äußeren Oberfläche wenigstens abschnittsweise Licht reflektierende Elemente aufweist. Bei der Ausführung des Schmutz abweisenden Materials als Gewebematerial sind die Licht reflektierenden Elemente beispielsweise mit Hilfe von eingewebten Materialien hergestellt, zum Beispiels mittels eingewebtem Reflexgarn. Bevorzugt sind die Licht reflektierenden Elemente in einer Ausführungsform als Retro-Reflexelemente gebildet, die das empfangene Licht zur Ursprungsquelle zurück reflektieren. Eine Ausführungsform der Erfindung kann vorsehen, dass die Licht reflektierenden Elemente als rasterartig über die äußere Oberfläche des Gurtmaterials verteilte und beabstandete Reflexionspunkte gebildet sind. Hierbei kann vorgesehen sein, ein regelmäßiges Raster von beabstandeten Reflexionspunkten zu bilden, zum Beispiel in einer schachbrettartigen Form. In einer Fortbildung ist eine regelmäßige Anordnung von Reflexionspunkten vorgesehen, bei der benachbarte Reflexionspunkte einen Abstand von etwa 0,5 mm bis etwa 2 mm aufweisen. Hierdurch entsteht eine hohe Flächendichte von Reflektionspunkten, die jedoch in den Zwischenräumen ausreichend Gestaltungsspielraum zur Verfügung stellen, um das äußere Erscheinungsbild des Gurtmaterials gewünschten Anforderungen entsprechend zu gestalten.
- Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Gewebematerial eine Netzstruktur aufweist. Die Netzstruktur des Gewebematerials gewährleistet eine ausreichende Durchlässigkeit des Gewebematerials, wodurch dieses zum Beispiel atmungsaktiv ist.
- Bevorzugt sieht eine Fortbildung der Erfindung vor, dass das Filzmaterial mit einer Schichtdicke zwischen etwa 2 mm und etwa 5 mm gebildet ist.
- Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf Figuren einer Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
-
1 eine perspektivische Darstellung eines Abschnitts eines Gurtmaterials, bei dem eine äußere Lage aus einem Filzmaterial besteht, -
2 eine perspektivische Darstellung eines Abschnitts eines Gurtmaterials, bei dem eine äußere Lage aus einem Gewebematerial besteht, und -
3 eine schematische Darstellung eines Abschnitts des Gurtmaterials aus2 von oben, bei dem auf der äußeren Oberfläche rasteartig und beabstandet Licht reflektierende Reflexionspunkte gebildet sind. -
1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Abschnitts eines mehrlagigen flachen Gurtmaterials, bei dem eine innere Lage1 aus einem Ledermaterial, sei es Kunst- oder Naturleder, besteht. Eine äußere Lage2 ist aus einem Filzmaterial hergestellt. Die innere Lage1 und die äußere Lage2 sind mit Hilfe von Randnähten3 miteinander vernäht. Zwischen der inneren Lage1 und der äußeren Lage2 ist bei der dargestellten Ausführungsform ein Verstärkungsmaterial4 angeordnet, welches sich über die gesamte Breite des Gurtmaterials erstreckt und von den Randnähten3 erfasst ist. Das Verstärkungsmaterial4 besteht zum Beispiel aus einem beschichteten Gewebematerial wie es insbesondere für Planen zum Einsatz kommt. - Das Filzmaterial der äußeren Lage
2 ist mit Bestickungselementen5 versehen. -
2 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Abschnitts eines Gurtmaterials, bei dem ebenfalls die innere Lage1 und die äußere Lage2 mittels Randnähten3 miteinander vernäht sind. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel nach1 besteht die äußere Lage2 in2 aus einem Gewebematerial, bei dem äußere Randabschnitte6 nach innen umgeschlagen sind. In gleicher Weise ist dies für äußere Randabschnitt6 der Inneren Lage1 vorgesehen. Ein solches Umschlagen von Randabschnitten kann in einer alternativen Ausgestaltung auch bei der in1 gezeigten Ausführungsform vorgesehen sein. -
