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Die
Erfindung betrifft ein Einfahrtstor, insbesondere für eine
Hofeinfahrt, mit einem Torfosten, einem Anschlagpfosten, einem schwenkbar
an dem Torfosten angelenkten Torflügel, der mindestens
zwei faltbar miteinander verbundene Teilflügel, nämlich
einen ersten Teilflügel, der um eine Pfostenachse schwenkbar
an dem Torpfosten angebracht ist und mindestens einem weiteren Teilflügel,
der über eine Torachse schwenkbar an dem ersten Teilflügel
befestigt ist, wobei die Teilflügel des Torflügels
im geschlossenen Zustand des Einfahrtstores fluchtend in einer Ebene
ausgerichtet sind und ein Teilflügel an dem Anschlagpfosten
anliegt, und mit einem Torantrieb, über den der Türflügel
automatisiert zu öffnen und zu schließen ist.
Im Volksmund werden solche Tore auch häufig als Falttore
bezeichnet.
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Ein
derartiges Einfahrtstor dient zum wahlweisen Verschließen
und Öffnen einer Einfahrt. Die Einfahrtstore können
entweder manuell bestätigt werden, oder werden neuerdings
zunehmend durch eine Fernbedienung automatisch angesteuert. Ein derartiges
Einfahrtstor ist beispielsweise aus dem
DE-Patent 100 48 054 C2 der
Anmelderin bekannt. Das in dieser Druckschrift offenbarte Einfahrtstor
umfasst einen motorisch angetriebenen ersten Teilflügel,
der um einer vertikale Pfostenachse an dem Torpfosten schwenkbar
angelenkt und über einen Kraftzylinder antreibar ist. Der
als Fußgängertür ausgebildete zweite
Teilflügel ist lediglich um die Torachse verschwenkbar
an dem ersten Türflügel befestigt, nicht aber
motorisch zu öffnen.
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Es
ist häufig wünschenswert, derartige Einfahrtstore
an die besonderen Gegebenheiten der Einfahrt anzupassen, wobei auch
breitere Einfahrten zu überbrücken sind. Bei den
bekannten Vorrichtungen ist jeweils immer der erste Teilflügel
motorisch antreibbar, so dass ein weiterer Teilflügel,
wenn dieser eingesetzt wird, manuell betätigt werden muss. Es
wurde zwar angedacht, mittels eines Gestänges auch mehrfach
faltbare Einfahrtstore motorisch automatisch zusammenzufalten, jedoch
ist ein derartiges Gestänge bei solchen Mehrfachfalttoren äußerst kompliziert
und das Gestänge muss zudem jeweils auf die erforderliche
Torgröße angepasst werden, was sehr aufwändig
ist und eine hohe Variantenvielzahl bedingt.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein gattungsgemäßes Einfahrtstor vorzusehen, welches
die eingangs genannten Nachteile zumindest teilweise vermeidet und
insbesondere ein einfaches automatisches Öffnen und Schließen
eines aus beliebigen Teilflügeln bestehendes Einfahrtstor
zu ermöglichen.
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Dieses
technische Problem wird bereit durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen
sind in den Unteransprüchen benannt.
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Der
Hülltrieb kann kraft- oder formschlüssig ausgebildet
sein, also als Flachriementrieb, Keilriementrieb, Zahnriementrieb,
Kettentrieb oder Seilriementrieb. Bei üblichen Einfahrtstoren
mit zwei Teilflügeln sind zwei Seilscheiben und ein diese
umspannendes Stahlseil ausreichend. Bei größeren
und schwereren Einfahrtstoren können ein Zahnriementrieb
oder ein Kettentrieb zum Übertragen der auftretenden Kräfte
zum Einsatz kommen. Die Erfindung stellt somit ein besonders einfaches
Konzept für die Automatisierung eines Falttores bereit,
wobei sich das Zugmittelgetriebe einfach auf die jeweiligen Gegebenheiten
anpassen lässt. Ferner ist durch die vorgeschlagene Lösung
ein einfaches Nachrüstung von bestehenden, bislang nicht
automatisch betriebenen Falttoren möglich.
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Vorzugsweise
erstrecken sich die Achsen der eingesetzten Seil-, Riemen- oder
Kettenräder durch die Schwenkachsen des Einfahrtstors bzw.
fallen mit diesen zusammen.
