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Die
Erfindung betrifft einen Sitzbezug für ein Polster einer eine Sitzbelüftung aufweisenden
Sitzanlage, insbesondere eines Kraftfahrzeugsitzes, der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Art. Weiterhin betrifft die Erfindung
ein Polster sowie eine Sitzanlage, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz,
mit einem Polster.
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Aus
dem Serienfahrzeugbau von Personenkraftwagen sind eine Vielzahl
von Sitzanlagen, insbesondere in Form von Kraftfahrzeugsitzen, bekannt, welche
eine aktive oder passive Sitzbelüftung
aufweisen. Hierbei wird ein entsprechender Luftstrom durch das Polster
des Fahrzeugsitzes hindurchgeleitet, um Körperfeuchtigkeit des Sitzinsassen
im Kontakt mit dem Polster der Sitzanlage abzuführen. Dies ist gerade bei Bezugsteilen
aus Leder oder einem lederähnlichen
Material von erheblicher Wichtigkeit, da gerade diese Sitzbezüge ein Schwitzen
des Sitzinsassen fördern.
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Aus
diesem Grund werden heutige Bezugsteile für Sitzbezüge, welche aus Leder oder einem
lederähnlichen
Material geschaffen sind, üblicherweise mit
einer von außen
her sichtbaren Perforation versehen, wobei die einzelnen Durchgangslöcher innerhalb
des Sitzbezuges einen nicht unerheblichen Durchmesser haben. Dies
ist einerseits bislang erforderlich, um einen hinreichenden Abtransport
der Körperfeuchtigkeit
zu gewährleisten,
jedoch aus optischen Gründen
nicht immer erwünscht.
Ein weiteres Problem einer derartigen Perforation ist es, dass Ziernähte oftmals
einen unruhigen Nahtverlauf aufweisen, da beim Herstellen der Ziernähte die
entsprechende Nadel so genannte Nadelsprünge macht. Dies bedeutet, dass
die Nadel bei einem Einstichpunkt in das Leder nahe einer Durchgangsöffnung der
Perforation zu dieser Durchgangsöffnung hinwandert
und sich somit ein nicht kontinuierlicher, sondern vielmehr unruhiger
Nahtverlauf ergibt.
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Aus
dem Stand der Technik sind des Weiteren Sitzbezüge aus Leder bekannt, welche
mit einer atmungsaktiven Beschichtung versehen sind. Als Beispiel
hierfür
sei die Beschichtungstechnologie STERON® der
Firma BASF genannt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Sitzbezug der eingangs
genannten Art zu schaffen, mittels welchem sich einerseits eine
gute Sitzbelüftung
und andererseits eine bessere optische Gestaltung des Polsters der
Sitzanlage, insbesondere des Fahrzeugsitzes, realisieren lässt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Sitzbezug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und
nicht-trivialen
Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen angegeben.
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Um
einen Sitzbezug zu schaffen, mittels welchem sich einerseits eine
günstige
Sitzbelüftung
des Polsters des Fahrzeugsitzes realisieren lässt und mittels welchem andererseits
ein verbessertes optisches Erscheinungsbild des Sitzbezuges des
Polsters der Sitzanlage realisierbar ist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die Perforation lediglich partiell in wenigstens einem Bereich
des Sitzbezuges vorgesehen ist. Im Unterschied zum bisherigen Stand
der Technik, bei welchem das gesamte Bezugsteil des Sitzbezugs mit
einer Perforation versehen war, ist es nunmehr erfindungsgemäß vorgesehen, dass
lediglich ein Teilbereich mit einer entsprechenden Perforation ausgestattet
wird. Überraschenderweise
hat sich nämlich
herausgestellt, dass ein lediglich partielles Vorsehen der Perforation
ausreicht, um eine zumindest annähernd
gleich gute Sitzbelüftung über einer
vollflächigen
Perforation zu erreichen.
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Durch
das lediglich partielle Vorsehen der Perforation ist es somit möglich, insbesondere
optisch exponierte Bereiche oder Bereiche, in welchen eine Ziernaht
angebracht werden, soll von der Perforation auszunehmen. Hierdurch
wird das optische Erscheinungsbild des Sitzbezugs des Polsters der
Sitzanlage, insbesondere des Fahrzeugssitzes, deutlich verbessert.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich dabei als vorteilhaft
gezeigt, wenn die Perforation im Bereich einer Abheftung des Sitzbezuges vorgesehen
ist. In diesem Bereich der Abheftung kann nämlich die Perforation besonders
günstig
kaschiert werden, so dass sich ein überaus ansprechendes Erscheinungsbild
des Sitzbezuges des Polsters der Sitzanlage bzw. des Fahrzeugsitzes
realisieren lässt.
