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Die
Erfindung betrifft eine Zusammensetzung zum Beschichten einer Oberfläche
mit einer Mikroorganismen abweisenden Schicht.
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Derartige
Zusammensetzungen sind in vielen Ausgestaltungen bekannt und umfassen
Inhaltsstoffe, welche die Neubesiedlung einer mit dieser Zusammensetzung
beschichteten Oberfläche mit Mikroorganismen für
einen längeren Zeitraum verhindern oder zumindest signifikant
verlangsamen. Dabei kann auch vorgesehen sein, dass diese Zusammensetzungen
selbst die Anzahl der Mikroorganismen auf der Oberfläche
reduzieren und anschließend über einen längeren
Zeitraum niedrig halten. Üblicherweise umfassen derartige
Zusammensetzungen stark oxidierende Verbindungen wie Hypochlorit,
Peroxide, Perborate, Persäuren oder Natriumpercarbonat
als wirksame Inhaltsstoffe. Eine alternative Zusammensetzung ist
beispielsweise bereits aus der
DE 100 05 886 A1 zu entnehmen und dient unter
anderem zur Beschichtung von Tierfutter, Bekleidungsstücken,
Räumen und dergleichen. Die Zusammensetzung weist dabei
ein ätherisches Öl mit einem hohen Gehalt an Thymol
bzw. Carvacrol als antimikrobiotisch wirksamen Bestandteil auf.
Als ätherisches Öl werden Öle von Kräutern
aus der Familie der Lippenblütler (Labiatae), insbesondere
Thymian- und/oder Oreganoöl, verwendet. Zur Verwendung
als Nahrungsergänzungsmittel kann der Zusammensetzung zusätzlich
ein Pflanzenöl beigemischt werden.
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Als
nachteilig an den bekannten Zusammensetzungen ist der Umstand anzusehen,
dass diese entweder aufgrund ihrer Aggressivität für
viele Oberflächen ungeeignet sind oder bei geringerer Aggressivität
nicht die erforderliche Wirksamkeit gegenüber unterschiedlichen
Mikroorganismen besitzen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Möglichkeit zum Beschichten
unterschiedlichster Oberflächen mit einer Mikroorganismen
abweisenden Schicht zu schaffen, wobei die Schicht eine breite Wirksamkeit
gegenüber einer Vielzahl von Mikroorganismen besitzt.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Zusammensetzung
gemäß Schutzanspruch 1 zum Beschichten einer Oberfläche
mit einer Mikroorganismen abweisenden Schicht gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Eine
erfindungsgemäße Zusammensetzung zum Beschichten
einer Oberfläche mit einer Mikroorganismen abweisenden
Schicht umfasst wenigstens drei ätherische Öle
aus der Gruppe Cajeputöl, Campheröl, Fichtenöl,
Geranienöl, Johanniskrautöl, Kanukaöl,
Latschenkieferöl, Lavandinöl, Lavendelöl,
Manukaöl, Minzöl, Myrrheöl, Neemöl,
Nelkenblütenöl, Niaouliöl, Tannennadelöl
und Teebaumöl. Hierdurch kann die Zusammensetzung sowohl
zum Beschichten unbelebter als auch belebter Oberflächen
verwendet werden. Die mit Hilfe der Zusammensetzung ausbildbare
Schicht besitzt dabei eine besonders breite Wirksamkeit gegenüber einer
Vielzahl von Mikroorganismen. Unter Mikroorganismen sind dabei vorliegend
Bakterien, Pilze und Viren zu verstehen. Als zu beschichtende Oberfläche
sind beispielsweise Wände, Böden, Decken, Möbel,
sanitäre Einrichtungen, medizinische Instrumente, Wundoberflächen,
Verbandsmaterial, Bekleidungsgegenstände, Verpackungen,
Oberflächen von Lebensmitteln wie etwa Wurst oder Käse,
Ställe oder sonstige Einrichtungen zur Viehzucht zu verstehen.
Es versteht sich, dass die genannte Aufzählung nicht abschließend
ist und weitere spezifische Oberflächen beschichtet werden
können, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Ebenso eignet
sich die erfindungsgemäße Zusammensetzung aufgrund
ihrer stark inkrustationshemmenden Eigenschaften zur Beschichtung
medizinischer Implantate wie beispielsweise Stents, Katheter, Kanülen,
Herzklappen, Gelenkprothesen, Brustimplantate, Herzschrittmacher,
Schrauben, Ballons und/oder Schienen. Durch die Verwendung der ätherischen Öle
aus der genannten Gruppe wird in jeder beliebigen Kombination sichergestellt,
dass einerseits eine breite und zuverlässige Wirksamkeit
gegeben ist und andererseits keine unerwünschten Wechselwirkungen
zwischen den einzelnen Ölen wie etwa Ausfallen, Konglomerieren
oder unkontrollierte Abbaureaktionen auftreten. Alle ätherischen Öle
der genannten Gruppe zeigen neben einem Mikroorganismen abweisenden
Effekt verschiedene weitere Wirkungen, so dass die Zusammensetzung
auch in Abhängigkeit unterschiedlicher Einsatzzwecke optimal
ausgebildet werden kann. Cajeputöl ist beispielsweise antineuralgisch
wirksam. Auch Campheröl ist stark antiseptisch und insbesondere
stark antimykotisch wirksam. Fichtenöl, insbesondere Fichtennadelöl,
stellt eine besonders hohe Mikroorganismen abweisende Wirkung der Zusammensetzung
auch beim Auftragen durch Verdampfen oder Zerstäuben sicher.
