DE69937922T2

DE69937922T2 - Kosmetische Verwendung von W/Ö Emulsionen enthaltend alpha-omega-substituierte oxyalkylierte Silicone

Info

Publication number: DE69937922T2
Application number: DE69937922T
Authority: DE
Inventors: Isabelle Bara; Patricia Lemann; Florence Tounilhac; Annick Collette; Jean-Christophe Simon
Original assignee: LOreal SA
Current assignee: LOreal SA
Priority date: 1998-03-26
Filing date: 1999-03-19
Publication date: 2009-01-08
Anticipated expiration: 2019-03-20
Also published as: FR2776514A1; JPH11322533A; DE69937922D1; EP0950401A3; BR9901146A; EP0950401B1; KR19990078160A; FR2776514B1; US6440430B1; JP2002308734A; CA2264310A1; EP0950401A2

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Wasser-in-Öl-Emulsionen (W/O), Zusammensetzungen zur kosmetischen Anwendung, die eine solche Emulsion enthalten, sowie deren Verwendung auf dem Gebiet der Kosmetik.
Bei den Zusammensetzungen kann es sich um Produkte für die Pflege der Haut einschließlich der Kopfhaut und/oder Produkte zum Schminken der Haut, der Schleimhäute (Lippen oder Innenseite der Lider), der Semischleimhäute (Lippen), der Keratinfasern (Haare, Wimpern, Nägel) oder auch um Produkte zum Schminken des Körpers handeln.
Die Zusammensetzungen zum Schminken und insbesondere Make-up liegen im Allgemeinen in Form von mehr oder weniger fluiden Cremes vor, die Fettsubstanzen wie Öle und eine Partikelphase enthalten, die im Allgemeinen aus Füllstoffen und Pigmenten zusammengesetzt ist.
Gewöhnlich sollen in die Fettphase Verbindungen wie Silicone eingearbeitet werden, die Weichheit und Fluidität einbringen. Es ist jedoch bekannt, dass es umso schwieriger wird, eine stabile W/O-Emulsion zu bilden, die nicht nur zeitlich stabil ist, sondern auch dann stabil bleibt, wenn die Emulsion großen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist, je höher der Gehalt an Siliconöl ist. Die Fluidität der Formulierung kann nämlich die Ursache für im Laufe der Zeit auftretende Instabilitätsphänomene sein, wie Ausscheiden von Öl an der Oberfläche, Sedimentation der Pigmente, Verdickung etc.
Um diese Phänomene zu minimieren, wurde in der Druckschrift US 4.698.178 vorgeschlagen, eine neue Gruppe von siliconierten grenzflächenaktiven Stoffen in Kombination mit Polyolen für niedrige Temperaturen und mit Elektrolyten oder Metallseifen für hohe Temperaturen zu verwenden.
Die Verbesserung der Stabilität von W/O-Emulsionen wurde auch in der Patentanmeldung EP 331.833 , in der die Verwendung von alkoxylierten Siliconen in Kombination mit in Wasser quellbaren mineralischen Tonen beschrieben wird, und in der Patentanmeldung EP-A-612 517 untersucht, die die Verwendung eines Silicons mit Oxyalkylengruppen und Alkylgruppen als Seitengruppen zusammen mit einem Gelbildner und/oder Verdickungsmittel empfiehlt.
Wenn diese Zusammensetzungen auf die Haut, die Schleimhäute oder die Semischleimhäute aufgetragen werden, haben sie jedoch den Nachteil, sich zu übertragen. Hierunter wird verstanden, dass sich die Zusammensetzung zumindest zum Teil auf einige Träger abscheiden kann, mit denen sie in Kontakt kommt, wie beispielsweise Gläser, Kleidung oder Haut.
Wenn die Zusammensetzung sich abscheidet, hinterlässt sie auf dem Träger Flecken. Daraus ergibt sich eine mäßige Haftung der Zusammensetzung auf der Haut oder den Schleimhäuten, so dass sie in regelmäßigen Abständen erneut aufgetragen werden muss.
Im Übrigen können nicht zu akzeptierende Flecken auf bestimmten Kleidungsstücken und insbesondere Blusenkrägen manche Frauen von der Verwendung dieses Typs von Schminke abhalten.
Ein weiterer Nachteil dieser Zusammensetzung ist das Problem der Migration. Man hat nämlich festgestellt, dass einige Zusammensetzungen dazu neigen, sich im Falle von Make-up im Inneren der Fältchen und/oder Falten der Haut; im Falle von Lippenstift in den Falten, die die Lippen umgeben; und bei Lidschatten in den Falten des Lides auszubreiten. Außerdem hat man insbesondere im Falle von Lidschatten festgestellt, dass in der Schminke Streifen auftreten, die durch die Bewegung der Lider verursacht werden.
Alle diese Phänomene führen zu einer unästhetischen Wirkung, die natürlich vermieden werden soll.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Wasser-in-Öl-Emulsion anzugeben, die eine hohe Stabilität aufweist und gleichzeitig weiterhin gute kosmetische Eigenschaften hat. Insbesondere soll eine stabile Wasser-in-Öl-Emulsion angegeben werden, die sich nach dem Aufbringen insbesondere auf die Haut nicht überträgt.
Es hat sich überraschend und unerwartet herausgestellt, dass es durch die Verwendung eines speziellen alkoxylierten Silicons möglich ist, W/O-Emulsionen mit einer speziellen Viskosität zu bilden, wobei diese Emulsionen nicht nur eine hohe Langzeitstabilität aufweisen, sondern auch gegenüber Temperaturschwankungen stabil sind, und ferner hervorragende kosmetische Eigenschaften sowie eine hohe Beständigkeit im Hinblick auf Transfer aufweisen.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung einer Wasser-in-Öl-Emulsion zum Schminken, die eine wässrige Phase und eine Fettphase mit einem Siliconöl enthält, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Partikelphase, die Pigmente und/oder Perlglanzpigmente und/oder Füllstoffe enthält, und mindestens ein in α-ω-Stellung an beiden Seiten der Hauptkette substituiertes alkoxyliertes Silicon enthält, wobei die Zusammensetzung eine dynamische Viskosität von 100 mPa·s bis 20 Pa·s aufweist, wobei die Viskosität bei einem Schergrad von 200 s^–1 bei 25°C bestimmt wird, um eine Schminke zu bilden, die sich nach dem Aufbringen auf die Haut nicht überträgt.
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur nicht-therapeutischen Behandlung der Haut und/oder der Keratinfasern und insbesondere ein Verfahren zum Schminken, das darin besteht, auf die Haut und/oder die Keratinfasern eine Emulsion und/oder Zusammensetzung aufzutragen, wie sie oben definiert wurden.
Die erfindungsgemäße W/O-Emulsion entspricht vollkommen den Stabilitätsvorgaben, nämlich:

– Beständigkeit im Zentrifugationsversuch bei 4000 Upm während 1 Stunde,
– Alterungsbeständigkeit bei Raumtemperatur (25°C) während 2 Monaten bei Raumtemperatur (25°C) sowie 45°C,
– Beständigkeit gegenüber 8 aufeinander folgenden Zyklen von 8 Stunden, während denen jeweils die Temperaturen von –20°C bis +20°C abgestuft wurden.

Die erfindungsgemäße Emulsion entspricht den folgenden Kriterien:

– sie hat ein makroskopisch und mikroskopisch homogenes und stabiles Aussehen (fein dispergierte Tröpfchen, Fehlen von Ausscheidungen) und bewahrt dieses Aussehen im Laufe der Tests, und
– ihre Viskosität ist zeitlich stabil.

Die erfindungsgemäße Emulsion weist ferner eine sehr gute Transfer-Beständigkeit auf. Die auf die Haut aufgebrachte Emulsion hat außerdem den Vorteil, nicht in den Falten der Haut und insbesondere an den Lidern und/oder Falten des Gesichts, besonders an den Lippen und Augen, und ihren Konturen (Krähenfüße) zu migrieren.
Es hat sich herausgestellt, dass die erfindungsgemäß verwendete Emulsion leicht aufgetragen werden kann und sich einfach in homogener Weise verteilt, ohne dass sie sich fettig anfühlt, und gute kosmetische Eigenschaften besitzt. Der erhaltene Film hat außerdem eine leichte Textur und ist den ganzen Tag über angenehm zu tragen.
Es ist ferner möglich, in die erfindungsgemäße Emulsion weitere Zusatzstoffe einzuarbeiten, wie Öle und/oder Pulver (Pigmente und/oder Füllstoffe), und dennoch eine stabile Emulsion zu behalten. Die Emulsion ist daher mit einer Vielzahl von kosmetischen Adjuvantien kompatibel.
Die erfindungsgemäße Emulsion hat im Übrigen gute sensorielle Eigenschaften, insbesondere lässt sie sich leicht auftragen, sie ist angenehm und weich, sie hat eine schöne Mattheit und deckt gut ab, sie ist gleichförmig und haftet gut.
Die erfindungsgemäße Emulsion enthält ein in α-ω-Stellung substituiertes alkoxyliertes Silicon.
Im gesamten Text werden unter einem Silicon in Übereinstimmung mit der allgemeinen Definition alle Silicium-organischen Polymere oder Oligomere mit linearer oder cyclischer, verzweigter oder vernetzter Struktur mit verschiedenen Molekulargewichten verstanden, die durch Polymerisation und/oder Polykondensation von geeignet funktionalisierten Silanen hergestellt sind und im Wesentlichen aus wiederkehrenden Haupteinheiten bestehen, in denen die Siliciumatome untereinander über Sauerstoffatome gebunden sind (Siloxanbindung ≡Si-O-Si≡), wobei gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffgruppen direkt über ein Kohlenstoffatom an die Siliciumatome gebunden sind. Die geläufigsten Kohlenwasserstoffgruppen sind Alkylgruppen, insbesondere mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen und besonders Methyl, Fluoralkylgruppen, Arylgruppen und besonders Phenyl. Sie können beispielsweise mit Ester- oder Ethergruppen mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen, Aralkylgruppen mit 7 bis 60 Kohlenstoffatomen substituiert sein.
Das in α-ω-Stellung substituierte, alkoxylierte Silicon, das für das Emulgatorsystem der erfindungsgemäßen Emulsion verwendbar ist, ist ein Silicium-organisches Polymer, wie es oben definiert wurde, mit linearer Struktur, das an beiden Enden der Hauptkette mit Oxyalkylen gruppen substituiert ist, die über eine Kohlenwasserstoffgruppe an die Si-Atome gebunden sind.
Das α-ω-substituierte alkoxylierte Silicon entspricht vorzugsweise der folgenden allgemeinen Formel (I):
in der bedeuten: R = -(CH₂)_pO-(C₂H₄O)_x(C₃H₆O)_yR¹, worin:

– R¹ H, CH₃ oder CH₂CH₃ bedeutet,
– p eine ganze Zahl von 1 bis 5 ist, x im Bereich von 1 bis 100 liegt und y im Bereich von 0 bis 50 liegt,
– wobei die Einheiten (C₂H₄O) und (C₃H₆O) zufällig oder in Form von Blöcken verteilt sein können,
– die Gruppen R² eine C_1-3-Alkylgruppe oder eine Phenylgruppe bedeuten,
– 5 ≤ m ≤ 300.

