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Die
Erfindung betrifft die Hygiene von Bettzeuggarnituren, die auf dem
Gebiet der Gesundheitseinrichtungen verwendet werden.
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In
Gesundheitseinrichtungen (Krankenhäusern, Altenheimen usw.)
werden sehr häufig gesteppte oder nicht gesteppte Bettdecken
und/oder Steppdecken eingesetzt. Diese müssen gewaschen
und hygienisch behandelt werden, um Kreuzkontamination zwischen
den jeweiligen Patienten zu bekämpfen.
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Somit
müssen in dem Fall, in dem die Betten für Kurzaufenthalte
bestimmt sind, die Bettdecken und/oder Steppdecken regelmäßig
gewechselt und gewaschen werden, um eine Kreuzkontamination von
einem Patienten auf einen anderen zu verhindern. Bei längeren
Aufenthalten erfordern die Hygieneregeln ebenso ein regelmäßiges
Wechseln und Waschen der Bettdecken und/oder Steppdecken, damit
der Patient in einem sauberen Bett schlafen kann. In allen Fällen
sind ein Wechsel und ein Waschen notwendig, wenn die Bettdecken
und/oder Steppdecken durch Körperflüssigkeiten,
flüssige Nahrungsmittel oder irgendeine andere Flüssigkeit
verschmutzt sind.
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Die
Hygienevorschriften haben zur Folge, dass eine Anzahl von Waschbehandlungen
durchgeführt und beträchtliche Lagervolumina bereitgestellt werden
müssen. Folglich haben die Gesundheitseinrichtungen aufgrund
fehlender finanzieller Mittel heutzutage zunehmend Schwierigkeiten,
die Vorschrift des Bettdecken- oder Steppdeckenwechsels zwischen
den jeweiligen Patienten einzuhalten.
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Außerdem
hat ein wiederholtes Waschen der Bettdecken (Steppdecken) den Nachteil,
die Bettdecken in hohem Maße zu verschlechtern, wobei sie ihre
Lockerheit und ihre Weichheit verlieren.
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Aus
dem Dokument
US 6 482 424 sind
beispielsweise bereits Bettdeckenüberzüge aus
Materialien bekannt, welche antibakterielle Eigenschaften aufweisen.
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Diese
Bettdeckenüberzüge sind jedoch nicht undurchlässig
für Flüssigkeiten und erfordern ein regelmäßiges
Waschen der Bettdecken, die leicht durch Flüssigkeiten
verschmutzt werden können.
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Die
Erfindung schlägt diesbezüglich ein neues Konzept
von Bettzeuggarnituren für Gesundheitseinrichtungen vor,
welches es ermöglicht, die oben beschriebenen Nachteile
zu überwinden.
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Insbesondere
wird eine Bettzeuggarnitur für Gesundheitseinrichtungen
vorgeschlagen, welche eine Bettdecke (Steppdecke), einen Bettdeckenschutz
und einen Bettdeckenüberzug umfasst, wobei es sich bei
dem intermediären Bettdeckenschutz um eine Textilbarriere
handelt, die für Flüssigkeiten undurchlässig
ist und vor mikrobieller Kontamination schützt.
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Mit
einer derartigen Bettzeuggarnitur wird die Bett- oder Steppdecke
dauerhaft vor äußeren Kontaminationen und sämtlichen
Verschmutzungen geschützt. Die derart geschützte
Bettdecke muss keiner weiteren Behandlung unterzogen werden; es
ist der Bettdeckenschutz, der Gegenstand einer regelmäßigen
Behandlung wird. Der Bettdeckenüberzug, der das Oberlaken
ersetzt, wird seinerseits regelmäßig, beispielsweise
im gleichen Rhythmus wie es derzeit geschieht, gewechselt.