Johanniskrautöl trägt neben einer Mikroorganismen
abweisenden Wirkung zur Wundheilung beim Auftragen auf eine Wundoberfläche bei.
Kanukaöl besitzt eine keimtötende Wirkung und
wirkt zudem entzündungshemmend. Latschenkieferöl
und Manukaöl sind besonders stark antibakteriell wirksam.
Lavandinöl ist zusätzlich wundheilend und vernarbungshemmend,
während Lavendelöl entzündungshemmend
und regenerationsfördernd wirksam ist. Dabei kann bei gleichzeitiger
Anwesenheit von Lavandin- und Lavendelöl in der Zusammensetzung überraschenderweise
besonders zuverlässig sichergestellt werden, das sich keine
bakterienseitigen Resistenzen gegen die Zusammensetzung ausbilden
können. Minzöl besitzt zusätzlich schmerzstillende
Eigenschaften, wenn es auf eine Wundoberfläche aufgebracht
wird. Myrrheöl ist stark entzündungshemmend und
insbesondere in Kombination mit Cajeputöl stark antibakteriell.
Neemöl und Nelkenblütenöl sind stark
wirksam gegen Parasiten. Niaouliöl weist eine blutstillende
Wirkung auf, während Tannennadelöl und Teebaumöl
besonders stark antibakteriell und antiviral wirksam sind.
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Durch
die erfindungsgemäße Kombination der wenigstens
drei ätherischen Öle aus der genannten Gruppe
ergibt sich überraschenderweise eine kombinatorische Gesamtwirkungen,
die erheblich über eine hypothetische Wirkung hinausgeht,
die aus der Kombination der einzelnen Verbindungen zu erwarten gewesen wäre.
Als natürliches Phytopharmakum ist die Kombination der
wenigstens drei ätherischen Öle aus der genannten
Gruppe dabei oberflächenschonend und kann entsprechend
zur Beschichtung unterschiedlichster Oberflächen-Typen
verwendet werden. Zudem ist die Zusammensetzung breit wirksam gegenüber
einer Vielzahl von Mikroorganismen. Darüber hinaus kann
die Zusammensetzung im Unterschied zum Stand der Technik durch nahezu
beliebige Verfahren, beispielsweise durch direktes Auftragen, durch
Verdampfen und/oder durch Zerstäuben, auf die betreffende
Oberfläche aufgebracht werden, wodurch eine besonders hohe
Flexibilität bei der Anwendung gegeben ist.
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Mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Zusammensetzung können
dabei auch schwer zugängliche Oberflächen wie
beispielsweise Innenoberflächen von Gegenständen
sowie besonders sensible Oberflächen wie etwa Räume
für medizinische Behandlungen, Verbandsmaterial, medizinische
Instrumente, medizinische Implantate und Wundoberflächen
von Tieren oder Menschen schonend, aber mit breiter Wirksamkeit
gegen eine Vielzahl von Mikroorganismen beschichtet werden. Die
wenigstens drei ätherischen Öle können
grundsätzlich in beliebiger Kombination aus der genannten
Gruppe ausgewählt sein, um die erfindungsgemäßen
Eigenschaften zu erzielen. Zur individuellen Anpassung an unterschiedliche
Anwendungsprofile, Oberflächeneigenschaften und Mikroorganismen-Arten
kann vorgesehen sein, dass die Zusammensetzung 4, 5, 6, 7, 8, 9,
10, 11, 12, 13, 14, 15, 16 oder 17 ätherische Öle
aus der genannten Gruppe umfasst.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass die ätherischen Öle
in Abhängigkeit ihrer geographischen Herkunft ausgewählt
sind bzw. werden. Da ätherische Öle als Naturprodukte
gewisse klimatisch bedingte Unterschiede im Hinblick auf die Anzahl,
Menge und Massenverhältnisse ihrer Inhaltsstoffe aufweisen,
können hierdurch auf einfache Weise unterschiedliche Wirkungsschwerpunkte
gesetzt und die Eigenschaften der Zusammensetzung gezielt an verschiedene
Anforderungsprofile angepasst werden.
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Dabei
hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn eines der ätherischen Öle
Geranienöl ist. Hierdurch ergibt sich überraschenderweise
eine besonders lange Haltbarkeit der Zusammensetzung sowie eine
langanhaltende antimikrobielle Wirksamkeit, wenn die Zusammensetzung
auf die betreffende Oberfläche aufgebracht ist. Dies ist
umso erstaunlicher, als Geranienöl für sich alleine
betrachtet nur eine vergleichsweise geringe antimikrobielle Wirksamkeit
besitzt. Geranienöl wirkt zudem als eine Art Emulgator
und unterbindet besonders effektiv unerwünschte Wechselwirkungen
zwischen verschiedenen ätherischen Ölen, so dass
ein Ausfallen von Aggregaten oder ein Abbau von Wirkstoffen verhindert
wird. Dies gilt auch dann, wenn außer den ätherischen Ölen
der genannten Gruppe weitere ätherische Öle oder
sonstige abbaubare bzw. organische Komponenten in der Zusammensetzung
vorhanden sind. Der genaue Mechanismus, auf dem diese Wirkungsweise beruht,
ist bislang ungeklärt. Darüber hinaus ist Geranienöl
blutstillend und wundheilungsfördernd, so dass sich eine
breite Anwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
ergibt.