Das α-ω-substituierte alkoxylierte Silicon, das erfindungsgemäß verwendet wird, entspricht vorzugsweise der allgemeinen Formel (I), worin alle Gruppen R² Methylgruppen sind und:

– p im Bereich von 2 bis 4 liegt,
– x im Bereich von 3 bis 100 liegt,
– m im Bereich von 50 bis 200 liegt.

Noch bevorzugter liegt die mittlere Molmasse von R im Bereich von 800 bis 2600.
Das Gewichtsverhältnis der Einheiten C₂H₄O und der Einheiten C₃H₆O liegt vorzugsweise im Bereich von 100:10 bis 20:80.
Bevorzugt beträgt dieses Verhältnis etwa 42/58.
Noch bevorzugter bedeutet R¹ Methyl.
Ganz besonders bevorzugt enthält die erfindungsgemäße Emulsion das α-ω-alkoxylierte Silicon der folgenden Formel:
in der:

– m = 100,
– R = (CH₂)₃-O-(C₂H₄O)_x-(C₃H₆O)_y-CH₃, wobei x im Bereich von 3 bis 100 liegt und y im Bereich von 1 bis 50 liegt, wobei das Gewichtsverhältnis der Anzahl von C₂H₄O und der Anzahl von C₃H₆O etwa 42/58 beträgt und wobei die mittlere Molmasse von R im Bereich von 800 bis 1000 liegt.

Das in α-ω-Stellung substituierte alkoxylierte Silicon, wie es oben definiert ist, wird erfindungsgemäß in einer Menge von 0,1 bis 30% und vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion, verwendet.
Von den im Handel erhältlichen Produkten, die die erfindungsgemäß verwendbaren α-ω-substituierten alkoxylierten Silicone ganz oder zum Teil als Emulgator enthalten können, sind insbesondere die Produkte zu nennen, die unter den Bezeichnungen "Abil EM 97" von der Firma Goldschmidt oder "KF 6009", "X22-4350", X22-4349" oder "KF 6008 von der Firma Shin Etsu im Handel erhältlich sind.
Die Fettphase der erfindungsgemäßen Emulsionen enthält mindestens ein flüchtiges oder nichtflüchtiges Siliconöl.
Bei dem erfindungsgemäß verwendbaren Siliconöl kann es sich um ein lineares Polydiorganosiloxan, das gegebenenfalls funktionalisiert ist, oder ein cyclisches Polydiorganosiloxan oder ein Organopolysiloxan, das gegebenenfalls vernetzt ist, oder ein Gemisch aus diesen handeln.
Die erfindungsgemäß verwendbaren, gegebenenfalls funktionalisierten, linearen Polydiorganosiloxane entsprechen der folgenden allgemeinen Formel:
worin bedeuten:

– X -CH₃ oder OH, und
– n 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 2000.

Von diesen sind insbesondere die Produkte zu nennen, die unter der Bezeichnung "AK" von der Firma WACKER, "SF" von der Firma GENERAL ELECTRIC und "ABIL" von der Firma GOLDSCHMIDT verkauft werden, wie das Produkt "Abil 10".
Von den erfindungsgemäßen cyclischen Polydiorganosiloxanen können einzeln oder in Form eines Gemisches Cyclomethicone der folgenden Formel verwendet werden:
worin bedeuten:

– n eine ganze Zahl von 3 bis 8.

Von den Cyclomethiconen, die besonders bevorzugt werden, sind das Cyclotetradimethylsiloxan (n = 4), das Cyclopentadimethylsiloxan (n = 5) und das Cyclohexadimethylsiloxan (n = 6) zu nennen.
Es können insbesondere die Produkte verwendet werden, die unter den Bezeichnungen "DC Fluid 244", "DC Fluid 245", "DC Fluid 344" und "DC Fluid 345" von der Firma Dow Corning im Handel angeboten werden.
Weitere Cyclomethicone, die erfindungsgemäß verwendbar sind, sind die Produkte, die unter den Bezeichnungen "Abil K4" von der Firma GOLDSCHMIDT; unter den Bezeichnungen "Silbione 70045 V2" und "Silbione Öl 70045 V5" von der Firma RHONE POULENC sowie unter den Bezeichnungen "Volatil Silicone 7158" und "Volatil Silicone 7207" von der Firma UNION CARBIDE verkauft werden.
Vorzugsweise werden flüchtige Siliconöle verwendet, und von diesen Cyclomethicone.
Wie oben angegeben wurde, liegt das erfindungsgemäß verwendete Siliconöl vorzugsweise in einer Menge von mindestens 5% und vorzugsweise 25 bis 45 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion, vor.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können auch weitere Siliconverbindungen enthalten.
Von diesen Siliconverbindungen können die Polyalkyl(C_1-20)siloxane, darunter phenylierte Siliconöle, sowie Silicongummis und Siliconwachse angegeben werden.
Die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung verwendbaren Silicongummis können Polysiloxane mit einer großen Molmasse in der Größenordnung von 200000 bis 1000000 und einer Viskosität über 500000 mPa·s sein. Sie können einzeln oder im Gemisch mit einem Lösungsmittel verwendet werden, wie einem Polydimethylsiloxanöl oder Polyphenylsiloxanöl oder einem Cyclomethicon.
Die Gummis können bis zu 5 Gew.-% (wirksame Substanz) in der fertigen Zusammensetzung und vorzugsweise bis zu 1% ausmachen.
Noch bevorzugter enthält die erfindungsgemäße Zusammensetzung im Wesentlichen keinen Silicongummi.
Die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung verwendbaren Siliconwachse können substituierte lineare Polysiloxane sein. Man kann beispielsweise die Siliconpolyetherwachse, Alkyl- oder Alkoxydimethicone mit 16 bis 45 Kohlenstoffatomen angeben. Die Siliconwachse können in einer Menge von 0 bis 15 Gew.-% in der fertigen Zusammensetzung und vorzugsweise 2 bis 10% enthalten sein.
Die erfindungsgemäßen Emulsionen können auch Siliconharze enthalten, die eine Kombination der Einheiten R₃SiO_1/2, R₂SiO_2/2, RSiO_3/2 und SiO_4/2 umfassen.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können auch nichtsiliconierte Fettsubstanzen enthalten, darunter pastöse Fettsubstanzen, Gummis und Wachse pflanzlicher, mineralischer, tierischer oder synthetischer Herkunft.
Die pastösen Fettsubstanzen können mit Hilfe mindestens einer der folgenden physikalisch-chemischen Eigenschaften definiert werden:

– Eine Viskosität von 0,1 bis 40 Pa·s (1 bis 400 Poise), die bei 40°C mit einem Rotationsviskosimeter CONTRAVES TV, das mit einem beweglichen Teil MS-r3 oder MS-r4 ausgestattet ist, bei einer Frequenz von 60 Hz gemessen wird,
– einem Schmelzpunkt von 25–70°C und vorzugsweise 25–55°C.

Von den erfindungsgemäß verwendbaren Wachsen können die Wachse tierischer Herkunft, wie Lanolin, Bienenwachs, Spermaceti, Lanolinderivate, wie Lanolinalkohole, hydriertes, hydroxyliertes oder acetyliertes Lanolin, Lanolinfettsäuren und acetylierter Lanolinalkohol; die Wachse pflanzlicher Herkunft, wie Carnaubawachs, Candelillawachs, Kapokfett, Ouricurywachs, Reiswachs, hydriertes Jojobawachs, Alfawachs, Japanwachs oder Korkfaserwachs oder Zuckerrohrwachs oder auch Kakaobutter; die mineralischen Wachse, beispielsweise Paraffin, Montanwachs, Lignit, Petrolatum, Vaseline oder mikrokristalline Wachse, Ceresin, Ozokerit; synthetische Wachse, wie Polyethylenwachse, durch Fischer-Tropsch-Synthese hergestellte Wachse und lineare Ester, die bei der Umsetzung einer gesättigten Carbonsäure mit 10 bis 40 Kohlenstoffatomen und einem gesättigten Alkohol mit 10 bis 40 Kohlenstoffatomen gebildet werden, wie Myristylmyristat genannt werden. Man kann auch Cetylalkohol, Stearylalkohol, Calciumlanolate oder Calciumstearate, hydriertes Ricinusöl, hydriertes Palmöl, hydriertes Kokosöl, hydriertes Sonnenblumenöl oder hydriertes Kopraöl verwenden.
Die Fettphase der erfindungsgemäßen W/O-Emulsion kann ein oder mehrere Kohlenwasserstofföl(e) in einem Mengenanteil von bis zu 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Fettphase der Emulsion enthalten.
Als Kohlenwasserstofföl kommen in Betracht: Alle Öle (oder Gemische von Ölen), die fluide und bei der üblichen Verwendungstemperatur für kosmetische Produkte, pharmazeutische Produkte und Pflegeprodukte stabil sind, wie Öle pflanzlicher oder tierischer, mineralischer oder synthetischer Herkunft, fluorierte Öle und Triglyceride von C_12-18-Fettsäuren.
Von den Ölen tierischer oder pflanzlicher Herkunft, die gegebenenfalls modifiziert sind, sind beispielsweise Süßmandelöl, Avocadoöl, Ricinusöl, Olivenöl, Jojobaöl, Sonnenblumenöl, Getreidekeimöl, Sesamöl, Erdnussöl, Traubenkernöl, Sojaöl, Rapsöl, Distelöl, Kopraöl, Maisöl, Haselnussöl, Sheabutter, Palmöl, Kernöl (Aprikosenkernöl) und Calophyllumöl zu nennen.
Von den Ölen mineralischer Herkunft kann beispielsweise Paraffinöl angegeben werden.
Von den synthetischen Ölen sind insbesondere die flüchtigen oder nichtflüchtigen Isoparaffine und die Polyisobutene zu nennen.
Die Fettsubstanzen können vom Fachmann insbesondere in unterschiedlicher Weise so gewählt werden, dass eine Zusammensetzung mit den gewünschten Eigenschaften, beispielsweise hinsichtlich der Konsistenz oder Textur, hergestellt werden kann. Sie werden vorzugsweise in einem Mengenanteil von höchstens 7 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion, verwendet, damit die vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäß verwendeten Emulsion erhalten bleiben.
Von den weiteren fettlöslichen Zusatzstoffen, die in die Fettphase eingearbeitet werden können, können die lipophilen UV-Filter, lipophile Vitamine, Antioxidantien und Parfums, Ceramide genannt werden.
Die wässrige Phase der Emulsion kann Wasser oder ein Blütenwasser, wie Kornblumenwasser, enthalten.
Die wässrige Phase kann auch 0 bis 14 Gew.-% eines niederen Monoalkohols mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und/oder eines Polyols, wie Glycerin, Butylenglycol, Isoprenglycol, Propylenglycol, bezogen auf das Gesamtgewicht der wässrigen Phase, enthalten.
Die wässrige Phase kann Zusatzstoffe enthalten, die gewöhnlich in kosmetischen W/O-Emulsionen verwendet werden. Es können beispielsweise die Gleitmittel, Hydratisierungsmittel, wie Glycerin und Propylenglycol, Spurenelemente, hydrophile UV-Filter, Polysaccharide sowie Elektrolyte, wie NaCl oder MgSO4, angegeben werden. Sie kann auch Wirkstoffe enthalten, wie Pflanzenextrakte, Bakterienextrakte, Proteine oder Proteinhydrolysate und insbesondere Hydrolysate von Collagen oder Elastin.
Die Wirkstoffe können in einem Mengenanteil von 1 bis 15% vorliegen.
