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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Türanschlag zur Begrenzung
des Öffnungswinkels einer an einer Anzahl von Scharnieren
oder Türbändern angelenkten Schwenk- oder Anschlagstur
mit einem Grundkörper und einer in der Schwenkachse der
Tür vorgesehenen Ausnehmung im Grundkörper zur
Aufnahme eines Scharnierdorns des Scharniers oder Türbandes.
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Eine
Tür ist eine Einrichtung zum Verschließen einer Öffnung
in einer Wand. Die Tür erlaubt das Abgrenzen eines Raumes
gegen andere Räume oder gegen einen Außenbereich
bei erhaltener Durchgangsmöglichkeit im geöffneten
Zustand. Die häufigste Version einer Tür ist die
sogenannte Schwenk- oder Anschlagstur mit dem eigentlichen beweglichen
Teil, dem Türblatt, das mit zwei oder mehr Scharnieren
oder Türbändern am Türrahmen, auch Zarge
oder Türfutter genannt, befestigt ist. Diese Türzarge
bildet einen dreiseitigen Rahmen um die Tür mit einer Schiene
oder Schwelle am unteren Begrenzungsrand, wobei diese Schiene oder
Schwelle zumeist bündig mit dem Boden ausgebildet ist.
Alle drei Seiten der Türzarge sind typischerweise gleich ausgeführt.
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Die
Bedienelemente einer Tür zum Öffnen und/oder Schließen,
besonders bei Wohnungstüren als Türklinken oder
Türdrücker ausgeführt, sind üblicherweise
auf beiden Seiten der Tür angebracht. Mit ihrer Hilfe lässt
sich die eingerastete Schlossfalle des Türschlosses aus
dem Schließblech lösen und die Tür kann
geöffnet werden. Manchmal ist auch ein unbeweglicher Knauf,
zumeist auf einer Seite der Tür, angebracht, wenn es sich
um eine Tür in einen Außenbereich handelt.
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Bei
einem Aufschwingen der Tür ohne Begrenzung des Öffnungswinkels
kann es sein, dass diese Bedienelemente oder das Türblatt
selbst an eine Wand oder den Türrahmen anschlagen und entweder
diese beschädigen oder aber Beschädigungen an
der Tür selber hervorrufen.
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Um
sowohl diese Beschädigungen als auch den durch den Aufschlag
entstehenden Lärm zu mindern oder sogar zu vermeiden, finden
sogenannte Türstopper oder Türanschläge Verwendung.
Die Internet-Datenbank Wikipedia definiert den Türanschlag
oder Türstopper als ein Gummi- oder Kunststoffteil, das
verhindert, dass die Tür beim Öffnen gegen die
Wand schlägt; zum Teil mit Türfeststeller, einem
Haltehaken zum Offenhalten der Tür.
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In
der
DE 20 2008
003 701 U1 sowie
AT
009 767 U1 ist ein solcher Türstopper beschrieben
mit einem aus mehreren verklebten Lagen aufgebauten Grundkörper,
der eine rutschfeste Bodenplatte aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass die einzelnen Lagen des Grundkörpers aus gehärtetem
Sicherheitsglas bestehen und der Grundkörper wenigstens einen
in eine Umfangsnut eingesetzten, radial über den Grundkörper
vorstehenden gummielastischen Ring trägt.
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Die
DE 7148956 U beschreibt
einen Stand der Technik, der einen Gummikeil beinhaltet, der hinter
einer Türe mit einem Selbstkleber befestigt wird und dadurch
einen Türanschlag sowie eine Türfeststellung erreicht,
sowie eine Verbesserung dieses Gummikeils, indem dieser mit einem
Loch auf einem erhöhten Ansatz zur Aufnahme eines Stabilisierungsröhrchens
aus Blech oder Kunststoff mit einem Wulst oder im Falle einer Nichtbenutzung
mit einem Propfen im Schraubenloch versehen ist.
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Aus
der
DE 8012395 U1 ist
ein zweiteiliger einstellbarer Türstopper bekannt, der
in ein Scharnier einbringbar und dadurch gekennzeichnet ist, dass die
beiden Teile eine einander zugewandte Oberflächenverzahnung
aufweisen.