3 zeigt eine schematische Darstellung eines Abschnitts des Gurtmaterials aus2 von oben. Es ergibt sich, dass mittels des Gewebematerials gebildete äußere Oberfläche7 rasterartig Lichtreflexionspunkte8 beabstandet angeordnet sind. Es ergibt sich ein gleichmäßiges Muster von Reflexionspunkten, die jedoch wegen ihrer Größe im Vergleich zu den verbleibenden Zwischenräumen den Gesamteindruck des Gurtmaterials nur wenig bestimmen. - Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 3705908 A1 [0003]
- - DE 19731260 C1 [0003]
- - EP 1075179 A1 [0003]
Claims (13)
- Gurtmaterial, insbesondere zur Lastaufnahme am menschlichen oder tierischen Körper, aus einer mehrlagigen flachen Materialanordnung, bei der mehrere Lagen nicht lösbar miteinander verbunden sind und eine innere Lage (
1 ) aus einem Ledermaterial und eine äußere Lage (2 ) aus einem Schmutz abweisenden Material gebildet ist, nämlich einem Filzmaterial, einem Gewebematerial oder einem Stoffmaterial. - Gurtmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die innere und die äußere Lage (
1 ,2 ) miteinander vernäht sind. - Gurtmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass beidseitig der mehrlagigen flachen Materialanordnung eine Randnaht (
3 ) gebildet ist. - Gurtmaterial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Randnaht (
3 ) jeweils in einem Bereich hergestellt ist, in welchem ein äußerer Randabschnitt der inneren Lage (1 ) und/oder ein äußerer Randabschnitt der äußeren Lage (2 ) nach Innen eingeschlagen ist. - Gurtmaterial nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der inneren und der äußeren Lage (
1 ,2 ) wenigstens eine weitere Lage aus einem Einlagenmaterial angeordnet ist. - Gurtmaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine weitere Lage eine Verstärkungslage (
4 ) aus einem Verstärkungsmaterial ist. - Gurtmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungsmaterial aus einem beschichteten Gewebematerial besteht.
- Gurtmaterial nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmutz abweisenden Material der äußeren Lage (
2 ) im Bereich der äußeren Oberfläche wenigstens abschnittsweise mit einer Funktionsbestickung (5 ) versehen ist. - Gurtmaterial nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmutz abweisenden Material der äußeren Lage (
2 ) im Bereich der äußeren Oberfläche wenigstens abschnittsweise Licht reflektierende Elemente (8 ) aufweist. - Gurtmaterial nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebematerial eine Netzstruktur aufweist.
- Gurtmaterial nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Filzmaterial mit einer Schichtdicke zwischen etwa 2 mm und etwa 5 mm gebildet ist.
- Hundeleine oder -geschirr, welche(s) wenigstens abschnittsweise aus einem Gurtmaterial nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11 gebildet ist.
- Reitsportartikel, welches wenigstens abschnittsweise aus einem Gurtmaterial nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11 gebildet ist.
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DE202015102946U1 (de) | 2015-06-08 | 2016-09-12 | Rtntrd Rolf Trautwein Und Nadine Trautwein Research & Development Gbr (Vertreten Durch Den Gesellschafter: Rolf Friedrich Trautwein, 33813 Oerlinghausen) | Gurtmaterial aus einer mehrlagigen flachen Materialanordnung |
WO2024188468A1 (de) * | 2023-03-16 | 2024-09-19 | Ruedi Gerber Reit- Und Fahrsport-Sattlerei Gmbh | Sattelgurt zum befestigen eines sattels auf einem pferd, verfahren zur herstellung eines sattelgurtes sowie verwendung eines mehrschichtigen sattelgurtes zum befestigen eines sattels |
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2010
- 2010-06-02 DE DE201020005553 patent/DE202010005553U1/de not_active Expired - Lifetime
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