Je nach der gewünschten Textur der erfindungsgemäßen Emulsion kann der Mengenanteil der dispergierten wässrigen Phase im Bereich von 35 bis 80% liegen.
Die erfindungsgemäße Emulsion kann ganz allgemein 30 bis 55 Gew.-% Fettphase, 5 bis 12 Gew.-% grenzflächenaktiven Stoff und 35 bis 75 Gew.-% wässrige Phase enthalten.
Die erfindungsgemäße Emulsion kann ferner ein oder mehrere Cotenside, ein oder mehrere Verdickungsmittel in bevorzugten Konzentrati onen von 0 bis 6 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion, enthalten.
Das Verdickungsmittel kann unter den modifizierten Tonen, wie modifiziertem Magnesiumsilicat (bentone gel VS38 von RHEOX) und mit Distearyldimethylammoniumchlorid modifiziertem Hectorit (Bentone 38 CE von RHEOX), ausgewählt werden.
Die erfindungsgemäße Emulsion enthält vorzugsweise im Wesentlichen kein Verdickungsmittel.
Die erfindungsgemäße Emulsion enthält eine Partikelphase, die Pigmente und/oder Perlglanzpigmente und/oder Füllstoffe umfasst, die gewöhnlich in kosmetischen Zusammensetzungen verwendet werden.
Die Pigmente können in der Emulsion in einem Anteil von 0 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion, vorzugsweise 2 bis 15% enthalten sein. Sie können weiß oder farbig, anorganisch und/oder organisch sein. Von den anorganischen Pigmenten können Titandioxid, Zirkoniumdioxid oder Cerdioxid sowie die Oxide von Zink, Eisen oder Chrom, Eisenblau, Perlglanzpigmente wie mit Titanoxid, Eisenoxid, natürlichem Pigment oder Bismutoxidchlorid überzogene Glimmerpigmente sowie farbige Titan-Glimmer-Pigmente angegeben werden. Von den organischen Pigmenten können Ruß, die Lacke von Barium, Strontium, Calcium und Aluminium angegeben werden. Die Pigmente können auch eine hydrophobe Oberfläche besitzen oder sie können so behandelt sein, dass ihre Oberfläche hydrophob ist; diese Behandlung kann nach Verfahren erfolgen, die dem Fachmann bekannt sind; die Pigmente können insbesondere mit Siliconverbindungen, wie PDMS, und/oder Polymeren, insbesondere Polyethylenen, und/oder Aminosäuren umhüllt sein. Die umhüllten Pigmente können ebenfalls behandelt werden, um ihre Oberfläche hydrophil zu machen.
Von den umhüllten Pigmenten können insbesondere die Pigmente angegeben werden, die unter der Bezeichnung "Covasil" von der Firma WACKER (Pigmente von Triisostearyltitanat) angeboten werden.
Die derart umhüllten Pigmente können in die erfindungsgemäße Emulsion in einem Anteil von 0,1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion, eingebracht werden.
Die Füllstoffe, die in der Emulsion in einer Menge von 0 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion, und vorzugsweise 0 bis 10% enthalten sein können, können mineralisch oder synthetisch, lamellar oder nichtlamellar sein. Es können beispielsweise Talk, Glimmer, Kieselsäure, Kaolin, Teflon, Stärke, natürliches Perlmutt, Bornitrid, Mikrosphären, wie Expancel (Nobel Industrie), Mikroschwämme, wie Polytrap (Dow Corning) genannt werden. Bevorzugt verwendet man sphärische Füllstoffe, deren Größe unter 25 μm liegt, wie Polyethylenpulver, Nylonpulver, Siliconharzmikrokugeln (Tospearls von Toshiba), Siliciumoxidmikrosphären, wobei diese Füllstoffe dazu beitragen können, die Nichttransfereigenschaften der erfindungsgemäßen Emulsionen zu verbessern.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die Emulsion Füllstoffe, deren mittlere Partikelgröße höchstens 15 Mikrometer beträgt. Noch bevorzugter sind diese Füllstoffe nichtsphärisch. Das Gewichtsverhältnis der Füllstoffe und der Öle in der Zusammensetzung liegt nach dem Auftragen auf die Haut und dem Verdampfen der flüchtigen Öle bevorzugt im Bereich von 30:70 bis 50:50. Wenn n₁ die mittlere Brechzahl der gesamten Füllstoffe bedeutet und n₂ die mittlere Brechzahl der gesamten Öle angibt, dann gilt vorzugsweise: 0 < |n1 – n2| ≤ 0,3und vorzugsweise, 0 < |n1 – n2| ≤ 0,15.
Auf diese Weise kann ein Make-up hergestellt werden, das wenig Pigmente enthält, jedoch die Mikroreliefe der Haut gut kaschiert. Diese Zusammensetzung hat Soft-Fokus-Eigenschaften, oder anders ausgedrückt führt sie, wenn sie auf die Haut aufgetragen wird, zu einer Unschärfe, die die Mikroreliefe der Haut verdeckt.
Die erfindungsgemäße Emulsion kann auch eine filmbildende Verbindung enthalten.
