DE202009018146U1

DE202009018146U1 - Kosmetische Zusammensetzung

Info

Publication number: DE202009018146U1
Application number: DE202009018146U
Authority: DE
Original assignee: Gotz Benjamin Florian
Current assignee: Gotz Benjamin Florian
Priority date: 2009-11-23
Filing date: 2009-11-23
Publication date: 2011-04-14
Anticipated expiration: 2019-11-24
Also published as: WO2011060960A3; WO2011060960A2; DE102009054164A1

Abstract

Kosmetische Zusammensetzung mit einem Trägerstoff, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerstoff ein Silikon-Öl-Gemisch ist.

Description

TECHNISCHER HINTERGRUND
Die Erfindung betrifft eine kosmetische Zusammensetzung mit einem Trägerstoff sowie eine Vorrichtung zum Ausbringen der kosmetischen Zusammensetzung.
STAND DER TECHNIK
Derartige kosmetische Zusammensetzung sind bereits in vielfältiger Form und Zusammensetzung auf dem Markt bekannt. So beschreibt bspw. die DE 695 35 310 T2 eine stabile Wasser-in-Öl-Emulsion und insbesondere eine Wasser–in-Öl–Emulsion, in der das Öl als Komponente ein oder mehrere Organopolysiloxane enthält, wobei mindestens eines der Organopolysiloxane ein Elastomer ist.
Weiterhin beschreibt die DE 60 2004 005 266 T2 eine Zusammensetzung für eine topische Anwendung, die ein elastomeres festes Organopolysiloxan, einen Füllstoff, einen primären Alkohol und eine wässerige Dispersion eines Silikonblockcopolymers enthält sowie die Verwendung dieser Zusammensetzung insbesondere in der Kosmetik und besonders, um die Haut zu mattieren und Mängel des Hauptreliefs, wie Mikroreliefe, Falten und Poren zu kaschieren und der Haut gleichzeitig ein natürliches Aussehen zu geben.
Darüber hinaus beschreibt die DE 60 2004 002 982 T2 eine feste Wasser-in-Öl-Emulsion zur Pflege und/oder Behandlung und/oder zum Schminken der Haut, einschliesslich der Kopfhaut und/oder der Lippen der Menschen, die insbesondere in Form eines gegossenen Schminkproduktes und im besonderen eines Schminkstiftes, wie Lippenstift oder Teint-Grundierungen, vorliegen. Die feste Wasser-in-Öl-Emulsion umfasst eine, in einer Fettphase dispergierte, wässrige Phase, die dadurch gekennzeichnet ist, dass diese Fettphase mindestens ein Wachs beinhaltet, dass im festen Zustand in Form von Kristalliten vorliegt.
Nachteilig bei den o. g. Zusammensetzungen ist vor allem, dass diese einen gewissen Wasseranteil aufweisen. Das Element Wasser bremst, wodurch die behandelte Hautstelle bereits kurz nach dem Auftragen sehr stumpf wirkt. Ein gewünschtes seidiges Hautgefühl sofort nach dem Auftragen kommt nicht zustande. Darüber hinaus klebt die Flüssigkeit in der Regel und zieht sehr schlecht in die Haut ein. Hinzu kommt, dass bei Formulierungen auf Wasserbasis Konservierungsmittel wegen der Haltbarkeit eingesetzt werden müssen.
Auch werden derartige Zusammensetzungen häufig mittels Hand aufgetragen, was dazu führt, dass die Hände hinterher gewaschen werden müssen, da sie von der Zusammensetzung her klebrig sind. Applikatoren dienen ebenfalls dazu, derartige Zusammensetzungen auf die Haut aufzutragen. Jedoch ist ein oft gewünschtes punktgenaues Auftragen der Zusammensetzung auf die Haut nicht möglich. Darüber hinaus sind die Applikatoren häufig sperrig. Sie stehen daher im Badezimmer, können jedoch nicht mitgeführt werden, so dass auch die Zusammensetzung nicht immer und überall anwendbar ist.
AUFGABE
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die o. g. Nachteile zu beseitigen und eine kosmetische Zusammensetzung sowie eine Vorrichtung hierfür zu schaffen, welche ohne Konservierungsmittel auskommt, ein gutes Spreitvermögen aufweist und somit eine gleichmässige Verteilung der Zusammensetzung auf der Haut gewährleistet. Darüber hinaus soll die kosmetische Zusammensetzung nicht fetten, sanft und schnell in die Haut einziehen und ein glattes, seidiges und angenehmes Hautgefühl bilden. Darüber hinaus soll mit einer dafür geeigneten Vorrichtung die Zusammensetzung immer und überall sanft und punktgenau auf die Haut aufgetragen werden können, ohne klebrige Finger und dergleichen zu verursachen.
LÖSUNG DER AUFGABE
Zur Lösung der Aufgabe führt, dass der Trägerstoff ein Silikon-Öl-Gemisch ist.
Das Silikon-Öl-Gemisch weist dabei bevorzugt die nachstehenden Bestandteile auf:

(i) Cyclomethicon und/oder Dimethicon;
(ii) mindestens ein flüchtiges cyclisches organisches Polysiloxan mit einer Ringgrösse von 4 bis 12;
(iii) mindestens ein zumindest teilweise vernetztes Organopolysiloxan; und
(iv) mindestens einen verzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoff mit 10 bis 18 C-Atomen.

Hinsichtlich des Bestandteils (i) wird vorzugsweise Cylomethicon verwendet. Die Gesamtmenge des Bestandteils (i) in der erfindungsgemässen kosmetischen Zusammensetzung liegt vorzugsweise im Bereich von 30 bis 80 Gew.-%, weiter bevorzugt im Bereich von 40 bis 70 Gew.-%, insbesondere bevorzugt im Bereich von 50 bis 60 Gew.-%.
Der Bestandteil (ii) kann gegebenenfalls methyliert sein. Beispiele für diese cyclische Polysiloxan umfassen Cyclotetrasiloxane und Cyclopentasiloxane, von denen Cyclopentasiloxane bevorzugt sind. Decamethylpentasiloxan, ein zehngliedriger Ring aus fünf Si(CH3)2-O-Einheiten, ist ein Beispiel für die erfindungsgemäss verwendeten Cyclopentasiloxane.
Der Bestandteil (iii) ist ein Elastomer mit einem Vernetzungsgrad, der ausreichend ist, um dem Siloxan gummiähnliche Eigenschaften zu verleihen. Dieses Organopolysiloxan weist vorzugweise eine dreidimensional vernetzte Struktur auf. Für die vorliegende Erfindung geeignete Organopolysiloxan-Elastomere werden beispielsweise in der US-A-5,266,321 , US-A-4,980,167 und US-A-4,742,142 beschrieben. Repräsentative Beispiele sind Dimethicon-Netzpolymere.
Die Bestandteile (ii) und (iii) liegen vorzugsweise in einem Gewichtsverhältnis von 450:1 bis 1:4, weiter bevorzugt von 350:1 bis 4:1, insbesondere von 140:1 bis 5:1 vor.
Vorzugsweise enthält das erfindungsgemässe Silikon-Öl-Gemisch eine Kombination der Bestandteile (ii) und (iii), wie sie in der US-A-5,599,533 beschrieben ist. Darin wird der Bestandteil (ii) als „Vehicle” bezeichnet. Insbesondere wird in der vorliegenden Erfindung eine Kombination der Bestandteile (ii) und (iii) eingesetzt, die im Handel unter der Bezeichnung DOW CORNING^® 9040 und/oder 9045 SILICONE ELASTOMER BLEND erhältlich sind.
Die Gesamtmenge der Bestandteile (ii) und (iii) in dem erfindungsgemässen Silikon-Öl-Gemisch liegt vorzugsweise im Bereich von 0,5 bis 75 Gew.-%, weiter bevorzugt im Bereich von 5 bis 60 Gew.-%, insbesondere bevorzugt im Bereich von 10 bis 50 Gew.-% oder von 10 bis 40 Gew.-%.
Als weiteren Bestandteil enthält das erfindungsgemässe Silikon-Öl-Gemisch, wie oben bereits genannt, mindestens einen verzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoff mit 10 bis 18 C-Atomen (Isoparaffine). Darunter sind Isododecan, ein mehrfach verzweigtkettiger aliphatischer Kohlenwasserstoff mit 12 C-Atomen, und/oder Isohexadecan (CAS-Nr. 4390-04-9) besonders bevorzugt.
Dieser Bestandteil (iv) liegt in dem erfindungsgemässen Silikon-Öl-Gemisch vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.-%, weiter bevorzugt von 1 bis 15 Gew.-% vor.
Das erfindungsgemässe Silikon-Öl-Gemisch bewirkt beim Auftreffen auf die Haut einen physikalischen Kühleffekt, d. h., es kühlt und erfrischt die applizierten Hautpartien, verringert Wasseransammlungen und kleinere Schwellungen z. B. unter den Augen oder sonstigen Hautbereichen.
Der auftretende Kühleffekt beruht auf dem Zusammenspiel insbesondere zweier Faktoren. Zum Einen enthält das Silikon-Öl-Gemisch wie oben bereits erwähnt, als einen Bestandteil mindestens ein flüchtiges cyclisches organisches Polysiloxan mit einer Ringgrösse von 4 bis 12. Dieses sehr dünnflüssige Silikon-Öl bildet einen ultrafeinen Film auf der Haut, der sehr schnell verdunstet. Der Verdunstungsvorgang benötigt dabei Energie, die dem Körper entzogen wird. Die Körpertemperatur wird herabgesetzt, der Vorgang wird als kühl empfunden. Durch Reizung der sogenannten Kälterezepturen entsteht ein mittelfristig andauerndes Gefühl der Kühlung.
