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Die Erfindung betrifft ein Schwingsieb mit Unwuchtantrieb, bestehend aus einem federnd gelagerten Siebkasten mit Seitenwangen, die durch Querstreifen oder -stangen miteinander zu einer stabilen Einheit verbunden sind und die durch mindestens ein Maschensieb miteinander verbunden sind, wobei der Unwuchtantrieb durch Wellen miteinander verbundene Unwuchtmassen aufweist, die an den Seitenwangen gelagert sind, und als Antriebsmotor ein gestellfest neben dem Schwingsieb angeordneter Motor vorgesehen ist, der über eine Gelenkwelle mit den Wellen der Unwuchtmassen verbunden ist.
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Ein derartiges Schwingsieb ist in der
DE 24 43 370 C2 zum Stand der Technik beschrieben.
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Vorteilhaft bei der bekannten Ausgestaltung ist, dass die in Schwingung zu versetzende Masse des Schwingsiebes nicht durch den Antriebsmotor oder ein mit diesem gekoppeltes Getriebe belastet ist, da der Antriebsmotor gestellfest neben dem Schwingsieb angeordnet ist. Lediglich die Unwuchtmassen sind Bestandteil des schwingenden Elementes. Hierdurch wird das Gesamtgewicht der schwingenden Aggregate erheblich gemindert.
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Nachteilig bei einer solchen Anordnung ist, dass das Schwingverhalten nur in geringem Maße veränderbar ist, da lediglich die Unwuchtmassen eingestellt werden können und je nach Leistung ein entsprechend ausgelegter Antriebsmotor eingesetzt werden kann.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Schwingsieb gattungsgemäßer Art zu schaffen, welches eine effektivere Absiebung des Siebgutes ermöglicht und bei dem das Schwingverhalten in einfacher Weise beeinflusst werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass jede Seitenwange an beiden Längsendbereichen des Siebkastens Unwuchtmassen aufweist, die jeweils paarweise achsparallel zueinander ausgerichtet und durch Wellen miteinander verbunden sind und mittels jeweils eines separaten, gestellfest angeordneten Antriebsmotors über Gelenkwellen angetrieben sind, wobei die Unwuchtpaare mit unterschiedlicher Drehzahl und somit unterschiedlicher Frequenz betrieben sind.
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Durch diese Ausbildung kann in einfacher Weise das Siebverhalten beeinflusst werden, da die Antriebsmotoren für die Unwuchtpaare mit unterschiedlicher Drehzahl betrieben werden können, um unterschiedliche Frequenzen zu erzeugen. Das Schwingsieb wird damit in überlagerte Schwingungen versetzt, wodurch eine hervorragende Absiebung erreicht wird. Zudem wird das Gesamtgewicht des schwingenden Anteils des Schwingsiebes nur unwesentlich erhöht, da lediglich die Unwuchtmassen und die diese paarweise verbindenden Wellen Bestandteil des schwingenden Systems sind, während die Antriebsmotoren gestellfest angeordnet sind und somit das schwingende Element des Schwingsiebes nicht belasten. Auch können relativ einfache Antriebsmotoren eingesetzt werden, da diese nicht über Getriebe mit den Unwuchtmassen verbunden werden müssen. Des Weiteren sind keine Traversen zwischen den Seitenwangen des federnden Siebkastens erforderlich, da die Krafteinleitung der Unwuchtmassen direkt über die Seitenwände erfolgt und nicht indirekt über Traversen, an denen die Unwuchtmassen befestigt sind.
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Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass die Unwuchtmassen in dauergeschmierten Lagern, insbesondere Wälzlagern, gelagert sind.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Seitenwangen über die Umfangsfluchtlinien des Siebkastens verlängerte Befestigungsbereiche zur Aufnahme und Lagerung der Unwuchtantriebe aufweisen.
