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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung für den Verbau von Gräben mit
mindestens zwei einander gegenüberliegend
angeordneten Verbauplatten und zwischen den Verbauplatten angeordneten
Spreizen, welche die Verbauplatten auf Abstand halten.
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Insbesondere
betrifft die Erfindung sogenannte Dragboxen oder Ziehboxen, welche
auf dem Grund des Grabens aufgestellt und während des Fortschreitens der
Baumaßnahme
nach vorne durch den Graben hindurch gezogen werden, wobei hinter der
Ziehbox der Graben zugeschüttet
wird.
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Die
Ziehbox wird für
Verbaumaßnahmen
eingesetzt, die nahezu ausschließlich im Freigelände ausgeführt werden.
Sie besteht üblicherweise
aus einem Grundelement mit einer Länge zwischen 3,5 und 9 m und
einer Höhe
von ca. 3 bis 6 m. Vor dem Grundelement ist ein sogenannter Schneidschuh
angeordnet. Der Schneidschuh umfasst zwei keilförmige Schneidplatten, welche
durch einen extrem verwindungssteif ausgeführten Verbindungsriegel miteinander
verbunden sind. Jede der Schneidplatten liegt vor einer Vorderkante
einer der Verbauplatten. Der Verbindungsriegel besteht aus mehreren
Kastenhohlprofilen aus Stahl. Hinter dem hinteren Rand der Verbauplatten
des Grundelements können
sich Schleppplatten anschließen,
welche die Länge
des verbauten Grabenabschnitts vergrößern.
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Am
unteren Rand der Verbauplatten sind in der Regel Gleitkufen angeschweißt, welche
eine Beschädigung
des unteren Plattenrandes beim Hindurchziehen durch den Graben vermeiden.
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Eine
Ziehbox gemäß dem Stand
der Technik ist der Darstellung der 1 zu entnehmen.
Man erkennt den Schneidschuh 1 bestehend aus zwei Schneidplatten 2, 3 und
einem Verbindungsriegel 4. An dem Verbindungsriegel 4 wird
die gesamte Ziehbox durch den Graben hindurchgezogen.
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An
jede der zwei Schneidplatten 2, 3 schließt sich
jeweils eine Verbauplatte 5 bzw. 6 des Grundelements
der Ziehbox an. Die vorderen Ränder
der Verbauplatten 5, 6 sind fest mit den Schneidplatten 2, 3 des
Schneidschuhs 1 verbunden und folglich durch den Verbindungsriegel 4 auf
Abstand gehalten. Die hinteren Ränder
der Verbauplatten sind durch eingefügte Spreizstreben 7 auf
Abstand gehalten. An den hinteren Rand jeder Verbauplatte 5, 6 des
Grundelements schließt
sich eine Schleppplatte 8, 9 an. Die vorderen
und hinteren Ränder
der Schleppplatten 8, 9 sind ebenfalls über Spreizstreben 7 auf
Abstand zueinander gehalten.
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Anders
als bei Verbauvorrichtungen, bei denen die Verbauplatten senkrecht
abgesenkt und wieder aus dem Graben herausgehoben werden, ist es bei
Ziehboxen nicht möglich,
das Erdreich bei einem schrittweisen Rückbau der Verbauvorrichtung schichtweise
aufzuschütten
und zu verdichten.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine durch einen Graben ziehbare Verbauvorrichtung
zu schaffen, welche das schichtweise Aufschütten und Verdichten des Erdreichs
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass der hintere Rand der Verbauplatten schräg verläuft, sodass der untere Rand
der Verbauplatten kürzer
als der obere Rand der Verbauplatten ist.
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Auf
diese Weise endet der Graben, in den eine derartige Verbauvorrichtung
eingesetzt ist, im Bereich des hinteren Randes der Verbauplatten
mit einer Böschung,
welche im Wesentlichen unterhalb des hinteren Randes der Verbauplatten
von unten schräg
nach oben verläuft.
Die Verbauvorrichtung kann um eine gewisse Strecke, beispielsweise
um 1 m, nach vorne gezogen werden. Dabei bildet sich ein freier
Raum zwischen dem hinteren Plattenrand und der Böschung, welcher den offenen
Graben von dem verfüllten
Graben trennt. Auf diese Böschung
kann neues Erdreich aufgeschüttet
werden, bis das Erdreich bis an den hinteren Plattenrand aufgefüllt ist. Diese
Erdschicht kann verdichtet werden.