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Alternativ
oder zusätzlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn
wenigstens eines der ätherischen Öle Nelkenblüten-,
Fichtennadel-, Kanuka- und/oder Manukaöl ist, da hierdurch
eine Zusammensetzung für die Behandlung von menschlichen
und/oder tierischen Wundoberflächen bereitgestellt werden
kann, welche nicht nur eine Mikroorganismen abweisende Schicht ausbilden,
sondern auch eine besonders hohe blutstillende (hämostatische),
desinfizierende, heilungsfördernde und entzündungs-
sowie vernarbungshemmende Wirkung entfalten kann. Weiterhin kann
vorgesehen sein, dass die Zusammensetzung darüber hinaus
keine ätherischen Öle umfasst, die nicht der genannten
Gruppe angehören, und/oder dass die Zusammensetzung zu mindestens
90% oder ausschließlich aus ätherischen Ölen
der genannten Gruppe besteht.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Zusammensetzung wenigstens einen pflanzlichen Gummi, ein
pflanzliches Harz und/oder einen pflanzlichen Lack und/oder wenigstens
eine Verbindung aus der Gruppe der Kieselsäuren als Trägermittel
umfasst. Mit Hilfe eines derartigen Trägermittels kann
einerseits die Haftung der Zusammensetzung optimal an die spezifischen
Eigenschaften der zu beschichtenden Oberflächen angepasst
und andererseits eine Freisetzungsrate (Release) der ätherischen Öle
verlangsamt bzw. gezielt eingestellt und angepasst werden. Die Verwendung
wenigstens eines pflanzlichen Gummis, pflanzlichen Harzes und/oder
pflanzlichen Lacks bietet den Vorteil, dass diese Verbindungen eine
hohe Biokompatibilität besitzen und zudem selbst stark
antimikrobiell bzw. mikrobizid wirksame Inhaltsstoffe besitzen,
wodurch die Wirkung der Zusammensetzung weiter verbessert wird.
Durch geeignete Wahl eines harten, weichen flüssigen oder
festen Gummis, Harzes und/oder Lacks wird eine gute Haftung der
Zusammensetzung auf unterschiedlichen Oberflächenmaterialien
sichergestellt, wobei beispielsweise die Härte der durch
die Zusammensetzung bildbaren Beschichtung durch Variierung der
Komponenten des Trägermittels einfach einstellbar ist.
Eine gewisse Elastizität des Trägermittels ist
dabei insbesondere zum Beschichten beweglicher oder biegsamer Oberflächen
vorteilhaft, da hierdurch ein Ablösen bzw. Abplatzen der
nach dem Beschichten gebildeten Schicht verhindert wird. Zudem ist
eine einfache Möglichkeit geschaffen, die Zusammensetzung
ausschließlich aus natürlichen und/oder naturidentischen
Bestandteilen herzustellen, wodurch eine entsprechend vollständige
biologische Abbaubarkeit gegeben ist. Darüber hinaus erhöhen
diese pflanzlichen Bestandteile vorteilhaft die Eignung der Zusammensetzung
zur Beschichtung von Wundoberflächen, da die nach dem Aufbringen
der Zusammensetzung auf die Wundoberfläche ausgebildete
Schicht neben den Mikroorganismen abweisenden und damit heilungsfördernden
Eigenschaften zu einem „Verkleben” der Wundoberfläche
führt und dadurch eine besonders hohe hämostatische
Wirkung ermöglicht. Bei einer Verwendung einer derartigen,
zur Behandlung einer menschlichen und/oder tierischen Wundoberfläche
hergerichteten Zusammensetzung, welche wenigstens ein pflanzliches
Gummi, Harz und/oder einen pflanzlichen Lack umfasst, können
somit – beispielsweise im Rahmen von Operationen – erhebliche
Mengen an Blutkonserven eingespart, das Auftreten von Komplikationen
verringert und die Dauer der Operation signifikant verkürzt
werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Zusammensetzung
eine oder mehrere Kieselsäure-Verbindungen als Trägermittel umfassen.
Unter Kieselsäuren sind dabei die Sauerstoffsäuren
des Siliciums, insbesondere formale Kondensate der Orthokieselsäure
wie Silicagel, Kieselgur oder Kieselsol zu verstehen. Dies erlaubt
in erster Linie eine optimale Haftung der Zusammensetzung auf medizinischen
Implantaten wie Kathetern oder Brustimplantaten und eine gleichmäßige
Freisetzung der ätherischen Öle.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das
Trägermittel aus der Gruppe Kopal Manila, Kopal Kauri,
Kopal Congo, Benzoe, Weihrauch, Myrrheharz, Elemi Manila, Kautschuk,
Terpentin, Akaroidharz, Sandarac, Propolis und/oder Schellack, insbesondere
Blätterschellack, ausgewählt. Dies stellt eine einfache
und kostengünstige Möglichkeit dar, optimale Beschichtungs-
und Haftungseigenschaften und vorteilhafte Release-Eigenschaften
miteinander zu verbinden.
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Alternativ
oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass das Trägermittel
ein Phosphat, insbesondere Dicalciumphosphat, und/oder Stearinsäure
und/oder ein Stearat und/oder ein Alginat und/oder ein Kohlenhydrat,
insbesondere ein Monosaccharid, und/oder ein biokompatibles Polymer,
insbesondere ein Methacryl-Polymer und/oder ein Polyvinylpyrrolidon,
und/oder ein Lipid, insbesondere ein Wachs, und/oder ein Disaccharid und/oder
ein Oligosaccharid und/oder ein Polysaccharid, und/oder ein Polypeptid,
und/oder ein Polyen, insbesondere ein Polyterpen, umfasst. Hierdurch
kann die Zusammensetzung unter Gewährleistung der geforderten Biokompatibilität
und Funktionalität des Trägermittels besonders
einfach an unterschiedliche Einsatzzwecke, Beschichtungsverfahren
und Oberflächentypen angepasst werden.