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Als
weiterhin vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die Perforation
in einem Kontaktbereich des Sitzbezuges mit dem Sitzinsassen vorgesehen
ist. Gerade in diesen Kontaktbereichen ist einerseits ein besonders
gute Sitzbelüftung
bzw. Versorgung dieses Kontaktbereichs mit einem Luftstrom erforderlich.
Andererseits stellt ein derartiger Kontaktbereich üblicherweise
eine äußerst exponierte
Position des Sitzbezuges dar. Durch eine beispielsweise inselartige
Perforation kann somit ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild
des Sitzbezugs erreicht werden.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das wenigstens eine Bezugsteil
des Sitzbezugs mit einer atmungsaktiven Beschichtung versehen. Dies hat
somit den Vorteil, dass auch in den nicht mit einer Perforation
versehenen Bereichen des Bezugsteils des Sitzbezuges ein Luftaustausch
bzw. ein Überströmen von
Luft zwischen dem Polster und dessen Außenseite erfolgen kann. Hierdurch
ergibt sich ein noch besserer Abtransport der Körperfeuchtigkeit des Sitzinsassen.
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Schließlich hat
es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn die Perforation in einem Spiegelbereich und/oder
einem Seitenbackenbereich des Sitzbezuges vorgesehen ist. Gerade
in diesen Bereichen ist eine besonders wirksame Sitzbelüftung erforderlich.
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Die
vorstehend im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Sitzbezug genannten Vorteile gelten
in ebensolcher Weise für
das Polster gemäß Patentanspruch
6 bzw. die Sitzanlage gemäß Patentanspruch
7.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine
schematische Schnittansicht eines Polsters einer eine Sitzbelüftung aufweisenden Sitzanlage
in Form eines Kraftfahrzeugsitzes, wobei von der Ventilationsschicht
sowie eine Zwischenschicht erkennbar ist, auf welcher ein Sitzbezug
ruht, und wenigstens ein Bezugsteil umfasst, welches mit einer Perforation
versehen ist, welche lediglich partiell in einem Bereich des Sitzbezugs
vorgesehen ist;
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2 eine
schematische Draufsicht auf ein Polster einer Sitzanlage bzw. eines
Kraftfahrzeugsitzes gemäß 1,
wobei die Perforation vorliegend lediglich im Bereich jeweiliger
Abheftungen des Sitzbezuges vorgesehen ist;
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3 eine
weitere schematische Draufsicht auf ein Polster einer Sitzanlage
bzw. eines Kraftfahrzeugsitzes mit einem Sitzbezug anlog zur Ausführungsform
gemäß 2,
wobei ebenfalls die Perforation lediglich im Bereich von Abheftungen
des Sitzbezuges vorgesehen ist;
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4 eine
Draufsicht auf ein Polster der Sitzanlage bzw. des Kraftfahrzeugsitzes
analog zu den Ausführungsformen
gemäß 2 und 3, wobei
in 4 erkennbar ist, dass die Perforation im Bereich
jeweiliger Abheftungen in jeweiligen Kontaktbereichen des Sitzbezuges
mit dem Sitzinsassen, und zwar im Spiegelbereich und im Seitenbackenbereich
des Sitzbezugs des Polsters; und in
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5 eine
weitere schematische Draufsicht auf ein Polster einer Sitzanlage
bzw. eines Kraftfahrzeugsitzes anlog zu den Ausführungsformen gemäß den 2 bis 4,
wobei vorliegend die Perforation inselförmig in entsprechenden Kontaktbereichen des
Sitzbezuges mit dem Sitzinsassen vorgesehen ist, und zwar wiederum
im Spiegelbereich und im Seitenbackenbereich des Sitzbezugs des
Polsters.