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Mit
der erfindungsgemäßen Verbauvorrichtung
ist es folglich möglich,
während
des Fortschritts der Grabenarbeiten, zum Beispiel dem Einbau eines Rohres,
schrittweise die als Ziehbox ausgebildete Verbauvorrichtung nach
vorne zu ziehen und gleichzeitig schichtweise den Graben hinter
der Verbauvorrichtung aufzufüllen
und die Erdschichten zu verdichten. So können hoch verdichtete Grabenfüllungen geschaffen
werden, welche keine nennenswerten Setzungen des Erdreichs zur Folge
haben und sofort einen tragfähigen
Baugrund bilden. Außerdem
kann bei der erfindungsgemäßen Verbauvorrichtung
das Schüttgut
zwischen die Verbauplatten mit den schrägen Rändern auf die schräge Böschung aufgeschüttet werden,
bevor die Verbauvorrichtung nach vorne gezogen wird. Somit können die
Wände des
Grabens beim Vorziehen nicht nach innen einbrechen, weil der Innenraum
zwischen den Verbauplatten schon mit Erdreich angefüllt wurde.
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Der
hintere Verbauplattenrand kann entweder über einen Abschnitt oder über die
gesamte Länge
der Verbauplatte schräg
verlaufen. Der Neigungswinkel liegt in einem Bereich von 20° bis 70° zur Horizontalen,
vorzugsweise zwischen 30° und
50°. Je stärker der
Neigungswinkel zur horizontalen Richtung geneigt ist, desto steiler
ist die Böschung
und desto schwieriger ist die Verdichtung des auf die Böschung aufgeschütteten Erdreiches.
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Wenn
die Ziehbox nur aus den zwei Verbauplatten des Grundelements besteht,
so sollte jede der Verbauplatten einen ersten Längenabschnitt aufweisen, in
dem die Höhe
der Verbauplatte einen maximalen Wert hat und an den sich ein Abschnitt
mit schräger
Hinterkante und folglich abnehmender Plattenhöhe anschließt.
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Wie
erwähnt,
können
Ziehboxen neben dem Grundelement auch Schleppplatten, das heißt sich an
ein erstes Verbauplatten anschließendes hinteres Verbauplattenpaar
aufweisen. Diese Schleppplatten können den schrägen hinteren
Rand aufweisen und an deren vorderen Rand schließen sich rechteckige Verbauplatten
an, welche das Grundelement der Ziehbox bilden. Natürlich können sich
an die Verbauplatten des Grundelements auch mehrere Schleppplatten
anschließen.
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An
den vorderen Rand der vorderen Verbauplatten schließt sich
in der Praxis jeweils eine Schneidplatte an, welche in Draufsicht
einen keilförmigen
Querschnitt hat. Die Schneidplatten können – wie aus dem Stand der Technik
bekannt – durch
einen biegesteifen Verbindungsriegel miteinander verbunden sein.
Der Baggerlöffel
zieht an dem Verbindungsriegel, um die Ziehbox durch den Graben
zu ziehen.
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Die
erfindungsgemäße Verbauvorrichtung kann
bei einem Verfahren für
den Verbau von Gräben eingesetzt
werden, bei dem die Verbauvorrichtung mit den zwei einander gegenüberliegend
angeordneten Verbauplatten und dazwischen angeordneten Spreizen
in den Graben eingesetzt und nach vorne durch den Graben gezogen
wird. Da Verbauplatten mit schrägem
hinteren Rand verwendet werden, der derart geneigt ist, dass der
untere Rand der Verbauplatten kürzer
als der obere Rand der Verbauplatten ist, kann auf eine hinter dem
hinteren Verbauplattenrand liegende Böschung eine Schicht Erdreich
aufgeschüttet
und verdichtet werden.
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Der
Böschungswinkel,
der dem Winkel des schrägen
hinteren Verbauplattenrandes entspricht, ist derart zu wählen, dass
eine optimale Verdichtung des Erdreichs möglich ist. So kann die Verbauvorrichtung
nacheinander jeweils um eine bestimmte Strecke (zum Beispiel 1 m)
vorgezogen werden und das Erdreich bei jedem Vorziehen schichtweise
aufgeschüttet
und verdichtet werden.
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Das
Erdreich kann in der Praxis bereits vor dem Vorziehen der Verbauvorrichtung
auf die Böschung
zwischen den Platten mit den schrägen hinteren Rändern geschüttet werden,
und es kann anschließend
nach dem Vorziehen der Verbauvorrichtung verdichtet werden. Das
zwischen die Platten geschüttete
Erdreich verhindert, dass beim Vorziehen der Verbauvorrichtung die
Grabenwände
nach innen einbrechen.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben.
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1 zeigt
eine schaubildliche Darstellung einer Ziehbox gemäß dem Stand
der Technik.
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2 zeigt
eine schaubildliche Darstellung des rechten Verbauplatten-Zuges
einer erfindungsgemäßen Ziehbox.
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3 zeigt
die Seitenansicht des Verbauplatten-Zuges aus 2 und
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4 zeigt
eine Querschnittsdarstellung eines verfüllten Grabens, der mit der
erfindungsgemäßen Verbauvorrichtung
hergestellt wurde.