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Die
DE 203 09 269 U1 veröffentlicht
einen Türanschlag, bestehend aus einem ortsfest gehaltenen
Anschlaggehäuse, in dem ein gefederter Anschlagpuffer aufgenommen
ist, welcher eine Stirnfläche zur Anlage an eine sich öffnende
Tür aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass für
das Anschlaggehäuse eine verdeckt liegende Befestigungseinrichtung
vorgesehen ist, auf welcher das Anschlag-gehäuse aufsetzbar
ist.
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In
der
CH 132248 A ist
ein Türanschlag benannt, der aus mindestens zwei Anschlagkörpern
in der durch Türe und Türrahmen gebildeten Türfuge besteht,
wobei die prismatischen Anschlagkörper aus elastischem
nachgiebigem Material bestehen und einen zweischenkligen Querschnitt
aufweisen, wovon der eine Schenkel keilförmig und der andere gleichmäßig
breit im Querschnitt ist und die beiden Schenkel miteinander einen
stumpfen Winkel einschließen und die Anschlagkörper
mittels des einen Schenkels in der Türfuge derart befestigt
sind, dass beim Schließen der Türe der andere
Schenkel in den durch diesen Schenkel gebildeten Hohlraum der Türfugenecke
zurückgedrängt und das äußerste
Ende dieses Schenkels zwischen Türflügel und Türrahmen eingeklemmt
wird.
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Die
DE 9402836 beschreibt einen
Türanschlag von formschlüssig ineinanderrastbaren
Nut- und Federelementen, wobei mindestens ein Element gummielastisch
ist und das Nutelement mindestens eine Kante aufweist, die unter
Krafteinwirkung von dem Federelement zum formschlüssigen
Einrasten bzw. Ausrasten überwunden werden muss und das Federelement
in der eingerasteten Stellung hält, und wobei ein Element
zwischen einer Raststellung und einer Anschlagstellung drehbar ausgestaltet
ist.
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In
der
DE 102 02 590
A1 ist ein Türanschlag beschrieben, der aus einem
auf der Türinnenseite angeordneten beweglichen Sperrelement
besteht und durch die Kombination folgender Merkmale gekennzeichnet
ist:
- – ein bis mehrere formschlüssige
Anschläge am Sperrhebel,
- – Ver- und Entriegelung des Sperrhebels von beiden
Seiten des Raumes in Sperrposition, und
- – elektronische Warnanlage mit Steuerung, Akku, Sirene
und Schaltelementen im Türanschlag.
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Aus
der
DE 296 12 305.6 ist
ein im Türband integrierter Stopper mit innerem Anschlag
und Anschlagsstift zur Begrenzung des Öffnungswinkels von
Türen bekannt, wobei sich am unteren Türrand ein
Anschlag befindet, der den Anschlagsstift, der im oberen Türband
durch Bohrungen geführt ist, in einer bestimmen Stellung
blockiert, wodurch der maximale Öffnungswinkel bestimmt
ist.
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Allen
diesen Ausführungen gemeinsam ist, dass sie einen besonderen
Nachteil aufweisen, der die Installation erschwert und/oder die
Funktion beeinträchtigen kann. Dieser kann sein:
- – An der Tür oder dem Türrahmen
sind mechanische irreversible Maßnahmen wie eine Bohrung, Verschraubung
oder Verklebung vorzunehmen, was nicht bei allen Türen
durchführbar ist und anderenfalls den Grundkörper
der Befestigung, also den Boden, das Türblatt, den Türrahmen und/oder
die Anschlagswand beschädigen kann.
- – Befestigung sogenannter Puffer am Boden im Anschlagsbereich
der Tür, was den Boden beschädigen kann, falls
eine solche Befestigung überhaupt möglich ist
(Doppelböden, Fußbodenheizung etc.), optisch eine
Verschlechterung der Gesamtsituation darstellt und eine Stolperfalle
bilden kann.