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Weitere
optionale und nicht limitative Eigenschaften der Bettzeuggarnitur
sind:
- – der Bettdeckenschutz ist aus
einem Material, welches eine Beständigkeit gegen mikrobielle
Penetration im trockenen Zustand unter 101,4 UFC aufweist;
- – der Bettdeckenschutz ist aus einem Material, welches
einen Barriere-Index der mikrobiellen Penetration im feuchten Zustand
von über 102,8 UFC aufweist;
- – der Bettdeckenschutz ist aus einem Material, welches
eine Partikelfreisetzung unter 2,2 log10 aufweist;
- – der Bettdeckenschutz ist aus einem Material, welches
eine Beständigkeit gegen das Eindringen von Flüssigkeiten
aufweist, die gekennzeichnet ist durch einen Schwellenwert des hydrostatischen Drucks
von mindestens 50 cm/WS für eine Dicke (Stärke),
von mindestens 90 cm/WS für zwei Dicken (Stärken)
und von mindestens 20 cm/WS für die linke Seite des Gewebes;
- – der Bettdeckenschutz ist aus einem Material, welches
eine Berstfestigkeit im trockenen Zustand oder feuchten Zustand
von über 50 kPa aufweist;
- – der Bettdeckenschutz ist aus einem Material, welches
eine Zugfestigkeit im trocknen Zustand oder feuchten Zustand von über
480 N für die Kettfäden und von über
520 N für die Schussfäden aufweist.
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Die
Erfindung schlägt des Weiteren einen für Bettzeuggarnituren
verwendeten Bettdeckenschutz vor, der eine Textilbarriere darstellt,
die für Flüssigkeiten undurchlässig ist
und vor mikrobieller Kontamination schützt.
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Die
Erfindung schlägt des Weiteren ein Verfahren zum Wechsel
von Bettzeuggarnituren in einer Gesundheitseinrichtung vor, dadurch
gekennzeichnet, dass die Bettzeuggarnituren vom zuvor beschriebenen
Typ sind, wobei der intermediäre Bettdeckenschutz und der
Bettdeckenüberzug regelmäßig gewechselt
und/oder gewaschen werden, während die Bett- oder Steppdecke
an ihrem Platz verbleibt.
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Somit
ermöglichen die Bettzeuggarnitur, der Bettdeckenschutz
und/oder das Verfahren den Gesundheitseinrichtungen die Einhaltung
der Hygienevorschriften unter Bekämpfung der Kosten und
der logistischen Auswirkungen; der Bettdeckenschutz in einer an
die Gesundheit angepassten Ausführung bringt einen sicheren
Nutzen mit sich.
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden
Beschreibung hervor, welche lediglich illustrativ und nicht limitativ
ist und durch die angefügten Figuren veranschaulicht wird, wobei:
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1 eine
schematische Ansicht einer Bettzeuggarnitur gemäß einer
möglichen Ausführungsform der Erfindung ist;
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2 eine
schematische Ansicht eines Schnitts durch die Garnitur entlang der
Ebene II-II von 1 ist;
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3 ein
Beispiel für das Verfahren zum Wechseln und Waschen der
verschiedenen Elemente der Bettzeuggarnitur des in den 1 und 2 dargestellten
Typs veranschaulicht.
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Die
Bettzeuggarnitur 1 ist in den 1 und 2 dargestellt
und umfasst eine Bettdecke (Steppdecke) 2, einen intermediären
Bettdeckenschutz 3 und einen Bettdeckenüberzug 4.
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Der
intermediäre Bettdeckenschutz 3 ist für Flüssigkeiten
undurchlässig. Er weist Widerstandseigenschaften gegen
das Eindringen von Keimen auf.
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Er
weist außerdem Feuerbeständigkeitseigenschaften
auf.
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Dieser
intermediäre Bettdeckenschutz 3 ermöglicht
den Schutz der Bettdecke 2 vor Verschmutzungen durch Flüssigkeiten,
wie beispielsweise Körperflüssigkeiten, Nahrungsmittelflüssigkeiten
oder Anderes.
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Er
verhindert außerdem die Kontamination der Bettdecke 2.
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Der
Bettdeckenschutz 3 ist derart dimensioniert, dass er die
Bettdecke 2 in seinem Inneren gut aufnehmen kann. Er ist
ohne ”Passe-Main” an drei seiner Seiten zusammengenäht
und an seiner vierten Kante offen.
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Der
Bettdeckenüberzug 4 ist seinerseits klassisch
ausgebildet. Er ist dimensioniert, um den Bettdeckenschutz 3 mit
der Bettdecke 2 in seinem Inneren aufzunehmen.
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Auf
diese Weise gerät der Bettdeckenschutz 3 nicht
in direkten Kontakt mit dem Patienten.