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In 1 ist
in einer schematischen Schnittansicht entlang einer in Fahrzeugquerrichtung
verlaufenden Schnittebene ein Polster 10 einer eine Sitzbelüftung aufweisenden
Sitzanlage – vorliegend in
Form eines Kraftfahrzeugsitzes 12 – dargestellt. Die 2 bis 4 zeigen
dieses Polster 10, welches vorliegend jeweils als Sitzkissenpolster
des Kraftfahrzeugsitzes 12 ausgebildet ist, jeweils in
einer schematischen Draufsicht.
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Aus 1 ist
zunächst
erkennbar, dass das Polster 10 ein Auflageteil 14,
welches vorliegend aus einem Schaumstoff gebildet ist, umfasst,
welches in einem nicht weiter dargestellten Schalen- bzw. wannenförmigen Sitzkissenträger aufgenommen
ist. Die Auflage 14 umfasst an ihrer Oberseite eine muldenförmige Aufnahme 16,
innerhalb welcher eine Ventilationsschicht 18 aufgenommen
ist. Diese Ventilationsschicht 18 besteht vorliegend aus
einem gut luftdurchlässigen
Abstandsgewirke.
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Auf
dem Abstandsgewirke bzw. der Ventilationsschicht 18 und
auf der aus Schaumstoff gebildeten Auflage 14 ruht des
Weiteren eine Schaumschicht 20, welche vorliegend mit einer
Mehrzahl von Durchgangslöchern 22 versehen
ist, welche die Schaumauflage 20 von der Ventilationsschicht 18 bis zu
einem Bezugsteil 24 eines Sitzbezugs 26 durchsetzen.
Die Schaumauflage 20 besteht vorliegend aus einem retikulierten
Schaum oder dergleichen. Dies bedeutet, dass die Schaumauflage 20 entsprechend
luft- und feuchtigkeitsdurchlässig
ist, was zusätzlich
durch die Durchgangslöcher 22 befördert wird.
Unterhalb des Bezugsteils 24 des Sitzbezugs 26 – also zwischen
diesem und der Schaumauflage 20 – kann zusätzlich ein luftdurchlässiges Vlies
angeordnet sein, welches ein Durchdrücken bzw. Abdrücken der
Durchgangslöcher 22 in
dem Bezugsteil 24 des Sitzbezugs 26 vermeidet.
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Die
Ventilationsschicht 18 ist vorliegend über mehrere Lüfter 28 mit
einer durch die Pfeile 30 dargestellten Luftströmung versorgbar.
Dabei wird die Luft an der Unterseite der Lüfter 28 angesaugt
und über jeweilige
Kanäle 32 in
Richtung der Ventilationsschicht 18 befördert. Innerhalb der Ventilationsschicht
wird die Luftströmung 30 verteilt
und strömt über die
Schaumauflage 20 bzw. das Bezugsteil 24 des Sitzbezugs 26 auf
im Weiteren noch näher
beschriebene Weise in Richtung des Sitzinsassen aus.
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Wie
aus den 2 bis 5 erkennbar
ist, weist das Bezugsteil 24 des Sitzbezugs 26 eine
Perforation 34 auf, welche jedoch – im Unterschied zum bisherigen
Stand der Technik – nicht
im Bereich des gesamten Bezugsteils 24 des Sitzbezugs 26 vorgesehen
ist, sondern lediglich partiell.
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Wie
aus 2 erkennbar ist, ist die Perforation 34,
welche vorliegend aus einer Vielzahl von kleinen, das Bezugsteil 24 des
Sitzbezugs 26 durchsetzenden Löchern ausgebildet ist, lediglich
im Bereich von jeweiligen Abheftungen 36 vorgesehen, welche das
Polster 10 beispielsweise in zwei Seitenbackenbereiche 38 und
eine Mehrzahl von Spiegelbereichen 40 unterteilen. Dabei
sind in 1 die einzelnen Abheftungen 36 erkennbar.
Des Weiteren ist aus 1 erkennbar, dass aufgrund der
sich im Bereich der Abheftungen 36 befindenden Durchgangslöcher der Perforation 34 in
dem Bezugsteil 24 des Sitzbezugs 26 die über die
Lüfter 28 erzeugte
Luftströmung
(Pfeile 30) gemäß den Pfeilen 42 wieder
aus dem Polster 10 austreten kann. Mit anderen Worten wird
durch die Perforation 34 die Luftausströmung gemäß den Pfeilen 42 vorteilhaft
befördert.