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Weitere
Vorteile ergeben sich, indem ein Gewichtsanteil des wenigstens einen
Trägermittels am Gesamtgewicht der Zusammensetzung zwischen
1% und 35%, insbesondere zwischen 5% und 20% beträgt. Hierdurch
können die Eigenschaften der Zusammensetzung insbesondere
im Hinblick auf Lagerstabilität, Viskosität, Beschichtungs-
und Trocknungsverhalten und antimikrobiotischer Wirksamkeit einfach
variiert und an den jeweiligen Einsatzzweck sowie an das vorgesehene
Beschichtungsverfahren angepasst werden. Bei Gewichtsanteilen über
35% besteht die Gefahr eines Verharzens der Zusammensetzung.
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Weitere
Vorteile ergeben sich, wenn die Zusammensetzung wenigstens ein Lösungsmittel
umfasst. Dies erlaubt eine vereinfachte Handhabung der Zusammensetzung.
Das jeweils geeignete Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemisch
kann dabei flexibel in Abhängigkeit der zu beschichtenden
Oberfläche bzw. in Abhängigkeit des Verfahren,
mit welchem die Zusammensetzung auf die betreffende Oberfläche
aufgebracht werden soll, ausgewählt sein. Geeignete Lösungsmittel
umfassen beispielsweise Wasser und/oder Aceton und/oder 2,2'-Dihydroxydipropylether
und/oder Terpentin und/oder Dichlormethan und/oder Diethylether
und/oder Pentan und/oder Dimethylsulfoxid und/oder Toluol.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Lösungsmittel
einen einwertigen und/oder mehrwertigen Alkohol umfasst. Hierdurch
wird einerseits eine gute Langzeitstabilität und Haltbarkeit der
Zusammensetzung aufgrund der durchschnittlich guten Löslichkeit
der verschiedenen Inhaltsstoffe der Zusammensetzung gewährleistet,
andererseits kann die Zusammensetzung hierdurch einfach und kostengünstig mit
zusätzlichen desinfizierenden und antimikrobiellen Eigenschaften
versehen werden. Der oder die jeweiligen Alkohole können
in Abhängigkeit des Verwendungszwecks und dem gewünschten
Aufbringungsverfahren ausgewählt sein. Eine nicht limitierende
Liste geeigneter Alkohole umfasst beispielsweise Ethanol, 1,2-Propandiol,
Polyethylenglycol und/oder Isopropanol.
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Dabei
hat es sich weiterhin als vorteilhaft gezeigt, wenn ein Gewichtsanteils
des wenigstens einen Lösungsmittels am Gesamtgewicht der
Zusammensetzung zwischen 50% und 90%, insbesondere zwischen 60%
und 85% und vorzugsweise zwischen 70% und 80% beträgt.
Dies stellt eine weitere einfache Möglichkeit dar, die
Eigenschaften der Zusammensetzung im Hinblick auf Lagerstabilität,
Viskosität, Beschichtungs- und Trocknungsverhalten und
antimikrobiotischer Wirksamkeit zu variieren und optimal an den
jeweiligen Einsatzzweck anzupassen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Zusammensetzung zusätzlich wenigstens ein weiteres ätherisches Öl
aus der Gruppe Angelikawurzelöl, Arnikaöl, Basilikumöl,
Beifußöl, Bergamotteöl, Birkenöl,
Bohnenkrautöl, Citronellaöl, Dillöl,
Douglasienöl, Eukalyptusöl, Fenchelöl,
Ingweröl, Lemongrasöl, Lorbeeröl, Nachtkerzenöl,
Rosmarinöl, Salbeiöl, Tannenzapfenöl,
Terpentinöl, Thujaöl, Thymianöl, Wacholderöl,
Wermutöl, Zedernöl, Zimtblütenöl,
Zimtöl und Zypressenöl umfasst. Auch diese ätherischen Öle
verfügen grundsätzlich über eine mikrobizide
oder Mikroorganismen abweisenden Wirkung, wobei diese Wirkung im
Vergleich zu der Gruppe der vorstehend genannten ätherischen Ölen
teilweise etwas schwächer ausgeprägt ist. Aufgrund
der spezifischen Zusatzwirkungen kann durch Zugabe von einem oder mehreren
dieser ätherischen Öle die spezifische Wirksamkeit
der Zusammensetzung optimal an individuelle Einsatzzwecke angepasst
werden. Arnikaöl wirkt beispielsweise zusätzlich
entzündungshemmend, Basilikumöl krampflösend,
Beifußöl antirheumatisch, Bergamotteöl
antimykotisch, Birkenöl wundheilend, Bohnenkrautöl krampflösend,
antimykotisch und wurmtreibend, Citronellaöl besonders
antibakteriell und antimykotisch, Dillöl antiseptisch und
krampflösend, Douglasienöl entgiftend, Eukalyptusöl
gegen Parasiten, Fenchelöl antibakteriell und krampflösend,
Ingweröl antiviral, Lemongrasöl antiseptisch und
schmerzlindernd, Lorbeeröl durchblutungsfördernd,
Nachtkerzenöl entzündungshemmend, Rosmarinöl
durchblutungsfördernd und entkrampfend, Salbeiöl
wundheilend, Tannenzapfenöl antiseptisch und durchblutungsfördernd,
Terpentinöl wundheilend, Thujaöl antiviral, Thymianöl
antiseptisch und krampflösend, Wacholderöl antiseptisch
und krampflösend, Wermutöl antiseptisch, Zedernöl
hautberuhigend, Zimt bzw. Zimtblütenöl stark antiseptisch
und Zypressenöl antiseptisch und krampflösend.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Zusammensetzung zwischen vier und zwölf, insbesondere
zwischen sechs und neun und vorzugsweise sieben oder acht ätherische Öle
umfasst. Dies erlaubt eine besonders kosteneffiziente Anpassbarkeit
der Zusammensetzung an ihren jeweiligen Anwendungszweck, da lediglich
die zur Bereitstellung der gewünschten Wirkung erforderlichen ätherischen Öle
vorgesehen sein müssen. Dabei hat es sich gezeigt, dass
eine Anzahl von höchstens zwölf unterschiedlichen Ölen
ausreichend ist, um nicht nur die Neubesiedelung der beschichteten
Oberfläche durch sämtliche bekannten Mikroorganismen
zu unterbinden, sondern auch um die für den Menschen gefährlichsten
Erreger wie beispielsweise Staphylokokken, insbesondere multiresistente
Staphylococcus aureus-Erreger, oder Tuberkuloseerreger zuverlässig
abzutöten. In der Regel hat sich dabei bereits eine Kombination von
sechs bis neun, üblicherweise zwischen sieben oder acht ätherischen Ölen
als ausreichend gezeigt. Dabei kann vorgesehen sein, dass alle ätherischen Öle
aus der Gruppe Cajeputöl, Campheröl, Fichtenöl,
Geranienöl, Johanniskrautöl, Kanukaöl,
Latschenkieferöl, Lavandinöl, Lavendelöl,
Manukaöl, Minzöl, Myrrheöl, Neemöl, Nelkenblütenöl,
Niaouliöl, Tannennadelöl und Teebaumölstammen.