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Die
bekannte Ziehbox der Anmelderin, welche in der 1 zu
erkennen ist, wurde bereits weiter oben beschrieben. In der 2 ist
ein Plattenzug ähnlich
dem rechten Plattenzug der Verbauvorrichtung aus 1 zu
erkennen. Vorne ist der Schneidschuh 1 mit der rechten
Schneidplatte 2 und einem Teil des Verbindungsriegels 4 zu
sehen. An die rechte Schneidplatte 2 schließt sich
die rechte Verbauplatte 5 des Grundelements an. Die Spreizstreben
sind in den 3 und 4 nicht
dargestellt. Es sind lediglich Anschlussrohre 20 zu erkennen,
an deren Enden Flansche angeordnet sind, an denen die Spreizstreben
befestigbar sind.
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Wie
insbesondere in 3 zu sehen ist, ist auf der
rechten Verbauplatte 5 eine Aufsatzplatte 12 angeordnet.
Bei einer Plattenhöhe
von 3015 mm der rechten Verbauplatte 5 lässt sich
durch die Aufsatzplatte 12 mit einer Höhe von 1440 mm die Grabentiefe
bei Bedarf erhöhen.
Es ist anzumerken, dass der linke Plattenzug symmetrisch ausgebildet
ist. Das heißt,
auf der linken Verbauplatte des Grundelements ist ebenfalls eine
Aufsatzplatte aufgesetzt.
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An
die rechte Verbauplatte 5 schließt sich die rechte Schleppplatte 8 an.
Auch auf der rechten Schleppplatte 8 ist eine Aufsatzplatte 13 bei
Bedarf angeordnet, welche verwendet wird, wenn ein besonders tiefer
Graben verbaut werden soll.
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Die
Gleitkufen 10 und 11 an den unteren Rändern der
Platten 5 und 8 vermeiden eine Beschädigung oder
einen unzulässigen
Verschleiß des
unteren Plattenrandes.
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Gemäß der Erfindung
ist an die Schleppplatte 8 eine Abschlussplatte 14 angehängt, deren
hinterer Rand 15 schräg
zur horizontalen Richtung verläuft.
Die Abschlussplatte 14 hat folglich keine rechteckige,
sondern im Wesentlichen eine dreieckige Fläche. Die untere Kante der Abschlussplatte 14 ist
stark verkürzt
und erstreckt sich im Wesentlichen nur noch über die Breite des Vorderprofils
der Abschlussplatte 14.
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Auch
auf die Abschlussplatte 14 kann eine Aufsatzplatte 16 aufgesetzt
werden, deren hinterer Rand 17 ebenfalls schräg zur Horizontalen
verläuft.
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Bei
der in den 2 und 3 dargestellten Ausführungsform
beträgt
der Winkel zwischen dem hinteren Rand 15, 17 und
der Horizontalen 36°.
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Die 4 zeigt
schematisch die Abschlussplatte 14 mit Aufsatzplatte 16 in
Seitenansicht, nachdem die gesamte Verbauvorrichtung um eine gewisse
Strecke nach vorne gezogen wurde. Es ist zu erkennen, dass sich
einerseits zwischen den hinteren Rändern 15, 17 der
Abschlussplatte 14 und der darauf gesetzten Aufsatzplatte 16 und
andererseits der Böschung 19,
welche sich vor dem Ziehen der Verbauvorrichtung unmittelbar unterhalb
der hinteren Ränder 15, 17 befand,
ein freier Streifen ergeben hat. In diesen Streifen kann nun Schüttgut eingeschüttet und
verdichtet werden, bis die Böschung
aus verdichtetem Erdreich in dem Graben wieder bis an den hinteren
Rand 15, 17 der Verbauvorrichtung reicht. Wie bereits
erwähnt,
kann eine Schicht des Schüttguts auch
vor dem Vorziehen der Verbauvorrichtung auf die Böschung zwischen
den Abschlussplatten 14 und den darauf befindlichen Aufsatzplatten 16 geschüttet werden.
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In 4 ist
zu erkennen, dass beim abschnittsweisen Hindurchziehen der Verbauvorrichtung
aufeinanderfolgende Schichten 18 verdichteten Erdreichs
gebildet wurden. Auf diese Weise kann mit der erfindungsgemäßen Ziehbox
nach dem Abschluss der Bautätigkeiten
in dem Graben ein hochverdichtetes Erdreich hinterlassen werden,
welches unverzüglich
bebaut werden kann, ohne dass Setzungserscheinungen zu befürchten sind.
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- 1
- Schneidschuh
- 2
- Schneidplatte
- 3
- Schneidplatte
- 4
- Verbindungsriegel
- 5
- rechte
Verbauplatte des Grundelements
- 6
- linke
Verbauplatte des Grundelements
- 7
- Spreize
- 8
- rechte
Schleppplatte
- 9
- linke
Schleppplatte
- 10
- Gleitkufe
- 11
- Gleitkufe
- 12
- erste
Aufsatzplatte
- 13
- zweite
Aufsatzplatte
- 14
- Abschlussplatte
- 15
- hinterer
Rand
- 16
- dritte
Aufsatzplatte
- 17
- hinterer
Rand der Aufsatzplatte
- 18
- verdichtete
Schicht
- 19
- Böschung
- 20
- Anschlussrohr