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Der
Bettdeckenschutz 3 wird somit weniger häufig gewechselt
und gewaschen als der Bettdeckenüberzug 4.
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Die
Bettdecke 2 wird ihrerseits nicht gewechselt, wodurch sie
geschont wird.
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Der
Bettdeckenschutz 3 kann aus einem Polyester mit doppelter
Dicke (Stärke) gefertigt sein.
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Ein
derartiges Material stellt eine Textilbarriere dar, die den Anforderungen
und Bestimmungen genügt, die an medizinische Vorrichtungen
gestellt werden, so wie sie für Operationstextilien (Abdecktücher,
chirurgische Kittel und Operationsanzüge) gefordert werden.
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Es
entspricht zudem den Normen, die auf die Klasse NF EN 13795 von
Operationstextilien anwendbar sind.
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Insbesondere:
- – ist es resistent gegen eine mikrobielle
Penetration im trockenen Zustand (weniger als 101,4 UFC (koloniebildende
Einheiten) für eine Probe von 20 × 20 cm; Norm
NF RN ISO 22612: November 2005);
- – ist es resistent gegen eine mikrobielle Penetration
im feuchten Zustand (Barriere-Index über 102,8 UFC
für eine Probe von 25 × 25 cm; Norm NF
EN ISO 22612: November 2006);
- – weist es eine schwache Partikelfreisetzung auf (Aussalzungs-Koeffizient
unter 2,2 log10; Norm NF EN ISO
9073-10: Juni 2005);
- – weist es eine hohe Beständigkeit gegen das
Eindringen von Flüssigkeiten auf (Schwellenwert des hydrostatischen
Drucks von mindestens 50 cm/WS für eine Dicke (Stärke),
von mindestens 90 cm/WS für zwei Dicken (Stärken),
von mindestens 20 cm/WS für die linke Seite des Gewebes; Norm
NF EN 20811: Dezember 1992);
- – weist es eine Berstfestigkeit im trockenen Zustand
oder im feuchten Zustand von über 50 kPa auf (hydraulisches
Verfahren NF EN ISO 13938-1 oder pneumatisches
Verfahren NF EN ISO 13938-2: Oktober 1999);
- – weist es eine Zugfestigkeit im trockenen Zustand
oder im feuchten Zustand von über 480 N (Kettfäden)
und von über 520 N (Schussfäden) auf (Norm
NF EN ISO 29073-3: Dezember 1992).
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Es
entspricht außerdem den Normen, die auf die Reihe NF
EN ISO 10993 von medizinischen Vorrichtungen anwendbar
sind:
- – ruft bei der Haut keine Irritation
hervor;
- – ist nicht toxisch;
- – enthält kein Latex.
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Somit
gewährleistet der vorgeschlagene intermediäre
Bettdeckenschutz einen wirksamen Schutz gegen das Eindringen von
Mikroorganismen im trockenen Zustand oder im feuchten Zustand und gegen
das Eindringen von Flüssigkeiten, ohne dass Partikel aussalzen.
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Er
bildet außerdem eine Textilbarriere, welche vor mikrobieller
Kontamination schützt und für Flüssigkeiten
undurchlässig ist. Insbesondere ermöglichen die
Eigenschaften der Widerstandsfähigkeit, die Schutzeigenschaften,
die Undurchlässigkeit, die Unschädlichkeit und
die Feuersicherheit, die der Bettdeckenschutz aufweist, einen dauerhaften Schutz
der Bettdecke, wodurch die Behandlung der Bettdecke (Waschen oder
Anderes) umgangen werden kann.
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Der
intermediäre Bettdeckenschutz 3 ermöglicht
somit – Dank der Leistung der Textilbarriere – die Erhaltung
der Eigenschaften der Bettdecke (keine Verschlechterung, Aufrechterhaltung
der Lockerheit usw.).
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Der
Bettdeckenüberzug 4 ist seinerseits beispielsweise
aus einem Material, welches aufgrund seiner ästhetischen
Eigenschaften, des Komforts und der Weichheit ausgewählt
wird. Beispielsweise besteht der Bettdeckenüberzug aus
einem natürlichen Material, wie Baumwolle, Leinen usw..