Alternativ können ein oder mehrere weitere ätherische Öle
vorgesehen sein.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als vorteilhaft
gezeigt, wenn ein Gewichtsanteil wenigstens eines ätherischen Öls
und/oder mehrerer ätherischer Öle und/oder aller ätherischen Öle
am Gesamtgewicht der Zusammensetzung zwischen 0,1% und 10,5%, insbesondere
zwischen 0,5% und 8,5%, beträgt. Hierdurch kann ein Entmischen,
Ausfallen und/oder Koagulieren wirksamer Bestandteile unterschiedlicher ätherischer Öle
zuverlässig verhindert werden.
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Um
eine besonders hohe Anwender- und Umweltfreundlichkeit, Biokompatibilität
und biologische Abbaubarkeit bei gleichzeitig breiter Wirksamkeit
sicherzustellen, hat es sich in weiterer Ausgestaltung als vorteilhaft
gezeigt, wenn die Zusammensetzung ausschließlich natürliche
und/oder naturidentische Komponenten umfasst und/oder frei von Peroxid-,
Hypochlorit-, Peroxid-, Perborat-, Persäure- und/oder Percarbonat-Zusätzen
ausgebildet ist. Durch den Verzicht auf derartige aggressive Zusätze
ist neben einer verbesserten Anwenderfreundlichkeit insbesondere
eine hohe chemische Stabilität der Zusammensetzung sichergestellt,
da ihre Inhaltsstoffe keinem beschleunigten oxidativen Abbau mit
entsprechend schnellem Verlust der Wirksamkeit ausgesetzt sind.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Zusammensetzung zur Beschichtung einer Oberfläche
und/oder zur lokalen Behandlung einer menschlichen und/oder tierischen
Wundoberfläche hergerichtet ist. Hierbei kann vorgesehen
sein, dass die Zusammensetzung in einer entsprechende Applikationseinrichtung,
beispielsweise in einer Dosier- oder Sprüheinrichtung,
angeordnet bzw. aufgenommen ist. Weiterhin kann vorgesehen sein,
dass die Zusammensetzung in einer vorgegebenen Dosierungseinheit
hergerichtet ist.
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Ein
weiterer nicht erfindungsbezogener Aspekt betrifft ein Verfahren
zum Beschichten einer Oberfläche mit einer Mikroorganismen
abweisenden Schicht, bei welchem eine Zusammensetzung mit wenigstens drei ätherischen Ölen
aus der Gruppe Cajeputöl, Campheröl, Fichtenöl,
Geranienöl, Johanniskrautöl, Kanukaöl,
Latschenkieferöl, Lavandinöl, Lavendelöl,
Manukaöl, Minzöl, Myrrheöl, Neemöl,
Nelkenblütenöl, Niaouliöl, Tannennadelöl
und Teebaumöl auf die Oberfläche aufgebracht wird.