Zum Anderen wird das Silikon-Öl-Gemisch über eine Vorrichtung zum Auftragen der kosmetischen Zusammensetzung auf die Haut aufgebracht, wobei hierzu in der Vorrichtung eine Kugel, vorzugsweise eine Edelstahlkugel vorgesehen ist, die das Silikon-Öl-Gemisch in einem sehr dünnen Film auf die Haut aufbringt. Das bevorzugte Material der Kugel, nämlich Edelstahl, hat eine hohe Wärmeleitfähigkeit und ist somit in der Lage, relativ rasch Körperwärme aufzunehmen. Durch diesen Effekt verringert sich im Moment der Anwendung auch die Körpertemperatur an der applizierten Stelle, was sich als Kältegefühl direkt auf der Haut bemerkbar macht. Daneben eignen sich aber auch andere Materialien zum Einsatz als kühlende Kugel. Geeignet sollen alle metallischen Materialien mit einer Wärmeleitfähigkeit (W/m·k) höher als 2,0. Ausserdem soll auch bspw. eine mit Flüssigkeit gefüllte Kunststoffkugel bevorzugt sein. Hierbei könnte die Flüssigkeit vorher gekühlt/gefroren werden, was den Vorteil einer Kälteabgabe hat.
Die o. g. Edelstahlkugel der Vorrichtung zum Ausbringen der kosmetischen Zusammensetzung ist in einer Aufnahme eines Einsatzes der Vorrichtung aufgenommen, wobei die Kugel darin bevorzugt schwimmend gelagert ist, so dass die Flüssigkeit aus einem Behälterinnern eines Behälters der Vorrichtung zwischen einer Innenwand der Aufnahme und der Kugel nach Aussen treten kann.
Zwischen dem Behälter und dem Einsatz ist bevorzugt noch ein Gewindeabschnitt vorgesehen, dessen Aussengewinde mit einem Innengewinde einer Kappe in Eingriff bringbar ist, so dass insbesondere die Edelstahlkugel und die sich darum befindliche Flüssigkeit vor äusseren Einflüssen geschützt ist.
Die kosmetische Zusammensetzung zusammen mit der Vorrichtung zum Ausbringen dieser bilden eine Einheit, die eine sanfte und punktgenaue kosmetische Behandlung der Haut ermöglicht, ohne dabei die Finger zu verkleben. Ferner ist sie immer und überall anwendbar.
Weiterhin ist wesentlich, dass das Silikon-Öl-Gemisch ohne Wasser, und damit ohne Konservierungsmittel verwendet werden kann.
Figurenbeschreibung
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in ihrer einzigen Figur eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Ausbringen einer kosmetischen Zusammensetzung gemäss der vorliegenden Erfindung.
Eine Vorrichtung 1 zum Ausbringen einer kosmetischen Zusammensetzung 10 weist einen Behälter 2 auf, in welchem sich die kosmetische Zusammensetzung 10 befindet. Nach oben hin schliesst sich an den Behälter 2 ein Gewindeabschnitt 3 an. Das hier vorgesehene Aussengewinde 4 kann in Eingriff mit einem nicht näher gezeigten Innengewinde einer Kappe 5 gebracht werden. Die Kappe 5 ist vorliegend gestrichelt dargestellt.
An den Gewindeabschnitt 3 wiederum schliesst sich ein Einsatz 6 mit einer Kugel 7 an. Die Kugel 7 ist bevorzugt eine Stahlkugel und kann in dem Einsatz 6 in einer entsprechenden Aufnahme 8 drehend gelagert sein. Diese Aufnahme 8 ist nach unten zu einem Behälterinnenraum 11 offen ausgebildet, um die kosmetische Zusammensetzung 10 aus dem Behälterinnenraum 11 nach aussen dringen lassen zu können.
Die Funktionsweise der vorliegenden Vorrichtung ist folgende:
Um die kosmetische Zusammensetzung 10 aus der Vorrichtung 1 bzw. dem Behälterinnenraum 11 der Vorrichtung 1 ausbringen zu können, wird die Vorrichtung 1, nach Abnahme der Kappe 5, mit der Stahlkugel 7 voran in Kontakt mit einer zu behandelnden Hautpartie gebracht. Durch das Kippen der Vorrichtung 1 gelangt die kosmetische Zusammensetzung 10 aus dem Behälterinnenraum 11 auf der dem Behälterinnenraum 11 zugewandten Seite bereits in Kontakt mit der Stahlkugel 7. Durch ein Hin- und Herbewegen der Vorrichtung 1 in mehr oder weniger grossem Ausmass und einem damit zusammenhängenden Bewegen der Stahlkugel 7 wird die kosmetische Zusammensetzung 10 zwischen der Stahlkugel 7 und einer Innenwand 9 der Aufnahme 8 nach Aussen befördert und auf die Hautpartie aufgetragen.