- – Der Türanschlag oder Türstopper
ist nicht nachträglich einzubauen, sondern muss bei der
Planung der jeweiligen Tür bei der Anschaffung geplant
werden oder die Tür ist bei der Notwendigkeit für
einen Türanschlag oder Türstopper auszutauschen,
im schlechtesten anzunehmenden Fall mit dem Türrahmen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Türanschlag
der genannten Art anzugeben, der die beschriebenen Nachteile vermeidet, sich
einfach nachrüsten und entfernen lässt und keinerlei
Beschädigungen an der Tür oder dem Türrahmen
oder sonstigen Einrichtungen erforderlich macht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst,
indem an dem Grundkörper ein Ausleger zur Bildung eines
Anschlags für ein Türblatt und ein weiterer Ausleger
zur Bildung eines Anschlags an einer Türzarge oder einer
der Türzarge benachbarten Wand vorgesehen ist und wobei
mindestens einer der Ausleger einen in seiner Position verstellbaren Anschlagsdorn
umfasst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
Erfindung geht von der Überlegung aus, dass sich der Öffnungswinkel
einer Tür und somit der zwischen der Tür und der
der Tür beim Öffnen zugewandten Wand zuordnen
lässt und eine Möglichkeit zu schaffen ist, den
kleinsten erforderlichen Winkel zwischen der Tür und der
der Tür beim Öffnen zugewandten Wand in Form eines
Anschlags einzustellen.
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Um
auf unterschiedliche Gegebenheiten wie beispielsweise unterschiedliche
Stärken des Türblattes und/oder des Türrahmens
oder auf unterschiedliche Anforderungen wie den vorgegebenen maximalen Öffnungswinkel
der Tür reagieren zu können, ist der Anschlagsdorn
in seiner Aufnahme vorteilhafterweise stufenlos verstellbar.
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Damit
der Öffnungswinkel der Tür sich nicht unbeabsichtigt
und unter Umständen unkontrolliert verändert,
ist der Anschlagsdorn zweckmäßigerweise arretierbar
ausgeführt.
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Um
Beschädigungen an der Anschlagsfläche weitestgehend
zu verhindern, die bei öffnen der Tür ab einer
bestimmten Kraft und/oder Geschwindigkeit auftreten können,
weist die der Anschlagsfläche zugewandte Seite des Anschlagsdorns
zweckmäßigerweise einen Puffer auf, der in besonders
vorteilhafter Ausführung aus elastischem Material, beispielsweise
Gummi oder gummielastischem Kunststoff, ausgebildet ist und/oder
eine ebene Kontaktfläche aufweist.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass der erfindungsgemäße Türanschlag
bei nahezu allen Schwenktüren verwendet und einfach nachgerüstet
und auf die besonderen Anforderungen, den Öffnungswinkel
betreffend, eingestellt werden kann, ohne mechanische, nicht rückgängig
zu machende Maßnahmen wie Bohren, Schrauben oder Kleben
ergreifen zu müssen.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung
näher erläutert. Darin zeigen:
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1.
einen Türanschlag mit dem Grundkörper in dreidimensionaler
Darstellung, und
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2.
den Türanschlag in dreidimensionaler Darstellung mit einem
Anschlagsdorn.
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Gleiche
Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die 1 zeigt
den Türanschlag 1 in einer dreidimensionalen Ansicht.
Er umfasst den Grundkörper 2 mit einer Ausnehmung
oder Durchbohrung 4, die zur Aufnahme eines hier nicht
dargestellten Dorns eines Türscharniers oder Türbandes
geeignet ist. Dazu muss der Durchmesser der Ausnehmung oder Durchbohrung 4 um
mindestens einen geringen Wert größer sein als
der Durchmesser des aufzunehmenden Dorns. Im Falle einer typischen
Wohnungstür läßt sich diese einfach aus
ihrer Position entfernen, indem sie verti kal nach oben bewegt wird,
so dass die Dornen die zugeordneten Angeln verlassen können.
Dadurch liegt der Dorn frei und der Türanschlag 1 kann
mit der Ausnehmung 4 im Grundkörper 2 auf
den Dorn aufgesteckt werden.
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Eine
hier nicht dargestellte Alternative hierzu kann sein, die Ausnehmung 4 hufeisenförmig,
also auf einer Seite geöffnet, zu gestalten, so dass der Türanschlag 1 durch
ein Anheben der Tür auf den Dorn aufgeschoben werden kann,
ohne die Tür gänzlich aus den Angeln heben zu
müssen. In beiden Ausführungsbeispielen hebt sich
dadurch die Tür um die Stärke des Grundkörpers 2 im
Bereich um die Ausnehmung 4 an. Da aber typischerweise
eine Wohnungstür eine Einbautoleranz von mehreren Millimetern
aufweist, der Grundkörper 2 im Bereich um die
Ausnehmung 4 aber nur eine geringe Stärke, im Ausführungsbeispiel
ungefähr 2 Millimeter, aufweist, ist ein nachträglicher
Einbau des Türanschlags 1 problemlos möglich.