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Die
Zusammensetzung kann sowohl auf unbelebte als auch auf belebte Oberflächen
aufgebracht werden, wobei die hierdurch ausgebildete Schicht eine
besonders breite Wirksamkeit gegenüber einer Vielzahl von
Mikroorganismen besitzt. Unter Mikroorganismen sind dabei vorliegend
Bakterien, Pilze und Viren zu verstehen. Durch die erfindungsgemäße
Kombination der wenigstens drei ätherischen Öle
aus der genannten Gruppe ergibt sich überraschenderweise
eine kombinatorische Gesamtwirkungen, die erheblich über
eine hypothetische Wirkung hinausgeht, die aus der Kombination der
einzelnen Verbindungen zu erwarten gewesen wäre. Als natürliches
Phytopharmakum ist die Kombination der wenigstens drei ätherischen Öle
aus der genannten Gruppe dabei oberflächenschonend und
kann entsprechend zur Beschichtung unterschiedlichster Oberflächen-Typen
verwendet werden. Zudem ist die Zusammensetzung breit wirksam gegenüber
einer Vielzahl von Mikroorganismen. Die wenigstens drei ätherischen Öle
können grundsätzlich in beliebiger Kombination
aus der genannten Gruppe ausgewählt werden, um die erfindungsgemäßen
Eigenschaften zu erzielen. Zur individuellen Anpassung an unterschiedliche
Anwendungsprofile, Oberflächeneigenschaften und Mikroorganismen-Arten
kann vorgesehen sein, dass eine Zusammensetzung mit vier oder mehr ätherischen Ölen
aus der genannten Gruppe verwendet und auf die Oberfläche
aufgebracht wird.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass die ätherischen Öle
in Abhängigkeit ihrer geographischen Herkunft ausgewählt
sind bzw. werden. Da ätherische Öle als Naturprodukte
gewisse klimatisch bedingte Unterschiede im Hinblick auf die Anzahl,
Menge und Massenverhältnisse ihrer Inhaltsstoffe aufweisen,
können hierdurch auf einfache Weise unterschiedliche Wirkungsschwerpunkte
gesetzt und die Eigenschaften der Zusammensetzung gezielt an verschiedene
Anforderungsprofile angepasst werden.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass eine Zusammensetzung
nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele auf
die Oberfläche aufgebracht wird. Die sich hieraus ergebenden
Vorteile sind den entsprechenden Beschreibungen zu entnehmen.
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Weitere
Vorteile ergeben sich, indem die Zusammensetzung durch Auftragen
und/oder Verdampfen und/oder Zerstäuben auf die Oberfläche
aufgebracht wird. Im Unterschied zum Stand der Technik kann die
Zusammensetzung mit anderen Worten durch nahezu beliebige Verfahren,
beispielsweise durch direktes Auftragen, durch Verdampfen und/oder
durch Zerstäuben, auf die betreffende Oberfläche
aufgebracht werden, wodurch eine besonders hohe Flexibilität
gegeben ist. Zum Auftragen kann die Zusammensetzung beispielsweise in
fließfähiger Form auf die betreffende Oberfläche
aufgebracht und auf der Oberfläche verteilt werden. Alternativ
oder zusätzlich kann die Zusammensetzung mit Hilfe einer
Wärmequelle, eines Ultraschallzerstäubers oder
dergleichen verdampft oder zerstäubt werden, wodurch auch
große Flächen wie Decken, Wände und Böden
schnell und kostengünstig beschichtet werden können.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
können dabei auch schwer zugängliche Oberflächen
wie beispielsweise Innenoberflächen von Einrichtungsgegenständen
sowie besonders sensible Oberflächen wie beispielsweise
Räume für medizinische Behandlungen, Verbandsmaterial,
medizinische Instrumente, medizinische Implantate und Wundoberflächen
von Tieren oder Menschen schonend, aber mit breiter Wirksamkeit
gegen eine Vielzahl von Mikroorganismen beschichtet werden.
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Ein
weiterer Aspekt betrifft eine Verwendung einer Zusammensetzung nach
einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele zum Beschichten
einer Oberfläche mit einer Mikroorganismen abweisenden Schicht.
Die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen
und Weiterbildungen sowie deren Vorteile gelten entsprechend für
die erfindungsgemäße Verwendung.
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Ein
weiterer Aspekt betrifft ein Verfahren zur lokalen Behandlung einer
menschlichen und/oder tierischen Wundoberfläche, wobei
erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass eine Zusammensetzung
mit wenigstens drei ätherischen Ölen aus der Gruppe
Cajeputöl, Campheröl, Fichtenöl, Geranienöl,
Johanniskrautöl, Kanukaöl, Latschenkieferöl,
Lavandinöl, Lavendelöl, Manukaöl, Minzöl,
Myrrheöl, Neemöl, Nelkenblütenöl,
Niaouliöl, Tannennadelöl und Teebaumöl
auf die Wundoberfläche aufgebracht wird. Hierdurch wird
auf der Wundoberfläche eine Mikroorganismen abweisende
Schicht ausgebildet. Zusätzlich wird auch eine besonders
hohe blutstillende (hämostatische), desinfizierende, heilungsfördernde
und entzündungs- sowie vernarbungshemmende Wirkung entfaltet,
wodurch sich ein erheblich verbesserter Heilungsverlauf erzielen
lässt.
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Weitere
Vorteile ergeben sich, indem eine Zusammensetzung gemäß einem
der vorhergehenden Ausführungsbeispiele verwendet wird.
Die sich hieraus ergebenden Vorteile sind den entsprechenden Beschreibungen
zu entnehmen.
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Dabei
hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn die Zusammensetzung wenigstens
einen pflanzlichen Gummi, ein pflanzliches Harz und/oder einen pflanzlichen
Lack als Trägermittel umfasst. Hierdurch kann die Zusammensetzung
nach dem Aufbringen die auf der Wundoberfläche eine Schicht
ausbilden, welche neben Mikroorganismen abweisenden und damit heilungsfördernden
Eigenschaften zusätzlich zu einem „Verkleben” der
Wundoberfläche führt und dadurch eine besonders
hohe hämostatische Wirkung erzeugt. Bei einer Verwendung
einer derartigen Zusammensetzung, welche wenigstens ein pflanzliches
Gummi, Harz und/oder einen pflanzlichen Lack umfasst, können
erhebliche Mengen an Blutkonserven, Tupfern und dergleichen eingespart,
das Auftreten von Komplikationen verringert und die Dauer von Operationen
signifikant verkürzt werden. Zudem wird die Sicht für
den behandelnden Arzt aufgrund der reduzierten Blutmenge erheblich
verbessert.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
und den Ausführungsbeispielen. Die vorstehend in der Beschreibung
genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in
den Ausführungsbeispielen genannten Merkmale und Merkmalskombinationen
sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch
in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den
Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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1. Ausführungsbeispiel:
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In
Tabelle 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Zusammensetzung zum Beschichten einer Oberfläche mit einer
Mikroorganismen abweisenden Schicht angegeben. Die Zusammensetzung
umfasst dabei als Hauptwirkstoffe die sieben ätherischen Öle
Geranienöl, Kanukaöl, Manukaöl, Minzöl, Neemöl,
Nelkenblütenöl und Niaouliöl. Dabei kann
vorgesehen sein, dass die Öle unter Berücksichtigung
ihrer geographischen Herkunft ausgewählt werden, um gezielte
Wirkungsschwerpunkte zu setzen.