Die erfindungsgemäße Emulsion kann Polymere in wässriger Dispersion enthalten, wie beispielsweise Acrylpolymere, Polyester und/oder Polyurethane in wässriger Dispersion. Die Zusammensetzung kann beispielsweise ein Vinylacetat/Vinyl-p-tert-butylbenzoat/Crotonsäure-Copolymer in wässriger Dispersion enthalten, das teilweise neutralisiert und stabilisiert ist.
Die erfindungsgemäße Emulsion kann auch eine Dispersion von Polymerpartikeln in einem nichtwässrigen Medium enthalten, wie sie beispielsweise in der Druckschrift EP 749747 beschrieben wurde.
Die erfindungsgemäße Emulsion kann ferner ein kosmetisch, pharmazeutisch oder hygienisch verträgliches Medium enthalten. Sie kann auch alle im Kosmetikbereich, Pharmaziebereich oder Hygienebereich gewöhnlich verwendete Zusatzstoffe enthalten, wie Antioxidantien, Farbmittel, Parfums, etherische Öle, Konservierungsmittel, kosmetische Wirkstoffe, Hydratisierungsmittel, Vitamine, Sphingolipide, fettlösliche Polymere und insbesondere kohlenwasserstoffhaltige Polymere, wie Polybuten, Polyalkylene, Polyacrylate und Siliconpolymere, die mit Fettsubstanzen kompatibel sind.
Diese Zusatzstoffe können in der Zusammensetzung in einer Menge von 0 bis 10 Gew.-% enthalten sein.
Der Fachmann wird natürlich die gegebenenfalls vorliegende(n) zusätzliche(n) Verbindung(en) und/oder deren Mengenanteile so auswählen, dass die mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung verbundenen vorteilhaften Eigenschaften durch den beabsichtigten Zusatz nicht oder nicht wesentlich beeinträchtigt werden.
Die erfindungsgemäßen Emulsionen liegen als kosmetisches Produkt und insbesondere in der Form eines Produkts zum Schminken, besonders als Make-up, Wangenrouge, Lidschatten, Eyeliner, Mascara oder Lippenstift vor.
Sie können auch in nichtfarbiger Form vorliegen und gegebenenfalls kosmetische Wirkstoffe enthalten. Die erfindungsgemäße Emulsion kann eine dickflüssige Emulsion, eine fluide Emulsion, eine Creme, eine Milch oder ein Serum sein, die als Produkt zur Pflege oder zum Sonnenschutz verwendet werden können.
Die erfindungsgemäßen Emulsionen haben eine dynamische Viskosität im Bereich von 100 mPa·s bis 20 Pa·s (100 cP bis 200 Poise), wobei die Viskosität bei 25°C bei einem Schergrad von 200 s^–1 bestimmt wird.
Die Viskosität kann beispielsweise mit einem Rheomat 180 von METTLER unter Verwendung des Moduls 2 ermittelt werden.
Die Viskosität liegt vorzugsweise im Bereich von 150 mPa·s bis 5 Pa·s (150 cP bis 50 Poise), wobei die Viskosität bei 25°C bei einem Schergrad von 200 s^–1 gemessen wird.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen haben den Vorteil, dass sie fluide und gleichzeitig stabil sind.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Emulsionen besteht in den folgen Schritten: (a) in einem ersten Schritt wird die Fettphase, die das Emulgatorsystem enthält, auf eine Temperatur erwärmt, die ausreichend ist, damit alle Bestandteile schmelzen, vorzugsweise auf eine Temperatur von 60 bis 85°C, worauf die gegebenenfalls enthaltenen zusätzlichen fettlöslichen Zusatzstoffe eingebracht werden, und (b) in einem zweiten Schritt wird nach dem Abkühlen der Fettphase auf 40 bis 60°C die wässrige Phase, die auf die gleiche Temperatur erwärmt wurde, unter mäßigem Rühren und langsam in die Fettphase gegeben, worauf die Temperatur auf etwa 25°C zurückkommen gelassen wird und das Präparat kräftig gerührt wird.
Dieser zweite Schritt kann auch durch Zusatz der wässrigen Phase unter kräftigem Rühren in die Fettphase realisiert werden, wobei die wässrige Phase auf die gleiche Temperatur wie die Fettphase erwärmt wird.
Im Folgenden werden zur Erläuterung mehrere Beispiele für kosmetische Zusammensetzungen in Form von W/O-Emulsionen angegeben. In den folgenden Beispielen sind die Mengenanteile in Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, angegeben.
VERGLEICHSBEISPIEL:
Die Anmelderin hat die folgenden beiden Emulsionen A und B mit ähnlichen dynamischen Viskositäten (~ 500 mPa·s (500 cP) bei T° = 25°C) hergestellt. Diese Viskositäten wurden mit einem Viskosimeter RM180 Rheomat (Rheomectric Scientific) mit einem beweglichen Teil 2 bei einer Temperatur von 25°C und einem Schergrad von 200 s^–1 bei der Zeit t = 10 Minuten hergestellt.