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Der
Hülltrieb ist vorzugsweise am unteren Ende des Einfahrtstors
angeordnet, kann bei beschränktem Bauraum, insbesondere
bei Einfahrten mit Steigungen aber selbstverständlich auch
am oberen Ende des Einfahrtstors zwischen den Teilflügeln ausgebildet
sein.
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Für
den Fachmann ist verständlich, dass die Erfindung nicht
auf ein Einfahrtstor bestehend aus zwei Teilflügeln beschränkt
ist, sondern auch Einfahrtstore mit beliebig vielen Teilflügeln
umfasst, die jeweils untereinander schwenkbar angelenkt und über
entsprechende Hülltriebe verbunden sind. Dabei sind die
Seil- oder Kettenscheiben eines Hülltriebs immer versetzt
drehsteif mit den Teilflügeln verbunden. Bei 3 Teilflügeln
ist z. B. ein erster Hülltrieb zwischen dem ersten und
zeiten Teilflügel vorgesehen, wobei die erste – angetriebene – Seilscheibe
mit dem ersten Teilflügel und die zweite – abgetriebene – Seilscheibe
mit dem zweiten Teilflügel drehsteif verbunden ist; bei
einem zweiten Hülltrieb zwischen dem zweiten und dem dritten
Teilflügel mit einer dritten und einer vierten Seilscheibe
ist die dritte Seilscheibe mit dem zweiten Teilflügel und
die vierte Seilscheibe mit dem dritten Teilflügel drehsteif
verbunden. Ab dem zweiten Hülltrieb muss ferner keine Übersetzung
ins Schnelle mehr vorgesehen werden, weil jeder Teilflügel
ab dem zweiten Teilflügel um 180 Grad verschwenken muss.
Naturgemäß muss aber jeder Hülltrieb
ein negatives Übersetzungsverhältnis zwischen
dem angetriebenen und abgetriebenen Getrieberad aufweisen, weil
sich diese immer gegensinnig drehen müssen.
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Weitere
Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung lassen sich dem
nachfolgenden Teil der Beschreibung entnehmen, in der Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Einfahrtstors näher
erläutert sind. Es zeigen:
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1 eine
Frontansicht einer ersten Ausführungsform des Einfahrtstors;
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2 eine
Draufsicht des Einfahrtstors gemäß 1 in
Schließstellung und geöffnet;
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3 eine
Draufsicht des Einfahrtstors gemäß 1 in
verschiedenen Winkelstellungen beim Öffnen des Tors,
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4 eine
vergrößerte Ansicht des erfindungsgemäßen
Zugmitteltriebs von unten;
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5 eine
Frontansicht einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Einfahrtstors, und
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6 eine
Draufsicht der Ausführungsform gemäß 5 in
verschiedenen Winkelstellungen beim Öffnen des Tors.
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Gleiche
oder entsprechende Bauteile sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Demnach
besteht das erfindungsgemäße Einfahrtstor aus
einem sich vertikal erstreckenden und fest im Boden verankerten
Torpfosten 2 und in einem bestimmten Abstand zu diesem
sich ebenfalls vertikal erstreckend im Boden verankerten Anschlagpfosten 4,
so dass zwischen dem Torpfosten 2 und dem Anschlag 4 eine
lichte Durchfahrt gebildet wird. Diese kann in der Ausführungsform
gemäß 1 zum Beispiel 3250 Millimetern
aufweisen. Das Tor selbst hat bei der vorliegenden Ausführungsform eine
Höhe von 2150 Zentimeter.
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Das
Einfahrtstor umfasst ferner einen ersten Teilflügel 6,
der über an einer sich vertikal erstreckenden Pfostenachse
schwenkbar an den Torpfosten 2 angelenkt ist. An dem dem Torpfosten 2 zugewandten
Ende des ersten Teilflügels 6 ist über
eine sich ebenfalls vertikal erstreckende Torachse ein zweiter Teilflügel 8 schwenkbar
angelenkt und erstreckt sich im geschlossenen Zustand gemäß 1 bis
zu dem Anschlagpfosten 4. In dem in 1 dargestellten
geschlossenen Zustand verschließen der erste Türflügel 6 und
der zweite Türflügel 8 die lichte Durchfahrt zwischen
den Torpfosten 2 und dem Anschlag 4. Ein mittels
Elektromotor angetriebener Torantrieb 10 ist an dem unteren
Ende zwischen dem Torpfosten 2 und dem ersten Teilflügel 6 drehbar
befestigt.