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Zusätzlich
umfasst die Zusammensetzung Gummi Kopal Manila als Trägerstoff
sowie Ethanol und Dipropylenglycol als alkoholische Lösungsmittel.
Dipropylenglycol und Geranienöl fungieren dabei jeweils
als Emulgatoren und stellen eine homogene Mischung der verschiedenen
Inhaltsstoffe sicher. Hierdurch wird vorteilhaft die Haltbarkeit
und Regallebenszeit der Zusammensetzung verlängert. Tabelle 1: Zusammensetzung gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
Menge | Inhaltsstoff |
4000
ml | Ethanol
99,9% |
400
g | Gummi
Kopal Manila |
100
ml | Dipropylenglycol |
100
ml | Geranienöl
100% (Pelargonium graveolens, China) |
100
ml | Kanukaöl
100% (kunzea ericoides, Neuseeland) |
100
ml | Manucaöl
100% (Leptospermum scorarium, Neuseeland) |
50
ml | Minzöl
100% (Mentha arvensis, China) |
100
ml | Neemöl
(Melia azadirachta) |
100
ml | Nelkenblütenöl
100% (eugenia caryophyllata, Indonesien) |
75
ml | Niaouliöl
100% (melaleuca viridiflora, Madagaskar) |
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Alternativ
oder zusätzlich zu Gummi Manila Kopal können für
die erfindungsgemäße Zusammensetzung auch Weihrauch,
Myrrheharz, Benzoe Siam, Benzoe Sumatra, Gummi Damar, Gummi Elemi
Manila, Gummi Galbanum Iranian, Gujakharz, Gummi Asafoetida, Gummi
Arabicum, Gummi Mastix Levante, Gummi Myrrh Somalia, Gummi Opoponax,
Gummi Sandarac oder Gummi Storax als pflanzliche Gummis, Harze oder Lacke
verwendet werden, wobei diese Aufzählung nicht abschließend
ist.
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Die
Zusammensetzung wurde in einem stark mit Mikroorganismen belasteten
Raum mittels einer Wärmequelle erwärmt, für
eine Dauer von etwa 12 Stunden teilweise verdampft und dadurch auf
sämtliche zugänglichen Oberflächen des
Raums aufgebracht. Zu den vor dem Aufbringen im Raum vorhandenen
Mikroorganismen zählten dabei insbesondere verschiedene
Tuberkulose-Erreger wie Mycobacterium tuberculosis, Mycobacterium
bovis und Mycobacterium microti. Die Temperatur der Wärmequelle
wurde auf einen möglichst niedrigen, zum Verdampfen gerade
ausreichenden Wert eingestellt, um eine unerwünschte Zersetzung
oder Oxidation der verschiedenen Inhaltsstoffe der Zusammensetzung
zuverlässig zu vermeiden. Anstelle einer Wärmequelle
kann die Zusammensetzung auch mit Hilfe eines Ultraschallzerstäubers
dispergiert werden. Dies hat den Vorteil, dass kein zusätzlicher
Wärmeeintrag in die Zusammensetzung erfolgt, wodurch eine
besonders hohe chemische Stabilität sichergestellt ist.
Ebenso kann vorgesehen sein, dass die flüssige Zusammensetzung
manuell oder maschinell auf die betreffende Oberfläche
aufgetragen und auf dieser verteilt wird.
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Nach
dem Beenden des Verdampfens konnten in dem behandelten Raum keine
vermehrungsfähigen Mikroorganismen mehr festgestellt werden,
so dass dieser als „steril” eingestuft werden
konnte.
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2. Ausführungsbeispiel:
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In
Tabelle 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung zum Beschichten einer Oberfläche mit einer
Mikroorganismen abweisenden Schicht angegeben.
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Im
Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel umfasst die
Zusammensetzung neben den die Hauptwirkstoffe darstellenden ätherischen Ölen
Campheröl, Johanniskrautöl, Tannennadelöl
(hier: Edeltannennadelöl), Geranienöl, Latschenkieferöl,
Minzöl, Nelkenblütenöl und Teebaumöl
zusätzlich kristallinen Campher, welcher grundsätzlich
anstelle von oder zusätzlich zu Campheröl verwendet
werden kann. Zudem können grundsätzlich Campheröl
und Johanniskrautöl sowie Campheröl und Neemöl
in der Regel ohne weitgehenden Wirkungsverlust der Zusammensetzung
gegeneinander ausgetauscht werden. Tabelle 2: Zusammensetzung gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
Menge | Inhaltsstoff |
2000
ml | Ethanol
99,9% |
50
ml | Dipropylenglycol |
200
g | Gummi
Kopal Manila |
50
g | Sandarac
(echt, in Tränen) |
50
g | Gummi
Elemi Manila |
15
g | Campher
(kristallin) |
25
ml | Campheröl/Johanniskrautöl |
50
ml | Edeltannennadelöl
100% (abies alba, Kanada) |
50
ml | Geranienöl
100% (Pelargonium graveolens, China) |
50
ml | Latschenkieferöl
100% (pinus mugo var. Pumilio, Kanada) |
50
ml | Minzöl
100% (Mentha arvensis, China) |
50
ml | Nelkenblütenöl
100% (eugenia caryophyllata, Indonesien) |
50
ml | Teebaumöl
100% (melaleuca alternifolia, Australien) |
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Die
Wirkung der Zusammensetzung ist mit derjenigen gemäß dem
ersten Ausführungsbeispiel vergleichbar, so dass sie beispielsweise
ebenfalls zur Sterilisation von Räumen verwendbar ist.