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Dabei ist vorgesehen, dass die Befestigungsbereiche durch Versteifungsbleche ausgesteift sind, an denen sich die Lagerfedern des Siebkastens abstützen, die anderenends an gestellfesten Stützen abgestützt sind.
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Durch diese Anordnung wird erreicht, dass sowohl die Befestigungsbereiche für die Aufnahme und Lagerung der Unwuchtantriebe als auch die Anordnung der Lagerfedern außerhalb des Bereiches des Siebkastens angeordnet sind, durch welchen das Siebgut strömt, so dass die entsprechenden Elemente nicht oder nur unwesentlich mit Siebgut in Berührung kommen können. Auch die Wartung der entsprechenden Elemente ist hierdurch vereinfacht, weil die Unwuchtmassen, die diese verbindenden Wellen, die Gelenkwelle, die zum Antriebsmotor führt, sowie die Lagerfedern und die Lagerfederbereiche von außerhalb des Siebkastens gut zugänglich sind.
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Um einen guten Schutz gegen Verunreinigungen zu bieten, ist zudem vorgesehen, dass die Wellen, die jeweils ein Paar von Unwuchtmassen verbinden, durch ein Schutzrohr umhüllt sind, welches an innen liegende Abdeckkappen der Unwuchtmassen angeschlossen oder auf diese aufgeschoben ist.
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Üblicherweise sind die Unwuchtmassen durch Abdeckkappen abgedeckt, die außenseitig beziehungsweise innenseitig an den entsprechenden Bereichen des Siebkastens befestigt sind. Die innen liegenden Abdeckkappen können von dem Schutzrohr umgeben sein, so dass der gesamte Bereich zwischen den Seitenwangen durch das Schutzrohr abgedeckt ist und gegen Verunreinigungen geschützt ist.
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Besonders bevorzugt kann dabei vorgesehen sein, dass die Wellen, die jeweils ein Paar von Unwuchtmassen verbinden durch ein Schutzrohr umhüllt sind, welches an die Unwuchtmassen angeschlossen ist und eine innen liegende Abdeckkappe für beide Unwuchtmassen bildet.
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Durch diese Anordnung kann auf die ansonsten üblichen innen liegenden Abdeckkappen verzichtet werden, weil das Schutzrohr deren Funktion übernimmt.
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Zudem kann vorgesehen sein, dass die Gelenkwelle, die den Antriebsmotor mit dem Unwuchtantrieb verbindet, von einem Schutzrohr umgeben ist, das stirnseitig vorzugsweise staubgedichtet von Wellenteilen durchgriffen ist.
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Hierdurch wird auch die Gelenkwelle vor Verschmutzung geschützt, wobei der staubdichte Durchtritt der Wellenteile durch elastische Dichtmembranen oder dergleichen gebildet ist.
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Schließlich ist bevorzugt vorgesehen, dass das Schutzrohr längsgeteilt ist und die so gebildeten Schutzrohrhalbschalen durch Befestigungsmittel miteinander lösbar verbunden sind.
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Durch die Teilung des Schutzrohres ist es möglich, dieses in einfacher Weise zu installieren oder auch zu entfernen, sofern ein Zugriff zu den vom Schutzrohr umgebenden Teilen erforderlich ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigt:
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1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schwingsiebes in Ansicht von schräg oben gesehen;
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2 desgleichen in Seitenansicht;
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3 desgleichen von oben gesehen;
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4 desgleichen im Schnitt A-A der 2 gesehen;
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5 desgleichen im Schnitt B-B der 2 gesehen;
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6 eine Variante in der Ansicht analog 5 gesehen;
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7 eine weitere Variante in gleicher Ansicht.