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Ferner
ist am unteren Ende des dem Torpfosten 2 zugewandten Endes
des ersten Teilflügels 6 eine erste Seilscheibe 12 mit
einem Wirkdurchmesser von 240 mm angeordnet, die sich quer zur ersten Pfostenachse
erstreckt und drehfest mit dem ersten Teilflügel 6 verbunden
ist; quer zur zweiten Torachse erstreckt sich zwischen dem ersten
Teilflügel 6 und dem zweiten Teilflügel 8 in
einer Horizontalebene eine zweite Seilscheibe 14 mit einem
Wirkdurchmesser von 120 mm, die drehfest, z. B. mittels Verschrauben
oder Verschweißen, mit dem zweiten Teilflügel 8 verbunden
ist. Ein an der ersten Seilscheibe 12 befestigtes Stahlseil 16 umschlingt
die erste – größere – Seilscheibe 12 und
erstreckt sich zur zweiten – kleineren – Seilscheibe 14,
umschlingt diese außenseitig und ist mit einer Schraubklemme
an der zweiten Seilscheibe 14 fixiert. Eine durch den Torantrieb 10 bewirkte
Verschwenkung des ersten Teilflügels 6 um die Pfostenachse
an dem Torpfosten 2 aus der aus 1 dargestellten
Schließstellung, in welcher sich die beiden Teilflügel 6, 8 in
einer Flucht erstrecken, in die in 2 dargestellte Öffnungsstellung
gemäß dem in 3 dargestellten
Bewegungsablauf bewirkt gleichzeitig ein Verschwenken des zweiten
Teilflügels 8 um die Torachse. Bedingt durch das
Größenverhältnis der ersten Seilscheibe 12 zur
zweiten Seilscheibe erfolgt jedoch eine Übersetzung ins
Schnelle, so dass beim Verschwenken des ersten Teilflügels 6 um
die Pfostenachse um 90 Grad entgegen dem Uhrzeigersinn ein Verschwenken
des zweiten Teilflügels 8 um Torachseachse um
180° im Uhrzeigersinn bewirkt. Durch Wahl der Wirkquerschnitte
zwischen der ersten Seilscheibe 12 und der zweiten Seilscheibe 14 kann
jede gewünschte Übersetzung realisiert werden
und durch Auswechseln der eingesetzten Umlenkrollen einfach verändert
werden.
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Die
in den 5 und 6 dargestellte zweite Ausführungsform
zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Einfahrtstors, das von der ersten Ausführungsform unterschiedliche
Verschwenkwinkel der Teilflügel 26, 28 und
ein anderes Übersetzungsverhältnis des Hülltriebes
aufweist. Ferner ist der sich von der Torachse bis zum Anschlagpfosten 4 erstreckende
zweite Teilflügel 28 nochmals an einer dritten
Vertikalachse schwenkbar unterteilt zur Bildung eines Eingangstors 18,
welches durch einen sich horizontal erstreckenden Rohrtürschließer 30 automatisch
verschließbar ist, der die Öffnung des Eingangstors 18 zulässt.
Der wirksame Außendurchmesser der größeren
ersten Umlenkrolle 22 und der zweiten Umlenkrolle 24 weisen
ein anderes Größenverhältnis der Wirkdurchmesser
auf, so dass beim Verschwenken des ersten Teilflügels 26 aus
der Schließstellung (beide Teilflügel erstrecken sich
in einer Ebene) bei 0° Verschwenkung gemäß 5 in
die geöffnete Stellung von 95° gemäß 6 der
zweite Teilflügel 28 eine Rotation von 180° um
die zweite Vertikalachse vollzieht. Schließlich kann der sich
zwischen der ersten Umlenkrolle 22 und der zweiten Umlenkrolle 24 erstreckende
Seiltrieb zum Passantenschutz mit einem Seilschutzblech umgeben
sein. Das Einfahrtstor lässt sich auch von Hand öffnen.
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- 2
- Torpfosten
- 4
- Anschlagpfosten
- 6
- erster
Teilflügel
- 8
- zweiter
Teilflügel
- 10
- Torantrieb
- 12
- erste
Seilscheibe
- 14
- zweite
Seilscheibe
- 16
- Stahlseil
- 18
- Eingangstor
- 22
- erste
Seilscheibe
- 24
- zweite
Seilscheibe
- 26
- erster
Teilflügel
- 28
- zweiter
Teilflügel
- 30
- Rohrtürschließer
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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