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3. Ausführungsbeispiel:
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Gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel umfasst die Zusammensetzung
Fichtennadelöl, Kanukaöl und Manukaöl
zu jeweils etwa gleichen, d. h. um höchstens ±10%
variierenden Gewichtsanteilen. Fichtennadelöl, Kanukaöl
und Manukaöl können einzeln oder in beliebiger
Kombination auch durch Nelkenblütenöl in einem
entsprechenden Gewichtsanteil ausgetauscht werden.
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Ebenso
sind Kanuka- und Manukaöl für viele Anwendungen
untereinander austauschbar und in beliebigen relativen Mischungsverhältnissen
verwendbar.
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Die
Zusammensetzung ermöglicht nicht nur die Ausbildung einer
Mikroorganismen abweisenden und das erneute Bakterienwachstum hemmenden
Schicht, sondern ist besonders stark blutstillend wirksam und fördert
die Wundheilung bei menschlichen und tierischen Wundoberflächen.
Die Zusammensetzung eignet sich daher besonders zur lokalen Wundbehandlung
bei Menschen und Tieren und kann entsprechend hergerichtet sein,
beispielsweise als Wundbehandlungsspray, als mit der Zusammensetzung
beschichtete Wundauflage oder dergleichen. Darüber hinaus
kann die Zusammensetzung auch vorteilhaft zur direkten Beschichtung von
medizinischen Implantaten verwendet werden, wobei es unerheblich
ist, ob das Implantat zum vorübergehenden oder zum dauerhaften
Verbleib im menschlichen oder tierischen Körper vorgesehen
ist.
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Eine
weitere Verbesserung der hämostatischen Eigenschaften wird
dadurch erzielt, dass der Zusammensetzung ein pflanzlicher Gummi,
ein pflanzliches Harz und/oder ein pflanzlicher Lack als Trägermittel
zugesetzt ist. Dabei hat sich insbesondere die Verwendung von Gummi
Kopal Manila als vorteilhaft zur lokalen Wundbehandlung gezeigt,
da hierbei zunächst durch die ätherischen Öle
ein Zusammenziehen der Gefäßränder erzielt
und die Wundoberfläche anschließend durch den
Gummi „verklebt” wird. Da alle Inhaltsstoffe natürlich
bzw. naturidentisch sind, besitzt die Zusammensetzung dabei eine
hohe Biokompatibilität und ist ohne weiteres durch den
Körper abbaubar.
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Die
Zusammensetzung kann gegebenenfalls in einem Lösungsmittel,
vorzugsweise in Ethanol, aufgenommen sein, um ihre Viskosität
einzustellen.
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4. Ausführungsbeispiel:
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Zusätzlich
zu den im Zusammenhang mit dem dritten Ausführungsbeispiel
aufgeführten Inhaltsstoffen umfasst die Zusammensetzung
gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel
Geranienöl und/oder Niaouliöl, wobei die jeweiligen
Gewichtsanteile am Gesamtgewicht der Zusammensetzung vorzugsweise
zwischen 0,4% und 2,8% betragen. Hierdurch können in erster
Linie die desinfizierenden Eigenschaften der Zusammensetzung weiter
verbessert werden.
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5. Ausführungsbeispiel:
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel umfasst die Zusammensetzung
Geranienöl, Cajeputöl, Myrrheöl, Manukaöl,
Kanukaöl, Lavendelöl, Lavandinöl und
Fichtennadelöl in jeweils etwa gleichen Massenanteilen
(±10%). Zusätzlich umfasst die Zusammensetzung
Kopal Manila und Weihrauch (Harz) als Trägermittel sowie
Ethanol und Dipropylenglycol als alkoholische Lösungsmittel.
Dipropylenglycol fungiert dabei auch in diesem Beispiel zusätzlich
als Emulgator, welcher gemeinsam mit dem Geranienöl eine
homogene Mischung der verschiedenen Inhaltsstoffe sicherstellt und
vorteilhaft die Haltbarkeit und Regallebenszeit der Zusammensetzung
verlängert. Grundsätzlich können jedoch
Geranienöl und Dipropylenglycol unabhängig voneinander zur
Erzeugung einer emulgierenden Wirkung vorgesehen sein. Die Einwaagen
der jeweiligen Komponenten entsprechend denjenigen der vorhergehenden
Ausführungsbeispiele, können jedoch in Abhängigkeit
des Einsatzzwecks der Zusammensetzung frei variiert werden.
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Die
in den Unterlagen angegebenen Parameterwerte zur Definition von
Prozess- und Messbedingungen für die Charakterisierung
von spezifischen Eigenschaften des Erfindungsgegenstands sind auch
im Rahmen von Abweichungen – beispielsweise aufgrund von
Messfehlern, Systemfehlern, Einwaagefehlern, DIN-Toleranzen und
dergleichen – als vom Rahmen der Erfindung mitumfasst anzusehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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