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In der Zeichnung ist ein Schwingsieb mit Unwuchtantrieb gezeigt. Es besteht im Wesentlichen aus einem gestellfesten Kasten 1, der an einer Aufstandsfläche oder einem Untergestell ortsfest fixiert ist sowie einem daran federnd gelagerten Siebkasten 2 mit Seitenwangen 3, 4, die durch Quersteifen oder Stangen zu einer stabilen Einheit verbunden sind und die durch mindestens ein Maschensieb oder dergleichen miteinander verbunden sind. An jeder Seitenwange 3 beziehungsweise 4 sind jeweils an beiden Längsendbereichen des Siebkastens 2 Unwuchtmassen 5, 6 beziehungsweise 7, 8 paarweise achsparallel zueinander ausgerichtet angeordnet und durch Wellen 9, 10 miteinander verbunden sowie mittels jeweils eines separaten gestellfest angeordneten Antriebsmotors 11, 12 über Gelenkwellen 13, 14 angetrieben. Die Unwuchtpaare 5, 6 beziehungsweise 7, 8 werden durch die Antriebsmotore 11 beziehungsweise 12 mit unterschiedlicher Drehzahl und somit unterschiedlicher Frequenz betrieben. Durch diese Anordnung wird eine besonders günstige und für die Absiebung vorteilhafte Schwingbewegung des gesamten schwingenden Siebkastens 3 erreicht, wobei die schwingende Masse frei vom Gewicht der Antriebsmotore 11, 12 gehalten ist. Vorzugsweise sind dabei die Unwuchtmassen in dauergeschmierten Lagern, insbesondere Wälzlagern gelagert, die ausreichend dimensioniert und dauergeschmiert sind.
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Wie insbesondere aus 1 und 2 ersichtlich, weisen die Seitenwangen 3, 4 des Siebkastens 2 verlängerte Befestigungsbereiche 15, 16 zur Aufnahme und Lagerung der Unwuchtantriebe 5, 6 beziehungsweise 7, 8 auf, wobei die Befestigungsbereiche 15, 16 durch Versteifungsbleche 17, 18 ausgesteift sind, an denen sich die Lagerfedern 19 des Siebkastens 2 abstützen, die anderenends an gestellfesten Stützen des Unterteils 1 abgestützt sind. Die entsprechenden Unwucht erzeugenden Elemente sowie die Federungen sind somit von außerhalb gut zugänglich und im Wesentlichen außerhalb des Siebkastens 2 angeordnet.
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Wie insbesondere in 6 dargestellt, sind die Wellen 9 beziehungsweise 10, die jeweils ein Paar von Unwuchtmassen 5, 6 verbinden, durch ein Schutzrohr 20 umhüllt, welches an innen liegenden Abdeckkappen 21 der Unwuchtmassen 5, 6 beziehungsweise analog der Unwuchtmassen 7, 8 angeschlossen oder auf diese aufgeschoben ist.
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Bei der Ausführungsform nach 7 ist verdeutlicht, dass die Wellen 9, die jeweils ein Paar von Unwuchtmassen 5, 6 verbinden, durch ein Schutzrohr 23 umhüllt sind, welches an die Unwuchtmassen 5, 6 angeschlossen ist und eine innen liegende Abdeckkappe für beide Unwuchtmassen 5, 6 bildet. Analog ist diese Ausbildung natürlich auch bei der Anordnung der Unwuchtmassen 7, 8 mit der Welle 10 vorgesehen. Auch die Gelenkwelle 13 beziehungsweise 14, die den Antriebsmotor 11 beziehungsweise 12 mit dem zugehörigen Unwuchtantrieb verbindet, ist von einem Schutzrohr 23 umgeben, das stirnseitig staubgedichtet von Wellenteilen durchgriffen ist.
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Vorzugsweise können die Schutzrohre 20, 22 und/oder 23 längsgeteilt sein, so dass die so gebildeten Schutzrohrhalbschalen durch Befestigungsmittel miteinander in der Montagesolllage lösbar zu einer Rohrform verbunden sind. Dies erleichtert die Installation und auch die Abnahme der Schutzrohre zu Wartungszwecken.
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Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.
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Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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