Die Emulsion A enthält ein erfindungsgemäßes α-ω-alkoxyliertes Silicon. Die Emulsion B enthält ein alkoxyliertes Silicon, dessen Oxyalkylengruppen sich nicht am Ende der Siliconkette befinden, sondern als Seitenketten an dieser Kette vorliegen. Die Emulsion B enthält auch Verdickungsmittel (Diphenylmethicon und Hectorit), um die gewünschte Viskosität einzustellen. Emulsion A (erfindungsgemäß):

– Gemisch α-ω-substituiertes propoxyliertes ethoxyliertes Silicon/Cyclomethicon (85/15), unter der Handelsbezeichnung "Abil EM 97" von der Firma Goldschmidt erhältlich	6%
– Isostearyldiglycerylsuccinat, unter der Handelsbezeichnung "Imwitor 780 K" von der Firma Hüls im Handel	2%
– Cyclomethicon	25%
– Isododecan	4,55%
– Pigment	10%
– Nylonpulver	8%
– Vinylacetat/Vinyl-p-tert-butylbenzoat/Crotonsäure-Copolymer in wässriger Dispersion, teilweise neutralisiert, stabilisiert	20%
– Diisopropyladipat	1%
– Wasser	ad 100%

Emulsion B (Vergleich):

– Silicon mit Alkylgruppen, ethoxyliert und propoxyliert (Seitenketten) in einem Gemisch aus Polyglyceryl-4 Isostearate und Hexyllaurate, das unter der Handelsbezeichnung "Abil WE 09" von der Firma Goldschmidt verkauft wird	9%
– Gemisch aus acetyliertem Glycolstearat und Tristearine, unter der Handelsbezeichnung "Unitwix" von der Firma Guardian erhältlich	0,5%
– Cyclomethicon	25%
– Diphenyldimethicon	6%
– Isododecan	4,55%
– Hectorit	4%
– Pigment	10%
– Nylonpulver	8%
– Vinylacetat/Vinyl-p-tert-butylbenzoat/Crotonsäure-Copolymer in wässriger Dispersion, teilweise neutralisiert, stabilisiert	20%
– Diisopropyladipat	1%
– Wasser	ad 100%

Diese Emulsionen werden nach dem folgenden Herstellungsverfahren gebildet:

– Die Pigmente werden in einem Teil des Cyclomethicons vordispergiert.
– Das restliche Öl wird mit den grenzflächenaktiven Stoffen homogenisiert (bei 40–50°C für Emulsion B, in der Kälte für Emulsion A).
– Man lässt abkühlen. Man gibt Pigmente in das Gemisch, das Nylonpulver (und den in etwas Isododecan vorgequollenen modifizierten Hectorit für Emulsion B).
– Man gibt die gesamte wässrige Phase in die oben angegebene Fettphase, und zwar zunächst unter langsamem Rühren und dann während 10-minütigem kräftigem Rühren.
– Man gibt das Copolymer und das Diisopropyladipat unter mäßigem Rühren zu.

Diese beiden Make-ups weisen eine cremige, lockere und weiche Textur auf. Sie können leicht auf die Haut aufgetragen werden und geben der Haut ein samtiges Aussehen. Sie fühlen sich sehr weich an. Der Komfort ist gut.
1°) Beurteilung der Stabilität:
Die erfindungsgemäße Emulsion A weist nach 1 Monat bei T° = 45°C eine bessere Stabilität auf als die Emulsion B (für Emulsion B wird eine starke Ausscheidung von Öl an der Oberfläche der Emulsion sowie viele Anzeichen für die Trennung der Emulsion und die Reagglomeration der Pigmente unter dem Mikroskop beobachtet) und dies sogar in Abwesenheit von Stabilisatoren, wie Silicongummi (Diphenyldimethicon) und Hectorit, die in der Emulsion B enthalten sind.
2°) Beurteilung der Transferbeständigkeit:
Die Anmelderin hat die Transferbeständigkeit dieser beiden Zusammensetzungen folgendermaßen beurteilt: Die Emulsionen A und B wurden zum Vergleich bei einer Gruppe von 6 Personen je auf eine Halshälfte aufgebracht. Die Produkte wurden 10 Minuten trocknen gelassen. Dann wurden auf jeder Halshälfte 30 Minuten lang Halskrausen angebracht.

Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

Transfer			Emulsion A (erfindungsgemäß)	Emulsion B (Vergleich)
kein	0
Spuren	1
Spuren+	2
etwas		3	3
etwas	4		1	1
mittel		5	2	4
mittel+	6			1
in großem Umfang	7
ERGEBNIS (Mittelwert)			3,8	5

Aus der oben angegebenen Tabelle geht klar hervor, dass bei einer ähnlichen Viskosität die erfindungsgemäße Zusammensetzung, die das spezielle erfindungsgemäße alkoxylierte Silicon enthält, sich weniger überträgt als eine Emulsion des Standes der Technik, die ein nicht erfindungsgemäßes alkoxyliertes Silicon und Verdickungsmittel enthält. Mit der erfindungsgemäßen Emulsion kann also eine fluide, stabile kosmetische Zusammensetzung erhalten werden, die sich sogar bei Fehlen von Verdickungsmitteln, wie Diphenyldimethicon und Hectorit, wenig überträgt.
BEISPIEL FÜR EINE ZUSAMMENSETZUNG:

Die Anmelderin hat die folgende Zusammensetzung realisiert:

– lipophile umhüllte Pigmente	3%
– Talk mit einer mittleren Partikelgröße unter 15 Mikrometer	8%
– Mg-Sulfat	0,7%
– Gemisch α-ω-substituiertes propoxyliertes ethoxyliertes Silicon/Cyclomethicon (85/15), unter der Handelsbezeichnung "Abil EM 97" von der Firma Goldschmidt erhältlich	6%
– Isostearyldiglycerylsuccinat, unter der Handelsbezeichnung "Imwitor 780 K" von der Firma Hüls im Handel	2%
– Cyclomethicon	25%
– Polydimethylsiloxan	4%
– Isododecan	4,5%
– Konservierungsmittel	qs
– Wasser	ad 100%

Auch wenn diese Zusammensetzung kaum Pigmente enthält, kann sie die Mikroreliefe der Haut in vorteilhafter Weise kaschieren.