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Da
die Perforation 34 im Bereich der Abheftungen 36 vorgesehen
sind, sind diese von außen her
wenig erkennbar, so dass sich insgesamt eine formschöne optische
Gesamtdarstellung des Polsters 10 realisieren lässt. Gleichzeitig
ergibt sich jedoch aufgrund der Perforation 34 eine günstige und ausreichende
Sitzbelüftung
des Polsters 10.
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Bei
der Ausführungsform
gemäß 3 sind gegenüber der
Ausführungsform
gemäß 2 noch eine
weitere Anzahl von Abheftungen 34 vorgesehen, in deren
Bereich jeweils auch eine Perforation 34 vorgesehen ist.
Die Perforation wird dabei – wie beim
Ausführungsbeispiel
gemäß 2 – durch
eine Vielzahl von Löchern 44 innerhalb
des Bezugsteils 24 des Sitzbezugs 26 gebildet.
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Die
Ausführungsform
gemäß 4 zeigt nicht
nur Perforationen 34 im Bereich der jeweiligen Abheftungen 36,
sondern darüber
hinaus sowohl in den Seitenbackenbereichen 38 wie auch
in den Spiegelbereichen 40 eine Mehrzahl von partiellen
bzw. inselförmigen
Perforationen 46. Diese inselförmigen Perforationen sind dabei
insbesondere in entsprechenden Kontaktbereichen des Bezugsteils 24 des Sitzbezugs 26 angeordnet,
in welchen dieser mit dem Sitzinsassen insbesondere in Kontakt kommt.
Genauer gesagt sind diese Kontaktbereiche beispielsweise bei einem
Sitzkissenteil insbesondere diejenigen Bereiche, in welchen der
Sitzinsasse mit seinen Oberschenkeln oder anderen Körperbereichen
aufsitzt. Gerade diese Bereiche erfordern demzufolge eine gute Sitzbelüftung. Als
im Rahmen der Erfindung mitumfasst ist es zu betrachten, dass natürlich auch
andere Bereiche des Sitzbezugs 26 mit entsprechenden partiellen
Perforationen 46 versehen sein können.
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Schließlich zeigt
das Ausführungsbeispiel gemäß 5 eine
zu 4 insoweit analoge Ausführungsform, da auch dort eine
Mehrzahl von inselförmigen
Perforationen in den Seitenbackenbereichen 38 bzw. den
Spiegelbereichen 40 vorgesehen sind. Im Unterschied zur
Ausführungsform
gemäß 4 sind
jedoch beim Ausführungsbeispiel
gemäß 5 keine
Perforationen 34 im Bereich der Abheftungen 36 vorgesehen.
Dabei sei angemerkt, dass die inselförmigen Perforationen 46 in
beliebiger Form – also
beispielsweise ringförmig
oder aber auch eckig – gestaltet
sein können.
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Eine
weitere Ausführungsform
sieht vor, dass das jeweilige Bezugsteil 24 des Sitzbezugs 26, welches
beispielsweise aus einem Leder bzw. einem lederähnlichen Kunststoff oder an
einem anderen Stoff gebildet sein können, nicht nur über partielle Perforationen 34 bzw. 46 verfügt, sondern
gegebenenfalls auch eine atmungsaktive Beschichtung (beispielsweise
STERON® der
Firma BASF) aufweisen kann. Eine derartige atmungsaktive Beschichtung hat
den Vorteil, dass auch die nicht-perforierten Bereiche des Bezugsteils 24 des
Sitzbezugs für
einen gewissen Luftaustausch der Sitzbelüftung sorgen können. Somit
lässt sich
insgesamt die Sitzbelüftung des
Polsters 10 weiter verbessern. Insbesondere können dabei
derartige atmungsaktive Beschichtungen des Bezugsteils 24 des
Sitzbezugs 26 bei den Ausführungsformen gemäß den 2 und 5 vorgesehen
sein. Die Ausführungsbeispiele
gemäß den 3 und 4 können zwar
ebenfalls ein Bezugsteil 24 des Sitzbezugs 26 aufweisen,
deren Leder oder lederähnlicher
Stoff über
eine entsprechende atmungsaktive Beschichtung verfügt, jedoch
wären dort
prinzipiell die Perforationen 34 bzw. 46 bereits
ausreichend, um eine hinreichende Sitzbelüftung zu erreichen.