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Der
Wechsel und das Waschen der Elemente des Bettzeugs 1 sind
nach strengen Regeln organisiert, welche das Hygieneniveau, das
in einer Gesundheitseinrichtung erwartet wird, gewährleisten.
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Insbesondere
ist vorgesehen, den Bettdeckenüberzug 4 systematisch
bei einem Patientenwechsel zu wechseln und zu waschen oder, im Fall eines
längeren Aufenthalts des Patienten, regelmäßig
zu wechseln, beispielsweise im gleichen Rhythmus wie es bei dem
Oberlaken gehandhabt wird.
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Die
Anzahl hintereinander folgender Tage, an denen ein Bettdeckenüberzug 4 aufgezogen bleibt,
beträgt somit maximal 1 bis 5 Tage.
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Der
Bettdeckenschutz 3 kann seinerseits bei einem Patientenwechsel
aufgezogen bleiben, außer im Fall von Verschmutzungen durch
Flüssigkeiten; in diesem Fall wird er sofort gewechselt.
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Er
wird, nachdem er eine bestimmte Anzahl von Tagen in Gebrauch war,
systematisch gewechselt, um gewaschen zu werden.
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Die
Anzahl der maximalen Tage, in denen der intermediäre Bettdeckenschutz 3 in
Gebrauch ist, wird wiederum von der jeweiligen Einrichtung festgelegt.
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Die
Bettdecke bleibt ihrerseits an ihrem Platz ohne gewechselt zu werden;
auf keinen Fall wird sie im gleichen Rhythmus gewechselt wie der
Bettdeckenüberzug 4 oder der intermediäre
Bettdeckenschutz 3.
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3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel des Bettzeugwechsels.
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Beim
Belegen eines bestimmten Bettes durch einen ersten Pensionsgast 61 werden
ein erster Bettdeckenüberzug 41 und ein erster
Bettdeckenschutz 31 verwendet.
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Dieser
erste Pensionsgast 61 bleibt nur einige Tage, wobei die
Dauer seines Aufenthalts nicht die maximale Verwendungsdauer des
Bettdeckenschutzes 3 überschreitet.
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Bei
seiner Abreise kommt einer zweiter Pensionsgast 62 in die
Einrichtung. Bei dieser Gelegenheit wird der erste Bettdeckenüberzug 41 durch
einen zweiten Bettdeckenüberzug 42 ersetzt. Der
erste Bettdeckenüberzug 41 wird zum Waschen geschickt.
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Da
die Aufenthaltsdauer des ersten Pensionsgastes 61 kürzer
war als die maximale Verwendungsdauer des Bettdeckenschutzes 3,
wird der erste Bettdeckenschutz 31 nicht ersetzt.
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Der
zweite Pensionsgast 62 bleibt über einen längeren
Zeitraum.
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Der
Bettdeckenüberzug 4 wird regelmäßig gewechselt,
ohne dass dies beim Bettdeckenschutz 31 geschieht.
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Wenn
die Gebrauchsdauer des ersten Bettdeckenschutzes 31 abgelaufen
ist, wird dieser durch einen zweiten Bettdeckenschutz 32 ersetzt.
Der erste Bettdeckenschutz 31 wird dann zum Waschen geschickt.
Es kann ebenso entschieden werden, den Bettdeckenüberzug 4 bei
dieser Gelegenheit durch einen neuen Bettdeckenüberzug 4i zu
ersetzen.
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Somit
findet entsprechend der Dauer des Aufenthalts des Pensionsgastes
und gemäß der Verwendungsdauer des Bettdeckenschutzes
lediglich ein alleiniges oder gleichzeitiges Ersetzen des Bettdeckenüberzugs 4 und
des Bettdeckenschutzes 3 statt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - NF EN 13795 [0031]
- - Norm NF RN ISO 22612: November 2005 [0032]
- - Norm NF EN ISO 22612: November 2006 [0032]
- - Norm NF EN ISO 9073-10: Juni 2005 [0032]
- - Norm NF EN 20811: Dezember 1992 [0032]
- - NF EN ISO 13938-1 [0032]
- - NF EN ISO 13938-2: Oktober 1999 [0032]
- - Norm NF EN ISO 29073-3: Dezember 1992 [0032]
- - NF EN ISO 10993 [0033]