Claims

Verwendung einer Wasser-in-Öl-Emulsion zum Schminken, die eine wässrige Phase und eine Fettphase mit einem Siliconöl enthält, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Partikelphase, die Pigmente und/oder Perlglanzpigmente und/oder Füllstoffe enthält, und mindestens ein in α-ω-Stellung an beiden Seiten der Hauptkette substituiertes alkoxyliertes Silicon enthält, wobei die Zusammensetzung eine dynamische Viskosität von 100 mPa·s bis 20 Pa·s aufweist, wobei die Viskosität bei einem Schergrad von 200 s^–1 bei 25°C bestimmt wird, um eine Schminke zu bilden, die sich nach dem Aufbringen auf die Haut nicht überträgt.
Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Emulsion eine dynamische Viskosität von 150 mPa·s bis 5 Pa·s aufweist, wobei die Viskosität bei einem Schergrad von 200 s^–1 bei 25°C bestimmt wird.
Verwendung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das alkoxylierte Silicon der folgenden Formel I entspricht:
in der: – R = -(CH₂)_pO-(C₂H₄O)_x(C₃H₆O)_yR¹, worin: – R¹ H, CH₃ oder CH₂CH₃ bedeutet, – p eine ganze Zahl von 1 bis 5 ist, x im Bereich von 1 bis 100 liegt und y im Bereich von 0 bis 50 liegt, – wobei die Einheiten (C₂H₄O) und (C₃H₆O) zufällig oder in Form von Blöcken verteilt sein können, – die Gruppen R² eine C_1-3-Alkylgruppe oder eine Phenylgruppe bedeuten, – 5 ≤ m ≤ 300.
Verwendung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei allen Gruppen R² um Methylgruppen handelt und: – p im Bereich von 2 bis 4 liegt, – x im Bereich von 3 bis 100 liegt, – m im Bereich von 50 bis 200 liegt.
Verwendung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das mittlere Molekulargewicht von R im Bereich von 800 bis 2600 liegt.
Verwendung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichtsverhältnis der Einheiten C₂H₄O und der Einheiten C₃H₆O im Bereich von 100:10 bis 20:80 liegt.
Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass dieses Verhältnis etwa 42/58 beträgt.
Verwendung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass R₁ Methyl bedeutet.
Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das alkoxylierte Silicon der folgenden Formel entspricht:
in der: – m = 100, – R = (CH₂)₃-O-(C₂H₄O)_x-(C₃H₆O)_y-CH₃, wobei x im Bereich von 3 bis 100 liegt und y im Bereich von 1 bis 50 liegt, wobei das Gewichtsverhältnis der Anzahl von C₂H₄O und der Anzahl von C₃H₆O etwa 42/58 beträgt und wobei die mittlere Molmasse von R im Bereich von 800 bis 1000 liegt.
Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Silicon in der Zusammensetzung in einer Menge von 0,1 bis 30% und vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion, enthalten ist.
Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Siliconöl unter den gegebenenfalls funktionalisierten, linearen Polydiorganosiloxanen oder cyclischen Polydiorganosiloxanen oder gegebenenfalls vernetzten Organopolysiloxanen oder deren Gemischen ausgewählt ist.
Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Siliconöl ein cyclisches Polydiorganosiloxan ist.
Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Siliconöl in einer Menge von mindestens 5% und vorzugsweise von 25 bis 45 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion, enthalten ist.
Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Emulsion ferner mindestens eine nichtsiliconhaltige Fettsubstanz enthält, die unter den pastösen Fettsubstanzen, Gummis, Wachsen und Ölen pflanzlicher, mineralischer, tierischer oder synthetischer Herkunft ausgewählt ist.
Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstoff unter Talk, Glimmer, Kieselsäure, Kaolin, Teflon, Stärke, natürlichem Pigment, Bornitrid, Mikrosphären, Mikroschwämmen, Polyethylenpulvern, Nylonpulvern, Siliconharzmikrokugeln und Siliciumoxidmikrosphären ausgewählt ist.
Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstoffe eine mittlere Partikelgröße von 15 μm oder darunter aufweisen.
Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstoffe nichtsphärisch sind.
Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichtsverhältnis der Füllstoffe und der Öle in der Zusammensetzung nach dem Aufbringen auf die Haut und nach dem Verdampfen der flüchtigen Öle im Bereich von 30:70 bis 50:50 liegt.
Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, wenn n₁ die mittlere Brechzahl der gesamten Füllstoffe und n₂ die mittlere Brechzahl der gesamten Öle angibt, gilt: 0 < |n1 – n2| ≤ 0,3und vorzugsweise 0 < |n1 – n2| ≤ 0,15.
Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Emulsion ferner eine filmbildende Verbindung enthält.
Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Emulsion im Wesentlichen kein Verdickungsmittel enthält.
Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Emulsion im Wesentlichen keinen Silicongummi enthält.
Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Emulsion als Make-up, Wangenrouge, Lidschatten, Eyeliner, Mascara oder Lippenstift vorliegt.
Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Emulsion als dickflüssige Emulsion oder als fluide Emulsion vorliegt.