Nach Beenden der Anwendung wird die Vorrichtung 1 lediglich von der Hautpartie entfernt und die Kappe 5 über den Gewindeabschnitt 3 auf den Behälter 2 aufgeschraubt. Bezugszeichenliste

1	Vorrichtung
2	Behälter
3	Gewindeabschnitt
4	Aussengewinde
5	Kappe
6	Einsatz
7	Kugel
8	Aufnahme
9	Innenwand
10	kosmetische Zusammensetzung
11	Behälterinneraum

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 69535310 T2 [0002]
DE 602004005266 T2 [0003]
DE 602004002982 T2 [0004]
US 5266321 A [0012]
US 4980167 A [0012]
US 4742142 A [0012]
US 5599533 A [0014]

Claims

Kosmetische Zusammensetzung mit einem Trägerstoff, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerstoff ein Silikon-Öl-Gemisch ist.
Kosmetische Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Silikon-Öl-Gemisch Cyclomethicon und/oder Dimethicon aufweist.
Kosmetische Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Silikon-Öl-Gemisch mindestens ein flüchtiges cyclisches organisches Polysiloxan mit einer Ringgrösse von 4 bis 12 aufweist.
Kosmetische Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Silikon-Öl-Gemisch mindestens ein zumindest teilweise vernetztes Organopolysiloxan aufweist.
Kosmetische Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Silikon-Öl-Gemisch mindestens einen verzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoff mit 10 bis 18 C-Atomen aufweist.
Kosmetische Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Silikon-Öl-Gemisch Cyclomethicon und/oder Dimethicon sowie mindestens ein flüchtiges cyclisches organisches Polysiloxan mit einer Ringgrösse von 4 bis 12 sowie mindestens ein zumindest teilweise vernetztes Organopolysiloxan und mindestens einen verzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoff mit 10 bis 18 C-Atomen aufweist.
Kosmetische Zusammensetzung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Silikon-Öl-Gemisch mit öllöslichen Wirkstoffen und/oder Geruchs- und/oder Farbstoffen anreicherbar ist.
Vorrichtung zum Ausbringen der kosmetischen Zusammensetzung nach Anspruch 1, mit einem Behälter (2) und einer diesem zugeordneten Kugel (7), welche die kosmetische Zusammensetzung (10) auf die Haut überträgt.
Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugel eine hohe Wärmeleitfähigkeit aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 8 oder Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugel eine Edelstahlkugel ist.