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Der
Grundkörper 4 weist eine Anzahl von Auslegern 6 und 8 auf,
wobei diese mit dem Grundkörper eine Y-Form oder eine Variante
dieser Form annehmen können. Mindestens einer der Ausleger 6 oder 8,
in dieser Ausführung der Ausleger 8, weist eine
Aufnahme 12 für einen verstellbaren Anschlagsdorn 10 auf,
wohingegen der andere Ausleger 6 in beispielhafter Ausführung
einen vorgegebenen, nicht verstellbaren Anschlag 14 aufweist,
aber auch einen verstellbaren Anschlag umfassen könnte.
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Vorteilhafterweise
alle Anschläge weisen an ihrer der Kontaktfläche
zugewandten Seite einen Puffer 16 auf, der im Falle eines
Anschlags beispielsweise des Türblattes an einen Türrahmen
die Anprallenergie aufnimmt und die möglichen Konsequenzen hieraus,
eine Beschädigung einer der oder beider Kontaktflächen
und/oder eine akustische Belästigung, zumindest weitestgehend
mindert. Dazu weist der Puffer 16 in einer besonders geeigneten
Ausführung eine ebene Kontaktfläche auf, die den
Aufprall auf eine größere Fläche verteilt,
als dies bei einem reinen Anschlagsdorn in Form einer Schraube mit
einer kleineren Anschlagsfläche als beim Puffer 16 denkbar
wäre. Des Weiteren ist vorgesehen, den Puffer 16 aus
einem elastischen Material auszubilden, dessen Eigenschaften geeignet
sind, die Anschlagsenergie zumindest zu einem Teil zu absorbieren.
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Die 2 zeigt
ebenfalls den Türanschlag 1 in einer dreidimensionalen
Ansicht, allerdings mit dem in das Gewinde der Anschlagsverstellung 12 eingeschraubten
Anschlags dorn 10. Im Ausführungsbeispiel ist der
Anschlagsdorn 10 als eine rechtsdrehende Schraube ausgeführt,
so dass eine Drehung des Anschlagsdorns 10 in Uhrzeigerrichtung
den Öffnungswinkel der Tür vergrößert,
da der Puffer 16 mit dem Anschlag 14 in Richtung
des Auslegers 8 bewegt wird. Die Drehung des Anschlagsdorns 10 in
die Gegenzeigerrichtung verkleinert den Öffnungswinkel
der Tür.
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Im
Ausführungsbeispiel ist eine Arretierung des Anschlagsdorn 10 in
seiner gewünschten Endposition beispielsweise dadurch möglich,
dass auf den Anschlagsdorn 10 vor dem Eindrehen in die
Anschlagsverstellung 12 eine dem Gewinde des Anschlagsdorns 10 zugeordnete
Mutter aufgeschraubt und diese auf dem Anschlagsdorn 10 derart
positioniert wird, dass sie beim Erreichen der Endposition an dem
Ausleger 8 anliegt und die Funktion einer Kontermutter übernimmt.
Andere Arretierungen, beispielsweise das Aufschrauben einer zusätzlichen Mutter
auf die dem Puffer 16 abgewandte Seite des Anschlagsdorn 10 oder
auch die Verwendung ausschließlich einer Mutter an dieser
Position oder auch die Verwendung einer Schraubensicherung, sind denkbar.
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- 1
- Türanschlag
- 2
- Grundkörper
- 4
- Ausnehmung
- 6
- Ausleger
A
- 8
- Ausleger
B
- 10
- Anschlagsdorn
- 12
- Anschlagsverstellung
- 14
- Anschlag
- 16
- Puffer
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202008003701
U1 [0006]
- - AT 009767 U1 [0006]
- - DE 7148956 U [0007]
- - DE 8012395 U1 [0008]
- - DE 20309269 U1 [0009]
- - CH 132248 A [0010]
- - DE 9402836 [0011]
- - DE 10202590 A1 [0012]
- - DE 29612305 [0013]